Regen, Regen, Regen! Bis Ende vergangener Woche war dieser Winter eher ein mieser Herbst. Doch jetzt, Ende Januar, scheint die Jahreszeit ihren eigentlichen Charakter wiederentdeckt zu haben: Der Niederschlag fällt als Schnee, und die Temperaturen bleiben auch tagsüber unter dem Gefrierpunkt. Was die Kommunalpolitiker gleich doppelt zittern lässt: Frisst der Frost doch buchstäblich Löcher in die öffentlichen Kassen, indem er die Asphaltdecken zum Platzen bringt.
Für die Natur ist das ein Segen. Denn ein richtiger Winter ist wichtig für das Gleichgewicht in der Natur, wie wir sie in unseren Breitengraden kennen. Ist der Winter beispielsweise zu mild, kommen heimische Baumarten nicht zur Ruhe und starten nicht mit voller Kraft in den Frühling. Sie sind dann weniger gut gerüstet gegen Luftverschmutzung oder auch Parasiten.
Ganz besonders nötig haben den Wintereinbruch auch die Grünflächen an der Olzeborchschule im Ortsteil Henstedt. Denn der dortige, einst schön gepflegte Rasen wird seit einiger Zeit zweckentfremdet und muss ungewohnte Schwerlast ertragen: den Lehrer-Fuhrpark. Seit der Zusammenlegung von Haupt – und Realschule nämlich reicht der betonierte Parkraum direkt vor dem ehemaligen Hauptschulstandort nicht mehr für alle Lehrerautos aus.
Als sich unser Reporter Hans Bliedung, ausgestattet mit Kamera, Block und Bleistift, dort kürzlich umgesehen hatte, notierte er als ersten Eindruck: „Mittelfristig fahren die Lehrer die Grünfläche zu Matsch.“ Jetzt verschafft der Wintereinbruch dem malträtierten Rasen eine Verschnaufpause: Schnee, Eis und Frost bilden einen harten Panzer, so dass die Grasnarbe nicht mehr so einfach aufgerissen werden kann.
Und neben dem Wintereinbruch gibt es eine zweite gute Nachricht für die geschundene Rasenfläche: Ab morgen haben die Lehrer keinen Grund mehr, die Grünfläche an Stelle der nur 150 Meter entfernten freien Parkplätze am ehemaligen Realschulstandort zu benutzen. Denn morgen wird der Fachraumanbau feierlich eingeweiht. Und dann müssen die Lehrer der neuen Gemeinschaftsschule nicht mehr zum gegenüberliegen alten Realschulstandort pendeln, um dort Chemie, Physik oder Informatik zu unterrichten.
Denn das viele Hin und Her sei den Lehrern nicht zu Fuß zuzumuten gewesen, führt Schulleiterin Margot Hillebrenner gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten als Grund dafür an, dass sie die Grünfläche als Parkzone freigegeben hat. Obgleich sie sich noch unsicher ist, ob sie das Parken auf dem Rasen nun wirklich untersagen sollte: „Wenn die Lehrer den Parkplatz am Schulzentrum benutzen, werden wir es schwer haben die Gemeinde davon zu überzeugen, Geld für neue Parkplätze zu bewilligen. Die werden sagen: Na dann ist ja alles in Butter!“
Das könnte in der Tat so sein, denn bis jetzt knausern die Gemeindepolitiker bei der Neugestaltung des Schulvorplatzes (erste Kostenschätzung des Landschaftsarchitekten: 320.000 €) zugunsten der Gemeindekasse: So wurden neue Parkplätze einstweilen auf die lange Bank geschoben, wie die Schulleiterin zähneknirschend erzählt. Erst einmal soll nur Geld für den Umbau der einen Hälfte des Vorplatzes bewilligt werden: der Bereich wo die Fahrräder abgestellt werden.
Christian Meeder
31. Januar 2012
Soso…Für Lehrer ist ein Weg von 200-300m unzumutbar,aber Schüler die näher als 1000m an der Schule wohnen,müssen zu Fuß kommen,da nicht genug Fahrradständer vor der Olzeborchschule vorhanden sind(!)Die armen Lehrer,vor allem diese die nur „zweimal“ stolpern müssen um in die Schule zu kommen dürfen sogar mit dem Auto zur Schule/Arbeit fahren(Lehrer ,nur als Beispiel,wohnt in der Bürgermeister-Steenbock-Str.)
Man sollte, wie in anderen Berufszweigen und Firmen,eine Parkgebühr verlangen und davon könnte man noch die fehlenden Parkplätze finanzieren,allerdings würden dann einige von denen dann die öffentlichen Parkplätze benutzen und somit anderen wiederum die Plätze“stehlen“.
Es ist Traurig wie Menschen wieder in Gruppen (Lehrer/Schüler) geteilt werden.
„Soso…Für Lehrer ist ein Weg von 200-300m unzumutbar,aber Schüler die näher als 1000m an der Schule wohnen,müssen zu Fuß kommen,da nicht genug Fahrradständer vor der Olzeborchschule vorhanden sind(!)“
Das kann doch kaum wahr sein, oder?
„Man sollte, wie in anderen Berufszweigen und Firmen,eine Parkgebühr verlangen und davon könnte man noch die fehlenden Parkplätze finanzieren,allerdings würden dann einige von denen dann die öffentlichen Parkplätze benutzen und somit anderen wiederum die Plätze”stehlen”.“
Eine gute Idee. Parkraumbewirtschaftung für die Firmenparkplätze ist tatsächlich in vielen Unternehmen längst üblich.
Öffentliche Parkplätze gibt es in der Umgebung ja kaum weitere. Die direkt angrenzenden Straßen (~100 m Fußweg zur Schule) könnte man mit Parkverbot ausstatten. Ich würde aber vorschlagen, der Schule die (Netto-)Einnahmen zur freien Verfügung zu geben. Wenn alle Beteiligten (Lehrer, Schüler, Eltern) der Meinung sind, dass es keine sinnvolleren Ausgabemöglichkeiten gibt, dann wird der „Komfort-Parkplatz“ eben gebaut.
@Thomas Lendt
Ihren Ausführungen kann ich mich nur anschließen.
Das scheinen ja wohl die meisten Mitleser hier so zu sehen.
Und wie kann man wohl auf 320000,. € Umgestaltungskosten kommen? Da sind doch wohl die Kosten wieder mal geschätzt und nicht gerechnet worden ? Und zum Schluß würde es dann, wie bei öffentlichen Bauvorhaben üblich, noch um einige 10000,- € teurer werden.
..und die Parkflächen vor Nowatzki wären dann auch wieder für die eigentlichen Zwecke frei.Wenn Sie die Fam.N. darauf ansprechen, gehen“ die an die Decke,“ es soll auch schon einige erfolglose Gespräche in der Verwaltung gegeben haben
Würde es allein über die Schiene „Einsicht“ funktionieren, wäre die Olzeborchschule die leuchtende Ausnahme unter allen vergleichbaren, mir bekannten Fällen.
Es scheint allgemein einen großen Trieb bei Autofahrern zu geben, den Wagen unbedingt direkt neben dem Ziel abzustellen. 300 m Fußweg werden freiwillig nicht akzeptiert, das ist der „normale“ Zustand auch außerhalb Ulzburgs.
Insofern würde es mich extrem wundern (und positiv überraschen), wenn man allein mit Gesprächen die Situation entschärfen könnte. Sorry.
Es ist mehr als reichlich Parkraum, auch für den Bedarf der Olzeborchschule, am Schulzentrum vorhanden. Allein schon jede Diskussion darüber, ob 200/300 Meter Fußweg zumutbar sind, ist ein Hohn und ist ganz unterträglich. Wer erklärt den Betroffenen (Lehrern) mal das Wort „Verhältnismäßigkeit“. Und wer erklärt ihnen auch, wie weit andere Arbeitnehmer vom Parkplatz, meist gebührenpflichtig, zum Arbheitsplatz, ganz selbstverständlich zu Fuß gehen müssen; besser dürfen, weil noch an der frischen Luft sein.
Die Grünflächen vor der Olzeborchschule gehören sofort und ohne jede Ausnahme für das Abstellen von KFZ verboten und gesperrt. Wenn nicht durch die Schulleitung, dann durch die Gemeinde. Notfalls hilft das – kostengünstige – Einschlagen von Pfählen durch Hausmeister oder Bauhof. So werden dann auch uneinsichtige Mitmenschen „überzeugt“.
Jeder ausgegebene Euro für zusätzliche, neue Parkplätze in dem Bereich wäre nicht nur ganz überflüssig, es wäre pure, unverantwortliche Verschwendung von Steuergeld. Hoffentlich bleibt die Gemeindepolitik konsequent.
Bei der Gelegenheit könnte man auch gleich den Eltern, die meinen, sie müssten ihre Kinder mittags vor der Schultür abholen, unmissverständlich klarmachen, dass sie am Schulzentrum parken dürfen. Damit wäre das tägliche Mittags-Chaos auf der Beckersbergstraße auch ganz einfach zu entspannen.
„Denn das viele Hin und Her sei den Lehrern nicht zu Fuß zuzumuten gewesen, führt Schulleiterin Margot Hillebrenner gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten als Grund dafür an, dass sie die Grünfläche als Parkzone freigegeben hat.“
Ersparte den Lehrern übrigens satte 350 Meter Fußweg pro Strecke.
„Obgleich sie sich noch unsicher ist, ob sie das Parken auf dem Rasen nun wirklich untersagen sollte. „Wenn die Lehrer den Parkplatz am Schulzentrum benutzen, werden wir es schwer haben die Gemeinde davon zu überzeugen, Geld für neue Parkplätze zu bewilligen. Die werden sagen: Na dann ist ja alles in Butter!“
Wie wäre es mit dieser „ausgefallenen“ Strategie?
1. Grünfläche schön weiter als Parkplatz benutzen. Das sorgt zuverlässig dafür, dass sie bald hinüber ist.
2. Wenn sie hinüber ist, muss eh was gemacht werden.
3. Wenn eh was gemacht werden muss, könnte die Gemeinde doch gleich einen Parkplatz auf der Grünfläche bauen!
4. Ziel erreicht. Verschuldete Gemeinde im Grünen baut Parkplatz auf Grünfläche, man kann weiter superbequem vor der Tür parken statt unzumutbare 250 Meter vom Alstergymnasium-Parkplatz zu gehen – und tritt dabei nicht einmal in die nervigen Matschpfützen.
Es wäre wohl unzumutbar für das ohnehin verschuldete Gemeinwesen nur aus Bequemlichkeitsgründen Geld für zusätzlichen Parkraum zu investieren. Die 200 Meter (wieviel es auch ganz genau sein mögen) Frischluft sind hingegen durchaus zumutbar zu Fuß zu erledigen. Da wäre so mancher froh, wenn er es so passend hätte. Und eine kleine Frischluftdusche vor Dienstantritt schadet auch nicht. Selbst für die 3-5 Minuten schlendern nicht. Die Verantwortlichen sollten sich schleunigst mit anderen Dingen befassen. Parkraum ist vorhanden und gut. Sonderlösungen bedarf es wohl kaum.
http://www.futurzwei.org/
Hallo Thomas,
lange nichts voneinander gehört. Aber wieder erkannt.
Unter dem link findest Du zum Thema – Parken etc.
eine nette Geschichte aus Zürich unter dem Papierknüddel
„weniger ist mehr“ Oben links.
Gruß
Uwe H.