Kategorie: Berichte

Eine der schönsten Erfolgsgeschichten der Landesgartenschau wurde schon jetzt belohnt, nicht erst am Ende: die „Klasse! Im Grünen“. Die große Resonanz der Schulen in Norderstedt und aus dem Umland, die einen Vormittag lang ihren „Biologieunterricht der besonderen Art“  auf das weitläufige Gelände der Gartenschau verlegen durften, hat inzwischen weite Kreise gezogen. „Bis zum 9. Oktober liegen uns insgesamt 750 Buchungen vor – und das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange““, sagt Gartenschau-Pressesprecherin Mirjam Brungs stolz. So war die 600. „Klasse! Im Grünen“ die 2. Klasse der Gemeinschaftsschule im Alsterland aus Nahe stellvertretend für alle Vorgänger angetreten, um bei der Übergabe der 7000-Euro-Spende von Bernd Langbehn, Geschäftsführer der Hesebeck Home Company in Henstedt-Ulzburg, dabei zu sein.

Aber auch die Kleinen aus Kindergarten und Vorschule sind beim Lernen im Grünen schon mit von der Partie. Sie lassen sich von Undine Knappwost, Waldpädagogin bei den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, die sämtliche Lerneinheiten für jedes Alter durchführt, nur zu gern die Geheimnisse des Waldes und ihrer vielen kleinen Bewohner erklären. Immerhin verfügt die junge Forstwissenschaftlerin über ein Wissen, das sie zum Spagat von Dreijährigen bis zu Schülern der 10. Klasse befähigt. Was übrigens „echten“ Lehrern keineswegs immer gelingt. Offenbar trifft sie genau den richtigen Ton, um das Interesse – anders als oft im Unterricht – bis zum Schluss wach zu halten. Dass ihr das obendrein auch noch Spaß macht, ist unschwer zu erkennen.

Da wird von Ameisen, Spinnen, Pilzen und anderen „Waldprodukten“ berichtet, die mit Hilfe einer Becherlupe entdeckt werden sollen. Und dass ein Weberknecht nicht wirklich eine Spinne ist. Undine Knappwost erklärt, wie das Leben im Wald zusammenhängt und wer mit wem „befreundet“ ist. Dazu schlüpfen die Kleineren in die Rolle von Waldtieren und Pflanzen und erforschen neugierig auch an ungewöhnlichen Stellen, was sich zum Beispiel im Boden oder unter der Baumrinde befindet.  „Hier wird Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in die Praxis umgesetzt“, ist  die Waldpädagogin überzeugt.

Welche Besonderheiten gibt es noch auf dem Weg durch den Wald- und Feldpark? „Die entdecken die Kinder von ganz allein“, sagt die junge Frau.  „Jeder stößt auf etwas, das ihn ganz besonders interessiert.“ Was durch die Lupe natürlich erst richtig spannend wird. Den älteren Schülern stellt sie zum Beispiel die Frage, wie der Specht die Käferlarve wohl aus dem Baum heraus bekommt, „da sich die eigene Zunge dafür ja eher nicht eignet …“ Jedenfalls umfasst ihr Spektrum weit mehr, als es sonst im Unterricht möglich wäre. Mal kindgerecht, mal im Jargon der Teenies. Ihre großen und kleinen Zuhörer danken es ihr – mit tausend Fragen, die Undine Knappworst aber fast immer beantworten kann.

Gabriele David

Die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg haben den Saisonauftakt verpatzt. Beim HSV Insel Usedom unterlag das Team von Trainer Tobias Skerka trotz einer  deutlichen 21:15-Führung nach 42. Minuten vor knapp 500 teilweise frenetischen Zuschauern mit 25:26 (15:11). Das Siegtor der zum Schluss wie entfesselt aufspielenden Gastgeber  fiel zehn Sekunden vor dem Ende per  Gegenstoß. „Wir haben diese Punkte dem Gegner auf dem Tablett serviert“, kommentierte Skerka unerklärliche Konzentrationsfehler in seinem Team.  Der SVHU lag mit  sechs Toren in Front  als die Usedomer  in zweifacher Unterzahl auf 17:21 verkürzten, weil sich die SVHU-Akteure drei leichtfertige Ballverluste  erlaubten.  „Anstatt einen Gegner, der schon am Boden liegt, endgültig zu besiegen, haben wir ihn reanimiert“, so Skerka, der Parallelen zur Pokalpleite gegen Rostock (30:31) am Vorsonntag  nicht verhehlen wollte. Das Fehlen des verletzten Lars-Uwe Lang, die Blessuren der beiden Linkshänder Lasse Kohnagel und Till Krügel, die nur eingeschränkt einsatzfähig waren und manch unerklärlicher Pfiff der jungen Schiedsrichter, der wohl der hitzigen Atmosphäre in der Pommernhalle geschuldet ist, wollte Skerka nicht als Ausrede gelten lassen. „Wir haben dies Spiel ganz alleine verloren, nachdem wir es über 40 Minuten lang trotz einer eher durchschnittlichen Leistung im Griff hatten“.
Auf einer tristen, mehr als vierstündigen Rückfahrt von der polnischen Grenze,  schwor sich das Team auf das erste Heimspiel ein. „Wir wollen unseren Fans zeigen, dass die beiden Spiele gegen Rostock und Usedom nicht unser wahres Gesicht wider spiegelt“, sagt Kreisläufer Jan Wrage, der in Usedom mächtig viel einstecken musste. Noch schlimmer traf es Spielmacher Rasmus Gersch, der sich nicht nur eine Bänderdehnung im rechten Sprunggelenk zuzog, sondern bei einem „Catcher-Angriff“ des Bulgaren Tudor Ruskov in letzter Sekunde  noch eine dicke Beule und heftige Kopfschmerzen  einhandelte. Die Unparteiischen bewerteten diese Aktion aber erst als nach der Schlusssire geschehen, trugen  das „Umreißen“ und die darauf folgende „Rudel-Bildung“ aber im Spielbericht ein.
Die Möglichkeit sich zu rehabilitieren hat das Team im ersten Heimduell am kommenden Sonnabend (18 Uhr, Schulzentrum Maurepasstraße) gegen das Nachwuchsteam des SC Magdeburg II.
Die Tore des SV Henstedt-Ulzburg:  Stephan Hampel (1.- 52. Minute), Markus Noel – Tim Völzke (5), Rasmus Gersch (5/4), Amen Gafsi (3), Jan Wrage (3), Lasse Kohnagel, Florian Bitterlich, Stefan Pries, Jens Thöneböhn (2), Till Krügel (1). Julian Lauenroth (n.e.)

Bericht von Joachim Jakstat, Teammanager der 1. Herren

Schon wieder ein Unfall mit Schwerverletzten in Henstedt-Ulzburg: Laut Polizeiangaben überfuhr eine 82-Jährige am Mittwochnachmittag in ihrem Mercedes eine rote Ampel auf dem Autobahnzubringer in Höhe Heidekoppel und kollidierte mit einem Sattelzugschlepper. Die Wucht des Aufpralls war so massiv, dass der Mercedes anschließend umherschleuderte und in die Fahrerseite eines VW-Touareg prallte. Die 82-jährige Fahrerin wurde in ihrem Mercedes eingeklemmt und konnte nur mit Hilfe der Feuerwehr befreit werden. Sie erlitt bei dem Unfall schwere Verletzungen, ihr 83-jähriger Beifahrer wurde leicht verletzt.

Erst am Tag zuvor kam es bei einem Unfall auf der Norderstedter Straße zu zwei Schwerverletzten.

CM

Die Freien Demokraten lassen die Debatte um den Baumschutz wieder aufleben. Die im Juni gegen die Stimmen von CDU und FDP in der Gemeindevertretung verabschiedete Baumschutzsatzung enteigne und entmündige die Bürger, so die FDP in einer Pressemitteilung an die Henstedt-Ulzburger Nachrichten.

„Ob Alteingesessene oder Neubürger, wir sind davon überzeugt, dass die Henstedt-Ulzburger sensibel genug sind, um selbst zu entscheiden, ob ein Baum in ihrem eigenen Garten gefällt werden muß“, erklärt der FDP-Fraktionsvorsitzende Klaus-Peter Eberhard.

Harte Vorhaltungen muß sich die WHU gefallen lassen: „Was wir in der Gemeindevertretersitzung in der Diskussion über die Baumschutzsatzung gehört haben, hat mich sehr empört, nicht nur, daß Herr Köhlmann-Thater für die WHU erklärte, dass man bei solch wichtigen Dingen wie dem Baumschutz die Bürger nicht um ihre Meinung fragen müßte, die WHU hält die vorgeschlagene Satzung noch immer für unzureichend und würde diese gern noch verschärfen.“

Derzeit liegt die Satzung zur Einsicht im Rathaus aus, bis zum 12. September können Einwendungen eingereicht werden. Auch online ist der Entwurf abrufbar. Danach sind künftig die meisten Laubbäume mit einem Stammumfang von mindestens 80 Zentimetern – gemessen in einer Höhe von einem Meter – grundsätzlich geschützt. Auf Antrag sind aber Ausnahmen zulässig, beispielsweise bei der Umsetzung von Bauvorhaben, bei Baumkrankheiten, oder wenn Bäume die Sicherheit gefährden. Darüber entscheidet dann zukünftig das Umweltamt der Gemeinde.

Die FDP schäumt: “Künftig müssen die Bürger gegen die bürokratischen Bestimmungen dieser Satzung ankämpfen und viel Geld für einen Antrag bezahlen, einen Baum auf dem eigenen Grundstück  zu fällen und das ganz gleich, ob dem Antrag stattgegeben wird oder nicht. Wir fordern die Bürger in Henstedt-Ulzburg auf, von Ihrem Recht Gebrauch zu machen und im Beteiligungsverfahren ihre Bedenken gegen diese neue Baumschutzsatzung anzumelden“, so Klaus-Peter Eberhard.

Ganz so neu, wie die FDP behauptet, ist die Baumschutzsatzung allerdings nicht. Noch bis 2003 waren in der Gemeinde Bäume durch Satzungen geschützt. Bis 1995 zunächst durch eine Satzung ortsbildprägender Bäume, danach galt eine allgemeine Baumschutzsatzung mit nahezu identischen Schutzbestimmungen, wie die jetzt anstehende.

Den Auslöser für die von SPD und WHU durchgesetzte Baumschutzsatzung sucht man in der Presseerklärung der FDP vergebens.  So sorgte im Februar diesen Jahres die Abholzung von sechs mehr als 100-jährigen Eichen auf einem Privatgrundstück am Eingang des Bürgerparks für Empörung in der Großgemeinde. Die alten Baumriesen mussten einer Reihenhausbebauung Platz machen.

Christian Meeder

Der Streik bei der AKN ist gestern zu Ende gegangen. Ab heute, Mittwoch, 31. August, rollen die Züge wieder normal. Die AKN ist in letzter Minute auf den Schlichtungszug aufgesprungen, in den vorige Woche schon die Metronom Eisenbahngesellschaft und weitere Bahnverkehrsunternehmen eingestiegen waren. Gestern reiste AKN-Chef Klaus Franke nach Berlin, um den Schlichtungsvertrag mit der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL) zu unterschreiben.

Als sogenannter unparteiischer Vorsitzender der Schlichtung fungiert der ehemalige sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU). Am Schlichtungsverfahren nimmt die AKN selbst teil, der Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen (AGVDE) sitzt nur beratend mit am Tisch. Noch vergangene Woche hatte AKN-Sprecher Jörg Minga gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten erklärt, die AKN führe generell keine Tarifgespräche mit der Lokführer-Gewerkschaft, dafür sei allein der AGVDE zuständig. Zu den Motiven für die Kehrtwende der AKN wollte der Pressesprecher gestern nicht Stellung nehmen.

Nach Angaben von Jan Schlatermund, örtlicher Chef der GdL Kaltenkirchen, hat die Gewerkschaft bei ihren Forderungen jedenfalls keinerlei Abstriche gemacht. Ganz offensichtlich habe die AKN jetzt eingesehen, dass sie mit einem einfachen Aussitzen des Konflikts nicht weiterkomme, so der Gewerkschafter.

Die Lokführer der AKN kämpfen insbesondere für einen einheitlichen Rahmentarifvertrag bei allen Bahngesellschaften in Deutschland. Damit soll verhindert werden, dass der Wettbewerb auf der Schiene über die Lohnkosten geführt werden kann. Ein Wettbewerber um neue Strecken ist indirekt auch die AKN. So beteiligt sich aktuell die Nordbahn um die Ausschreibung für das schleswig-holsteinische Mittelnetz (Strecken Hamburg-Kiel/Flensburg). Die Nordbahn ist eine 50-prozentige Tochtergesellschaft der AKN.  Die andere Hälfte gehört der BeNEX GmbH, hinter der wiederum die Hamburger Hochbahn und der börsennotierte britische Investmentfonds International Public Partnerships stehen. Derzeit befährt noch die Deutsche Bahn (DB) die Strecken zwischen Hamburg-Kiel und Hamburg-Flensburg.

Mit der Einigung auf das auf acht Wochen angelegte Schlichtungsverfahren endet zumindest vorläufig der längste Eisenbahnstreik in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Nach verschiedenen Warnstreiks seit Februar dieses Jahres, hatte die GdL die AKN seit Juli nunmehr 42 Tagen in Folge bestreikt.

Christian Meeder

31. August 2011

Die Stimmung unter den zahlreichen Mitgliedern war aufgeladen, als Sylvia Rückert, Vorsitzende vom Tierschutzverein Westerwohld, bei der Mitgliederversammlung im Bürgerhaus Henstedt-Ulzburg ans Rednerpult trat. Trotz ihres Bemühens, sachlich zu bleiben, kam es gleich zu Anfang zu Unruhen, als bekannt wurde, dass sich der Verein nach einem Streit mit dem Deutschen Tierschutzbund von der Dachorganisation auf Landes- und Bundesebene getrennt habe. Der Grund für diesen Schritt waren Beschuldigungen  des Landesvorsitzenden Holger Sauerzweig-Strey gegen Sylvia Rückert. Er hatte ihr „Urkundenfälschung“ und „kriminelle Energien“ unterstellt, und zwar im Hinblick auf die bereits im März 2010 angeprangerte angeblich illegale Einfuhr von Hunden aus Polen und Kreta, deren Papiere Rückert gefälscht haben soll. Sein Vorschlag damals: Das gesamte Tierheim-Personal austauschen!

Gegen diese unbewiesenen Vorwürfe hatte sich Sylvia Rückert vehement gewehrt. Ihr lag offenkundig viel daran, diese haltlosen Verdächtigungen auszuräumen. Und dass Tierrettung im Ausland zu Unrecht als „gewerbsmäßiger Hundehandel“ angeprangert wurde, an dem sie sich selbst bereichert haben soll, konnte sie angesichts von Dennis (2), einem einst todkranken Hund, vor Ort Lügen strafen. Dennis, damals neun Monate alt, ist dank ihrer Rettungsaktion und der gezielten Behandlung einer Tierärztin, die ihn adoptierte, heute ein kerngesunder Hund. „Ihn dort ‚verrecken’ zu lassen, wäre unterlassene Hilfeleistung gewesen und hätte mit Tierliebe, die wir uns auf unsere Fahnen geschrieben haben, ganz sicher nichts zu tun.“

Wie sehr ihr die Aufarbeitung der Vorwürfe, die seinerzeit viele Austritte und finanzielle Einbußen zur Folge hatten, am Herzen lag, war an diesem Nachmittag deutlich zu spüren. Der kommunale Fundtiere-Zweckverband mit seinem Vorsteher, Bürgermeister Torsten Thormählen, jedenfalls gab ihr volle Rückendeckung: „ Ich sehe keinen Anlass für eine Beendigung der Partnerschaft. Der Tierschutzverein erfüllt in jedem Punkt seine vertraglichen Pflichten.“

Vor kurzem konnte eine ausgebildete Tierarzthelferin verpflichtet werden, während sich eine „hauseigene“ Tierärztin  vier Vormittage in der Woche um die Vierbeiner im Tierheim kümmert und so den Bestand pflegt. „Verglichen mit den früheren Kosten von monatlich 5.000 Euro konnten wir dank ihres Einsatzes schon 60 Prozent einsparen“, betont Sylvia Rückert. Da die Veterinärin auch Kastrationen vornimmt und Medikamente zum Einkaufspreis weitergibt, zahlt das Tierheim pro Impfung statt 30 Euro in einer Praxis jetzt nur noch maximal sieben Euro. Auch Hunde-Physiotherapeutin Nadja Vanhöf zeigt ein Herz für Tiere und behandelt die Fund-Hunde kostenlos.

Und es gibt noch mehr positive Nachrichten: Jetzt wurde die Beleuchtung  im Tierheim verbessert – vor allem das Hundehaus profitiert davon. Und für die vielen Katzen wurden mit viel Liebe von Mitarbeitern und Tierfreunden Räumlichkeiten geschaffen, die an ein behagliches Wohnzimmer erinnern, was gerade den Stubentigern besonders entgegenkommt.

Im Tierheim Westerwohld leben derzeit neun Hunde, 35 Katzen und zehn Kleintiere, die von sieben Mitarbeitern betreut werden. Für die Einrichtung wünscht sich Sylvia Rückert, dass jetzt Ruhe einkehrt in den eigenen Reihen:  „Und wir wollen endlich raus aus den Negativ-Schlagzeilen und einfach nur unsere Arbeit tun.“

Gabriele David

Blitz, Donner, Starkregen: In der Nacht zu Sonnabend zogen gleich mehrere Gewitter über Henstedt-Ulzburg und den Kreis Segeberg hinweg. Die Leitstelle der Feuerwehr in Norderstedt zählte 23 Einsätze. Henstedt-Ulzburgs Feuerwehr musste dreimal ausrücken.

Neben der Beseitigung eines umgestürzten Baumes in der Westerwohlder Straße und einem Einsatz in der Rudolf-Diesel-Straße, die vollkommen unter Wasser stand, wurden die Feuerwehrleute auch zu einem vermeintlichen Blitzeinschlag in der Lindenstraße gerufen: Ortswehrführer Nils-Peter Schulz: „Wir hatten einen Anruf erhalten, dass ein Blitz in ein Haus eingeschlagen haben soll, wir haben dann das angeblich betroffene Haus  von außen untersucht, konnten aber nichts Auffälliges feststellen.“

Insgesamt sei Henstedt-Ulzburg in der Gewitternacht relativ gut weggekommen resümiert der Feuerwehrmann.

Anders als in der Großgemeinde herrscht bei den Schlömanns im tiefsten Sachsen eitel Sonnenschein. Der Chefredakteur der Henstedt-Ulzburger Nachrichten meldete sich gestern beim Redaktionsteam, um die Sportergebnisse vom SVHU abzufragen. Sein Kommentar zum hiesigen Schlamassel: „Hier ist gottseidank alles in Ordnung. Strahlend blauer Himmel über dem Zittauer Gebirge und dem gesamten Dreiländereck Polen, Tschechien, Deutschland. Dazu fantastische kulinarische Genüsse. Da werden selbst Sportergebnisse zur Nebensache.“

Christian Meeder

Es war der Donnerstagabend, an dem Joja Wendt & Co. mit seinem Musik-Entertainment wahre Begeisterungsstürme auf der Waldbühne entfesselte.  Am Himmel drohten noch keine Regenwolken, sodass der Gang zu der etwas unaufgeregteren Veranstaltung am Arriba-Strandbad gerettet schien: nämlich zur Jazz-Lounge mit Chill-out-Musik, Barbecue und Fackeln am Strand. Wie jeden Donnerstag, bevor es am Freitag im Beach-Club zur Sache geht.

Doch auf dem Weg zum Strand begann es wieder einmal zu regnen, wie  so oft in den letzten Wochen. Und entsprechend mager fiel auch die vollmundig angekündigte Unterhaltung aus. Statt der erwarteten drei Musiker spielte nur ein Saxophonist (dafür aber sehr gut) mit Begleitung vom Band.  Und auf die Frage nach den Fackeln kam die knappe Antwort: „Sie sehen doch – es regnet. Da werden keine Fackeln angezündet.“ Auf dem holzüberdachten  Grill brutzelten derweil leicht angekohlte Würstchen und Fleischspieße, die dennoch  überraschend gut schmeckten – ebenso wie der gut gekühlte Weißwein.

Die anfängliche Enttäuschung, dass das vielversprechend erleuchtete Arriba-Restaurant für eine geschlossene Gesellschaft reserviert war (nämlich für die Angestellten der Gartenschau) und nicht den Besuchern der Jazz-Lounge zugänglich war, wich zunächst einer gewissen Resignation. Dann eben nicht. Aber wenn ich nun schon mal hier bin, will ich’s auch wissen.  Eine gute Entscheidung, denn schon bald tauchte man ein in jenes Chill-out-Feeling, das sich angesichts der umgebenden üppigen Landschaft im Halbdunkel ganz von selbst einstellte. Nicht zuletzt dank des begabten jungen Saxophonisten, der spürbar zu dieser Entspannung beitrug.

Außerdem wäre es schade gewesen,  den Rückzug vorzeitig anzutreten, weil sich ja erst im Dunkeln die farbigen LED-Leuchten rund um den See genießen ließen.

Vorbei an der jubelnden Menge der Zuschauer vor der Waldbühne tat sich dem „angechillten“ Besucher dann auch ein Anblick wie im Märchenland auf: das leuchtende  Himmelszelt, das wie ein riesiges Glühwürmchen in allen Regenbogenfarben changierte. Angesichts dieser optischen Faszination war auch der Regen nicht mehr zu spüren.

Wenn man dann heute auch noch liest, dass das sonnige Wochenende den LGS-Veranstaltern  stolze 22.000 Besucher beschert hat, dann ist klar: Hier steht und fällt alles mit dem Wetter! Hoffen wir also, dass Petrus uns noch ein wenig gewogen bleibt, damit  es doch noch zu einem fulminanten Endspurt des Sommers kommt, der nicht nur die enttäuschten Urlauber versöhnt, sondern vielleicht sogar noch die erhoffte  Besucherzahl übertrifft …

Gabriele David

Drei tolle Tage warten auf die Henstedt-Ulzburger und die hoffentlich zahlreichen auswärtigen Besucher: Von Freitag, 26. August, bis Sonntag, 28. August, heißt es wieder „Henstedt-Ulzburg feiert“. Bernd Langbehn vom Vorstand des Vereins Henstedt-Ulzburg Marketing (HUM) verspricht: „Da kann man mal wieder richtig ein Wochenende durchfeiern.“ 2006 war für die Veranstaltung Premiere. Seit 2009 soll es nun alle zwei Jahre in Henstedt-Ulzburg rund gehen. Ziel sei es, die verschiedensten Gruppen, Vereine und Verbände zu mobilisieren und damit die so genannten Synergieeffekte zu nutzen, so Langbehn.

„Auf zum Lions-Marktfest auf dem Rathausplatz!“ heißt es am Freitag, 26. August, um 19 Uhr. Der Lions Club Henstedt-Ulzburg hat sich erneut eine Menge einfallen lassen – weg vom „Bayerischen Marktfest“ hin zur Open-Air-Party! Dabei haben die Macher vor allem die jüngeren Besucher im Blick. Die bekannte Tanzband „Troubadix“ sorgt für Partymusik vom Feinsten. Der Erlös aus dem Marktfest fließt in die Initiative „Kinder fördern durch Musik“.

Rund geht es auch am Sonnabend, 27. August: Um 19 Uhr beginnt im Bereich Neuer Weg das Henstedter Sommerfest. Die Gastronomie auf der Schlemmermeile ist eine Mischung aus italienischer und deutscher Küche. Es gibt unter anderem Scampi und Pizza, dazu Wein, Bier und alkoholfreie Getränke. Auch für Live-Musik ist gesorgt. Dafür wurde die Hamburger Oldie-Band „Mickeys Monkeys“ engagiert.

Aller guten Dinge sind drei: Auch am Sonntag, 28. August, kann kräftig gefeiert werden: Beim Henstedter Straßenfest, auf dem Rhener Familientag, in Götzberg, im Ulzburg-Zentrum und im Gewerbepark Nord. Es gibt zahlreiche Aktionen in allen Ortsteilen. Auf dem Rhener Familientag im Zentrum präsentieren sich mehr als 20 Vereine, Verbände, Geschäftstreibende sowie die Kirche. „Da kommen Erwachsene und Kinder voll auf ihre Kosten“, verspricht Organisator Michael Greiner. Los geht es um 10.30 Uhr mit einem Open-Air-Gottesdienst. Bis 17 Uhr stehen jede Menge Spiele und Unterhaltung auf dem Programm, und eine Tombola wird auch nicht fehlen. Die Pfadfinder laden zum Stockbrotbacken ein, es wird ein Parcours mit ferngesteuerten Autos aufgebaut, Schwertkampf-Vorführungen sind geplant, der Kinderschutzbund kommt mit einem Spielmobil und die Kirche und das Blaue Kreuz sind unter anderem mit dem Thema Suchtprävention dabei. Buntes Treiben wird ebenso auf dem Henstedter Straßenfest herrschen. Für das abwechslungsreiche Bühnenprogramm sorgt R.SH.

Der Ortsteil Götzberg macht ebenso mobil. Eine Oldtimer-Ausstellung soll die Zuschauer wieder anlocken. Organisatorin Ingrid Wacker verspricht wieder einige „neue alte Modelle“ – zum Beispiel einen „BMW 600“. Als kulinarischen Leckerbissen gibt es Erbsensuppe aus Bootjers Zeche.  Das „i-Tüfelchen“ an diesem Tag sei der verkaufsoffene Sonntag, sagt Bernd Langbehn. Von 12 bis 17 Uhr haben viele Geschäfte und der gesamte Gewerbepark geöffnet.

H-UN

25.08.2011

Konkurrenz für Sportschau, Sky,  LIGA total und endlich eine Alternative für die arg gebeutelten HSV-Fans in der Großgemeinde. Spiele des SVHU in der Schleswig-Holstein-Liga können zukünftig bei Bier und Chips bequem von der eigenen Wohnzimmercouch verfolgt werden. Dabei hat der Fußballfan die Wahl, ob er die ganze Partie live sehen will, oder sich nach Spielschluss lediglich eine Zusammenfassung mit den Höhepunkten zu Gemüte führen möchte.

Eine Konferenzschaltung, wie man sie vom NDR-Hörfunk oder dem Bezahlsender Sky kennt, ist allerdings noch nicht möglich. Jedenfalls ist der SVHU in jedem Falle Spitze, wenn auch nicht in der Tabelle; denn er ist bislang der einzige Verein in der Schleswig-Holstein-Liga, dessen Spiele im Internet zu sehen sein werden. Und zwar unter: http://www.fussball.sv-hu.de/pages/1.-herren.php

Von Sportschau und Bezahlfernsehen verwöhnte Zuschauer müssen allerdings beim Komfort noch einige Abstriche machen: Zunächst ist nur eine Kamera im Einsatz, und auch Zeitlupen gibt es zum Auftakt noch nicht: „Es wird am Anfang eine ganz kleine einfache Geschichte sein, die sich hoffentlich mit der Zeit immer mehr professionalisiert“, so SVHU-Fußball-Manager Oliver Wegmann.

Noch gesucht wird zudem ein Kommentator der Live-Spiele: „Wir sind im Moment mit dem einen oder anderen im Gespräch, aber bisher haben wir da noch niemanden“, erklärt  SVHU-Manager Oliver Wegmann, der den Job spontan den Verfasser dieser Zeilen anbietet. Der lehnt aus Zeitmangel ab, aber wenn es demnächst mal eine sonntägliche Fußball-Talkrunde im Internet-Fernsehen geben sollte, sind die Henstedt-Ulzburger Nachrichten natürlich mit von der Partie.

Das erste Spiel, das live auf der SVHU-Fußball-Homepage zu sehen sein wird, ist nach dem derzeitigen Stand das Heimspiel gegen den FC Sylt am 4. September.

Christian Meeder

Der Tarifkonflikt bei der AKN wird als härtester Arbeitskampf seit dem Zweiten Weltkrieg in die deutsche Eisenbahngeschichte eingehen. Seit mittlerweile 32 Tagen in Folge streiken die in der Gewerkschaft der Lokführer (GdL) organisierten Triebwagenführer. Nach übereinstimmenden Angaben der beiden Bahngewerkschaften GdL und EVG hat es einen Streik dieser Länge noch nie bei einem Bahnunternehmen in der Bundesrepublik gegeben.

Der Arbeitskampf zwischen den GdL-Lokführern und den sogenannten DB-Konkurrenten hat im Februar dieses Jahres mit ersten Warnstreiks begonnen. Davon waren in der Metropolregion Hamburg neben der AKN auch die Metronom-Eisenbahngesellschaft und die Nord-Ostseebahn (NOB) betroffen.

Seit dem 22. Juli gilt bei Metronom und NOB jedoch eine Streikpause. Die Tarifparteien verhandeln dort miteinander. Offenbar nicht ohne Erfolg: Wie gestern bekannt wurde, haben sich zumindest GdL und Metronom auf ein Schlichtungsverfahren zur Beilegung des Tarifkonflikts unter Vorsitz des ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt geeinigt.

Auch für die AKN stünden die Türen zur Teilnahme am Schlichtungsverfahren offen: „Wenn die AKN sich bereit erklärt, daran teilzunehmen, ist der Streik sofort beendet“, so Jan Schlatermund, örtlicher Chef der GdL in Kaltenkirchen. AKN-Sprecher Jörg Minga zum Angebot der GdL: „Dazu kann ich als AKN  jetzt überhaupt nichts sagen. Hier in Kaltenkirchen wird ja nicht selbst verhandelt, wir gehören dem Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen (AGVDE) in Köln an. Der ist für Verhandlungen mit der GdL zuständig.“

Beim AGDVE in Köln war gestern Nachmittag niemand mehr erreichbar.

Christian Meeder

23. August 2011

Das Redaktionsteam der Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatte sich so recht gefreut: Endlich Ruhe im Schiff! Unser Chefredakteur Jörg Schlömann und seine Frau machen derzeit drei Wochen Urlaub im deutsch-tschechisch-polnischen Grenzgebiet. Über ein Netbook können die beiden auch am Urlaubsort die Nachrichten aus Henstedt-Ulzburg verfolgen. Nun, nach knapp einer Woche Funkstille, endlich ein Lebenszeichen von ihnen.

Lob gibt es jedoch keins für die engagierte Arbeit der daheim gebliebenen Freizeitredakteure: Stattdessen die berechtigte Frage nach dem Fußball-Spielbericht. Und in der Tat, am Wochenende fand der vierte Spieltag in Schleswig-Holsteins höchster Fußball-Liga statt. Die SVHU-Kicker mussten am Sonnabend beim NTSV Strand 08 ran. Und trotzdem findet sich in den Henstedt-Ulzburger Nachrichten bis dato kein  Spielbericht dazu.

„Wie kann das sein?“, grummelte Schlömann aus 650 Kilometern Entfernung. Der Grund ist denkbar einfach: Unser kürzlich engagierter Sport-Reporter Hans Bliedung hatte am Wochenende so viele andere Sachen zu tun, dass er keine Zeit mehr für einen Bericht fand. Für Vollblut-Journalist Schlömann keine befriedigende Entschuldigung. „Unsere Leser verlassen sich darauf, dass sie bei uns zeitnah über Erfolg oder Misserfolg informiert werden, einfach mal so ein Spiel unter den Tisch fallen lassen, geht nicht.“ Auch das Ergebnis der SVHU-Kicker kann den hörbar empörten Profi nicht wirklich besänftigen. 2:2 unentschieden und damit Punkteteilung hieß es am Ende für die Mannen von Trainer Jens Martens.

Unser Chef macht allen Hoffnung: „Wenn ich zurück bin, geht wieder alles seinen geregelten Gang. Und übrigens: Bisher habt Ihr Eure Sache recht gut gemacht, wie ich finde!“

Christian Meeder

Alles Daumendrücken hat nichts genutzt, Heiner Geißler wird nicht in den Norden kommen: „Ich muß Ihnen mitteilen, dass es mir wegen terminlicher Überlastung nicht möglich ist, für eine Schlichtung des Konfliktes bei der AKN zur Verfügung zu stehen“, so die Antwort von Heiner Geißler auf eine entsprechende Anfrage der Henstedt-Ulzburger Nachrichten.

Damit bleiben das Bahnunternehmen und die Lokführer-Gewerkschaft bei ihrem Arbeitskampf auch weiterhin auf sich allein gestellt. Keine guten Aussichten für ein baldiges Ende der Auseinandersetzung, denn Reden tun die Konfliktparteien immer noch nicht miteinander. So fährt auch diese Woche die AKN weiterhin nur nach Notfahrplan.

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten vor einer Woche den Einsatz von Heiner Geißler als Vermittler im Arbeitskampf bei der AKN angeregt. Wenn eine Autorität wie Heiner Geißler an den Verhandlungstisch ruft, so die Hoffnung, hätte sich dem wohl niemand entziehen können.

Unabhängig von  Geißlers Absage wird der Ruf nach einer Schlichtung lauter. So hat mit Henstedt-Ulzburgs SPD-Parteichef Reinhard Kunde erstmals ein örtlicher Politiker eine unverzügliche Schlichtung angemahnt. Der SPD-Chef formulierte die Forderung in einem Kommentar bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.

Während damit der Druck auf die Konfliktparteien, sich zusammenzuraufen, immerhin zunimmt, bleibt den gebeutelten Fahrgästen derweil wenigstens die Möglichkeit, finanziell für die Unannehmlichkeiten entschädigt zu werden. „Unsere HVV-Pünktlichkeitsgarantie gilt auch bei Streik“, hatte HVV-Pressesprecherin Gisela Becker erklärt.

Ob die Aussage kein leeres Gerede war, haben die Henstedt-Ulzburger Nachrichten selber einmal überprüft und über das Online-Formular auf der HVV-Seite einen Antrag auf eine teilweise Erstattung des Fahrpreises gestellt.

Mit Erfolg: „Wir freuen uns, Sie mit einem Betrag in Höhe von 1,70 Euro entschädigen zu können“, heißt es nach drei Tagen in einem automatisch erstellten Schreiben. Das Geld liegt nun drei Monate im HVV-Servicecenter in der Beckersbergstraße zum Abholen bereit.

Christian Meeder

22. August 2011

Der VfL Bad Schwartau hat die Premiere des proWIN Cups in Henstedt-Ulzburg gewonnen. Das Team von Spielertrainer Thomas Knorr, der sich im Finale selbst das Trikot überstreifte, setzte sich mit 21:17 (8:9) gegen den Liga-Konkurrenten ASV Hamm-Westfalen durch. In einer von starken Abwehrreihen dominierten Partie machen zum Ende Linkshänder Toni Podpolinski den Unterschied zwei ebenbürtiger Teams aus. Nach einer Dreiviertelstunde hatten die Westfalen noch mit 14:12 vorne gelegen.  Im Spiel um Platz drei triumphierten nach einem wechselhaften Spielverlauf die Gastgeber des SV Henstedt-Ulzburg  mit 34:30 (15:17) gegen die von Anders Fältnäs trainierten Norweger von Fyllingen Bergen, die nach 40 Minuten schon mit 21:17 geführt hatten. Der starke Lasse Kohnagel und Tim Völzke leiteten  nach einem 28:28-Zwischenstand die Wende ein. „Die Mannschaft hat sich gegen starke Gegner hervorragend präsentiert. Wir sind auf einem guten Weg, haben aber bis zum Punktspielstart noch einiges an Arbeit vor uns“, meinte Trainer Tobias Skerka vor allem mit Blick auf die Abschlussschwäche, die im Halbfinale gegen den ASV Hamm den möglichen Sieg gekostet hatte.

Bericht von Joachim Jakstat, Teammanager der 1. Herren

Diesmal war es anders als sonst nach den Sommerferien – diesmal freuten sich die Schüler der Olzeborchschule in Henstedt-Ulzburg sogar  auf ihren ersten Schultag: Denn diesmal lockte ein ganz neuer Pausenhof, der hinter dem „alten“ liegt und von außen gar nicht erreichbar ist. „Da sollten Sie mal sehen, was passiert, wenn es klingelt!“, sagt Rektorin Margot Hillebrenner schmunzelnd. „Da stürzen die Kinder in Scharen in Richtung neuer Pausenhof, um nur jede Minute zu nutzen.“

Dreimal am Vormittag wiederholt sich dieses Procedere für je fünfzehn Minuten. Dann wird getobt, geklettert, gekickt und gerutscht oder sich auch nur gemütlich auf den neuen stabilen Bänken zusammen zurückgezogen. Eben ein ganz neues Pausengefühl, das sich von Anfang an bewährt hat. „Die Schüler gehen nach so viel Bewegung wesentlich frischer in die  nächste Unterrichtsstunde“,  hat die  Schulleiterin zufrieden festgestellt.

Am 15. August wurde der neue Pausenhof von Bürgermeister Torsten Thormählen seiner Bestimmung übergeben. Und der betonte, dass sich das lange Warten gelohnt hat, „weil wir nun einen großen Spielplatzbereich mit vielen Geräten haben für die jüngeren Schüler, während die Älteren im Bereich Tischtennis, Volleyball und Basketball  ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen können“.

820 Kinder sind es, die nach der Zusammenlegung der Realschule im Schulzentrum sowie der Grund- und Hauptschule vom Beckersberg  in der „Olzeborchschule Grund- und Gemeinschaftsschule Henstedt-Ulzburg“ eine neue Heimat gefunden haben. Darunter 86 neue Erstklässler und 67 Schüler für die 5. Klasse der Gemeinschaftsschule.

Obwohl die alte Schulhoffläche nicht gerade klein war, ließ ihre Gestaltung doch ziemlich zu wünschen übrig. Bis auf zwei verwaiste Tischtennisplatten gab es nichts, das zu Spaß und Spiel angeregt hätte. Deshalb hatten die Lehrer der Grund- und Hauptschule bereits vor fünf Jahren einen ersten Planungsentwurf  erstellt, der wegen der Schulreform jedoch erst mal auf Eis gelegt wurde.

Inzwischen konnte nun ein Konzept verwirklicht werden, von dem alle Schüler in allen Altersgruppen profitieren, angefangen bei den kleinen Schaukelrüttlern, einer großen Rutsche, Klettergeräten und einem Stufenreck bis zu einem Spielfeld für Wand- und Fußball und einem mit zwei Körben für Streetball. „Es sind die ehemaligen Tennisplätze, die total überwuchert waren und lange brach lagen“, sagt Rektorin Hillebrenner und erinnert daran, dass die Bäume bereits im Winter gefällt und die Plätze danach planiert wurden.  „Was da alles zum Vorschein kam! Sogar Steinstufen und ganze Tribühnen, deren Beseitigung natürlich ziemlich teuer wurde.“ So ein Platz muss schließlich auch entwässert werden. Durch diese Vorbereitung des Bodens stiegen die Baukosten unerwartet an, so dass die Gesamtsumme  für das Architektenbüro Henning Klapper aus Molfsee ohne Nebenleistungen und Planungskosten  etwa 180.000 Euro betrugen.

Aber es hat sich gelohnt! Wer die weit um sich greifende Bewegungsarmut von Kindern beklagt, sollte einmal Mäuschen auf diesem Pausenhof spielen. Er würde wahrscheinlich seinen Augen nicht trauen. Denn hier wird ab sofort nicht  mehr geschubst, gestritten oder gar geprügelt – hier wird nach Herzenslust getobt und aus 15 Minuten eine kleine Ewigkeit gemacht.

Gabriele David