Landesgartenschau bei Nacht

Es war der Donnerstagabend, an dem Joja Wendt & Co. mit seinem Musik-Entertainment wahre Begeisterungsstürme auf der Waldbühne entfesselte.  Am Himmel drohten noch keine Regenwolken, sodass der Gang zu der etwas unaufgeregteren Veranstaltung am Arriba-Strandbad gerettet schien: nämlich zur Jazz-Lounge mit Chill-out-Musik, Barbecue und Fackeln am Strand. Wie jeden Donnerstag, bevor es am Freitag im Beach-Club zur Sache geht.

Doch auf dem Weg zum Strand begann es wieder einmal zu regnen, wie  so oft in den letzten Wochen. Und entsprechend mager fiel auch die vollmundig angekündigte Unterhaltung aus. Statt der erwarteten drei Musiker spielte nur ein Saxophonist (dafür aber sehr gut) mit Begleitung vom Band.  Und auf die Frage nach den Fackeln kam die knappe Antwort: „Sie sehen doch – es regnet. Da werden keine Fackeln angezündet.“ Auf dem holzüberdachten  Grill brutzelten derweil leicht angekohlte Würstchen und Fleischspieße, die dennoch  überraschend gut schmeckten – ebenso wie der gut gekühlte Weißwein.

Die anfängliche Enttäuschung, dass das vielversprechend erleuchtete Arriba-Restaurant für eine geschlossene Gesellschaft reserviert war (nämlich für die Angestellten der Gartenschau) und nicht den Besuchern der Jazz-Lounge zugänglich war, wich zunächst einer gewissen Resignation. Dann eben nicht. Aber wenn ich nun schon mal hier bin, will ich’s auch wissen.  Eine gute Entscheidung, denn schon bald tauchte man ein in jenes Chill-out-Feeling, das sich angesichts der umgebenden üppigen Landschaft im Halbdunkel ganz von selbst einstellte. Nicht zuletzt dank des begabten jungen Saxophonisten, der spürbar zu dieser Entspannung beitrug.

Außerdem wäre es schade gewesen,  den Rückzug vorzeitig anzutreten, weil sich ja erst im Dunkeln die farbigen LED-Leuchten rund um den See genießen ließen.

Vorbei an der jubelnden Menge der Zuschauer vor der Waldbühne tat sich dem „angechillten“ Besucher dann auch ein Anblick wie im Märchenland auf: das leuchtende  Himmelszelt, das wie ein riesiges Glühwürmchen in allen Regenbogenfarben changierte. Angesichts dieser optischen Faszination war auch der Regen nicht mehr zu spüren.

Wenn man dann heute auch noch liest, dass das sonnige Wochenende den LGS-Veranstaltern  stolze 22.000 Besucher beschert hat, dann ist klar: Hier steht und fällt alles mit dem Wetter! Hoffen wir also, dass Petrus uns noch ein wenig gewogen bleibt, damit  es doch noch zu einem fulminanten Endspurt des Sommers kommt, der nicht nur die enttäuschten Urlauber versöhnt, sondern vielleicht sogar noch die erhoffte  Besucherzahl übertrifft …

Gabriele David

7 thoughts on "Landesgartenschau bei Nacht"

  1. Ich zitiere…:
    „Kinder (ab 1,10 Meter bis einschließlich 15 Jahre) 3,00 Euro“

    Von daher verwundert es mich jetzt…
    Aber egal wie, auch für Erwachsene sind die 15,- ja kein Pappenstil – dafür kann ich in Quickborn 2x ins Kino gehen.

  2. ich war mit meiner familie dort und habe mich sehr darüber geärgert das es weder schüler,- noch rentner-rabatte gibt. jeder musste 15 euro zahlen für ein paar blümchen und einen see..vom essen haben wir abgesehen bei den preisen.

  3. Bin gerade aus dem Urlaub zurück und kann nur sagen: „Wie schade, dass ich das noch nicht wahrgenommen habe!“ Sensationelle Bilder! Sowas in Norderstedt hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Da werde ich in Zukunft mal genauer hinschauen, was die LGS noch zu bieten hat. Toller Artikel- Vielen Dank an meine Namensvetterin!

  4. Schade nur, dass die LGS nicht reagiert und die Preise senkt… ich finde 15,- € ne Menge Geld für ein paar Blümchen und u.U. abgesagte Veranstaltungen…

  5. sehr angenehme verständliche und umfangreiche
    Berichterstattung. Gefällt mir sehr und werde gern regelmäßig reinschauen in die HU Nachrichten.
    Beste Grüße -Hans Schwarz

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