Kategorie: Berichte

Das Joy versucht es jetzt mit Vorwärtsverteidigung – wohl nach dem Motto: Frechheit siegt! Die Diskothek im Gewerbegebiet Nord hat den Henstedt-Ulzburger Nachrichten eine „offizielle Darstellung“ der Ereignisse in der Nacht vom Freitag, 27. Januar, zu Sonnabend, 28. Januar, geschickt, die wir als „Gegendarstellung“ abdrucken sollen. Wir aber haben nichts zu berichtigen und bleiben bei unserer Schilderung der nächtlichen Ereignisse im Umfeld der Disco. Unsere Berichte basieren nämlich auf offiziellen Mitteilungen der Polizei und eigenen Rercherchen. Gleichwohl haben wir die Einlassung des Joy als Leserkommentar veröffentlicht.

Darin wird unter anderem angekündigt, dass die Joy-Betreiber mit mehreren Anwälten gegen ein Verbot des Ordnungsamtes der Gemeinde vorgehen wollen, das der Disco die Ankündigung von Motto-Partys einstweilen untersagt hat. Bürgermeister Torsten Thormählen sieht einem solchen Schritt der Disco-Anwälte ausgesprochen gelassen entgegen: Das Ordnungsamt befinde sich in Sachen Joy derzeit noch im Prüfungsverfahren.

Im übrigen wird sich auch der Hauptausschuss der Gemeindevertretung in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 14. Februar, um 18.30 Uhr mit den jüngsten Vorkommnissen im und um das Joy beschäftigen. Der Verwaltungschef dazu: „Ich werde dann das Gremium unterrichten und zu den Vorfällen Stellung nehmen.“

Damit nicht genug: Die Henstedt-Ulzburger Polizei hat inzwischen ihre Erkenntnisse von den nächtlichen Wochenendeinsätzen zur weiteren Bearbeitung an die Staatsanwaltschaft in Kiel weitergeleitet. Zahlreiche junge Leute, darunter auch 16-Jährige, waren dabei laut Polizeibericht rund um die Diskothek in stark alkoholisiertem Zustand aufgelesen worden.

Dessen ungeachtet versichert das Joy: „Wir wollen den Gästen weiterhin attraktive Angebote unterbreiten, die aber auch weiterhin nicht im Komasaufen bestehen werden.“ Das Verlangen der Disco auf eine Gegendarstellung in den Henstedt-Ulzburger Nachrichten gipfelt in dem Aufruf an potenzielle Besucher: „Wir appellieren an Euch, dass Ihr Euch nicht von ‚Zeitungs-Enten’ das Abendprogramm am Wochenende diktieren lasst.“

Jörg Schlömann

8. Februar 2012

Die Stellungnahme  des Joy: http://ulzburger-nachrichten.de/?p=5589#comment-2263

Im Sommer vergangenen Jahres war die Freude unter Henstedt-Ulzburgs Senioren groß: Der erste Tummelplatz für ältere Menschen, finanziert von der Gemeinde und der Bürgerstiftung, konnte von Bürgermeister Torsten Thormählen eingeweiht werden. Während Oma und Opa sich nun im Bürgerpark an vier Sportgeräten austoben können, entwickeln sich deren Enkel möglicherweise zukünftig zu Stubenhockern. Zumindest dann, wenn sie rund um den Hildegard-von-Bingen-Weg im Ortsteil Ulzburg oder an der Habichtstrasse in Ulzburg-Süd groß werden. Denn die Verwaltung liebäugelt damit, die dortigen Spielplätze aufzulösen.

Die Einrichtungen seien zu wenig frequentiert, was an der demografischen Struktur der dortigen Bewohner liege, lässt sich die Beurteilung im jüngsten Spielstättenbedarfsplan grob zusammenfassen. Der Spielplatz an der Habichtstrasse weise darüber hinaus hohe Unterhaltskosten auf.

Noch gewährt die Verwaltung beiden Kinderspielplätzen allerdings eine Gnadenfrist. So solle der Spielplatz am-Hildegard-von-Bingen Weg erst aufgelöst werden, „sobald die ansässigen kleineren Kinder herangewachsen sind „, lautet die Empfehlung der Verwaltung. Und beim Spielplatz Habichtstrasse müsse zunächst abgewartet werden, was aus dem nächstgelegenen Spielplatz in 500 Metern Entfernung an der Hamburger Strasse wird. Denn der dortige Waldspielplatz soll möglicherweise zukünftig ausschließlich den Waldkindergarten-Kindern vorbehalten bleiben.

Der Spielstättenbedarfsplan war am vergangenen Montag Tagesordnungspunkt auf der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses. Die Politiker dieses Gremiums entscheiden letztendlich über mögliche Spielplatzschließungen. Die Verwaltung gibt lediglich Empfehlungen ab.

Christian Meeder

7. Februar 2012

Es ist wieder so weit: Die Planungen zur vierten Kunst- und Kulturwoche laufen auf Hochtouren. Die Kümmerer, die unter dem Dach von Henstedt-Ulzburg Marketing arbeiten, haben schon viele Programmpunkte festgelegt – heute geben Ulrike Riemenschneider für Literatur und Carola Streitel, zuständig für klassische Musik und Chöre, einen ersten Überblick.

Anke Rataj ist mit ihren Gedankensprüngen eine „Wiederholungstäterin“ – bereits zum vierten Mal präsentiert sie ihre selbstgeschriebenen Lieder und Texte. Sie wird damit garantiert wieder die Kulturkate bis auf den letzten Platz füllen.

Besonders freuen sich die Macher der KuKuHU darüber, dass es gelungen ist, die Plattdeutsche Sprache als Programmpunkt mit aufnehmen zu können. Uwe Fossemer, der bereits seit 30 Jahren künstlerisch tätig ist,  wird im „Vinum“ Kurzgeschichten, Döntjes, Nachdenkliches und Besinnliches – alles in Plattdüütsch – zum besten geben. Dudelsackklänge, gespielt von Gunnar Tilge, begleiten ihn  – Kunst und Kultur verbindet (das Motto der vierten KuKuHU).

Einer der musikalischen Höhepunkte wird sicherlich wieder das Chorkonzert in der Kreuzkirche sein. Am Freitag, 1. Juni, sind in der Kunst- und Kulturwoche dort gleich fünf Chöre zu hören: Kantorei-Chor der Kreuzkirche, Rhener Chor, a-capella Henstedt-Ulzburg, MuGoPop und der Rhenbow Gospelchor.

Ebenfalls seit langem bewährt ist das literarisch/musikalische Duo: Joachim Dultz liest und singt in diesem Jahr in der Bücherei ausgewählte Gedichte und Geschichten von Heinz Erhardt, natürlich musikalisch begleitet von Joachim Streitel am Piano.

Ein weiterer Glanzpunkt ist der Abend in der Kulturkate, der unter dem Motto „Ein bunter Reigen aus Musical und Operette“ steht. Hierfür konnten die Sopranistin und Gesangspädagogin Silke Ignatowitz sowie der Tenor und Klavierlehrer Sebastian Buko gewonnen werden. Außerdem wird das Trio Harmonia – drei Akkordeonspieler mit breit gefächertem Repertoire – zu hören sein.

Die Erlöserkirche lädt am Sonntag, 3. Juni, zum Gottesdienst ein, geleitet von Prädikant Dietmar Pfotenhauer. Hierzu konnte der Norderstedter Frauenchor mit der Deutschen Messe von Franz Schubert gewonnen werden. An der Orgel begleitet von Hans Thiemann. Ebenfalls in der Erlöserkirche und auch auf dem Hof Hörnerkamp ist der Konzertgitarrist Robin Bold, Jugendpreisträger der Gertraud-und-Heinz-Mahnke-Stiftung im Jahre 2011, zu hören.

Auch in diesem Jahr wird das Abschlusskonzert in der Kulturkate wieder von Theresa Schnabel (Geige) und Kai Schnabel (Klavier und Gesang) gegeben. Viele haben sicherlich noch den musikalischen Hochgenuss des Konzertes von dem Musikerehepaar aus dem vergangenen Jahr im Ohr und dürfen sich auf eine Neuauflage freuen.

Für weitere Fragen und Auskünfte steht Ingrid Wacker vom KuKuHU-ORGA-Team, Pressesprecherin und Kümmerer für Alltagskultur, gern zur Verfügung im Internet unter ingrid.wacker@kukuhu.de, www.kukuhu.de, sowie telefonisch unter 76 24 063 oder 0163/7 624063.

Gabriele David

6.Februar 2012

Für die Kandidaten des Wahlkreises Segeberg West heißt das Motto bei der Landtagswahl im Mai: „Alles oder Nichts!“. Denn nachdem am Wochenende nun auch die Sozialdemokraten ihre Landesliste aufgestellt haben, ist klar: Kein Direktkandidat des Wahlkreises 26 ist auf der Landesliste durch einen vorderen Listenplatz abgesichert. Wer das Ticket nach Kiel lösen will, muss also den Wahlkreis direkt gewinnen.

Naturgemäß kommen dafür nur die Kandidaten der beiden großen Volksparteien in Frage. Das sind diesmal Henstedt-Ulzburgs langjähriger Bürgermeister Volker Dornquast (CDU) und der Sievershüttener Bürgermeister Stefan Weber (SPD). Nachdem bei den beiden vorangegangen Wahlen 2005 und 2009 der CDU-Kandidat seinen SPD-Konkurrenten jeweils klar distanzieren konnte, ist die Ausgangslage diesmal eine andere. Nach der jüngsten landesweiten Umfrage liegt die CDU nur knapp vor der SPD. Nicht allzu weit entfernt vom Landesschnitt stimmen in der Regel auch die Bürger im Kreis Segeberg ab.

Und so dürfte entscheidend sein, wer es am besten vermag, die Wähler der kleinen Parteien zum Stimmensplitting zu bewegen. Dazu muss man wissen, dass jeder Bürger bei der Landtagswahl zwei Stimmen hat. Mit der Zweitstimme wählt man eine Partei, mit der Erststimme eine Person. Schaut man sich die jüngsten Umfrageergebnisse an, so kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass der SPD-Kandidat deutlich mehr Chancen besitzt, vom Stimmensplitting zu profitieren als der CDU-Politiker Dornquast.

Denn während die in der Regel zur CDU tendierenden Wähler der FDP auf knapp vier Prozent zusammengeschrumpft sind, liegen die für den SPD-Kandidaten ansprechbaren Grünen-Anhänger bei einem Stimmenanteil von 15 Prozent. Zählt man nun noch die Wähler der LINKEN hinzu, ist das zusätzlich erreichbare Wählerpotential von Stefan Weber ungleich größer als das von Volker Dornquast.

Selten, so sollte man meinen angesichts dieser Ausgangslage, dürfte sich ein engagierter Wahlkampf für einen SPD-Kandidaten mehr auszahlen als bei dieser Konstellation. Insbesondere auch in Henstedt-Ulzburg, dem größten Ort des Wahlkreises.

Doch hier gibt es zum Erstaunen vieler nur einen engagierten Wahlkämpfer. Und das ist Volker Dornquast. Der hält nächste Woche – am Montag, 13. Februar, um 19 Uhr – schon die dritte Wahlkampfveranstaltung in der Großgemeinde in diesem Jahr ab. Schleswig-Holsteins CDU-Spitzenkandidat Jost de Jager kommt ins Bürgerhaus. Nach Finanzminister Wolfgang Schäuble Anfang Januar schon der zweite Coup des Alt-Bürgermeisters mit einem prominenten Parteifreund.

Stefan Weber hingegen scheint noch immer im Winterschlaf zu verharren. So gibt es bis jetzt nur einen einzigen Bericht zum SPD-Kandidaten im Nachrichtenarchiv bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Der stammt vom Oktober vergangenen Jahres. Weber wolle sich – so die Meldung – den Henstedt-Ulzburgern vorstellen: von neun bis zehn Uhr auf dem Edeka-Parkplatz an der Hamburger Straße.

Christian Meeder

5. Februar 2012

Vier der letzten fünf Partien hatte der Handball-Bundesliga-Nachwuchs der Reinickendorfer Füchse Berlin gewonnen und dabei die Topteams aus Tarp-Wanderup und des HSV Hannover bezwungen. Die Akteure des SV Henstedt-Ulzburg waren also vor ihrem Auftritt im Rudolf-Korber-Sportzentrum gewarnt. Entsprechend konzentriert ging die Mannschaft von Trainer Tobias Skerka an die Aufgabe in der Bundeshauptstadt heran.

Während das Team mit dem Bus anreiste, mussten Rasmus Gersch (Berufspraktikum als angehender Jurist) und Tim Völzke (Studienklausuren) mit dem Auto beziehungsweise mit dem Zug hinterherfahren. Beide waren eine Stunde vor dem Anpfriff rechtzeitig zum Aufwärmen in der Halle. Für Startschwierigkeiten sorgten dann die beiden Unparteiischen Oliver Niedtner/Thomas Schüller, die nach gerade einer Minute Lasse Kohnagel für ein alltägliches Foulspiel erst mit zwei Minuten belegten und nach einem unpassenden Kommentar des Linkshänders die Bankstrafe verdoppelten. In Überzahl gingen die Füchse schnell in Führung, die sie bis zum Stand von 9:8 behaupten konnten. Da inzwischen Trainer Skerka die anfängliche 3:2:1-Abwehrformation in einen 6:0-Abwehrverbund umdirigiert hatte, stockten die Angriffsbemühungen der Gastgeber zusehends, und bis zur Pause warf der SVHU eine 14:13-Führung heraus.

Nach dem Wechsel drehten die Schleswig-Holsteiner auf und zogen schnell über 18:15 auf 21:16 davon. Fortan kontrollierte der SVHU die Partie und sicherte sich souverän zwei Auswärtspunkte, auch wenn im schnellen Spiel nach vorne noch der eine oder andere unnötige Ballverlust die Torejagd bremste. „Wir haben mit dem  Sieg hier in Berlin zwei Punkte erkämpft und beste Werbung für das Topspiel gegen Tarp am kommenden Wochenende betrieben. Mehr kann ich nicht erwarten“, zeigte sich Trainer Tobias Skerka mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden. Am Dienstag beginnt die Vorbereitung auf das Landesderby. Die Gastgeber, die im Hinspiel mit 36:40 unterlagen, haben gegen die Nordfriesen noch eine Rechnung offen und wollen sich mit einem Sieg als erster Verfolger des Tabellenführers aus Springe etablieren.

Reinickendorfer Füchse Berlin II: Morten Michelsen, Christoffer Kubrack – Janis Bohle, Dominic Kehl (1), Robin Manderscheid (1), Christoph Genilke, Maximilian Rinderle (2), Colja Löffler (10), Rico Litzinger (5), Konstantin Büthner (1), Lukas Sandhilber (2), Oliver Milde, Alexander Voß (3), Toni Grimm.

SV Henstedt-Ulzburg: Stephan Hampel (1.-60.), Markus Noel (n.e.) – Florian Bitterlich  (2), Stefan Pries (5), Amen Gafsi (2), Lasse Kohnagel (5) , Lars Uwe Lang (1), Rasmus Gersch (3/2), Julian Lauenroth (n.e.), Tim Völzke (5), Jan Wrage (3), Matthias Karbowski (1), Jens Thöneböhn (5).

Joachim Jakstat

5.02.2012

Er gilt als Ernährungsguru, der seine Botschaft inzwischen weit über Henstedt-Ulzburgs Grenzen hinaus verkündet: Andreas Sommers, seit vielen Jahren zertifizierter Experte für gesundes Essen, das nicht nur schmeckt, sondern auch mit neuen und vielseitige Rezepten aus aller Welt bereichert wird. Gerade jetzt, da kaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine neue, garantiert erfolgreiche Diät angeboten wird, um die Menschen wenigstens von ihren Weihnachtspfunden zu befreien, ist die Zeit reif, dieses Zerrbild wieder zurecht zu rücken.
Denn die Verunsicherung der Betroffenen ist groß. Was wirkt am schnellstens und auf der Waage am sichtbarsten? Sind es die Diät-Drinks oder Dragees, die das Nahrungsfett spurlos aus dem Körper schleusen? Ist es Trennkost oder der Verzicht auf Kohlenhydrate? Für Andreas Sommers ein „Problem“, das er nicht mehr ernst nehmen kann, seit er sich mit den physischen und psychischen Zusammenhängen beim Essen professionell beschäftigt hat.
„Das Bedürfnis nach sachlicher Information ist enorm groß“, weiß Sommers. Warum isst man was? Woher kommt es, dass der eine vom Essen dick wird und der andere nicht? Er weiß es und gibt es an seine Zuhörer weiter, die ihm in seinen Koch-Seminaren an den Lippen hängen, wenn er aus dem ganzen Wust sich widersprechender Tipps zum schnellen Abnehmen eine ganz klare und einfache Botschaft herausschält: „Es gibt keine richtige und keine falsche Ernährung.“ Ähnlich der Prämisse eines Apothekers: Die Dosis macht das Gift.
Wer sich nach einem anstrengenden Arbeitstag einen Riegel Schokolade gönnt, befreit sich augenblicklich von Spannung und Stress. Das tut einfach gut. Und weil der Genuss beim Essen eine ganz große Rolle spielt, ist es auch falsch, sich anschließend mit einem schlechten Gewissen zu bestrafen. Der Verzicht auf Fett, dem Geschmacksträger schlechthin, ist genauso abwegig. „Fett ist ein ganz wichtiger Bestandteil für den gesamten Organismus. Man nehme nur die sehr fettreiche Mittelmeerkost, die aber immer wieder von Ärzten empfohlen wird, weil sie leicht und bekömmlich ist und viel frisches Gemüse, Fisch und gesundes Olivenöl enthält.“
Es gibt Sommers zufolge zwei Arten des Kochens: die in der Öffentlichkeit via TV, und das tägliche Kochen, das mit wenig Geld, aber den richtigen Zutaten und „Werkzeugen“ wie verschieden Topfeinsätzen die Menschen gesund erhält. Eine Leistung, die nicht unterschätzt werden sollte. Wer übrigens lange Vorbereitungszeiten scheut, der entscheidet sich eben für einen Römertopf, der einen Großteil des Kochens selbst übernimmt, weil sich alles in dem kleinen „Backofen im Backofen“ abspielt – ohne mehrfaches Begießen, damit nichts anbrennt. Hier schmurgelt vitaminschonend alles im eigenen Saft, der während des Köchelns entsteht.
„Es ist wirklich toll, mit frischen Zutaten kreativ zu komponieren“, sagt der Koch-Experte. Deshalb widmet er einen Großteil seiner Zeit nicht nur seinen Kochkursen in der Volkshochschule, sondern vor allem den Jugendlichen. Denn sie sind es, die später für die gesunde Ernährung ihrer Familie sorgen sollten. Seit drei Jahren zeigt er den Schülern der fünften und sechsten Klasse einer Ganztagsschule, wie lecker Essen zubereitet werden kann – ganz ohne Dose und Mikrowelle. Erhöht wird der Spaß am Kochen auch durch das Gruppenerlebnis, wobei acht bis zehn Kinder ideal wären. Meistens sind es aber bis zu 16 Schüler, die sich fürs Kochen mit Andreas Sommers interessieren.
Gerade hat er unter dem Thema „Kulinarisch rund ums Mittelmeer“ mit 27 Schülern des Alstergymnasiums ein gigantisches Menü in der Schulküche gezaubert: mit Spezialitäten aus Frankreich, Algerien, Griechenland, Libyen, Tunesien, Ägypten, Marokko, Italien, Libanon, Spanien, Arabien und der Türkei. Das reichte von Blumenkohlsalat, Fischklößchen, Couscous und knuspriger gefüllter Hähnchenbrust mit Schafskäse bis zu Eiern im Tontopf, Pistazien-Honig-Quark und arabischem Pfefferminztee. Ein außergewöhnliches Vergnügen, das alle Beteiligten einen halben Tag lang in Atem hielt, sie dann aber mit dem Genuss der gelungenen Köstlichkeiten belohnte.
Am Mittwoch, 7. März, dem Tag der Gesundheit, wird Andreas Sommers erneut aktiv. Zwar findet seine Messe „Henstedt-Ulzburg is(s)t gut“ erst am darauf folgenden Sonntag, 11. März, von elf bis 17 Uhr im Bürgerhaus statt, dafür aber wieder mit vielen leckeren Kochvariationen und Erläuterungen. Der Eintritt ist frei. „Ich werde den Besuchern zeigen, wie sie mit den Lebensmitteln umgehen sollten und was sie daraus machen können.“ Natürlich gibt es auch eine Verkostung. Außerdem wird er in einem separaten Raum einen Vortrag darüber halten. Bereits am 23. Februar wird Sommers für die VHS einen offiziellen Kochkursus bei sich zu Hause veranstalten. In seiner rustikal-gemütlichen Holzküche wird er mit seiner Frau Carola ganz persönlich auf die acht Teilnehmer eingehen und beim gemeinsamen Kochen auch die Ursachen von Übergewicht erklären.
Pünktlich zur Messe mit einem speziellen Vortragsprogramm erscheint auch ein neues Kochbuch von Andreas Sommers und seiner Frau. Diesmal enthält es neben zwei eigenen Rezepten vor allem eine Vielfalt von Rezeptvorschlägen mit attraktiven Farbfotos, die ihnen Privatpersonen anvertraut haben. Kein Wunder also, dass Sommers, der nebenbei auch leidenschaftlicher Brotbäcker ist, mit seinen vielfältigen Aktionen ein Netzwerk gründen möchte, das Aufklärung über den Umgang mit gesunden Lebensmitteln bietet. Sein Repertoire an neuen Ideen ist jedenfalls unerschöpflich.
Gabriele David

4. Februar 2012

Der Grünkohl war heiß, die Kartoffeln waren warm, die Begrüßung war kühl – für Staatssekretär Volker Dornquast aus dem Kieler Innenministerium bei der CDU-Veranstaltung im Kaltenkirchener Bürgerhaus. Die Parteifreunde des Ex-Bürgermeisters aus der Nachbargemeinde wollten ihrem Gast ganz offenkundig ihren Unmut darüber signalisieren, dass die Landesregierung einer Dodenhof-Erweiterung skeptisch bis ablehnend gegenübersteht.

Kein Kaltenkirchener CDU-Mitglied sagt es öffentlich, aber manche glauben es: Dornquast könnte in Kiel seine Fäden gezogen haben, um eine Dodenhof-Expansion abzuwenden – schon um eine Konkurrenzsituation zum geplanten City Center Ulzburg zu vermeiden. Deutlicher werden CDU-Veteranen aus der Nachbarstadt dann schon, wenn sie auf Dornquasts Rolle als Landtagskandidat der Christdemokraten im Wahlkreis Segeberg-West angesprochen werden: „Da hat er sich gefälligst auch für unsere wirtschaftlichen Interessen einzusetzen, tut es aber nicht genügend“, schimpft ein langjähriges Parteimitglied aus Kaltenkirchen.
Weniger Zurückhaltung erlegte sich die örtliche FDP-Landtagsabgeordnete Katharina Loedige auf: „Es ehrt den Kaltenkirchener Bürgermeister Hanno Krause, dass er sich für die Dodenhof-Erweiterung im CDU-geführten Innenministerium einsetzen will“, erklärte sie in einer Pressemitteilung. „Würde sich der Staatssekretär im Innenministerium, Volker Dornquast aus Henstedt-Ulzburg, in gleicher Weise für Kaltenkirchen und dodenhof einsetzen, wäre ein Ausflug nach Kiel für Hanno Krause gar nicht nötig.“ Die FDP habe keinerlei Verständnis dafür, so Katharina Loedige, „dass Kaltenkirchen nicht nur von der Landesplanung, sondern auch vom CDU-Landtagskandidaten Dornquast bei der Schaffung von Arbeitsplätzen im Regen stehen gelassen wird.“

In einem Offenen Brief schießt der attackierte Staatssekretär scharf zurück auf die Vertreterin des Koalitionspartners: „Sehr geehrte Frau Abgeordnete Loedige, normalerweise reagiere ich auf Unverschämtheiten nicht. Ihre Aussagen… lassen mir jedoch keine andere Wahl… Ich bin auf Grund meiner vorherigen beruflichen Tätigkeit als Bürgermeister der Nachbargemeinde Henstedt-Ulzburg für das Verfahren Dodenhof-Erweiterung für befangen erklärt worden, um jeden falschen Anschein zu vermeiden. Daran halte ich mich konsequent…“
Dornquast weiter und schärfer: „Ich darf Sie persönlich… fragen, was Sie aktiv für die Dodenhof-Erweiterung geleistet haben? Bisher war öffentlich von Ihnen nichts zu hören. Ich habe in meiner Bürgermeisterzeit z. B. in den Vorständen unserer gemeinsamen Zweckverbände oder bei Nordgate, auch für Kaltenkirchen mehr geleistet als andere, die nach einem für sie persönlich frustierenden Parteitag nichts anderes zu bieten haben als Populismus.“

Jörg Schlömann
2. Februar 2012

Der Countdown läuft: Am Dienstag, 2. Februar, besteht die letzte Chance für Bürgerinnen und Bürger, die Unterlagen zum geplanten Bau des CCU einzusehen und Einwände gegen das umstrittene Vorhaben vorzubringen. Dazu müssen sich die Einwohner ins Rathaus begeben. Im Bauamt wird ihnen dann weitergeholfen.
Künftig sollen es die Bürger einfacher haben: Auf Beschluss der Gemeindevertretung ist in der -verwaltung ein neues Ratsinformationssystem eingeführt worden, mit dem Informationen und Dokumente rund um den kommunalen Sitzungsdienst erarbeitet, versandt, eingesehen und verwaltet werden können. Das Programm mit Namen ALLRIS basiert auf der Idee, dass die verschiedenen Beteiligten – Verwaltung, Politiker und Bürger – über eine gemeinsame Plattform auf die benötigten Sitzungsdaten zugreifen können.
Dazu Bürgermeister Torsten Thormählen: „Mit dem Bürgerinformationssystem werden die Informationen rund um den Sitzungsdienst gebündelt, erweitert und anwenderfreundlich bereitgestellt. Um die Kommunalpolitik noch transparenter zu machen, können sich die Bürgerinnen und Bürger in diesem neuen System schnell und einfach über die Eckdaten des Sitzungsgeschehens informieren. Neben den bisher bereits veröffentlichten Einladungen und Niederschriften zu den Sitzungen können nun auch öffentliche Beratungsvorlagen eingesehen werden.“
Für die Zukunft ist vorgesehen, im Bürgerinformationssystem auch weitere Informationen – zum Beispiel Ortsrecht, Bauleitpläne, Haushalt – zur Verfügung zu stellen. Den Zugang zum Bürgerinformationssystem finden Interessierte im Internet auf der Homepage der Gemeinde Henstedt-Ulzburg http:/www.henstedt-ulzburg.de unter der Rubrik Politik.
Allerdings findet die Neuerung nicht den ungeteilten Beifall aller Kommunalpolitiker. Vor allem die, die im Umgang mit den elektronischen nicht ganz so fit sind, mögen noch nicht ganz auf ihre Sitzungsunterlagen in Papierform verzichten. Für sie gibt es auf Wunsch auch – vorerst – weiterhin ausgedruckte Vorlagen. Gemeindevertreter Uwe Köhlmann-Thater (WHU) beispielsweise macht davon Gebrauch: „Beim Durcharbeiten mache ich mir gerne Randnotizen zur Erinnerung. Das geht auf dem Bildschirm nur bedingt und umständlich.“
Der Kommunalpolitiker kritisiert: „Mit der neuen Regelung bekomme ich in Papierform auch nur die Unterlagen für die Ausschüsse, in denen ich Mitglied bin. Alle übrigen Vorlagen muss ich mir ausdrucken, wenn ich sie auf meine Art durcharbeiten will. Und über die dadurch entstehenden Kosten für die Kommunalpolitiker ist noch keine Entscheidung getroffen worden.“
Der Verwaltungschef stellt dazu lediglich fest: „Mit dem Einsatz dieses Programms werden die mit der kommunalen Sitzungsarbeit zusammenhängenden Aufgaben und Abläufe für alle Beteiligten inhaltlich und zeitlich vereinfacht und gleichzeitig mittelfristig Kosten gesenkt.“ Gemeint sind zum Beispiel Druck- und Papierkosten, die bislang aus dem Haushalt bezahlt wurden.
Jörg Schlömann
1. Februar 2012

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, sagt Wolfram Zetzsche nach Gründung des Grünen-Ortsverbandes von Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen und Umgebung. Mehr als 30 Interessierte und Gäste hatten sich im Henstedt-Ulzburger Bürgerhaus zum Gründungsabend getroffen und ihr Ziel erreicht: Vier Männer und drei Frauen übernahmen nach rund zweistündigem Gespräch Verantwortung. Rede und Antwort stand allen zuvor als Politprofi die Landesvorsitzende Eka von Kalben.
Alle sieben Gründungsmitglieder gingen mit einem Amt nach Hause: Sprecherin ist Martina Spirigatis aus Oering. Die 52-Jährige ist Angestellte im Öffentlichen Dienst. Die Diplomsozialwirtin und Sozialwissenschaftlerin hat langjährige Erfahrung in der allgemeinen Studienberatung, im universitären und interhochschulischen Projekt- und Studiengangsmanagement, als Veranstaltungsmanagerin, Dozentin in der akademischen, beruflichen und hochschuldidaktischen Aus- und Weiterbildung und ist Coach mit sozialpädagogischer Grundausbildung. Handlungsbedarf sieht sie beim Thema Bildung. Seit 2010 ist sie Mitglied von BÜNDNIS90/Die Grünen, lebt seit zwölf Jahren auf dem Land und erwartet in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, der Stadt Kaltenkirchen und dem Umland ein großes Potenzial an weiteren Mitstreitern.
Sprecher ist Wolfram Zetzsche. Er ist Beisitzer im Kreisvorstand und Initiator der Gründung. Der 47-jährige Kaufmann wohnt in Henstedt-Ulzburg. Sein Schwerpunkt bei den Grünen liegt im sozialen Bereich. Schatzmeister ist der Diplombetriebswirt Steffen Kraszon aus Kaltenkirchen, Mitglied seit 2010. Vier Beisitzer wurden gewonnen. Jan Schopferer aus Henstedt-Ulzburg ist beruflich als Kinder- und Jugendmentor unterwegs, Sylvia Tödter aus Kaltenkirchen ist Altenpflegerin. Ein echter Neuzugang ist Melita Kronbauer aus Schmalfeld. Sie hatte ihren Antrag auf Mitgliedschaft ausgefüllt mitgebracht und ist damit das 118. Mitglied des übergeordneten Kreisverbandes Segeberg. Die Finanzbeamtin kommt aus Schmalfeld.
Eike Henning aus Henstedt-Ulzburg ist Bauleiter und seit 2005 bei den Grünen aktiv, er ist Schatzmeister im Kreisverband. Schon jetzt wird deutlich, dass es in diesem Verband nicht nur um ökologische Themen gehen wird. „Die Grünen auf Bundes- und Landesebene bieten ein vielfältiges Spektrum. Es gibt genug Raum, diese Ideen selber vor Ort mit Leben zu füllen und kommunalpoltisch aktiv zu werden“, sind sich die Sprecher des Kreisverbandes Segeberg, Peter Stoltenberg und Kathrin Bühring, einig. Beide freuen sich, dass das Ziel, die Gründung eines neuen Ortsverbandes, erreicht wurde.
Die konstituierende Sitzung findet im Weinbistro Vinum in Henstedt-Ulzburg statt, am Donnerstag, 9. Februar, um 20 Uhr. Interessierte sind willkommen. Wer Informationen möchte, kann sich bei Martina Spirigatis unter Telefon 0160/2831672 oder bei Wolfram Zetzsche unter 0174/1768353 melden. Informationen gibt auch Kreisgeschäftsführer Arne Gutenschwager, Telefon 04551/5169793.
Jörg Schlömann
1. Februar 2012

Die Pipi-Party in der Diskothek Joy und ihre traurigen Auswirkungen – die Henstedt-Ulzburger Nachrichten berichteten gestern darüber – haben Polizei und Gemeinde aufgeschreckt! Auch die Kreisverwaltung ist eingeschaltet. Sie wird jetzt ein Bußgeldverfahren gegen die Joy-Betreiber einleiten. Straftatbestände konnten nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft nicht festgestellt werden, so Hauptkommissar Jens Rossow, Leiter der Polizei-Zentralstation Henstedt-Ulzburg.
Nach Einschätzung des obersten örtlichen Ordnungshüters hat es sich bei der sogenannten Pipi-Party um eine verschärfte Form der Flatrate-Partys gehandelt: Der Disco-Besucher kann so lange kostenlos Alkohol trinken, bis er zur Toilette muss. Das verführt laut Rossow zum besonders gefährlichen „Sturztrunk“. Im Gegensatz dazu zahlte man bei herkömmlichen Flatrate-Partys einen Preis und trank so lange man konnte oder wollte – ohne Zeitlimit.

Aber auch die herkömmlichen Flatrate-Partys sind untersagt, gelten seit 2007 laut Ministerium für Soziales, Jugend und Gesundheit als jugendgefährdend. Im Zusammenhang mit solchen kollektiven Besäufnissen war es sogar zu Todesfällen gekommen. „Das war hier glücklicherweise nicht der Fall“, sagt Jens Rossow, „aber wir haben bei unseren Einsätzen schwere Verstöße der Disco-Betreiber gegen das Jugendschutzgesetz festgestellt und diese weitergemeldet.“ Man werde künftig verstärkt ein Auge auf das Joy haben.

Bedeckt hielt sich Bürgermeister Torsten Thormählen in seiner Stellungnahme zu den Vorkommnissen in der Nacht zum vergangenen Sonnabend in der Diskothek Joy: „Ich habe den Bericht der Polizei noch nicht vorliegen. Mit der werden wir uns im weiteren Vorgehen abstimmen.“ Bisher habe das Joy mit Ordnungsamt und Polizei „ganz gut kooperiert“. Der Verwaltungschef: „Das aber ist keine Gewähr dafür, dass das immer so bleibt.“
Jens Rossow bestätigt die Ansicht des Henstedt-Ulzburger Verwaltungschefs: Bislang habe es eine durchaus vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Disco-Betreibern gegeben. In jüngster Zeit aber habe es schon Probleme im Zusammenhang mit dem Joy gegeben. In der Diskothek habe der Sicherheitsdienst gewechselt. Es müsse geprüft werden, ob der es mit den Alterskontrollen der Besucher noch so genau nehme.

Jedenfalls hat das Joy auf das Massenbesäufnis reagiert: Der Hinweis auf eine weitere Pipi-Party im Februar ist von der Homepage der Disco verschwunden… Das aber wird Polizei und Ordnungsamt der Gemeinde nicht davon abhalten, die Diskothek künftig genauer unter die Lupe zu nehmen. „Denn um Sicherheit und Ordnung geht es uns vor allem“, sagt Jens Rossow.

Jörg Schlömann
31. Januar 2012

Regen, Regen, Regen! Bis Ende vergangener Woche war dieser Winter eher ein mieser Herbst. Doch jetzt, Ende Januar, scheint die Jahreszeit ihren eigentlichen Charakter wiederentdeckt zu haben: Der Niederschlag fällt als Schnee, und die Temperaturen bleiben auch tagsüber unter dem Gefrierpunkt. Was die Kommunalpolitiker gleich doppelt zittern lässt: Frisst der Frost doch buchstäblich Löcher in die öffentlichen Kassen, indem er die Asphaltdecken zum Platzen bringt.

Für die Natur ist das ein Segen. Denn ein richtiger Winter ist wichtig für das Gleichgewicht in der Natur, wie wir sie in unseren Breitengraden kennen. Ist der Winter beispielsweise zu mild, kommen heimische Baumarten nicht zur Ruhe und starten nicht mit voller Kraft in den Frühling. Sie sind dann weniger gut gerüstet gegen Luftverschmutzung oder auch Parasiten.

Ganz besonders nötig haben den Wintereinbruch auch die Grünflächen an der Olzeborchschule im Ortsteil Henstedt. Denn der dortige, einst schön gepflegte Rasen wird seit einiger Zeit zweckentfremdet und muss ungewohnte Schwerlast ertragen: den Lehrer-Fuhrpark. Seit der Zusammenlegung von Haupt – und Realschule nämlich reicht der betonierte Parkraum direkt vor dem ehemaligen Hauptschulstandort nicht mehr für alle Lehrerautos aus.

Als sich unser Reporter Hans Bliedung, ausgestattet mit Kamera, Block und Bleistift, dort kürzlich umgesehen hatte, notierte er als ersten Eindruck: „Mittelfristig fahren die Lehrer die Grünfläche zu Matsch.“ Jetzt verschafft der Wintereinbruch dem malträtierten Rasen eine Verschnaufpause: Schnee, Eis und Frost bilden einen harten Panzer, so dass die Grasnarbe nicht mehr so einfach aufgerissen werden kann.

Und neben dem Wintereinbruch gibt es eine zweite gute Nachricht für die geschundene Rasenfläche: Ab morgen haben die Lehrer keinen Grund mehr, die Grünfläche an Stelle der nur 150 Meter entfernten freien Parkplätze am ehemaligen Realschulstandort zu benutzen. Denn morgen wird der Fachraumanbau feierlich eingeweiht. Und dann müssen die Lehrer der neuen Gemeinschaftsschule nicht mehr zum gegenüberliegen alten Realschulstandort pendeln, um dort Chemie, Physik oder Informatik zu unterrichten.

Denn das viele Hin und Her sei den Lehrern nicht zu Fuß zuzumuten gewesen, führt Schulleiterin Margot Hillebrenner gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten als Grund dafür an, dass sie die Grünfläche als Parkzone freigegeben hat. Obgleich sie sich noch unsicher ist, ob sie das Parken auf dem Rasen nun wirklich untersagen sollte: „Wenn die Lehrer den Parkplatz am Schulzentrum benutzen, werden wir es schwer haben die Gemeinde davon zu überzeugen, Geld für neue Parkplätze zu bewilligen. Die werden sagen: Na dann ist ja alles in Butter!“

Das könnte in der Tat so sein, denn bis jetzt knausern die Gemeindepolitiker bei der Neugestaltung des Schulvorplatzes  (erste Kostenschätzung des Landschaftsarchitekten: 320.000 €) zugunsten der Gemeindekasse: So wurden neue Parkplätze einstweilen auf die lange Bank geschoben, wie die Schulleiterin zähneknirschend erzählt. Erst einmal soll nur Geld für den Umbau der einen Hälfte des Vorplatzes bewilligt werden: der Bereich wo die Fahrräder abgestellt werden.

Christian Meeder
31. Januar 2012

„Pipi Party“ lautete das Motto der Diskothek Joy im Gewerbegebiet am Freitag letzter Woche. Was man darunter zu verstehen hat, ist den Werbeflyern zu entnehmen, mit denen der Tanzschuppen für seine Partys wirbt: „Alle offenen Getränke sind solange kostenlos, bis der erste Gast aufs Klo muss!“
Obwohl sich die meist jugendlichen Gäste nun offensichtlich reichlich Mühe gaben, den Gang zur Toilette zu verkneifen, ging der Partyabend dann doch viel schneller in die Hose als gedacht.
Denn die Polizei „musste zu einem ungewöhnlich frühen Zeitpunkt und innerhalb kürzester Zeit zu einer gehäuften Anzahl von alkoholbedingten Einsätzen ausrücken“ wie es im Bericht der Ordnungshüter heißt. Und weiter: „Insgesamt hielten sich im unmittelbaren Bereich sehr viele, offensichtlich bedingt durch Alkoholmissbrauch, enthemmte junge Personen auf.“ Diese seien so stark angetrunken gewesen, dass die Polizei eine gefahrlose Heimfahrt nicht garantieren wollte und deswegen Ordnungskräfte einsetzte.

Die Chronik der Ereignisse:

22.22 Uhr: Ein 18-jähriger Mann aus Norderstedt stiehlt eine Flasche mit Spirituosen aus dem Tresenbereich der Diskothek. Der vorgenommene Atemalkoholtest ergibt bei dem Diskobesucher 1,45 Promille.

23.12 Uhr: Ein 16-jähriges Mädchen aus Hamburg, 1,91 Promille, kann nicht mehr auf den eigenen Beinen stehen und sich nicht artikulieren. Sie wird zur Polizeiwache gefahren und dort von den Eltern abgeholt.

23.20 Uhr: Ein 17-jähriger Jugendlicher aus Norderstedt wird der Diskothek verwiesen, weil er sich dort im stark alkoholisierten Zustand aggressiv verhalten hat. Er wird von der Polizei nach Hause gefahren und den Eltern übergeben.

23.58 Uhr: Ein volltrunkener 18-jähriger Mann aus Kisdorf muss sich beim Verlassen der Diskothek mehrfach übergeben. Auch er kann sich nicht mehr selbständig auf den Beinen halten. Er muss in die örtliche Paracelsus-Klinik eingeliefert werden.

00.15 Uhr: Ein 19-jähriger Gast aus Hamburg, 1,60 Promille, streitet sich in der Diskothek mit einer Freundin und fegt einen schweren Aschenbecher vom Tisch. Nun wird er aufgefordert, die Veranstaltung zu verlassen. Daraufhin schlägt er auf mehrere Bedienstete so ein, dass ein Mann mit geplatzter Lippe und ein anderer mit Nasenbluten behandelt werden müssen.

00.20 Uhr: Ein volltrunkenes 16-jähriges Mädchen aus Quickborn fällt beim Verlassen der Diskothek auf. Sie erbricht sich und kann sich kaum auf den Beinen halten. Auch sie wird in die Paracelsus-Klinik eingeliefert.

00.35 Uhr: Ein betrunkener und aggressiver 20-jähriger Gast ohne festen Wohnsitz erhält einen Platzverweis. Trotzdem stört er die Amtshandlungen der Polizeibeamten und beleidigt diese. Der Mann wird zur Ausnüchterung für den Rest der Nacht in Gewahrsam genommen.

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30.01.2012

Aufbruchstimmung in Henstedt-Ulzburgs noch recht trostloser Mitte: Westlich der Hamburger Straße, in Höhe des Rathauses, beginnt vielleicht schon im April der Abriss des alten Ulzburg-Centers. So äußerte sich zumindest Bürgermeister Torsten Thormählen auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde. Ein Jahr später, im Sommer 2013, könnte dann die Eröffnung des neuen City-Centers Ulzburg stattfinden, so der Verwaltungschef weiter.

Womöglich zeigt sich dann auch die gegenüberliegende Straßenseite im neuen Gewand. Denn das Wiking-Hotel bekommt einen neuen Eigentümer. Der Geschäftsführer des Hotels, Dr. Anton Schmidt, sagte den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Wir haben das Hotel zum 1. Februar verkauft. Ich bin 62 Jahre alt und will in den Ruhestand gehen.“

Käufer des 1969 gebauten Hotels ist nach Informationen der Henstedt-Ulzburger Nachrichten eine eigens neu gegründete Zweckgesellschaft, hinter der die Hamburger Hotelbetreiberin Hiltrud Hesse steht. Die hanseatische Geschäftsfrau besitzt in Hamburg gleich mehrere Hotels, darunter das Hotel Behrmann an der Elbchaussee und das Hotel Blankenese an der Schenefelder Landstraße. Aber auch in unmittelbarer Nachbarschaft zu Henstedt-Ulzburg besitzt die Unternehmerin eine Beherbergungsstätte: So gehört das größte Hotel des Kreises Pinneberg, das Hotel Quickborn direkt an der Autobahnabfahrt,zu ihrem Portfolio.

Welche Pläne die Hotelbetreiberin mit ihrer Neuerwerbung nun hat, ob sie kräftig investieren will  oder es beim Status quo belässt, dazu mehr demnächst bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.

Christian Meeder

30. Januar 2012

Harsche Kritik hat der Meinungsbeitrag von Jörg Schlömann zur offenen Jugendarbeit in der Großgemeinde bei Lesern der Henstedt-Ulzburger Nachrichten ausgelöst. Unser Chefredakteur hatte in einem Kommentar die Frage aufgeworfen, ob die Summe von jährlich 380.000 Euro für die sogenannte offene Jugendarbeit nicht effektiver eingesetzt werden könnte; denn – so Schlömanns Empfinden nach dem Besuch der jüngsten Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses: Die Mitarbeiter  der Einrichtungen scheinen sich einen Großteil ihrer Zeit mit der Verwaltung ihrer selbst anstatt mit ihrer eigentlichen Aufgabe zu beschäftigen.

Nicht zuletzt beim Lesen des Jahresberichts sah sich Schlömann in seinem Eindruck bestätigt. Darin ist den Mitarbeitern bei der Aufzählung ihrer Alltags-Aufgaben zuerst folgendes eingefallen: „Gegenseitiges Vertreten bei krankheits- oder urlaubsbedingtem Fehlen von Kollegen.“

Nicht gut an kam Schlömanns Kommentar bei mehreren Lesern der Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Diese meldeten sich in zahlreichen geharnischten Kommentaren zu Wort. Dabei waren sie in ihrer Wortwahl wenig zimperlich. Möglicherweise ein Grund, warum kaum einer der Kritiker mit seinem Namen für seine Meinung einstand. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten haben aufgrund der Vielzahl trotzdem zwei der anonymen Kommentare veröffentlicht. An dieser Stelle sei aber noch einmal darauf hingewiesen, dass dies eine Ausnahme bleiben wird.

Kein Problem damit, seinen Leserkommentar mit vollem Namen zu versehen, hatte Henstedt-Ulzburgs Polizeichef Jens Rossow. Gleichwohl konnte auch er Schlömanns Meinungsbeitrag nichts Positives abgewinnen. Henstedt-Ulzburg habe das beste Jugendzentrum, das er sich vorstellen könne. Und nun werde auch das noch kritisiert, so der Ordnungshüter. Rossow empfahl Kritikern der Jugendarbeit, sich erst einmal beim Rat für Kriminalitätsverhütung zu informieren, bevor man undifferenziert an die Öffentlichkeit geht.

Und was sagt Schlömann zu dem Wirbel um seinen Kommentar?

Unser Chefredakteur: „Ich habe wiedergegeben, was ich beim Hören und Lesen des Jahresberichts empfunden habe. Und ich bleibe dabei. So ganz nebenbei: Natürlich habe ich auch mit mehreren Ausschussmitgliedern und weiteren Kommunalpolitikern gesprochen. Und auch die waren nicht gerade angetan von dem, was sie gehört hatten. Öffentlich dazu geäußert hat sich bislang allerdings niemand von ihnen. Das mag daran liegen, dass am Ende der Sitzung noch einmal hinter verschlossenen Türen über das Thema gesprochen worden ist.“

Christian Meeder
29. Januar 2012

Wer will sich 10.000 Euro Belohnung verdienen? Wer kann der Polizei helfen? Am 31. Oktober 2011 war in Henstedt-Ulzburg eine alleinstehende Frau überfallen und ausgeraubt worden. Dabei hatten die Täter einen stattlichen Geldbetrag sowie hochwertigen Goldschmuck erbeutet. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten berichteten über das offenbar gut vorbereitete schwere Verbrechen in ihrer Ausgabe vom 1. November 2011.

Jetzt haben die Staatsanwaltschaft Kiel und die Geschädigte insgesamt 10.000 Euro Belohnung auf die Ergreifung der Täter ausgelobt! Es lohnt sich also, das Gedächtnis zu durchforschen!

Zur Erinnerung: In den frühen Morgenstunden des 31.Oktober 2011, ein Montag, drangen zwei maskierte Männer in das Einzelhaus der alten Dame an der Straße Große Lohe ein. Sie fesselten und bedrohten die Hausbesitzerin und raubten anschließend einen Geldbetrag in Höhe von von mehreren Tausend Euro sowie hochwertigen Goldschmuck. Ihre Beute verstauten die Täter in einer rot-schwarzen Sporttasche aus dem Haushalt des Opfers. Anschließend gelang es den beiden Männern, unerkannt zu entkommen.

Wegen der Schwere des Verbrechens hat die Kriminalpolizei-Inspektion Kiel die Aufklärung des Falls übernommen. Ein weiterer Grund: Die Täter von Henstedt-Ulzburg kommen möglicherweise noch für weitere ähnliche Straftaten im Raum Südholstein/Hamburg in Betracht, sodass großflächigere Ermittlungen hilfreich sein könnten. Mit einem Fahndungsfoto der aus dem Einzelhaus in der Großen Lohe entwendeten Tasche wenden sich die Ermittler jetzt an die Öffentlichkeit und stellen folgende Fragen:

Wer hat in den frühen Morgenstunden des 31. Oktober 2011 im Bereich Große Lohe verdächtige Beobachtungen gemacht?

Wem sind dort verdächtige Personen – eventuell mit Fahrrädern oder Kraftfahrzeugen – aufgefallen?

Wer kann Hinweise zu der abgebildeten Tasche geben?

Wer kann Hinweise zu dem geraubten Schmuck geben?

Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, hat die Staatsanwaltschaft Kiel eine Belohnung von 2.500 Euro ausgelobt. Darüber hinaus stellt die Geschädigte für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter oder zum Auffinden des Schmucks führen, 7.500 Euro Belohnung zur Verfügung.

Die Kieler Kriminalpolizei hat in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Kiel weitere Ermittlungen aufgenommen. Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0431/160 3333 mit den Kriminalbeamten in Verbindung zu setzen oder den Polizeiruf 110 zu wählen.

Jörg Schlömann

27. Januar 2012