Wanderweg Am Trotz/Orchideenweg soll Baustraße werden … Anwohner auf Zinne … Manke: Schneiden Sie bitte Hecken und Büsche zurück

Schluss demnächst mit Ruhe und Ordnung im Wohngebiet ‚Am Trotz/Orchideenweg‘. Auf dem Wanderweg Logentwiete sollen bald schwere Baufahrzeuge durch die Siedlung rollen. Das hat die Baufirma Manke den Anwohnern schriftlich mitgeteilt. In dem Schreiben heißt es, dass die Bauarbeiten ab der Kalenerwoche 46 beginnen und voraussichtlich bis 2023 andauern werden. Die Firma im O-Ton: „In diesem Zeitraum wird die Baustellenzuwegung über den Wanderweg Logentwiete führen. Ab der 45 KW 2020 werden im Wanderweg vorbereitende Baumschutzmaßnahmen und Heckenrückschnitte durchgeführt. Wir möchten Sie bitten, die privaten Hecken und Büsche, die über die Grundstücksgrenze in den öffentlichen Raum ragen, zuückzuschneiden.“
Ein Wanderweg also als Baustraße? Wer hatte denn die Idee? Moritz Hinck, bei Manke für das Baugebiet zuständig, zu den HU-Nachrichten: „Das war unser Konzept. Das haben wir so eingereicht und wurde so von der Gemeinde genehmigt.“ Und wie viele Häuser sollen dort gebaut werden? Hinck: „Es geht um sechs Baugrundstücke.“
Lärm vor der Haustür bis 2023 und fröhliches Wandern gemeinsam mit Baggern und Radladern? Was sagen die Anwohner dazu?
Die sind auf Zinne und haben die Bürgermeisterin aufgefordert, den Wanderweg nicht als Baustraße freizugeben. Das habe ihr Vorgänger den Anliegern versprochen. Ingo Zaenkert vom Trotz: „Wir hatten ja schon die Problematik von dem Hausbau des Hoteliers, wo der Wanderweg stark benutzt wurde mit den Baufahrzeugen, das war kein Vergnügen.“
Tatsächlich steht auf der Wiese, auf der Manke nun sechs weitere Häuser bauen möchte, seit ein paar Jahren bereits ein Haus – und der Wanderweg diente beim Bau des Hauses als Zuwegung für Baufahrzeuge. Auf den damaligen Protest habe die Verwaltung reagiert, sagen die Anwohner. Zaenkert: „Bürgermeister Bauer hat uns damals versprochen, dass das nicht wieder vorkommt. Das haben wir auch Bürgermeisterin Schmidt und Bauamtsleiter Mohr mitgeteilt, aber die interessiert das nicht.“
Nachfrage beim Altbürgermeister. Stimmt das? Gab es eine Zusage, dass der Wanderweg nicht noch einmal Baustraße werden wird? Stefan Bauers Antwort: „Ich erinnere mich an den Sachverhalt. Es gab keine Versprechungen, aber meine Zusage, für zukünftige Bauvorhaben zu prüfen, wie die Zufahrt zu erschlossenen Baugrundstücken besser gelöst werden kann, da die Anfahrt für Baufahrzeuge alles andere als optimal war.“
Offenbar scheint die Zufahrt nicht einfach zu sein, das einsame Haus auf dem Feld erreicht man übrigens mit dem Auto über den Orchideenweg. Wäre das eine Variante? Manke-Mann Hinck: „Nee, da kann man mit dem LKW nicht langfahren, da macht man alles kaputt.“
Noch ist offen, was die neue Bürgermeisterin zu dem Vorhaben sagt, einen Wanderweg zu einer Baustraße zu machen. Am Freitag war sie für die HU-Nachrichten nicht zu sprechen, auch heute sei ihr Terminkalender voll, hieß es im Rathaus. Rathaussprecher Pohlmann sagte aber eine schriftliche Stellungnahme zu.
cm
2. November 2020