Kategorie: Berichte

Maik Makowka hat als Handballspieler schon viel von Europa gesehen. Zuletzt spielte der 32 Jahre alte gebürtige Rendsburger für Sonderjysk Elitesport in Dänemark in der 1. Dänischen Liga. Jetzt hat der Linkshänder  mit 2-Meter-Gardemaß beim Zweitliga-Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg unterschrieben und  will auf im rechten Rückraum gemeinsam mit Lasse Kohnagel  für Tore sorgen.

Seine wohl größten Erfolge feierte er zwischen 2000 und 2002 bei der SG Flensburg-Handewitt, als er 2001 den Europapokal der Pokalsieger gewann und im gleichen Jahr sein erstes und bisher einzige Länderspiel im Trikot des Deutschen Handball Bundes gegen Norwegen  bestritt und dabei drei Tore erzielte.  Da die SG Flensburg-Handewitt 2002 ein Überangebot an Linkshändern hatte, wurde Makowka ein Jahr an den spanischen Erstligisten BM Altea ausgeliehen. Von dort kehrte er 2003 zurück in die Bundesliga zur SG Wallau-Massenheim, die er 2005 in Richtung SC Meran in die erste italienische Liga verließ.  Nach einem Jahr Auslandserfahrung in südlichen Gefilden zog es ihn zurück nach Deutschland zur HSG Düsseldorf. 2008 folgte für zwei Spielzeiten ein Intermezzo in der Regionalliga Nord bei der DHK Flensborg, ehe er  beim damaligen dänischen Zweitligisten Sonderjysk Elitesport anheuerte, mit dem er 2011 in die dänische Eliteliga aufstieg. Nun sucht Makowka eine neue sportliche Herausforderung in der 2. Bundesliga.

„Ich habe mich für Henstedt-Ulzburg entschieden, da ich gerne noch einmal in der 2.Liga spielen möchte. Außerdem kenne ich Trainer Tobias Skerka und einige  Spieler schon, so dass mir die Entscheidung dadurch recht einfach gefallen ist. Das Niveau der der neuen eingleisigen 2. Liga ist sehr hoch und hat mich gereizt. Ich freue mich auf eine erfolgreiche Saison mit dem SV Henstedt-Ulzburg“, sagt der dreifache Familienvater, der neben dem Handballspielen noch in Flensburg  Vermittlungswissenschaften mit den Fächern Sport und Biologie studiert.  Trainer Skerka freut sich über den Transfer-Coup: „ Maik ist genau der Spielertyp, den wir noch gesucht haben. Mit seiner  internationalen Erfahrung hilft er dem Team weiter und  mit seiner Körpergröße kann er auch einmal für Tore aus neun oder zehn Metern sorgen, die uns in der vergangenen Saison noch gefehlt haben“, sagt Skerka, der Makowka auch als soliden Abwehrspieler schätzt.

Joachim Jakstat

7.6.2012

Die Wählervereinigung in Henstedt-Ulzburg – regelmäßig kritisiert sie die gemeindliche Haushaltsführung und fordert mehr Transparenz, Kontrolle und Wettbewerb bei Auftragsvergaben. Bis jetzt ohne durchschlagenden Erfolg. Erst Anfang Mai wurde der jüngste Vorstoß der WHU von den anderen Fraktionen abgelehnt, den Grundsatzbeschluss für ein gemeindliches Rechnungsprüfungsamt zu fassen.

Auch die von der Gemeindeverwaltung auf WHU-Wunsch veröffentlichte Vergabeliste, die alle gemeindlichen Aufträge an Planungs- und Ingenieurbüros der vergangenen fünf Jahre auflistet, wurde von den anderen Parteien eher zurückhaltend kommentiert. Dabei lässt die Erteilung von Aufträgen an immer dieselben Büros für die Gemeindekasse nichts Gutes erahnen. Denn welche Mondpreise schließlich bei ausgeschaltetem Wettbewerb auftreten können, sollte den Politikern noch durch die Diskussion um die Neugestaltung des Vorplatzes an der Olzeborchschule in Erinnerung sein.

Jetzt allerdings haben Karin Honerlah, Wilhelm Dahmen und Co. einen Hebel gefunden, der das Zeug dazu hat, die bisherige, jahrelang von CDU und SPD tolerierte, Vergabepraxis der Verwaltung grundlegend zu verändern. Der WHU-Coup versteckt sich unter dem Tagesordnungspunkt fünf der nächsten Hauptausschusssitzung am Dienstag kommender Woche.

Darin heißt es unter anderem: „…der Hauptausschuss möge beschließen, die Richtlinie des Innenministeriums (Amtsblatt SH 2008, S. 414) für gemeindliche Aufträge anzuwenden.“ Unter der Überschrift „ Die Wählergemeinschaft erhöht den Druck“ haben wir am Montagabend schon über den WHU-Antrag berichtet. Schaut man sich allerdings einmal Name und Inhalt der Richtlinie genauer an, kommt man zu dem Schluss, dass die WHU nicht nur den Druck erhöht, sondern die übrigen Fraktionen und die Verwaltung gleichsam schachmatt setzt: CDU und SPD werden überhaupt nicht umhin können, als beim Antrag der Wählergemeinschaft brav die Hände zu heben. Denn dass, was im Amtsblatt des Jahres 2008 auf Seite 414 steht, ist die Korruptionsrichtlinie des Landes Schleswig-Holstein. Diese ist zwar nur bindend für die Landesbehörden, gleichzeitig legt das Innenministerium aber auch allen sonstigen Verwaltungen in Schleswig-Holstein ans Herz, die Richtlinie anzuwenden.

Angesichts eines hauptamtlichen Bürgermeisters, der wegen Korruptionsverdachts seine Amtsgeschäfte derzeit nicht ausüben darf, wäre eine Ablehnung des WHU-Antrags wohl gleichbedeutend mit politischem Selbstmord. Und so wird allein die Wortkeule Korruption das herbeiführen, was Argumente nie vermocht haben: Bewegung in die Vergabepraxis bringen. Gleich nach Verabschiedung des WHU-Antrags wird das Bauamt den Anfang machen müssen. Und den Zustand beenden, dass ein von der Gemeinde beauftragter Architekt bei gemeindlichen Bauprojekten die Ausschreibungen vornimmt und zugleich auch für die Bauplanung zuständig ist. Denn das ist dann zukünftig untersagt: Die Korruptionsrichtlinie schreibt unter Punkt 4.3 die grundsätzliche Trennung von Planung, Vergabe und Abrechnung von Aufträgen vor.

Christian Meeder

6. Juni 2012

Die Korruptionsrichtlinie gibt es hier Korruptionsrichtlinie Schl.-H.

Ihr glanz- und stimmungsvolles Ende fand die vierte Kunst- und Kulturwoche Henstedt-Ulzburg mit dem Konzert von Kai und Theresa Schnabel. Bürgervorsteher Carsten Schäfer hielt in Anwesenheit von HU-Marketing Vorstandsmitgliedern, dem KuKuHU-Team, Vertretern von Vereinen und Verbänden sowie etwa 70 weiteren Gästen in der Kulturkate eine launige Abschlussrede und bedankte sich bei allen beteiligten Künstlern und Aktiven, Raumanbietern und Sponsoren sowie dem KuKuHU-Team für den Einsatz.

Insgesamt sei es die bisher erfolgreichste Woche gewesen und das hätten die Initiatoren den vielen Besuchern der Veranstaltungen, aber auch den Künstlern und Beteiligten zu verdanken, so Ingrid Wacker, KuKuHU-Pressesprecherin. Bis auf wenige Ausnahmen seien alle Veranstaltungen sehr zufriedenstellend verlaufen. Viele Künstler haben schon jetzt ihr Interesse an der fünften KuKuHU bekundet, die am 20. Mai 2013 starten wird.

Die Kümmerer gehen jetzt in die Sommerpause und werden im Herbst frisch gestärkt mit den Vorbereitungen zur KuKuHU im kommenden Jahr beginnen. Homepage und Email-Postfächer sind aber weiterhin für alle Anfragen, Anregungen und selbstverständlich Kritiken geöffnet.

Für Fragen und Auskünfte steht gern zur Verfügung: ingrid.wacker@kukuhu.de, www.kukuhu.de, Telefon: 7 624 063 oder 0163/7 624 063.

Jörg Schlömann

Spannend dürfte es bei der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am Dienstag, 12. Juni, um 18.30 Uhr im Rathaus werden: Es geht um die Vergabe von Aufträgen an Ingenieur und Architekturbüros in den vergangenen fünf Jahren. Dazu hatte die Verwaltung auf Antrag der WHU-Fraktion in der jüngsten Sitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses eine Liste vorgelegt. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten darüber berichtet.

Die Zusammenstellung der Verwaltung war vor allem von der CDU kritisiert worden – als reine „Beschäftigungsmaßnahme“: Die WHU habe damit den Rathausmitarbeitern unnötige Arbeit gemacht. Die Wählergemeinschaft kontert in ihrem Antrag für die Sitzung des Hauptausschusses: „Mit der Übersicht haben wir das Ziel verfolgt, uns Klarheit zu verschaffen, welche Leistungen in welchem Umfang von Dritten erbracht werden, um prüfen zu können, ob nicht Beratungs- oder Planleistung von Rathausmitarbeitern, statt von externen Firmen erbracht werden können.“

Nach Ansicht der WHU ist es für einige Sachgebiete wie Ortsplanung, Grünplanung, Tief- und Hochbau sinnvoller, künftig verstärkt für bestimmte Planungsleistungen eigene Mitarbeiter zu beschäftigen. Sie bittet die Verwaltung um Stellungnahme; denn die WHU-Kommunalpolitiker bemerkten bei Durchsicht der Aufstellung, dass gut 50 Prozent des Auftragsvolumens der vergangenen fünf Jahre – rund 1,8 von knapp 3,5 Millionen Euro – an nur vier Büros gegangen sind!

Die WHU weiter: „Noch mehr überrascht hat es uns, dass für bestimmte Fachplanungen nur ein einziges Büro mehr als 20-fach beauftragt wurde, obwohl es Mitbewerber gibt.“ Die Wählergemeinschaft stellt dazu fest: „Wir sehen hierdurch den Wettbewerb ausgeschaltet, und es stellt sich die Frage, ob bei den Vergaben wettbewerbsgerechte Preise erzielt wurden. Die Verwaltung möge erklären, ob diesem Büro auch in Zukunft Aufträge erteilt werden und in welche Abhängigkeit sich die Gemeinde dadurch begibt.“

Die WHU-Kommunalpolitiker werden noch massiver: „Teilweise wurden nach unserer Einschätzung bei der gemeindlichen Auftragsvergabe die Vergabevorbereitung, die Projektplanung, die Vergabe und die Abrechnung nicht wie erforderlich organisatorisch und personell getrennt vorgenommen. In mehr als 30 Fällen ist ein Büro bei Um- und Erweiterungsbauten sowohl vorbereitend für die Verwaltung tätig geworden und hat anschließend auch jeweils Aufträge für diese Maßnahmen erhalten.“ Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten darüber berichtet: Es handelt sich um einen Architekten, der in einem Vertragsverhältnis mit der Gemeinde steht und ein eigenes Architekturbüro betreibt.

Die WHU fasst zusammen: „Grundsätzlich veranlassen uns die Diskussionen der vergangenen Monate, speziell auch die Vergabepraxis, folgenden Antrag zu stellen: Der Hauptausschuss möge beschließen, den Leitfaden zur Vergabe öffentlicher Aufträge (Ministerium Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Amtsblatt SH 2003 S. 782) und die Richtlinie des Innenministeriums (Amtsblatt SH 2008, S. 414) für gemeindliche Aufträge anzuwenden.“

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten zu der Vergabeliste mehr von der Verwaltung wissen wollen und mehrfach die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf (CDU) angerufen und um eine Stellungnahme gebeten. Sie war laut Vorzimmer jedoch stets in Besprechungen. Auch unsere Bitten um Rückruf blieben erfolglos. Jetzt wird die amtierende Verwaltungschefin sich wohl nicht länger in Schweigen hüllen können!

Jörg Schlömann

4. Juni 2012

„Pleiten, Pech und Pannen“ hieß es schon im Februar dieses Jahres bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.  Da stand Bürgermeister Torsten Thormählen gerade frisch unter Korruptionsverdacht, die zu dem Zeitpunkt größte Fraktion der Gemeindevertretung, die WHU, war in zwei Teile zerbrochen und zu allem Überfluss entpuppte sich auch noch das als einzigartig gepriesene neue Logo als Dublette.

Das Problem: Seit dem Bericht im Februar wird die Pannenserie nahtlos fortgesetzt. So missachtete die amtierende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf einen Beschluss der Politik und nutzte das umstrittene neue Logo, ohne die Eintragung des Symbols in das Münchener Markenregister abzuwarten. Dann stellte die Verwaltung eine Liste in das Bürgerinformationssystem der Gemeinde ein, aus der hervorging, welche Planungs- und Ingenieurbüros in den letzten Jahren  gemeindliche Aufträge erhalten hatten,  und verstieß damit möglicherweise gegen Datenschutzgesetze. Jedenfalls handelte die Verwaltung zügig, als wir öffentlich machten, dass merkwürdigerweise ziemlich oft dieselben Firmen mit Aufträgen bedacht wurden: Sie löschte kurzerhand die Namen der Planungs- und Ingenieurbüros aus der Vergabe-Liste.

Bei der neuesten Panne, die für Ärger bei den Politikern sorgt, ist die Verwaltung allerdings unschuldig. Denn diesmal patzte die Umschau: Weil das Anzeigenblatt die zugeschickte amtliche Bekanntmachung für die kommende Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses versehentlich in der elektronischen Post übersah und deswegen nicht abdruckte, fällt die für den heutigen Montag, den 4. Juni, angekündigte Sitzung des Gremiums aus.

Ein Lapsus mit weitreichenden Konsequenzen: Denn für die Nachholsitzung am Montag den 18. Juni müssen die Politiker nun ins Wiking-Hotel ausweichen, in den dortigen „Saal Odin“. Alle anderen Räume im Rathaus oder im Bürgerhaus seien erstaunlicherweise zu dem Zeitpunkt besetzt, so der Ausschussvorsitzende Horst Ostwald zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.

Christian Meeder

3.06.2012

Bereits um 9.30 Uhr war der Wiesenparkplatz gegenüber dem Beckersberggelände voll besetzt – dabei fand die offizielle Eröffnung erst um elf Uhr statt. So groß waren Andrang und Interesse! Aber irgendwie verteilten sich die anfahrenden Autos dann doch so, dass sich die Veranstalter der 13. HHG-Verkaufsmesse Henstedt-Ulzburg über eine ausgesprochen üppige Besucherzahl freuen konnten – trotz des wechselhaften Wetters. Vorsitzender Ulf Pielke begrüßte neben der Landrätin Jutta Hartwig vor allem den Erstbegründer und Ehrenvorsitzenden der HHG, Werner Hesebeck.

Dass es inzwischen über 100 Aussteller sind, bedeutet, „dass wir uns nun nicht mehr übertreffen können, dazu fehlt einfach der Platz“, sagte Pielke. „So viele erfolgreiche Mitglieder –  das ist ein großer Gewinn für die Region!“ Deshalb müsse man die Firmen von außen unterstützen, da man das Konsumverhalten nur bedingt  beeinflussen könne. Dazu kämen die politischen Grabenkämpfe, „die es uns auch nicht leichter machen“. Trotzdem blicke er zuversichtlich in die Zukunft und hoffe auf lukrative Geschäfte der Aussteller. Und er empfahl den Gästen, gleich nach dem Frühstücksbüfett einen ersten Rundgang über das Gelände zu machen, um sich von den attraktiven Angeboten und der großen Vielfalt zu überzeugen.

Die Jungen der Jugendfeuerwehr nahmen ihre Aufgabe übrigens so ernst, dass sie die Eingänge des Festzelts wie einen Hochsicherheitstrakt bewachten und nur Besucher einließen, die eine Einladung oder einen Presseausweis vorzeigen konnten. Umso höflicher und hilfsbereiter erwiesen sie sich dafür an den Parkplatzein- und Ausfahrten.

Just als Bürgervorsteher Carsten Schäfer ans Renderpult trat, ergoß sich lautstark ein Wolkenbruch auf das Dach des Festzelts. Und es war nicht der einzige an diesem Wochenende. Da war es nur gut, dass Schäfer mit seiner Stimme den Lärm noch übertönen konnte. Seine Aufmerksamkeit galt ebenfalls Werner Hesebeck, der mit „Inge-Mausi“, seiner Lebensgefährtin seit 44 Jahren, gekommen war und sich mit seinen 88 Jahren („Aber ich will 100 werden!“) noch  immer für das Henstedt-Ulzburger Geschäftsleben interessiert. „Er ist für uns ein einmaliges Beispiel aller Unternehmer“, betonte Schäfer in seiner launigen Rede, in der er auch auf das Ulzburg-Center zu sprechen kam. „Jetzt wird es abgerissen – und angesichts dieser Ruine wird es Zeit, dass etwas passiert!“ Applaus, Applaus!

Gleichzeitig wies Schäfer auf „die vielen herausragenden Stände interessanter Firmen“ hin, die den Besuchern ein weites Spektrum der Unternehmerwelt vor Ort boten. Sein besonderes Dankeschön ging an HHG-Organisatorin Doris Tachezy und ihr Team, die unisono als „Manager-Perle“ gerühmt wurde. Da an diesem Wochenende auch die KuKuHU-Woche zu Ende geht, legte der Bürgervorsteher den Anwesenden noch einen anschließenden Besuch jener Veranstaltungen und Ausstellungen ans Herz, „weil sie wirklich sehenswert sind!“

Landrätin Jutta Hartwig bezeichnete die  Messe als sehr „umsichtig und professionell. Glückwunsch!“ Was das Wetter bei einer solchen Außenveranstaltung beträfe, so sei es doch nur günstig für die Aussteller, da die Menschen lieber zur Messe kämen als an die See zu fahren. „Der Kreis Segeberg hat gute Daten, und all seine umliegenden Gemeinden auch“, beruhigte die Landrätin ihre Zuhörer. „Trotzdem gibt es nichts, was nicht noch besser werden kann. Aber das macht sich eben nicht von allein.“ Jetzt wünsche sie den Unternehmern aber erst mal für die nächsten zwei Tage, „ordentlich Geld zu verdienen“.

Im Hintergrund winkte eine Tombola mit sage und schreibe 2000 Preisen – für ein Los von 50 Cents! Mit Hauptpreisen wie einem Lattenrost, einem Fahrrad, einem Fernseher und einer Wii-Anlage. Fürs Kulinarische wurde ebenso gesorgt wie für die Unterhaltung. Am Sonntag geht es von zehn bis 18 Uhr weiter – unter anderem mit einem sehenswerten Bühnenprogramm: Um elf Uhr wartet ein Maritimer Frühschoppen mit dem Shantychor „Alstermöwen“, um 13 Uhr zeigt das Solarteam eine Photovoltaik-Demonstration neuer Energieversorgung. Um 14.15 Uhr gibt es Aikido vom SVHU, um 15 Uhr eine Modenschau von Birgit-Lentfer-Moden. Um 15.45 Uhr „Drums Alive – Kids in action“ vom SVHU und um 17 Uhr findet last but not least die Preisübergabe durch die Schützengilde Beckersberg statt.

Gabriele David

2. Juni 2012

Der SV Henstedt-Ulzburg, Aufsteiger in die zweite Handball-Bundesliga, rüstet auf und verstärkt sich für die neuen Aufgaben: Der Verein hat für die kommende Spielzeit Nico Kibat verpflichtet. Der 32 Jahre alte Spielmacher , der als ausgezeichneter Abwehrspieler gilt, spielte zuletzt vier Jahre für die SG Bietigheim in der zweiten Bundesliga und war bei seinem Klub als Kapitän hoch angesehen. Kibat erzielte in den vergangenen vier Spielzeiten fast 600 Tore für seinen Verein, davon in der laufenden Punktrunde 155 Treffer (86 Siebenmeter).

Da es Kibat aus privaten und beruflichen Gründen wieder zurück in den Norden zog, konnte sich der SVHU die Dienste des erfahrenen Bundesligaspielers sichern. Der in Rendsburg geborene Kibat erlernte das Handball-Einmaleins bei der HSG Schülp/Westerrönfeld, ehe er mit 15 Jahren zum THW Kiel wechselte und dort in der Saison 1999/2000 mit 20 Einsätzen in der ersten Liga zur Mannschaft gehörte, die Meisterschaft und Pokal gewann. Ab Sommer 2000 spielte Kibat mit Zweitspielrecht für den TSV Altenholz, wechselte dann aber 2002 zum Stralsunder HV, mit dem er ein Jahr später in die erste Bundesliga aufstieg. Nach einer Saison im Handball-Oberhaus wechselte Kibat in den Süden, spielte vier Jahre für die TSG Friesenheim und ab 2008/2009 für die SG BBM Bietigheim. Kibat absolvierte drei Länderspiele für die B-Nationalmannschaft und insgesamt 24 Partien im DHB-Junioren-Nationalteam.

Kibat möchte Anfang kommenden Jahres ein Referendariat als Berufsschullehrer beginnen und so seine berufliche Karriere vorantreiben. „Nico ist ein erfahrener Spieler, der die zweite Bundesliga genau kennt. Mit seiner Routine wird er uns insbesondere in der Abwehr helfen. Im Angriff ist er im Rückraum flexibel einsetzbar. Wir haben damit zusätzliche taktische Optionen geschaffen“, sagt SVHU-Coach Tobias Skerka, der mit seinem Neuzugang beim Stralsunder HV noch gemeinsam auf dem Parkett stand.

Joachim Jakstat

1.6.2012

„Die Tennet war auch da“, kommentierte Leser Waldemar Bianga leicht vorwurfsvoll die gestrige Berichterstattung über die Einwohnerversammlung, bei der wir uns auf Neuigkeiten zum CCU konzentrierten. Das ebenfalls wichtige Thema der Stromtrasse soll aber natürlich nicht unter den Tisch fallen. Zumal der Vortrag von Klaus Deitermann und seinem Kollegen Uwe Hermann vom Netzbetreiber Tennet für überwiegend zufriedene Gesichter im Ratsaal sorgte.

Die beiden gaben bekannt, dass Tennet mit der Autobahnvariante ins Planfeststellungsverfahren gehen will. Damit sind die Chancen deutlich gestiegen, dass die von Politik und Verwaltung bevorzugte Trassenvariante an der Autobahn verwirklicht werden kann. Ganz ohne Nebenwirkung ist aber auch diese Trassenführung nicht. Denn sie schwenkt in Höhe Beckershof von der Autobahn ab und verläuft dann an den AKN-Schienen entlang durch den Rantzauer Forst bis zum Umspannwerk Friedrichsgabe.

Ohne entsprechende Umweltauflagen bliebe dort dann vom Wald wenig übrig, so Tennet-Mann Deitermann: „Wenn wir eine einfache Schneise schlagen würden, dann wäre das tabula rasa, denn die Schneise wäre ziemlich breit.“

Um die Beeinträchtigung des Waldes und seiner Naherholungsfunktion für die Bürger der Großgemeinde in Grenzen zu halten, gebe es zwei Möglichkeiten, so Deitermann weiter: Die Leitungen mit Hilfe höherer Masten in diesem Bereich über den Wald zu legen, oder den Bewuchs unter den Leitungen anzupassen.

Christian Meeder

1.6.2012

Mäßiger Besucherandrang bei der gestrigen Einwohnerversammlung im Rathaus: Viele Stuhlreihen im Ratssaal blieben leer. Nicht nur Kevin Hasenkamp von der Piratenpartei wunderte sich: „Unter einer Einwohnerversammlung stelle ich mir etwas Anderes vor.“ Selbst Lieselotte Schäfer blieb der Veranstaltung fern. Die Ehefrau des Bürgervorstehers weilte  stattdessen nur wenige Meter vom Rathaus entfernt in der Gemeindebücherei. Dort unterhielten Joachim Dultz, Joachim Streitel und Hans-Jürgen Bebensee die Besucher mit lustigen Gedichten und Geschichten von Heinz Erhard.

Dass trotz des kulturellen Gegenprogramms gleich nebenan noch rund 120 Interessierte den Weg ins Rathaus fanden, ist zu einem Teil wohl den Henstedt-Ulzburger Nachrichten zu verdanken. Denn andere Medien hatten es offenbar versäumt, auf den Termin hinzuweisen. SPD-Chef Reinhard Kunde: „Ich bin allein durch die Berichterstattung in den Henstedt-Ulzburger Nachrichten auf die Einwohnerversammlung aufmerksam geworden.“

Darin hatten wir die Hoffnung geäußert, dass nun endlich Tacheles geredet wird: CCU: Die Einwohner wollen jetzt die Fakten hören – Gerüchte waren gestern“, lautete die Schlagzeile. Nach der Veranstaltung ist allerdings vieles noch unklarer als zuvor. Das beginnt schon beim möglichen Baubeginn: Zwar bekräftigte CCU-Projektentwickler Peter Skrabs, im Juli mit dem Abriss des alten Centers beginnen zu wollen, um im nächsten Moment allerdings die Aussage mit der Bemerkung ad absurdum zu führen, dass man derzeit Verhandlungen mit einer holländischen Immobiliengruppe über einen Einstieg in die CCU-Projektentwicklungsgesellschaft führe. Im Klartext: Die Projektentwickler Will und Skrabs kriegen das CCU allein nicht gewuppt, die Finanzierung des Großprojektes ist unklar, ein zügiger Baubeginn ist offenbar reines Wunschdenken.

Auch weil die Projektentwickler offenkundig Schwierigkeiten haben, weitere Mieter für das CCU zu finden. Und das anfänglich vollmundig vorgetragene Konzept, eine gehobene Einkaufsqualität zu etablieren, ist schon längst beiseite gewischt worden. So konnte neben den bisher genannten Namen Kaufland, C&A, DM, Ernstings Family und der Bäckerei Allwörden nur ein einziger weiterer potenzieller Mieter präsentiert werden: ein Frisör.

Trotz der offensichtlichten Ungereimtheiten, die Meinungen über den Vortrag von Projektentwickler Skrabs und zum CCU insgesamt waren geteilt. Während Branchenexperte Kurt Göttsch von einer insgesamt unbefriedigenden Veranstaltung sprach und dem City Center die Eigenschaft eines Einkaufszentrums abspricht („Das CCU  ist in der Form ein Fachmarktzentrum ohne Charme und ohne Aufenthaltsqualität.“), blieb etwa CDU-Gemeindevertreter Jens Müller gegenüber den Henstedt-Ulzburger-Nachrichten bei seiner positiven Haltung zum CCU. Zwar wäre es sicherlich wünschenswert gewesen, schon jetzt mehr über die Mieterstruktur zu erfahren, aber dazu seien eben wohl noch ein paar Verhandlungen zwischen den Vertragspartnern notwendig. Schlussendlich glaubt Müller, werde Henstedt-Ulzburg ein attraktives Zentrum bekommen: „Ich bin sehr zuversichtlich, wenn das Gebäude erstmal steht und die Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, dann wird dieser attraktive Standort ganz sicherlich mit vernünftigen Anbietern gefüllt werden und sich insbesondere von der ernüchternden Atmosphäre des Gewerbeparks deutlich abheben.“

Christian Meeder

31. Mai 2012

Zugeknöpft zeigten sich die Mitglieder des Jugend- und Sportausschusses der Gemeindevertretung bei ihrer jüngsten Sitzung im Rathaus: Die Kommunalpolitiker waren nicht dazu zu bewegen, Geld herauszurücken! Die Antragsteller mussten unverrichteter Dinge wieder gehen.

Als erste traf es die Schützen von der Beckersberggilde: Sie wollten von der Gemeinde einen Zuschuss aus Steuergeld für die Sanierung der Fundamente ihres Schießstandes. Da sich aber der Kreis- und der Landesschützenverband bereits zugeknöpft gezeigt hatten, wollten auch die Henstedt-Ulzburger Kommunalpolitiker die Kasse nicht so ohne weiteres öffnen. Hintergrund für die Zurückhaltung der Geldgeber: Der Verein hat über Jahre keine Sanierung an dem Bau vorgenommen. Es gibt nach wie vor Widersprüche bei der Kostenberechnung. Im August will sich der Ausschuss erneut mit dem Thema befassen.

Hart traf es dann den SVHU: Der wollte, dass der gemeindliche Mietzuschuss von 200 Euro pro Monat für die Geschäftsstelle weiter gezahlt wird. BFB- und SPD-Fraktion machten darauf aufmerksam, dass es sich bei dieser freiwilligen Leistung der Gemeinde um eine Anschubfinanzierung gehandelt habe – zeitlich begrenzt. Die Zeit sei abgelaufen, keine weiteren Mittel!

CDU-Vertreter Claus-Dieter Rommerskirchen, Tischtennis-Spartenleiter beim SVHU, war der einzige Kommunalpolitiker, der sich für eine Fortzahlung aussprach: Der Verein habe große Schäden erlitten. „Anschub heißt nicht, dass der Motor auch anspringt. Deshalb sollten wir beim zweiten Anschub helfen.“ Das sahen die übrigen Ausschussmitglieder anders und stimmten dagegen. Vorsitzender Sven Oldag, selbst einflussreiches SVHU-Mitglied, enthielt sich der Stimme.

Auch mit dem zweiten Antrag auf Mietzuschuss für einen Raum zum Tanzen in Kisdorf kam der Sportverein nicht durch. Im Ausschuss kam die Meinung auf, man solle sich auch mit der Nachbargemeinde über eine finanzielle Beteiligung verständigen. Wenn das geklärt ist, kommt das Thema wieder auf die Tagesordnung des Gremiums.

Jörg Schlömann

30. Mai 2012

Mittwoch, 30. Mai, 19 Uhr: Einwohnerversammlung im Ratssaal. Zwei Themen hat Bürgervorsteher Carsten Schäfer (BFB) den Bürgerinnen und Bürgern zur Diskussion vorgeschlagen: Ausbau des Stromnetzes und Bau des City Centers Ulzburg. Letzteres hat die Gemüter in der Vergangenheit besonders stark bewegt und dürfte auch in der Debatte am Mittwoch für Zündstoff sorgen, zumal der Baubeginn, der längst stattgefunden haben sollte, nach wiederholten Aussagen der Investoren und der CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung unmittelbar bevorsteht.

Von seiten der Projektentwickler wird der Hamburger Kaufmann Peter Skrabs anwesend sein und hoffentlich die Fragen der Einwohner umfassend beantworten. Aber auch die Verwaltung wird Rede und Antwort stehen müssen. So gehören sicherlich zu den spannendsten Fragen: Wie groß ist eigentlich das Investitionsvolumen? Gibt es inzwischen eine Finanzierungszusage der Hamburger Sparkasse für das CCU-Projekt oder weiterhin lediglich ein Angebot des Geldinstituts und erfüllt das die entsprechenden Vereinbarungen im Städtebaulichen Vertrag?

Davon hängt auch der Baubeginn für das CCU ab, der gleichbedeutend ist mit dem Anfang der Abrissarbeiten für das marode Ulzburg Center. Haben alle beteiligten Behörden Grünes Licht gegeben – insbesondere der Landesbetrieb Straßenbau? Was ist mit der Neuregelung der Grünen Welle auf der Hamburger Straße, wie steht es mit den Abbiegespuren?

Und die künftigen Kunden des CCU interessiert es sicherlich, von Peter Skrabs zu erfahren, wieviel Fläche des Projektes denn bereits vermietet ist und an wen. Welche Geschäfte und Gaststätten werden sich im neuen Einkaufszentrum niederlassen, welche Branchen werden vertreten sein? Bislang beruht der Wissensstand der Öffentlichkeit mehr auf Gerüchten als auf Fakten.

Jörg Schlömann

29. Mai 2012

Der Weg zur Götzberger Mühle glich am Pfingstmontag einer Völkerwanderung: Zu Fuß und per Fahrrad, aber auch mit dem Auto strömten die Besucher einem zweifachen Ereignis entgegen. Denn nicht nur der  traditionelle Mühlentag mit Besichtigungen und dem Einblick in das alte Mühlenhandwerk wurde gefeiert – auch die Eröffnung der KuKuHu-Woche begrüßten die Besucher mit viel Beifall. Ingrid Wacker und ihre Kümmerer wurden von Uwe Gätjens von Henstedt-Ulzburg Marketing ausdrücklich für die Erfolge der vergangenen drei Jahre gelobt.

„Mehr als 100 Beteiligte, knapp 40 Veranstaltungsorte – und das für alle Altersgruppen“, begeisterte sich Gätjens. „Das hat eine Außenwirkung, die weit über Henstedt-Ulzburgs Grenzen hinausgeht!“ Im Übrigen seien die Gäste die Hauptpersonen, die mit ihrer Akzeptanz den größten Teil des Erfolges ausmachten. „Kunst und Kultur verbindet“ – das ist das parteiübergreifende Motto der diesjährigen KuKuHU-Woche.

Altbürgermeister Volker Dornquast gab zu, dass er dem Projekt von Ingrid Wacker anfangs sehr skeptisch gegenüberstand: Wie sollte das funktionieren? Reichte die Nachfrage überhaupt aus? Gab es genügend Sponsoren? Und ob! Allen voran die Familie Schlüter.

Deshalb sieht Dornquast sich heute als „Geburtshelfer“ der KuKuHU, der stolz ist auf diese Leistung, die die „Kümmerer“ Jahr für Jahr erbringen. Ermutigend daher sein Aufruf: „Haltet durch! Es hat sich gelohnt! Ihr habt der Gemeinde einen großen Dienst erwiesen. Also – mit neuem Schwung ins nächste Jahr!“ Wie zur Bekräftigung überreichte Jürgen Sass-Olker von der SPD 300 Euro, die der jährliche Flohmarkt erbracht hatte und die diesmal an KuKuHU gingen. Eine Besucherin meinte überzeugt, dass KuKuHU eigentlich den Manke-Preis verdient hätte. Wenn nicht jetzt, dann vielleicht später …?

Derweil tobte auf dem Mühlengelände das Leben, nicht zuletzt wegen der traditionellen Buchweizentorte auf dem riesigen Kuchenbüfett. Wer’s lieber herzhaft mochte, entschied sich für die leckeren Grillwürstchen oder ließ sich von Ernährungsberater Andreas Sommers, dem „Brotbäcker aus Leidenschaft“, unter anderem in die Geheimnisse der Kräuter in seinem einzigartigen Schwarzbrot einweihen. Parallel dazu lief ein Film über die urige Art des früheren Brotbackens – ein Vorgang, der sich heute, auch aus hygienischen Gründen, kaum mehr nachvollziehen lässt, aber hoch interessant anzuschauen war.

Dass die Götzberger Mühle eine von 56 Wind- und Wassermühlen in Schleswig-Holstein ist, die zum 19. Mal an diesem Pfingstmontag ihre Tore öffneten,  spricht für die Hoffnung der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde, die Kulturtechnik des Müllerns den Menschen wieder näher zu bringen. „Die alten Mühlen prägen nicht nur unser Landschaftsbild, sondern sind auch ein wichtiger Faktor für den Tourismus“, erklärt Hans-Jakob Tiessen, seit 20 Jahren Vorsitzender des Mühlenvereins für Schleswig-Holstein und Hamburg. Bundesweit sind es sogar fast1 000 Mühlen, die an diesem Tag für die Bevölkerung geöffnet wurden.

Gabriele David

28.05.2012

Als Trainer Jens Martens in der 71. Minute  Sascha Schwarzwald und Jan Kaetow  gegen seinen Sohn Jannick Martens und Marcel Schöttke auswechselte, würdigte der Coach damit die Leistungen des Duos, die maßgeblich dafür gesorgt hatten, dass der SV Henstedt-Ulzburg auch in der kommenden Spielzeit als  Schleswig-Holstein-Ligist geführt wird.  Kaetow als spielstarker Antreiber hinter den Spitzen und  Schwarzwald als „Mann des Tages“  mit vier Treffern waren in einer kompakt auftretenden Heimelf Garanten für den Erfolg im „wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte“.   Ein Abstieg hätte  einen wesentlichen Einschnitt im leistungsorientierten  Zukunftskonzept der  der SVHU-Fußballer bedeutet und gleichzeitig auch der zweiten Mannschaft, die in der Kreisliga vorzeitig Meister geworden war, den Aufstieg in die Verbandsliga verwehrt. Das alles ist „Schnee von gestern“ , denn als es darauf ankam, präsentierten sich die SVHU-Kicker  als diszipliniertes und engagiertes Kollektiv . Angeführt von Kaetow und Schwarzwald, aber auch von einem souveränen Abwehrchef Benjamin Hermberg, Mittelfeldrenner Tobias Homp und Flügelflitzer Tim Jeske boten die Platzherren den rund 350 Zuschauern beste Unterhaltung mit Angriffsfußball par excellance. Allerdings stellten die Gastgeber die Nerven ihrer Anhänger auf eine Zerreißprobe, denn in der ersten halben Stunde konnte das Team insgesamt acht hundertprozentige Chancen nicht verwerten. Ungenauigkeit im Abschluss und ein glänzender Heider Keeper Nils Wulf sorgten dafür, dass Leistungssport-Manager Oliver Wegmann in der Sprecherkabine des Internet-Live-TV- „fast einen Herzkasper“  bekam.

Defensivallrounder Felix Schultz zeigte seinen Sturmkollegen dann, wie man Tore schießt, als er trocken von der Strafraumgrenze nach abgewehrter Flanke die 1:0-Führung erzielte (26.) Sascha Schwarzwald hatte gut aufgepasst, denn mit einem Hattrick zwischen der 28. Und 41. Minute  leitete er ein  entspanntes Fußballfest für den SVHU-Anhang ein,  der gegen „wenig inspirierte Heider „ acht Tore bejubeln durfte.

Nach dem Schlusspfiff wich die Anspannung der Akteure und Jens Martens, sonst ein strikter Gegner von Alkohol  stieß mit einem Bierchen, das Liga-Obmann Kai Märtin kredenzte, auf den Klassenerhalt an.

Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen,“, jubelte Jürgen Schmüser , der den Klassenerhalt als schönstes Geburtstagsgeschenk bezeichnete. Der SVHU-Fußballchef  hatte unter der Woche seinen „Fünfzigsten“ gefeiert.

„Das war meine schwierigste Saison als Trainer hier auf dem Rhen“, bekannte Martens, der im neunten Jahr beim SVHU auf der Bank Regie führt. „Wahrscheinlich sogar in meiner ganzen Fußball-Karriere. „ Ein fast unglaubliches Verletzungspech hatte sein Team an den Rand des Abstiegs geführt. Erst als der Coach im Frühjahr Altmeister Tobias Homp in höchster Not reaktivierte und Routinier Benjamin Hermberg bekniete , auch ohne Training einige Spiele mitzuwirken, ging es wieder bergauf.  Vier Siege in Folge im  April schienen die Rettung, doch schwache Auftritte im Mai  ließen den SVHU bis zum Schluss zittern.

Der perfekte Saisonabschluss – am Freitag folgt noch das Finale im Integrations-Cup in Kaltenkirchen gegen die KT (19.30 Uhr)  ehe  das Team 2011/2012 Geschichte ist. Einige Spieler werden den Verein verlassen. „Wir haben die Verabschiedung extra nicht vor dieser Partie gemacht. Die volle Konzentration galt dem Klassenerhalt“, so Martens, der mit seinen Mitstreiter Jan Kaetow, Tim Jeske (beide Elmshorn) und Andreas Meyer (Tangstedt) nun wohl in Kaltenkirchen verabschieden wird. Einige bislang ungeklärte Personalien sollen zeitnah in dieser Woche abgearbeitet werden und auch weitere Transfers, die auf Eis lagen, sollen nun zügig unter Dach und Fach gebracht werden, damit dem Verein eine weitere Zittersaison erspart bleibt.

SV Henstedt-Ulzburg – Heider SV 8:0 (4:0).

SV Henstedt-Ulzburg: Andre  Zick (80. Yannick Holtz) – Felix Schultz, Florian Geertz, Benjamin Hermberg, Andreas Meyer – Tim Jeske, Marc Jürgensen, Tobias  Homp, Deniz Türkoglu – Jan Kaetow (71. Marcel Schöttke), Sascha Schwarzwald (71. Jannick Martens)

SR: Marc  Quednau ( Seeretz)

Zuschauer: 350

Tore: 1:0 (26.) Felix Schultz, 2:0, 3:0, 4:0 (28.,31.,41.) Sascha Schwarzwald, 5:0  (63.) Jeske, 6:0 (70.) Schwarzwald, (74.)  7:0 Jeske, 8:0 (90.) Martens

Joachim Jakstat

27.05.2012

In ganz Deutschland wird am Pfingstmontag schon zum 19. Mal der Mühlentag gefeiert – auch in Henstedt-Ulzburg. Der Verein Götzberger Windmühle e.V., der die Mühle restauriert hat, lädt von elf bis 18 Uhr zum Besuch ein.

„Wir sind mit der Restaurierung fertig“, so Wolfgang Sievers, Vorsitzender des Vereins. „Das große Ziel des Vereins ist erreicht: Die Mühle kann wieder mahlen. Das soll natürlich auch am Pfingstmontag versucht werden. Wenn Petrus uns nur genug Wind schickt!“

Nach acht Jahren blickt der Verein bereits auf eine kleine Tradition: Die Mühle kann selbstverständlich besichtigt werden. Das Team der Mühlenführer steht für viele Fragen bereit.

Das Extra dieses Jahres ist eine Dokumentation des Henstedt-Ulzburger Ernährungsberaters Andreas Sommers mit dem Titel „Das klassische bäuerliche Brotbacken in Schleswig-Holstein“ im Nähzimmer der Mühle. Dort wird Sommers auch mit Tipps und Informationen zum Thema „Brotbacken leicht gemacht“ und vielen Rezepten zur Verfügung stehen.

Für das leibliche Wohl sorgen das Kuchenbufett mit Kaffee, Tee und der beliebten Original Götzberger Buchweizentorte sowie Grill, Wasser- und Bierstand. Die Kinder können sich auch in diesem Jahr wieder die Zeit mit Spielen aus dem Spielmobil des Kinderschutzbundes vertreiben.

Nach wie vor werde es keine Verkaufsbuden, keine andere Werbung als die für den Mühlenverein und auch keine Musik geben, so Sievers. Viele Besucher hätten immer wieder betont, wie erholsam sie ein paar Stunden an der Mühle ohne jeglichen Kommerz empfinden – in Ruhe und Gemütlichkeit.

Jörg Schlömann

26.05.2012

Da hatte sich der Ernährungsexperte und Brotbäcker aus Leidenschaft Andreas Sommers aus Henstedt-Ulzburg doch arg verkalkuliert. Von den 100 Litern köstlicher Gemüsesuppe, die er anlässlich des Quickborner Gesundheitstages zubereitet hatte, waren doch tatsächlich 40 Liter übrig geblieben. Und das, obwohl sich genügend Besucher daran gelabt hatten –  nicht zuletzt, weil Sommers’ beliebtes selbstgebackenes Schwarzbrot und Baguette dazu gereicht wurde. Allerdings waren die einzelnen Portionen viel kleiner als gedacht ausgefallen. Und so blieb fast die Hälfte der Suppe mit Kräutern und Gemüse im Topf.

Für das Ehepaar Sommers jedoch kein Grund zu Verzweifeln, zumal sie von den Verkostern ein begeistertes Feedback bekommen hatten. Warum daraus nicht eine gute Tat machen? Und so schweißten sie das Ganze in zweieinhalb-Kilo-Beutel ein und spendeten sie kurzerhand der evangelisch-methodistischen Gemeinde für ihren täglichen Mittagstisch im neuen Haus an der Beckersbergstraße 4, direkt neben der Apotheke. Leiterin Hilke Lemke war begeistert über die großzügige Spende. „Wir legen dann noch ein Würstchen dazu, und unsere Bäckerei Warkotsch, die uns täglich mit ihren Backwaren inklusive Kuchen verwöhnt, spendiert die Brötchen dazu“, sagte sie erfreut. Obwohl ihre Suppenküche vorwiegend von der Norderstedter Tafel beliefert wird, gibt es doch ab und zu auch mal Engpässe in der Zubereitung. Da kommt eine solche Suppenlieferung gerade recht.

Wer Andreas Sommers am Pfingstmontag, dem Mühlentag, in Götzberg live und in action erleben möchte, sollte sich ab 10 Uhr dort einfinden. Dann wird er nicht nur seine selbstgebackenen Brote zum Verkosten vorstellen, sondern auch Korn zu Mehl mahlen!

Gabriele David