Der Widerstand gegen die Planungen für das neue Einkaufszentrum CCU nimmt zu! Jetzt haben sich auch namhafte Firmen aus dem Gewerbepark Henstedt-Ulzburg zu Wort gemeldet. Ihnen ist vor allem die mögliche Ansiedlung des Kaufland-SB-Warenhauses ein Dorn im Auge. „Dadurch entstünde ein reiner Verdrängungswettbewerb mit der Gefahr, dass beide Standorte, CCU sowie auch der Gewerbepark, darunter leiden“, heißt es in einem Brief an Bürgervorsteher Carsten Schäfer, Bürgermeister Torsten Thormählen und die Fraktionsvorsitzenden der Gemeindevertretung.

Das Schreiben haben unter anderem die Geschäftsführer von real, Möbel Hesebeck, toom, Mc Donalds, REWE Group, Schuh Hess, Media Markt und Big Deal unterzeichnet. Sie betonen übereinstimmend ihre positive Grundeinstellung gegenüber dem Neubau eines Geschäftszentrums zwischen Rathaus und Bahnhofstraße, „zumal , wie bisher kommuniziert, eine bedarfsgerechte Sortimentsstruktur geplant war, auch mit ergänzenden Angeboten zum Gewerbepark.“ Man sei davon ausgegangen, dass dadurch die gesamte Angebotsvielfalt in Henstedt-Ulzburg erweitert werde, Kunden und alle Unternehmen damit profitieren würden.

Kaufland muss aber nach Ansicht der Unterzeichner des Protestbriefes „als großflächiger Einzelhandel in direkter Konkurrenz zum Gewerbepark angesehen“ werden. Die Geschäftsleute warnen vor den Folgen : „Arbeitsplätze, die im Gewerbepark abgebaut werden müßten, könnten keinesfalls alle kompensiert werden. Neben den zu erwartenden Umsatzeinbußen im Gewerbepark wären Kosteneinsparungen und letztlich auch Leerstände die Konsequenz. Die Attraktivität als Einkaufsstandort ginge verloren mit unmittelbarer Auswirkung auch auf die Gewerbesteuer… Die durch Kaufland zu erwartende veränderte Verkehrssituation im Center-Bereich ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.“

Der Gewerbepark ist nach Meinung der dortigen Geschäftsleute schon lange nicht mehr das Einkaufsgebiet „auf der grünen Wiese“, was auch die aktuelle Wohnbebauung zeige, sondern bereits weitgehend in den Ort integriert. „Insofern sehen wir eine Anbindung von CCU und Gewerbepark als konstruktive Ergänzung im Sinne einer attraktiven Einkaufslandschaft in Henstedt-Ulzburg“, heißt es in dem Brief. Und weiter: „Es wäre für alle Beteiligten fatal, wenn diese Chance durch eine falsche Ansiedlungspolitik im CCU für den gesamten Standort Henstedt-Ulzburg nachteilige Folgen hätte.“ Die Unterzeichner bitten die politisch verantwortlichen Gremien im Ort um eine „klare Positionierung und erwarten eine entsprechende Stellungnahme“.

Jörg Schlömann

7.03.2011

Großes will Henstedt-Ulzburg für seine Kleinen schaffen! Bürgermeister Torsten Thormählen träumt sogar davon, ein Modellprojekt für das ganze Land auf den Weg bringen zu können. Dabei steht hinter diesem Traum ein Zwang; denn bis 2013 muss die Gemeinde 120 neue Krippenplätze schaffen, wenn sie der Bundesgesetzgebung entsprechen will. „Das können wir finanziell alleine nicht schaffen“, sagt der Verwaltungschef, und so ist Kreativität von ihm gefragt. Er will eine alte Idee unter neuen Vorzeichen reaktivieren.

Thormählen denkt bei der Errichtung eines neuen Kindergartens an eine finanzielle Zusammenarbeit mit Firmen im Gewerbegebiet. Die dort arbeitenden Eltern könnten ihre Kinder sozusagen „um die Ecke“ unterbringen. Im Notfall wären sie binnen weniger Minuten bei den Kleinen, um sie zu versorgen. Der Bürgermeister wird geradezu euphorisch bei der Vorstellung der Idee, die von der Gleichstellungsbeauftragten Annegret Horn volle Rückendeckung erhält. Auch sie betont die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung, die bislang einmalig in Schleswig-Holstein wäre.

Allerdings hatte eine Umfrage vor drei Jahren im Gewerbegebiet ergeben: kein Interesse bei den Firmenchefs. Doch Thormählen ist trotzdem zuversichtlich; denn nach seinen Feststellungen sind die Mitarbeiter der Betriebe, namentlich die weiblichen, sehr wohl von den Vorteilen einer solchen Einrichtung überzeugt. So ein Kindergarten sei sogar ein gutes Vermarktungsargument. Für die Umsetzung seiner Pläne sieht der Bürgermeister verschiedene Möglichkeiten: Die Firmen könnten beispielsweise für ihre Beschäftigten Platzkontingente erwerben.

Thormählen will die notwendige Immobilie nicht kaufen oder bauen, sondern mieten: „Das andere wäre zu teuer.“ Und so ist er jetzt auch (noch) ohne Zustimmung der Kommunalpolitiker auf der Suche nach geeigneten Objekten. Ein Standort neben einem Schrottplatz komme natürlich nicht in Frage. Die Kleinen sollten genügend Raum zum Spiel im Freien haben. „Einfach toll“ wäre für den Bürgermeister eine Ansiedlung in der Nähe der Fun Arena an der Heidekoppel, weil dort vielleicht der Schwimmbereich genutzt werden könnte. Der Verwaltungschef ist sich ganz sicher, die Einwilligung der Parteien zu bekommen. Auch eine Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden kann sich Thormählen bei der Einrichtung eines Kindergartens im Gewerbegebiet vorstellen. Nur wie das Finanzierungsmodell aussehen wird, weiß er noch nicht.

Jörg Schlömann

Carmen Weyer und Markus Ehrenfried starten beim Sportverein Henstedt-Ulzburg mit zwei neuen Volleyball- trainingszeiten für die männliche Jugend. Start der zwei Gruppen ist am 29. März, das Training findet immer dienstags in der Sporthalle der Grundschule Rhen statt.

Die Zehn- bis 13-jährigen treffen sich zum Training von 16.15 bis 17.15 Uhr, die 13- bis 16-jährigen jeweils von 17.15 bis 18.30 Uhr.

Weitere Informationen gibt es unter www.sv-hu.de

Der Widerstand gegen die bisherigen Pläne für ein neues City Center Ulzburg (CCU) formiert sich: Eine Gruppe von Bürgern aus den verschiedensten Berufen und unterschiedlichen Parteien haben bereits weit mehr als 100 Unterschriften für einen sogenannten Ulzburger Appell gesammelt, der unter dem Motto steht: „Für eine lebendige Ulzburger Mitte!“ In dem Papier wird festgestellt: „Jetzt besteht letztmalig die historische Chance, eine belebte und beliebte Ortsmitte für alle Henstedt-Ulzburger zu errichten. Diese Chance darf sich die Gemeinde nicht aus der Hand nehmen lassen. Die kurzfristigen Wünsche eines Investors sind dabei nachrangig: Die Investoren müssen sich den übergeordneten und langfristigen Zielen unserer Gemeinde unterordnen.“

Das derzeitige Erscheinungsbild des Ortsmittelpunktes rund um das Rathaus beschreiben die Verfasser des Appells als „trist, öde und unansehnlich“. Ulzburg brauche einen „neuen attraktiven Mittelpunkt, der den Ort aufwertet und von den eigenen Bürgern gerne besucht wird.“ Dabei unterstützen die Autoren ausdrücklich die seit 2009 laufenden überparteilichen Planungen für das neue CCU. Sie stellen aber auch fest:

Wir haben das Recht mitzureden und mitzugestalten.

Wir stellen Forderungen an Politik und Verwaltung.

Wir bringen Entscheidungen ein, die für die Bürger Henstedt-Ulzburgs von Interesse sind.

Die Initiatoren des Ulzburger Appells begründen ihren Anspruch auf Transparenz und Mitsprache: „Die Neuplanung von Grundstücken in einem Ortszentrum ist stets von hohem öffentlichen Interesse. Daher sieht das Baugesetz für solche Grundstücke ein geordnetes B-Plan-Verfahren vor. Die Beteiligung der Bürger an diesem Vorgang ist ausdrücklich erwünscht.“

An der bisherigen Verfahrensweise kritisieren die Verfasser des Appells vor allem: „Die Planung des CCU ist bisher nur in Auszügen bekannt. Die bisherigen veröffentlichten Details lassen jedoch nur eine geringe architektonische und damit optische Qualität erwarten.“ Und für eine ausreichende Berücksichtigung der Bürgermeinung führen die Autoren an:“ Wir haben große Zweifel, ob das bislang geplante Konzept für ein CCU wirklich tragfähig ist: Die Verkaufsfläche ist einerseits zu klein, um dem Gewerbepark in der Gutenbergstraße Konkurrenz zu bieten. Die Verkaufsfläche ist andererseits zu groß, um Kannibalismus im örtlichen Einzelhandel zu verhindern.“

Als „katastrophal und für alle nicht zufriedenstellend“ bezeichnet der Appell die Verkehrssituation in Ulzburgs Mitte. Er ruft die Gemeinde zu einem Ideenwettbewerb unter Beteiligung der Bürger und Grundstückseigentümer auf. Eine solche Aktion biete die Chance auf einen echten Ortsmittelpunkt mit allen Perspektiven für die Zukunft: „Noch ist es nicht zu spät für eine bürgerfreundliche, wirtschaftlich und kulturell aktive Ortsmitte!“

Die Initiatoren werden in den nächsten Tagen weitere Unterschriften für ihren Aufruf sammeln. Weitere Informationen gibt es unter www.checkis.de/ulzburger-appell

Jörg Schlömann

Sehr geehrte Redaktion,

in Anbetracht der Ermordung von sechs Eichen in der Olivastraße in Henstedt-Ulzburg ist man versucht, biblisch zu zitieren: Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Denn das Fällen von 100 Jahre alten Eichen wird bei den künftigen Bewohnern der dort geplanten Reihenhäuser für dicke Luft sorgen. Warum? Ganz davon abgesehen, dass mit Billigung von Gemeindeverwaltung und Kommunalpolitikern ein volkswirtschaftlicher Schaden von rund 1,5 Millionen Euro (nach ökologischen Berechnungen des Bundes für Umwelt und Naturschutz) mal eben so angerichtet wurde, fehlen der Luft von HU nun jährlich auch 27 000 Kilo Sauerstoff (Jahresbedarf von 66 Menschen) , welche die Eichen produziert hätten. Und die Ökobilanz der „umweltfreundlichen Gemeinde“ wird mit 36 000 Kilo Kohlendioxid zusätzlich belastet, welche die Bäume verarbeitet hätten.  Dazu kommen weitere Schäden an Klima, Grundwasserhaushalt und sauberer Luft durch wegfallende Staub- und Schadstoffbindung. Aber Fotosynthese, ohne die wir Menschen gar nicht leben könnten, ist offenbar ein Fremdwort auch für unsere Kommunalpolitiker. Wobei in diesem Fall der legalen Abholzung vermutlich auch ein rechtlicher Aspekt aus den Augen verloren wurde: Nach dem Naturschutzgesetz des Bundes wäre zu prüfen gewesen, ob die Bäume nicht auch Vögeln oder anderen schützenswerten Tieren als Behausung gedient haben. Wenn das tatsächlich kontrolliert worden wäre, hat der Kontrolleur wohl auch beide Augen ganz fest zugedrückt.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Jörg Schütt

Henstedt-Ulzburg

Die abgeholzten 100 Jahre alten Eichen an der Olivastraße standen einem Neubauprojekt im Weg. Offenbar glaubt der Bauherr, die Grundstücke ohne die schattenspendenden Riesen am Grundstücksende besser verkaufen zu können.

Beim Neubaugebiet „Wachtelring“ in Ulzburg-Süd wurde in gleicher Weise verfahren. Auch dort säumte eine Allee aus Eichen den Straßenrand zur Habichtstrasse. Eine objektive Notwendigkeit die Bäume zu opfern bestand nicht. Das Baugebiet wäre durch den Erhalt der Bäume kaum beeinträchtigt gewesen. So stehen von der einst 40 Bäume  zählenden Baumreihe  nur noch 3 Bäume.

Dass es auch anders gehen kann, sieht man im Baugebiet Trögenölk, das in den 90er Jahren entstand. Die  Bäume an den Grundstücksgrenzen zum Bahnwanderweg sind dort erhalten geblieben.

Vielleicht liegt das daran, dass die Baumschutzsatzung erst 2003 von den Parteien gekippt wurde.

Christian Meeder

Ein modernes Einkaufszentrum im Herzen von Henstedt-Ulzburg – auf den ersten Blick eine faszinierende Idee. Und die Projektentwickler tun alles, um den Politikern und der Öffentlichkeit ihr Vorhaben schmackhaft zu machen. Sie präsentierten in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses eine Skizze, die das neue CCU von der Marktseite zeigt: eine lange Gebäudefront mit viel Glas, beginnend beim Rathaus, so dass die Höhe gar nicht mehr störend wirken kann. Bei genauem Hinsehen aber kann sich die Zeichnung als Plan für ein Potemkinsches Dorf erweisen; denn was hinter der Fassade sein wird, haben die Projektentwickler bis heute nicht annähernd mitgeteilt. Verschwiegen haben sie, dass es für den Verbindungsbau zwischen Rathaus und Center gar keine Baugenehmigung gibt.

Hartnäckig hält sich das Gerücht, das SB-Warenhaus Kaufland wolle sich im CCU ansiedeln – als sogenannter Ankermieter. Das aber bedeutet: Ab fünf Uhr früh rollt der Anlieferverkehr über die Hamburger Straße in die Bahnhofstraße, von wo die Versorgung des Centers erfolgen soll. „Die 40-Tonner werden den ganzen Tag über anliefern“, so ein erfahrener Center-Manager zu den Ulzburger Nachrichten, „und das bei laufenden Motoren. Leise geht`s dabei nicht zu, abgesehen von den zahlreichen Brummis auf Henstedt-Ulzburgs Nord-Süd-Achse.“

Auch mit dem kostenlosen Parken rund um das heutige Ulzburg Center dürfte es künftig vorbei sein. Durch einen Neubau werden, so eine Berechnung der Wählergemeinschaft WHU , rund 200 Stellplätze wegfallen. Eine Tiefgarage für 300 Autos ist vorgesehen. Die aber soll gebührenpflichtig sein und über die Hamburger Straße angefahren werden – schräg gegenüber vom Edeka-Supermarkt. Der Betreiber wird „begeistert“ sein: Sein Parkplatz ist voll, sein Laden leer, weil viele Kunden auf der anderen Straßenseite einkaufen.

Aber werden es auch genügend Kunden sein, damit ein großes Einkaufszentrum rentabel ist? Unserer Gemeinde mangelt es doch nicht wirklich an Einkaufsmöglichkeiten. Sicherlich könnten einige Geschäfte aus dem Gewerbepark umziehen in das CCU, weil sie sich von dem neuen Standort Vorteile versprechen. Dann aber gibt es Leerstand an der Gutenbergstraße… Und wie verhält sich der dortige „Ankermieter“ real? Der wird die Konkurrenz eines SB-Warenhauses in der Nachbarschaft bestimmt zu spüren bekommen. Die Kundenzahl in einer Gemeinde läßt sich nicht beliebig erhöhen. Und so wundert es nicht, wenn sich im Gewerbepark Widerstand gegen das CCU formiert.

Es ist in den vergangenen Jahrzehnten einfach versäumt worden, in Henstedt-Ulzburg einen wirklichen Ortsmittelpunkt mit Einkaufsmöglichkeiten zu entwickeln. Es ist eben nicht ganz einfach, aus einem Straßendorf ein Haufendorf zu machen, wie es im Fachjargon heißt. Und auch mit dem CCU wird das nicht in gewünschter Form gelingen. Wir brauchen eine wirklich durchdachte und grundlegende Planung, wie es scheint. Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich dazu äußern, wie sie sich ihren Ortskern wünschen. Teilen Sie uns Ihre Vorstellungen von Ihrem Zentrum Henstedt-Ulzburgs mit!

Jörg Schlömann

Das Ulzburg-Center war wohl mal ein florierendes Einkaufszentrum. Ich erinnere mich an den Bona-Supermarkt, das Salamander Schuhgeschäft, an das Fischfachgeschäft mit den lebenden Karpfen und auch an das Kino. Gegen das schnell wachsende Einkaufsgebiet auf der grünen Wiese rund um Allkauf (heute Real), hatten die kleinen Fachgeschäfte offenbar das Nachsehen. Vielleicht war ihre Zeit aber auch einfach abgelaufen.

Ein neues und modernes Einkaufszentrum soll nun das alte ersetzen. 12.000 Quadratmeter groß. Einkaufsspass auf zwei Etagen. Autos finden in einer Tiefgarage Platz. Die Investoren lassen sich in der Norderstedter-Zeitung mit dem Satz zitieren: „Hier soll eine eigene Kompetenz gegenüber dem Gewerbepark mit seinen Billiganbietern aufgebaut werden.“ Anscheinend soll sich im neuen Einkaufszentrum hochwertiger  Einzelhandel etablieren.

So lautet auch die Empfehlung des von den Investoren in Auftrag gegebenen Einzelhandels­gutachtens. Dort steht: “Die Angebotsstruktur sollte eine qualitative Ergänzung zum Gewerbepark Nord darstellen.“ Die Henstedt-Ulzburger Parteien sind sich grundsätzlich einig, ein neues Center zu errichten. Auch die Wählergemeinschaft WHU spricht sich für den „Abriss und Neubau auf dem Gelände des heutigen Ulzburg-Centers“ aus. Die Unterschiede zwischen den Parteien werden beim Auftreten gegenüber den Investoren deutlich. CDU und SPD scheinen darauf bedacht zu sein, die Geldgeber auf keinen Fall verschrecken zu wollen und sind mit deren Plänen im großen und ganzen einverstanden. Die WHU ist distanzierter, kritisiert u.a. die geplante Gebäudehöhe und interessiert sich auch für die nach Fertigstellung wohl weiter steigende Verkehrsbelastung in Henstedt-Ulzburg.

Am Mittwoch, 16. März, tritt der Umwelt- und Planungsausschuss der Gemeinde zusammen und berät in einer Sondersitzung über die Pläne.

Die Sitzung ist öffentlich und beginnt um 18.30 Uhr.

Christian Meeder

Ja, die Kommunalpolitiker sollten der Wirtschaft am Ort die Möglichkeit geben, sich zu entfalten. Sie können ihr dabei sogar behilflich sein, wenn das Gemeinwohl davon profitiert. Aber die Politiker sollten sich nicht von der Wirtschaft vor deren Karren spannen lassen, ohne zu wissen, wohin die Reise geht und was der Karren eigentlich geladen hat. Und schon gar nicht sollten sich die Gemeindevertreter einem Diktat der Wirtschaft und deren Interessenvertretern beugen; denn die haben in der Regel das eigene Wohl im Auge, nicht das der Kommune.

Eins muss unseren Entscheidungsträgern klar sein: Die Bauherren eines CCU wollen mit ihren Investitionen in erster Linie Geld verdienen und nicht unseren Ortsmittelpunkt verschönern. Ja, sie sollen profitieren; denn sie leben von ihrem Geschäft. Aber bei den Konditionen haben die Bürgerinnen und Bürger, vertreten durch die Kommunalpolitiker, auch ein Wörtchen mitzureden.

Die CDU-Gemeindevertreter sollten noch in unangenehmer Erinnerung haben, was es bedeutet, ein Projekt gegen den Willen der Bürgerinnen und Bürger durchsetzen zu wollen: Sie verloren mit ihrem Festhalten an den Beckershof-Plänen die Mehrheit im Rathaus. Und auch im SPD-Ortsverein sollte sich herumgesprochen haben, dass die Zeiten eines wirtschaftshörigen Parteivorsitzenden Gerhard Schröder vorbei sind. Basta-Politik hat keine Zukunft! Das sollten die Parteien vor der nächsten Kommunalwahl beherzigen. Danach müssen sie die bittere Pille möglicherweise gegen ihren Willen schlucken.

Zu den Konditionen, bei denen die Gemeindevertreter mitzureden haben, gehört Transparenz: Man möchte schon gerne wissen, wen man sich da in den Ortsmittelpunkt holt, wer das geplante CCU beleben soll. Die Bürgerinnen und Bürger wollen auch profitieren – von Geschäften, die sie benötigen und in denen sie gerne einkaufen. Sie haben nicht unbedingt etwas von Läden, die den Bauherren profitabel erscheinen. Die Kommunalpolitiker sollten nicht die Katze im Sack kaufen. Es könnte am Ende ein Knüppel drin sein.

Jörg Schlömann

Henstedt-Ulzburg wird in Sachen Neubau eines Einkaufszentrums erpresst! Der Versuch geht aus einem bislang geheim gehaltenen Brief hervor, den Heinrich Völksen, Geschäftsführer der Hamburger Wohnungsgesellschaft Schaum, an Bürgervorsteher Carsten Schäfer und Bürgermeister Torsten Thormählen gerichtet hat. Das Schreiben liegt den Ulzburger Nachrichten vor. Die Firma Schaum ist Eigentümerin des völlig heruntergewirtschafteten Einkaufszentrums zwischen Rathaus und Bahnhofstraße, des davor liegenden Hochhauses mit Geschäften und Wohnungen sowie der dazu gehörenden Grundstücke. Sie hat offenkundig größtes Interesse daran, dass die Kommunalpolitiker den neuen Bebauungsplan möglichst schnell und ohne große Änderungen der Investorenplanung beschließen und ihr so ein erweitertes Baurecht verschaffen. Das würde fraglos den Wert des Areals erhöhen.

In dem Brief macht die Wohnungsgesellschaft Druck: “Die zum Bau bereit stehende Investorin hat mit einem namhaften Lebensmittler… aussichtsreiche Gespräche geführt. Ein Vertragsabschluss setzt jedoch Planungssicherheit voraus.” Mit den Bedenken von Kommunalpolitikern und Anliegern gegen das Bauvorhaben werden Ängste geschürt: “Die derzeit allerdings verstärkt aufkommenden Nachforderungen und Restriktionen aus der Politik sowie von benachbarten Grundeigentümern… werden die weiterhin latent bestehende Unsicherheit bei allen potentiellen Gewerbemietern über ein Engagement … mit Sicherheit wieder aufbrechen lassen.”

Darum mahnt Heinrich Völksen in seinem Schreiben auch: “Da die Investorin… bereits erhebliche Zugeständnisse an die Politik gemacht hat, können wir das offensichtlich bevorstehende Scheitern dieses für Ulzburg so wichtigen Projektes überhaupt nicht nachvollziehen. Es scheint, dass diese Kompromissbereitschaft Türen und Tore für kontraproduktive Wünsche Einzelner geöffnet hat.” Dass die Gemeindevertreter im Interesse ihrer Wählerinnen und Wähler Einwände haben, kommt Völksen offenkundig nicht in den Sinn. Vielmehr stellt er fest: “… im Augenblick sind wir an einem schmalen Grad angelangt, an dem der schnelle Baubeginn und das endgültige Scheitern sehr dicht beieinander liegen.”

Der Schaum-Geschäftsführer macht die Kommunalpolitiker folgerichtig ganz dezent darauf aufmerksam: “Ein Vertreiben der Investorin… verschlechtert die derzeitige Situation rund um das Rathaus aufgrund des bald völlig leer stehenden Ulzburg-Centers nochmals deutlich.” Wie er sich das vorstellt, sagt er auch: “Abriss des alten Ulzburg-Centers zur Senkung unserer Bewirtschaftungskosten.” Und damit auch der letzte versteht, was von ihm erwartet wird, fügt Völksen noch ein Horrorszenario hinzu: eventuell sinkende Mieten für Wohnraum, weil die Gemeinde an Attraktivität verliert, und ein unbebautes Grundstück zwischen Rathaus und Bahnhof, “auch über 20 Jahre hinweg”, wäre für ihn “im Falle eines Scheiterns notfalls hinnehmbar”.

Dabei hatte der Drohbrief so verheißungsvoll begonnen: “… seit mehr als 15 Jahren wünschen sich die Ulzburger ein attraktives Ortszentrum…,das auch die alteingesessenen und inhabergeführten Läden im fußläufigen Umfeld überleben lässt.” Vielleicht wollen ja die aufmüpfigen Kommunalpolitiker und Anlieger genau das erreichen. Vielleicht fragen sie ja deswegen so penetrant nach, welche Mieter denn nun das neue CCU beleben sollen. Die Antworten befriedigen bislang nicht. Daran ändert auch der Hinweis von Heinrich Völksen nichts, dass das Projekt “von Herrn Dornquast stets befürwortet und unterstützt worden ist”. Unbegreiflich allerdings ist, dass dieser Erpressungsversuch von den Politikern nicht ganz massiv kritisiert wird.

Jörg Schlömann

1.März 2011

Der Vorteil des Internets liegt darin, sehr viel schneller als die herkömmlichen Printmedien über aktuelle Entwicklungen und Neuerungen berichten und informieren zu können. Deswegen freuen wir uns sehr darüber, dass wir diese Möglichkeiten ab dem 01. März auch in Henstedt-Ulzburg nutzen können.

Wir hoffen, dass möglichst viele Internetnutzer die „Ulzburger-Nachrichten“ nun bald unter ihren Favoriten abgelegt haben und zu „Stammlesern“ werden. Dem Redaktionsteam wünschen wir einen guten Start und viel Erfolg mit der neuen Internetzeitung.

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Schäfer                                              Torsten Thormählen

Wie ein Lauffeuer sprach es sich unter den Bewohnern der Olivastraße herum: Auf dem Gelände des alten „Sporting Palace“ werden sechs  alte Eichen abgeholzt! Die mächtigen Bäume stehen offenbar dem Neubau von 16 Reihenhäusern im Weg und damit auch den Interessen des Investors.

Sofort am Tatort waren mehrere Mitglieder der Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU), unter ihnen auch Bürgervorsteher Carsten Schäfer. Er war von entsetzten Bürgern alarmiert worden. Sein Kommentar: „Mit Baumschutzsatzung wäre das wohl nicht passiert.“ Wie sich bei Recherchen der WHU herausstellte, waren die Eichen einst als „ortsbildprägend“ unter den besonderen Schutz der gemeindlichen Satzung gestellt worden, dieser Schutz entfiel jedoch mit Ende der Baumschutzsatzung im Jahr 2002.

Die Bäume hätten mit Änderung des Bebauungsplanes 2005 als „zu erhalten“ festgesetzt werden können. Das unterblieb aber nach Angaben von WHU-Fraktionschefin Karin Honerlah – auch nach unterbliebenen Hinweisen des damaligen Bürgermeisters Volker Dornquast (CDU). Demnach wurde den zuständigen Ausschussmitgliedern nicht einmal ein Auszug aus dem bis dahin geltenden B-Plan zur Verfügung gestellt, in dem die Bäume aufgeführt waren. „Statt dessen“, so Honerlah, „hat uns damals Bürgermeister Dornquast versichert, der alte Baumbestand sei nicht schützenswert“.

Auch wenn die Eichen in der Olivastraße nun nicht mehr zu retten sind, will die WHU jetzt am Thema dranbleiben und in der Gemeinde nach weiteren Baumbeständen suchen, die von Fällaktionen bedroht sind, so Karin Honerlah. Carsten Schäfer: „Wir brauchen dringend einen Schutz dieser Bäume, damit unser Ort seinen Charakter nicht ganz verliert. Das sind wir den nächsten Generationen schuldig.“ Auch im benachbarten Norderstedt ist die mögliche Wiedereinführung einer Baumschutzsatzung in Gespräch.

Jörg Schlömann

Heute haben Sie, die Bürgerinnen und Bürger von Henstedt-Ulzburg, die erste Ausgabe der Internet-Zeitung “Ulzburger Nachrichten” vor Augen. Wir werden Sie jetzt ab dem 1. März mit Informationen aus unserer Gemeinde versorgen – in der Hoffnung, dass dadurch Ihr Interesse an dem Geschehen in Ihrer unmittelbaren Umgebung geweckt wird. Und wenn unser Vorhaben gelingt, können Sie uns helfen, das Leben in unserer Kommune lebenswerter und bürgernah zu gestalten: Schreiben Sie uns, was Sie von diesen oder jenen Vorgängen und Vorhaben in der Gemeindevertretung oder -verwaltung, in Parteien, Vereinen oder Verbänden halten. Kurzum: Sagen Sie uns, was Sie stört oder was Sie erfreut in unserer Gemeinde.

Wir werden kritisch über das berichten, was vor unserer aller Haustür geschieht. Wir stehen keiner Partei und keiner politischen Gruppierung nahe, keinem Verein oder Verband. Wir fühlen uns einzig den Einwohnerinnen und Einwohnern Henstedt-Ulzburgs, unseren Lesern also, und dem Wohl unseres Gemeinwesens verpflichtet. Ihnen möchten wir Mut machen, es uns gleich zu tun: Mischen Sie sich ein in die Diskussionen und Entscheidungen in Ihrer Gemeinde! Wir werden es auch tun und versuchen, Ihnen Argumentationshilfen an die Hand zu geben.
Wir möchten dazu beitragen, dass Sie sich wohl fühlen in unserer Gemeinde. Dafür aber müssen wir wissen, was unsere Leser wollen. Ihre Meinung ist uns in erster Linie wichtig, nicht die der Gemeindevertreterinnen und -vertreter, die in der Regel dem Willen ihrer Parteien folgen. Und welchem Willen die folgen, ist häufig schwer nachvollziehbar. Wagen Sie mit uns den Schritt zu mehr Mitbestimmung in Henstedt-Ulzburg – zum Wohle der Gemeinde und ihrer Einwohnerinnen und Einwohner! Wir alle wollen uns wohl fühlen in unserem Gemeinwesen. In diesem Sinne: Guten Morgen, Henstedt-Ulzburg!
Jörg Schlömann

Schon die Vorbereitungen haben es gezeigt: Es macht Spaß mit Christian Meeder zusammen zu arbeiten. Er war es auch, der den Anstoß zu dieser Onlinezeitung gegeben hat. Zwar juckte es mich nach acht Jahren Ruhestand schon ein wenig, wieder in die Tasten zu greifen. Aber es bedurfte doch des entscheidenden Schubses.
Christian Meeder arbeitet seit zehn Jahren bei einem großen Hamburger Presseverlag und erlebt dort den Umbruch in den Medien hautnah mit. Er ist derjenige, der sich mit mit den neuen technischen Möglichkeiten des Internet auskennt.
Wir merken schon jetzt an den zahlreichen Emails, die uns erreichen, wie groß das Interesse der Henstedt-Ulzburger an einer kritisch-unabhängigen Berichterstattung aus der und über die Gemeinde ist. Wir werden uns große Mühe geben, diesem Informationsbedürfnis nachzukommen. Wir fordern Sie ausdrücklich auf, uns zurechtzuschütteln, wann immer Sie der Meinung sind, ein Thema komme zu kurz.
Machen Sie unsere Zeitung zu Ihrer Zeitung!
Ihr Jörg Schlömann

Und gleich zu Anfang eine Bitte: Sehen Sie uns nach, wenn nicht alles von Anfang an technisch rundläuft. Wir sind keine ausgebildeten Programmierer, sondern haben uns die Basics in relativ kurzer Zeit selbst angeeignet. Im Gegensatz zu großen Redaktionen gibt es bei uns keine Trennung von Schreiben und „Produktion“ der Zeitung. In der Anfangsphase wird es deshalb sicherlich auch zu dem ein oder anderen Problem kommen. Teilen Sie uns mit, wenn Ihnen etwas auffällt, beispielsweise wenn Ihnen die Darstellung der Seite nicht korrekt vorkommt.

Journalistisch wollen wir eine Lücke füllen, die durch die zunehmende Abwanderung der Leserschaft ins Internet stattgefunden hat. Wer sich überregional informieren möchte, findet im Internet ein reichhaltiges Angebot. Anders sieht es bei Lokalnachrichten aus. Das Abendblatt beispielsweise versteckt seine Lokalinhalte hinter einer Bezahlschranke.

Ganz besonders freue ich mich, einen so erfahrenen Journalisten wie Jörg Schlömann an meiner Seite zu wissen. Jörg Schlömann  war fast 40 Jahre lang tätig als Redakteur bei den Kieler Nachrichten, BILD, bei der BZ in Berlin und beim Hamburger Abendblatt.

Herzliche Grüße

Christian Meeder