Funkeln im Märchenwald

Die leuchtend grün angestrahlten Bäume schienen unterm Nachthimmel zu flüstern, die Fackeln entlang der Seepromenade knisterten, und von weitem tanzten bunte Lichter durch die Nacht – Parkfunkeln auf der Gartenschau! Zum letzten Mal in dieser Saison, die leider viel zu oft von gewaltigen Regengüssen geprägt war. Doch an diesem Abend war alles ganz anders. Eine laue Spätsommernacht versetzte die erwartungsvollen Besucher in einen wahren Farbenrausch, der sich über Wald- und Feldpark ergoss und die Wirklichkeit vor den Toren des Blütenwerks zurückließ.

Kleine „Teelichter in Tüten“ säumten auf dem weitläufigen Gelände die Wege, damit nicht doch irgendwer im Dunkeln tappte, und sorgten so für die richtige Richtung. Die sprachlosen Besucher tauchten staunend ein in diese unwirklich funkelnde, fast außerirdische Welt der farbigen Lichter und ließen sich treiben – entlang der leuchtend grünen Bäume, die bizarre Figuren in den Nachthimmel zeichneten. Und einige besonders dicke Stämme hatten sogar Gesichter, unter denen ein Kinderstimmchen flüsterte …

Ein mittelalterlicher Bauernmarkt mit allerlei Zierrat sowie verschiedene hervorragende Installationen von Kleinkünstlern unterbrachen die Stille, wie sie bei solchen Menschenmassen normalerweise unvorstellbar ist. Hier mischte sich ganz offensichtlich Bewunderung und Ehrfurcht mit Respekt für all jene Menschen, die dieses außergewöhnliche, fast meditative Spektakel mit ihrer Arbeit erst möglich gemacht hatten.

Nur noch knapp vier Wochen – dann ist es vorbei mit der Blumenpracht und den außergewöhnlichen Events auf der Gartenschau. Doch schon jetzt hoffen die vielen Besucher inständig, dass ihnen diese grüne Oase auch danach noch erhalten bleibt – in welcher Form auch immer. Als die Busse kurz vor Mitternacht mit ihren überaus zufriedenen Fahrgästen abfuhren – auch in Richtung Henstedt-Ulzburg, das Norderstedt noch am nächsten liegt – waren sich viele einig, die kommenden Wochen bis zum Countdown am 9. Oktober unbedingt noch einmal zu nutzen, um die Gartenschau zu genießen.

Gabriele David

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