Die letzten Tage des alten Centers

Das Ulzburg-Center war wohl mal ein florierendes Einkaufszentrum. Ich erinnere mich an den Bona-Supermarkt, das Salamander Schuhgeschäft, an das Fischfachgeschäft mit den lebenden Karpfen und auch an das Kino. Gegen das schnell wachsende Einkaufsgebiet auf der grünen Wiese rund um Allkauf (heute Real), hatten die kleinen Fachgeschäfte offenbar das Nachsehen. Vielleicht war ihre Zeit aber auch einfach abgelaufen.

Ein neues und modernes Einkaufszentrum soll nun das alte ersetzen. 12.000 Quadratmeter groß. Einkaufsspass auf zwei Etagen. Autos finden in einer Tiefgarage Platz. Die Investoren lassen sich in der Norderstedter-Zeitung mit dem Satz zitieren: „Hier soll eine eigene Kompetenz gegenüber dem Gewerbepark mit seinen Billiganbietern aufgebaut werden.“ Anscheinend soll sich im neuen Einkaufszentrum hochwertiger  Einzelhandel etablieren.

So lautet auch die Empfehlung des von den Investoren in Auftrag gegebenen Einzelhandels­gutachtens. Dort steht: “Die Angebotsstruktur sollte eine qualitative Ergänzung zum Gewerbepark Nord darstellen.“ Die Henstedt-Ulzburger Parteien sind sich grundsätzlich einig, ein neues Center zu errichten. Auch die Wählergemeinschaft WHU spricht sich für den „Abriss und Neubau auf dem Gelände des heutigen Ulzburg-Centers“ aus. Die Unterschiede zwischen den Parteien werden beim Auftreten gegenüber den Investoren deutlich. CDU und SPD scheinen darauf bedacht zu sein, die Geldgeber auf keinen Fall verschrecken zu wollen und sind mit deren Plänen im großen und ganzen einverstanden. Die WHU ist distanzierter, kritisiert u.a. die geplante Gebäudehöhe und interessiert sich auch für die nach Fertigstellung wohl weiter steigende Verkehrsbelastung in Henstedt-Ulzburg.

Am Mittwoch, 16. März, tritt der Umwelt- und Planungsausschuss der Gemeinde zusammen und berät in einer Sondersitzung über die Pläne.

Die Sitzung ist öffentlich und beginnt um 18.30 Uhr.

Christian Meeder

2 thoughts on "Die letzten Tage des alten Centers"

  1. Gewerbepark = Billiganbieter? Ich glaube es ja wohl nicht. Real, Tchibo, Intersport, MegaZoo, MediaMarkt gehören sicher nicht zu den Billig-Discountern. Fakt ist doch, dass es in H-U keinen Mangel an gut sortierten Sortimentern gibt. Und für Boutiquen und ähnliche „Fach“-Geschäfte ist der Einzugsbereich H-U zu klein und die Mieten im CCu dürften zu hoch sein. Die Kalkulation der Investoren hinsichtlich der zu erwartenden Kundenströme ist unrealistisch und in letzter Konsequenz wird das CCU eine ähnliche Entwicklung nehmen wie das Pendant in Ahrensburg – es wird leer stehen.

    1. Hallo Herr Meeder,
      die Projektentwickler sind ( noch ? ) nicht die Investoren, sie entwickeln nur ein neues Konzept für eine Bebauung . Ob sie es auch finanzieren können / wollen ( also Investoren sind ) ist bis jetzt völlig unklar. Eher wahrscheinlich ist es, dass es Kapitalanleger ( z.B.Fonds ) sind , die letztlich Eigentümer des Centrums werden könnten – wenn man diese dann findet und wenn das CCU überhaupt jemals gebaut wird.

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