Kategorie: Berichte

Seit mehreren Monaten sind die Patientenzahlen in der Zentralen Notfallambulanz (ZNA) Kaltenkirchen so stark rückläufig, dass die Paracelsus-Kliniken in Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg reagieren mussten. „Während die Notfallambulanz in Henstedt-Ulzburg immer stärker genutzt wird, wird sie in Kaltenkirchen kaum noch in Anspruch genommen“, sagt Matthias Stulpe-Diederichs, Verwaltungsdirektor der Paracelsus-Kliniken in Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen.

Der Verwaltungschef hat sich daher entschlossen, die Zentrale Notfallambulanz in Kaltenkirchen stufenweise zu schließen: Im Juli hat die ZNA dann nur noch im Einschichtbetrieb geöffnet, zum 1. August wird sie geschlossen. Die Not- und Unfallversorgung für Kaltenkirchen wird dann vollständig durch die ZNA Henstedt-Ulzburg übernommen. Die bisherigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten künftig in Henstedt-Ulzburg.

Durchschnittlich acht Menschen kamen in diesem Jahr von April bis Ende Juni täglich in die Ambulanz in Kaltenkirchen, vorher waren es 27. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 70 Prozent gegenüber den Vormonaten. Selbst an Wochenenden und Feiertagen – häufig die „Rush Hour“-Zeit in Notfallambulanzen – nahmen durchschnittlich nur noch zehn Menschen die ZNA in Kaltenkirchen in Anspruch, an normalen Wochentagen weniger als sieben.

„Durchschnittlich alle drei Stunden ein Patient, das ist entschieden zu wenig, um die Personaldecke von neun Mitarbeitern und das hohe Qualitätsniveau – 24 Stunden täglich und 365 Tage im Jahr – auf Dauer zu rechtfertigen“, erklärt Stulpe-Diederichs. Auch in der Kaltenkirchener KV-Ambulanz der niedergelassenen Ärzte sei eine rückläufige Entwicklung deutlich zu spüren.

Mit dem Entschluss, im Juli den Einschichtbetrieb in Kaltenkirchen aufzunehmen, trägt der Verwaltungsdirektor nach eigener Ansicht einem ohnehin schon praktizierten Verhalten der Menschen in der Region Rechnung: Die Zahl behandelter Patienten in der zwölf Kilometer entfernt liegenden ZNA in der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg sei seit April sprunghaft angestiegen. „Die Menschen schätzen die dortige ZNA im modernen, neu gebauten Krankenhaus. Hier versorgen wir mittlerweile durchschnittlich rund 70 Patientinnen und Patienten pro Tag, das entspricht einem Zuwachs von rund 30 Personen“, betont Stulpe-Diederichs. Auch die Rettungsdienste fahren die ZNA in Henstedt-Ulzburg an.

„Mit der schrittweisen Schließung der ZNA in Kaltenkirchen reagieren wir auf die stark veränderte Inanspruchnahme durch die Menschen der Region“, sagt Stulpe-Diederichs. Erfreulich sei, so der Verwaltungsdirektor, dass die Kaltenkirchener Bürgerinnen und Bürger die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg schon nach relativ kurzer Zeit als „ihr“ Krankenhaus und regionales Gesundheitszentrum angenommen hätten; denn rund die Hälfte des Patientenzuwachses allein in der ZNA-Henstedt-Ulzburg komme aus Kaltenkirchen.An der Absicht, gemeinsam mit den Verantwortlichen in Politik und Krankenkassen für den Krankenhausbetrieb in Kaltenkirchen ein geeignetes Nachnutzungskonzept zu entwickeln, lässt Stulpe-Diederichs keinen Zweifel aufkommen: „Das Unternehmen Paracelsus steht zu seinem Wort, den Standort Kaltenkirchen nicht fallen zu lassen.“

Jörg Schlömann

Verwaltungschef Torsten Thormählen hatte eingeladen: Rundfahrt durch die Gemeinde mit Bürgermeister und Bürgervorsteher unter dem Motto: Was tut sich Neues in der Gemeinde? In erster Linie geht es um Henstedt-Ulzburgs Infrastruktur: Ort und Planung des neuen Bauhofs werden vorgestellt, die neue Gemeinschaftsschule in Henstedt, in der nun Haupt-und Realschüler gemeinsam unterrichtet werden, bekommt neue Fachräume und einen neuen Schulhof, die Sporthalle beim Alstergymnasium einen neuen Fußboden.

Auch das Gewerbegebiet entwickelt sich gut, deutlich mehr Firmen als in den vorangegangen Jahren wollen sich dort niederlassen. Richtig interessant wird es nach der Tour beim zwanglosen Gespräch während des gemeinsamen Mittagessens. Dabei prophezeit Bürgermeister Thormählen Henstedt-Ulzburg den vorübergehenden Verkehrsinfarkt während der Bauphase für den sechsspurigen Ausbau der A7: „Ich rechne mit Dauerstau.“ Viele Autofahrer würden dann auf die B4 (Kieler Strasse) und die B433 (Hamburger Strasse) ausweichen, so die Prognose des Bürgermeisters.

Auch Bürgervorsteher Carsten Schäfer teilt die Einschätzung des Bürgermeisters. So könne man bei Stau auf der Autobahn schon jetzt an den Nummernschildern der Autos auf Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsader ablesen, wie versucht wird, auf Alternativstrecken auszuweichen. Konzepte oder Ideen, wie dem möglichen Verkehrskollaps vorgebeugt werden könnte, existieren nicht. „Wir werden das nicht verhindern können“, so der Bürgermeister.

Die Planungen für den sechsspurigen Ausbau der Autobahn zwischem dem Bordesholmer Dreieck nördlich von Neumünster und Hamburg sind in vollem Gange und sollen noch dieses Jahr abgeschlossen werden. Start der vierjährigen Bauzeit ist 2013.

Henstedt-Ulzburgs Autofahrer bleibt während des etwa 48 Monate andauernden Autobahnausbaus nur die Hoffnung auf die Zeit danach: Bei einer ausgebauten und dann staufreien A7 wird hoffentlich auch Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse entlastet werden.

Im Gespräch mit den Henstedt-Ulzburger Nachrichten äußerten sich die beiden Spitzen von Gemeindeverwaltung und Gemeindevertretung auch über das geplante neue Einkaufszentrum. Dazu mehr in den nächsten Tagen.

Christian Meeder

29.6.2011

Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe soll sich gleich nach der Sommerpause mit der Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs in Henstedt-Ulzburg beschäftigen. Das hat der Umwelt- und Planungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Damit folgte das Gremium einer Anregung der CDU-Fraktion, nachdem die SPD ein Gutachten für einen Verkehrsstrukturplan beantragt hatte, was ebenfalls die uneingeschränkte Zustimmung aller Parteien gefunden hatte.

Die Sozialdemokraten möchten, dass darüber hinaus bei einer solchen Untersuchung auch der ÖPNV analysiert wird, wenn finanziell möglich. Dieser Wunsch wird von allen Fraktionen grundsätzlich begrüßt. Dazu Michael Meschede, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes: „Insbesondere die verkehrliche Anbindung der einzelnen Ortsteile in der großflächigen Gemeinde wird vor dem Hintergrund unserer demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren ein wesentliches Thema darstellen.“

Zunächst einmal sollten interfraktionell Ziele und Rahmenbedingungen erörtert werden, was „kostenneutral“ und deshalb ausschlaggebend für die CDU ist. Ein teures Gutachten ohne diese Vorarbeit sei dagegen „nicht zielführend“. Im wesentlichen aber stimmt auch die CDU dem SPD-Antrag zu: „Von einer guten – unter Einschluss aller technischen Möglichkeiten – und flexiblen Erschließung des öffentlichen Personnennahverkehrs profitieren die junge und die ältere Generation. Deshalb ist der CDU dieses Thema für die Großgemeinde so wichtig.“

Laut SPD-Antrag wird die Verwaltung die Auftragsvergabe eines Gutachtens für einen Verkehrsstrukturplan vorbereiten. Material dazu ist laut Bürgermeister Torsten Thormählen bereits zusammengetragen worden. Der Ausschuss wird nach der Sommerpause über die Vergabe entscheiden. Bereits 2009 wollten die Parteien eine solche Analyse erarbeiten lassen. Das Vorhaben war aber damals aufgrund der angespannten Haushaltslage gestoppt worden. Damals waren für das Gutachten 160.000 Euro veranschlagt worden. SPD-Fraktionschef Horst Ostwald, Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses rechnet damit, dass diese Summe unterschritten werden kann.

Jörg Schlömann

28.06.2011

Zugegeben: Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten haben in der Vergangenheit ganz schön gewettert gegen den Neubau eines CCU im Herzen der Gemeinde. Das hat uns die Kritik der etablierten Parteien und einiger Bürger eingetragen. Wir wollen aber nicht den Eindruck erwecken, dass wir das Sprachrohr nur einer Fraktion sind.

Wir haben unseren eigenen Kopf, und den benutzen wir zum kritischen Nachdenken. Und das hat uns zu den entscheidenden Fragen geführt: Wozu braucht Henstedt-Ulzburg ein weiteres Einkaufszentrum, noch dazu ein so gewaltiges? Wohin mit dem zweifellos noch zunehmenden Verkehr? Was wird aus dem Klotz, wenn die derzeitige Euphorie verflogen ist und wir wieder Leerstand wegen mangelnder Nachfrage erleben müssen?

Zu diesen wichtigen Fragen haben wir von den politischen Parteien bisher keine plausiblen Erklärungen gehört. Uns reicht es nicht als Rechtfertigung für einen riesigen Neubau zu sagen: Der marode Ist-Zustand muss beseitigt werden, und allein die Umstellung der Ampelphasen regelt den Stau! Mehr Einkaufs-, Wohn- und Büroflächen bringen nun einmal mehr Verkehr mit sich und verlangen nach potenten Mietern und Kunden.

Henstedt-Ulzburg ist bei der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs keineswegs unterversorgt, in Sachen Verkehr aber hoffnungslos unterentwickelt. Dieser Erkenntnis dürfen sich auch die Politiker, die das Neubauvorhaben befürworten, nicht verschließen. Sie sind jetzt gefordert, dem Bürger zu erklären, warum die Gemeinde ein CCU braucht und wie sie das zu erwartende höhere Verkehrsaufkommen bewältigen wollen.

Wir bitten CDU, SPD, FDP und natürlich auch alle übrigen Befürworter des Projektes ausdrücklich: Schreiben Sie uns, worin Sie die Vorteile eines CCU für die Einwohnerinnen und Einwohner sehen! Diese Diskussion muss öffentlich geführt werden! Die Bürger wollen mitgenommen werden bei einer für sie so wichtigen Entscheidung! Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten sind dafür das richtige Forum!

Jörg Schlömann

Warum immer gleich ins Rathaus laufen und einen Antrag stellen? Wie es scheint, klappt es besser, wenn die Bürger ihre Wunschprojekte selbst in Angriff nehmen. Das zeigte sich jetzt bei der offiziellen Übergabe der vier Playfit-Sportgeräte im Wert von 14.000 Euro im Bürgerpark von Henstedt-Ulzburg. Ein Projekt, das von Doris Tachezy vom Seniorenbeirat initiiert wurde und das man deshalb fälschlicherweise „Senioren-Spielwiese“ nannte. Denn dieser kleine Platz soll von allen Altersgruppen genutzt werden, um gelenkig zu bleiben. Und das soll obendrein noch richtigen Spaß machen!

In ihrer Ansprache gestand Doris Tachezy, dass sie die Playfit-Kataloge schon vor Jahren zugeschickt bekam, es aber immer wieder verschoben hätte, bis sie schließlich aktiv wurde. Dank ihrer guten Kontakte zur Gemeinde suchte sie Sponsoren und Spender, die sich an der Realisation des „Bewegungsparks“ beteiligen sollten, um dann das Projekt der Gemeindevertretung und der Gemeindeverwaltung vorzutragen. So aktivierte der Seniorenbeirat auch die Bürgerstiftung mit Volker Manke und sogar CDU und SPD, die auf ihren Parteiveranstaltungen für die Trainingsgeräte warben. Neben den 14 privaten Spendern zeigte sich selbst der Playfit-Lieferant großzügig.

In seiner Begrüßungsrede erinnerte sich Bürgermeister Torsten Thormählen, dass er schon auf der HHG-Messe vor einem Jahr davon erfuhr und sich wunderte, dass Doris Tachezy und Dr. Siegrun von Wallfeld die Realisation selbst in die Hand nehmen wollten. „Aber ich muss schon sagen: Die Damen haben derart charmant um Spenden und Sponsoren geworben, dass sich ihnen keiner entziehen konnte“, lobte er schmunzelnd. So schnell hätte es auf dem Dienstweg nicht funktioniert.

Der Bürgermeister dankte während des Festaktes allen Sponsoren, während Volker Manke von einer „großen Koalition des Gemeinsinns mit sehr viel persönlichem Einsatz“ sprach. Sein Dank galt auch der Gemeinde, die sich verpflichtet hat, die laufende Pflege des Bewegungsparks zu übernehmen.

„Für uns war es eine besonders schöne Aufgabe, die uns viel Spaß gemacht hat“, sagte Doris Tachezy, als sie mit Torsten Thormählen das Band zerschnitt, das den Weg freimachte zur spontanen „Fitness im Grünen“. In der Hoffnung, dass nun auch viele Besucher die Geräte nutzen, um ihre Gelenke  geschmeidig zu erhalten – egal ob alt oder jung.

Gabriele David

Der Gelenkersatz an Hüfte und Knie bei schmerzhafter Arthrose, also Gelenkverschleiß, gehört zu den erfolgreichsten und am häufigsten vorgenommenen Operationen am Bewegungsapparat. Einige Groß-Kliniken haben sich auf diese Eingriffe spezialisiert und führen jährlich mehrere Tausend davon durch. Spezialisierung und Erfahrung sind aber nicht die einzigen Grundlagen für einen Behandlungserfolg. Ebenso wichtig ist, dass Diagnostik, Therapie und Betreuung auf jeden einzelnen Patienten abgestimmt sind.

Anders als in vielen großen Kliniken liegen in der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg die Indikationsstellung zum Eingriff, Aufklärung, die Operation selbst und Nachbetreuung in einer Hand. Die Patienten werden nur von sehr erfahrenen Operateuren behandelt, überwiegend von Dr. Thomas Bonitz, Chirurg und Chefarzt der Abteilung Unfall-, Hand-, Fuß- und Wiederherstellungschirurgie, sowie von Dr. Thomas von Rothkirch, Orthopäde und Belegarzt der Paracelsus-Klinik. Beide verfügen über jahrzehntelange Erfahrung beim Einbau von Gelenkersatz und sind mit den modernsten und zuverlässigsten Gelenkprothesen vertraut.

Beim Gesundheitsforum haben die Besucher Gelegenheit, sich bei zwei Informationsveranstaltungen an einem Tag ausführlich über Methoden und Erfolgsaussichten des Gelenkersatzes an Hüft- und Kniegelenk und über das Behandlungskonzept zu informieren:

Zeit: Mittwoch, 29. Juni, 14 bis 16 Uhr oder 17 bis 19 Uhr

Ort: Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg, Wilstedter Straße 134, Konferenzraum.

Persönliche Fragen sind ausdrücklich erwünscht. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bittet die Klinik um Anmeldung unter der Telefonnummer 70 31 02. Der Besuch des Gesundheitsforums ist kostenfrei.

Jörg Schlömann

Der Sommerferienpass der Gemeinde Henstedt-Ulzburg kann ab jetzt im Jugendforum Tonne, im Jugendforum Rhen, der Bücherei und im Rathaus zu den jeweiligen Öffnungszeiten abgeholt werden.

Die Buchung der Angebote ist dann im Jugendforum Tonne, Beckersbergstraße 57, Henstedt-Ulzburg ab Montag, 27. Juni, wochentags von 13 bis 18 Uhr möglich.

Der Ferienpass bietet auch in diesem Jahr wieder vielfältige Aktivitäten und Ausfahrten für alle Kinder und Jugendlichen von sechs bis 18 Jahren.

Neben den Tagesfahrten in den Hansa-Park Sierksdorf, den Heide-Park Soltau und den Freizeitpark Tolk werden auch Ausflüge mit der AKN angeboten. Diese führen zur Landesgartenschau, ins Freizeitbad Arriba, Tierpark Schwarze Berge, zu den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg und „Ein Tag in Hamburg“ mit Ausflug zum Airport.

Musikinteressierte kommen beim Percussion-Workshop mit Trommeln aus aller Welt und den Schnupperkursen für Gitarre und E-Gitarre auf ihre Kosten.

Für Computer- und Konsolenfreunde interessant sind nicht nur die Playstation-Nacht im Jugendforum Rhen, sondern auch der Computerkurs der VHS: Sicherheit im Netz.

Verschiedene Angebote aus dem Kreativbereich wie z.B. experimentieren mit Pflanzenfarben oder werken mit Holz können ausprobiert werden. Auch wird in diesem Jahr wieder Schnupper-Tennis in Zusammenarbeit mit dem SVHU angeboten. Kinderfest mit Flohmarkt der Freiwilligen Feuerwehr sowie die Animationen im Naturbad Beckersberg werden auch in diesem Jahr nicht fehlen.

Neu im Programm ist der Ferien-Leseclub für die Leseratten unter den Kiddies, Kinderbibeltage unter dem Motto „Abenteuer am Nil“ in der Kreuzkirche, großes Ferientheater – Detektive auf Spurensuche, kleine Kochschule in den Jugendforen, tanzen wie Michael Jackson und der Club der Tierforscher – lassen keine Wünsche offen.

Höhepunkt wird in diesem Jahr zum dritten Mal das Projekt „Seehotel am Beckersberg“ werden. In der Zeit vom 29. Juli bis 5.August soll in den Räumen des Schulzentrums Maurepasstraße (grüne Schule) ein „Hotel“ für etwa 50 bis 60 Kinder im Alter von zehn bis 13 Jahren eingerichtet werden. Für die jungen Hotelgäste wird rund um die Uhr ein abwechslungsreiches Programm und zusätzlich ein Tagesausflug angeboten. Buchungen für das „Seehotel am Beckersberg“ sind bereits jetzt möglich.

Dieses bunt zusammengestellte Programm lässt sicherlich keine Langeweile in den Sommerferien aufkommen.

Informationen zum Ferienpass bekommt man in den Jugendforen Tonne und Rhen, Telefon 955 46 und 76 27 04.

Jörg Schlömann

Bereits zum siebenten Mal soll in diesem Jahr der Bürgerpreis der Gemeinde Henstedt-Ulzburg verliehen werden. Die Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung des Ehrenamtes. Sie wird an Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde, örtliche Vereine, Verbände und bürgerschaftliche Initiativen sowie ortsansässige Unternehmen verliehen, die sich durch besondere Aktivitäten im kulturellen, im sozialen Bereich oder auf dem Umweltschutzsektor engagiert und so herausragenden Gemeinsinn bewiesen haben. Ebenso an Bürgerinnen und Bürger, die besonderen Mut oder Zivilcourage gezeigt haben.

Bürgermeister Torsten Thormählen ruft jetzt alle Henstedt-Ulzburger auf, Vorschläge für den oder die Preisträger 2011 einzureichen: „Wer aufmerksam sein Umfeld beobachtet, dem werden sicher Personen oder Personengruppen einfallen, die durch ihren unerschütterlichen Einsatz, ihren besonderen Mut oder ihren selbstlosen Beistand dazu beigetragen haben, das menschliche Miteinander in unserer Gemeinde zu verbessern.“ Auch Vorschläge, die bereits in den vergangenen Jahren unterbreitet wurden, können nochmals eingereicht werden.

Die Vorschläge für den Bürgerpreis sollten bis zum 1. September in einem verschlossenen Umschlag an Bürgervorsteher Carsten Schäfer im Rathaus, Rathausplatz 1, gerichtet werden. Meldeformulare und Richtlinien sind am Empfang des Rathauses erhältlich und sind ebenfalls auf der Internetseite www.Henstedt-Ulzburg.de unter dem Menüpunkt Rathaus/Formulare hinterlegt. Bei Fragen gibt Sabine Ohlrich unter Telefon 96 34 71 gern Auskunft.

Bürgermeister Torsten Thormählen in seinem Aufruf an die Einwohnerinnen und Einwohner, sich an der Auswahl für den Bürgerpreis 2011 zu beteiligen: „Wir hoffen auf eine große Zahl von Einsendungen und freuen uns auf die eingereichten Vorschläge.“

In den vergangenen Jahren haben den Bürgerpreis der Gemeinde Henstedt-Ulzburg bekommen: Ingeborg Gnegel für ihr kirchliches Engagement, der Ortsverein des Deutschen Kinderschutzbundes, Anneliese Schefe für ihre jahrelange Tätigkeit bei BürgerAktiv, Sabine Moser-Hahn, die die Streitschlichter an den Schulen initiierte, Henry Hagemann für seine Verdienste um den Naturschutz und Doris Tachezy für ihr soziales Engagement nicht nur für Senioren. Der mit 500 Euro dotierte Bürgerpreis 2011 wird am Freitag, 2. Dezember, im Ratssaal überreicht.

Jörg Schlömann

Das CCU hat eine wichtige Hürde auf dem langen Weg zu seiner Verwirklichung genommen: Planungsausschuss und Gemeindevertretung haben grünes Licht gegeben, den Entwurfs- und Auslegungsbeschluss zur zweiten Änderung des Bebauungsplans Ulzburg-Mitte gefasst – mit den Stimmen von CDU und SPD, gegen die der WHU.

Einzig die Mehrheitsfrakton der Wählergemeinschaft wies im Planungsausschuss noch einmal und immer wieder nachdrücklich auf die Risiken hin, die der Bau des Einkaufszentrums nach ihrer Einschätzung mit sich bringen dürfte: erheblich mehr Verkehrsaufkommen im Ortskern, eine unzureichende Zahl von Stellplätzen, keine Aufenthaltsqualität, „nichts Grünes“, massive Bebauung bis zu einer Höhe von 15 Metern. Und das von den Projektentwicklern Skrabs und Will präsentierte Modell, gefertigt von einer ortsansaässigen Baufirma, vermittle einen falschen Eindruck von den Größenverhältnissen des Gesamtvorhabens.

Eine wirklich sachliche Debatte über die Einwände der WHU blieb im Planungsausschuss weitgehend aus. Vorsitzender Horst Ostwald, zugleich Vorsitzender der SPD-Fraktion, räumte zwar ein, dass das Modell „nicht verwertbar“ sei, schloss sich aber ansonsten wohl der Erläuterung von Peter Skrabs an, es solle ja nur das Projekt veranschaulichen und erhebe keinen Anspruch auf maßstabsgerechte Darstellung. Die übrigen SPD-Ausschussmitglieder zogen es vor zu schweigen. Die Beschäftigung der CDU mit dem Thema beschränkte sich – jedenfalls in öffentlicher Sitzung – auf den in wohlgesetzte Worte gekleideten Appell von Gemeindevertreter Jens Müller, „alle Bedenken zurückzustellen und die positive Aufbruchstimmung zu nutzen“. 20 Jahre lang habe man auf die Realisierung eines solchen Vorhabens gewartet.

Aber vielleicht muss Henstedt-Ulzburg noch länger auf das CCU warten; denn die Projektentwickler Peter Skrabs und Karl Will schwiegen sich in der Sitzung zu ihrem potenziellen Hauptmieter Kaufland auffällig aus. Der Name wurde mit keiner Silbe erwähnt, obwohl bisher heiß gehandelt. Hat sich das Unternehmen anders orientiert? In der Antwort auf eine Nachfrage der Henstedt-Ulzburger Nachrichten war das bekanntlich angedeutet worden. Und der Textilriese C&A hat laut Skrabs seine Ansiedlung in Henstedt-Ulzburg an Kaufland geknüpft.

Die Vermietung des künftigen CCU dürfte für Skrabs und Will jetzt zur zentralen Frage werden; denn die zweite Änderung des Bebauungsplans – Voraussetzung für die CCU-Errichtung – kann erst öffentlich ausgelegt werden, wenn der städtebauliche Vertrag zwischen Projektentwicklern und Gemeinde geschlossen ist. Und den dürfte der Bürgermeister erst unterschreiben, wenn die Hamburger Kaufleute die Finanzierungszusage einer seriösen Bank für das Projekt vorlegen können. Für eine solche hieb- und stichfeste Garantie verlangen Geldinstitute in der Regel aber Mietverträge, die rund 70 Prozent der vorhandenen Verkaufsflächen abdecken.

Jörg Schlömann

Kommentar: Instinktlos, bürgerfern und selbstgefällig

Die demographische Veränderung wird zunehmend auch im öffentlichem Raum sichtbar. So wird im Bürgerpark gerade Henstedt-Ulzburgs erster öffentlicher Seniorensportplatz fertiggestellt. An vier verschiedenen Sport-Geräten können ältere Menschen dort zukünftig etwas für ihre Fitness tun. Vorgeschlagen hat das Projekt der Seniorenbeirat, der vorher regelmäßig von der Senioren-Sportgeräte vertreibenden Firma kontaktiert wurde, erzählt die Vorsitzende des Gremiums, Doris Tachezy. „Irgendwann haben wir uns dann die Geräte angeschaut und waren sofort begeistert. Das sind Geräte, die Senioren gut bedienen können, die aber grundsätzlich für alle Erwachsenen gedacht sind“, so die Senioren-Sprecherin.

Finanziert wurde das 14.000-Euro-Projekt überwiegend durch private Spenden, die die Bürgerstiftung eingesammelt hat. Aber auch die Gemeinde hat 2.500 Euro beigesteuert und übernimmt die dauerhafte Betreuung der Geräte. Am Freitag um 15 Uhr erfolgt die Einweihung mit Bürgermeister Torsten Thormählen. Wer mag, kann anschließend die Geräte gleich ausprobieren.

Christian Meeder

Umweltfreundlich und familienfreundlich ist unsere Gemeinde schon, zumindest wenn man den entsprechenden Hinweisschildern an den Ortseingängen glauben schenkt. Zukünftig könnte noch der Hinweis „behindertenfreundlich“ dazu kommen. Denn Henstedt-Ulzburg soll die UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen umsetzen. Die Konvention fordert Barrierefreiheit in sämtlichen Lebensbereichen, und ein erster Schritt dorthin ist eingeleitet: In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses wurde die Verwaltung auf Initiative der SPD mit der Planung einer Auftaktveranstaltung beauftragt, die als Impulsgeber für die weitere Umsetzung dienen soll.

„Die bestehenden gesetzlichen Regelungen zur Durchsetzung von Barrierefreiheit sind in vielen Bereichen noch unterentwickelt“, betont der Vorsitzende des Sozialausschusses Kai Schmidt (SPD). So gebe es zwar bei öffentlichen Bauten wie dem Rathaus gesetzliche Vorschriften, dass jedermann barrierefrei Behördengänge erledigen kann, beispielsweise durch die Pflicht, einen Fahrstuhl einzubauen, in anderen Bereichen fehlten diese aber: „Ist zum Beispiel die Grünphase einer Ampel für einen Gehbehinderten lang genug um die Strasse zu überqueren, ist es für einen Rollstuhlfahrer möglich, über einen Kantstein zu gelangen? Hier fehlen Vorgaben, die auf die Belange von Behinderten achten.“

Wie umfassend Barrieren abgebaut werden sollen, zeigt auch die Forderung, die Internetpräsenz der Gemeinde barrierefrei zu gestalten: „Wir möchten, dass die Gemeinde-Homepage beispielsweise für sehbehinderte Menschen besonders aufbereitet wird“, erklärt der Sozialpolitiker. Henstedt-Ulzburg übernehme mit dem Vorhaben im übrigen landesweit eine nachahmenswerte Vorreiterrolle: „Meines Wissens sind wir die Ersten in Schleswig-Holstein, die die Umsetzung der Konvention anpacken.“

Christian Meeder

20.06.2011

Das Jahr 2011 haben verschiedene Organisationen zum „Jahr der Fledermaus“ ausgerufen. Und wenn sich jemand in Henstedt-Ulzburg mit Fledermäusen gut auskennt, dann ist es die Ortsgruppe Kisdorfer Wohld des NABU. Unter Leitung ihres Vorsitzenden Holger Möckelmann bemühen sich deren Mitglieder seit langem um eine Bestandsaufnahme dieser nachtaktiven Säugetiere in Henstedt-Ulzburg.

Mit Fledermausdetektoren ausgestattet werden die einschlägig bekannten Jagdreviere und Quartiere regelmäßig observiert, um die verschiedenen Arten und deren Bestand zu bestimmen. Dabei ist das Auffinden der Jagdgebiete relativ einfach. Während der Dämmerung und in hellen Mondnächten kann man sie gut sehen und mit einem Detektor sogar hören. Schwieriger ist es dagegen, die Tagesunterkünfte ausfindig zu machen.

Fledermäuse verbringen den Tag in Baumhöhlen, Mauerspalten und Gebäuden, die teilweise weit entfernt von ihren Jagdgebieten liegen und häufig nur durch Zufall entdeckt werden. Hinzu kommt, dass an vermeintlich günstigen Stellen angebrachte Fledermauskästen oftmals nicht angenommen werden. Warum nicht? Das wissen nur die Fledermäuse selbst. So sind auch dem NABU nur wenige ihrer Quartiere in Henstedt-Ulzburg bekannt.

Deshalb bittet nun der  NABU alle Fledermausfreunde: „Teilen Sie telefonisch (04193/95126) oder per E-Mail Nabu.Kisdorferwohld@online.de mit, wann und wo Sie Fledermäuse in Henstedt-Ulzburg beim Verlassen oder Aufsuchen ihrer Tagesquartiere beobachtet haben.“

CM

Jetzt scheint klar zu sein, warum das Modell des geplanten CCU bisher nicht öffentlich ausgestellt worden ist: Es ist nicht maßstabsgerecht und erweckt so beim gutgläubigen Betrachter den Eindruck eines harmonischen Ensembles. Das kann kein Zufall sein; denn immerhin wurde das Modell von einer ortsansässigen Baufirma mit Leuten vom Fach angefertigt. Das Unternehmen will selbst zwischen Rathaus und Bahnhofstraße am CCU bauen. Die offensichtliche Manipulation hätte kritischen Beobachtern auffallen können.

„Die Ende März von dem Bauunternehmen Manke vorgestellte Ladenzeile mit kleinteiligen Läden und nett anmutender Piazza ist nun in ein Gebäude größeren Ausmaßes eingebettet“, hat die WHU festgestellt und kritisiert: „Das Modell zeigt ein fast 15 Meter hohes, mindestens viergeschossiges Gebäude und passt weder in den bislang geltenden Bebauungsplan noch in die Proportionen der Nachbarbebauung der Bahnhofstraße. Es lehnt sich direkt an das Nachbargebäude neben dem Torhaus an und überbaut die nördliche Ausfahrt vom Marktplatz auf die Bahnhofstraße.“

Im Modell falle der Neubau optisch deshalb nicht „aus dem Rahmen“, weil alle anderen Gebäude realitätsabweichend viel zu hoch dargestellt seien, empört sich die WHU in eine Pressemitteilung. Und weiter: „Das Torhaus, das kleine Nebengebäude und auch das Bürogebäude der Baufirma auf der anderen Straßenseite sind jeweils etwa drei Meter höher dargestellt als sie in Wirklichkeit sind. Deshalb schmiegt sich der besagte Groß-(Neu-)bau mit beinahe 15 Metern Höhe und mehr als 55 Metern Länge fast harmonisch ins Modell ein.“

Die Wählergemeinschaft bemängelt auch, dass die verkehrlichen Auswirkungen dieses Gebäudes bislang ebenso wenig untersucht worden seien wie die der anderen beiden Nachbarbauten des CCU. Sie sollen im möglichst zeitlichen Zusammenhang mit dem Einkaufszentrum errichtet werden.

„Kann es uns Politikern egal sein, wie groß die Gebäude werden und welche Nutzungen sie enthalten, wie viele Läden, wie viele Parkplätze, welche Kundenströme entstehen?“ fragt WHU-Gemeindevertreter Uwe Köhlmann-Thater nicht nur sich selbst, sondern auch die Kollegen der anderen Fraktionen. Der WHU-Mann: „Sind wir nicht für die Bebauungspläne und deren Inhalte und Bebauungsmöglichkeiten verantwortlich? Müssen wir die Schelte nicht zu recht ertragen, wenn wir Pläne genehmigen, die unseren Verkehr endgültig zum Erliegen bringen? Die Mitglieder der Wählergemeinschaft meinen Ja und werden im Umwelt- und Planungsausschuss der Änderung des B-Planes nicht zustimmen!“ Das Gremium tagt am Montag ab 18.30 Uhr im Ratssaal hinter verschlossenen Türen, ab 19.30 Uhr öffentlich.

Zum Verkehr, der vom CCU-Komplex generiert wird, äußert sich auch Karin Honerlah, Fraktionsvorsitzende der WHU: „Unser Ort leidet darunter, dass seit Jahrzehnten immer erst gebaut wurde und dann die Infrastruktur wie Straßenbau lange Zeit hinterherhinkt. Einen weiteren Schritt dieser Art können wir uns angesichts des alltäglichen Verkehrsstaus absolut nicht erlauben!“ Sie bemängelt, dass das von den CCU-Projektentwicklern bestellte Verkehrsgutachten nicht die Sogwirkung eines Riesendiscounters wie Kaufland berücksichtigt habe. Zudem sei die Bahnhofstraße mit 5,30 Metern Querschnitt nicht ausgelegt für Begegnungsverkehr von Lastzügen. Sie eigne sich daher in jetziger Ausbauform nicht für die Anlieferung des Einkaufszentrums.

Weiteren Verkehr wird auch ein Geschäftshaus erzeugen, das fast unmittelbar ans Rathaus anschließen soll – 700 Quadratmeter Grundfläche und damit gößer als ursprünglich vorgesehen. Im Erdgeschoss befinden sich Läden, im ersten Obergeschoss Praxen und Büros. Das Gebäude soll dreigeschossig bleiben, ist nach dem Modell aber fast so hoch wie das Rathaus. Neben dem mächtigen CCU – 15 Meter hoch, 80 Meter lang, bis zu 100 Meter tief – kann das Ärztehaus am Marktplatz ebenfalls erweitert werden. Möglich sind 150 bis 200 Quadratmeter zusätzliche Verkaufsfläche im Erdgeschoss.

Jörg Schlömann

Für unternehmungslustige Henstedt-Ulzburger bietet die Großgemeinde auch dieses Wochenende wieder ein umfangreiches Programm. Dabei könnten die Gegensätze nicht größer sein.  So dürfen sich Action-Fans am Sonnabend beim Hanse-Jamboree auf knatternde Motoren und diverse Stuntshows freuen. Die Motorrad Show findet schon zum 8. Male in der Gemeinde statt. Freuen können sich zudem auch die lärmgeplagten Anwohner in Ulzburg-Mitte. Statt wie in den Vorjahren rund um das Rathaus, findet das Spektakel diesmal im Gewerbegebiet statt. Die Veranstaltung am Tiedenkamp 13 beginnt um zehn Uhr.

Deutlich ruhiger dürfte es dagegen am Sonntag bei der Wanderung zum Tag der Umwelt zugehen. Johannes Engelbrecht, der Ortsbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege, lädt diesmal zu einer Tour durch den Forst Endern im Ortsteil Götzberg. Auf der gut 7 km langen Etappe geht es vorbei an Bachläufen, Sümpfen und Teichen. Treffpunkt ist um 11.30 Uhr der Parkplatz gegenüber dem Fahrradrastplatz am östlichen Ortsausgang Götzbergs.

Am Wochenende geht schließlich auch die Kunst und Kulturwoche (KUKUHU) in die finale Phase. Noch stolze 18 Veranstaltungen listet der KUKUHU-Terminplan für Sonnabend und Sonntag auf, bis dann am Sonntag um 17 Uhr in der Kulturkate das Abschlusskonzert beginnt.

Christian Meeder

Ausnahmezustand im Kindergarten Kranichstraße! An diesem Vormittag ist alles anders: Auf dem Plan steht nämlich Verkehrserziehung. Und da stehen sie nun, aufgereiht mit ihren kleinen Sturzhelmen, und schauen dem Mann in der schwarzen Polizeiuniform erwartungsvoll und ein bisschen skeptisch entgegen. Als aber der Herr Oberkommissar Harald Poppe vor den Kindern der Dino-Gruppe in die Knie geht, werden sie augenblicklich locker. Auf Augenhöhe lässt es sich eben doch viel besser reden und zuhören; denn es geht um Wichtiges: um ihre Sicherheit und ihre Gesundheit im Straßenverkehr.

Gleich zu Anfang soll ein eindrucksvolles Beispiel die ganze Aufmerksamkeit der Kleinen fesseln. Der Oberkommissar stellt seinen „Beifahrer“ Felix vor, einen  Riesenteddy im Kindersitz. Der hatte beim Losfahren geschwindelt, dass er angeschnallt sei. War er aber gar nicht. Als der Kommissar eine Vollbremsung machen muss, saust Felix nach vorn – und stürzt kopfüber auf das Pflaster. Simuliert mit dem berühmten Gurtschlitten, der den Aufprall eindrucksvoll vorführt. Erschrocken starren die Kinder auf den Teddy am Boden. Dann rufen sie wild durcheinander: „Der war nicht angeschnallt! Der hat gelogen! Jetzt ist er verletzt! Der Arme!“

Der Kommissar beruhigt sie, mahnt aber gleichzeitig: „Immer darauf achten, dass nicht nur ihr selbst, sondern auch Eure Eltern und Geschwister richtig angeschnallt sind. Ihr könnt es sogar hören: Erst nach dem Klick sitzt der Gurt richtig fest.“ Der Vater von zwei erwachsenen Kindern traf genau den richtigen Ton, um die jüngsten Verkehrsteilnehmer zu motivieren. Und aus genau diesem Grund ist Harald Poppe nach mehr als 15 Jahren Verkehrserziehung in Kindergärten und Schulen auch bei allen Henstedt-Ulzburger Schülern jeden Alters so beliebt.

160 Kinder waren trotz der schwarzen Wolken an diesem Vormittag auf ihrem Gelände zu verschiedenen Prüfungen unterwegs, um mit dem Laufrad und beim Roller- und Hindernis-Parcours (als Vorbereitung aufs spätere Radfahren) in ihren Fähigkeiten getestet zu werden. Auch das Überqueren einer Straße stand auf dem Programm sowie eine Ortsrallye für die Größeren. Nicht zu vergessen „die Sache mit dem toten Winkel“…

Renate Braaß, Moderatorin der Kreisverkehrswacht Segeberg, ist schon lange ehrenamtlich in Kindergärten unterwegs, um die Kleinen alle drei bis fünf Jahre auf die Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und sie durch praktische Übungen davor zu schützen. „Wir arbeiten sehr gern mit der Polizei zusammen. Das erleichtert vieles“, so ihr Fazit. Unterstützt wird sie dabei vom Ministerium für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung. Sigrid Jansen arbeitet dagegen in Cooperation mit dem  ADAC und VW für die Sicherheit bei der richtigen Befestigung von Kindersitzen, die mit dem Isofix-System nach neuesten Tests am sichersten einrasten (www.sicher-im-auto.com). Sie nahm an der Übung teil, um den Kindern die Vorzüge der Sicherheitsschale zu demonstrieren.

Und noch etwas sollten sich die Kinder unbedingt merken und ernstnehmen: nicht zu Fremden ins Auto steigen, Abstand halten und, wenn gar nichts anderes geht, laut schreien. Dieses „Mitschnacker-Programm“ ist im Zweifelsfall auch bei männlichen Verwandten anzuwenden.

Gabriele David