Der Tarifkonflikt bei der AKN wird als härtester Arbeitskampf seit dem Zweiten Weltkrieg in die deutsche Eisenbahngeschichte eingehen. Seit mittlerweile 32 Tagen in Folge streiken die in der Gewerkschaft der Lokführer (GdL) organisierten Triebwagenführer. Nach übereinstimmenden Angaben der beiden Bahngewerkschaften GdL und EVG hat es einen Streik dieser Länge noch nie bei einem Bahnunternehmen in der Bundesrepublik gegeben.
Der Arbeitskampf zwischen den GdL-Lokführern und den sogenannten DB-Konkurrenten hat im Februar dieses Jahres mit ersten Warnstreiks begonnen. Davon waren in der Metropolregion Hamburg neben der AKN auch die Metronom-Eisenbahngesellschaft und die Nord-Ostseebahn (NOB) betroffen.
Seit dem 22. Juli gilt bei Metronom und NOB jedoch eine Streikpause. Die Tarifparteien verhandeln dort miteinander. Offenbar nicht ohne Erfolg: Wie gestern bekannt wurde, haben sich zumindest GdL und Metronom auf ein Schlichtungsverfahren zur Beilegung des Tarifkonflikts unter Vorsitz des ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt geeinigt.
Auch für die AKN stünden die Türen zur Teilnahme am Schlichtungsverfahren offen: „Wenn die AKN sich bereit erklärt, daran teilzunehmen, ist der Streik sofort beendet“, so Jan Schlatermund, örtlicher Chef der GdL in Kaltenkirchen. AKN-Sprecher Jörg Minga zum Angebot der GdL: „Dazu kann ich als AKN jetzt überhaupt nichts sagen. Hier in Kaltenkirchen wird ja nicht selbst verhandelt, wir gehören dem Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen (AGVDE) in Köln an. Der ist für Verhandlungen mit der GdL zuständig.“
Beim AGDVE in Köln war gestern Nachmittag niemand mehr erreichbar.
Christian Meeder
23. August 2011