Kategorie: Berichte

Bei der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am Montag sollte sich eigentlich alles um den Haushalt 2012 drehen. Eigentlich! Die Anweisung des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr in Kiel, die Tempo-30-Zone in der Wilstedter Strasse aufzuheben sowie ein Halteverbot von sieben bis 19 Uhr zu verhängen, machte dem allerdings zunächst einen Strich durch die Rechnung. Betroffene Anwohner waren in Mannschaftsstärke im Rathaus erschienen und nutzten die Einwohnerfragestunde, um ihrem Unmut Luft zu machen.

Von unhaltbaren Zuständen war die Rede. Die Anwohner sprachen auch von einer zukünftig noch stärkeren Gefährdung der Fußgänger und Radfahrer entlang der Wilstedter Strasse als bislang schon.

Als Bürgermeister Thormählen auf die Frage, wo die Anwohner denn nun ihre Autos parken sollten, antwortete, es gebe ja einen kleinen Parkplatz am Immbarg, sah es dann kurzfristig so aus, als könnte die Situation aus dem Ruder laufen: Die Anwohner lachten den Verwaltungschef zunächst aus, um dann den Bürgermeister darüber aufzuklären, dass der Parkplatz mit vier bis fünf Stellflächen völlig unzureichend sei.

Doch nicht nur das Abstellen des eigenen Fahrzeugs dürfte für die Anwohner zukünftig zu einer nicht gekannten Herausforderung werden; denn wenn die Henstedt-Ulzburger Nachrichten den Verwaltungschef richtig verstanden haben, lautete seine Antwort auf eine ensprechende  Anwohnerfrage, dass zukünftig absolutes Halteverbot zwischen den Grüninseln entlang der Wilstedter Strasse gelte. Das würde bedeuten, dass selbst der Brötchen- oder der Pizzadienst nicht mehr dort halten dürfte.

Immerhin: Zwar erklärte der Bürgermeister, dass ihm erst einmal nichts anderes übrig bleibe, als der Weisung Folge zu leisten; im Zuge der baulichen Sanierung der Wilstedter Straße, die im nächsten Jahr anstehe, wolle er aber auf Verbesserungen für die Anlieger hinwirken. Vorstellbar sei etwa, dann die vorhandenen Grüninseln durch markierte Parkbuchten zu ersetzen.

Insgesamt blieben die Erklärungen des Bürgermeisters für die Anwohner unbefriedigend. Marina Jacke, die seit 17 Jahren in der Wilstedter Strasse wohnt zu den HU-Nachrichten: „Die Verwaltung hat uns immer Versprechungen gemacht, an der Situation, die ja nicht von heute auf morgen eingetreten ist, etwas zu ändern. Sie ist aber untätig geblieben. Jetzt wird den Autofahrern auf unsere Kosten freie Fahrt eingeräumt, und die Attraktivität der Wilstedter Straße als Schleichweg wird sogar noch gesteigert.“

Christian Meeder

26.10.2011

Tolle Nachricht: Beim SV Henstedt-Ulzburg soll künftig ein Davis-Cupspieler und ehemaliger Top-100-Weltranglistenspieler Tennisunterricht geben. Dimitri Polyakov, 43 Jahre alter Tennislehrer aus Kiew in der Ukraine, war zwischen 1989 und 1997 auf allen großen Tennisplätzen zu Hause, spielte bei den Grand-Slam-Turnieren und kletterte in der Weltrangliste 1991 bis auf Platz 90.

Inzwischen hat Polyakov, der nach mehreren längeren Aufenthalten in Deutschland sehr gut Deutsch spricht, die Trainer- und Manager-Laufbahn eingeschlagen. Er betreut gleichermaßen Freizeit- und Leistungsspieler. „Es bringt mir unheimlich Spaß, gerade mit Kindern Tennis zu spielen“, sagt der verheiratete Familienvater, der sich gerne, wenn alle bürokratischen Hürden überwunden sind, in Deutschland eine Existenz aufbauen will. In der Ukraine hatte er zuletzt zwei Tennisschulen in Kiew und Zhitomir.

In Henstedt-Ulzburg ist Polyakov kein Unbekannter: Vor zwei Jahren spielte er im Herren-30-Team des TC Alsterquelle in der zweiten Bundesliga an Position eins. Dort hatte ihn Dimitri Ponomar, ein Tennislehrer-Kollege aus Ahrensburg, empfohlen. Ponomar war es auch, der SVHU-Sportwart Karsten Muhs den Tipp gab, dass Polyakov gerne in Deutschland eine Existenz gründen möchte.  Für den SVHU, der schon lange nach einer geeigneten Lösung sucht, ist der Ukrainer ein Glücksfall. „Wir wollen der Tennisabteilung neues Leben einhauchen und sind da mit dem Vereinsvorstand voll auf einer Linie. Dimitri kennt das Geschäft von A bis Z und ist  ein exzellenter Tennislehrer für jung und alt. Von ihm werden Breitensportler und Leistungssportler gleichermaßen profitieren. Ganz wichtig ist aber auch, dass er als anerkannter  Tennisfachmann uns organisatorisch abseits des Platzes sehr helfen wird. Wir brauchen Engagement, Sachverstand und vor allem Kontinuität in der Abteilung“, sagt Spartenchef Hans Küchler, der den Coup gemeinsam mit Karsten Muhs einfädelte.

Zunächst  will sich Polyakov den Tennisspielern in Henstedt-Ulzburg vorstellen. Für den kommenden Sonnabend, 29. Oktober, lädt  er  gemeinsam mit der SVHU-Tennissparte zum Tag der offenen Tür ein. Tennis-Interessierte haben die Möglichkeit, von zehn bis 14 Uhr im Sportpark an der Bürgermeister- Steenbock-Straße den neuen Coach kennen zu lernen. Informationen über das Training  beim SVHU gibt es bei Jugendwartin Traute Schellen unter E-Mail: traudel01@t-online.de .

Joachim Jakstat

Der Erfolg der Piratenpartei in Berlin hat es gezeigt: Im Internet werden die Wahlen mitentschieden. Aus dem Stand konnten die Freibeuter in der Bundeshauptstadt gleich 8,9 Prozent der Stimmen erzielen. Und das mit einem Wahlkampf der insbesondere im Internet geführt wurde: Mittlerweile haben die Piraten unter den Parteien die meisten Sympathisanten auf Facebook. Welch effektiver Verbreitungskanal das soziale Netzwerk ist, wissen auch die Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Wann immer ein Leser der Online-Zeitung glaubt, ein Artikel könnte auch seine Facebook-Freunde interessieren, schnellen die Zugriffszahlen nach oben.

Noch nicht bei Facebook, aber immerhin online ist nun auch Ex-Bürgermeister Volker Dornquast. Und zwar mit seiner Homepage http://www.volkerdornquast.de/ . „Ich zeige auf diesen Seiten auf, was sich in den letzten zwei Jahren in Schleswig-Holstein positiv verändert hat und erläutere die Ziele der CDU für die kommenden fünf Jahre und meine persönlichen Schwerpunktthemen für diese neue Wahlzeit“, so der Staatssekretär im Innenministerium in einer Pressemitteilung. Neben einer Bilanz der zweijährigen Regierungszeit von CDU und FDP, Terminhinweisen und dem Lebenslauf gibt es auch die Möglichkeit, dem Landtagskandidaten Fragen zu stellen. „Nehmen Sie gerne Kontakt zu mir auf“, fordert Volker Dornquast die Bürgerinnen und Bürger aus dem Wahlkreis auf.

Christian Meeder

Ein Rock-Pop-Festival der besonderen Art steigt am Sonnabend, 29. Oktober, um 16 Uhr im Bürgerhaus. Einlass zum „Mix it up-Festival“ ist gegen eine Gebühr von sechs Euro ab 15 Uhr. Veranstalter dieses Musikevents, das von Profis und Laien bestritten wird und bis ein Uhr dauern soll, sind die Kreismusikschule und der Bereich Kinder- und Jugendarbeit der Gemeindeverwaltung.

Bei diesem Festival, das künftig regelmäßig stattfinden soll, werden sowohl ganz junge als auch erfahrene, etablierte Bands usammenkommen. Auch Solokünstlerinnen und -künstler werden ihre Songs zum Besten geben. Das Konzert ist, wie der Name „Mix it up“ verrät, genreübergreifend: So erwartet die Besucher Rock, Punk, Pop, Soul und Heavy Metal. Das Festival richtet sich an alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Henstedt-Ulzburg und Umgebung.

Die Newcomer-Bands sollen hier eine Plattform zum Austausch mit den „Profibands“ erhalten und Kontakte knüpfen. Der Musik-Kulturnachwuchs des Kreises Segeberg solle mit dem Festival in Henstedt-Ulzburg unterstützt und gefördert werden, so Claudia Beyer vom Jugendforum Tonne.

Für das Event konnte zwischenzeitlich die überregional bekannte Band „Three Chord Siciety“ aus Bad Segeberg als eine der Profibands gewonnen werden, die als Headliner den Abschluss der Veranstaltung bestreiten sollte. Die Band ist bundesweit im Einsatz, ihre Songs werden auf Deltaradio sowie anderen Rock- und Popsendern gespielt. Sie hat jetzt aber kurzfristig abgesagt, wie Bürgermeister Torsten Thormählen mitteilte.

Am späten Nachmittag werden die ganz jungen Musikerinnen und Musiker die Bühne bevölkern. Je später der Abend, desto etablierter werden die Bands. Zwischendurch werden Vocalgroups und einzelne Mädchen und Jungen von der Kreismusikschule ihr stimmliches Können unter Beweis stellen. Beide Veranstalter möchten mit diesem Festival ein Forum schaffen, mit dem jungen Bands die Möglichkeit geboten wird, vor einer breiten Öffentlichkeit zu spielen. Solche Gelegenheiten seien sonst eher selten, sagt Claudia Beyer.

Auftreten werden Headcrime (Henstedt-Ulzburg), Balls of Steel (Henstedt-Ulzburg), Skuzi (Bad Segeberg), Party Lines (Henstedt-Ulzburg), Coldfire (Bad Bramstedt), Lights of Gomorrah (Bad Segeberg), 4 Peanuts (Kaltenkirchen), Bounty Dogs (Bad Segeberg), Projekt Bandschmiede (Henstedt-Ulzburg) sowie Rock-Pop-Vocal-Groups.

Jörg Schlömann

24.10.2011

Die Kommunalpolitik in Henstedt-Ulzburg scheint das Thema Wohnen in der Zukunft entdeckt zu haben: Nachdem die SPD die Bürger zur Mitarbeit bei dem Thema aufgerufen hatte, veranstaltet die Wählergemeinschaft am Donnerstag, 27. Oktober, um 19 Uhr im Bürgerhaus, Raum 11, einen Informationsabend zu innovativen Wohnkonzepten im Alter.

Der Fokus liegt dabei unter anderem auf einem Wohnen nach dem „Bielefelder Modell“, das frei interpretiert bedeuten kann: ganz privat und doch familiär. Wohnen in einer Art Großfamilie oder in guter Nachbarschaft. Jeder hat sein  Reich, seine Wohnung nach den eigenen Bedürfnissen zugeschnitten, auf jeden Fall barrierefrei. Jung und Alt sollen in den Wohnanlagen leben, sich gegenseitig stützen, helfen, wenn nötig.

Der Schwerpunkt der Belegung liegt allerdings bei Senioren, es kommt auf eine gute Durchmischung an. Treffpunkt in solchen Anlagen bilden Außenanlagen oder Cafés. Ambulante Pflegedienste sind vor Ort und bieten Versorgungssicherheit. Im Gegensatz zu einem betreuten Wohnen fällt bei diesem Konzept keine Betreuungspauschale an.

Das Architekturbüro Meier und Moss aus Bad Segeberg stellt an dem Abend zwei aktuelle Projekte dieser Art vor, die sich zurzeit im Kreis Segeberg in der Realisierung befinden. Die Experten klären auf, welche Voraussetzungen dafür notwendig sind, wie ein Projekt durch Gründung einer Genossenschaft möglich wird und geben Ratschläge, was dabei zu beachten ist.

Die WHU will mit diesem Informationsabend ein Projekt in Gang setzen, für das es aufgrund der demografischen Entwicklung in der Gesellschaft nach ihrer Ansicht höchste Zeit wird. Sie hofft auf ein reges Interesse der Bürger, der Sozialverbände sowie der Fraktionen und der Verwaltung der Gemeinde, um ein passendes Wohnprojekt für Henstedt-Ulzburg zu entwickeln.

Für Rückfragen wenden  sich Interessierte bitte an Dorothée Köster unter dorotheekoester@web.de.

Jörg Schlömann

Stück für Stück kommt man sich näher: Mit dem 2:0 (0:0)-Heimsieg gegen die U 23-Auswahl der KSV Holstein Kiel, dem zweiten Erfolg in Folge, setzten sich die Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg in der Tabelle von den Abstiegsplätzen ab und schafften den Anschluss ans Mittelfeld. Dort und nicht im Tabellenkeller sehen sich die Kicker vom Rhen, die nach einer schwarzen Serie mit sechs Punktspiel-Pleiten in den Tabellenkeller abgerutscht waren und erst mit dem 1:0-Auswärtserfolg eine Trendwende eingeleitet hatten.

„Was uns fehlte, war ein Erfolgserlebnis. Heute haben sich alle Spieler mit Herz und Emotion eingebracht. Das war eine tolle Mannschaftsleistung und ein am Ende verdienter Erfolg“, zog ein strahlender SVHU-Fußball-Lehrer Jens Martens überglücklich Bilanz. Der 2:0-Sieg gegen das als Tabellenzweiten angereisten Topteam aus der Landeshauptstadt  war die Sensation des 14. Spieltags.

Eine halbe Stunde lang ließen Martens und seine Männer die Kieler sich austoben. Hohes Tempo, technische Beschlagenheit und ein gefälliges Kombinationsspiel führten zu gefühlt 70 Prozent Ballbesitz der „Jung-Störche“, die aber im Strafraum der Henstedt-Ulzburger Entschlossenheit und Kaltschnäuzigkeit vermissen ließen.

Ein Schuss des Kielers Timo Nath von der Strafraumgrenze, der Zentimeter am linken Pfosten des SVHU-Tores vorbeistrich, ein Nath-Schuss nach einer Ecke, den Andreas Meyer auf der Linie per Kopfball klärte, und eine starke Zick-Parade waren die besten Holstein-Möglichkeiten, die aber zu nicht zu Zählbarem führten. Bei  gelegentlichen Kontern hatten Tim Jeske und Sascha Schwarzwald aber auch Chancen für die Hausherren.

Nach der Pause machte es das Duo besser. Erst versenkte Jeske aus spitzem Winkel einen abgeprallten Ball im langen Eck (47. Minute). Später nutzte Schwarzwald seine zweite glasklare Möglichkeit (70. Minute) zum zweiten SVHU-Treffer. Den Vorsprung ließen sich die Gastgeber gegen zumeist blind anrennende Kieler nicht mehr nehmen. „Heute hat sich die Mannschaft selbst belohnt und für  beste Stimmung bei unserem Mannschaftsabend gesorgt, der heute in Hamburg steigt“, lobte Martens seine Kicker nach dem engagierten Auftritt.

SV  Henstedt-Ulzburg – André Zick – Deniz Türkoglu, Florian Geertz, Jan Kaetow, Andreas Meyer – Tim Jeske  (75. Niklas Bessert), Jan Behrendt, Marc Jürgensen, Kolja Tirums  (90. Marcel Schöttke) – Pierre Hallé, Sascha Schwarzwald (90. Felix Schultz).

Joachim Jakstat

Emotionen, Einsatzfreude und Siegeswillen hatten die Handballer des SV Henstedt-Ulzburg ihren Fans  vor dem Drittliga-Duell gegen den VfL Fredenbeck versprochen. Und genau mit diesen Eigenschaften sicherten sich die Männer von Trainer Tobias Skerka am Ende vor mehr als 350 begeisterten Zuschauern einen verdienten 34:26 (18:15)-Heimerfolg gegen die Gäste aus Niedersachsen, die im Kampf um den Klassenerhalt jeden Zähler brauchen und entsprechend kampfstark in Henstedt-Ulzburg aufliefen.
Rund 50 Minuten lang boten die Hausherren auch spielerisch eine überzeugende Vorstellung, dominierten die Gäste und lagen schon nach einer engagierten Anfangsphase schnell mit vier und mehr Toren in Führung. Beim 10:3-Zwischenstand nach rund 14 Minuten sah es sogar nach einem Debakel für den ehemaligen Erstligisten aus, doch  der VfL bot fortan  durch einige taktische Umstellungen Paroli. Lars Kratzenberg auf der Position des Regisseurs brachte nicht nur seine Nebenleute besser ins Spiel, sondern traf auch selbst.
Einige zweifelhafte Entscheidungen der Unparteiischen bremsten zudem den Offensivdrang der SVHU-Akteure. Dass es nach dem Wechsel noch einmal eng wurde, und der VfL Fredenbeck sogar zum 18:18-Zwischenstand (34.) ausgleichen konnte, war indes einer kurzzeitigen Schlafmützigkeit der Hausherren zuzuschreiben. „Da haben wir für ein paar Minuten sämtliche Vorgaben vergessen“, schimpfte Trainer Tobias Skerka, der dann immerhin mit ansehen konnte, wie sein Team, teilweise sogar in Unterzahl, Rehabilitation betrieb.
„Es ist gut zu wissen, dass die Jungs den Schalter umlegen können, wenn es Not tut“, so Skerka, der die letzte Viertelstunde entspannt beobachten konnte und sogar einige taktische Varianten ausprobierte. Ein starker Markus Noel im Tor, der insgesamt 20 Paraden zeigte, und die diesmal überragenden Feldspieler Tim Völzke und Lasse Kohnagel brachten die Hausherren schnell auf Siegeskurs. Über 23:19 und später vorentscheidend auf 28:21 setzte sich der SVHU ab. Neben Völzke und Kohnagel, die vor allem als Torjäger glänzten, zeigte Rechtsaußen Amen Gafsi mit fünf blitzsauberen Treffern und einer fehlerfreien Abwehrleistung seine bislang beste Saisonleistung.
Die Tore für den SV Henstedt-Ulzburg warfen: Markus Noel, Malte Hillermann, Florian Bitterlich, Till Krügel, Stefan Pries, Amen Gafsi, Lasse Kohnagel, Lars-Uwe Lang, Julian Lauenhof, Tim Völzke, Jan Wrage und Tim Philip Jurgeleit.
Für den VfL Fredenbeck trafen: Edgars Kuksa, Benjamin Gehlken, Maciek Tlucynski,  Maximilian Lenz, Clemens Stangneth, Maik Heinemann, Fabian Hesslein, Pascal Czaplinski, Ghenadi Golovici, Malte Weidner,  Lars Kratzenberg, Birger Tetzlaff, Benedict Philippi sowie Mirko Schlünzen.
Joachim Jakstat

Am Dienstag, 25. Oktober,  um 19.30 Uhr wird Arved Fuchs im Bürgerhaus seine Multivisionsshow „Nordpoldämmerung“ zeigen. Der Vortragstitel stehe, neben der erfolgreichen Expedition im Sommer diesen Jahres an die Nordwestküste Grönlands, auch sinnbildlich für die einschneidenden Veränderungen in der Arktis: „Nichts ist mehr so wie es mal war, der Klimawandel verändert den gesamten arktischen Raum im geradezu atemberaubendem Tempo. Am Nordpol bricht das Eis auf und treibt in Regionen, die zuvor als eisfrei galten. Die alten Gesetzmäßigkeiten scheinen außer Kraft gesetzt zu sein“, so Arved Fuchs im September nach der Rückkehr auf seiner Homepage.

Der 1953 in  Bad Bramstedt geborene Polarforscher unternimmt seit 1977 Expeditionen vornehmlich in die kältesten Regionen der Erde. Geschichte schrieb Arved Fuchs 1989, als er als erster Mensch beide Pole innerhalb eines Jahres zu Fuß erreichte. Dabei hatte er beim Marsch zum Südpol Unterstützung von Abenteurer-Legende Reinhold Messner. Zu mehr als dieser einen gemeinsamen Expedition mit dem Extrem-Bergsteiger ist es allerdings nicht gekommen. Stattdessen kam es zum Streit: Die beiden Abenteurer zankten sich nach ihrer Rückkehr darüber, wer denn den größeren Anteil am Erfolg der Mission gehabt hätte.

Organisiert wird die  Veranstaltung von der HHG – dem Zusammenschluss der Henstedt-Ulzburger Gewerbetreibenden. Karten zum Preis von zehn Euro gibt es in den Vorverkaufsstellen ( Buchhandlung Rahmer, Kopierladen Seiler und Schreibwaren Greiner) sowie  an der Abendkasse.

Christian Meeder

Ende August endete vorläufig der längste Streik der deutschen Eisenbahngeschichte: Nach 42 Streiktagen in Folge hatte sich die AKN zu einer Schlichtung mit der Lokführergewerkschaft (GdL) unter Vorsitz des ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt (CDU) bereit erklärt. Die Verhandlungen gestalten sich allerdings offenbar schwieriger als zunächst angenommen. So war zu Beginn der Schlichtung von einer Dauer von acht Wochen die Rede, etwas später hieß es dann, das Ende der Schlichtung sei auf den 31. Oktober terminiert. Nun soll bis in den November hinein weiterverhandelt werden.

„Es ist erst mal geplant, bis zum 7. November zu einem Ergebnis zu kommen“, so GdL-Pressesprecherin Gerda Seibert zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Aber auch das sei möglicherweise noch nicht das Ende der Fahnenstange; denn auch dieser Termin könne im Bedarfsfall noch einmal nach hinten verschoben werden, so die Sprecherin weiter.

Für Henstedt-Ulzburgs Bahnpendler bedeutet die Verlängerung der Schlichtung immerhin Planungssicherheit; denn während der Schlichtung herrscht Friedenspflicht – es darf also nicht gestreikt werden. Doch ob eine Einigung während der Schlichtung gelingt, ist unsicher, weil selbst ein möglicher Schlichtungsspruch des Vorsitzenden Georg Milbradt keine Garantie für ein Ende der Tarifauseinandersetzungen ist: „Der Schlichtungsspruch ist nur eine Empfehlung, die dann von den entsprechenden Gremien noch abgesegnet werden muss. Entweder man kann sich dran halten, oder es eskaliert wieder“, so Gerda Seibert.

Weitere inhaltliche Angaben zum Stand der Verhandlungen wollte die Sprecherin allerdings nicht machen: “Wir haben beschlossen, dass bis zum Ende der Schlichtung überhaupt nichts aus der Schlichtung nach draußen geht.“ Auch die AKN gab sich bedeckt. Verhandlungsergebnisse seien zu ihm noch keine durchgeklungen, so AKN-Sprecher Jörg Minga. Auskunftsfreudiger war der AKN-Sprecher allerdings in Personalfragen. Der in ÖPNV-Angelegenheiten stets gut informierte HU-Nachrichten Leser Herbert Sazmann hatte kürzlich kommentiert, die AKN finde keinen Nachfolger für den in Pension gegangenen AKN-Vorstand Klaus Franke. Mittlerweile ist das Bahnunternehmen allerdings fündig geworden: Der neue Vorstand werde zum 1. April nächsten Jahres sein Amt antreten, so Jörg Minga

Christian Meeder

21.10.2011

Vollbesetzte Tribünen, lautstarke Unterstützung von den Rängen und am Ende die gemeinsame Feier mit den Fans über zwei Punkte und ein gutes Spiel. Das wünschen sich die Handballer des SV Henstedt-Ulzburg vor dem Drittliga-Duell gegen den VfL Fredenbeck (Sonnabend, 18 Uhr, Schulzentrum Maurepasstraße). Die Niedersachsen haben Handball-Tradition, spielten zwischen 1988 und 1996 sieben Jahre in der ersten Bundesliga, ehe wirtschaftliche Schwierigkeiten eine sportliche Talfahrt einleiteten, die erst in der dritten Liga gestoppt werden konnte.

Mittelfristig wollen die Handballer aus der Samtgemeinde wieder in die zweite. Bundesliga, doch aktuell belegt das Team von Trainer Tomasz Malmon mit 4:10 Punkten Rang 13 in der Tabelle.  Zuletzt gab es im Heimderby gegen den SV Beckdorf eine schmerzliche 31:32 Pleite in letzter Sekunde. Unterschätzen werden die SVHU-Handballer den Gegner bestimmt nicht, denn in den Reihen der Niedersachsen stehen etliche Handballer, die schon höherklassig Erfahrung sammeln konnten.

Eine bittere 24:29-Heimpleite hatten auch die gastgebenden Handballer des SVHU zu verdauen. Eine erste Reaktion zeigte das Team mit dem 34:26-Auswärtserfolg beim Stralsunder HV. Doch das ist Kapitän Stefan Pries und seinen Kollegen nicht genug. „Wir haben genug geredet. Wir wollen kontinuierlich Leistung zeigen“, sagt er vor dem Duell mit Fredenbeck. Das Team habe bei den Fans schließlich noch einiges gut zu machen. Bis auf Keeper Stephan Hampel, der nach einer Meniskusoperation mit dem Reha-Training begonnen hat, und Jens Thöneböhn, der einen zweifachen Bänderriss im Sprunggelenk auskuriert, hat Trainer Tobias Skerka alle Mann an Bord.

Joachim Jakstat

Jetzt soll es also „Walli“ richten! „Walli“ ist eine Art Strichmännchen oder -weibchen – ein Maskottchen, das die Gemeinde aus dem Hut gezaubert hat, um Schwung in die Aktion „Henstedt-Ulzburg pflanzt“ zu bringen. Das Vorhaben, an dem sich Bürger mit Sach- und Geldspenden beteiligen sollen, schwächelt nämlich. Das Interesse der Öffentlichkeit an dem Projekt ist eher zurückhaltend.

Schon vor Wochen hatte die Verwaltung auf Anregung der Kommunalpolitiker die Bevölkerung zur Beteiligung an der Pflanzaktion aufgerufen. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten darüber berichtet. Hintergrund: Im Bereich östlich der Hamburger Straße, zwischen Kiefernweg und Wilstedter Straße, hat die Gemeinde rund 2,5 Hektar landwirtschaftliche Nutzflächen erworben. Dort wurden Bodenwälle angelegt, die unter anderem als Lärmschutz für die angrenzende Wohnbebauung dienen sollen. Als Bepflanzung sind „strauchartige Landschaftsgehöze und Bäume vorgesehen“, sagt dazu Bürgermeister Torsten Thormählen.

Allerdings: Bisher konnte nur der Wallbereich zwischen Rhinkatenweg und Ulzburger Straße bepflanzt werden. Es wurden einzelne Obstbäume auf den Wiesenflächen gesetzt. Das restliche Gelände soll am Sonntag, 6. November, bei einer öffentlichen Pflanzaktion hergerichtet werden, zu der Thormählen aufruft: „Interessierte Bürger/innen können sich durch Pflanzspenden… oder durch Spenden und Sponsoring zum Erwerb der entsprechenden Pflanzen an der Pflanzaktion beteiligen und dazu beitragen, dass die Wälle bepflanzt werden.“

Außerdem werden Sponsoren gesucht für den etwa 650 Meter langen „Verbissschutzzaun“, der die neu entstehende Pflanzung gegen Wildverbiss schützen soll. Pflanzliste und weitere Einzelheiten sind bei der Gemeindeverwaltung zu erfragen unter der Telefonnummer 963 450 oder im Internet bei petra.hafemeister@Henstedt-Ulzburg.de.

Das große Begrünen soll stattfinden am Sonntag, 6. November, ab elf Uhr auf der Grünfläche östlich der Hamburger Straße (L 326) zwischen Kiefernweg und Rhinkatenweg. Maskottchen „Walli“ wird im Geiste dabei sein.

Jörg Schlömann

Die Verkehrssituation in der Wilstedter Straße entlang der Paracelsus-Klinik wird seit langem diskutiert – nicht nur von Anliegern und Kommunalpolitikern; denn fast jeder Autofahrer ist dort wohl schon einmal in eine brenzlige Situation gekommen: zu viele Grüninseln, die Zwischenräume zugeparkt, dem Gegenverkehr auszuweichen, ist fast unmöglich. Mit diesem Dilemma soll jetzt Schluss sein. Ob aber die Situation entscheidend verbessert werden kann, bleibt fraglich.

Jedenfalls hat der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr in Kiel ein Machtwort gesprochen und der Gemeinde eine „verkehrsrechtliche Weisung“ erteilt, nachdem sich Vertreter der Landesbehörde, der Polizei und der Verwaltung bei einer gemeinsamen Ortsbesichtigung am 30. August mit der Situation in der Wilstedter Straße vertraut gemacht hatten. Danach muss die Tempo-30-Zone zwischen Immbarg und Paracelsusklinik aufgehoben werden. Damit wird auch die rechts-vor-links-Regelung entfallen.

Allerdings soll es weiterhin eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde zwischen den Einmündungen der Straßen Immbarg und Am Wittmoor geben. Was die Anlieger am meisten treffen wird: In den Bereichen zwischen den Grüninseln von Immbarg bis Tannenweg wird ein Halteverbot verhängt, das von montags bis freitags von sieben bis 19 Uhr gilt.

Damit werden zahlreiche Anwohner längere Fußmärsche in Kauf nehmen müssen, wenn sie ihre Autos über Tag abstellen wollen. Das Parken vor der Haustür wird der Vergangenheit angehören. Zwar gibt es auf den Grundstücken Stellplätze und Carports; die dürften aber nicht ausreichen. Auch die Verantwortlichen der Paracelsusklinik werden sich etwas einfallen lassen müssen; denn die Parkplatz-Situation rund um das Krankenhaus ist ausgesprochen angespannt, und viele Besucher stellen heute ihre Wagen auch zwischen den Grüninseln der Wilstedter Straße ab.

Der Umwelt- und Planungsausschuss wird sich in seiner öffentlichen Sitzung am Montag, 24. Oktober, mit dem Thema Verkehrssituation Wilstedter Straße beschäftigen. Sie beginnt um 19.30 Uhr im Ratssaal.

Jörg Schlömann

Bekanntlich bewirbt sich Ex-Bürgermeister Volker Dornquast bei der anstehenden Landtagswahl im Mai nächsten Jahres um einen Sitz im Kieler Landesparlament. Der jetzige Staatssekretär, der die Geschicke der Großgemeinde 21 Jahre lenkte, muss allerdings den Wahlkreis Segeberg West direkt gewinnen, um sicher ins Landeshaus einzuziehen.

Dornquast rechnet sich für ein Direktmandat zwar selber sehr gute Chancen aus, wie er die Henstedt-Ulzburger Nachrichten wissen ließ, gleichwohl könnte ihm die politische Großwetterlage einen Strich durch die Rechnung machen. So hat die SPD die CDU nach der Lolita-Affäre des früheren CDU-Landeschefs Christian von Boetticher landesweit in den Umfragen überholt. Die jüngste Infratest/Dimap-Umfrage von Ende September sieht die SPD bei 34 Prozent und die CDU bei 30 Prozent.

SPD-Kandidat für den Wahlkreis Segeberg West ist der Sievershüttener Bürgermeister Stefan Weber. Der 48-jährige Sozialdemokrat hatte sich Anfang September gegen zwei Mitbewerber im Henstedt-Ulzburger Bürgerhaus durchgesetzt. Am nächsten Sonnabend, 22. Oktober, haben die Bürger der Großgemeinde nun Gelegenheit, von neun bis zehn Uhr mit dem SPD-Kandidaten ins Gespräch zu kommen. Zusammen mit Vorstand und Fraktionsmitgliedern der örtlichen Sozialdemokraten steht Weber am SPD-Informationsstand beim Edeka-Markt Oertwig an der Hamburger Strasse für Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Christian Meeder

Auf dem Gelände der ehemaligen Paracelsus-Klinik in Kaltenkirchen hat eine neue Praxis des MedBaltic-Verbundes ihre Pforten geöffnet. Schwerpunkt der Praxis ist die operative Versorgung von Patienten im gesamten nördlichen Umland Hamburgs. Die Eingriffe nehmen die MedBaltic-Ärzte in der neu eröffneten Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg vor. Die ersten Operationen sind bereits erfolgt.

Das Leistungsspektrum der Praxis umfasst endoprothetische Versorgung, wiederherstellende arthroskopische Chirurgie von Schulter- und Kniegelenken sowie gelenkerhaltende Operationstechniken und die Fußchirurgie. „Wir freuen uns, mit MedBaltic einen überregional tätigen und starken Partner gewonnen zu haben. Mit ihm können wir nun unsere chirurgische und orthopädische Kompetenz bündeln. Für unsere Patienten erweitern wir dadurch die Angebote und Möglichkeiten der Gelenkersatzverfahren (Endoprothetik)“, betont der Verwaltungsdirektor der Paracelsus-Klinik, Matthias Stulpe-Diederichs.

Die enge Kooperation von niedergelassenen Ärzten und Klinikärzten sei insbesondere auch ein Gewinn für die Patienten, so Stulpe-Diederichs. „Der reibungsverlustfreie Übergang unserer Patienten in die nachstationäre Versorgung liegt uns sehr am Herzen. Hier liegt der Schlüssel zur Zufriedenheit.“

Dr. Wolfgang Kohlsche, einer der MedBaltic-Ärzte, hebt hervor: „Wir operieren in der Henstedt-Ulzburger Klinik, um unseren Patienten lange Wege zu ersparen. Wir haben dort neben einem erstklassigen Service auch hochmoderne Technik und für den Bedarfsfall den gesamten Klinik-Hintergrund mit einer modernen Intensivstation. Das ermöglicht uns auch Eingriffe an Patienten mit kritischen Begleiterkrankungen und schafft für sie damit ein Höchstmaß an Sicherheit“.

Mit der neuen Niederlassung profitieren Kaltenkirchen und das Umland von der Spezialisierung der Ärzte im MedBaltic-Praxisverbund. Ein Grundsatz der Versorgung ist: Jeder Patient kehrt zum überweisenden Arzt zurück und wird von dem Arzt seines Vertrauens versorgt. Der Praxisverbund versteht sich nicht als Konkurrenz zu den konservativ tätigen Ärzten, sondern als Bindeglied zwischen Praxis und Klinik, das die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Patient und überweisendem Arzt in der Klinik fortführt.

„Jeder unserer insgesamt zehn Partner und vier angestellten Ärzte ist Spezialist auf seinem Gebiet. So können wir das gesamte operative Spektrum auf höchstem Niveau anbieten“, sagt Praxispartner Dr. Martin Fuerst. Zugleich verweist er auf einen klaren Vorteil gegenüber den meisten Krankenhäusern: MedBaltic bietet Therapien aus einer Hand – denn der Patient hat während der gesamten Behandlungsdauer einen festen Ansprechpartner und muss sich nicht auf wechselnde Ärzte einstellen. Hinzu kommt eine digitale Vernetzung mit den fünf weiteren Standorten der Gruppe in Schleswig-Holstein, die einen zügigen Austausch und Zweitmeinungen erlaubt.

Die Ärzte der MedBaltic-Gruppe sind außer in Kaltenkirchen auch in Kiel, Kronshagen, Altenholz, Neumünster und Bornhöved präsent und einer der ersten und größten überregionalen und fachübergreifenden Praxisverbünde in Deutschland. Rund 3.500 Patienten lassen sich Jahr für Jahr operieren und profitieren dabei von der engen Kooperation mit ihren überweisenden Ärzten. Der Standort in Kaltenkirchen ist montags bis freitags geöffnet. Die Praxis befindet sich in der Alvesloher Straße 29 auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses. Telefon: 04191/72 26 573. Weitere Informationen im Internet unter www.medbaltic.de.

Jörg Schlömann

„Die Bürger müssen entlastet werden“, heißt es gefühlt seit Jahr und Tag von Politikern jedweder Couleur. Gleichwohl scheint es bei Steuern und Gebühren immer nur in eine Richtung zu gehen: aufwärts! So steigen, wie vorige Woche berichtet, 2012 abermals die Fahrpreise für Busse und Bahnen im Hamburger Verkehrsverbund.

Allen Rufen nach einer Attraktivitätssteigerung des ÖPNV zum trotz liegen die jährlichen Preissteigerungen dabei in schöner Regelmäßigkeit über der allgemeinen Preisentwicklung: So kostet die Fahrt mit der AKN von Henstedt-Ulzburg zum Hamburger Hauptbahnhof heute rund 20 Prozent mehr als noch im Jahr 2006. Im gleichen Zeitrum betrug die Inflationsrate laut Statistischem Bundesamt dagegen nur rund elf Prozent.

Neben Henstedt-Ulzburgs Pendlern müssen auch Hauskäufer ab dem nächsten Jahr tiefer in die Taschen greifen. Die schwarz-gelbe Landesregierung hebt die Grunderwerbssteuer von 3,5 Prozent auf fünf Prozent an. Bei einem Einfamilienhaus zum Preis von 200.000 Euro kommen so noch einmal 10.000 Euro für den Fiskus obendrauf.

Schon seit August diesen Jahres zahlen Henstedt-Ulzburger Haushalte mehr für Trinkwasser. Gleich um knapp 50 Prozent hob der Zweckverband Wasserversorgung Kaltenkirchen/Henstedt-Ulzburg die Preise an. Der Versuch, mitten in den Sommerferien die Gebührenerhöhung möglichst geräuschlos durchzuziehen, könnte am Ende des Jahres indes noch für allerlei Ärger beim Zweckverband sorgen. Denn für eine wasserdichte Rechnung am Jahresende, hätte zum Erhöhungsstichtag am 1. August eine Ablesung des Wasserzählers erfolgen müssen.

Einstweilen verschont von höheren Kosten bleiben indes vorerst die Eltern von Kleinkindern in Henstedt-Ulzburg. Die Gemeindevertreter lehnten im September mehrheitlich den Antrag von Bürgermeister Thormählen ab, die Krippengebühren zu erhöhen. Begründet hatte der Verwaltungschef die Erhöhung damit, dass der Elternanteil an der Krippenfinanzierung 2010 erstmalig den von verschiedenen Institutionen empfohlenen Korridor zwischen 30 und 40 Prozent unterschritten habe.

Der Blick auf die nachstehende Tabelle zeigt, dass der Elternanteil für die Krippenbetreuung in der Tat um 0,66 Prozentpunkte unter der 30-Prozent-Marke liegt.

In den anderen Kinder-Betreuungseinrichtungen sieht die Kostenbeteiligung der Eltern allerdings etwas anders aus. So schöpft die Gemeinde im Kindergartenbereich den empfohlenen Kostenrahmen mit rund 39 Prozent fast vollständig aus, der Hortbereich überschreitet gar die obere Grenze von 40 Prozent um 0,64 Prozentpunkte.  Während die Verwaltung die knappe Unterschreitung der 30-Prozent-Marke bei der Krippenbetreuung nun zum Anlass nahm, eine Erhöhung der Gebühren zu fordern, kam ihr eine Senkung der Hortgebühren aufgrund der Überschreitung der 40-Prozent-Marke nicht in den Sinn. Die Hortgebühren seien stattdessen „vertretbar“, heißt es in den Verwaltungsunterlagen.

Auch hier bewahrheitet sich das Motto: aufwärts immer, rückwärts nimmer!

Christian Meeder

17.10.2011