Kategorie: Berichte

„Die WHU hat die Wiedereinführung einer Baumschutzsatzung angeregt und zusammen mit der SPD für eine sinnvolle Ausgestaltung des Baumschutzes in Henstedt-Ulzburg gesorgt“, sagt Karin Honerlah, Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft, zu kritischen Kommentaren über die Neuregelung, die in jüngster Zeit veröffentlicht wurden. Es werde nicht in die Freiheit der Gartengestaltung eingegriffen, sondern der notwendige Schutz erhaltenswerter Bäume geregelt.

In den vergangenen Jahren sind laut WHU-Presseerklärung an vielen Stellen des Ortes gesunde, große Bäume gefällt worden. Besonders schmerzhaft hätten viele Bürger die Fällaktion der sechs Eichen an der Olivastraße empfunden. „Ebenso wie ich mich von je her an den Zeitraum von Gehölzpflegemaßnahmen halten muss, muss ich auch beachten, was ich schneiden oder fällen darf.“, erläutert Uwe Köhlmann-Thater den Inhalt der Satzung.

Darin werden Eichen, Buchen, Kastanien und einige andere Laubbaumarten sowie Eiben als einzige Nadelbaumart ab 80 Zentimeter Stammumfang geschützt. Große Bäume sind nach WHU-Auffassung nicht nur Wegweiser für die Menschen und Lebensraum für wild lebende Tiere, sondern sie tragen zur Sauerstoffproduktion und Klimaverbesserung bei. Insbesondere an Verkehrswegen und in der Nähe von Gewerbestandorten dienten sie außerdem als Staubfilter und verbessern nach Ansicht der WHU Lebensqualität und Gesundheit der Menschen. Henstedt-Ulzburg ist nach eigener Aussage „die Gemeinde im Grünen“. Viele Bürger hätten sich auch deshalb für diesen Ort entschieden.

„Wäre es nicht ein Jammer, wenn zum Beispiel die riesige gesunde Buche in der Maurepasstraße der optimalen Bebaubarkeit des Grundstücks geopfert würde?“ Die Politiker der WHU hätten diese Frage beantwortet und deshalb der neuen Baumschutzsatzung zugestimmt.

Jörg Schlömann

Die CDU-Mitglieder des Kinder- und Jugendausschusses standen allein auf weiter Flur, als es in der jüngsten Sitzung des Gremiums um die Erhöhung der Gebühren für die Krippenbetreuung in der Gemeinde ging. Die Anhebung der monatlichen Sätze von 343 auf 374 Euro pro Kind war von der Verwaltung beantragt und mit einer „erheblichen Steigerung der Platzkosten“ begründet worden, fand aber bei WHU und SPD keine Zustimmung. Allein den Christdemokraten erschienen die höheren Ausgaben für die Eltern „zumutbar“.

Zu der von der Verwaltung vorgeschlagenen Gebührenerhöhung um 31 Euro monatlich erklärte für die Wählergemeinschaft Ausschussvorsitzende Annette Marquis: „Dies ist nicht kinder- und familienfreundlich. Die Gebühren unserer direkten Nachbargemeinden liegen bei 194 Euro in Kaltenkirchen und bei 230 Euro in Norderstedt. Wir müssen uns dem Wettbewerb stellen und auch stets im Auge behalten, dass gerade Alleinerziehende die Plätze bezahlen können, denn sie haben Vorrang bei der Platzvergabe.“ Und die WHU-Fraktionsvorsitzende Karin Honerlah verwies darauf, dass Henstedt-Ulzburg schließlich mit der Bezeichnung „kinderfreundliche Gemeinde“ für sich werbe.

Im Vordergrund der gemeindlichen Bemühungen steht derzeit aber der Ausbau der Krippenplätze; denn die Großgemeinde verfügt derzeit nur über 30 Krippenplätze. Einstimmig plädierte der Ausschuss dafür, die Gebühren für die Kindergarten-Betreuung (261 Euro für einen Ganztagsplatz) und für die Hortbetreuung (116 Euro) beizubehalten. Die endgültige Entscheidung über die Höhe der Gebühren wird in der Sitzung der Gemeindevertretung am Dienstag, 20. September, ab 19.30 Uhr getroffen.

Jörg Schlömann

Montag, 19.09.2011

Robustrinder sollen künftig dem Kiebitz beim Wohnungsbau helfen – jedenfalls in Henstedt-Ulzburg. Auf seiner jüngsten Sitzung hat der Umweltausschuss grundsätzlich grünes Licht für das „Beweidungsprojekt Siebenstücken“ gegeben. Dort soll das Projekt verwirklicht werden.

Derzeit bewohnt der etwa taubengroße Vogel noch die Äcker und Wiesen zwischen dem Gewerbegebiet und der A7 südlich des Autobahnzubringers. Diesen Kiebitz-Lebensraum beansprucht nun aber die Gemeinde für die Vergrößerung des Gewerbegebietes. Unter anderem will dort Netto möglicherweise ein riesiges Verteillager bauen. Der äußerst heimatverbundene und unter Artenschutz stehende Kiebitz soll deshalb auf die nördlich vom Autobahnzubringer gelegene Seite umziehen. Die dortigen Flächen eignen sich allerdings so noch nicht als neue Heimstatt für den Vogel. Der braucht kurzgehaltene Wiesen und Weiden, auf denen er auch mal sandige Mulden zum Brüten vorfindet. Dafür sollen die Robustrinder durch ihr Fressverhalten sorgen.

Vorgesehen ist, das Beweidungsprojekt in die Obhut eines Vereins zu geben. Der ist dann auch für die Auswahl der Rinderrasse und damit auch dafür zuständig, ob mit Longhorns ein Hauch von Wildem Westen oder mit Auerochsen eher Mittelalterromantik in Henstedt-Ulzburg einziehen werden. Diese beiden Rassen werden explizit als neue Bewohner der Wiesen am Autobahnzubringer in den gemeindlichen Ausschussunterlagen aufgeführt.

Während aus der Politik der Vorschlag kommt, auf einen bereits bestehenden Verein zurückzugreifen, liebäugelt der Bürgermeister mit einer Vereins-Neugründung, in der auch die Verwaltung Sitz und Stimme hat: „Wenn wir als Mitglied eines Vereins, der den Namen Henstedt-Ulzburg in sich trägt, hier ein Vorzeigeprojekt machen, kann das auch eine tolle Imagegeschichte für die Gemeinde sein“, betont Torsten Thormählen.

Mit der Bereitstellung der Flächen und der Initiierung des ökologisch wertvollen Beweidungsprojekts erfüllt Henstedt-Ulzburg zwingend erforderliche Umweltauflagen. So müssen Eingriffe in Natur und Landschaft – wie in diesem Falle die Erweiterung des Gewerbegebietes – durch ökologische Maßnahmen an anderer Stelle kompensiert werden.

Dabei nehmen es die Umweltämter von Kommunen, Kreis und Land mit der behördlichen Kontrolle der Umweltauflagen laut Thormählen offenbar nicht ganz so genau: “Wer überwacht das nachher? Ich behaupte mal, viele Kommunen haben die gleichen Anforderungen, aber die kümmern sich nicht drum und lassen das Gras einfach wachsen.“

Christian Meeder

Premiere in der Schleswig-Holstein-Liga: Das Spiel des SV Henstedt-Ulzburg gegen die Husumer Sportvereinigung wird am Sonntag (Anstoß: 15 Uhr) live im Internetfernsehen auf der Fußball-Homepage des Sportvereins übertragen. Das öffentliche Interesse im Vorfeld der Übertragung ist dabei fast schon bundesligareif!

Neben Vertretern der regionalen Presse waren auch Reporter der Hamburger Morgenpost und der Bild-Zeitung zur eigens anberaumten Pressekonferenz am Dienstag dieser Woche angereist: „Nur die Henstedt-Ulzburger Nachrichten fehlten“, rügte der leicht genervte SVHU-Manager Oliver Wegmann, der sich offenbar immer wieder die gleichen Fragen zu dem Fernsehevent anhören muss: “ Wenn man das 20 Leuten immer wieder erzählt, dann dreht man ja irgendwann durch, deswegen extra die Pressekonferenz.“

Unserem Hobby-Sportreporter Hans Bliedung war es unter der Woche allerdings nicht möglich, seiner ehrenamtlichen Pressearbeit nachzukommen: Der Diplomingeneur ist auch mit 73 Jahren noch berufstätig. Bliedung handelt mit Industriekranen und tourt dafür durch ganz Europa. Diese Woche war er geschäftlich in Italien unterwegs.

Am Sonntag ist Bliedung natürlich wieder für die Henstedt-Ulzburger Nachrichten im Stadion. Am späten Abend dürfen sich die Leser dann auf gleich zwei Berichte zum Sonntagsspiel freuen. Neben der fachlichen Spielberichterstattung gibt es dann auch eine Fernsehkritik: Wie gut war die Bildqualität? Wie kompetent der Kommentator? Gibt es kompetente Gesprächspartner in der Halbzeitpause? Gespannt darf man auch auf die Einschaltquoten sein. Die siebenminütige Zusammenfassung des letzten Heimspiels wurde immerhin 1500 mal angeklickt. Fußball-Manager Wegmann bremst allerdings allzu hohe Erwartungen: Schließlich würden bei einem Heimspiel die meisten Fußballinteressierten ja – hoffentlich – im Stadion sein.

Christian Meeder

Fahrrad-Besitzer, aufgepasst! Am Donnerstag, 22. September, werden bei der Polizeiwache Henstedt-Ulzburg in der Maurepasstraße 26 wieder Fahrräder codiert. Derzeit ist ein Trend zu erkennen, dass in der Großgemeinde und Umgebung wieder mehr „Drahtesel“ gestohlen werden. Umso wichtiger ist es, dem Diebstahl vorzubeugen, so die Polizei. Es sei allerdings zu beobachten, dass inzwischen immer mehr Fahrräder codiert worden sind. Neben den verschiedenen Möglichkeiten, das abgestellte Fahrrad abzusichern, sei die Codierung ein guter Weg zur Vorbeugung vor dem Diebstahl.

Die Fahrräder erhalten bei der Aktion eine bundesweit gültige Zahlen-Buchstaben-Kombinationen fachmännisch in den Rahmen eingraviert. Mit diesem Code können einerseits aufgefundene Fahrräder dem Besitzer wieder eindeutig zugeordnet werden – andererseits erhöht er das Entdeckungsrisiko für Fahrraddiebe erheblich, weil die Polizei den rechtmäßigen Besitzer bei einer Kontrolle sofort identifizieren kann. Ein entsprechender Aufkleber weist zusätzlich auf den Code hin. Dadurch werden potentielle Diebe in der Regel erfolgreich abgeschreckt.

Die Aktion findet in der Zeit von 13 bis 14:45 Uhr im Bereich des Garagentraktes der Polizeiwache statt. Das Codieren eines Fahrrades kostet elf Euro. Unmittelbar danach wird diese Präventionsmaßnahme an der Hamburger Straße 33 bis 18 Uhr fortgesetzt.

Jörg Schlömann

Frenetischer Beifall brandete auf, als CDU-Kreisvorsitzender Gero Storjohann (MdB) im Bürgerhaus das Ergebnis der Kandidatenkür für einen neuen Landtag bekannt gab: Ex-Bürgermeister Volker Dornquast erhielt 102 Stimmen und bewirbt sich nun am 6. Mai 2012 im Wahlkreis 26 Segeberg-West um einen Sitz im Landtag. Der derzeitige Mandatsträger Wilfried Wengler, seit 2005 für die Christdemokraten im Kieler Parlament und zweimal direkt gewählt, bekam 81 Stimmen.

Vorgestellt wurden die Bewerber der Wahlkreis-Mitgliederversammlung von Bad Bramstedts Ex-Bürgermeister Udo Gandecke, der für seinen langjährigen Weggefährten Dornquast sprach, und von Kaltenkirchens CDU-Vorsitzenden Hauke von Essen, der kurzfristig Wenglers Präsentation übernommen hatte. Während Gandecke seinen Ex-Kollegen als „Macher mit Dynamik, großer Kompetenz und Durchsetzungskraft“ anpries, der seit 40 Jahren die CDU und die „Töpfe“ kenne, aus denen Mittel für die Kommunen zu holen seien, bezeichnete von Essen Wilfried Wengler als „erfolgreichen Vertreter der Bürger seines Wahlkreises“, der große Anerkennung in der Landesregierung genieße.

In seiner eigenen Vorstellung versprach Dornquast, während der verbleibenden 230 Tage bis zur Wahl täglich in der Region unterwegs zu sein und auch präsent zu bleiben – nicht nur im Wahlkampf. Die CDU müsse wieder wieder stärkste Regierungspartei werden, aber der Wahlgewinn werde nicht leicht. Einig waren sich beide Bewerber darin, dass es die wichtigste Aufgabe künftiger Politik sei, die Finanzen des Landes in den Griff zu bekommen.

Wengler verwies darauf, dass er eigentlich bis 2014 gewählt sei und seine Arbeit im Landtag durch vorgezogene Neuwahlen unterbrochen werde. Er wolle aber seinen Auftrag bis zum Ende erfüllen und stelle sich deswegen erneut zur Wahl. Er habe 2005 der SPD den Wahlkreis Segeberg-West abgetrotzt und sei 2010 erneut direkt gewählt worden. Der Versammlung riet er: „Never change a winning team!“ Als Beispiele erfolgreicher Politik, die er mitgestaltet habe, nannte Wengler die Schaffung von 70.000 neuen Arbeitsplätzen und die Förderung der Windkraft-Anlagen.

Die für mehrere anwesende Journalisten überzeugendere Vorstellung Wenglers nutzte dem Mandatsträger letztlich nichts. Gewählt wurde der bei den Mitgliedern wohl populärere Volker Dornquast. Gratulation!

Jörg Schlömann

Die Sicherheit der Bevölkerung ist der Mehrheit der Henstedt-Ulzburger Kommunalpolitiker offenbar nicht sehr viel wert. Drastischer ausgedrückt: überhaupt nichts wert! Zu dieser Erkenntnis jedenfalls musste man nach der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses der Gemeindevertretung gelangen.

Auf Antrag der WHU-Fraktion war die Verwaltung im April beauftragt worden, eine schriftliche Anfrage an die Landrätin als untere Katastrophenschutz-Behörde zu richten. Sie teilte mit, dass bei tatsächlichen oder drohenden Katastrophenfällen oder anderen großen Gefahren für die öffentliche Sicherheit Durchsagen beziehungsweise Informationen der Bevölkerung durch den Rundfunk erfolgen. Bei punktuellen örtlichen Schadenereignissen könne die Öffentlichkeit zum Beispiel auch durch Lautsprecher-Durchsagen oder Flugblätter unterrichtet werden.

Bürgermeister Torsten Thormählen erläuterte dazu in Ergänzung, ein Sirenensystem, wie es das früher gegeben habe, sei zu teuer. Außerdem wüßten die Bürger in der Regel gar nicht, was die einzelnen Tonfolgen bedeuten sollten. Den Menschen seien die Erläuterungen dazu auch gar nicht zu vermitteln. Lars Poggensee, stellvertretender Gemeindewehrführer, unterstützte die Ansicht des Verwaltungschefs: Ein Sirenensystem mache keinen Sinn; notfalls sorge die Polizei mit Lautsprecher-Durchsagen aus Streifenwagen für die Unterrichtung der Bürgerinnen und Bürger.

Erster Hauptkommissar Jens Rossow, Leiter des Polizei-Zentralreviers, war zu der Sitzung nicht eingeladen. Er erklärte dazu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten auf Anfrage: „Ein solcher Einsatz ist für uns nicht vorgesehen. Wir haben in solchen Fällen ganz andere Prioritäten.“

Als WHU-Gemeindevertreter Uwe Köhlmann-Thater einwandte, er halte die Regelung für unzureichend, musste auch Bürgermeister Thormählen zugeben: „Ein Restrisiko bleibt immer. Das ist leider so.“ Er räumte auch ein, dass es in gravierenden Fällen zu Verzögerungen bei der Information der Einwohner kommen könne.

Karin Honerlah, Ausschussvorsitzende und Chefin der WHU-Fraktion, hielt dem Bürgermeister entgegen, die Bevölkerung sei durchaus lernfähig, wenn man ihr die unterschiedlichen Sirenensignale ausreichend erläutere. Außerdem sei die Polizei in entsprechenden Gefahrensituationen ausgelastet, verfüge nicht über genügend Personal. Im übrigen könne man nicht davon ausgehen, dass alle Menschen stets am Rundfunkgerät säßen. Sirenen könnten die Bürger jedenfalls darauf aufmerksam machen, dass sie ihr Radio für weitere Informationen einschalten sollten.

Die WHU beantragte deshalb, die Verwaltung möge doch wenigstens erst einmal ermitteln, was Sirenenanlagen für alle Ortsteile die Gemeinde kosten würden. Der Antrag wurde von allen CDU- und zwei SPD-Ausschussmitgliedern (eine Enthaltung) abgelehnt.

Jörg Schlömann

In der vorigen Woche veröffentlichten die Henstedt-Ulzburger Nachrichten einen Artikel über die nachträglichen Kostensteigerungen bei öffentlich (mit)finanzierten Bauvorhaben in der Gemeinde. Gegenstand der Berichterstattung waren dabei auch die Umbauarbeiten in der vereinseigenen Sporthalle Beckersberg an der Olivastraße. Dort beantragte der Sportverein nach Ende der Arbeiten eine höhere Co-Finanzierung bei der Gemeinde als noch bei der Voranfrage im Mai diesen Jahres.

Unter anderem wegen erst nachträglich festgestellter Beschädigungen an der Unterkonstruktion des Hallenbodens, aber auch weil der Sportverein versehentlich die Mehrwertsteuer nicht mit angegeben habe, zitierten wir aus der Vorlage der Gemeindeverwaltung. Allerdings: „Die Vorlage ist nicht ganz korrekt in dem Punkt. Es ist tatsächlich so, dass der Sportverein die Mehrwertsteuer nicht vergessen hat, wie es in der Vorlage steht, sondern der Antrag, der seinerzeit gestellt worden ist, sagt zuzüglich Mehrwertsteuer“, stellt dazu Bürgermeister Torsten Thormählen klar und nimmt den Fehler auf seine Kappe: „Da hatte die Verwaltung unrecht, und die Verwaltung ist immer der Bürgermeister.“ Der Verwaltungschef entschuldigt den Fehler damit, dass die Mehrwertsteuer im eigentlichen Berechnungsmodus nicht mehr extra erwähnt worden ist.

Der Vorsitzende des Kultur- uns Sportausschusses Sven Oldag (CDU) will dem Bürgermeister allerdings nicht die alleinige Verantwortung zuschieben: „Da haben wirklich alle nicht richtig hingeschaut, richtiger wäre wohl auch gewesen, die Bruttosumme aufzuschreiben, damit man sie nicht selber ausrechnen muss. So hat man das einfach überlesen.“

Der Sportverein hatte die Berichterstattung in harscher Form kritisiert. Neben der nun richtig gestellten Mehrwertsteuer-Geschichte, fühlte sich der SVHU insgesamt zu unrecht an den Pranger gestellt. Vorsitzende Nadine Lange: „Es ist wirklich schade, dass es in dem Fall den SVHU traf, denn es war die erste Maßnahme seit Jahren, die teurer geworden ist. Wir haben die Hallendachsanierung vor drei Jahren gemacht, die deutlich billiger geworden ist. Wenn wir Sportgeräte beantragen, versuchen wir die günstigsten Angebote mitzunehmen, so dass wir auch da eigentlich immer günstiger werden als beantragt.“

Dass bei der ehemaligen Tennis-Sporthalle ein ungeeigneter Kleber für den nun entfernten Teppichboden verwandt worden sei und deshalb ein neuer Untergrund geschaffen werden musste, sei vor Beginn der Arbeiten trotz umfangreicher Voruntersuchung zudem nicht vorhersehbar gewesen, so Nadine Lange.

Für Sven Oldag hat der SVHU diesmal einfach Pech gehabt: „Der Verein hat wirklich alles getan, um eine realistische Kostenschätzung zu machen. Nadine Lange hat das sehr genau im Ausschuss ausgeführt, der Sportverein hat vorab Stichproben am Rand vorgenommen, die Schäden des Bodens waren dann in der Mitte.“ Grundsätzlich sei es bei alter Bausubstanz immer schwer, im Vorwege die Sanierungskosten abzuschätzen, so der CDU-Politiker. „Im Gegensatz zu einem Neubau auf der grünen Wiese, wo man vorher genau weiß, was auf einen zukommt.“

Dennoch könnten unliebsame Kostenüberraschungen minimiert werden, wenn regelmäßig in die Instandhaltung investiert würde, so Oldag. „Bei Förderung von Neubauten sollte zukünftig deshalb stärker darauf geachtet werden, dass diejenigen, die Förderungen beantragen, wirtschaftlich in der Lage sind, Rückstellungen zu bilden, um daraus dann Erhaltungssanierungen vornehmen zu können“.

Auf der nächsten Sitzung müssen sich die ehrenamtlichen Gemeindevertreter allerdings zunächst wieder einmal mit einer klassischen Altbausanierung befassen. Die Henstedt-Ulzburger Schützengilde hat einen Antrag auf Gewährungs eines Zuschusses zur Mauerwerkssanierung am Schützenhaus gestellt. Dabei hat der Kreissportverband schon mal vorab in Aussicht gestellt, den Fördersatz des Kreises von 20 auf zehn Prozent zu kürzen: Die Unterhaltung der Schießsportanlage sei im Laufe der Jahre nicht ordnungsgemäß vorgenommen worden, heißt es in der Ausschussvorlage.

Eigentlich sollte bei der jüngsten Sitzung schon über den Zuschuss in Höhe von rund 85000 Euro  abgestimmt werden. Allerdings fehlten den Ausschussmitgliedern noch wichtige Informationen aus erster Hand. Sven Oldag: „Ernst Rüder, Vorsitzender der Schützengilde Beckersberg, war geladen, er sollte Rede und Antwort stehen zu Fragen die wir haben. Aber er ist nicht gekommen, unentschuldigt, er ist einfach nicht da gewesen.“

Christian Meeder

Die leuchtend grün angestrahlten Bäume schienen unterm Nachthimmel zu flüstern, die Fackeln entlang der Seepromenade knisterten, und von weitem tanzten bunte Lichter durch die Nacht – Parkfunkeln auf der Gartenschau! Zum letzten Mal in dieser Saison, die leider viel zu oft von gewaltigen Regengüssen geprägt war. Doch an diesem Abend war alles ganz anders. Eine laue Spätsommernacht versetzte die erwartungsvollen Besucher in einen wahren Farbenrausch, der sich über Wald- und Feldpark ergoss und die Wirklichkeit vor den Toren des Blütenwerks zurückließ.

Kleine „Teelichter in Tüten“ säumten auf dem weitläufigen Gelände die Wege, damit nicht doch irgendwer im Dunkeln tappte, und sorgten so für die richtige Richtung. Die sprachlosen Besucher tauchten staunend ein in diese unwirklich funkelnde, fast außerirdische Welt der farbigen Lichter und ließen sich treiben – entlang der leuchtend grünen Bäume, die bizarre Figuren in den Nachthimmel zeichneten. Und einige besonders dicke Stämme hatten sogar Gesichter, unter denen ein Kinderstimmchen flüsterte …

Ein mittelalterlicher Bauernmarkt mit allerlei Zierrat sowie verschiedene hervorragende Installationen von Kleinkünstlern unterbrachen die Stille, wie sie bei solchen Menschenmassen normalerweise unvorstellbar ist. Hier mischte sich ganz offensichtlich Bewunderung und Ehrfurcht mit Respekt für all jene Menschen, die dieses außergewöhnliche, fast meditative Spektakel mit ihrer Arbeit erst möglich gemacht hatten.

Nur noch knapp vier Wochen – dann ist es vorbei mit der Blumenpracht und den außergewöhnlichen Events auf der Gartenschau. Doch schon jetzt hoffen die vielen Besucher inständig, dass ihnen diese grüne Oase auch danach noch erhalten bleibt – in welcher Form auch immer. Als die Busse kurz vor Mitternacht mit ihren überaus zufriedenen Fahrgästen abfuhren – auch in Richtung Henstedt-Ulzburg, das Norderstedt noch am nächsten liegt – waren sich viele einig, die kommenden Wochen bis zum Countdown am 9. Oktober unbedingt noch einmal zu nutzen, um die Gartenschau zu genießen.

Gabriele David

Die Spannung wird greifbar sein, wenn am kommenden Mittwoch, 14. September, die Wahlkreis-Mitgliederversammlung der CDU im Bürgerhaus ihren Kandidaten für die vorgezogene Landtagswahl im kommenden Jahr nominiert. Zur Wahl im Bereich Segeberg-West stehen der bisherige Mandatsträger Wilfried Wengler und Volker Dornquast, seit 2009 Staatssekretär im Kieler Innenministerium und vorher 21 Jahre Bürgermeister in Henstedt-Ulzburg.

Der Stratege Dornquast hatte im Frühjahr überraschend seinen Hut in den Ring geworfen – wohl aus Angst davor, dass die CDU angesichts der politischen Großwetterlage beim nächsten Urnengang in Kiel die Regierungsmehrheit verlieren und er seinen Job samt Dienstwagen und Fahrer einbüßen könnte. Mit 60 Jahren wäre der Jurist pensionsberechtigt. Aber der Ex-Bürgermeister braucht den Unruhestand, kann wohl nicht ohne Einflussnahme.

Und für einige Unruhe sorgte die Art, wie er seine Kandidatur anging: Nur fünf Leute kannten seine Absicht, darunter Kreisvorsitzender Gero Storjohann (MdB) und der frühere Ortsvorsitzende Wolfgang Horstmann. Der wollte seinen designierten Nachfolger Michael Meschede dazu verpflichten, Dornquasts Kandidatur bei seiner Wahl zum neuen CDU-Chef in Henstedt-Ulzburg bekannt zu geben. Der überrumpelte Meschede, der erst mittags durch die Henstedt-Ulzburger Nachrichten von dem Dornquast-Coup erfahren hatte, lehnte ab, missbilligte die Nacht-und-Nebel-Aktion, so dass Horstmann selbst die Nachricht der Mitgliederversammlung als Abschiedsgeschenk präsentieren musste.

Bei der Landespartei war man von Dornquasts Vorgehen ebenfalls „not amused“: Zu offenkundig war das Vorsorge-Verhalten des Staatssekretärs für den Fall einer CDU-Wahlniederlage vielen Parteifreunden, von denen denn auch einige sogleich tuschelten, dass der Henstedt-Ulzburger bei seiner Nominierung ohnehin nur zweite Wahl gewesen sei. Diese Tatsache dürfte dem Netzwerker Dornquast vor zwei Jahren nicht entgangen sein. Und doch folgte der gebürtige Greifswalder dem Ruf in die Landeshauptstadt, bestätigte damit sein Image, ein Machtmensch zu sein.

Sein Konkurrent ist jetzt Wilfried Wengler, 67 Jahre alt, von Beruf Unternehmensberater und zweimal direkt in den Landtag gewählt. Der kulturpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ist eher ein Mann der leisen Töne, ein Feingeist, der fleißig im Hintergrund arbeitet: an Schulgesetzen, an den Problemen von AKN und A 20, am neuen Denkmalschutz-Gesetz. Er genießt hohes Ansehen in seiner Fraktion, erwarb sich hohes Ansehen im gesamten Parlament als Vorsitzender des HSH-Nordbank-Untersuchungsausschusses.

Wengler und Dornquast sind am Mittwoch nicht nur Konkurrenten, sondern seit langem schon Kontrahenten: Die einstige Nähe der beiden endete, als Wilfried Wengler, damals Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung, dem Bürgermeister die Gefolgschaft verweigerte: Dornquast wollte am Rathaus einen Brunnen bauen lassen, gestiftet und recht laienhaft konzipiert von Möbelhaus-Chef Werner Hesebeck. Der heroisch anmutende Brunnen fiel ins Wasser, weil Wengler Geschmack nicht verordnen wollte und den Fraktionszwang aufhob: Prompt stimmten zahlreiche CDU-Gemeindevertreter mit SPD und WHU gegen das Vorhaben. Das war Reserveoffizier Dornquast, Gehorsam gewohnt, zuviel: Er boykottierte die CDU-Fraktionssitzungen, an denen er sonst regelmäßig teilgenommen hatte.

Das Zerwürfnis zwischen Dornquast und den Brunnenverhinderern in der CDU-Fraktion war perfekt, die absolute Mehrheit der Partei in der Gemeindevertretung bestand fortan nur noch auf dem Papier. Die unschönen Querelen führten schließlich dazu, dass der gesamte Fraktionsvorstand mitten in der Legislaturperiode die Brocken hinschmiss. Wengler wurde vom linientreuen Folker Brocks abgelöst.

Die zweite schwere Schlappe erlitt Dornquast dann, als sein Lieblingskind Beckershof zu Grabe getragen werden musste: Eine Bürgerinitiative machte binnen weniger Tage gegen den neuen Ortsteil mobil und das Projekt zum Wahlkampf-Thema. Die Folge: Die CDU ging bei der anschließenden Kommunalwahl 2008 baden, die absolute Mehrheit war futsch durch Dornquasts hartnäckiges Festhalten an dem Großprojekt.

Die dritte Pleite erlebte der angefressene Bürgermeister, als er das lange leer stehende Rathaus-Restaurant zur Geschäftsstelle des SVHU machen wollte: Die Gemeindevertretung spielte nicht mit. So fiel es ihm dann nicht so schwer, dem Ruf nach Kiel zu folgen, und Dornquasts einstige vollmundige Äußerung, Bürgermeister in Henstedt-Ulzburg zu sein, sei für ihn der schönste Job der Welt, relativierte sich.

Jörg Schlömann

Heute gibt es mal keine der beliebten Gemüsesuppen, sondern Kartoffelsalat mit Würstchen und Frikadellen. Und was für einen Kartoffelsalat! So lecker zubereitet mit viel Ei, Gemüse und Kräutern, dass sich so manches Restaurant eine Scheibe davon abschneiden könnte. Die Zutaten dafür kommen von der Norderstedter Tafel nach Henstedt-Ulzburg – Brot, Brötchen und Kuchen spendiert allwöchentlich Bäcker Warkotch gegenüber der Erlöserkirche.

Es ist Dienstag, zwölf Uhr mittags, und mehr als 20 hungrige Senioren, Schüler und Kindergartenkinder (zum Teil mit ihren Vätern) nehmen Platz an den liebevoll gedeckten Tischen im Gemeindehaus der Kreuzkirche. Hier hat die Tafel nach ihrem Auszug aus dem Ulzburg-Center ihr vorübergehendes Zuhause gefunden, bis sie zum Advent in ihre endgültige Bleibe an der Beckersbergstraße neben der Apotheke einziehen wird.

Dazu Methodisten-Pastor Sebastian Lübben: „Die Suppenküche gab es schon zwei Jahre unter Pastor Andreas Fahnert, bevor ich vor drei Jahren nach Henstedt-Ulzburg kam. Als wir im Juni aus dem Ulzburg-Center ausziehen mussten, wurde uns sofort die großzügige Gastfreundschaft der Kreuzkirche zuteil, die ihr Gemeindehaus der Tafel zur Verfügung stellte.“ Die Gästegruppe sei sehr gemischt, da nicht nur Senioren und Bedürftige hier essen dürfen (nicht ohne vorher ein Tischgebet gesprochen zu haben), sondern auch Familien von der Erlöserkirche. Wie zum Beispiel der Diakon Oliver Harder mit seinen drei Kindern, der jedes Mal die Gelegenheit nutzt, sich beim Essen mit Pastor Lübben auszutauschen. „Für uns ist es wie ein Treffpunkt unter Männern, die sich immer viel zu erzählen haben“, lacht der Pastor.

Das geht den anderen Gästen ähnlich. Ebenso wichtig wie die Mahlzeit ist die Gesellschaft, die sie hier erleben. Denn die meisten sind alleinstehend. Für sie ist die Tafel am Dienstag das Highlight der Woche. „Ich warte noch auf meine Freundin“, sagt eine ältere Dame auf die Frage, warum sie ihr Essen denn gar nicht anrührt. Als die Freundin kommt, blüht sie auf. „Na endlich!“ Und so geht es vielen, die die Tafel regelmäßig aufsuchen. „Sie müssen mal die Hühnersuppe probieren“, schwärmt eine andere Seniorin. „Einmalig! So was haben Sie noch nicht gegessen!“ Alle sind dankbar für die zwei Stunden, in denen sie ihre Einsamkeit vergessen und sich von innen und außen wärmen dürfen. Und jeder fühlt sich verpflichtet, einen kleinen Obolus in den Spartopf neben der Essensausgabe zu werfen. „Aber nur soviel, wie er möchte“, sagt Sigrid Brankhane, eine der vier gleichberechtigten ehrenamtlichen Frauen, die sich um das leibliche Wohl ihrer Gäste kümmern. Damit das aber auch weiter so reibungslos funktioniert, suchen sie dringend noch mehr helfende Hände, die sie einmal in der Woche unterstützen.

Immer montags werden die Lebensmittel von der Norderstedter Tafel geliefert. Deshalb fällt die Suppenküche auch aus, wenn der Montag ein Feiertag ist. „Aber – wir sind sehr dankbar, dass uns die Tafel ihr Obst und Gemüse und vieles andere zur Verfügung stellt!“ Manchmal sind auch schon mehr als 40 Personen gekommen, die alle satt geworden sind. Und was machen sie, wenn zu wenig Esser für die vorbereiteten Portionen kommen? „Dann frieren wir den Rest ein“, sagt Sigrid Brankhane. „Wir müssen ohnehin immer eine Portion einfrieren für den Fall, dass  das Gesundheitsamt eine Kontrolle schickt.“

Dass es eigentlich zwei Tafeln in Henstedt-Ulzburg gibt, ist nur wenigen bekannt. Vor allem aber jenen, die jeden Mittwoch zum Essen ins Bürgerhaus kommen. Hier ist alles kostenlos, weil die Gäste einen Berechtigungsschein vom Sozialamt vorlegen können, der sie dazu berechtigt, sich einmal richtig satt zu essen. Für diese Gäste ist es eine Notwendigkeit, einmal in der Woche in den Genuss einer warmen Mahlzeit zu kommen. Und deshalb bleiben sie auch gern unter sich.

Dazu eine Anmerkung der Redaktion:

Angesichts der aktuellen Horrormeldungen in den Medien, dass noch gut essbare Lebensmittel in unvorstellbaren Mengen auf dem Müll landen, nur weil das Verfallsdatum demnächst abläuft, während sich viele Menschen oft nicht mal das Nötigste zum Leben leisten können, sollten die Supermärkte und Discounter hellhörig werden. Und sich verstärkt der Tafeln und Suppenküchen annehmen. Was bei uns täglich weggeworfen wird, könnte noch unendlich viele Menschen satt und glücklich machen.

Gabriele David

Was auf den ersten Blick ins Internet billig erscheint, kann unter Umständen recht teuer werden, läßt sich aus einem Bericht der Henstedt-Ulzburger Polizei schließen: So haben Beamte des Autobahn- und Polizeibezirksreviers Bad Segeberg die Geschäftsräume eines Internethändlers für Kraftfahrzeugteile in der Großgemeinde durchsucht und unzulässige Leuchtmittel für Personenwagen mit einem Verkaufswert von etwa 75.000 Euro beschlagnahmt.

Die ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammende Ware verfügte nicht über die erforderlichen Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamtes, war damit für den deutschen Straßenverkehr nicht zugelassen und hätte auch nicht zum Verkauf angeboten werden dürfen. Wegen dieser Ordnungswidrigkeit hatte das zuständige Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein im Vorwege einen richterlichen Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschluss beim Amtsgericht Kiel erwirkt.

Neben der Einziehung der Teile erwartet den Internethändler eine empfindliche Geldbuße.

Die Polizei stellt bei Verkehrskontrollen immer häufiger die Verwendung unzulässiger Fahrzeugteile fest und rät daher insbesondere beim Kauf von Autoteilen aus dem Internet zu erhöhter Vorsicht. Bestehen Zweifel an der Eignung und Zulässigkeit der Produkte, sollte fachkundiger Rat eingeholt werden. Nur so können Bußgelder und Punkte in Flensburg für die Verwendung illegaler Produkte im Straßenverkehr vermieden werden. Und auch die Verkehrssicherheit bleibt dann gewahrt.

Jörg Schlömann

Nach drei langen Wochen ist der Chefredakteur der Henstedt-Ulzburger Nachrichten am späten Dienstagabend aus dem Urlaub zurückgekehrt. Beim Blick in den virtuellen Briefkasten wundert sich der Profi-Journalist: „Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten bitte ab sofort aus allen Verteilern (des SVHU) streichen“, lautet eine Mail von Olaf Knüppel, Abteilungsleiter der SVHU-Handballer. Auch die Mail von Nadine Lange, der Vorsitzenden des Henstedt-Ulzburger Sportvereins, liest sich unerfreulich: Sie fordert eine Gegendarstellung noch am gleichen Tag vor der Sitzung des Sport- und Kulturausschusses. Schlömann greift verdutzt zu nächtlicher Stunde zum Telefonhörer: Was hat denn den SVHU so auf die Palme gebracht?“ will mein Chefredakteur von mir wissen.

Nun, im gestrigen Bericht habe ich auf ein immer wieder vorkommendes Phänomen hingewiesen: In der Regel werden öffentlich finanzierte Bauvorhaben meistens deutlich teurer als ursprünglich prognostiziert. Als ein Beispiel werden im Bericht auch die kürzlich vorgenommenen Umbauarbeiten in der SVHU-Sporthalle Beckersberg angeführt. Die Zahlen dafür sind der von Bürgermeister Torsten Thormählen unterschriebenen Beratungsvorlage für den Kultur- und Sportausschuss entnommen und nicht von uns erfunden.

Dort ist zu lesen, dass sich die zusätzlichen Kosten im Vergleich zum ursprünglichen Ansatz auf mehr als 46.000 Euro belaufen und sich damit von 75.000 auf rund 120.000 Euro erhöhen. Unter anderem wegen erst nachträglich festgestellter Beschädigungen an der Unterkonstruktion des Hallenbodens, aber auch weil der Sportverein versehentlich die Mehrwertsteuer nicht mit angegeben habe.

Die Vereinsvorsitzende des SVHU weist in ihrer Mail an die Henstedt-Ulzburger Nachrichten die Darstellung der Gemeindeverwaltung zurück. Der Verein habe ursprünglich 75.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer beantragt. „Wenn Bürgermeister und Verwaltung hier falsche Angaben gemacht haben sollten, kann ich die Empörung beim SVHU gut nachvollziehen“, erklärt mein Chefredakteur und fordert mich auf, der Sache nachzugehen: „Christian, recherchiere das bitte.“ Das Ergebnis der Nachforschungen veröffentlichen wir natürlich.

Christian Meeder

Im Jahre 2008 staunten die Gemeindevertreter nicht schlecht, als ihnen der damalige Bürgermeister Volker Dornquast die Rechnungen für den Anbau der Feuerwache und den Neubau der Grundschule in Ulzburg-Süd präsentierte. Rund eine Million Euro mehr als ursprünglich veranschlagt wurde für beide Vorhaben fällig. Wieder einmal trat das ein, was mittlerweile als Elbphilharmonie-Phänomen Eingang in die Umgangssprache gefunden haben dürfte: Nach dem Spatenstich werden öffentliche Bauvorhaben  meistens deutlich teurer als geplant.

In diesem Jahr sind es in der Großgemeinde die Ausgaben für die Sportinfrastruktur, die ihren vereinbarten Kostenrahmen nicht einhalten können. So wurden für die Erneuerung des Hallenfußbodens der Sporthalle des Alstergymnasiums zunächst  60000 Euro veranschlagt.  Dann stellte sich aber heraus, dass nicht nur der Oberbelag, sondern auch die Holz-Unterkonstruktion erneuert werden musste: Jetzt betragen die Kosten rund  160000 Euro.

Am heutigen Dienstag, den 6. September, entscheiden die  Politiker im Kultur- und Sportausschuss  nun unter anderem über die Co-Finanzierung der Umbauarbeiten in der SVHU-Vereinssporthalle Beckersberg. Auf der Sitzung im Mai wurde mit Blick auf den Kostenvoranschlag von insgesamt 75000 Euro dem Sportverein schon einmal erlaubt, mit den Arbeiten zu beginnen. Jetzt sind die Arbeiten fertig, der alte Tennisteppichboden wurde durch einen multifunktionalen Hallenboden ersetzt und der SVHU präsentiert der Gemeinde eine Rechnung über rund 121000 Euro: Neben einer erst im Laufe der Arbeiten festgestellten Beschädigung der Unterkonstruktion habe der Sportverein in der ersten Kostenschätzung versehentlich vergessen, die Mehrwertsteuer mit einzuberechnen, begründet die Verwaltung die um rund 60% gestiegen Kosten.

Trotz der wohl wenig sorgfältigen ersten Kostenschätzung braucht der Sportverein allerdings keine Angst zu haben, auf den Kosten sitzen zu bleiben. Den ehrenamtlichen Ausschussmitgliedern wird  nichts anderes übrig bleiben, als den Antrag im großen und ganzen durchzuwinken, wollen sie den SVHU nicht in finanzielle Schwierigkeiten bringen:  Die  30-prozentige Co-Finanzierung der Gemeinde ist Voraussetzung dafür, dass sich auch Land und Kreis mit jeweils 20 % beteiligen.

Immerhin, die Gemeindeverwaltung scheint langsam dazuzulernen. In einem weiteren Antrag wünscht der SVHU die Umwandlung eines Naturrasenfeldes auf der Sportanlage im Schulzentrum in ein Kunstrasenspielfeld. Die erste Kostenschätzung dafür beläuft sich auf rund eine halbe Million Euro.

In der Beratungsvorlage für den Kultur- und Sportausschuss heißt es dazu: „ Zur Absicherung unvorhersehbarer Maßnahmen.. hält es die Verwaltung für erforderlich, 10% der voraussichtlichen Baukosten zusätzlich bereitzustellen…“

Christian Meeder

Der Gewerbepark Nord scheint in den Wochenendnächten zu einem gefährlichen Pflaster zu mutieren. In der Nacht zu Sonntag kam es dort gleich zu zwei Schlägereien. Während die erste Prügelei laut Polizeibericht offenbar glimpflich verlief, wurde bei einer weiteren Schlägerei mit mehreren Beteiligten gegen 4.40 Uhr ein 20-jähriger Mann so schwer durch einen Fußtritt an den Kopf verletzt, dass er in eine Hamburger Klinik gebracht werden musste. Als Zeugen später den Haupttäter am AKN-Bahnhof ausfindig machten und die Polizei riefen,  attackierte der Schläger die Zeugen gemeinsam mit seinen Begleitern. Die alarmierten Polizeibeamten konnten eine weitere  Eskalation zwar unterbinden, aber nicht verhindern, dass der Mann  flüchtete. Die Ermittlungen der Henstedt-Ulzburger Polizei dauern an.

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