Henstedt-Ulzburg soll behindertengerecht werden

Umweltfreundlich und familienfreundlich ist unsere Gemeinde schon, zumindest wenn man den entsprechenden Hinweisschildern an den Ortseingängen glauben schenkt. Zukünftig könnte noch der Hinweis „behindertenfreundlich“ dazu kommen. Denn Henstedt-Ulzburg soll die UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen umsetzen. Die Konvention fordert Barrierefreiheit in sämtlichen Lebensbereichen, und ein erster Schritt dorthin ist eingeleitet: In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses wurde die Verwaltung auf Initiative der SPD mit der Planung einer Auftaktveranstaltung beauftragt, die als Impulsgeber für die weitere Umsetzung dienen soll.

„Die bestehenden gesetzlichen Regelungen zur Durchsetzung von Barrierefreiheit sind in vielen Bereichen noch unterentwickelt“, betont der Vorsitzende des Sozialausschusses Kai Schmidt (SPD). So gebe es zwar bei öffentlichen Bauten wie dem Rathaus gesetzliche Vorschriften, dass jedermann barrierefrei Behördengänge erledigen kann, beispielsweise durch die Pflicht, einen Fahrstuhl einzubauen, in anderen Bereichen fehlten diese aber: „Ist zum Beispiel die Grünphase einer Ampel für einen Gehbehinderten lang genug um die Strasse zu überqueren, ist es für einen Rollstuhlfahrer möglich, über einen Kantstein zu gelangen? Hier fehlen Vorgaben, die auf die Belange von Behinderten achten.“

Wie umfassend Barrieren abgebaut werden sollen, zeigt auch die Forderung, die Internetpräsenz der Gemeinde barrierefrei zu gestalten: „Wir möchten, dass die Gemeinde-Homepage beispielsweise für sehbehinderte Menschen besonders aufbereitet wird“, erklärt der Sozialpolitiker. Henstedt-Ulzburg übernehme mit dem Vorhaben im übrigen landesweit eine nachahmenswerte Vorreiterrolle: „Meines Wissens sind wir die Ersten in Schleswig-Holstein, die die Umsetzung der Konvention anpacken.“

Christian Meeder

20.06.2011

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