Bürgervorsteher Danielski und Bürgermeisterin Schmidt vergangene Woche im Bürgerhaus

Besser spät als nie. Bürgermeisterin Ulrike Schmidt hat heute angekündigt, dass es keine weitere Maskenmuffel-Sitzung geben soll. Sie habe sich mit den Fraktionsvorsitzenden und dem Bürgervorsteher darauf verständigt, „dass bei zukünftigen Präsenzveranstaltungen der gemeindlichen Gremien die Mund-Nasen-Bedeckung von allen Teilnehmenden durchgängig getragen werden soll. Für Redebeiträge kann die Mund-Nasen-Bedeckung von der jeweils sprechenden Person abgenommen werden“, so Schmidt in einer Pressemitteilung.

Wie berichtet hatten sich vergangene Woche zahlreiche Politiker geweigert, während der dreistündigen Gemeindevertretersitzung eine Maske aufzusetzen. Auch eine Testung von Abgeordneten und Besuchern vor Sitzungsbeginn hatte nicht stattgefunden. Prominenteste Maskenmuffel waren Schmidt selber und Bürgervorsteher Henry Danielski gewesen. Beide hatten während der gesamten dreistündigen Sitzung keine Maske am Sitzplatz getragen.

Immerhin: Zukünftig wollen die Ortsentscheider mit der Bürgermeisterin an der Spitze bei ihren Sitzungen also das beherzigen, was in der Gesellschaft schon lange Usus ist. Lehrer und Schüler tragen etwa Masken während der gesamten Unterrichtszeit und behalten sie selbst in den Pausen auf.

Doch es gibt noch eine weitere Neuerung – nämlich hinsichtlich der Maskenqualität: So soll zukünftig das Tragen von einfachen Stoffmasken oder das Bedecken von Mund und Nase mit Schals oder Halstüchern nicht mehr gestattet sein. Im Hygienekonzept sei konkretisiert worden, „dass es sich bei der Mund-Nasen-Bedeckung um eine „OP-Maske“ oder vergleichbare Maske handeln muss oder eine Maske ohne Ausatemventil der Standards FFP2, FFP3, N95, KN95, P2, DS2 oder KF94 verwendet wird“, teilt die Bürgermeisterin mit. Diese Regel gilt allerdings überall sonst im Land bereits seit Mitte Januar.

Kurios: Die Bürgermeisterin bessert endlich das eigene, Monate alte Hygienekonzept nach, welches vom August vergangenen Jahres stammt – beharrt aber darauf, bisher beispielgebend gehandelt zu haben. Schmidt: „Den Vorwurf, dass gegen die geltende Corona-Bekämpfungsverordnung verstoßen wurde und die Sitzungsteilnehmenden ihrer Vorbildfunktion nicht nachgekommen sind, weise ich in aller Entschiedenheit zurück.“

Christian Meeder

23. März 2021

Ist das des Pudels Kern um leer fahrende Busse vollzukriegen? In einem frisch eingekauften neuen Gutachten wird jetzt vorgeschlagen, sich in Henstedt-Ulzburg an Taxis ein Beispiel zu nehmen. Bürger sollen den Bus in die eigene Straße bestellen können – per Anruf oder Handy-App. In der Expertise wird ein ganztägiges ‚Rufbus-Angebot‘ zur Ergänzung des Linienangebots vorgeschlagen. Wobei auch der traditionelle Linienverkehr massiv ausgeweitet werden soll – etwa mit einem 20-Minuten-Takt auf der 293-Linie oder auch einer neuen Verbindung vom Rhen zur AKN-Station Meeschensee. Mehr Busse also, die nach Fahrplan durch die Großgemeinde rollen und dazu Sonderbusse, die man sich quasi vor die Haustür bestellen kann.

Haben die Vorschläge Chancen Wirklichkeit zu werden?

Wenn es nach den Ortspolitikern geht, auf jeden Fall, die sind nämlich vollauf begeistert vom Konzept. Das Papier sei eine profunde Arbeit, die sehr schnell umgesetzt werden sollte, meinte etwa Karin Hohnerlah (WHU), während Volker Gülk (BFB) sich darüber freute, dass selbst auf der Geisterlinie 7841 (Oldesloe-Ulzburg) mehr Busse fahren sollen. Lob für das Buskonzept äußerten auch Horst Ostwald (SPD), Michael Meschede (CDU) und Ute Kubath (Grüne). Kubath sagte, dass ihre Partei glücklich darüber sei, dass der ÖPNV verbessert werden soll.

Gibt es einen Haken bei der möglichen Busoffensive mit Rufbus-Service?

Naja, wie so vieles haben auch mehr durch Henstedt-Ulzburg rollende Busse ihren Preis. Und in diesem Fall geht der in die Millionen. „Die Mehrkosten liegen bei 2,9 Millionen Euro laut Gutachten“, erzählte Ordnungsamtsleiter Colya Peglow bei der Vorstellung der Busanalyse im virtuellen Ratssaal. Gleichzeitig würden die vielen neuen Bustouren aber auch viele neue zahlende Fahrgäste anlocken. Gegengerechnet werden müssten deswegen Zusatzerlöse von 1,5 Millionen. Unterm Strich gehe es um Mehrkosten von 1,2 Millionen Euro, so Peglow , der das Gutachten eingehend studiert hatte.

Über eine Million Euro jedes Jahr würde es also kosten, um die Busträume wahr werden zu lassen, und vielleicht auch noch etwas mehr, falls sich herausstellen sollte, dass die Leute nun doch nicht so zahlreich Bustickets kaufen , wie prognostiziert – und sich stattdessen weiterhin lieber in ihre Autos setzen, um bequem von A nach B zu kommen.

Trotzdem wollen die Ortsentscheider das Konzept umsetzen und es gibt auch schon eine Idee für die Finanzierung. In Kiel soll ein Förderantrag eingereicht werden. Die Hoffnung ist, dass die Landesregierung ebenfalls angetan ist vom Gutachten und 80 Prozent der Kosten übernimmt.

cm

22. März 2021

Mitteilung der Segeberger Kreisverwaltung

Kreisweit hat es seit Freitagnachmittag insgesamt 91 per PCR-Test nachgewiesene Corona-Neuinfektionen gegeben. Darunter sind 47 Kontaktpersonen bereits positiv Getesteter (Stand 22.03., 15 Uhr).
 Samstag: 59 positive PCR-Befunde, darunter 25 Kontaktpersonen
 Sonntag: 6 positive PCR-Befunde, darunter 5 Kontaktpersonen
 Montag: 26 positive PCR-Befunde, darunter 17 Kontaktpersonen
Die Gesamtzahl aller bisher nachgewiesenen Infizierten im Kreis beträgt jetzt 4.962 (nach Datenbereinigung). Insgesamt 160 Infektionen davon sind auf die britische Virusvariante B.1.1.7 zurückzuführen (+ 5 seit Freitag).
Wieder als genesen gelten 4.045 Menschen. Aktuell sind 779 Personen mit Corona infiziert.
In häuslicher Quarantäne befinden sich derzeit 2.217 Personen, wieder aus dieser entlassen sind 10.530.
25 Personen werden in einer Klinik versorgt, davon drei auf einer Intensivstation.
Die Gesamtzahl der statistisch erfassten Verstorbenen an oder mit COVID-19 im Kreis Segeberg ist am Wochenende um drei gestiegen und beträgt nun 138. Verstorben sind eine 68-jährige Frau sowie zwei Männer (71 und 85 Jahre alt). Niemand von ihnen hatte einen Bezug zu einer Altenpflegeeinrichtung.

pm

22. März 2021

Wichtiger Brief vom Amt für die Rathausführung. Die Segeberger Kreisverwaltung hat der Gemeinde die aktuellen Maske-Regeln bei politischen Gremiensitzungen zugeschickt. Hintergrund ist die jüngste Gemeindevertretersitzung, in der von einigen Politikern das Maskentragen während der Sitzung abgelehnt worden war.

Was steht drin im Brief aus Segeberg, den die Behörde den HU-Nachrichten und gleichzeitig auch dem Rathaus zugeschickt hat?

Aus dem Brief lässt sich herauslesen, dass die gemeindlichen Coronaregeln bei Gemeindevertretersitzungen veraltet sind und angepasst werden müssen.  Ganz offenbar ist nämlich Vorschrift, dass Beobachter und Besucher der Sitzungen den Mund- und Nasenschutz während der Veranstaltung dauerhaft aufbehalten müssen. Bei der Frage, ob die Gemeindevertreter die Maske am Sitzplatz ablegen dürfen, gibt es hingegen einen Interpretationsspielraum (Den Brief gibt es hier in voller Länge (klick).

Ganz konkret verweist die Kreisbehörde in Sachen Maskentragen grundsätzlich auf die Landesverordnung zur Bekämpfung des Coronavirus SARS-CoV-2 wonach bei Versammlungen „die Pflicht zum Tragen einer qualifizierten Mund-Nase-Bedeckung (außer für die jeweils sprechende Person)“ besteht.

Weiter heißt es aber auch: „Die Regelungen zum Tragen einer Maske sind nach dem Wortlaut der Verordnung nicht für Diskussionsrunden formuliert, heißt es doch, dass von der Tragepflicht befreit ist „die jeweils sprechende Person bei Ansprachen und Vorträgen“. Da bei Gremiumssitzungen aber gerade diskutiert werden soll und alle Beteiligten unmittelbar das Wort ergreifen können sollen, wäre genau dieser Punkt in dem Hygienekonzept aufzugreifen. Abhilfe für das Infektionsrisiko durch erhöhten Aerosolausstoß könnten z.B. ein größerer Sitzabstand oder zusätzliche physische Barrieren bei jeweils angemessener Be- und Entlüftung sein. Hier ist der Kreativität der Versammlungsleitung freier Lauf gelassen.“

Die HU-Nachrichten lesen daraus: (1) Unabhängig vom Hygienekonzept müssen Besucher der Sitzung, die grundsätzlich nur zuhören dürfen, dauerhaft Maske tragen, was nach der geltenden gemeindlichen Regelung derzeit nicht vorgeschrieben ist. (2) Ob auch für die Ortsentscheider vorgeschrieben ist, dauerhaft Maske zu tragen, hängt davon ab, ob man die Gemeindevertretersitzung als Diskussionsrunde begreift oder nicht. Fakt ist: Einfach so losplappern ist während der Sitzung nicht gestattet, stattdessen gibt es eine Rednerliste: Wer etwas sagen möchte meldet sich, wird in eine Rednerliste eingetragen und darf erst dann reden, wenn er aufgerufen wird.

Was sagt die Rathausführung zu dem von der Kreisverwaltung zugeschickten Maske-Regeln? Im Rathaus selber will man noch keinen Fehler einräumen, sondern zweifelt die Kreisexpertise an. Rathaussprecher Malte Pohlmann am Freitag zu den HU-Nachrichten:“ Das, was der Kreis geantwortet hat, stellen wir infrage und prüfen das beim Innenministerium.“

Und was passiert, wenn das Ministerium in Kiel zum gleichen Ergebnis kommt wie die Segeberger Kreisverwaltung? Pohlmann: „Wenn wir gegen geltendes Recht verstoßen haben, dann heißt es Mea Culpa und dann machen wir es beim nächsten Mal anders.“

Christian Meeder

21. März 2021

Zur Frage, welche Hygienevorschriften in politischen Gremiensitzungen gelten (Maske?) und wo diese geregelt sind:

Maßgeblich für die Beantwortung dieser Frage ist die jeweils geltende „Landesverordnung zur Bekämpfung des Coronavirus SARS-CoV-2“, Fundstelle hier: www.schleswig-holstein.de/coronavirus-erlasse.de

§ 5 Abs. 2 Nr. 1 regelt die grundsätzliche Erlaubnis u.a. für Veranstaltungen, die der Beratung von Organen öffentlich-rechtlicher Körperschaften bestimmt sind.

Da es sich dann um eine Versammlung handelt, finden sich weitere Bestimmungen im § 6:

  • Max. 50 Personen innerhalb geschlossener Räume
  • Pflicht zum Tragen einer qualifizierten Mund-Nase-Bedeckung (außer für die jeweils sprechende Person)
  • Es muss ein schlüssiges Hygienekonzept vorliegen
  • Die Versammlungsleitung ist für die Umsetzung des Hygienekonzeptes verantwortlich
  • Die Kontaktdaten sind zu erheben
  • Ausnahmen können mit dem Kreisordnungsamt und dem Fachdienst Infektionsschutz und umweltbezogener Gesundheitsschutz abgestimmt werden.

Der Inhalt eines Hygienekonzeptes ist in § 4 Abs. 1 näher erläutert, Art und Umfang sowie der Umgang der gesammelten Kontaktdaten ist in § 4 Abs. 2 abschließend geregelt. Generell gelten aber für alle Bereiche des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft diesbezüglich die gleichen, mittlerweile allgemein bekannten Regeln.

Die Regelungen zum Tragen einer Maske sind nach dem Wortlaut der Verordnung nicht für Diskussionsrunden formuliert, heißt es doch, dass von der Tragepflicht befreit ist „die jeweils sprechende Person bei Ansprachen und Vorträgen“. Da bei Gremiumssitzungen aber gerade diskutiert werden soll und alle Beteiligten unmittelbar das Wort ergreifen können sollen, wäre genau dieser Punkt in dem Hygienekonzept aufzugreifen. Abhilfe für das Infektionsrisiko durch erhöhten Aerosolausstoß könnten z.B. ein größerer Sitzabstand oder zusätzliche physische Barrieren bei jeweils angemessener Be- und Entlüftung sein. Hier ist der Kreativität der Versammlungsleitung freier Lauf gelassen. Entscheidend ist, dass alle Teilnehmer*innen die Veranstaltung genauso gesund wieder verlassen, wie sie zur Veranstaltung erschienen sind.

Fazit: Von der Pflicht zum Tragen kann (nur) abgewichen werden, wenn die Rahmenbedingungen dieses zulassen. Die Verantwortung liegt bei der Versammlungsleitung.

Käme es zu einem Verdacht einer Infektionsübertragung, müsste der Infektionsschutz die Schwachstelle(n) und die dafür verantwortliche(n) Person(en) ermitteln und schlimmstenfalls ein Ordnungswidrigkeitenverfahren einleiten.“

H-UN

21. März 2021

Die örtlichen Liberalen fordern Konsequenzen nach der Maskenmuffel-Sitzung am Dienstag im Bürgerhaus. FDP-Fraktionschef Klaus-Peter Eberhard in einer Mitteilung an die HU-Nachrichten: „Auch die Gemeindevertretung Henstedt-Ulzburg muss beim Coronaschutz eine Vorbildstellung einnehmen. Test- oder Maskenpflicht sowie eine Übertragung der Gemeindevertretung über einen LiveStream sind das absolute Minimum.“

Wie berichtet hatten sich am Dienstag zahlreiche Politiker geweigert, während der dreistündigen Sitzung eine Maske aufzusetzen. Auch eine Testung von Abgeordneten und Besuchern vor Sitzungsbeginn fand nicht statt.  Für die Liberalen ein Unding: Eberhard: „Die FDP hat bereits zu Beginn des Jahres gefordert, nicht nur ein Testcenter in Henstedt-Ulzburg einzurichten, sondern unter anderem auch die Mitglieder der Gemeindevertretung vor jeder Sitzung konsequent zu testen.“

Die FDP will den Maskenmuffel-Auftritt nicht auf sich beruhen lassen, für die BFB ist dagegen alles in bester Ordnung. Bernd Packulat, der für die Wählervereinigung unter anderem im Bildungs- und Jugendausschuss sitzt, gestern in einem Leserkommentar: „Also, ich verstehe die Aufregung nicht. Jeder kann auf der Gemeindehomepage die „Hygieneregelungen bei Gremiensitzungen der Gemeinde Henstedt-Ulzburg“ (https://www.henstedt-ulzburg.de/aktuelles/20200805_Hygieneregelungen.html) nachlesen, sie gelten seit August 2020.“ Tatsächlich heißt es dort, dass die Maske „nach Einnehmen des Sitzplatzes abgenommen werden kann.“  

Offen ist zur Stunde allerdings, ob die gemeindlichen Gremienregeln vom vergangenen Sommer nicht schon längst überholt sind.   Die Corona-Verordnungen des Landes sind seitdem mehrmals verschärft worden – insbesondere was das Maskentragen angeht.

cm

19. März 2021

Viele trugen gestern die Maske, einige hartnäckig keine

Was in der Grundschule klappt, muss nicht zwangsläufig auch im Gemeindeparlament funktionieren. Während Henstedt-Ulzburgs Schüler und Lehrer die Masken während der gesamten Unterrichtszeit selbst beim Sprechen nicht abnehmen dürfen und auch in den Pausen aufbehalten müssen, weigerten sich gestern mehrere Abgeordnete während der Gemeindevertreter-Sitzung im Bürgerhaus einen Mund- und Nasen Schutz anzulegen, atmeten stattdessen ihre Aerosole ungefiltert in den Saal.

Das blieb auch so, als Verena Grützbach (WHU) ihre Politkollegen eindringlich aufforderte, die Masken aufzusetzen, die jeder dabeihatte. Nahezu in jeder Fraktion gab es auch danach noch mindestens einen Maskenmuffel. Wenn die HU-Nachrichten niemanden übersehen haben, verhielt sich nur die SPD-Fraktion komplett vorbildlich.

Bürgervorsteher Henry Danielski und Bürgermeisterin Ulrike Schmidt verzichteten gestern aufs Maskentragen

Prominenteste Maskenmuffel gestern: Bürgermeisterin Ulrike Schmidt und Bürgervorsteher Henry Danielski. Beide trugen während der gesamten dreistündigen Sitzung keine Maske am Sitzplatz. Grützbach: „Ich finde der Bürgervorsteher als Leiter dieser Versammlung hätte die Leute ausdrücklich auffordern müssen, eine Maske aufzusetzen – auch und insbesondere aufgrund der verschärften Corona-Situation, die wir gerade wieder kriegen.“ Stattdessen reagierte Danielski in der Sitzung auf Grützbachs Forderung mit dem Hinweis, die Gemeindevertreter könnten Grützbachs Wunsch, eine Maske aufzusetzen, nachkommen oder auch nicht – und ließ sein Gesicht selber unbedeckt.

Henstedt-Ulzburgs Spitzen von Gemeindeverwaltung und Politik kommen ihrer Vorbildfunktion nicht nach – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, bei dem der Inzidenzwert im Kreis mit derzeit 96,7 nur noch ganz knapp unter dem kritischen Wert von 100 liegt und ein neuer scharfer Lockdown droht. Sabrina Müller, Sprecherin der Segeberger Kreisverwaltung am Nachmittag in einer Erklärung: „Mit Blick auf das Überschreiten der 100er-Inzidenz im Kreis finden bereits Abstimmungen mit dem Land statt. Aktuell analysieren wir gemeinsam die Lage. Ob und wann Verschärfungen kommen werden und wenn ja, welche, steht derzeit noch nicht fest. Wir informieren die Öffentlichkeit, sobald konkrete Maßnahmen festgelegt sein sollten.“

Christian Meeder

17. März 2021

Mitteilung von Edeka

Das Bundeskartellamt hat heute die Freigabe für die Übernahme von 51 Real-Märkten durch den EDEKA-Verbund erteilt, sechs dabei unter Auflagen. Wir begrüßen dieses Entscheidung des Kartellamts. Unter dem Dach des genossenschaftlichen EDEKA-Verbunds erhalten die Lebensmittelmärkte und deren Mitarbeiter wieder eine tragfähige wirtschaftliche Zukunftsperspektive. Wir freuen uns darauf, unseren Kunden an gewohnter Stelle eine Vollversorgung mit frischen Lebensmitteln und großer regionaler Sortimentsvielfalt zu bieten.

Die Integration der Märkte in den EDEKA-Verbund erfolgt schrittweise in den kommenden Monaten. Mit der heutigen Entscheidung beginnen wir umgehend mit der Erarbeitung der konkreten Schritte auf regionaler und lokaler Ebene. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht im Detail zur Entwicklung einzelner Standorte äußern können.

H-UN

17. März 2021

Einzelhandelshammer für Henstedt-Ulzburg. Edeka darf den Real-Standort in der Gutenbergstraße im Gewerbepark übernehmen. Das hat das Kartellamt am Vormittag bekannt gegeben. Der Real-Markt in Henstedt-Ulzburg gehöre zu den Märkten, bei denen keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken gegen den Erwerb durch Edeka bestehen, so das Bonner Kartellamt. Insgesamt erlauben die Wettbewerbshüter die Übernahme von 51 Real-Märkten durch Edeka. Eigentlich hatte Edeka 72 Real-Filialen übernehmen wollen. Bereits im Dezember hatte Kaufland grünes Licht für die Übernahme von 92 Real-Märkten erhalten.

Real-Standort im Gewerbepark Henstedt-Ulzburg

Real, der bisherige Einzelhandelsplatzhirsch in der Großgemeinde geht sehr wahrscheinlich an Edeka – welche Folgen hat das?

Bisher hat Edeka ja bereits zwei Filialen in Henstedt-Ulzburg. Als die Henstedt-Ulzburger Nachrichten bei Edeka-Nord in Neumünster durchklingeln, ist die Kartellamtsfreigabe dort noch nicht bekannt. Die Einzelhandelsfirma hat angekündigt, sich im Laufe des Tages zu möglichen Konsequenzen äußern zu wollen. Und auch zu der Frage, was das denn für ein Groß-Edeka werden könnte im Gewerbepark. Update: das sagt Edeka (klick).

Klar ist auch: Die wahrscheinliche Übernahme von Real durch Edeka ist eine gute Nachricht für das Ulzburger City-Center, das mit zahlreichen Leerständen zu kämpfen hat. Zuletzt hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, Kaufland könnte das Einkaufszentrum räumen und in den Gewerbepark umsiedeln.

Weniger gut ist die Übernahme aber für die Verbraucher und deren Geldbörsen. Mit Real würde in Henstedt-Ulzburg eine wichtige Einkaufsalternative verschwinden, der Wettbewerb würde weniger. Deutschlandweit ist die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel in den letzten Jahren stark gestiegen, die vier führenden Supermarktketten Edeka, Rewe, Aldi und Lidl teilen sich fast 90 Prozent des Marktes. In Henstedt-Ulzburg ist das nicht viel anders. Dazu muss man wissen. Penny gehört zur Rewe-Gruppe, und Kaufland ist die große Schwester von Lidl, beide gehören zur Schwarz-Gruppe.

cm

17. März 2021

Mitteilung aus dem Rathaus

Das Corona-Testzentrum im Kirchweg 125b nimmt weiter Fahrt auf! Das von Christian Leder und seinem Unternehmen „First and Safe“ betriebene Testzentrum bietet ab sofort kostenlose Corona-Schnelltests an. Einmal pro Woche können sich Bürgerinnen und Bürger hier kostenlos auf eine Corona-Infektion testen lassen.

Bei einem Vor-Ort-Termin lässt sich Wirtschaftsförderer Sebastian Döll (rechts) im Henstedt-Ulzburger Testzentrum von Christian Leder einen Corona-Schnelltest abnehmen. Bürgermeisterin Ulrike Schmidt guckt interessiert zu.

Außerdem darf das Unternehmen am Standort Henstedt-Ulzburg seit kurzem auch PCR-Tests durchführen, so dass dieser im Falle eines positiven Schnelltest-Ergebnisses direkt im Anschluss vor Ort abgenommen werden kann. Auch der PCR-Test ist für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos.

„Für Henstedt-Ulzburg ist das Corona-Testzentrum ein Glücksgriff! Mit den – nun sogar kostenlosen – Corona-Schnelltests können Infektionsketten frühzeitig erkannt und unterbrochen werden“, sagte Bürgermeisterin Ulrike Schmidt bei einem Vor-Orttermin mit Ordnungsamtsleiter Colja Peglow und Wirtschaftsförderer Sebastian Döll. Die Gemeindeverwaltung hatte im Vorfeld bei der Vermittlung der Immobilie am Kirchweg, der Genehmigung des Hygienekonzepts durch den Kreis Segeberg und durch die Bereitstellung von Mobiliar, wie Tischen und Stühlen, unterstützt.

Christian Leder und sein Team haben aktuell viel zu tun. Aufgrund der großen Nachfrage betreibt der Unternehmer seit kurzem in Norderstedt ein weiteres Testzentrum und besucht mit seinen mobilen Teams Kitas und Schulen. Im Kirchweg in Henstedt-Ulzburg hat er die Test-Kapazitäten ausgeweitet. „Durch die Einrichtung einer zweiten Teststraße können wir hier nun 200 Schnelltests pro Stunde durchführen“, so Leder.

Um sich testen zu lassen, ist eine Terminbuchung zwingend erforderlich. Diese kann unter www.corona-test-hu.de vorgenommen werden. Nach erfolgreicher Anmeldung wird Ihnen eine Einwilligungserklärung per Mail zugesandt. Zum Test bringen Sie die ausgefüllte Einwilligungserklärung und einen Personalausweis oder Reisepass mit. Sollte Ihnen kein Drucker zur Verfügung stehen, erhalten Sie die Einverständniserklärung selbstverständlich auch ausgedruckt vor Ort.

pm

16. März 2021

Mitteilung aus dem Rathaus

Seit Februar tagen die Gremien der Gemeinde Henstedt-Ulzburg digital per Videokonferenz über die Software Jitsi Meet. Die Öffentlichkeit konnte bis zuletzt über einen öffentlichen Jitsi-Raum an den Sitzungen teilnehmen. Dass dieses System an technische Grenzen gelangt, wenn viele Gäste online der Sitzung folgen möchten, hat der Planungs- und Bauausschuss am 22. Februar 2021 gezeigt, in der das System aufgrund des großen öffentlichen Interesses leider zusammengebrochen ist.

„Damit uns das nicht ein weiteres Mal passiert, steigen wir mit der Sitzung des Planungs- und Bauausschusses am 15. März erstmals komplett auf die Übertragung per Livestream um“, sagt Bürgermeisterin Ulrike Schmidt. Bereits bei den vergangenen Sitzungen des Finanz- und Wirtschaftsausschusses sowie des Hauptausschusses wurde der Livestream als Alternative zum öffentlichen Jitsi-Raum angeboten – und hat sich bewährt. Unabhängig davon ist es weiterhin möglich, dass bis zu 20 Gäste die Videokonferenz im Ratssaal verfolgen.

Fragen zu den Einwohnerfragezeiten können per Mail bis zum Sitzungstag um 12 Uhr an die Mailadresse einwohnerfragezeit@h-u.de gesendet werden. Während der Sitzung besteht die Möglichkeit, Fragen für die zweite Einwohnerfragezeit über ein Kontaktformular unterhalb des Livestreams in den Ratssaal zu senden. Die Fragen werden von Mitarbeitenden der Verwaltung aufgenommen und dann den Ausschussmitgliedern in der zweiten Einwohnerfragezeit präsentiert. Wenn möglich, erfolgt eine Beantwortung der Fragen direkt durch die Verwaltung oder den Ausschussvorsitzenden.

pm

15. März 2021


Mitteilung der Segeberger Kreisverwaltung

Kreisweit hat es seit gestern insgesamt 51 per PCR-Test nachgewiesene Corona-Neuinfektionen gegeben. Darunter sind 23 Kontaktpersonen bereits positiv Getesteter, 20 davon sind Kinder des Kindergartens und der Krippe Südstadt in Bad Segeberg (Stand 11.03., 15.30 Uhr).

Die Gesamtzahl aller bisher nachgewiesenen Infizierten im Kreis beträgt jetzt 4.580. Insgesamt 80 Infektionen davon sind auf die britische Virusvariante B.1.1.7 zurückzuführen (+ 9 seit gestern).

Wieder als genesen gelten 3.855 Menschen. Aktuell sind 593 Personen mit Corona infiziert. In häuslicher Quarantäne befinden sich derzeit 1.729 Personen, wieder aus dieser entlassen sind 10.403. 27 Personen werden in einer Klinik versorgt, davon fünf auf einer Intensivstation.

Die Gesamtzahl der statistisch erfassten Verstorbenen an oder mit COVID-19 im Kreis Segeberg ist seit Dienstag unverändert und beträgt 132.

pm

11. März 2021

Kuriose Lobhudelei im Finanzausschuss. Fünf der sechs Politfraktionen bedankten sich am Montag wortreich bei Gemeindekämmerin Bärbel Brix für deren Kürzungen und Streichungen. Nur die Grünen schwiegen, stimmten dem Zahlenwerk aber wie alle anderen zu.

„Vielen Dank für Ihre eifrige Arbeit“, lobte etwa BFB-Chef Thomas Becker die Gemeindekämmerin und Karin Hohnerlah (WHU) sagte: „Unser Dank geht an Frau Brix für die Arbeit, die sie geleistet hat.“ Ähnliche Worte von Folker Brocks, der sich im Namen der CDU bei Brix bedankte sowie von Dieter Riemenschneider, der für die SPD die Arbeit der Finanzfrau pries. Für die Liberalen lobhudelte Holger Kurz. Der Freidemokrat sagte: „Vielen Dank Frau Brix, dass sie sich die Mühe gemacht haben, so viele Positionen zu finden.“

Mit Positionen meinte Kurz die vielen Posten, die im Haushalt gekürzt oder gestrichen werden sollen sowie den anvisierten Verkauf des Sportplatzes Henstedt-Rhen. Wie berichtet soll das Millionenloch unter anderem mit Einsparungen bei der baulichen Unterhaltung von Straßen und Gebäuden, durch Verzicht auf die Bestreifung des Bürgerparks mit privaten Sicherheitsleuten und dem Streichen des Essenszuschusses für Kindergartenkinder gestopft werden. Darüber hinaus soll der Sportplatz Schäferkampsweg zu Geld gemacht werden und den dicksten Deckungsbeitrag liefern, nämlich vier Millionen Euro. Bauamtschef Mohr sei zuversichtlich, dass „die Sache“ noch dieses Jahr über die Bühne gehen könne, erzählte Brix den zufriedenen Ortspolitikern und meinte damit den Verkauf des Grundstücks. Zum Verständnis: Der Sportplatz soll zu einem Wohngebiet werden.

Insgesamt geht es nach Verwaltungsangaben um 7,4 Millionen Euro, die im Haushalt fehlen, wenn man die Abschreibungen auf das Anlagevermögen mitzählt, sind es sogar knapp 11 Millionen. Die Einbeziehung der Abschreibungen ist in zwei Jahren vorgeschrieben. Und während die Gemeinde den Essenszuschuss für Kita-Kinder nach den Sommerferien streicht und so 20.000 Euro einspart, ist zumindest für eine Gruppe im Haushalt doch etwas mehr Geld da, als im letzten Jahr. Statt 33 Euro wie im vergangenen Jahr erhalten die Ortspolitiker in diesem Jahr nun 35 Euro Sitzungsgeld, für Ausschussvorsitzende ist der Satz von 49,50 auf 52,50 Euro je Sitzung angehoben worden.

Manch einer erinnert sich vielleicht: Vor zehn Jahren waren die Gemeindefinanzen im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise auch in einem desolaten Zustand, die damaligen Ortspolitiker kürzten und strichen ebenfalls Leistungen zusammen, nahmen sich selber aber nicht aus: Die damalige Politikergeneration erhöhte nicht, sondern kürzte sich das Sitzungsgeld – von damals 25 auf 19 Euro.

Nach dem Finanzausschuss entscheidet nun letztinstanzlich die Gemeindevertretung am nächsten Dienstag (16.3) über den Haushalt.

cm

10. März. 2021

Mitteilung der Segeberger Kreisverwaltung

Kreisweit hat es seit Freitagnachmittag insgesamt 77 per PCR-Test nachgewiesene Corona-Neuinfektionen gegeben. Darunter sind 35 Kontaktpersonen bereits positiv Getesteter (Stand 08.03., 16.30 Uhr).

 Samstag: 39 positive PCR-Befunde, darunter 16 Kontaktpersonen
 Sonntag: 23 positive PCR-Befunde, darunter 12 Kontaktpersonen
 Montag: 15 positive PCR-Befunde, darunter 7 Kontaktpersonen

Die Gesamtzahl aller bisher nachgewiesenen Infizierten im Kreis beträgt jetzt 4.455. Insgesamt 52 Infektionen davon sind auf die britische Virusvariante B.1.1.7 zurückzuführen (+ 4 seit Freitag).
Wieder als genesen gelten 3.799 Menschen. Aktuell sind 526 Personen mit Corona infiziert.

In häuslicher Quarantäne befinden sich derzeit 1.483 Personen, wieder aus dieser entlassen sind 10.371.
31 Personen werden in einer Klinik versorgt, davon sechs auf einer Intensivstation.

Die Gesamtzahl der statistisch erfassten Verstorbenen an oder mit COVID-19 im Kreis Segeberg ist seit Mittwoch, 17. Februar, unverändert und beträgt 130.

pm

8. März 2021

483 Seiten stark ist der gemeindliche Haushaltsentwurf, und je länger man in den Unterlagen herumblättert, desto alarmierender werden die Zahlen. So prognostiziert die Kämmerei eine rasante Steigerung der Gemeindeschulden. Danach beträgt der derzeitige Schuldenstand (zum 31.12.2020) 30,52 Millionen Euro, in vier Jahren soll die Gemeinde dann schon mit 61 Millionen Euro in der Kreide stehen.

Auf 61 Millionen Euro (zweite Spalte von rechts) könnten die Schulden ansteigen



Wie groß ist das aktuelle Finanzloch?

Die Verwaltung spricht von einer „einer notwendigen Nachfinanzierung in Höhe von rd. 7,4 Mio. EUR“, doch nach den Rechnungsregeln, die die Ortsentscheider in naher Zukunft anwenden wollen, würde das Defizit sogar schon knapp 11 Millionen Euro betragen. Denn zukünftig sollen auch Abschreibungen auf das gemeindliche Anlagevermögen (Straßen, Gebäude) berücksichtigt werden, die aktuell noch unter den Tisch fallen. Nach Verwaltungsangaben beträgt der Werteverlust des gemeindlichen Anlagevermögens in diesem Jahr 3,5 Millionen Euro.

Die Ortsentscheider beraten am Abend im Finanzausschuss über das Stopfen des Millionenlochs, vorgeschlagen wird unter anderem soziale Leistungen zu streichen, mehr Parksünder abzuzetteln und den Sportplatz am Schäferkampsweg schnellstmöglich zu wertvollem Bauland zu machen.

cm

8. März 2021