Erstes Gutachten des Jahres da – Busse sollens machen wie Taxis

Ist das des Pudels Kern um leer fahrende Busse vollzukriegen? In einem frisch eingekauften neuen Gutachten wird jetzt vorgeschlagen, sich in Henstedt-Ulzburg an Taxis ein Beispiel zu nehmen. Bürger sollen den Bus in die eigene Straße bestellen können – per Anruf oder Handy-App. In der Expertise wird ein ganztägiges ‚Rufbus-Angebot‘ zur Ergänzung des Linienangebots vorgeschlagen. Wobei auch der traditionelle Linienverkehr massiv ausgeweitet werden soll – etwa mit einem 20-Minuten-Takt auf der 293-Linie oder auch einer neuen Verbindung vom Rhen zur AKN-Station Meeschensee. Mehr Busse also, die nach Fahrplan durch die Großgemeinde rollen und dazu Sonderbusse, die man sich quasi vor die Haustür bestellen kann.

Haben die Vorschläge Chancen Wirklichkeit zu werden?

Wenn es nach den Ortspolitikern geht, auf jeden Fall, die sind nämlich vollauf begeistert vom Konzept. Das Papier sei eine profunde Arbeit, die sehr schnell umgesetzt werden sollte, meinte etwa Karin Hohnerlah (WHU), während Volker Gülk (BFB) sich darüber freute, dass selbst auf der Geisterlinie 7841 (Oldesloe-Ulzburg) mehr Busse fahren sollen. Lob für das Buskonzept äußerten auch Horst Ostwald (SPD), Michael Meschede (CDU) und Ute Kubath (Grüne). Kubath sagte, dass ihre Partei glücklich darüber sei, dass der ÖPNV verbessert werden soll.

Gibt es einen Haken bei der möglichen Busoffensive mit Rufbus-Service?

Naja, wie so vieles haben auch mehr durch Henstedt-Ulzburg rollende Busse ihren Preis. Und in diesem Fall geht der in die Millionen. „Die Mehrkosten liegen bei 2,9 Millionen Euro laut Gutachten“, erzählte Ordnungsamtsleiter Colya Peglow bei der Vorstellung der Busanalyse im virtuellen Ratssaal. Gleichzeitig würden die vielen neuen Bustouren aber auch viele neue zahlende Fahrgäste anlocken. Gegengerechnet werden müssten deswegen Zusatzerlöse von 1,5 Millionen. Unterm Strich gehe es um Mehrkosten von 1,2 Millionen Euro, so Peglow , der das Gutachten eingehend studiert hatte.

Über eine Million Euro jedes Jahr würde es also kosten, um die Busträume wahr werden zu lassen, und vielleicht auch noch etwas mehr, falls sich herausstellen sollte, dass die Leute nun doch nicht so zahlreich Bustickets kaufen , wie prognostiziert – und sich stattdessen weiterhin lieber in ihre Autos setzen, um bequem von A nach B zu kommen.

Trotzdem wollen die Ortsentscheider das Konzept umsetzen und es gibt auch schon eine Idee für die Finanzierung. In Kiel soll ein Förderantrag eingereicht werden. Die Hoffnung ist, dass die Landesregierung ebenfalls angetan ist vom Gutachten und 80 Prozent der Kosten übernimmt.

cm

22. März 2021

9 thoughts on "Erstes Gutachten des Jahres da – Busse sollens machen wie Taxis"

  1. …..für Freunde der Musik empfiehlt sich, wenn man(n) alleine unter der Dusche steht, der Song von Ina Müller: Ich halt die Luft an….
    Oder wir machen es wie die Bären: in den Winterschlaf pardon Sommerschlaf gehen in die Erdhöhle und nach 4 Monaten rank und schlank wieder aufwachen und feststellen: hurra, dünner geworden und das auch ohne Diät.
    Und die Schlange vor dem Imfpzentrum ist……..

  2. …..ich hätte da noch ein „Konzept“ – für Freunde des Humors ! Die Montags-Ausgabe im Radio auf NDR – Baumann und Clausen. Ganz ohne Berater oder Gutachten……??? oder !!!!

  3. „Gutachten, das Wort im Zusammenhang mit Politik in H-U, können viele nicht mehr hören.“
    Nicht nur Das Wort Gutachten, sondern auch … Konzepte … Machbarkeitsstudien.

    Warum?

    Die Kommunalpolitik hat es ja selbst schon beantwortet:
    „Wenig bis gar nichts wurde bisher umgesetzt, das sieht man auch an der „Umsetzung“ des Verkehrsgutachtens (gemeint war wohl das „Verkehrsstrukturkonzept“).“

    „Unsere örtlichen Politiker sind nicht gewählt Lösungen für solche sehr komplexen Themen selbst zu entwickeln.“
    Aber doch wohl – nachdem sie vorliegen – für eine zeitnahe, strukturierte und zielführende – machbare – Umsetzung zu sorgen.

    Da Lösungen von Politik nicht erwartet werden sollen , dann mMn auch nicht von BürgerInnen bzw. KommentatorenInnen (was hier schon wiederholt gefordert wurde). – Obwohl diese sehr wohl auch dazu in der Lage wären, was m. E. der „Bürgerhaushalt“ gezeigt hat.
    Ein „Bürgerhaushalt“, der von der Verwaltung – vollmundig angekündigt – aber bis heute nicht zum Abschluss gebracht wurde.

    Und warum eigentlich die Aufforderung, in Parteien einzutreten (wie es aus der Kommunalpolitik hieß), wenn selbst – zum Teil – dort ein „Diskurs“ nicht stattfinden soll oder z. B. der „Verkehrsthematik“ keine besondere Beachtung geschenkt wird und ein vorgeschlagener Partei-Arbeitskreis dazu mangels Beteiligung nicht stattfindet?

    “Wenn einer zu schimpfen hat, dann sind es doch wohl die BürgerInnen (WählerInnen), nicht die PolitikerInnen (KommunalpolitikerInnen).“

    1. …..es ist so….es gibt viele gute „Rezepte“, Ideen, Gutachten, Machbarkeitstudien. Doch was wurde beginnend mit dem „Bürgerhaushalt“ umgesetzt ? Ich habe darüber nichts gefunden.
      Jeder „Häuslebauer“ weiß: wer was Großes anstrebt muss auch möglichst viel, aber in jedem Falle ausreichende Eigenmittel haben. Nur mit Zuschüssen kommt man nicht ans Ziel. Bei Zuschuß 80 % dergl. fehlen immer noch 20 %. Woher nehmen bei den Steuereinnahmen und der Finanzlage im Land, Kreis und Kommune(n) ?
      Die Konjunktur ist landauf – landab nicht auf voller Höhe und Kraft. Demnächst sind Involvenzen zu erwarten…. Kulturstätten u.a.m. haben keine Einnahmen haben sondern nur Kosten und keine Kaufkraft für die Beschäftigten in Kurzarbeit oder ohne Job. Das gilt für alle Bereiche und Branchen.
      Politik macht als Freizeitaufgabe nur Freude, wenn man den „Wählern“ so oft wie möglich zeigen kann was nicht nur beschlossen wurde sondern auch umgesetzt.
      Die Infrastruktur hier im Ort….sanierungsbedürftig seit langer Zeit und nicht modernisiert. und an neue Zeiten und Techniken angepaßt.
      Der Leitsatz von Cäsar: nicht Worte zählen, nur Taten scheint hier nicht geläufig zu sein.
      Wer nachHamburg oder Norderstedt – beispielsweise – blickt kann nur staunen was dort möglich ist und gemacht wird – nach Beschlüssen und ausreichenden eigenen Finanzen.
      Wer Spaß und Freude haben will hat viele Möglichkeiten, angefangen beim Sport oder der Gartenpflege – da sieht man Erfolge.
      Politik macht nur Freude wenn Legislative und Excecutive gut und sichbar erfolgreich gearbeitet haben – mit Ergebnissen und nutzbar für alle Bewohner aller Schichten.
      Für die Fa. Waldemar Link war hier kein Gelände für viele anspruchsvolle Berufe. Aber für die Logtik in jeglicher Form und Namen klappt es. Bad Bramstedt freut es.
      Wo sind die neuen Jobs für alle Handwerker jeglicher Sparten und dto. Techniker hier im Ort ? Im Palettenlager wohl wenig. Chancen HIER im Ort für unsere Abiturienten und Studiengänger hier ? Pendlerströme generieren weil die Mieten in HH höher sind und knapp . Hotel Mama und Papa geht ja eine Zeit auch gut…
      Wieso schafft Norderstedt es die Intrastuktur zu weiter zu entwickeln und hier im Ort zu wenig ? Bei mehr Bewohnern hier entstehen mehr Verkehrsströme jeglicher Art zu allen Tages- und Wochenzeiten. Wer langer Arbeitswege hat treibt Ausgleich je nach Lust und Talent, aber die Politik hier steht da nicht ganz oben – wenig Interesse trotz steigender Einwohnerzahlen. Man bekommt keine klare Antwort auf die Frage wie groß die Gemeinde noch werden soll – nur die Antwort: innerörtliche Verdichtung. Mit dem Nachbarn sich gemeinsam über den Gartenzaun plaudernd und ärgern mit einer Flasche in der Hand weil wieder lange im Stau gebraucht auf den letzten Kilometern….ohne Besserung in Sicht. Schlaglochpiste als Schleichweg Wilstedter Straße bleibt noch die nächsten Jahre so unverändert, Tendenz zunehmend und schlechter. Es auf Andere zu schieben nach guter deutscher (Un-)Art beseitigt keine Löcher in der Straße.
      Ach ja, ich vermisse noch das Foto der Einweihung der Sanitäranlage am Bahnhof Ulzburg-Süd…..Beschluß liegt ja schon lange zurück….am Bahnhof Ulzburg klappte es dank alter Anschlüsse schnell.
      Wenn ich mich abends ärgern will blicke ich in die TV-Zeitschrift – zu viele und zu alte ständige Wiederholungen uralter Themenbereiche. Dann fällt mir Ortspolitik ein…div. Gutachten…..wie schon spezifiziert.

  4. Gutachten, das Wort im Zusammenhang mit Politik in H-U, können viele nicht mehr hören.
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    Es war klar, dass Herr Meeder genüsslich / verächtlich vom ersten Gutachten des Jahres schreibt. Die Aufmerksamkeit ist ihm gewiss.
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    Warum die Verwaltung in ihrer Vorlage das Wort verwendet ?
    Tatsächlich ist das „Gutachten“ eine Machbarkeitsstudie zur Verbesserung der innerörtlichen Busverkehre in und für Henstedt-Ulzburg.
    Hier nachzulesen.
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    https://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/bi/___tmp/tmp/45081036168359920/168359920/00127504/04-Anlagen/01/PraesentationOePNV-Gutachten23022021.pdf
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    Es werden noch weitere Machbarkeitsstudien im Laufe des Jahres folgen. Z.B. zum Radschnellweg Bad Bramstedt/ Norderstedt und für die innerörtliche Verbesserung des Radverkehr in H-U, ebenso wie eine fachliche Untersuchung , wie die Probleme des Straßenverkehrs in der Kisdorfer Straße bis zum Netto Kreisel gelöst werden können.
    Dafür braucht man nun einmal Experten.
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    Unsere örtlichen Politiker sind nicht gewählt Lösungen für solche sehr komplexen Themen selbst zu entwickeln.
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    Schön, wenn ein ehe. Gemeindevertreter – wie Jens Müller mit „“ Unser Bus e.V. “ – Schwachstellen aufzeigt, Ideen entwickelt und dafür geworben hat.
    Seine Überlegungen haben nach anfänglichen Widerstand einiger Ortspolitiker den Anstoß für diese Machbarkeitsstudie geliefert .
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    Danke, Jens, ich habe gerne mit Dir in diesen Fragen zusammengearbeitet.
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    Politiker müssen in der Regel auf Basis der Fachexpertisen ( das können/dürfen auch interne sein ,m soweit die Kompetenz gegeben ist ) Entscheidungen treffen.
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    In diesem Fall haben die Experten der Busverkehre ( Fa Interlink) und Claudius Mozer Stabsstelle SVG ÖPNV-Management der Kreises Segeberg/Pinneberg mit den Politikern/ Verwaltung Lösungen ein Konzept für den Busverkehr in H-U erarbeitet, das von den Kreistagsfraktionen des Kreises Segeberg und der Gemeindevertretung im Auftrag gegeben wurde.
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    Das Ziel war und ist die Stärkung der ÖPNV für H-U mit der Lösung von Schwachstellen innerorts, die von der Politik und der Bürgerschaft schon lange moniert wurden.
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    Zum Beispiel
    * Reduktion Erschließungslücken
    * gute Erreichbarkeit wichtiger Ziele zu allen Relevanten Zeiten
    – alle SPNV – Haltepunkte
    – Paracelsus -Klinik
    – Gewerrbegebiet Nord
    * Sicherstellung Schulverkehr
    * Grundangebot ÖPNV Linien mit Taktangebot
    *Modal Split – Anteil im ÖPV
    – soll > 10 % ( Durchschnitt Kreis )
    – auf Hauptpendelbeziehungen im Berufsverkehr 20%
    -im Freizeit – und Einkaufsverkehr von 5 %
    erreichen.

    Wie die Vorschläge im Detail aussehen,, kann man mit dem obigen Link erfahren.
    .
    Der zuständige Kreisausschuss, unter Federführung des Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Kreistag , Arne Hansen, hat sich mit den Ortspolitikern in einer gemeinsamen Sitzung dafür ausgesprochen, das Konzept umzusetzen.

    Aufgrund des innovativen Ansatzes beabsichtigt der Kreis Segeberg, das Projekt auf Landesebene zur Förderung anzumelden. Die Förderquote beläuft sich auf bis zu 80%. Die Einreichung der Projektunterlagen soll bis zum 31.03.2021 durch den Kreis Segeberg erfolgen.

    Die Kosten für erweiterte Angebote und neue Ideen, die in anderen Städten und Gemeinden schon praktiziert werden, sind beachtlich.
    Kaltenkirchen, Segeberg, um nur diese Städte zu benennen, bekommen vom Kreis erhebliche finanzielle Unterstützung für deren ÖPNV Lösungen.
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    Jetzt warten wir auf die Zusage des Landes für die Fördermittel und die Zusage des Kreises für die Übernahme der weiteren Kosten, wie in anderen Städten und Gemeinden.
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    Was mich aber ärgert, ist die Berichterstattung und speziell die Kommentare und die Haltung mancher Bürger*innen auf der FB Seite der HU N.
    Ich gehe davon aus, dass kaum ( k) eine*r das Konzept gelesen hat , aber immer drauf. Super:
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    Macht man nichts, wird gefordert, kümmert euch um das Verkehrschaos,.
    Macht man was , wird gemeckert, dafür haben die Geld.
    Es ist schade, wie fast alles oft ins lächerliche gezogen wird.

    So macht Politik wirklich Spaß 🙂. Ich bin mal gespannt, wer sich von diesen Schreiberlingen 2023 zur Wahl für das Ortsparlament stellt , die können doch alles offensichtlich alles besser !! 🙂

    Leider haben Verwaltung und Parteien/Wählergemeinschaften auch ein Stück selbst Schuld an solchen Artikeln und Reaktionen.
    Leider wurde dieses fortschrittliche Konzept nicht mit einer gemeinsamen Presserklärung gewürdigt. Schade, es kommt ja nicht so oft vor, dass sich alle Parteien /WG mit einem Konzept so einig sind.

  5. Kläre mich doch gerne mal jemand auf… Was ist eigentlich mit dem Stadtbus in Kaki. Die kompakten Dinger machen für mich in weiten Teilen HU’s einfach nur Sinn. Warum geht sowas hier nicht? Wenn ich mir jetzt schon einen „handelsüblichen“ Riesenbus Rhen-Meeschensee vorstelle… Scheint ja auch anders zu gehen.

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