Nach Kommentar zur offenen Jugendarbeit: Leser fluten HU-Nachrichten mit anonymen Kommentar-Beiträgen

Harsche Kritik hat der Meinungsbeitrag von Jörg Schlömann zur offenen Jugendarbeit in der Großgemeinde bei Lesern der Henstedt-Ulzburger Nachrichten ausgelöst. Unser Chefredakteur hatte in einem Kommentar die Frage aufgeworfen, ob die Summe von jährlich 380.000 Euro für die sogenannte offene Jugendarbeit nicht effektiver eingesetzt werden könnte; denn – so Schlömanns Empfinden nach dem Besuch der jüngsten Sitzung des Kinder- und Jugendausschusses: Die Mitarbeiter  der Einrichtungen scheinen sich einen Großteil ihrer Zeit mit der Verwaltung ihrer selbst anstatt mit ihrer eigentlichen Aufgabe zu beschäftigen.

Nicht zuletzt beim Lesen des Jahresberichts sah sich Schlömann in seinem Eindruck bestätigt. Darin ist den Mitarbeitern bei der Aufzählung ihrer Alltags-Aufgaben zuerst folgendes eingefallen: „Gegenseitiges Vertreten bei krankheits- oder urlaubsbedingtem Fehlen von Kollegen.“

Nicht gut an kam Schlömanns Kommentar bei mehreren Lesern der Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Diese meldeten sich in zahlreichen geharnischten Kommentaren zu Wort. Dabei waren sie in ihrer Wortwahl wenig zimperlich. Möglicherweise ein Grund, warum kaum einer der Kritiker mit seinem Namen für seine Meinung einstand. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten haben aufgrund der Vielzahl trotzdem zwei der anonymen Kommentare veröffentlicht. An dieser Stelle sei aber noch einmal darauf hingewiesen, dass dies eine Ausnahme bleiben wird.

Kein Problem damit, seinen Leserkommentar mit vollem Namen zu versehen, hatte Henstedt-Ulzburgs Polizeichef Jens Rossow. Gleichwohl konnte auch er Schlömanns Meinungsbeitrag nichts Positives abgewinnen. Henstedt-Ulzburg habe das beste Jugendzentrum, das er sich vorstellen könne. Und nun werde auch das noch kritisiert, so der Ordnungshüter. Rossow empfahl Kritikern der Jugendarbeit, sich erst einmal beim Rat für Kriminalitätsverhütung zu informieren, bevor man undifferenziert an die Öffentlichkeit geht.

Und was sagt Schlömann zu dem Wirbel um seinen Kommentar?

Unser Chefredakteur: „Ich habe wiedergegeben, was ich beim Hören und Lesen des Jahresberichts empfunden habe. Und ich bleibe dabei. So ganz nebenbei: Natürlich habe ich auch mit mehreren Ausschussmitgliedern und weiteren Kommunalpolitikern gesprochen. Und auch die waren nicht gerade angetan von dem, was sie gehört hatten. Öffentlich dazu geäußert hat sich bislang allerdings niemand von ihnen. Das mag daran liegen, dass am Ende der Sitzung noch einmal hinter verschlossenen Türen über das Thema gesprochen worden ist.“

Christian Meeder
29. Januar 2012

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