CDU-Vorstoß: Die Parteien diskutieren über ÖPNV

Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe soll sich gleich nach der Sommerpause mit der Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs in Henstedt-Ulzburg beschäftigen. Das hat der Umwelt- und Planungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Damit folgte das Gremium einer Anregung der CDU-Fraktion, nachdem die SPD ein Gutachten für einen Verkehrsstrukturplan beantragt hatte, was ebenfalls die uneingeschränkte Zustimmung aller Parteien gefunden hatte.

Die Sozialdemokraten möchten, dass darüber hinaus bei einer solchen Untersuchung auch der ÖPNV analysiert wird, wenn finanziell möglich. Dieser Wunsch wird von allen Fraktionen grundsätzlich begrüßt. Dazu Michael Meschede, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes: „Insbesondere die verkehrliche Anbindung der einzelnen Ortsteile in der großflächigen Gemeinde wird vor dem Hintergrund unserer demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren ein wesentliches Thema darstellen.“

Zunächst einmal sollten interfraktionell Ziele und Rahmenbedingungen erörtert werden, was „kostenneutral“ und deshalb ausschlaggebend für die CDU ist. Ein teures Gutachten ohne diese Vorarbeit sei dagegen „nicht zielführend“. Im wesentlichen aber stimmt auch die CDU dem SPD-Antrag zu: „Von einer guten – unter Einschluss aller technischen Möglichkeiten – und flexiblen Erschließung des öffentlichen Personnennahverkehrs profitieren die junge und die ältere Generation. Deshalb ist der CDU dieses Thema für die Großgemeinde so wichtig.“

Laut SPD-Antrag wird die Verwaltung die Auftragsvergabe eines Gutachtens für einen Verkehrsstrukturplan vorbereiten. Material dazu ist laut Bürgermeister Torsten Thormählen bereits zusammengetragen worden. Der Ausschuss wird nach der Sommerpause über die Vergabe entscheiden. Bereits 2009 wollten die Parteien eine solche Analyse erarbeiten lassen. Das Vorhaben war aber damals aufgrund der angespannten Haushaltslage gestoppt worden. Damals waren für das Gutachten 160.000 Euro veranschlagt worden. SPD-Fraktionschef Horst Ostwald, Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses rechnet damit, dass diese Summe unterschritten werden kann.

Jörg Schlömann

28.06.2011

2 thoughts on "CDU-Vorstoß: Die Parteien diskutieren über ÖPNV"

  1. Leider ist hier Einiges falsch wiedergegeben: Die SPD hat kein Verkehrsstrukturgutachten beantragt. Dies ist schon lange beschlossen. Die SPD meint, sie sei die einzige Partei, die die Realisierung vorantreibt. Das ist auch nicht richtig, denn genau dies hatte schon die WHU einen Monat zuvor beantragt. Nur leider haben CDU und SPD unseren Antrag abgelehnt.
    Anträge zur Verbesserung des ÖPNV, insbesondere des Busverkehrs hat die WHU seit 2004 fast regelmäßig gestellt. Nun tun CDU und SPD so, als hätten sie dieses Thema erfunden.
    Eine gründliche Verkehrsuntersuchung beeinhaltet auch die qualifizierte Verkehrserhebung. Wer kommt über welche Straße wann nach HU und fährt wann wo wieder raus. Nur so kann der Anteil des Durchgangsverkehrs verlässlich ermittelt werden. Diese Erhebung kostet viel Geld, wurde aber bislang für erforderlich gehalten. Ich hoffe nicht, dass hier nun Einsparpotenzial gesehen wird.

  2. Halte ich für sinnvoll, auch mit dem Aufbau. Natürlich sollte man sich bewusst sein, dass das Wunschkonzert später vermutlich arg unter die Walzen der „Finanzierbarkeit“ fällt – und entsprechend den Gutachtern auch eine Prioritätenliste nennen.

    Dass etwas gemacht werden muss, ist klar. Das Busnetz hat zu viele Mängel. Und die liegen teilweise auch einfach in der Grundstruktur, die seit Jahr(zent)en nicht verändert wurde. Was mich dazu interessiert, sind übrigens die Nutzungszahlen gerade im Busnetz und aktuellere Werte für die Bahn. (2006 sollen es 6.000 Fahrgäste pro Werktag zwischen H-U und UBS gewesen sein)

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