Kategorie: Berichte

Die Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg haben sich das 1:1- (0:1)-Unentschieden beim Heider SV teuer erkauft. Kurz vor der Halbzeit schied Angreifer Tim Jeske , in den vergangenen Wochen einer der effizientesten Akteure im Team von Trainer Jens Martens, mit Verdacht auf eine schwere Wadenprellung, im schlimmsten Fall sogar einen Wadenbeinbruch aus. „Tim ist regelrecht vom Platz getreten worden“ ereiferte sich Martens über die brutale Attacke von Jeskes Gegenspielers  Marcell Voss.

Hätte jemand Martens vor der Partie einen Punktgewinn angeboten, der Coach hätte ohne langes Zögern eingeschlagen. Dem Spielverlauf und den Chancen nach war Martens aber mit der Punkteteilung in Dithmarschen nicht zufrieden. „Wir hätten gewinnen können, eigentlich sogar müssen“, trauerte der SVHU-Fußballlehrer einmal mehr einer Reihe von ausgelassenen Torchancen nach. War die Führung der Gäste (elfte Minuten) nach einem Freistoß von Jan Kaetow, der an Freund und Feind vorbei ins lange Eck trudelte, noch ein wenig glücklich, so hätte Pierre Hallé schon vor dem Wechsel für den zweiten Treffer sorgen können. Der Mittelstürmer vergab freistehend.

Nach dem Ausgleich der Platzherren durch Steffen Holm (56. Minute), dem eine Fehlerkette der SVHU-Defensive, vor allem auf der linken Abwehrseite, voranging, drängten die Heider auf den Siegtreffer, der ihnen sogar noch den Einzug ins Hallenmasters hätte bescheren können. So ergaben sich für die Gäste eine Reihe von Konterchancen, die aber selten zum Abschluss gebracht wurden. Zwei Möglichkeiten ließen Kolja Tirums und Pierre Hallé ungenutzt und kurz vor dem Ende scheiterte auch der eingewechselte Sascha Schwarzwald freistehend. „Unsere Chancenverwertung in den letzten Wochen ist fahrlässig“, tadelte Martens seine Angreifer, die so schon manchen Punkt liegen gelassen haben. Auf Platz zwölf haben die SVHU-Kicker nur vier Zähler Abstand zu den Abstiegsplätzen und in den kommenden Wochen warten auf die Männer von Jens Martens mit dem NTSV Strand 08, dem SV Todesfelde und dem ETSV Weiche Flensburg starke Gegner.

Joachim Jakstat

Nach einem Tagesausflug am Sonnabend waren die beiden Senioren schon fast wieder daheim in Henstedt-Ulzburg angekommen. Doch kurz nach der Abfahrt vom Autobahnzubringer war der Fahrer offenbar nicht mehr ganz bei sich. Der Wagen verließ die Fahrbahn, touchierte einen Baum, hob dann ab und überschlug sich. Wie durch ein Wunder, überstanden die Insassen den Unfall nur relativ leicht verletzt. Der 63-Jährige kam mit einer leichten Gehirnerschütterung, Platzwunden und einem Armbruch, seine Ehefrau mit Prellungen in die Paracelsus-Klinik.

Ebenfalls am Sonnabend kam es in der Norderstedter Straße /Einmündung
Dammstücken zu einem Auffahrunfall. Dabei waren drei Fahrzeuge beteiligt. Der Verursacher, ein bislang unbekannter Fahrer eines dunklen Kombis mit Hamburger Kennzeichen, beging Fahrerflucht. Hinweise auf den flüchtigen Fahrer nimmt die Polizei in Henstedt-Ulzburg unter Tel. 04193-99130 entgegen.

CM

Kritik hat die Anregung von Bürgervorsteher Carsten Schäfer, die Gemeindesteuern in Henstedt-Ulzburg zu erhöhen, bei der liberalen Fraktion hervorgerufen: „Steuererhöhungen werden von der FDP nicht mitgetragen. Es kann nicht sein, dass das einzige Instrument der Politik zur Konsolidierung des Haushaltes wieder einmal Steuererhöhungen sind“, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei.

Vielmehr vermißt die FDP bei allen Parteien den Willen zum konsequenten und sinnvollen Sparen. „Wir leisten uns Luxusausgaben, treiben die Personalkosten in die Höhe und betreiben eine wirre Ausgabenpolitik“, sagt Fraktionsvorsitzender Klaus-Peter Eberhard.

Die FDP unterstützt daher den Vorschlag von Bürgermeister Thormählen für einen Haushalts-Roundtable in Henstedt-Ulzburg. So sollte eine Arbeitsgruppe mit je zwei Mitgliedern aus jeder Fraktion und der Verwaltung in einer Klausursitzung einen fraktionsübergreifenden Sparkatalog aufstellen. Die Parteien, so die FDP, müßten jetzt alle Verantwortung übernehmen, auch wenn dies im Einzelfall zu schmerzhaften Einsparungen führen werde.

„Wir wollen“, so Eberhard, „keine pauschalen Rasenmäher-Sparpakete. Wir wollen aber erreichen, dass bei jeder Ausgabe gezielt nach deren Sinn gefragt wird. Wir müssen Einigkeit darüber erzielen, dass weitere Leistungsverbesserungen derzeit kaum erreichbar sind. Vieles ist wünschenswert und eine gute Idee, nur bezahlbar ist es derzeit leider nicht.“ Dies werde, so bedauert Eberhard, auch für gewünschte Mehrausgaben in den Bereichen Kinderbetreuung und Soziales gelten. „Wir müssen endlich Schluß damit machen, ständig über unsere Verhältnisse zu leben. Das tut weh, aber griechische Verhältnisse kann niemand wollen“, bekräftigt der FDP-Fraktionsvorsitzende.

Auch Einnahmeerhöhungen können nach Ansicht der Liberalen erreicht werden. „Wir müssen jedoch den Kuchen größer machen, nicht die Menschen ärmer,“ sagt Klaus-Peter Eberhard. Einnahmeerhöhungen könne es dadurch geben, dass Henstedt-Ulzburg weiter ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibe. Dies werde jedoch durch die Forderung nach Steuererhöhungen konterkariert.

Jörg Schlömann

13.11.2011

Die Gemeindeverwaltung gewährt der Tempo-30-Zone in der Wilstedter Straße weiterhin eine Gnadenfrist. So datiert die verkehrsrechtliche Weisung des Kieler Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr vom September 2011, unternommen hat die Gemeinde allerdings noch nichts. Auch am heutigen Sonntag war entlang der  Wilstedter Straße alles wie gehabt. Neben Tempo 30 zwischen der Norderstedter Straße bis zum Ortseingangsschild unweit des  Brüderhofs, gilt wie ehedem die rechts vor links Regelung. Auch vom angeordneten absoluten Halteverbot vor den dortigen Reihenhäusern kündigt noch kein Schild.

Wie berichtet hat sich Protest gegen den Wegfall der Verkehrsberuhigung formiert. Anwohner haben eine Bürgerinitiative gegründet: Sie befürchten, dass die Wilstedter Straße zukünftig noch mehr Durchgangsverkehr anzieht. Auch das absolute Halteverbot zwischen Immbarg und Tannenweg sorgt für Unverständnis. Das erste Treffen der Bürgerinitiative findet nun am  Montag, den 14. November um 19:30 Uhr im Tennisclub Alsterquelle statt.

Christian Meeder

13.11.2011

Nach dem 26:26 (14:14)-Unentschieden im Landesderby zwischen dem SV Henstedt-Ulzburg und dem TSV Altenholz versammelten sich die Gäste zum Jubelkreis und feierten den Punktgewinn. Die Akteure des SVHU verließen mit gesenkten Köpfen die Spielfläche.  Für die Hausherren war die Punkteteilung eine gefühlte Niederlage.  Nicht nur, weil Uwe Kalski für die Gäste der Ausgleich acht Sekunden vor dem Ende in einer 6:4-Überzahlsituation gelang.  Der SVHU kam nur schwer in Tritt.  Von Beginn an zeigten die Gäste mehr körperliche Präsenz, suchten die Zweikämpfe und konnten von den Unparteiischen zunächst kaum geahndet, den Angriffsschwung der Hausherren mit robuster Abwehrarbeit  stoppen. Ein 7:3-Vorsprung für den TSVA nach elf Minuten war die logische Konsequenz des engagierten Auftritts. Erst als die Gastgeber nach einer Auszeit durch Trainer Tobias Skerka dagegen hielten,  entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Über  ein 7:7  (14.) ging der SVHU sogar mit 12:10 in Führung, doch der knappe Vorsprung wurde bis zum Pausenpfiff wieder her gegeben. Auch nach der Pause „würgten“ sich die Hausherren  zu einem kleinen Polster (18:16; 40.), doch  unvorbereitete Abschlüsse, ein guter Altenholzer Keeper Florian Hossner  und eine Reihe zweifelhafter Schiedsrichterentscheidungen gerade bei Gegenstößen verhinderten ein weiteres Absetzen. Selbst eine 6:4-Überzahl-Situation konnten die Hausherren nicht dazu nutzen, sich entscheidend abzusetzen. Als dann Rasmus Gersch gegen seinen alten Verein eine Minute vor dem Ende einen Strafwurf zum 26:25 in die Maschen setzte, schien sich doch noch alles zum Guten zu wenden. Doch Uwe Kalski zerstörte mit seinem finalen Wurf acht Sekunden vor dem Ende alle Hoffnungen der Gastgeber auf zwei Zähler zu einem an diesem Tag insgesamt leistungsrechten Unentschieden.

„Wir haben heute wirklich nicht clever gespielt, insbesondere in Überzahl “, kritisierte Trainer Tobias Skerka. „Uns fehlte die Ruhe, die Angriffe  auszuspielen. Wir haben immer wieder eins gegen eins Situationen gesucht und die meisten dieser Zweikämpfe verloren. Damit sind wir Altenholz ins offene Messer gelaufen“, so der enttäuschte Coach, der das Duell mit Trainerfreund und Kollege Torge Greve nur zu gerne gewonnen hätte.

Joachim Jakstat

SV Henstedt-Ulzburg: Markus Noel, Malte Hillermann (n.e.) – Florian Bitterlich (2), Till Krügel (2), Stefan Pries (2), Amen Gafsi )1), Lasse Kohnagel (7), Lars-Uwe Lang (1), Rasmus Gersch (5/2), Julian Lauenroth (n.e.), Tim Völzke (1), Jan Wrage (1), Tim Philip Jurgeleit (5/3), Jens Thöneböhn (n.e.).

TSV Altenholz – Florian Hossner, Nick Weber – Max Lipp (6/3), Lukas Stürze, Bevan Calvert (2), Sebastian Opderbeck (3), Christian Schwarz (5), Uwe Kalski (3), Thorben Plöhn (2/1), Mathis Wegner (1), Patrick Starke (4).

Die Aktion „Henstedt-Ulzburg pflanzt“ ist dann doch noch ein Erfolg geworden. Dank „Walli“, dem von der Verwaltung kreierten Maskottchen wurden rund 1.600 Euro gespendet, für die bei einer Markenbaumschule Pflanzen gekauft werden konnten, die jetzt die Grünfläche östlich der Hamburger Straße, zwischen Kiefernweg und Rhinkatenweg, zieren. Initiiert worden war die Aktion, die anfangs recht schleppend verlief, durch eine Anfrage der WHU-Fraktion im Umwelt- und Planungsausschuss.
Auf der Grünfläche stehen jetzt vier Walnuss- und zwei Ahornbäume, elf Holz-Äpfel und ebenso viele Wildflieder (Solitäre), zehn Wildbirnen, 50 Felsenbirnen, zehn weiße Hartriegel, 40 Schlehen, 20 Gold-Johannisbeeren, 50 Heckenrosen, 50 Ohrweiden, 20 Wildflieder und 20 gewöhnliche Schneebälle. Weiter wurden von zahlreichen Bürgern zu der Aktion Pflanzen aus dem eigenen Garten mitgebracht. Häufig handelte es sich dabei um Gehölze, die die Kinder aus den Früchten selbst gezogen haben – unter anderem Eichen, Kastanien, Lärchen und Speierling.
Ein Gartenbau-Unternehmen stellte für die Arbeiten Maschinen zur Verfügung, um die Bürger mit dem Pflanzen der Bäume und Sträucher nicht zu überfordern. Die Aktion wurde betreut von den Mitarbeitern des Baubetriebshofes und des Sachgebiets Grünplanung und Umwelt der Gemeinde, die dazu mitteilt: „Maskottchen Walli bedankt sich bei allen Spendern!“
Jörg Schlömann

Der Bericht zur Nummernvergabe bei Edeka Oertwig an der Frischetheke hat bei den Lesern der Henstedt-Ulzburger Nachrichten überwiegend Kopfschütteln ausgelöst: Das sei ja wie auf dem Amt, gut dass es in Henstedt-Ulzburg genügend Einkaufs-Alternativen gebe – so oder ähnlich lautete die Mehrzahl der Leserkommentare.
Auch Chefredakteur Jörg Schlömann staunte zunächst Bauklötze, als er den Text von Kollegin Gabriele David auf den Tisch bekam: „Schaffen es die Leute etwa nicht mehr, sich ordentlich in Reih und Glied aufzustellen?“ fragte er sich. Tja, nichts anderes steckt wohl hinter dem Vorgehen des Supermarktes. Ganz offensichtlich ist es in der Vergangenheit zu Drängeleien unter den Kunden um den ersten Platz an der Frischetheke gekommen.
Die den Kunden zukünftig abverlangte Disziplin an der Fleischtheke ist nicht der einzige Anhaltspunkt, dass wohl zu viele Henstedt-Ulzburger mit den berühmten Sekundärtugenden auf Kriegsfuß stehen. Auch bei der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschuss im Rathaus wurde das deutlich: Als der Nabu-Ortsvorsitzende Holger Möckelmann an die Verwaltung appellierte, aufgrund vieler freilaufender Hunde im Naturschutzgebiet Alsterniederung Schilder mit dem Hinweis „Leinenpflicht“ aufzustellen, bekam er von Bürgermeister Thormählen die wenig ermutigende Antwort, die Gemeinde stelle überall allerlei Schilder auf, nur halte sich leider kaum jemand daran.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde dann erkennbar, dass offenbar selbst die Lehrerschaft an der Olzeburchschule ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht wird. An der ehemaligen Hauptschule ist eine Neugestaltung des Vorplatzes inklusive der Parkflächen für rund 280.000 Euro geplant. Den Einwand von Ausschussmitgliedern, vielleicht doch auf einen Teil der Parkplätze zugunsten eines zusätzlichen Fußgängerweges zu verzichten, da den Lehrern durchaus zuzumuten sei, leer stehende Parkplätze des naheliegenden Schulzentrums zu benutzen, konterte Bürgermeister Thormählen mit dem Hinweis, schon jetzt werde von dieser Möglichkeit nicht Gebrauch gemacht. Stattdessen würden die Autos auf  den Grünflächen kreuz und quer abgestellt.

Der Edeka-Markt hat Konsequenzen aus dem Verhalten einiger seiner Kunden gezogen, die Worte des Bürgermeisters zeigen, dass die Gemeindeverwaltung  vor den  Regelverstößen der Bürger eher zu kapitulieren scheint.
Was meinen Sie, brauchen wir in Henstedt-Ulzburg nicht nur im Supermarkt wieder mehr Ordnung und Strenge?

Christian Meeder

Bei der Vorbereitung und Umsetzung gemeindlicher Beschlüsse hat die Henstedt-Ulzburger Verwaltung offenbar Defizite. Das wurde bei der turnusmäßigen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschuss deutlich. Wie üblich hatten gegen Ende der Sitzung Bürger, Ausschussmitglieder und anwesende Gemeindevertreter die Möglichkeit, an die Verwaltung allgemeine Anfragen zu richten. Zunächst lief alles rund: So erhielt Siegfried Ramke (SPD) auf seine Frage nach einem gemeindlichen Parkkonzept die ihn zufriedenstellende Auskunft von Bürgermeister Thormählen, das Konzept befände sich kurz vor der Vollendung.

Auch Ausschussmitglied Jens Müller (CDU) war zufrieden: Er hatte den Spieß umgedreht, statt einer Frage unterrichtete er den Bürgermeister über sanierungsbedürftige Strommasten in der großen Lohe. Der Verwaltungschef versprach, der Sache nachzugehen und sich mit EON in Verbindung zu setzen.

Dann allerdings wollte auch Karin Honerlah (WHU) etwas wissen: Wie denn der aktuelle Stand bei der geplanten Optimierung der Ampelschaltungen entlang der Hamburger Straße sei, fragte sie die Verwaltung. Wie im Mai dieses Jahres berichtet, hatten Verkehrsplaner herausgefunden, dass die Autofahrer auf Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse offenbar seit Jahren unnötig im Stau stehen. Freie Fahrt auf der Hamburger Straße hatten wir damals euphorisch getitelt.

Auf diesen Genuss müssen die Bürger der Großgemeinde allerdings noch länger warten. Das machte die kuriose Antwort von Ortsplaner Volker Duda klar: Für die Umsetzung der Maßnahme stehe noch eine Entscheidung des Umwelt- und Planungsausschusses an, erklärte dieser den staunenden Politikern. Stirnrunzeln bei Karin Honerlah: „Aber wir sitzen doch gerade im Umwelt- und Planungsausschuss.“ Auch Folker Brocks und Elisabeth von Bressensdorf (beide CDU) waren perplex. „Das hätte doch heute auf dem Tisch liegen müssen“, erregten sie sich. Doch es lag nicht auf dem Tisch, Planer Duda konnte auch keine vernünftige Erklärung dafür liefen. Es sah so aus, als ob die Verwaltung die „grüne Welle“ einfach nicht mehr auf der Rechnung hatte.

Vielleicht ja, weil ganz andere Dinge der Verwaltung den Blick auf das Wesentliche verstellen: Er habe sich ein bisschen in die Auerochsen verguckt, bekannte Bürgermeister Thormählen, als es bei einem vorherigen Tagesordnungspunkt um die Frage ging, welche Art von Rindern zukünftig auf den Wiesen nördlich des Autobahnzubringers weiden sollen. Wie im Juli berichtet , sollen dort „Robustrinder“ für optimale Lebensbedingungen von Kiebitz & Co. sorgen, deren aktueller Lebensraum südlich des Autobahnzubringers von der Gemeinde für die Vergrößerung des Gewerbegebietes beansprucht wird.

Christian Meeder

10.11.2011

Im Ringen um das CCU ist offenbar die Schlussrunde eingeläutet worden: Die Gemeindevertretung befasst sich am Dienstag, 15. November, ab 19.30 Uhr zum wiederholten Male mit dem Thema – am Schluss, in nicht öffentlicher Sitzung. Dabei wird es darum gehen, den Projektentwicklern Skrabs und Will noch einmal entgegenzukommen, damit das Einkaufszentrum gebaut werden kann.

Beschlusslage bisher ist: Bürgermeister Torsten Thormählen darf den Städtebaulichen Vertrag, der die Voraussetzung zum Bau ist, für die Gemeinde erst unterzeichnen, wenn für das Projekt die Finanzierungsbestätigung eines seriösen Geldinstituts vorliegt. Die Hamburger Sparkasse ist an dem Vorhaben interessiert, ziert sich aber mit der verlangten verbindlichen Zusage der Finanzierung. Auf dem Tisch des Bürgermeisters liegt offenbar seit August ein Brief des Kreditinstituts, der die Finanzierung des Projekts wohl lediglich in Aussicht stellt.

Die Gemeindevertreter müssen nun darüber entscheiden, ob ihnen ein solches Angebot anstelle einer Garantie ausreicht, um den Bürgermeister zu ermächtigen, den Städtebaulichen Vertrag zu unterzeichnen. Die Projektentwickler nämlich dürften unter Zeitdruck stehen und geben den an die Entscheidungsträger weiter: Bürgermeister Thormählen meinte in der Montag-Sitzung des Umwelt- und Planungsausschuss auf Anfrage eines Bürgers nach dem Stand der Dinge, man sei in letzten Gesprächen mit den Herren Skrabs und Will.

Offenbar hat der vorgesehene „Ankermieter“ Kaufland seinen Einzug ins CCU nur unter der Voraussetzung zugesagt, dass der Laden im Herbst 2013 eröffnet werden kann. So erklärt sich auch die ausweichende Einlassung von Kaufland gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten, man wolle erst die planungsrechtlichen Voraussetzungen abwarten, bevor man sich zum Standort CCU abschließend äußere.

Allem Anschein nach werden CDU und SPD am Dienstag die Kröte schlucken, dem Druck nachgeben, den Projektentwicklern in Sachen Finanzierungsgarantie entgegenkommen und anfängliche Bedenken hinsichtlich des Projekts über Bord werfen. Man setzt offenbar bei Christ- und Sozialdemokraten als Faustpfand auf die beiden gemeindeeigenen Grundstücke im CCU-Arreal, die man ja den Projektentwicklern vorenthalten könnte, falls die ihren Versprechungen nicht nachkommen sollten.

Längst haben sich CDU und SPD von ihren anfänglichen Ansprüchen an ein CCU weit entfernt. Noch heute ist auf der SPD-Homepage die „Forderung“ zu lesen nach einem „mindestens mittleren Qualittätsniveau“ des Projekts. Beide Parteien haben von Aufenthaltsqualität gesprochen, die nun wohl ein Eiscafé, ein Drogeriemarkt und der Anbieter von Wohn-Schnickschnack bringen sollen, die als Mieter im Gespräch sind.

Und zum wahrscheinlichen Ankermieter steht auf der sozialdemokratischen Homepage: „Die SPD hat sich deutlich gegen ein SB-Warenhaus von Kaufland oder einer anderen Warenhauskette ausgesprochen…“ Dem Unternehmen wird es herzlich gleichgültig sein, ob es von den Henstedt-Ulzburger Kommunalpolitikern als SB-Warenhaus oder Supermarkt anerkannt wird. Und auch bei der CDU war man anfangs gegen eine Kaufland-Ansiedlung. Vielleicht ist den Christdemokraten der Kern des CCU inzwischen gleichgültig geworden, wenn nur die Bebauung drum herum mit der Passage zur Bahnhofstraße stimmt.

Jörg Schlömann

9.11.2011

Die Polizei Henstedt-Ulzburg will in der dunklen Jahreszeit, jeweils in den frühen Morgenstunden, alle Fahrräder der Schüler weiterführender Schulen kontrollieren. Die Kinder, an deren Fahrrädern Mängel festgestellt werden, erhalten einen Verkehrskontrollbericht. Auf diesem werden die Mängel beschrieben. Die Polizei erwartet, dass diese Mängelberichte von den Eltern zum Anlass genommen werden, um das Fahrrad unverzüglich wieder in einen verkehrssicheren Zustand zu bringen. Im Einzelfall werden Verwarngelder von zehn Euro verhängt, insbesondere wenn auf die Kontrolle nicht zeitnah reagiert wird. Diese Maßnahmen sollen auch deutlich machen, dass in erster Linie die Eltern für den Zustand der Fahrräder verantwortlich sind. Die Kontrollen werden an verschiedenen Tagen vor dem Alstergymnasium, vor der Olzeborchschule, der Realschule Rhen und der Gemeinschaftsschule Kisdorf vorgenommen. Die genauen Termine behält die Polizei für sich. Überraschung!

Jörg Schlömann

Zugegeben, das Warten ist nicht unbedingt meine Stärke. Vor allem dann nicht, wenn ich mich zu Unrecht stehen gelassen fühle. Kürzlich stand ich bei Edeka vor dem langen Tresen mit all den Köstlichkeiten vom indischen Mangokäse bis zum tiefrosafarbenen Roastbeef à point gebraten – und kam nicht dran. Weil mich keiner beachtete. Dabei wurden die, die später kamen als ich, bereits freundlich bedient. Irgendwann wagte ich den Vorstoß: „Ich warte aber schon länger als dieser Herr da…“ Da fragt die Verkäuferin spitz: „Wie heißt Ihre Nummer?“

Wie bitte? Was denn für eine Nummer? Langsam dämmert’s. Eine Nummer, die man ziehen muss, wie bei der Behörde, wenn man aufgerufen werden will. Aber hier? Bei Edeka an der Fleischtheke? Da fällt mein Blick auf ein hochbeiniges Gerät, das in der Laufzone vorm Tresen steht. Hatte ich total übersehen. Ich ziehe die 52, die gleich darauf grün an der gefliesten Wand aufleuchtet. Plötzlich erinnere ich mich, dass es in Weltstädten wie London und Paris und auch in ganz Amerika schon seit Jahrzehnten gang und gäbe ist, dass man sich vor dem Einkauf an der Frischetheke eine Nummer zieht. Weil es angesichts des dortigen Ansturms auch gar nicht anders möglich wäre, die Kunden nacheinander zu bedienen, ohne dass es zum Streit käme, wer eher da war.

Aber bei Edeka – in Henstedt-Ulzburg? Selbst in der Rush-Hour kann man sich nicht vorstellen, dass die Verkäuferinnen das erhöhte Kundenaufkommen nicht auf die übliche Weise one by one bewältigen würden. Aber darum gehe es ja gar nicht, meint Verkäuferin Sandra Müller, die auf die ausgelegten „Briefe an die Kunden“ zum besseren Verständnis verweist. „Es ist tatsächlich immer wieder zu Unstimmigkeiten gekommen, weil sich die Kunden sowohl rechts für Fleisch und Wurst anstellen als auch links für Käse. Jeder dachte, er sei jetzt dran. Das wollten wir vermeiden, weil es für uns wichtig ist, dass sich unsere Kunden wohl fühlen.“ Zuerst seien alle verblüfft gewesen, dass sie eine Nummer ziehen sollten. Aber inzwischen laufe alles ganz friedlich ab.

Das findet auch Sandra Antemann aus Henstedt-Ulzburg, die schon zum dritten Mal mit Nummer einkauft. „Ich finde es tatsächlich viel übersichtlicher. Und heute habe ich auch überhaupt nicht gewartet. Neulich dagegen schon.“

Trotzdem: Auf diese gravierende Neuerung sollte bereits im Eingangsbereich aufmerksam gemacht werden, weil die meisten Kunden, die noch nicht eingeweiht sind, ihren Blick als erstes auf die Auslagen in der Frischetheke richten. Erst wenn es ihnen so ergeht wie mir, weil sie auch nur in längeren Intervallen bei Edeka einkaufen, werden sie aufmerksam. Es ist eben alles Gewohnheitssache – und vielleicht tatsächlich ein Gewinn. Immerhin bittet Marktleiter Karsten Oertwig seine Kunden um eine kurze Mitteilung, wie sie dieses neue System empfinden. Mit dem Slogan “Wir testen, um für Sie besser zu werden!“

Gabriele David

8.11.2011

Der ehemalige sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt hat offenbar Probleme, AKN und die Gewerkschaft der Lokführer (GdL) zu einem Kompromiss zu bewegen. Der CDU-Politiker leitet derzeit die Schlichtungsverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Bahnunternehmen. Zu Beginn der Schlichtung hatte es noch geheißen, das Verfahren werde nach acht Wochen zu Ende sein, später hieß es dann, man wolle bis zum 7.November zu einem Ergebnis kommen. Eine AKN-Sprecherin teilte nun auf Anfrage mit, dass Milbradts Schlichterspruch für Sonntag, 20. November, erwartet werde.

Christian Meeder

8.11.2011

Der Ausbau der Autobahn A7 auf drei Spuren je Fahrtrichtung zwischen dem Bordesholmer Dreieck und der Landesgrenze Hamburg verzögert sich um mindestens ein Jahr. Eigentlich sollte der erste Spatenstich im Jahr 2013 erfolgen. Doch dieser Termin ist nicht zu halten: Die für die Planung zuständige staatliche Projektmanagement Gesellschaft DEGES in Berlin teilte den Henstedt-Ulzburger Nachrichten mit, dass „ab 2014 gebaut werden soll.“

Neben den zahlreichen A7-Anreiner-Kommunen, die derzeit insbesondere um besseren Lärmschutz entlang der Autobahn streiten, dürfte diese Ankündigung auch die Kieler Landesregierung überraschen. Denn noch am Donnerstag vergangener Woche hatte Verkehrsminister und CDU-Spitzenkandidat Jost de Jager auf einer Wahlkampf-Veranstaltung in Kaltenkirchen erklärt, er rechne damit, dass 2013 Baubeginn sei.

Auch die Vorarbeiten für den Ausbau der Autobahn auf Hamburger Gebiet kommen offenbar nicht wie gewünscht voran. Dort sollte der erste Ausbauabschnitt auf teilweise vier Fahrspuren je Fahrtrichtung zwischen der Anschlussstelle Hamburg-Volkspark und dem Autobahndreieck Nordwest eigentlich schon im nächsten Jahr begonnen werden. So steht es jedenfalls immer noch auf der Homepage der Freien und Hansestadt Hamburg. Doch das, was dort schwarz auf weiß geschrieben steht, sollte man lieber nicht für bare Münze nehmen. Denn, so die Pressesprecherin der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Helma Krstanoski, zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: “Die Zeitangaben, die dort stehen, resultieren aus einem ganz frühen Planungsstadium. Wir befinden uns jetzt mitten im Planfeststellungsverfahren, und es ist nicht vorhersehbar, wie das ausgeht. Wann der Baubeginn erfolgt, kann ich nicht beantworten, das kann im Moment niemand. Ich kann da wirklich kein Datum nennen.“

2012 ist es jedenfalls nicht, so das für den Autobahnbau zuständige Amt für Verkehr und Straßenwesen in Hamburg. 2012 gebe es nur eine Maßnahme, nämlich die Erneuerung einer alten Eisenbahnbrücke über die A7, sagte ein Mitarbeiter der Behörde zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Einen Ausbau der Fahrspuren gibt es 2012 definitiv noch nicht.“

Christian Meeder

7.11.2011

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Auf ihre Leser können sich die Henstedt-Ulzburger Nachrichten verlassen! Einer von ihnen schickte uns dieses Foto von einem Plakat zu, das im früheren Restaurant Jax am Ulzburg Center prangt und verspricht: Es geht los – offenbar mit dem Bau des CCU! Da wissen einige wohl mehr als andere; denn entschieden ist noch gar nichts. Das wissen wir.

Wir werden der Sache nachgehen! Immerhin beschäftigt sich die Gemeindevertretung in der nächsten Sitzung am Dienstag, 15. November, ab 19.30 Uhr mit dem Thema CCU und Städtebaulicher Vertrag. Hinter verschlossenen Türen. Mal sehen, was wir vorher in Erfahrung bringen… In den nächsten Tagen wissen Sie und wir mehr.

Übrigens: Was uns bei dem Foto auf den ersten Blick aufgefallen ist: Es ähnelt merkwürdig dem Erscheinungsbild der CDU aktuell, die ja auch den baldigen Baubeginn prophezeit hatte. Aber: Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

Jörg Schlömann

7.11.2011

Böses Erwachen für Volker Dornquast: Die Landes-Delegiertenversammlung der CDU ließ den Traum des früheren Henstedt-Ulzburger Bürgermeisters von einem guten Listenplatz für die Landtagswahl im Mai nächsten Jahres platzen. Der amtierende Staatssekretär im Kieler Innenministerium rangiert jetzt nur auf Platz 33. Insgesamt gibt es 36 CDU-Kandidaten auf der Landesliste.

Volker Dornquast hat sich offenbar gründlich verrechnet, was seinen Einfluss und seine Bedeutung innerhalb der Landespartei betrifft. Denn noch vor wenigen Wochen hatte er in einem Gespräch mit den Henstedt-Ulzburger Nachrichten erklärt, er rechne mit einem mittleren Platz auf der Liste zwischen dem 20. und 30. Kandidaten. Die etwa 300 Delegierten, die am Wochenende in der Lübecker Musik- und Kongresshalle zur Kandidatenaufstellung zusammengekommen waren, belehrten ihn eines Besseren.

Damit steht fest: Wenn Volker Dornquast im kommenden Jahr in den Kieler Landtag einziehen will, muss er den Wahlkreis 26 (Segeberg-West) direkt gewinnen; denn angesichts der aktuellen Wahlprognosen ist nicht damit zu rechnen, dass er über einen Listenplatz ins Parlament rutscht. Für ihn heißt es jetzt: Ärmel hochkrempeln und Klinken putzen bei den Wählerinnen und Wählern im Raum Segeberg-West!

Für seine Mission Landtag 2012 benötigt Dornquast natürlich die Unterstützung „seines“ CDU-Ortsverbandes Henstedt-Ulzburg. Der erste, der ihm die nach seiner Wahl zum Kandidaten im Bürgerhaus zugesichert hatte, war der ausgeschiedene Ortsvorsitzende Wolfgang Horstmann. Für dessen Nachfolger Michael Meschede gilt ein solches Vorhaben sicherlich gleichermaßen.

Aber der Wille allein genügt nicht: Bei der Vorstellung der CDU-Zukunftspläne für Henstedt-Ulzburg sprach sich Meschede kürzlich für eine bessere Kontrolle der kommunalen Abgaben aus. Er kritisierte in diesem Zusammenhang die drastische Erhöhung des Wasserpreises am 1. August und machte dafür den Zweckverband Wasserversorgung Kaltenkirchen/Henstedt-Ulzburg verantwortlich. Der habe jahrelang den Wasserpreis bewusst niedrig gehalten, statt ihn kontinuierlich leicht anzuheben und laufende Reparaturen vorzunehmen. Meschede zielte bei seiner Attacke auf den Zweckverband und traf Volker Dornquast; denn der war als damaliger Bürgermeister von Henstedt-Ulzburg Verbandsvorsteher und damit für die Preisgestaltung entscheidend mitverantwortlich.

Jörg Schlömann