Nach Pipi-Party: Joy steht unter verschärfter Beobachtung von Polizei und Ordnungsamt

Die Pipi-Party in der Diskothek Joy und ihre traurigen Auswirkungen – die Henstedt-Ulzburger Nachrichten berichteten gestern darüber – haben Polizei und Gemeinde aufgeschreckt! Auch die Kreisverwaltung ist eingeschaltet. Sie wird jetzt ein Bußgeldverfahren gegen die Joy-Betreiber einleiten. Straftatbestände konnten nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft nicht festgestellt werden, so Hauptkommissar Jens Rossow, Leiter der Polizei-Zentralstation Henstedt-Ulzburg.
Nach Einschätzung des obersten örtlichen Ordnungshüters hat es sich bei der sogenannten Pipi-Party um eine verschärfte Form der Flatrate-Partys gehandelt: Der Disco-Besucher kann so lange kostenlos Alkohol trinken, bis er zur Toilette muss. Das verführt laut Rossow zum besonders gefährlichen „Sturztrunk“. Im Gegensatz dazu zahlte man bei herkömmlichen Flatrate-Partys einen Preis und trank so lange man konnte oder wollte – ohne Zeitlimit.

Aber auch die herkömmlichen Flatrate-Partys sind untersagt, gelten seit 2007 laut Ministerium für Soziales, Jugend und Gesundheit als jugendgefährdend. Im Zusammenhang mit solchen kollektiven Besäufnissen war es sogar zu Todesfällen gekommen. „Das war hier glücklicherweise nicht der Fall“, sagt Jens Rossow, „aber wir haben bei unseren Einsätzen schwere Verstöße der Disco-Betreiber gegen das Jugendschutzgesetz festgestellt und diese weitergemeldet.“ Man werde künftig verstärkt ein Auge auf das Joy haben.

Bedeckt hielt sich Bürgermeister Torsten Thormählen in seiner Stellungnahme zu den Vorkommnissen in der Nacht zum vergangenen Sonnabend in der Diskothek Joy: „Ich habe den Bericht der Polizei noch nicht vorliegen. Mit der werden wir uns im weiteren Vorgehen abstimmen.“ Bisher habe das Joy mit Ordnungsamt und Polizei „ganz gut kooperiert“. Der Verwaltungschef: „Das aber ist keine Gewähr dafür, dass das immer so bleibt.“
Jens Rossow bestätigt die Ansicht des Henstedt-Ulzburger Verwaltungschefs: Bislang habe es eine durchaus vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Disco-Betreibern gegeben. In jüngster Zeit aber habe es schon Probleme im Zusammenhang mit dem Joy gegeben. In der Diskothek habe der Sicherheitsdienst gewechselt. Es müsse geprüft werden, ob der es mit den Alterskontrollen der Besucher noch so genau nehme.

Jedenfalls hat das Joy auf das Massenbesäufnis reagiert: Der Hinweis auf eine weitere Pipi-Party im Februar ist von der Homepage der Disco verschwunden… Das aber wird Polizei und Ordnungsamt der Gemeinde nicht davon abhalten, die Diskothek künftig genauer unter die Lupe zu nehmen. „Denn um Sicherheit und Ordnung geht es uns vor allem“, sagt Jens Rossow.

Jörg Schlömann
31. Januar 2012

One thought on "Nach Pipi-Party: Joy steht unter verschärfter Beobachtung von Polizei und Ordnungsamt"

  1. Stellungnahme zu Zeitungsartikeln betreffend das JOY in Henstedt-Ulzburg

    In zwei Artikeln, erschienen im Hamburger Abendblatt (Norderstedter Zeitung) und im Internet wurden falsche Behauptungen verbreitet, gegen die wir mittels unserer Rechtsanwälte vorgehen.

    Unter anderem wurde behauptet, dass im JOY billigend in Kauf genommen worden ist, dass an 16-Jährige Longdrinks ausgeschenkt wurden und die Pipi-Parties jugendgefährdend seien. Dabei wurde die Pipi-Party als Flatrate-Party bezeichnet, was falsch ist. Nicht beachtet wurde, dass auch alkoholfreie Getränke von dem Angebot umfasst waren und auch getrunken wurden. Auch die Behauptung, dass sich mehrere minderjährige Besucher bei der Pipi-Party im JOY einen schweren Rausch angetrunken hätten ist falsch.

    Richtig ist, vielmehr, dass wir als Betreiber des JOY mehrmals frühzeitig aus Sorge um Gäste selbst die Polizei angerufen hatten. Es war mit der örtlichen Polizei vereinbart, dass wir diese vorausschauend und jeweils frühzeitig einschalten sollten.

    Es entzieht sich unserer Einflussnahme, wenn sich Gäste vorm Betreten des JOY betrinken. Wir haben stets die Philosophie vertreten, erkennbar stark alkoholisierte Gäste nicht ins JOY hereinzulassen, zum Schutz anderer Gäste. Wir stehen nicht für Massenbesäufnisse sondern sind seit sieben Jahren bekannt für gute Stimmung und gute Musik. Dafür stehen wir auch weiterhin ein.

    Soweit Behördenvertreter in der Zeitung zitiert wurden, dass schon jetzt steht fest, dass das „Joy“ nach dem Massenbesäufnis vom Wochenende mit Konsequenzen rechnen müsse, so ist richtig, dass vorläufig gewisse Motto-Parties untersagt worden sind. Hiergegen gehen wir mit mehreren Rechtsanwälten vor. Wir wollen den Gästen weiterhin attraktive Angebote unterbreiten, die aber auch weiterhin nicht im Komasaufen bestehen werden.

    Wir appellieren an Euch, dass Ihr Euch nicht von „Zeitungs-Enten“ das Abendprogramm am Wochenende diktieren lasst.

    Euer JOY-Team

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert