Die Verkehrssituation in der Wilstedter Straße entlang der Paracelsus-Klinik wird seit langem diskutiert – nicht nur von Anliegern und Kommunalpolitikern; denn fast jeder Autofahrer ist dort wohl schon einmal in eine brenzlige Situation gekommen: zu viele Grüninseln, die Zwischenräume zugeparkt, dem Gegenverkehr auszuweichen, ist fast unmöglich. Mit diesem Dilemma soll jetzt Schluss sein. Ob aber die Situation entscheidend verbessert werden kann, bleibt fraglich.
Jedenfalls hat der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr in Kiel ein Machtwort gesprochen und der Gemeinde eine „verkehrsrechtliche Weisung“ erteilt, nachdem sich Vertreter der Landesbehörde, der Polizei und der Verwaltung bei einer gemeinsamen Ortsbesichtigung am 30. August mit der Situation in der Wilstedter Straße vertraut gemacht hatten. Danach muss die Tempo-30-Zone zwischen Immbarg und Paracelsusklinik aufgehoben werden. Damit wird auch die rechts-vor-links-Regelung entfallen.
Allerdings soll es weiterhin eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde zwischen den Einmündungen der Straßen Immbarg und Am Wittmoor geben. Was die Anlieger am meisten treffen wird: In den Bereichen zwischen den Grüninseln von Immbarg bis Tannenweg wird ein Halteverbot verhängt, das von montags bis freitags von sieben bis 19 Uhr gilt.
Damit werden zahlreiche Anwohner längere Fußmärsche in Kauf nehmen müssen, wenn sie ihre Autos über Tag abstellen wollen. Das Parken vor der Haustür wird der Vergangenheit angehören. Zwar gibt es auf den Grundstücken Stellplätze und Carports; die dürften aber nicht ausreichen. Auch die Verantwortlichen der Paracelsusklinik werden sich etwas einfallen lassen müssen; denn die Parkplatz-Situation rund um das Krankenhaus ist ausgesprochen angespannt, und viele Besucher stellen heute ihre Wagen auch zwischen den Grüninseln der Wilstedter Straße ab.
Der Umwelt- und Planungsausschuss wird sich in seiner öffentlichen Sitzung am Montag, 24. Oktober, mit dem Thema Verkehrssituation Wilstedter Straße beschäftigen. Sie beginnt um 19.30 Uhr im Ratssaal.
Jörg Schlömann
@Sazmann
Moin, habe erst jetzt Zeit und Gelegenheit zu antworten , für die beiden Ost/West verbindungsstraßen :
ok zu
1 Stunde Parken per Parkscheibe gratis, für mehr ist die kostenpflichtige Bewohnerparkplakette nötig. In extra ausgewiesen.Flächen ( aber nicht so bemessen, dass die Bussen, Öllieferanten (HOMÜ!) ,Müllwagen keine Chance zur Durchfahrt haben
Gebühren für ÖPNV verwenden : ok
Wegen Schulwegsicherheit : 30 ok
Aber ich befürchte, dass dann plötzlich, weil es organisiert wird , bestimmt rechtliche Bedenken / Zuständigkeitsprobleme kommen.
Formulieren Sie einen Antrag an die Gemeindevertretung ??
Wenn hier schon ein Artikel geschrieben wird, dann sollte dieser inhaltlich korrekt sein. Es ist nicht die 30-er Zone zwischen Immbarg und Tanneweg, sondern die gesamte 30-er Zone (beginnt Ortseingang aus Richtung Brüderhof und endet kurz vor der Norderstedter Str). Das Problem der Situation zwischen Immbarg und Im Wittmoor ist noch ein besonderes, aber generell ist die Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung und Einräumung einer generellen Vorfahrtsberechitung ein besonderes Thema mit weitreichenden Folgen.
Im Übrigen hat sich auch an der Situation, dass die Wilstedter Str. als Alternative zu der permanent belasteten Schleswig-Holstein-Str. auch von Ortsfremden genutzt wird rein gar nichts geändert. Entlastung insgesamt bringt nur eine Umgehung.
„Der Bus auf der BMS Str. hat sehr wohl erhebliche Probleme, oft kommt der Bus nur zügig durch, weil rücksichtsvolle Autofahrer sie durchlassen !“
Das stimmt. Die Verkehrsdichte ist hier aber wie gesagt selten so hoch, dass der Bus sich ohne die netten Autofahrer nennenswert Verspätung holen würde. Eine Lücke kommt früher oder später.
„Und wenn ihre These richtig ist, dann sollten alle Autos auf der Straße parken. Zu Gunsten der größeren Verkehrssicherheit gegen Raserei und zu Gunsten der Bauträger, dann könnten noch mehr Wohnflächen geschaffen werden ?“
Wenn Sie meine These unterstützen und sagen, dass schnurgerade, scheinbar übersichtliche Straßen gern zum Rasen einladen und das innerörtlich auf Schulwegen oder direkt an Schulen vorbei (Beckersberg- und Maurepasstraße) keine gute Idee ist – dann sollte man etwas dagegen tun.
Wenn ein paar Autos am Straßenrand den Verkehrsfluss abbremsen und nebenbei das Bedürfnis der Anwohner erfüllen, Platz für den Zweit- oder Drittwagen zu haben, dann spricht erstmal wenig dagegen.
Natürlich ist es nicht Aufgabe der Gemeinde, Gratis-Parkplätze zur privaten Verwendung zu unterhalten. Der Platz zum Parken ist aber da.
Man könnte diese Flächen auch gut bewirtschaften. 1 Stunde Parken ist per Parkscheibe gratis, für mehr ist die kostenpflichtige Bewohnerparkplakette nötig. Wer die öffentliche Straße als Privatparkplatz nutzen will, zahlt dann eben dafür. Damit nicht alles restlos zugeparkt wird und z.B. der Bus nicht zugeparkt wird, werden die für dieses Parken erlaubten Flächen extra ausgewiesen. Fertig.
„Wie wäre es, wenn man sich für verbesserte Bus- und Bahnverbindungen einsetzen würde, statt sich so vehement für das, leider noch notwendige,
Übel PKW kämpft?“
Und damit alle etwas davon haben, wird das Geld aus dem Bewohnerparken zweckgebunden in den Ausbau des ÖPNV gesteckt.
Norderstedt will zum Beispiel ALLE Buslinien im ganzen Stadtgebiet bis 20 Uhr auf einen 20-Minuten-Takt verdichten. Man verspricht sich davon eine deutliche Steigerung der Nachfrage.
Die Vorteile sind einleuchtend:
Man muss sich nicht mehr groß Gedanken machen, ob der Bus nun alle 20, 40 oder gar 60 Minuten fährt.
Man braucht sich nur noch drei Abfahrtminuten (zum Beispiel 13, 33, 53) merken, die dann jede Stunde gelten. Selbst, wenn man den Fahrplan nicht kennt, wartet man sicher keine 38 Minuten mehr wie heute noch.
Man ist zeitlich auch tagsüber deutlich flexibler als heute.
Das wäre doch etwas für die vorgesehene Untersuchung des ÖV-Netzes in Henstedt-Ulzburg.
Der Bus auf der BMS Str. hat sehr wohl erhebliche Probleme, oft kommt der Bus nur zügig durch, weil rücksichtsvolle Autofahrer sie durchlassen !
Und wenn ihre These richtig ist, dann sollten alle Autos auf der Straße parken. Zu Gunsten der größeren Verkehrssicherheit gegen Raserei und zu Gunsten der Bauträger, dann könnten noch mehr Wohnflächen geschaffen werden ?
Ein Idee: Wie wäre es mit Parkenbuchten auf der Hamburger Straße.?
Von Penny bis zum Gewerbepark .
Dann könnten Parkflächen auf den Grundstücken bebaut werden ? :-)))
Im Ernst , die Steuerzahler zahlen nicht die Kosten für Straßen, Unterhalt, Sanierung um darauf Ersatzparkplätze zu schaffen, damit die Bauträger mehr Wohnraum schaffen können.
„Jede Veränderung an der Verkehrssituation in der Wilstedter Straße kann nur eine Verbesserung nach sich ziehen, denn die tägliche “Buchten-Ralley” ist wirklich der denkbar ungünstigste Zustand.“
Für den Autofahrer schon. Für die Anwohner natürlich nicht, die schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Der Zweit- oder Drittwagen steht im Idealfall keine 20 m von der eigenen Haustür entfernt und dazu wird die Straße durch die vielen Hindernisse so unattraktiv, dass andere Autofahrer lieber anderswo fahren. Und natürlich langsamer sind, wobei das sich in der Wilstedter erfahrungsgemäß eher auf die Durchschnittsgeschwindigkeit bezieht. Man muss ja die paar Sekunden bis Minuten Zeitverlust vom Buchtenwarten irgendwie wieder reinfahren, denkt sich Otto-Normalbleifuß wohl.
„Vorgärten“ haben etliche Reihenhäuser im fraglichen Bereich gar nicht mehr. Nur noch „Vorparkplätze“. Schauen Sie es sich auch mal bei Google Maps im Satellitenfoto an…
„Das Problem ist aber, dass statt 2 Parkplätze (bei Neubauten ) nur einer zu schaffen ist, obwohl die Erfahrung gezeigt hat, dass in fast jeder Famile zwei Autos gefahren werden.“
Richtig. Und wer nicht zwei hat, hat mittlerweile wohl eher drei als eins oder keins. Machen wir uns nichts vor.
„Das Elend der Parkerei auf der Straße sehen wir täglich auf der gesamten Strecke Bgm. Steenbock Str. / Beckersbergstraße. Auch schon mehrfach von Bürgern und einem Politiker ( Ramcke / SPD ) moniert. Seit Monaten gibt es aber ( auch auf meine Anfrage ) keine Antwort aus unserem Bauamt, man wollte sich kümmern… das war´s dann auch .“
Tja, ich sehe es insofern positiv, als durch die Parkerei der Verkehr ausgebremst wird. Gerade die Beckersbergstraße lädt sonst sehr zum Rasen ein und unsere Bleifüße lassen sich bei wenig geparkten Wagen nicht bitten, auch mal mit 70 da durchzurauschen. Natürlich nur, weil die Strecke ja so frei ist und nichts passieren kann. Alles klar.
Aktuell kommt jedenfalls meistens jeder durch. Inklusive Bus, der wohl die größten Probleme mit den Parkbuchten haben dürfte. Sollte das Problem größer werden, würde ich die Parkflächen gesondert markieren und entsprechend Buchten einplanen.
„Ähnliches erwarte ich auch in der Oliviastr..( große RH mit viel Fläche statt schöner Eichen ! ). Die RH sind sehr massiv , ich sehe auch da nicht den Platz für ausreichendes Parken auf dem Grundstück.“
Jeder PKW-Parkplatz kostet nun einmal um die 12 Quadratmeter Garten. Ohne eventuelle Zuwegung. Ein 8-Parteien-Reihenhaus wäre bei zwei Autos pro Haushalt schon mit einem mindestens 200 Quadratmeter großen Parkplatz dabei. Ohne Platz für die Drittautos. Natürlich versucht man sich das zu sparen.
Wie wäre es, wenn man sich für verbesserte Bus- und Bahnverbindungen einsetzen würde, statt sich so vehement für das, leider noch notwendige,
Übel PKW kämpft?
@Herr Pemöller,
“ man kann doch nicht von den Anwohnern erwarten, das sie ihre Vorgärten zu Parkplätzen umgestalten
DOCH – wenn ich einen entsprechenden Fuhrpark unterhalte ist genau das der Weg um an einen privaten Parkplatz zu gelangen. “
Ich stimme Ihnen zu.
Das Problem ist aber, dass statt 2 Parkplätze (bei Neubauten ) nur einer zu schaffen ist, obwohl die Erfahrung gezeigt hat, dass in fast jeder Famile zwei Autos gefahren werden.
Gut für die Bauträger, dann gibt es mehr Mietfläche und bessere Preise.
Das Elend der Parkerei auf der Straße sehen wir täglich auf der gesamten Strecke Bgm. Steenbock Str. / Beckersbergstraße. Auch schon mehrfach von Bürgern und einem Politiker ( Ramcke / SPD ) moniert. Seit Monaten gibt es aber ( auch auf meine Anfrage ) keine Antwort aus unserem Bauamt, man wollte sich kümmern… das war´s dann auch .
Wie schön hässlich die Vorgartenbebauung mit Parkplätzen ist , kann man auch in der Beckersbergstraße mit dem neuen Reihenhäusern bewundern.
Man hätte auch eine andere Lösung finden können, die wäre aber zu Lasten der Rendite gegangen.( sprich weniger Mietfläche oder Kosten einer TG ).
So parken die anderen Autos jetzt eben in den Seitenstraßen oder vor anderen Häusern in der Nachbarschaft.
Ähnliches erwarte ich auch in der Oliviastr..( große RH mit viel Fläche statt schöner Eichen ! ). Die RH sind sehr massiv , ich sehe auch da nicht den Platz für ausreichendes Parken auf dem Grundstück.
Aber da stört es ja nur die Anlieger.
Ich verstehe nicht, dass unsere Gemeinde auf diese Themen nicht stärker achtet und ggf. in B-Plänen klarere Regeln einfordert.
Ist Rendite für Bauträger das Maß aller Dinge ?
Jede Veränderung an der Verkehrssituation in der Wilstedter Straße kann nur eine Verbesserung nach sich ziehen, denn die tägliche „Buchten-Ralley“ ist wirklich der denkbar ungünstigste Zustand. Was die fehlenden Parkplätze der in der Haltverbotszone ansässigen Anwohner betrifft, kann ich nur sagen, dass jeder der dort hingezogen ist, sicherlich zu sehen vermochte, dass es dort nicht Parkplätze wie Sand am Meer gibt. Ich habe an anderer Stelle Zeilen lesen müssen a la: …man kann doch nicht von den Anwohnern erwarten, das sie ihre Vorgärten zu Parkplätzen umgestalten…
DOCH – wenn ich einen entsprechenden Fuhrpark unterhalte ist genau das der Weg um an einen privaten Parkplatz zu gelangen. Es gibt an dieser Stelle einfach keinen Bedarf für öffentlichen Parkraum.