Kategorie: Berichte

Wenig erfreuliche Nachrichten für die Bürgerinitiative Wilstedter Straße: Anders als den streitbaren Anwohnern fehlt Bürgermeister Torsten Thormählen offenbar das Revoluzzer-Gen. Im Gespräch mit den Henstedt-Ulzburger Nachrichten bekräftigte der Verwaltungschef noch einmal, dass ihm nichts anderes übrig bleibe, als die Anordnung aus Kiel umzusetzen: “Das ist eine Weisung von unserer Aufsichtsbehörde in Verkehrsfragen, das muss ich befolgen, sonst kriege ich Ärger.“ Die Rechtslage sei zudem ja auch eindeutig, denn „die Tempo-30-Zone war von Anfang an rechtswidrig, weil es sich nicht um eine Anliegerstraße handelt, sondern um eine Durchgangsstraße.“

Mit offenkundigen Ungereimtheiten der Kieler Anordnung hatte sich der Bürgermeister allerdings noch nicht auseinandergesetzt: So wies der Verwaltungschef darauf hin, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde ja bestehen bleibe. Damit konfrontiert, dass dies nur auf einem Teilstück vorgesehen ist und beispielsweise das neue Wohngebiet an der Wittmoortwiete außerhalb des künftigen 30-er Bereichs liegt, antwortete Thormählen, das müsse dann noch einmal geprüft werden, die Weisung sei aber so erst einmal umzusetzen.

Spekulationen, die Gemeinde arbeite hinter den Kulissen an alternativen Lösungen, da der Weisung bisher nicht Folge geleistet wurde, erteilte  Thormählen eine Absage: „Das ist alles in die Wege geleitet.“ Offenbar allerdings mit angezogener Handbremse, denn laut Aussage des Bürgermeisters müssen die Schilder erst noch bestellt werden.

Neben den noch nicht vorhandenen Verkehrszeichen könnte auch die mögliche Ausarbeitung eines Unfall-Präventionsprogramms für eine Verlängerung des Status Quo sorgen. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten machten den Bürgermeister darauf aufmerksam, dass es insbesondere in der Anfangsphase bei Verkehrsregeländerungen zu einer Häufung von Unfällen kommen kann. Das jedenfalls haben Gutachter, Verkehrsbehörden und Polizei bei den Planungen der Grünen Welle auf der Hamburger Straße zu Protokoll gegeben. Dort soll das Ampelsignal-Programm für die Linksabbieger des Knotenpunktes Hamburger Straße/Birkenhof/Trögenolk von separat auf zeitgleiche Signalisierung mit dem Gegenverkehr umgestellt werden. Zu Bedenken sei dabei, dass es nach einer Signaländerung während einer Umgewöhnungsphase zu vermehrten Unfällen kommen könne, schreiben auch die Verkehrsplaner der Firma BDC Dorsch Consult, „da sich die Fahrzeugführer an das derzeitige Signalprogramm gewöhnt haben.“

Eine vergleichbare Umgewöhnungsphase dürften auch die Anlieger der Nebenstraßen der Wilstedter Straße vor sich haben, die sich in vielen Jahren an die Rechts-vor-Links-Regelung gewöhnt haben, die ebenfalls wegfallen soll. Der Bürgermeister nahm den Hinweis der Henstedt-Ulzburger Nachrichten zur Kenntnis und gab an, sich  über mögliche Vorbeugemaßnahmen Gedanken zu machen.

Wahrscheinlich keine schlechte Idee: Eine Häufung von Unfällen im Zuge des Wegfalls der Tempo-30-Zone, möglicherweise mit Personenschaden, wäre für die Kieler Verkehrsbehörde wie für die Gemeindeverwaltung ein planerischer Rohrkrepierer: Begründete das Kieler Amt für Straßenbau und Verkehr den Wegfall einiger Verkehrsberuhigungsmaßnahmen nehmen der formalen Rechtswidrigkeit doch auch mit derzeitiger mangelnder Verkehrssicherheit.

Christian Meeder

23.11.2011

Demnächst bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: Der Bürgermeister über den Planungsstand der grünen Welle auf der Hamburger Straße.

Der erste Advent steht kurz bevor – jetzt haben die Weihnachtsmärkte Hochsaison! Die ersten Adventsausstellungen konnten sich bereits am vergangenen Wochenende präsentieren – eine der populärsten in der Region ist jedoch der Henstedter Weihnachtsmarkt, der am 27. November sein zehnjähriges Bestehen feiert. Seit vielen Jahren ist es der Förderverein Erlöserkirche e.V., der diese vorweihnachtliche Veranstaltung mit Mitgliedern des Pfarrbezirks und vielen freiwilligen Helfern und Ausstellern nach monatelanger Vorbereitungszeit am ersten Adventssonntag ausrichtet. Sie beginnt um elf Uhr nach dem Gottesdienst und endet um 18 Uhr.

Die beliebte Budenstadt wird wieder rund um das Gelände der Kirche aufgebaut, wo unter anderem Weihnachtsschmuck, Spielzeug, Süßwaren, Modeschmuck und Gestricktes für Jung und Alt angeboten werden. Neben Artikeln aus eigener Herstellung werden auch Produkte von lokalen Ausstellern verkauft. Da gibt es Nistkästen, Futterhäuser und Krippen, Birkenlichter, Bienenwachskerzen und Räuchermännchen sowie Adventskränze und –gestecke, Weihnachtspyramiden, Schwibbbögen, Patchworktaschen und Stofftiere – und, und, und…!

In einem Essenszelt kann man sich mit Chili con Carne stärken oder mit Grillwürstchen und Schmalzbroten. Zum Aufwärmem gibt es Glühwein, Pfadfinder-, Tschai- und Kinderpunsch, heiße Schokolade und gebrannte Mandeln sowie selbstgemachte Marmeladen und Chutneys. Und natürlich noch vieles mehr. Um 14 Uhr beginnt das Musikprogramm mit dem Flötenkreis. Der Chor singt um 16 Uhr in der Kirche.

Der Großteil des Erlöses kam in den vergangenen Jahren regelmäßig dem Projekt „Neubau des Gemeindehauses“ zugute. Dass dieses Projekt jetzt Wirklichkeit wurde und erst vor wenigen Tagen eingeweiht werden konnte, macht nicht nur die Organisatoren glücklich, sondern auch die Gemeinde, die ihr neues Gemeindehaus  (gemeinsam mit dem alten Gebäude) schon zum Weihnachtsmarkt in Beschlag nehmen darf. Hier warten Spiel- und Bastelangebote für die Kleinen, ein Büchertisch und die beliebte Tombola. Einer der Hauptpreise ist übrigens ein 30-Minuten-Flug mit dem historischen Flieger JU 52 der Deutschen Lufthansa Berlin Stiftung.

Es ist  wohl nur zu verständlich, dass das neue Gemeindehaus, ganz aus Holz und energetisch auf dem neuesten Stand, am ersten Advent im Mittelpunkt des Weihnachtsmarkt-Geschehens stehen wird. Denn genau ein Jahr nach Grundsteinlegung konnte es am 19. November eingeweiht werden. Aber damit ist das Projekt noch nicht abgeschlossen. Demnächst oder „irgendwann“ soll das Gemeindehaus noch einen zweiten Bauabschnitt bekommen.

Allerdings schreckten die ursprünglichen Baukosten von 2,5 Millionen die Organisatoren zunächst ab, bis man die Plansumme schließlich auf 860.000 herunterrechnete. Immerhin sammelte allein der Förderverein 320.000 Euro an Spenden! Den „Rest“ gaben der Kirchenkreis Altholstein, eine Hamburger Stiftung und die 7.500 Glieder zählende Kirchengemeinde aus ihren Rücklagen dazu. Es war also kein Kredit erforderlich.

Jetzt können alle Beteiligten stolz sein. Und Pastor Andreas Spingler kann immer nur wieder bestätigen, wie sehr sich diese Investition in das neue Gemeindehaus, das direkt neben der Erlöserkirche errichtet wurde, gelohnt hat.  „Endlich haben wir mehr Platz für die Kinder- und Jugendarbeit, für die Pfadfinder, die Konfis und natürlich für die Senioren“, sagt der Geistliche glücklich.

Gabriele David

Die WHU steht vor der Zerreißprobe, es gebe zwei Flügel innerhalb der eigenen Reihen, hatten die Henstedt-Ulzburger Nachrichten geschrieben: Anhänger um Bürgervorsteher Carsten Schäfer stünden sich „Honerlah-Unterstützern“ unversöhnlich gegenüber. Neben Kritik am Führungsstil der Fraktionsvorsitzenden Karin Honerlah ging es um harte Sachfragen, insbesondere um die Haltung der WHU zum geplanten neuen Einkaufscenter.

Es sah so aus, als sei die WHU in dieser wichtigen Frage gespalten. Jetzt allerdings stellte sich heraus: Bürgervorsteher Schäfer steht mit seiner Meinung zum CCU zumindest innerhalb der WHU-Fraktion ganz alleine da. Da hat wohl nach der abgebrochenen Mitgliederversammlung ein Denkprozess stattgefunden!

Zwar fand die Abstimmung der Gemeindevertretung am vergangenen Dienstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, das Ergebnis aber kam heraus. Danach stimmten mit einer Ausnahme und einer Enthaltung alle Mitglieder der WHU-Fraktion gegen den Städtebaulichen Vertrag. Schäfer bestätigte den Henstedt-Ulzburger Nachrichten, dass er die Ausnahme gewesen sei und zusammen mit CDU und SPD für den Bau des Einkaufszentrums gestimmt habe. Er wiederholte seine Ansicht, dass das CCU für die Gemeinde mehr Chancen als Risiken bringe.

Karin Honerlah widerspricht vehement: Die schon jetzt problematischen Verkehrsverhältnisse auf der Hamburger Straße würden durch ein CCU in der jetzigen Version potenziert werden, zudem gebe es Verdrängungswettbewerb, der die alteingesessenen Geschäfte treffen werde.

Karin Honerlah kommentiert das Ergebnis der Sitzung: „Die Mehrheit der Gemeindevertreter sorgte am Dienstag gegen den begründeten Widerstand der WHU dafür, dass der Vertrag geschlossen und der Bebauungsplan ausgelegt wird, ohne dass zu diesem Zeitpunkt eine gesicherte Finanzierungsbestätigung vorliegen muss.“ Die Fraktionschefin kritisiert: „Die Gemeinde geht in Vorleistung. Sie hat keine schnell wirkenden Instrumente in der Hand, wenn mit dem Bau nicht begonnen wird, hat aber das gewünschte Baurecht geschaffen.“

Jörg Schlömann

22.11.2011

Henstedt-Ulzburg und das Hamburger Umland werden von einer Welle von Einbrüchen heimgesucht. In den ersten drei Novemberwochen zählte die Polizeidirektion Bad Segeberg in ihrem Zuständigkeitsbereich 213 Einbrüche. In Henstedt-Ulzburg wurden seit dem 1. November 15 Einbrüche gemeldet, davon zwei am vergangenen Wochenende.

Die Polizei geht von mehreren unabhängig voneinander operierenden Banden aus, die dann zuschlagen, wenn niemand zu Hause ist. Die Ordnungshüter scheinen machtlos zu sein: Zwar werde vermehrt Streife gefahren, trotzdem könne nur relativ selten einmal ein Täter dingfest gemacht werden, so Bernd Tegebauer von der Polizeidirektion Bad Segeberg.

Gleichwohl könne man mit relativ einfachen Mitteln sein Haus gegen die aktuelle Einbruchserie sichern, denn „die Einbrüche, die wir im Moment haben, werden meistens mit einfachen Schraubendrehern begangen, indem einfach Türen und Fenster aufgehebelt werden.“ Deshalb reiche es oftmals schon aus, die Täter mit einfachen Maßnahmen von einem Einbruch abzuschrecken: „Bei Terrassenschiebetüren kann man z.B. eine Metallstange auf die Schiene der Schiebetür legen, Nebeneingangstüren lassen sich mit einem Stück Holz unter der Türklinke blockieren“, so der Polizeisprecher.

Die Täter vergewissern sich vor einem Einbruch zudem ausgiebig, ob „die Luft rein ist“, schauen etwa, ob Licht brennt, ein Auto vor der Tür steht oder klingeln. Deswegen appelliert Polizeisprecher Bernd Tegebauer: „Achten Sie darauf, wenn fremde Personen oder Fahrzeuge bei ihnen in der Gegend rumfahren, die da nichts zu suchen haben und die sich auffällig verhalten, weil sie nach irgendwas Ausschau halten, und wählen Sie bei entsprechenden Beobachtungen schnellstmöglich die Telefonnummer 110.“

Christian Meeder

21.11.2011

Die Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg haben gegen den Tabellenzweiten NTSV Strand 08 mit 2:4 (1:1) verloren. Auch wenn SVHU-Fußball-Lehrer Martens unter dem Strich den Sieg der Gäste als verdient  einräumte, sah  der Coach für seine Jungs einen Punktgewinn im Bereich des Möglichen.
„Wir müssen nach dem frühen 1:0 durch Jan Kaetow kurz danach den zweiten Treffer machen. Wer weiß, wie die Partie dann ausgegangen wäre. Und so schlecht haben wir ja gegen den Tabellenzweiten  im weiteren Verlauf auch nicht ausgesehen.“  Schlüsselszene für den Trainer war eine  Tormöglichkeit, die  Stürmer Kolja Tirums in der zehnten Minute ausließ.  Freistehend etwa zwölf Meter vor dem gegnerischen Tor fiel  dem Angreifer der Ball nach einem bereits abgewehrten Freistoß vor die Füße.
Nach der vertanen Chance  bliesen  die bis dahin in der Defensive ungeordneten Ostholsteiner zum Sturm. Der SVHU verlor zunehmend Zweikämpfe im Mittelfeld und sah sich in die Abwehr gedrängt. Konstruktiver, schneller Spielaufbau, wie er in der ersten Viertelstunde zu einigen guten Möglichkeiten im Strand-Strafraum geführt hatte,  wurde immer seltener.  Einen Schuss von Naim Osmani konnte Zick in höchster Not noch abwehren, als Florian Geertz nach einem Laufduell einen Schritt zu spät kam. Wenig später war er gegen   Arnold Suew machtlos, der nach einer missglückten Abwehraktion von Tim Jeske den Ball in die lange Ecke drosch.   Jeske hätte die Situation rustikal klären müssen, anstatt dem Ostholsteiner Angreifer den Ball vom Fuß spitzeln zu wollen.  Mit dem 1:1 Unentschieden ging es in die Kabine. Aufregung gab es unmittelbar nach Wiederanpfiff, als erst Haris Huseni  und Sekunden später Kolja Tirums nach  kniffligen Abwehrattacken im gegnerischen Strafraum zu Fall kamen. Beide Male ließ der Unparteiische weiterlaufen.
Individuelle Fehler machte  Trainer Martens auch für die vorentscheidende Gästeführung verantwortlich.  Vor dem 2:1-Führungstreffer stimmte die Zuordnung nicht. Einen Freistoß an den langen Pfosten konnte  Haris Huseni ungehindert einköpfen.  Nur drei Minuten später durfte Riza Karadas  ungehindert auf den SVHU-Strafraum zustürmen, spielte einen Doppelpass mit seinem Kollegen Naim Osmani  und versenkte den Ball im langen Eck zum 3:1.
Immerhin bewiesen die SVHU-Akteure, auf die Langzeitverletzten Michael Zegar und Tobias Kruse und die angeschlagenen  Marc Lange, Maxi Böhm und Stürmer Sascha Schwarzwald (Grippe) verzichten mussten, Moral und berannten das Gästetor. Zwei Mal Tim Jeske aus spitzem Winkel und  Deniz Türkoglu, dessen Schuss aus 20 Meter gerade noch abgeblockt werden konnte, scheiterten, ehe Pierre Hallè  zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit noch einmal mit einer trockenen Direktabnahme für Spannung sorgte. Martens beorderte Abwehrchef Jan Kaetow in den Angriff, doch statt zum ersehnten Ausgleich fiel das Tor per Konto durch Fabian Reichenbach zum 4:2 für den NTSV Strand 08 auf der anderen Seite.
Vor den Duellen in Todesfelde, gegen den ETSV Weiche Flensburg und beim zweiten Team des VfB Lübeck ist der Abstand des SVHU (20 Punkte) zu den Abstiegsplätzen mit vier Zählern nicht gerade üppig.
SV Henstedt-Ulzburg: André Zick – Deniz Türkoglu, Florian Geertz, Jan Kaetow, Andreas Meyer –  Niclas Bessert ( 70. Felix Schultz), Marc Jürgensen, Marcel Schöttke, Tim Jeske – Pierre Hallé, Kolja Tirums.
Tore: 1:0 Jan Kaetow (2.), 1:1 Arnold Suew (30.), 1:2 Haris Huseni (51.) 1:3 Riza Karadas (53.),  2:3  Pierre Hallé (88.), 2:4 Reichenbach (90.+2).
Schiedsrichter: Henning Deeg (Segeberg)

Joachim Jakstat

Die Schlichtung unter Vorsitz des ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt war erfolgreich. Das Bahnunternehmen und die Gewerkschaft haben einen neuen Tarifvertrag abgeschlossen. Danach steigen die Bezüge der Lokomotivführer 2012 um drei Prozent, 2013 noch einmal um drei Prozent. Zudem gebe es Verbesserungen bei Arbeitszeitregelungen heißt es bei der GdL. Den geforderten Betreiberwechseltarifvertrag hat die AKN zwar nicht unterschrieben, im Gegenzug aber zugesagt, sich nicht an Ausschreibungen zu beteiligen.

CM

20.11.2011

Erfolg für die Anwohner der Wilstedter Straße: Die neue „Bürgerinitiative Wilstedter Straße“ hat in kürzester Zeit die Verkehrssituation entlang der Straße an der Paracelsusklinik in den Focus der Henstedt-Ulzburger Politik gerückt. Neben Bürgervorsteher Carsten Schäfer nahmen denn auch gleich drei Parteivorsitzende – Doris Dosdahl (WHU), Hans-Joachim Rösel (FDP), Reinhard Kunde (SPD) – an der Gründungsversammlung der Initiative teil.

Während die Spitzen von WHU und FDP mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut sind – Dosdahl wohnt direkt an der Wilstedter Straße, Rösel unweit entfernt am Immbarg – machte sich der SPD-Chef vor Ort mit der Situation vertraut: Er stellte sich 15 Minuten an den Straßenrand und beobachtete den Verkehr. Dabei machte er die erstaunliche Entdeckung, dass offenbar seit Jahren keinerlei Verkehrsüberwachung in der Wilstedter Straße stattfindet. Anders sind seine Beobachtungen nicht zu erklären: „Die Autos fahren wirklich alle viel zu schnell, da hält sich keiner an Tempo 30, was ich so gesehen habe.“ Es komme auch manchmal zu ganz abenteuerlichen Geschichten, wenn Autofahrer versuchen, die Grüninseln zu passieren, so der Sozialdemokrat weiter.

Ganz ähnliche Beobachtungen hatte im Spätsommer auch der Kieler Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr bei einer Ortsbegehung gemacht. Die Behörde wies daraufhin Bürgermeister Thormählen an, zahlreiche Verkehrsberuhigungsmaßnahmen aufzuheben: Weg mit der Tempo-30-Zone, weg mit der Rechts-vor-Links-Regelung, Halteverbot zwischen den Grüninseln! Noch allerdings wurde die Weisung nicht umgesetzt. Vielleicht aus guten Gründen; denn für FDP-Chef Rösel, der für die Freidemokraten auch in überörtlichen Verkehrs-Arbeitskreisen sitzt, hat die Kieler Behörde wesentliche Punkte bei der Verkehrsbeurteilung außer acht gelassen: Am Ortseingang gebe es mehrere Einrichtungen für alte und kranke Menschen sowie die Paracelsus-Klinik: „Alles Einrichtungen, wo Menschen untergebracht sind, die auf eine Verkehrsberuhigung angewiesen sind.“

Nach Meinung des FDP-Chefs ist die Kieler Behörde deutlich über das Ziel hinausgeschossen: „In einem Punkt mag die Behörde Recht haben, wenn zwischen den Verkehrs-Nasen zu viele parkende Autos stehen, kommt man nur noch schwer durch. Aber im Ganzen die Tempo-30-Zone aufzuheben, ist nicht sachgerecht.“

Sympathien für die streitbaren Anwohner hegt auch Bürgervorsteher Schäfer. Der Vorsitzende der Gemeindevertretung zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Die Anwohner haben zweifelsfrei das Recht, sich dafür einzusetzen, dass sich ihre Wohnsituation zumindest nicht verschlechtert. Was ich den Bürgern zugesagt habe, ist, dass wir uns mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Paracelsus-Klinik eine Zufahrt  von der Schleswig-Holstein-Straße bekommt.“

Von der Verkehrssituation an der Wilstedter Straße konnte sich vergangene Woche zeitgleich auch der Mann ein Bild machen, der die Weisung aus Kiel ausführen muss. Bürgermeister Thormählen fungierte in der Paracelsusklinik bei einer Ausstellungseröffnung als Auktionator und versteigerte meistbietend ein Bild.  Offiziell heißt es aus dem Rathaus unverändert, es bleibe der Gemeinde nichts anderes übrig, als die verkehrsrechtliche Weisung aus Kiel umzusetzen. Gut möglich allerdings, dass hinter den Kulissen fleißig an alternativen Lösungen gearbeitet wird.  Dafür spricht, dass  die Anordnung seit mittlerweile gut zwei Monaten unerledigt auf dem Tisch des Bürgermeisters liegt.

Christian Meeder

20.11.2011

„Wir wollten zwei Punkte, das haben wir geschafft. Meine Mannschaft hat sich nicht unterkriegen lassen und sich die zwei Zähler hier in der Idraetshalle redlich verdient“, kommentierte Trainer Tobias Skerka den 31:24 (13.11)-Auswärtserfolg der Herren des SV Henstedt-Ulzburg beim Aufsteiger aus der Fördestadt. Ein Spaziergang war das Landesderby für die ersatzgeschwächten Gäste nicht. Mit Keeper Stephan Hampel (Knie-Operation), Linkshänder Till Krügel(Virusinfektion) und Rückraumschütze Florian Bitterlich (OP nach Daumenbruch), saßen drei Aktive des Kaders hinter der Bank und drückten ihren Kollegen die Daumen.

Das half, denn gestützt auf einen überragenden Markus Noel im Tor, der 21 Bälle, darunter zwei Siebenmeter abwehrte, bissen sich die Gäste in das von Beginn an intensiv geführte Landesduell. Körperlich robust, versuchten die Hausherren dem Gast wie schon in der Vorwoche der TSV Altenholz den Schneid abzukaufen, doch der SVHU hielt dagegen. Statistisch häufiger mit Zeitstrafen (fünf zu drei) und Strafwürfen (fünf zu zwei) belegt als die Fördestädter, setzten sich mit zunehmender Spieldauer die Kompaktheit und der Siegeswille der Gäste durch.

Nachdem Tim Völzke in der 37. Minute die einzige DHK-Führung (15:14) in zweifacher Unterzahl egalisiert hatte, drehte der SVHU auf und zog über 19:16  (41. Minute) auf 26:19 ( 50. Minute) davon. Hätte das Team nicht in der Schlussviertelstunde ein halbes Dutzend Gelegenheit frei vor dem Flensburger Tor ungenutzt gelassen, die Pleite der Hausherren wäre noch deutlicher ausgefallen.

Das war zwar nicht glanzvoll, aber es war ein verdienter Arbeitssieg“, urteilte Skerka. Mehr als das nächste Spiel gegen den Aufsteiger Achim/Baden in zwei Wochen hat der Coach dennoch nicht im Kopf, obwohl er die Resultate aus den anderen Hallen mit einem wohlwollenden Lächeln quittierte. „Wir tun gut daran, weiter von Spiel zu Spiel zu denken und unsere Hausaufgaben zu machen. Alles andere interessiert mich im Moment nicht“.

SV Henstedt-Ulzburg: Markus Noel, Malte Hillermann (n.e.) – Stefan  Pries (4), Amen Gafsi (n.e.), Lasse Kohnagel (7), Lars-Uwe Lang, Gerrit Scheffler, Rasmus Gersch (7/2), Julian Lauenroth (6), Tim Völzke (2), Jan Wrage (1), Tim-Philip Jurgeleit (n.e.), Jens Thöneböhn (4), Philip Liebe.

Joachim Jakstat

„Die Haushaltslage der Gemeinde Henstedt-Ulzburg ist äußerst angespannt“, stellt die SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung zur Finanzsituation fest, Hohe Investitionen in Schulen und Kindertagesstätten hätten die Verschuldung der Gemeinde in den vergangenen Jahren nach oben getrieben.

Die Verschuldung wird sich nach Einschätzung der Sozialdemokraten 2012 um 4,1 Millionen auf 37,7 Millionen Euro erhöhen. Eine Verbesserung sei nach heutiger Einschätzung frühestens 2014 zu erwarten.

Für die SPD-Fraktion waren die Investitionen in Bildung und Erziehung dennoch richtig und wichtig für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde. Sie sieht allerdings auch die Notwendigkeit, dass die Verantwortlichen die Einnahmen und Ausgaben noch einmal auf den Prüfstand stellen. Die SPD-Fraktion hat das bei einer Klausurtagung gemacht und wird in den Fachausschüssen Vorschläge zur Ausgabenminderung machen. Dazu gehören Einsparungen in der Bauleitplanung ebenso wie Einschränkungen bei der Ausstattung gemeindlicher Einrichtungen.

Eventuellen Vorschlägen anderer Fraktionen zur Erhöhung der Gebühren in Kindertagesstätten wird die SPD-Fraktion nicht folgen, für Einschränkungen im Sozialbereich gibt es keinen Spielraum. Die von Bürgervorsteher Carsten Schäfer (WHU) ins Spiel gebrachte Erhöhung der kommunalen Steuern wurde lange diskutiert – und abgelehnt. Mit der SPD-Fraktion wird es 2012 keine Steuererhöhungen geben. Auch CDU und FDP hatten eine von Schäfer angedachte Erhöhung der Gemeindesteuern zurückgewiesen.

SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Ostwald: „Steuererhöhungen erscheinen immer als ein schneller Weg zu Mehreinnahmen. Sie sind aber kein Allheilmittel und für die nachhaltige Entwicklung der Gemeinde und die strukturellen Kommunalfinanzen des Landes eher kontraproduktiv.“

Jörg Schlömann

AKN-Pendler blicken mit Spannung auf den kommenden Sonntag. Dann gibt der ehemalige sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt seinen Schlichterspruch bekannt. Lehnt ein Tarifpartner den ab, droht erneuter Dauerstreik. Dass der Spruch wohl nur schwer verdaulich sein wird, zeigt die immer weiter nach hinten verlegte Bekanntgabe des Schlichtungsergebnisses. Zu Beginn hatte es noch geheißen, das Verfahren werde nach acht Wochen zu Ende sein, später hieß es dann, man wolle bis zum 7.November zu einem Ergebnis kommen. Am Sonntag werde Schlichter Milbradt aber definitiv sein Vermittlungsergebnis präsentieren, so Lutz Schreiber, Nord-Chef der Gewerkschaft der Lokomotivführer, zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.

CM

18.11.2011

Gleich drei Einbrüche an einem Tag in Einfamilienhäuser hatte die Henstedt-Ulzburger Polizei am Mittwoch zu verzeichnen. Keine Einzelfälle! Die Dienststellen im gesamten Bereich der Polizeidirektion Bad Segeberg registrieren zurzeit einen deutlichen Anstieg der Einbrüche in Einfamilienhäuser während der Tageszeit. Die Täter überzeugen sich dabei in der Regel vor einem Einbruch, ob ein Bewohner zu Hause ist oder nicht.
So riefen aufmerksame Anwohner in Alvesloe und Elmshorn die Polizei, da dort „Bettler“ an der Haustür nach Geld fragten. Den Zeugen fiel dabei auf, dass die „Bettler“ sich mehr für das Innere der Häuser interessierten als für das verlangte Kleingeld. In Elmshorn trat der „Bettler“ sogar aggressiv auf, da er auf Weisung des Hauseigentümers das Grundstück nicht verlassen wollte.
In Alvesloe konnte der „Bettler“ am AKN-Bahnhof durch die Polizei angetroffen werden. Es handelte sich um einen Angehörigen einer ethnischen Mindernheit. Allein am Mittwoch wurden neben den drei Fällen in Henstedt-Ulzburg auch Einbruchsdelikte in Einfamilienhäuser in Quickborn, Schenefeld, Rellingen, Wedel, Bornhöved und  Pinneberg  zur Anzeige gebracht.
Die Täter haben es in der Regel auf Bargeld, Schmuck und Geräte der Unterhaltungselektronik abgesehen. In Wakendorf wurde in der Naher Straße ein dunkler VW Golf Kombi beobachtet, aus dem offensichtlich Häuser ausbaldowert wurden. Die Polizei rät zu einem gesunden Mißtrauen beim Auftreten von unbekannten Personen und Fahrzeugen in Wohngebieten. Verdächtig erscheinende Beobachtungen sollten sofort über Notruf 110 der Polizei gemeldet werden.
Jörg Schlömann

17.11.2011

Das geplante City Center Ulzburg (CCU) hat eine wichtige Hürde genommen: Mehrheitlich stimmte die Gemeindevertretung hinter verschlossenen Türen einer von der Verwaltung vorgelegten Änderung des Städtebaulichen Vertrages zu, der eine der Voraussetzungen für den Baubeginn zwischen Rathaus und Bahnhofstraße ist. Nach Unterzeichnung des umfangreichen Schriftstücks durch Bürgermeister Torsten Thormählen, mit der für die nächsten Tage zu rechnen ist, kann der Bebauungsplan dann öffentlich ausgelegt werden.

CDU und SPD stimmten der Änderung des Städtebaulichen Vertrages geschlossen zu, die Mehrheit der WHU-Fraktion votierte dagegen. Dabei dürfte es vor allem der Wählergemeinschaft zu verdanken sein, dass in das Vertragswerk und dessen Begleittexte wichtige Sicherheitsklauseln eingebaut worden sind, damit die Projektentwickler die Gemeinde nicht „über den Tisch ziehen“ können. So sollen nach den Worten von Bürgervorsteher Carsten Schäfer fünf gemeindeeigene Grundstücke am Kirchweg, die die Gemeinde als Faustpfand zurückhält, verhindern, dass die Projektentwickler noch in der Bauphase den CCU-Rohbau verkaufen – möglicherweise an ausländische Investoren.

Aufgegeben hat die Gemeinde mit der Vertragsänderung ihre Vorbedingung von einer belastbaren Finanzierungsbestätigung durch ein seriöses Geldinstitut. Laut Carsten Schäfer wäre eine solche Garantie sehr teuer geworden. Man habe das den Projektentwicklern nicht zumuten wollen. Allerdings sei der Kaufvertrag für die fünf Grundstücke an eine solide Finanzierungszusicherung gebunden.

Jetzt darf die Öffentlichkeit gespannt sein, welche Pläne die Kaufland-Supermarktkette mit dem CCU hat. Eine Filiale des Unternehmens war als Ankermieter von den Projektentwicklern immer wieder ins Gespräch gebracht worden. Kaufland selbst wollte sich bisher dazu konkret nicht äußern. Man wolle die Verhandlungen mit der Gemeinde abwarten, hatte das Unternehmen den Henstedt-Ulzburger Nachrichten auf Nachfrage mitgeteilt. Als weitere wichtige Mieter im CCU sind C&A und ein Drogeriemarkt im Gespräch.

Von den Geschäftsleuten im Gewerbepark Nord hatte es zunächst geharnischte Proteste gegen das geplante CCU, das mehr als 30 Millionen Euro kosten soll und weitgehend kreditfinanziert wird, gegeben. In jüngster Zeit war davon aber nichts mehr zu hören gewesen. Lediglich der Grundstückseigner des Gewerbeparks hatte noch kürzlich mit juristischen Schritten gedroht, falls das City Center Ulzburg realisiert werden sollte.

Jörg Schlömann

16.11.2011

Nach der großen Resonanz auf den neuen „Ticketschalter“ bei Edeka an der Hamburger Straße ist es an der Zeit, den Urheber selbst zu Wort kommen zu lassen. Karsten Oertwig, Inhaber des Supermarktes, versteht die Aufregung nicht so ganz: „Der Nummernautomat an der Frischetheke steht ja bereits seit Anfang Oktober hier und wird seitdem von den meisten Kunden sehr gut angenommen.“ So wie eine Leserin der Henstedt-Ulzburger Nachrichten schrieb: Sie zieht die Nummer, rechnet sich angesichts der vor ihr Wartenden aus, wann sie an der Reihe ist, und geht in der Zwischenzeit ihren anderen Einkäufen im Markt nach. Ohne Zeitverlust.

Natürlich gebe es immer wieder die notorischen Nörgler („Sie nehmen die Kundenwünsche nicht ernst“), aber die seien ja ohnehin gegen jegliche Neuerung. „Sobald es zu einer Veränderung kommt, heißt es ‚Stop – das will ich nicht – ich bin dagegen.’ Das ist eine sehr emotionale Empfindung“, meint Oertwig. Deshalb wittere man schnell etwas Bürokratisches dahinter. „Eine Nummer zu ziehen, um die Bedienung zu erleichtern, ist letztlich das Resultat einer Kundenumfrage, die als großen Negativpunkt das Anstellen kritisierte“, verteidigt Oertwig seine Entscheidung für diesen Testlauf.

Und weil er Kritik sehr ernst nehme, habe er gemeinsam mit seinen Verkäuferinnen nach einer Lösung gesucht und sich dann für diesen Schritt entschieden. „Gerade am Sonnabend ist es immer wieder zu unliebsamen Staus und Reibereien unter den Kunden gekommen. Und das schafft Unzufriedenheit.“ Genau das Gegenteil von dem, was die inhabergeführten Edeka-Märkte anstreben. .„Dass es da solche Probleme gab, liegt vor allem am ‚Linkslauf’ bis zur Frischetheke, der dazu führte, dass sich die Kunden rechts und links davor anstellten. Da wir in unserem Markt in Dammstücken den in Supermärkten üblichen Rechtslauf haben, erübrigt sich dort die Nummernvergabe, weil hier alle richtig anstehen.“

Grund für den Linkslauf sei die Poststelle, die sich nach dem Umbau rechts vom Eingang separat etabliert hat. Denn sie darf nicht innerhalb des Marktes untergebracht werden. „Es war also keineswegs böse Absicht oder der Versuch, unsere Kunden zu Nummern zu degradieren“, betont der Chef. „Ganz im Gegenteil! Das persönliche Kundengespräch findet jetzt viel entspannter statt.“ Dazu trage auch das wieder vollzählige Stammpersonal ohne Aushilfen bei. Außerdem gebe es die Nummernvergabe ja auch schon in München und im süddeutschen Raum. Es sei also keineswegs „etwas Spezielles, das nur für uns ausgearbeitet wurde. Wir wollten nur einfach allen gerecht werden.“

Karsten Oertwig ist überzeugt, dass sich seine „Kundennummern“ gerade in der Vorweihnachtszeit bewähren werden. Und deshalb sollen sie nach dem Testlauf auch aller Voraussicht nach zu einer bleibenden Einrichtung werden.

Gabriele David

Seit Saisonbeginn 2011/2012 nimmt die SVHU Badmintonabteilung zusammen mit dem TuS Alveslohe im Rahmen einer Spielgemeinschaft an der Punktspielrunde der Kreisklasse Ostholstein teil. Da der Kreisverband Segeberg leider keinen Wettkampf auf Kreisebene wegen zu geringer Beteiligung etablieren konnte, musste die Spielgemeinschaft, ebenso wie auch die Mannschaften aus Kaltenkirchen und Wahlstedt nach Ostholstein ausweichen, um Badminton als Mannschaftsport betreiben zu können.

Die neu zusammengestellte Mannschaft des SVHU und TuS Alveslohe besteht hauptsächlich aus jungen Spielerinnen und Spielern, die bisher auf Jugendturnieren des Schleswig-Holsteinischen Badmintonverbandes (SHBV) Erfahrung sammeln konnten. Deshalb war es für alle Spielerinnen und Spieler der SG eine große Umstellung gegen die erfahrenen Senioren der anderen Mannschaften antreten zu müssen. Diese machen nämlich ihre vielleicht fehlende Schnelligkeit durch Erfahrung und Taktik wieder wett.

Trotzdem konnte sich die SG Alveslohe Henstedt-Ulzburg gut behaupten. Nachdem sie auch ihr letztes Spiel gegen PSV Eutin mit 7:1 gewinnen konnte, führt sie die Tabelle nach Beendigung der Hinrunde mit einer makellosen Bilanz ohne Niederlage an. Der eine abgegebene Punkt beruht auf einen formalen Meldefehler, durch den ein Spiel bei der Begegnung gegen SC Stockelsdorf nachträglich als verloren gegeben wurden, so dass als Gesamtergebnis ein Unentschieden notiert werden musste.

Da die anderen Teams der Kreisklasse Ostholstein nun die Spielfähigkeiten der SG-Spieler kennen und sich darauf einstellen werden, dürfte die Rückrunde um so spannender werden. Die SG Alveslohe Henstedt-Ulzburg hat in der Hinrunde nur zwei Heimspiele gehabt. Das bedeutet, dass in der nun beginnenden Rückrund fast alle Spiele als Heimspiele in der Sporthalle der Gemeinschaftsschule Rhen am Schäferkampsweg ausgetragen werden. Sie finden fast jeden Samstag ab 15:00 Uhr statt. Hierzu sind Besucher jeder Zeit willkommen.

Detlev Jacke, Abteilungsleitung Badminton

Die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg, aus der Kommunalwahl 2008 als stärkste Fraktion in der Gemeindevertretung hervorgegangen, steht vor der Zerreißprobe: Die WHU-Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag musste nach heftigen Streitereien gegen Mitternacht abgebrochen werden, vorgesehene Wahlen konnten nicht mehr stattfinden. Eine offizielle Pressemitteilung wurde von der amtierenden Vorsitzenden Doris Dosdahl erst für Ende der Woche in Aussicht gestellt: Es gibt offenbar noch Abstimmungsbedarf.

Im Kreuzfeuer der Kritik seitens einiger Mitglieder um Bürgervorsteher Carsten Schäfer und die kommissarische Vorsitzende Doris Dosdahl steht Fraktionschefin Karin Honerlah. Ihr wird autoritärer Führungsstil vorgeworfen, sie wurde aus der Versammlung heraus sogar in die Nähe des zurückgetretenen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gerückt, ihr wurde vorgehalten, einem Fraktionszwang das Wort zu reden. In einer Wählergemeinschaft aber habe jeder das Recht, seine eigene Meinung zu vertreten, argumentierte der Schäfer-Flügel.

Anders die Honerlah-Unterstützer: In kommunalpolitisch wichtigen Fragen sollte die Fraktion einen einheitlichen Kurs steuern, wenn der einmal gefunden ist. Man könne intern sehr wohl kontrovers diskutieren, sollte dann aber zu einem Mehrheitsbeschluss kommen. Das Ergebnis sollte dann auch nach außen vertreten werden, wie es das Fraktionsstatut vorsehe, so die Meinung von Karin Honerlah. Uneinigkeit in den eigenen Reihen bei der Außendarstellung schade der WHU und stärke den politischen Gegner.

Die Anhänger der Fraktionsvorsitzenden wollten sich aber nicht nur rechtfertigen. Sie und mehrere „neutrale“ Mitglieder hielten vielmehr dem amtierenden WHU-Vorstand unter Doris Dosdahl Untätigkeit vor: Es habe keinerlei Veranstaltungen gegeben, keine Werbung um neue Mitglieder. Vielmehr sei deren Zahl um zehn Prozent zurückgegangen. Die Kommunikation untereinander sei schlecht.

Der Streit in der WHU schwelt schon seit geraumer Zeit, hat sich aber so richtig an Carsten Schäfers positiver Beurteilung des CCU und seinen jüngsten Überlegungen zu einer Erhöhung der gemeindlichen Steuern entzündet, die inzwischen von CDU, SPD und FDP zurückgewiesen worden sind. Schäfers zustimmende Haltung zum CCU löste bei der Mehrheit seiner Kollegen Unverständnis aus, weil sich die Fraktion noch am 17. August einstimmig gegen den Städtebaulichen Vertrag als Voraussetzung zum Bau des CCU ausgesprochen hatte. Der Bürgervorsteher und seine Anhänger erweckten den Eindruck, als stünden sie auf der Lohnliste der CDU, konnte man aus der Mitgliederversammlung hören.

Am Dienstag, 15. November, nun entscheidet die Gemeindevertretung in nicht öffentlicher Sitzung über eine Änderung des Städtebaulichen Vertrages. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten berichteten bereits darüber. Es ist wahrscheinlich, dass die Mehrheit von CDU, SPD und FDP dem Änderungsvorschlag der Verwaltung zustimmen wird. Spannender ist, ob die WHU-Fraktion geschlossen agiert.

Jörg Schlömann

14.11.2011

Kommentar: Wo WHU drauf steht, ist Honerlah drin