Kategorie: Berichte

Unsere Nachricht vom DNA-Labor war, wie die meisten wohl gemerkt haben, natürlich ein Aprilscherz! Kein Aprilscherz dagegen ist die Mitteilung des Sportvereins Henstedt-Ulzburg über eine Anhebung der Zusatzbeiträge für die drei großen Sparten Fuß- und Handball sowie Tennis. Und das schon zum Beginn des zweiten Quartals, also mit dem 1. April. Die Nachricht wurde den Henstedt-Ulzburger Nachrichten erst am 31. März übermittelt.

„Gleich in drei großen Abteilungen des SV Henstedt-Ulzburg wurde im zurückliegenden Monat dem gestiegenen Kostenaufkommen Rechnung getragen und mit einer moderaten Anpassung der Zusatzbeiträge das attraktive Angebot gesichert und Vorsorge für zukünftige Aufgaben betrieben“, heißt es in der Pressemitteilung des SVHU etwas beschwichtigend.

Den Anfang machte die Fußballabteilung, die mit einer breiten Mehrheit den Zusatzbeitrag für Jugendliche von 3,50 Euro auf fünf Euro und für Erwachsene von fünf Euro auf sieben Euro anhob. „Die mit mehr als 1.096 Mitgliedern und 56 Mannschaften größte Abteilung innerhalb des SVHU schafft damit den Spielraum, um weiter den Spagat zwischen Leistungs- und Breitensport im täglichen Trainingsalltag zu vollziehen. An verschiedenen Standorten in der Gemeinde gibt es so für jede Alters- und Leistungsstufe passende Angebote“, argumentiert der Verein.

Die mit einem Mitgliederzuwachs von mehr 25 Prozent boomende Handballsparte zog nach und einigte sich fast ohne Gegenstimmen auf identische Zusatzbeiträge, „um insbesondere eine qualifizierte Ausbildung für die Jugendlichen gewährleisten zu können“, so der SVHU.

„Am gleichen Abend stellte auch die Tennisabteilung die Weichen für die Zukunft, die mit Dimitri Polyakov endlich den ersehnten hauptamtlichen Tennislehrer in ihren Reihen weiß und nach einem Vierteljahr schon eine erste Belebung der Jugendarbeit verspürt. Die erste Beitragsanpassung seit 2007 fiel mit nur einem Euro mehr im Monat wesentlich geringer aus, als mancher befürchtet hatte“, sagen die Verantwortlichen.

Alle neu festgelegten Zusatzbeiträge werden erstmals im zweiten Quartal 2012 – das heißt: in den ersten Tagen des Aprils – im Einzugsverfahren berücksichtigt.

Erst zum 1. Juli 2010 hatte der SVHU seine Grundbeiträge angehoben: für Kinder, Jugendliche und ermäßigte Beitragszahler um 1,50 auf 11,50 Euro, für Erwachsene um 2,50 auf 17 Euro und für passive Mitglieder um 1,50 auf 6,50 Euro. Damals hatte Nadine Lange, Vorsitzende des SVHU erklärt: „Diese Beitragsanpassung ist notwendig gewesen, um einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen und den Verein für die Zukunft finanziell abzusichern.“ Heute war die Vereinschefin für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Sie führe wichtige Besprechungen hieß es in der SVHU-Geschäftsstelle gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. In der kommenden Woche sei die Vorsitzende wohl wieder erreichbar.

Am Nachmittag stand Nadine Lange dann doch noch Rede und Antwort: Die drei von einer Anhebung der Zusatzbeiträge betroffenen Sportarten hätten in leistungsstarke Trainer investiert, es werde gute Ausbildungsarbeit auf allen Ebenen garantiert und der Sportbetrieb sei langfristig garantiert. Das koste eben Geld. In anderen Vereinen scheue man sich, die Beträge zu erhöhen, beim SVHU setze man auf Qualität, ohne die Finanzen aus dem Auge zu verlieren.

Zum Vergleich: Beim SVHU kostet die Mitgliedschaft für einen erwachsenen Fußballer 24 Euro im Monat (17 Euro Grundbeitrag plus sieben Euro Zusatzbeitrag), bei Eintracht Norderstedt 18 Euro, bei TuRa Harksheide 16,50 Euro (15,50 Euro plus einen Euro), beim TuS Holstein Quickborn 16 Euro (8,50 plus 7,50 Euro), bei der Kaltenkirchener Turnerschaft 15 Euro, beim SC Ellerau 13 Euro und beim TuS Teutonia Alveslohe neun Euro monatlich.

Jörg Schlömann

2. April 2012

Aus den Lautsprecherboxen dröhnte der Queens-Hit „We are the champions“, als Stefan Pries, Kapitän der Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg  bei der Siegerehrung des Final-Fours  des Handballverbandes Schleswig-Holstein den Wanderpokal  aus den Händen von Verbandspräsident Karl-Friedrich Schwark entgegen nahm und in die Höhe stemmte.

Der Tabellenzweite der 3. Liga Nord hatte sich in der Edgar-Meschkat-Halle in Kiel Altenholz  in einer packenden Begegnung gegen den drittplazierten Liga-Rivalen HSG Tarp-Wanderup mit 30:28 (17:14) durchgesetzt und dabei auch ohne den verletzten Routinier Amen Gafsi über weite Strecken mit Tempohandball dominiert. Zehn Sekunden vor dem Ende hatte Stefan Pries mit seinem zweiten Treffer  die Titelverteidigung perfekt gemacht. Zuvor hatte der Kontrahent aus Tarp noch einmal alle Kräfte mobilisiert und  in einem furiosen Endspurt fast noch zu den Henstedt-Ulzburgern aufgeschlossen. Doch die bewahrten kühlen Kopf und wehrten den Ansturm der Wölfe ab. Dass es noch einmal so spannend wurde hatte sich der SV Henstedt-Ulzburg  selbst zuzuschreiben, denn nach einer 27:21-Führung sah das Team zehn Minuten vor dem Ende schon wie der sichere Sieger aus. Einige Wechsel von Trainer Tobias Skerka deuteten seine Schützlinge offensichtlich so, dass sie einen Gang herunterschalteten. „Ich wollte frische Kräfte bringen, um das Tempo hoch zu halten, aber das haben die Jungs wohl anders verstanden“, schmunzelte Skerka.  Einige  unkonzentrierte Abschlüsse  und für beide Seiten rätselhafte Pfiffe der Unparteiischen brachten die SVHU-Akteure dann doch noch ein wenig durcheinander. Doch auf seine Keeper konnte sich der SVHU verlassen. Zuerst bügelte Stephan Hampel gegen die offensivstärkste Mannschaft der 3. Liga einige  Abwehrschwächen aus, in den letzten zehn Minuten war es Markus Noel, der sein Team mit Glanzparaden auf der Siegerstraße hielt. Die taktische Maßnahme von Trainer Skerka, Tarps besten Torschützen Mario Petersen in eine kurze Deckung zu nehmen, fruchtete. Jens Thöneböhn „gewährte“ dem Linkshänder lediglich zwei Treffer und schuf so für sein Team die Grundlage zum Sieg.

Im Halbfinale am Sonnabend gab Trainer Tobias Skerka im Duell gegen den THW Kiel II, den Oberliga-Achten aus der Landeshauptstadt, allen Aktiven seines Kaders Einsatzzeiten. Über einige Nachlässigkeiten in der Abwehrarbeit sah der Coach beim 40:28-Erfolg großzügig hinweg. Spieler des Tages war an alter Wirkungsstätte Rasmus Gersch, der von der Strafwurf-Linie bei neun Versuchen fehlerlos blieb.

Der Rivale aus dem hohen Norden hatte sich mit einer Leistungssteigerung in
der zweiten Halbzeit mit 41:28 (16:17) in der zweiten Vorschlussrundenbegegnung gegen die HSG Hohn/Elsdorf durchgesetzt.

Das Spiel um den dritten Platz gewann die Reserve des THW Kiel mit 36:27 gegen den Oberliga-Konkurrenten HSG Hohn/Elsdorf.
HSG Tarp-Wanderup – SV Henstedt-Ulzburg   28:30 (14:17).

SV Henstedt-Ulzburg: Stephan Hampel (1. Bis 50. Minute, elf Paraden), Markus Noel (51. – 60. ; 5 Paraden) – Florian Bitterlich (2), Stefan Pries (2), Lasse Kohnagel (7), Lars Uwe Lang (3), Rasmus Gersch (6/3), Julian Lauenroth (2), Tim Völzke (1), Jan Wrage (3), Tim-Philip Jurgeleit (1/1), Jens Thöneböhn (3),

HSG Tarp-Wanderup: Mikkel Moldrup, Hendrik Schefer – Niels Hansen, Malte Jessen (5), Oliver Zietz (2), Reinr Kobs (4), Timo Brüne (4), Tjark Desler (5), Sjören Tölle (3), Kay Blasczyk (3), Tobias Otto, Jan Knaack, Mario Petersen (2), Arne Zschiesche.

Joachim Jakstat

2.4.2012

„Wir fordern, dass noch vor der nächsten Gemeindevertretersitzung, in der der letzte Schritt zur Genehmigung des neuen Bebauungsplanes, der ‚Satzungsbeschluss’, erfolgen soll, eine Einwohnerversammlung stattfindet. Das hat uns der Bürgervorsteher versprochen“, erinnert Uwe Köhlmann-Thater, WHU- Gemeindevertreter und Mitglied im Umwelt- und Planungsausschuss, in einer Pressemitteilung an die Henstedt-Ulzburger Nachrichten.

Ebenso wichtig seien ihm sowie seinen Fraktionskolleginnen und -kollegen, dass die Bürgerinnen und Bürger so viel Information wie möglich zu dem geplanten Bau des City-Center-Ulzburg, kurz CCU, erhalten. Darum stellte die WHU jetzt den Antrag, wichtige Passagen aus dem bisher nicht öffentlichen städtebaulichen Vertrag, geschlossen zwischen den Projektentwicklern Will und Skrabs und der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, offen zu legen.

„Die WHU hat den Antrag gestellt, weil uns Transparenz und Bürgerbeteiligung bei diesem Großprojekt wichtig sind“, betont Uwe Köhlmann-Thater. Im Städtebaulichen Vertrag zum Bau des City-Center-Ulzburg wird unter anderem neben der Beschreibung des Vorhabens ausgeführt, welche Vorbereitungsmaßnahmen, Leistungspflichten, Kostenübernahmen und Bürgschaften vereinbart wurden, welche Regelungen bezüglich Gewährleistung, Rückbauverpflichtung und bei einer möglichen Rechtsnachfolge gelten. Nicht alle diese Vertragspassagen enthielten geheimhaltungsbedürftige Details oder die Angabe von Geldsummen, erklärte der WHU-Gemeindevertreter ergänzend.

Bürgervorsteher Carsten Schäfer versicherte inzwischen den Henstedt-Ulzburger Nachrichten, dass er eine Einwohnerversammlung zum CCU plane. Das sei schließlich ein Thema, dass alle Bürgerinnen und Bürger interessiere. Die Veranstaltung soll vor der nächsten Sitzung der Gemeindevertreter stattfinden, die für Dienstag, 22. Mai, anberaumt ist.

Jörg Schlömann

1. April 2012

Henstedt-Ulzburg soll sauberer werden! Das ist der einstimmige Wunsch aller Mitglieder des Umwelt- und Planungsausschusses. Vor allem der Hundekot ist den Kommunalpolitikern ein Dorn im Auge. Aber bisher sind alle Maßnahmen gegen die haufenweisen Verunreinigungen von öffentlichen Straßen und Plätzen ohne sichtbaren Erfolg geblieben: Aufgestellte Plakate und Schilder – selbst mit Androhung von Bußgeld – blieben weitgehend wirkungslos.

Jetzt will der Umwelt- und Planungsausschuss effizienter gegen die Halter der Vierbeiner, die nicht an sich halten können, vorgehen: In nicht öffentlicher Sitzung wurde die Gemeindeverwaltung beauftragt, die Kosten für den Unterhalt eines DNA-Labors und einer Datenbank zu ermitteln. Das erfuhren die Henstedt-Ulzburger Nachrichten aus zuverlässiger Quelle. Unserem Informanten zufolge sollen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes ermächtigt und angewiesen werden, die Anschriften der auffällig gewordenen Hundehalter festzustellen und von den Hinterlassenschaften der Tiere eine DNA-Probe zu nehmen.

Ist durch die Untersuchung ein Hund als Verursacher der Verunreinigung eindeutig festgestellt, wird gegen den Besitzer ein Bußgeld in Höhe der jährlichen Hundesteuer verhängt. Auch Bürgerinnen und Bürger, die keinen Hund ihr eigen nennen, sollen an der „Aktion sauberes Pflaster“ beteiligt werden: Wer eine mit Fundort und -zeit versehene Hundekot-Probe bei der Verwaltung abliefert, erhält als Aufwandsentschädigung zehn freie Besuche des Beckersberg-Freibades mit Benutzung der Duschen.

Abschließend wird die Gemeindevertretung über das Vorhaben des Umwelt- und Planungsausschusses in ihrer nächsten Sitzung beschließen. Sie findet statt am Dienstag, 22. Mai, um 19.30 Uhr im Ratssaal.

Hans Bliedung

1. April 2012

Das könnte ganz schön eng werden in Bus oder Bahn, wenn die Bürger Siegfried Ramcke beim Wort nehmen: Denn der frischgebackene neue Vorsitzende des Freundeskreises Wierzchowo, der erst kürzlich auch zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister gewählt worden war, sorgt gleich mit einem spektakulären Ansinnen für Aufsehen:  Nach einem Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres und einem Ausblick auf das Programm in diesem Jahr, forderte er in seiner Einführungsrede alle Henstedt-Ulzburger Bürger auf, an der Fahrt vom 7. bis 9. September in die polnische Partnergemeinde teilzunehmen.

Wie auch immer diese logistische Meisterleistung gelingen könnte, Ramcke hätte bei der Organisation hochkarätige Unterstützung. Mit im Vorstand des Freundeskreises sitzen unter anderem der SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Ostwald, die Vorsitzende des Seniorenbeirates Doris Tachezy, Pastor John Siegmund von der Kreuzkirche sowie Exbürgermeister und CDU-Landtagskandidat Volker Dornquast.

Neben der Aufforderung, im Herbst mit in die polnische Partnergemeinde zu fahren, bittet Siegfried Ramcke die Bürgerinnen und Bürger von Henstedt-Ulzburg um Sachspenden für bedürftige Einwohner von Wierzchowo: Es fehlt dort an Sanitätsartikeln – zum Beispiel Gehhilfen und Rollstühle. Wer solche Gerätschaften zur Verfügung stellen kann, sollte sich unter der Telefonnummer 91 735 an den Freundeskreis wenden.

Christian Meeder

31. März 2012

Henstedt-Ulzburg hat es gut. Gleich drei Zeitungen beleuchten täglich das Gemeindegeschehen. Neben den Henstedt-Ulzburger Nachrichten auch die Segeberger Zeitung und die Norderstedter Zeitung als Beilage des Hamburger Abendblatts.

Und die beiden Traditionsblätter erweisen sich zunehmend als investigativ. So war es im Februar Michael Zwicker, Redakteur der Segeberger Zeitung, der aufdeckte, dass das von einer Kieler Firma konzipierte neue Logo für die Gemeinde alles andere als einzigartig war. Seine Recherche blieb allerdings einstweilen folgenlos: Die Gemeinde will das Doppelgängerlogo trotzdem verwenden und versucht nun, sich die Markenrechte für das Logo beim Patentamt zu sichern.

Jetzt recherchierte sein Kollege Frank Knittermeier von der Norderstedter Zeitung eine weitere Geschichte, die für Unruhe bei Politik und Verwaltung in Henstedt-Ulzburg sorgt. Den Anstoß für den kritischen Bericht gab Kurt Göttsch, für die Leser der Henstedt-Ulzburger Nachrichten aufgrund seiner meinungsstarken Kommentare kein Unbekannter. Er stellte bei einer Anfrage an die Gemeinde fest, dass deren Mail-Antwort über einen privaten Server geleitet wurde: den der Firma Rightvision mit Sitz am Tiedenkamp, deren Chef Frank Bueschler Pressesprecher der örtlichen CDU ist.

Kurt Göttsch nutzte nun die Einwohnerfragestunde bei der jüngsten Gemeindevertretersitzung, um bei der Verwaltung nachzufragen, ob denn sichergestellt sei, dass e-mails nicht mitgelesen werden können. Zudem interessierte ihn, unter welchen Umständen denn die Auftragsvergabe an die Firma des CDU-Politikers stattfand.

Die Verwaltung konnte oder wollte allerdings nicht spontan Stellung beziehen, jedenfalls erklärte sie, die Antwort schriftlich zu Protokoll geben zu wollen. Dafür äußerten sich die ehrenamtlichen Politiker. Mal zurückhaltend wie SPD-Fraktionschef Ostwald, der angab kein IT-Fachmann zu sein, aber grundsätzlich Vertrauen in die Verwaltung habe, und mal konkreter wie Klaus-Peter Eberhard (FDP) und Folker Brocks (CDU).

Während sich der Fraktionschef der FDP wunderte und erklärte, dass es einen negativen Beigeschmack habe, wenn bei einem CDU-Vorstandsmitglied die Gemeindepost ein- und ausgehe, verwahrte sich der CDU-Fraktionschef gegen Unterstellungen, dass der gemeindliche E-Mail Verkehr mitgelesen werde. Zudem sei es generell üblich, dass sich Provider in privater Hand befänden.

Frank Knittermeier von der Norderstedter Zeitung sorgte nun, zumindest teilweise, für Aufklärung:

Er schreibt, dass die Gemeinde die Dienste der Firma Rightvision zur Viren- und Spam-Kontrolle für den ein- und ausgehenden Mailverkehr in Anspruch nehme. Und dass das, was seit mittlerweile elf Jahren praktiziert werde, eine Ausnahme in der kommunalen Landschaft sei. Fast alle anderen Städte und Gemeinden gingen anders vor und würden für diese sensible Aufgabe mit öffentlich rechtlichen Dienstleistern zusammenarbeiten. Norderstedt lasse seine Mails beispielsweise bei der Firma Dataport checken, einer Anstalt öffentlichen Rechts, die als Informations- und Kommunikationsdienstleister für die öffentlichen Verwaltungen agiert.

Die eher unübliche Praxis, Gemeinde-Mails von einer Privatfirma prüfen zu lassen, und der Umstand, dass der Geschäftsführer dieser Firma ein Mitglied des CDU-Ortsvorstandes ist, müsste die Alarmglocken schrillen lassen, kommentiert Redakteur Knittermeier und empfiehlt der Verwaltung, den Dienstleister zu wechseln: „Vertrauen ist gut, eine unabhängige Kontrolle aber besser. Die Gemeinde wäre also gut beraten, einen anderen Weg einzuschlagen und die Mails von einem öffentlich-rechtlichen Dienstleister – wie zum Beispiel Dataport – prüfen zu lassen.“

Eine Empfehlung, die allerdings bei dem betroffenen Frank Bueschler nur Kopfschütteln hervorruft. Der IT-Unternehmer zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Hier werden zwei Sachen völlig miteinander vermischt, es gibt einen Firmeninhaber, Frank Bueschler von der Firma Rightvision, der sich an die gesetzlichen Vorschriften halten muss, und die Privatperson Frank Bueschler, die sich politisch ehrenamtlich engagiert. Das möchte ich getrennt wissen.“ Zudem arbeite die Gemeinde schon längst mit dem öffentlich rechtlichen Dienstleister Dataport zusammen, stellt Büschler klar: „Der behördliche Datenverkehr läuft komplett über Dataport und alles, was intern läuft, läuft über den internen Gemeinde-Server. Nur was extern von Privatleuten reinkommt, z.B über die Webseite an die Verwaltung, läuft für Millisekunden hier durch unseren Serverraum durch, und geht dann direkt auf den Server der Gemeinde. Hier wird nichts gespeichert, hier arbeiten sogenannte Mail Transport Agents, die im Prinzip die Aufgabe haben, nach Viren und Spams zu suchen, diese Mails entsprechend zu markieren und dann dem Gemeindeserver zuzuführen.“ Der Grund, warum seine Firma für die Prüfung der externen Mails zuständig ist, läge zum einen daran, dass seine Firma schnell und flexibel sei und zudem kostengünstiger, denn „Dataport berechne nach Traffic, da kostet jedes Byte“, so Bueschler. Der Gemeindeauftrag sei für die Firma Rightvision zwar kein großer Umsatzbringer, doch für den CDU-Vorstand gehe es mittlerweile ums Prinzip: „Sonst kommt nächstes mal ein anderer und sagt da war doch mal was, dem nehmen wir mal den Auftrag weg, es ist doch dieser Rattenschwanz der da dranhängt.“ Zudem könne er doch nicht für seine politische Gesinnung bestraft werden, betont der Unternehmer mit Verweis auf das Grundgesetz.

Bueschler bestätigt, dass er theoretisch in der Lage wäre, die Mails einzusehen: „Natürlich kann ich reingucken, wenn ich die entsprechende kriminelle Energie aufbringe. Würde ich aber in diese e-mails reingucken, würde ich mich strafbar machen. Die Gemeinde ist für mich ein Kunde wie jeder andere auch. Ich wehre mich dagegen, dass hier irgendetwas Unrechtes läuft.“

Christian Meeder

30. März 2012

Wer kennt das nicht: Man geht in den Keller und fragt sich, was man hier eigentlich wollte. Erst wenn man wieder oben ist, fällt es einem ein. Ärgerlich, aber vergleichsweise harmlos, da es nicht nur Senioren registrieren, sondern auch jüngere Menschen. Weil wir nämlich unser Gehirn mit viel zu vielen Dingen gleichzeitig strapazieren (multi-tasking) und oft parallel denken, ohne uns auf das eine oder andere wirklich zu konzentrieren.

Da unser Gehirn jedoch imstande ist, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, fällt ein Teil der Informationsflut dem Vergessen zum Opfer. Das aber hat noch lange nichts mit Demenz oder Alzheimer zu tun, wie so oft befürchtet wird, sondern mit ganz natürlichen Abläufen im Gehirn. Dazu Gedächtnistrainerin Annemarie Wenk: „Wir können nicht erwarten, dass alles, was wir sehen, hören und riechen, tasten, schmecken und erleben, unbegrenzt gespeichert wird. Das Gedächtnis hilft uns mit seiner Filterfunktion, einer Reizüberflutung vorzubeugen und nur das auszusortieren, was wir uns merken wollen und müssen.  Wenn aber Ereignisse uns außerordentlich stark berühren und somit eine negative oder positive Emotion entstehen lassen, geht diese Information ohne Schwierigkeiten in den nächsten Gedächtnisspeicher über.“

Um diesem störenden Umstand entgegenzuwirken, gibt es das Gedächtnis-Training. Gemeint sind allerdings nicht die vielen Angebote in Zeitungen und Zeitschriften, die mehr oder weniger wissenschaftlich untermauert sind. Sondern richtiges Training von 90 Minuten einmal pro Woche plus Hausaufgaben, das die ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Wie bei der Gedächtnistrainerin Annemarie Wenk, die allwöchentlich in der Kulturkate unter dem Dach von „BürgerAktiv“ ihre Probanden und deren Konzentration auf eine immer härter werdende Probe stellt. Denn die Aufgaben fangen relativ leicht an, steigern im Verlauf des Kurses jedoch ihren Schwierigkeitsgrad, so dass so mancher Teilnehmer vorübergehend verzagt, dann aber, vom Ehrgeiz getrieben, doch weiter mitmacht – dank des einfühlsamen Umgangs von Annemarie Wenk mit ihren Schülern. Und weil das Aha-Erlebnis in der Gruppe Spaß macht.

Mit dem Resultat, dass sich im Leben der Teilnehmer die Vergesslichkeiten des Alltags zunehmend verringern, Gesuchtes schneller wieder auftaucht und Namen und Begriffe besser behalten werden. Und dann natürlich die Tricks, die gewährleisten, Bankleitzahl, Kontonummer oder die PIN vom Handy und der EC-Karte nicht mehr zu vergessen. Und es gibt Hausaufgaben, über denen sich so mancher das Hirn zermartert, bis ihm die Lösung plötzlich nachts einfällt! Es tut sich also etwas im Gehirn – es muss nur herausgefordert werden. „Wenn es nicht dauernd beansprucht wird, verkümmert es.“

Beim ganzheitlichen Gedächtnistraining stehen im Kursus neben integrierter Bewegung und Koordination vor allem Wahrnehmung, Konzentration, Merkfähigkeit und Wortfindung auf dem Programm. Ebenso wie Formulierung, assoziatives Denken, Strukturieren, Urteilsfähigkeit und  Denkflexibilität sowie Fantasie und Kreativität. Es geht im Gruppentraining von vier bis 14 Teilnehmern um das Erhalten und Verbessern der geistigen Fitness. Aber Frau Wenk gibt auch Einzeltraining bei Störungen der Gehirnfunktionen (z.B. bei Parkinson oder nach einem Schlaganfall) oder bei hirnorganischen Erkrankungen und anderen Defiziten.

Annemarie Wenk ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und ein Enkelkind.  „Mein Interesse an der Entwicklung eines Menschen wurde durch meine Kinder und die Begleitung älterer Menschen geweckt, was mich beruflich auf ganz neue Pfade geführt hat.“ Frau Wenk arbeitete parallel zu diversen Fortbildungen in der Pflege und als Beschäftigungstherapeutin. 2004 ließ sie sich zur Gedächtnistrainerin im Bundesverband Gedächtnistraining e.V. ausbilden. Ihr Betätigungsfeld hat sich durch die fachliche Qualifikation als Biographieberaterin und zur Psychologischen Beraterin/Coaching nach der Individualsynthese c (eine systemische Therapieform, deren Ziel es ist, eigenverantwortlich Menschen, die den Willen haben, körperlich, geistig und seelisch gesund zu werden, auf ihrem Weg zu unterstützen). Und so ist aus ihren vielfältigen und gewiss nicht leichten Aufgaben für Annemarie Wenk eine echte Leidenschaft geworden.

Ihr Kursus endet hier – doch die Teilnehmer sind von ihrer Methode derart begeistert, dass sie sämtlich um eine Fortsetzung gebeten haben. Und die findet dank der großen Nachfrage nun tatsächlich statt: Schon am Dienstag, 3. April, um zehn Uhr beginnt eine neue Auflage vom „Gedächtnistraining“ mit Marianne Wenk in der Kulturkate bei „BürgerAktiv“ in der Beckersbergstraße. Jeder, der möchte, kann hier einsteigen, auch ohne am vorherigen Kursus teilgenommen zu haben. Die Gebühr beträgt 35 Euro für zehn Treffen. Anmeldungen bitte unter Telefon 91 779 oder per E-Mail info@a-wenk.de.

Gabriele David

Schwer im Verzug ist die Henstedt-Ulzburger Gemeindeverwaltung! Bereits im Frühjahr 2010 hätte sie eine Stellungnahme zur Ordnungsprüfung für die Haushaltsjahre 2004 bis 2008 durch den Kreis Segeberg abgegeben müssen, die im Herbst 2009 erfolgte. Laut Gemeindeordnung hat nämlich die geprüfte Kommune sechs Monate Zeit, ihre Stellungnahme zum Bericht des Gemeindeprüfungsamtes bei der Kreisverwaltung abzugeben.

Auch mehrfache Nachfragen von Karin Honerlah (WHU), Vorsitzende des Hauptausschusses der Gemeindevertretung, blieben ohne Erfolg. Die Verwaltung hüllte sich zu dem Prüfbericht weiterhin in Schweigen. Stattdessen beantragte die Gemeindeververwaltung Fristverlängerung für ihre Stellungnahme. Der Grund: Bei Ablauf der Sechs-Monate-Frist war der Sessel des Bürgermeisters vakant, da Volker Dornquast als Staatssekretär ins Kieler Innenministerium gewechselt war. Die beantragte Fristverlängerung wurde auch gewährt.

Allerdings gab die Henstedt-Ulzburger Verwaltung auch im Herbst 2010 keine Stellungnahme zum Prüfbericht des Kreises Segeberg ab. Anfang 2011 herrschte im Rathaus ebenso Funkstille wie Ende 2011. Inzwischen hat auch Dornquast-Nachfolger Torsten Thormählen seinen Arbeitsplatz im Rathaus geräumt. Die Kommunalaufsicht des Kreises hat die Frist für eine Stellungnahme der Gemeinde Henstedt-Ulzburg letztmalig bis zum 30. Juni verlängert.

Hauptausschuss-Vorsitzende Honerlah findet keine plausible Erklärung, warum die Gemeindeverwaltung bislang keine Stellungnahme zu dem fraglichen Prüfbericht vorgelegt hat. Er beinhaltet nach ihrer Erkenntnis keinerlei nennenswerte Beanstandungen der gemeindlichen Arbeit. Das bestätigte auch Jens Richter, Leiter des Hauptamtes der Gemeindeverwaltung, den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Durch personelle Engpässe habe es Verzögerungen bei der Auswertung des Prüfberichts gegeben, entschuldigte er die „Verspätung“. Die Verantwortlichen im Rathaus seien bemüht, die gewährte Fristverlängerung bis Ende Juni einzuhalten. Im übrigen seien bereits einige Anregungen des Kreises in die Tat umgesetzt worden.

Jörg Schlömann

28. März 2012

Nachdem die Gespräche mit bisherigen und zukünftigen Sponsoren über ein Engagement in der kommenden Spielzeit positiv verlaufen sind, dürften die wirtschaftlichen Grundlagen für die Spielzeit 2012/2013 weitgehend gelegt sein. Die Verantwortlichen des SV Henstedt-Ulzburg Handball planen dabei zweigleisig. Sieben Spieltage vor dem Saisonende belegt die Mannschaft von Trainer Tobias Skerka in der dritten Liga Nord den zweitenTabellenplatz und kann Meistertitel und Aufstieg aus eigener Kraft schaffen. „Wir werden bis zum 30. April einen Lizenzantrag auch für die zweite Bundesliga stellen“, sagt Abteilungsleiter Olaf Knüppel, der seinen Verein wirtschaftlich für den Sprung in den Profi-Handball zu dem Zeitpunkt präpariert sieht.

„Das Gerüst steht. Aber im Falle eines Aufstiegs steht uns noch sehr viel Arbeit bevor. Auch müssen wir uns darüber klar sein, dass wir ein kleiner Fisch unter Haien sein würden. Aber Nemo hat ja auch überlebt“, so der Handball-Macher aus Henstedt-Ulzburg. In den zurückliegenden Monaten wurde im Hintergrund schon fleißig an professionelleren Strukturen gearbeitet. 100 Zuschauer kommen im Schnitt mehr zu den Heimspielen als im Vorjahr. Handball in Henstedt-Ulzburg boomt. Der Verein hat im vergangenen Jahr einen Mitgliederzuwachs vor allem in der Jugendabteilung von 400 auf über 500 Mitglieder.

Die Vertragsverhandlungen mit den aktuellen Spielern laufen auf Hochtouren und stehen kurz vor dem Abschluss. Zwei Neuverpflichtungen zeigen auf, dass der SV Henstedt-Ulzburg e.V. auf jeden Fall auch in der kommenden Spielzeit hohe Ziele verfolgt. Unabhängig von der Spielklasse gaben Torhüter Jan Peveling (HG Saarlouis) und Rechtsaußen Lars Bastian (SG Flensburg-Handewitt) ihre Zusage für die Spielzeit 2012/2013.

Peveling (24), der beim Zweitligisten von der Saar seit zwei Jahren im Kasten steht, erhält Woche für Woche beste Kritiken und bildet mit seinem Partner Darius Jonczyk eines der besten Torhüter-Duos der zweiten Bundesliga. Den gebürtigen Ahlener zieht es aus privaten Gründen zurück in den Norden, da seine Lebensgefährtin Antje Lenz Torhüterin in der Bundesliga bei Buxtehude ist. Daneben möchte er sein Studium weiter voranbringen. Vor seinem Engagement in Saarlouis hielt Peveling beim Nord-Zweitligisten Ahlener SG den Kasten sauber.

Lars Bastian hat in der laufenden Spielzeit einen Kontrakt in der Toyota-Handball-Bundesliga bei der SG Flensburg-Handewitt und durfte schon international auf großer Bühne spielen. Bei der SG Fle-Ha bekommt er hinter dem dänischen Europameister Lasse Svan Hansen zurzeit kaum Einsatzzeiten. Der 25-jährige hat Erstliganiveau und ist nicht nur auf der rechten Außenbahn in der Offensive, sondern mit 1,80 Meter Körpergröße und 85,2 Kilogramm auch in der Defensive ein Gewinn für die Crew von Trainer Tobias Skerka. Bastian durchlief seit 1999 bei der SG in Flensburg alle Jugendmannschaften und erhielt eine technisch erstklassige Ausbildung. Er erhofft sich durch Einsatzzeiten beim SVHU einen weiteren Leistungssprung nach vorn.

„Wir sind froh, zu einem solch frühen Zeitpunkt, ein Signal setzen zu können, dass wir auch im kommenden Jahr mit großen Ambitionen Leistungshandball in Henstedt-Ulzburg präsentieren werden“, sagt Knüppel. Im Tor werden Jan Peveling, Stephan Hampel und Markus Noel einen fairen Kampf um den Platz zwischen den Pfosten aufnehmen.

Zurzeit nicht absehbar ist, wie lange der Rückraum-Rechte Till Krügel noch krankheitsbedingt ausfallen wird. Krügel wird in jedem Fall dem Mannschaftskader angehören, dennoch muss Planungssicherheit gegeben sein. Der SVHU ist hier in aussichtsreichen Gesprächen mit einigen Linkshändern. Mit ein wenig Stolz darf gesagt werden, dass auch der DHB mittlerweile den SVHU für Perspektivspieler der Jugend- und Nationalmannschaft wahrnimmt und hier Gespräche geführt werden.

Sein Karriereende als aktiver Handballer, zumindest im Leistungssport, geht damit Amen Gafsi entgegen. Der 33-jährige tunesische Diplomsportlehrer mit der B-Lizenz als Handball-Trainer wird wesentlicher Bestandteil des SVHU in der Jugendausbildung. Zusammen mit Sebastian Schräbler, Tim Bracklow und Tina Bahnsen wird Gafsi verantwortlich für das Erreichen des von der Handball-Bundesliga und dem Deutschen Handball-Bund geforderte Jugendzertifikats sein.

Die mit acht Zugängen neu formierte Mannschaft der Saison 2011/2012 fand nach einem „Stotterstart“ immer besser zusammen und ist nun mit 38:8 Punkten nur einen Punkt hinter dem Tabellenführer HF Springe. „Aufgrund unseres Hin-Spielsiegs und der Regelung des direkten Vergleichs haben wir es am 14. April gegen Springe in der eigenen Hand. Aber wir haben weitere sehr schwere Spiele, in denen wir unsere Arbeit sauber machen müssen,“ sagt Trainer Tobias Skerka. „Abgerechnet wird am 19. Mai, wenn die Serie zu Ende ist. Wir werden sehen, wo wir dann stehen“, meint der Coach, der aus vielen Individualisten eine funktionierende Einheit formte.

Joachim Jakstat

Die Hauspreise in Henstedt-Ulzburg sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. So kosteten Häuser aus dem Bestand in der Großgemeinde durchschnittlich 1.697 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Für ein durchschnittliches gebrauchtes Eigenheim mit 120 Quadratmetern Wohnfläche wurden demnach 203.640 Euro fällig. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine deutliche Preissteigerung von 6,3 Prozent. Bereits ein Jahr zuvor hatten die Hauspreise um 4,9 Prozent angezogen.

Trotz des starken Anstiegs der vergangenen beiden Jahre: Im Zehn-Jahres-Vergleich sind Henstedt-Ulzburgs Eigenheimbesitzer ärmer geworden. Denn auch die jüngsten Preisanstiege schaffen es nicht, den durch die Inflation verursachten Kaufkraftverlust der vergangenen Dekade auszugleichen. So kostete schon vor zehn Jahren ein durchschnittliches Eigenheim aus dem Bestand mit rund 200.000 Euro so viel wie heute. Um die Inflation auszugleichen, müsste der Preis heute bei rund 235.000 Euro liegen.

Die Immobilienmarkt-Daten gehen aus dem aktuellen Immobilienmarkt-Atlas der Landes-Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG (in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Forschungsinstitut F + B) hervor, der zweimal jährlich erscheint.

Für die Preise im Hamburger Speckgürtel gilt generell die Faustregel: Je dichter dran an der Hamburger Stadtgrenze, umso höher die Preise. So kostet das durchschnittliche Bestands-Haus in Norderstedt 1.920 Euro pro Quadratmeter, in Kaltenkirchen dann nur noch 1.528 Euro je Quadratmeter Wohnfläche.

Christian Meeder

27. März 2012

Wilde Schlägerei vor der Diskothek Joy im Kirchweg! In der Nacht von Freitag, 23. März, auf Sonnabend, 24. März, sind zwei 20-jährige Norderstedter vor der Disco mutwillig von einer Tätergruppe angegriffen worden. Die Schläger hatten zuvor einen Streit um zwei Frauen „vom Zaun gebrochen“. Die Polizei hat im Zuge der Fahndung das Auto der Täter gefunden – mit gestohlenen Kennzeichen!. Zur Klärung des Sachverhalts ruft die Polizei nun dringend Tatzeugen auf, sich zu melden.

Gegen 1.30 Uhr am vergangenen Sonnabend hielten sich fünf 20- und 21-Jährige aus Norderstedt, darunter zwei junge Frauen, im Nahbereich der Diskothek auf. Plötzlich, so die Norderstedter, kamen drei oder vier südländisch aussehende Männer auf sie zu und provozierten einen Streit um die anwesenden Frauen. Die Frauen aber kannten die Streithähne nach eigenen Angaben überhaupt nicht. Völlig unvermittelt griffen die Fremden gemeinsam einen 20-jährigen Norderstedter an, schlugen und traten den jungen Mann gegen Kopf, Bauch und Rücken, während er bereits am Boden lag. Sein gleichaltriger Freund wollte ihm helfen. Daraufhin wurde auch er mit einem Faustschlag zu Boden geschickt.

Erst nachdem Passanten die Polizei gerufen und das auch den Angreifern gegenüber lautstark signalisiert hatten, ließen die Täter endlich von ihren Opfern ab. Sie flüchteten in einem Audi. Noch im Gewerbepark Nord ließen die Täter das gesuchte Fahrzeug jedoch zurück. Dort fand die Polizei es wenig später. Die Beamten stellten fest, dass die Kennzeichen in Hamburg gestohlen worden waren.

Die Polizei zog sich dem Anschein nach zurück, behielt aber den verdächtigen Audi im Auge. Tatsächlich erschienen drei junge Männer an dem Täterfahrzeug und wollten damit wegfahren. Die Beamten stellten die drei Tatverdächtigen zur Rede. Es konnte ermittelt werden, dass die drei 17- bis 19-Jährigen aus Hamburg und Norderstedt nicht an der Schlägerei beteiligt waren. Sie dürften die Täter jedoch kennen. Die Ermittlungen werden derzeit intensiv fortgesetzt.

Fest steht: Der Kennzeichendiebstahl und die Urkundenfälschung (durch Anbringung der Kennzeichen an den Audi) gehen auf das Konto eines dieser jungen Männer, einen 17-Jährigen aus Hamburg. Die Polizei in Henstedt-Ulzburg ruft Tatzeugen auf, sich zu melden unter der Telefonnummer 99 130.

Jörg Schlömann

26. März 2012

Die Rückkehr der größten Eule der Welt nach Henstedt-Ulzburg ist wichtiger als die WHU-Querelen, entschied Chefredakteur Jörg Schlömann. Und so verbannte er Tile Abels Statement zu dessen vehementem Auftritt am vergangenen Dienstagabend während der Gemeindevertretersitzung aus dem gestrigen Aufmacher. Dazu mag auch der Inhalt von Abels Aussage beigetragen haben.

Zur Erinnerung: Gerade war Elisabeth von Bressensdorf zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin ernannt worden, da machte der BFB-Fraktionschef einen Satz nach vorn, schnappte sich das Namensschild von der stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden von Bressensdorf und wuchtete es mit Schmackes auf das Namensschild des zuvor abgewählten Wilhelm Dahmen: Peng!

Was für Emotionen, die dafür sorgten, dass spätestens jetzt wieder jedermann mit allen Sinnen voll anwesend bei der Sache war! Und nun ein wohl einmaliges Schauspiel mitbekam: Der kurz zuvor abgewählte erste stellvertretende Bürgermeister Wilhelm Dahmen wird einstimmig zum dritten stellvertretenden Bürgermeister gewählt.

Auf die Situation angesprochen, reagierte Tile Abel allerdings wie ein Politikprofi: Die Situation sei falsch wahrgenommen worden, dass die Aktion so einen Lärm gemacht habe, sei vielmehr ein Unfall und keinesfalls wutschnaubend gewesen.

cm

26. März 2012

Dienstagabend, gerade ist Elisabeth von Bressensdorf zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin ernannt worden, da gibt’s auf einmal einen lauten Knall.

Der BFB-Gemeindevertreter Tile Abel hatte einen Satz nach vorn gemacht, sich das Namensschild von Elisabeth von Bressensdorf geschnappt und es mit Schmackes auf das Namensschild des erst kurz zuvor abgewählten Wilhelm Dahmen gewuchtet: Peng! Es sah so aus, als entlade sich in diesem Moment ein lange aufgestauter Zorn, der auch schon vorher bei seiner Rede durchschimmerte. Grund genug für die Henstedt-Ulzburger Nachrichten bei Abel einmal durchzuklingeln, um mehr über die vermeintliche Wutaktion zu erfahren und über seine Beweggründe, der WHU den Rücken zu kehren.

Doch Politikgetöse hin oder her, das Gespräch drehte sich plötzlich um ganz andere Dinge, denn Tile Abel ist zugleich Landwirt, Jäger und Naturfreund. Und dabei offenbarte der Freizeit-Jäger dann eine kleine Sensation: Die größte Eule der Welt, der Uhu, streift wieder durch die Großgemeinde! Abel zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Ich höre ihn seit einiger Zeit nachts ab und an auf dem Hof, das Geräusch ist ja so durchdringend und so eindeutig, er ist wieder da.“ Nach langer, langer Zeit, denn bis dahin hatte Abel „den noch nie gehört.“

Letztes Jahr im Frühjahr bekam Tile Abel dann den scheuen und nachtaktiven Greifvogel sogar auch einmal zu Gesicht, mitten am helllichten Tag: „Eine Baumgruppe hinterm Haus, die nennen wir bei uns im Sprachgebrauch ‚Unser Park’, da waren haufenweise Krähen, die ein Mordspektakel gemacht haben. Ich bin dann hin: Da saß der UHU im Baum, und die Krähen schrien Zeter und Mordio, kein Wunder, denn nachts geht der UHU los und verfrühstückt sie.“

Für Abel ist die Rückkehr der Rieseneule eine „Bereicherung für die Natur, wie man es sich nur wünschen kann“, und wenn man so will fährt der Beckershof-Landwirt jetzt die Ernte dafür ein, dass er an den EU-Naturschutzprogrammen teilnimmt. So sind seine Äcker beispielsweise von einer relativ breiten unbearbeiteten Grünzone eingerahmt. „Das sogenannte Ackerrandprogramm, die Flächen werden nur einmal im Jahr gemäht, und man muss sich verpflichten, dieses Land dann mindestens fünf Jahre so zu betreiben“, erzählt Tile Abel. Er habe eigentlich immer schon an diesen Naturschutzprogrammen teilgenommen, deswegen hätten sich auch Rebhühner bei ihm immer gehalten. „Ich bin ja die letzten Tage am Ackern gewesen und auch da habe ich wieder Rebhühner gesehen.“

Bei aller Freude um Uhu und Rebhuhn, zwei andere Tierarten, die im übrigen Land keinesfalls selten sind, machen sich rar oder sind sogar schon ausgestorben in Abels Revier: Wildschwein und Damwild. Früher seien die Wildsauen über das Henstedter Moor und Dammstücken bis in den Bereich Beckershof gewandert, heute versperre ihnen die Bebauung den Weg. Und das Damwild bleibe seit dem Bau des Autobahnzubringers weg. Das sei bis dahin über Kaltenkirchen eingewandert. „Wenn jetzt noch mal ein Stück durchkommt, dann durch den ‚Säuferweg’“, so Abel. Mit dem Säuferweg meinen die ortsansässigen Landwirte eine schmale Unterführung am Autobahnzubringer.

Und so macht das Naturparadies „Beckershof“ auch auf ein oft unbeachtetes Problem unserer Zeit aufmerksam: die mangelnde Vernetzung der Lebensräume. Die auch dazu führen wird, dass der geplante Naturraum Siebenstücken sein Potential nicht ausschöpfen kann. Denn das Gebiet, wo demnächst der Auerochse grasen soll, um insbesondere Bodenbrütern wie dem Kiebitz Ersatzlebensraum zu bieten, kann von den meisten Tierarten kaum erwandert werden. Es ist quasi umzingelt: vom Autobahnzubringer im Süden, der Autobahn im Westen und dem Kaltenkirchener Gewerbegebiet im Osten.

Christian Meeder

25. März 2012

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Der überragende Spieler im Drittliga-Duell des SV Henstedt-Ulzburg gegen den SV Beckdorf war sicher Linkshänder Stefan Völkers, der mit seinen 15 Treffern  den SV Beckdorf beim Tabellenzweiten aus Henstedt-Ulzburg lange „im Spiel hielt“.  Am Ende aber triumphierten die Hausherren mit 31:28 (16:17) und sind damit weiter erster Verfolger des Spitzenreiters aus Springe, der sich im Duell beim Youngsterteam des SC Magdeburg behaupten konnte.  „Handballerisch war das heute eher suboptimal“, befand  SVHU-Coach Tobias Skerka nach  60 Minuten, in denen sein Team weder in der Abwehr noch im Angriff brillieren konnte. Vor rund 400 Zuschauern war aber zu jeder Zeit der Siegeswille spürbar. „Wir haben schon besser gespielt, aber das sind heute zwei wichtige Punkte. Die Mannschaft hat in den entscheidenden Phase gezeigt, wer hier heute als Sieger das Parkett verlassen will“, so Skerka.

Schon Mitte der ersten  Spielhälfte hatten sich die Hausherren einen scheinbar komfortablen Vier-Tore-Vorsprung herausgeworfen ( 12:8; 17. Minute), als eine Zeitstrafe gegen den SV Beckdorf nicht den Gast sondern den SVHU offensichtlich aus dem Rhythmus brachte. Zwei Gegentreffer in Überzahl  sorgten in den folgenden Minuten für Unordnung und einen 9:2-Lauf der Gäste aus Niedersachsen (14:17; 28.).

Routinier Amen Gafsi, der kurz vor der Pause einen Gegenstoß zum 16:17-Halbzeitstand verwandelte, setzte das Signal zur Wende.  Aus der Kabine kam das Team der Hausherren wie verwandelt. In der Abwehr aggressiver und  im Angriff entschlossener. drehte der SVHU mit einer Energieleistung eine Partie, die erst beim Zwischenstand von 27:23 ein wenig Zeit zum Durchatmen gewährte. Der Umschwung mag auch ein wenig der spärlich besetzten Ersatzbank der Gäste geschuldet sein, die  konditionell bedingt den einen oder anderen  Fehler mehr, als vor der Pause produzierten, weil Trainer Uwe Inderthal insgesamt nur acht Feldspieler zur Verfügung standen. Ohne Maris Versakos, Patrick Ranzenberger, Hendrik Kindworth (gesperrt) und den verletzten Henning Scholz  kroch der Gast „personell auf dem Zahnfleisch“. Die „Rumpftruppe“ aber verkaufte sich teuer und kamen  fünf Minuten vor dem Ende noch einmal auf 26:28 heran, ehe SVHU-Torhüter Stephan Hampel seine beiden wichtigsten Paraden von insgesamt  13 erfolgreichen Abwehrversuchen verzeichnete. Tim Philip Jurgeleit und Amen Gafsi machten mit den letzten beiden Treffern dann alles klar in einer Partie, in der 400 Zuschauer den Sieger  in der letzten Spielminute mit stehenden Ovationen für Einsatz- und Siegeswillen belohnten.

Mehr als 100 Fans werden den SVHU am 14. April zum Spitzenspiel beim Tabellenführer HF Springe begleiten.  Es ist angerichtet für ein Handballfest in der 3. Liga

SV Henstedt-Ulzburg:  Stephan Hampel (1.-12. Und 30.-60.)  , Markus Noel (13.-30.) – Florian Bitterlich (2) , Stefan Pries (3), Amen Gafsi (6/4), Lasse Kohnagel (2), Lars Uwe Lang (1), Rasmus Gersch (2), Julian Lauenroth (n.e.), Tim Völzke (5), Jan Wrage (2), Tim Philip Jurgeleit (6/5), Jens Thöneböhn (2).

SV Beckdorf: Torsten Detjen, Stefan Stieler –  Michael Krupski (3), Till-Oliver Rudolphi (2), Markus Bowe (2), Stefan Völkers (15),  Sven Jonas (2), Marcin Waryas (4).

Joachim Jakstat

24.03.2012

Das geht ja gut los. Gleich bei den ersten Vorarbeiten für den Bau des neuen Einkaufszentrums wurden die Vorgaben der Gemeindeverwaltung nicht eingehalten. Wie im Februar berichtet, mussten für das geplante CCU zahlreiche Bäume weichen. Jetzt kommt raus, dass bei der Fällaktion offenbar nicht so ganz genau auf die von der Gemeinde erstellten Genehmigungsunterlagen geschaut wurde. Denn für zwei der gefällten Bäume gab es gar keine Fällerlaubnis. Ungesühnt bleibt der Kahlschlag allerdings nicht, die Verantwortlichen werden für den Baumfrevel zur Kasse gebeten. Bauamtsleiter Jörn Mohr zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Der Wert den die Bäume hatten, auch in der Größe, den werden wir geltend machen.“

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23.03.2012