Kategorie: Berichte

Voraussichtlich in der kommenden Woche muss Bürgermeister Torsten Thormählen dem Hauptausschuss der Gemeindevertretung Rede und Antwort stehen wegen der Korruptionsvorwürfe, die gegen ihn erhoben werden. In dieser Woche ist dazu keine Gelegenheit, wie der Blick auf den Kalender unschwer erkennen läßt.

So gibt es in dieser Woche einige schon seit langem feststehende Termine: Am Montag, 20. Februar, tagt im Rathaus ab 18.30 Uhr der Finanz- und Wirtschaftsausschuss. Eine Sitzung der Gemeindevertretung findet am Dienstag, 21. Februar, um 19.30 Uhr statt. Darin will Bürgervorsteher Carsten Schäfer Stellung nehmen zu seinem Ausstritt aus der WHU-Fraktion, die jetzt nicht mehr stärkste Gruppe in der Gemeindevertretung ist und damit den Anspruch auf die Posten des Bürgervorstehers und des ersten stellvertretenden Bürgermeisters verloren hat.

Am Freitag, 24. Februar, schließlich findet um 18.30 Uhr im Ratssaal die Ehrung der im vergangenen Jahr besonders erfolgreichen Sportler durch die Gemeinde statt. Sie wollte eigentlich Verwaltungschef Thormählen vornehmen. Wegen seines „Zwangsurlaubs“ muss er sich nun vertreten lassen.

An der Befragung des Bürgermeisters durch den Hauptausschuss in der kommenden Woche nimmt seitens der Gemeinde auch der beauftragte Fachanwalt teil.  Derzeit erarbeitet der Ausschuss einen Fragenkatalog, der dem Bürgermeister im Zusammenhang mit den Korruptionsvorwürfen vorgelegt werden soll.

Jörg Schlömann

20. Februar

In einem von beiden Seiten engagiert, aber immer fair geführten Pokalspiel dominierte der Drittligist von Beginn und ließ keinen Zweifel am Sieg aufkommen. Mit dem 45:23 (23:10)-Erfolg sicherte sich der SV Henstedt-Ulzburg als erster Verein das Ticket für das Final-Four am 31. März und 1. April in Altenholz. Gelingt ein weiterer Sieg im Halbfinale, das am 22. Februar anlässlich der Bundesligapartie des THW Kiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen ausgelost wird, hat der SVHU die Teilnahme am Pokalwettbewerb auf Bundesebene bereits sicher.

Lediglich bis zum 5:7 (zwölfte Minute) agierten die Gastgeber, die in der Schleswig-Holstein-Liga den Klassenerhalt sicher haben, vor rund 250 Zuschauern auf Augenhöhe. Dann drehte der SVHU auf und lag trotz doppelter Unterzahl binnen sechs Minuten mit 11:6 vorn. Kontinuierlich bauten die Männer von Trainer Tobias Skerka ihren Vorsprung bis zur Pause auf 23:10 aus.

Der Coach hatte in der Startformation Julian Lauenroth und Tim Philip Jurgeleit auf die Außenpositionen beordert, die zuletzt weniger Spielanteile bekommen hatten. Das Duo überzeugte vor allem in der ersten Halbzeit voll und kam gegen die Hausherren immer wieder mit exzellentem Tempospiel zu Toren. Youngster Lauenroth (20) hatte bis zur Pause schon sieben Treffer auf seinem Konto, legte nach dem Wechsel noch drei Treffer nach und war so mit zehn Toren erfolgreichster Torschütze des Abends in der Ostholstein-Halle. Sein „Mentor“ und Partner auf der rechten Außenbahn, Amen Gafsi, durfte sich derweil genüßlich auf der Bank eine Erholungspause gönnen.

Doch wie in den letzten Partien waren es nicht Einzelne, sondern ein kompakt auftretendes Team, das in Grömitz imponierte. Von allen Positionen kam Torgefahr, und bis auf Gafsi, der seine kleinen Wehwehchen auskurieren durfte, erzielten alle Akteure auch Treffer. Nicht auf dem Spielberichtsbogen stand Kreisläufer Jan Wrage, dessen Pass  nach seiner Roten Karte gegen die HSG Tarp-Wanderup eingezogen worden war.

„Die Mannschaft hat die Aufgabe hier in Grömitz so gelöst, wie ich mir das vorgestellt habe. Wir haben von Beginn an gezeigt, wer Herr in der Halle ist und das bis zum Schluss durchgezogen. Alle haben gespielt, niemand hat sich verletzt und wir konnten noch einige taktische Sachen ausprobieren“, zog Skerka ein rundum positives Fazit des Ausflugs  an die ostholsteinische Ostseeküste.

SV Henstedt-Ulzburg: Markus Noel (1.-30.), Stephan Hampel (31.-60.) – Florian Bitterlich (2), Stefan Pries (2), Amen Gafsi (n.e.), Lasse Kohnagel (6), Lars-Uwe Lang (7), Gerrit Scheffler (2), Rasmus Gersch (6), Julian Lauenroth (10), Tim Völzke (3), Tim Philip Jurgeleit (6/3), Jens Thöneböhn (1).

Spielverlauf:  0:2, 2:5, 5:7, 6:11 8:17, 9:21, 10:23 – 10:26, 12:28, 14:31, 15:34, 19:38, 21:41, 23:45.

Joachim Jakstat

Die vierte Kunst- und Kulturwoche (KuKuHU) vom 28. Mai bis 3. Juni zeigt auch in diesem Jahr wieder Malerei in ihrer großen Vielseitigkeit. Im Hinblick darauf öffnen in der letzten Mai-Woche drei Künstler aus der Gemeinde ihr Atelier: Sabine Helgesson, Ingrid Langbehn und Alexander Retzdorff.

Zusätzlich können Gemälde in Geschäften,  Banken, in öffentlichen Gebäuden und Restaurants bewundert werden. Unikate sind in verschiedenen Techniken ausgestellt. Es sind Werke in Acryl oder Öl,  Aquarelle oder Bleistiftzeichnungen, Collagen oder Bilder in Ölpastellkreide, die in unterschiedlichen Formaten zu sehen sind. So können alle Bürger Kunst in der KuKuHU-Woche erleben.

Eine besondere Konzentration gibt es an der Hamburger Straße. Denn hier findet zum zweiten Mal die „Kunstmeile Hamburger Straße“ statt. In der Gemeindebücherei stellt zum Beispiel die Kaltenkirchener Kunstgruppe „NORDART“ aus. Im Rathaus ist Brad Shone mit großformatigen Bildern zu sehen. „Fossile Welten – Fragile Skulpturen“ und Materialbilder präsentiert Joachim Dultz in der Pharmazeutix-Apotheke im Ulzburg-Center. Die Deutsche Bank ist erstmals als Ausstellungsort dabei. Unter dem Titel „Sonnenlicht & Wasserwelten“ zeigt Gudrun Naujok dort ihre neuen Werke.

Ebenfalls zum ersten Mal präsentiert Helmut Schmidt seine Gemälde bei „Migra Optik“. Auch Sabine Neumann stellt erstmals ihre Werke aus: abstrakte Bilder in Acryl in der Sparkasse Südholstein. Der Oersdorfer Künstlerin Marlis Kerschbaumer steht wieder der Raum in der Raiffeisenbank zur Verfügung. Etwas abseits: Im Fürstenhof präsentiert Rica Biemann aus Götzberg einen Teil ihrer Gemälde. Insgesamt 25 Künstler beteiligen sich mit dem Bereich Malerei an der vierten KuKuHU, die auch in diesem Jahr wieder unter der Schirmherrschaft von Henstedt-Ulzburg-Marketing (HUM) stattfindet.

Eine Kunstwanderung entlang der Hamburger Straße, beginnend bei Opel Dello und Hesebeck Home Company, endend an der Kreuzkirche, lohnt sich also in jedem Fall. Damit wird auch das Motto der vierten KuKuHU von Leben erfüllt: „Kunst und Kultur verbindet“.

Die Veranstalter und Kümmerer freuen sich,  drei neue Namen für die Sparte Fotografie anbieten zu können: Susanne Nähr, Birgit Richter und Timothy Wilson. Susanne Nähr verbindet ihren fotografischen Weg durch unsere Gemeinde mit hochdeutschen und plattdeutschen Texten, die man im neuen Gemeindehaus der Erlöserkirche lesen kann. Im Bildwerk verbinden Birgit Richter und Sabine Helgesson Fotografien und Gemälde zu einer Ausstellung unter dem Titel: „Zeitzeugen …“. Und unter dem Motto: „Motive zum Träumen – Farben und Eindrücke“ überrascht Timothy Wilson in der Fleischerei Nowatzki mit eindrucksvollen Fotos.

Udo Janssen wird auch in diesem Jahr an zwei Fotoausstellungen teilnehmen. Außerdem leitet er die Fotodoku-Gruppe. Die Doku-Fotografen sind während der Woche als rasende Fotoreporter unterwegs – die Bildergebnisse sind meistens schon am Tag nach der Veranstaltung auf der KuKuHU-Homepage zu sehen.

Die zuständigen Kümmerer Gudrun Naujok für den Bereich Malerei und Gisa Casties, Fotografie, haben in diesem Jahr wieder eine abwechslungsreiche Ausstellung in der gesamten Gemeinde zusammengestellt und wünschen den Ausstellern und Besuchern schon heute eine erfolgreiche und interessante Woche.

Für weitere Fragen und Auskünfte steht Ingrid Wacker, KuKuHU ORGA-Team, Pressesprecherin und Kümmerer für Alltagskultur, gern zur Verfügung: ingrid.wacker@kukuhu.de, www.kukuhu.de

Gabriele David

Kürzlich hatten die Henstedt-Ulzburger Nachrichten noch vermeldet, dass sich Stefan Weber, SPD-Kandidat für die Landtagswahl im Mai, wohl noch im Winterschlaf befinde, während sein CDU-Mitbewerber Volker Dornquast bereits kräftig die Werbetrommel rühre. Jetzt scheint auch Weber erwacht zu sein!

„Mobilität in Städten und Gemeinden sowie im ländlichen Raum ist ein Zeichen von Lebensqualität für die Menschen in der Region Segeberg West. Gute Verkehrsverbindungen ermöglichen den Menschen, ihre Arbeitsplätze zu erreichen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen“, heißt es in einer SPD-Presseerklärung. Der Individualverkehr, das eigene Auto, stelle dabei immer noch die häufigste Art der Personenbeförderung dar. Die zunehmend wichtigere Rolle des öffentlichen Personennahverkehrs mit Bahn und Bus und gerade innerörtlich mit dem Fahrrad müsse aber zukünftig in den Planungen noch mehr im Mittelpunkt stehen.

Unter diesem Gesichtspunkt lädt der SPD-Landtagskandidat für den Wahlkreis Segeberg-West (unter anderem Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen Bad Bramstedt und Ellerau), Stefan Weber, zu einem Gedankenaustausch mit Experten der AKN, der Südholsteinischen Verkehrsgesellschaft und des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ein.

Dazugebeten wurden ebenfalls die Betreiber des Vereins Bürgerbus und des Stadtbusses Kaltenkirchen. Themen werden die Elektrifizierung der AKN-Strecke A1, die Querverkehre zwischen dem ländlichen Raum und den Bahnhöfen in zentralen Orten sowie verbesserte innerörtliche Verkehrsbeziehungen sein. Dabei soll auch die Rolle des Fahrrades als innerörtliches Verkehrsmittel durchleuchtet werden. Für musikalische Unterhaltung sorgt zwischendurch die „Mönkloh Blues Band“. Die Veranstaltung findet statt am Freitag, 24. Februar, um 19.30 Uhr im Bürgerhaus an der Beckersbergstraße 34. Stefan Weber lädt dazu alle interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürger ein.

JS

17.02.2012

Nach Martin Andernacht haben gestern, am 16. Februar, vier weitere Mitglieder der WHU-Fraktion ihren sofortigen Austritt erklärt. Prominentester „Aussteiger“: Bürgervorsteher Carsten Schäfer. Die WHU ist damit nicht mehr stärkste Fraktion in der Gemeindevertretung, hat bei nunmehr noch sieben Sitzen also auch nicht mehr den Anspruch darauf, den Bürgervorsteher und den Stellvertreter des Bürgermeisters zu stellen.

Die Nachricht von der Spaltung erreichte die Henstedt-Ulzburger Nachrichten um zwölf Uhr mittags. Absender war Doris Dosdahl, bis zur Jahreshauptversammlung der WHU im Januar kommissarische Vorsitzende der Wählergemeinschaft. Als Begründung führt sie eine seit einem Jahr „veränderte politische Arbeitsweise innerhalb der WHU“ an. Wörtlich heißt es in ihrer Pressemitteilung: „Die Ziele und Aufgaben werden größtenteils vorgegeben. Fraktionsdisziplin wird gefordert, und das offene Stehen zur eigenen Meinung ist unerwünscht.“

Die Aussteiger werden künftig eine eigene Fraktion in der Gemeindevertretung bilden unter dem Namen Freie Fraktion. Deren Mitglieder sind dann neben Carsten Schäfer und Martin Andernacht auch Doris Dosdahl, Tile Abel und Bettina Klemm.

Carsten Schäfer will sein Amt als Bürgervorsteher behalten: „Ich stehle mich nicht davon“, erklärte er gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. „Ich bleibe bis zum Schluss der Wahlperiode, wenn man mich läßt.“ Es sei denn, dass die Gemeindevertretung ihn mit einer Zweidrittel-Mehrheit abwähle. Mit den anderen Fraktionen hat es laut Schäfer bisher keinerlei Absprachen dazu gegeben. Alle Parteien seien aber informiert worden. Schäfer will in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung am Dienstag, 22. Februar, um 19.30 Uhr eine persönliche Erklärung abgeben.

Wenig überrascht von der Austrittswelle zeigte sich Karin Honerlah, Fraktionsvorsitzende der WHU: Der Schritt sei nach der Mitgliederversammlung zu erwarten gewesen. Er stelle eine Bereinigung der Situation innerhalb der WHU dar. Das Gremium habe dem neuen Vorstand unter Wilhelm Dahmen und der Fraktion den Auftrag erteilt, weiter kritische Fragen in der Kommunalpolitik zu stellen und keinen „Wischiwaschikurs“ zu steuern.

Die Spaltung der WHU-Fraktion vollzieht sich zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt für Henstedt-Ulzburg und beschert der Gemeinde ein kommunalpolitisches Chaos: Am Dienstag hatte der Hauptausschuss Verwaltungschef Torsten Thormählen wegen Korruptionsverdachts in Urlaub geschickt. Sein „Vize“, WHU-Vorsitzender Wilhelm Dahmen, war erst kürzlich als Vertreter der stärksten Fraktion von der Gemeindevertretung zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt worden.

Dahmen und Carsten Schäfer könnten jetzt von diesem Gremium mit Zweidrittel-Mehrheit aus ihren Ämtern abgewählt werden, wenn die CDU – jetzt mit zehn Gemeindevertretern stärkste Fraktion – ihr Recht geltend macht, diese Posten zu besetzen. Dazu Folker Brocks, Fraktionschef der Christdemokraten: „Den Bürgervorsteher werden wir in Ruhe lassen. Er macht seinen Job ordentlich. Der Posten des stellvertretenden Bürgermeisters ist natürlich ein heißes Thema.“ Man wolle erst einmal intern darüber beraten.

Sein SPD-Kollege Horst Ostwald: „Wir sehen vorerst keinen Handlungsbedarf. Wenn die CDU entsprechende Anträge stellt, werden wir darüber nachdenken.“

Jörg Schlömann

16. Februar 2012

Er hatte, wie zu hören war, sechs Wochen Urlaub beantragt. Sein Dienstherr, der Hauptausschuss der Henstedt-Ulzburger Gemeindevertretung, gewährte Bürgermeister Torsten Thormählen allerdings nur drei Wochen „Erholungsurlaub“, wie Karin Honerlah (WHU), Vorsitzende des Gremiums, nach der Sitzung am Dienstag gegen 22 Uhr den versammelten Journalisten mitteilte. Hinter verschlossenen Türen hatten die elf ordentlichen Mitglieder des Hauptausschusses getagt und über die Zukunft Thormählens beraten – fast zweieinhalb Stunden lang.

Der Bürgermeister saß während der gesamten Zeit mutterseelenallein an seinem Schreibtisch, bearbeitete offenbar Akten, wie man hinter den erleuchteten Fenstern seines Büros im ersten Stock des Rathauses beobachten konnte. Nur ein paar Türen weiter saßen die Kommunalpolitiker beisammen und berieten darüber, wie es mit ihm weitergehen soll, nachdem die Kieler Staatsanwaltschaft gegen den Henstedt-Ulzburger Verwaltungschef ermittelt wegen Verdachts auf Bestechung und Bestechlichkeit sowie auf gemeinschaftliche und gewerbsmäßige Untreue in besonders schweren Fällen.

Und die Ausschussmitglieder, assistiert von einem Kieler Fachanwalt für Dienstrecht sowie von Karin Grandt, Justiziarin und Leiterin der Kommunalaufsicht des Kreises Segeberg, der Disziplinarvorgesetzter von Thormählen ist, machten es sich offenbar nicht leicht bei ihren Beratungen, wie an der Länge ihrer Sitzung zu erkennen ist. Und an dem Ergebnis der Sitzung: Die elf Kommunalpolitiker – für die FDP war Fraktionsvorsitzender Klaus-Peter Eberhard ohne Stimmrecht dabei – räumten dem Bürgermeister lediglich eine Schonfrist ein, wie es scheint. Denn er muss sich „in Kürze“, so WHU-Fraktionschefin Karin Honerlah, dem Hauptausschuss zu einer Befragung stellen. Erst dann wird der Hauptausschuss „über ein weiteres Vorgehen“ beschliessen. Näheres dazu wollte die Vorsitzende des Gremiums nicht mitteilen.

Jedenfalls hat Thormählen seinen Urlaub sofort angetreten. Er wird von Gemeindevertreter Wilhelm Dahmen (WHU) vertreten, der erst im vergangenen Monat in dieses Amt gewählt worden war. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten darüber berichtet.

Karin Honerlah hatte die Leitung der Hauptausschuss-Sitzung zum Tagesordnungspunkt Personalien an ihren Fraktionskollegen Andreas Lemke abgegeben. Wohl um den Anschein einer möglichen Befangenheit zu vermeiden: Die WHU-Fraktionsvorsitzende hatte im Bürgermeister-Wahlkampf gegen Thormählen kandidiert, der parteilos ist, aber von der Henstedt-Ulzburger CDU ins Rennen geschickt und unterstützt worden war.

Versuche der Journalisten, Thormählen noch am Abend telefonisch eine Stellungnahme zum Beschluss des Ausschusses zu entlocken, scheiterten: Er nahm den Telefonhörer auf seinem Schreibtisch nicht ab, nachdem ihm das Ergebnis der Beratungen mitgeteilt worden war. Er hatte dafür sein Büro wenige Minuten verlassen. Nach seiner Rückkehr besprach er sich noch kurz mit Hauptamtsleiter Jens Richter, der an der Sitzung des Hauptausschusses teilgenommen hatte. Dann gingen im Büro des Bürgermeisters die Lichter aus…

Jörg Schlömann

15. Februar 2012

Schlechtes Wetter und eine General-Absage des Auftaktspieltages zur Rückrunde käme Jens Martens, dem Trainer der Schleswig-Holstein-Liga-Kicker des SV Henstedt-Ulzburg gelegen. Angesichts erheblicher personeller Probleme würde der SVHU-Fußball-Lehrer liebend gerne auf einen Auftritt seines Teams bei der zweiten Mannschaft des VfB Lübeck am kommenden Sonnabend verzichten. Pierre Hallé (Muskelabriss am Hüftbeuger) Tobias Kruse  und Niklas Bessert (beide Knieverletzungen) fallen längerfristig aus.

Beim Test gegen den Hamburger Landesligisten SC Alstertal/Langenhorn (3:4) fehlten zudem Jan Behrendt (Hexenschuss), André Zick (Unterzuckerung), Sascha Petersen (Nebenhöhlenentzündung), Marc Lange und Björn Strüven (beide Knie-Blessuren) und Maxi Böhm, der nach langer Verletzungspause zunächst im zweiten Team Spielerfahrung sammeln will.

Zu allem Unglück verletzte sich nach wenigen Minuten Kolja Tirums am Sprunggelenk und schied aus, so dass die Gastgeber aus dem glatten Kunstrasenplatz in Unterzahl agieren mussten. Drei Schnitzer in der Abwehr brachten die Gäste in Führung. Als zur Pause auch noch Jan Kaetow angeschlagen in der Kabine blieb, tauschte ein Gästeakteur das Trikot, und es ging zehn gegen zehn weiter. Nach dem Wechsel  traf SALA zum 4:0, ehe Tim Jeske, Deniz Türkoglu und Sascha Schwarzwald das Ergebnis  mit ihren Toren erträglicher gestalteten.

„Mit unserem Auftritt vor der Pause bin ich nicht einverstanden. Zum Glück haben wir uns danach besser verkauft“, so Martens, der nun auf die Rückkehr einiger verletzter Akteure hofft.

Joachim Jakstat

15.02.2011

„Es ist höchst erfreulich, dass auch im Jahr 2011 zahlreiche Bürger/innen unsere Bürgerstiftung mit Zustiftungen und Spenden unterstützt haben. So wird die Stiftung auf eine immer breitere Basis gestellt, die Akzeptanz und die Einsicht in die Notwendigkeit dieser Bürger-Organisation wachsen“, stellt Volker Manke, Vorsitzender der Henstedt-Ulzburger Bürgerstiftung, zu Beginn des Jahres 2012 fest.
Es seien neue Zustifter hinzugekommen, „alte“ Stifter, die schon lange dabei waren, hätten das Kapital um einen neuen zusätzlichen Beitrag erhöht. Manche sogar Jahr für Jahr neu. So habe zum Jahresende 2011 die Sparkasse Südholstein eine erneute Zustiftung von 2.500 Euro vorgenommen als Anerkennung „für überzeugendes Engagement“.

Das Stiftungskapital konnte von Januar bis Dezember 2011 von 166.150 Euro auf 187.700 Euro erhöht werden – also um 13 Prozent. Zielsetzung des Vorstandes ist es laut Manke, in diesem Jahr die 200.000-Euro-Marke zu durchbrechen. Dann können nach der Stiftungssatzung neue Aufgabenfelder bearbeitet werden – zum Beispiel die Förderung von Kunst und Kultur.

Spendengelder werden zurzeit gesammelt für die Erweiterung der Senioren-Sport-Anlage im Bürgerpark. Ein zusätzliches Play-Fit-Gerät soll im Frühjahr angeschafft werden, regt Doris Tachezy, Vorsitzende des Seniorenbeirats, an. „Dafür setzen wir uns gern ein“, sagt dazu Volker Manke. Der Vorsitzende der Bürgerstiftung ruft die Bevölkerung auf, sich zur Henstedt-Ulzburger Bürgerstiftung zu bekennen und sie zu unterstützen: „Es ist eine Stiftung aller Bürger, nicht einzelner Personen. Jede Spende oder Zustiftung hilft, anzustiften, Gutes zu tun in Henstedt-Ulzburg!“ Kontakt: www.stiftung-hu.de

Jörg Schlömann

14.02.2012

Zum Showdown – so ein Mitarbeiter der Kommunalaufsicht des Kreises Segeberg im Gespräch mit den Henstedt-Ulzburger Nachrichten – wird es wohl am Dienstag, 13. Februar, im Rathaus kommen: Dort tagt ab 18.30 Uhr der Hauptausschuss der Gemeindevertretung – zunächst in öffentlicher Sitzung. Im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses aber steht sicherlich das Thema, das anschließend hinter verschlossenen Türen behandelt wird: die Zukunft von Bürgermeister Torsten Thormählen.

Gegen Henstedt-Ulzburgs Verwaltungschef erhebt die Staaatsanwaltschaft Kiel schwere Vorwürfe: Verdacht auf Bestechung und Bestechlichkeit sowie auf gemeinschaftliche und gewerbsmäßige Untreue in besonders schweren Fällen. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten schilderten die Anschuldigungen, die sich im wesentlichen auf die Zeit beziehen, als Thormählen noch Bürgermeister in Ellerau war, ausführlich in der vergangenen Woche. Allerdings sollen Zahlungen an den 48-Jährigen auch noch erfolgt sein, als er schon Verwaltungschef in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg war. Nebeneinkünfte aber hätte Thormählen dem Hauptausschuss mitteilen müssen. Das ist unterblieben.

Der Hauptausschuss ist Dienstvorgesetzter des Bürgermeisters, und er tagt jetzt erstmals seit Bekanntwerden der Anschuldigungen gegen Thormählen. Der Termin steht seit langem fest. An der nicht öffentlichen Sitzung des Gremiums, das anders als die übrigen Ausschüsse der Gemeindevertretung ausschließlich mit gewählten Gemeindevertretern besetzt ist, wird auch ein Fachanwalt für Personal- und Disziplinarrecht teilnehmen.

Karin Honerlah, Fraktionschefin der WHU und zugleich Vorsitzende des Hauptausschusses, hat den Juristen zu der brisanten Sitzung des Gremiums eingeladen. Sie hatte sich bereits am vergangenen Freitag mit der Kommunalaufsicht des Kreises – Disziplinarvorgesetzter des Henstedt-Ulzburger Bürgermeisters – und mit Jens Richter, Leiter des Hauptamtes der Gemeindeverwaltung, zum „Fall Thormählen“ beraten. Wegen der schwierigen Sachlage war man bei dem Gespräch in Bad Segeberg übereingekommen, einen Fachanwalt in der Angelegenheit zu Rate zu ziehen: Schließlich muss über die berufliche Zukunft des Bürgermeisters beraten werden. „Wir müssen jetzt ganz sauber agieren“, hatte WHU-Vorsitzende Karin Honerlah dazu im Vorfeld erklärt.

Thormählen selbst hatte nach der Durchsuchung seines Büros im Rathaus und seines Ellerauer Privathauses durch Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft und des Landeskriminalamtes erklärt, er werde seine Amtsgeschäfte weiterführen: business as usual. Allerdings scheint das nicht so ganz reibungslos zu funktionieren; denn der Bürgermeister ließ die für Dienstag, zehn Uhr, anberaumte turnusmäßige Pressekonferenz in seinen Diensträumen kurzfristig absagen: „Sehr geehrte Damen und Herren, das für morgen, 14.02., vorgesehene Pressegespräch muss ich im Auftrag von Herrn Bürgermeister Thormählen leider absagen, da er einen anderweitigen wichtigen Termin wahrnehmen muss. Er bittet um Ihr Verständnis“, lautet der Text der email, die der Bürgermeister von seiner Sekretärin an die Medien verschicken ließ – am heutigen Montag um 9.40 Uhr.

Jörg Schlömann

13. Februar 2012

„Seit Beginn des Jahres findet in Henstedt-Ulzburg keine Migrationssozialberatung mehr statt. Der Grund dafür liegt in der zu kritisierenden generellen Kürzung der Landesmittel durch die schwarzgelbe Landesregierung“, heißt es in einer Pressemitteilung des SPD-Ortsvereins Henstedt-Ulzburg. Laut Sozialdemokraten hatte das hatte zur Folge, dass für den Kreis Segeberg insgesamt eine Vollzeitstelle eingespart werden musste. Davon sei auch die halbe Stelle in Henstedt-Ulzburg betroffen.

„Dieses wurde von dem Anbieter CJD in Eutin auch vor dem Hintergrund, dass die Teilnehmerzahlen in der Gemeinde rückläufig waren, durchgeführt“, sagt dazu Horst Ostwald, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung. Die Sozialberatungsstelle in Henstedt-Ulzburg verursache jährliche Kosten in Höhe von rund 30.000 Euro. Die Gemeinde habe davon einen Anteil von 9.500 Euro getragen.

„Der Rest, die Landesmittel, sind nun wegfallen, und das CJD war natürlich nicht in der Lage, dieses zu kompensieren“, so der Kommunalpolitiker, der darauf hinweist: Benachbarte Beratungsstellen befinden sich in Kaltenkirchen und Norderstedt.

Laut Ostwald wurden im Jahre 2011 in der Henstedt-Ulzburger Beratungsstelle immerhin 95 Personen in 479 Gesprächen beraten (2010: 109/450). Die betreuten Menschen kamen aus folgenden Herkunftsländern: ehemalige GUSStaaten, Irak, Türkei, Afghanistan und Syrien. Ostwald: „Die Schwerpunkte der Beratungstätigkeit entsprachen der Zielsetzung der sozialen Integration in Henstedt-Ulzburg und Umgebung lebender Migranten und Migrantinnen.“

Fast alle Lebensbereiche seien Inhalt von Beratungen gewesen. Im Wesentlichen ging es um den Aufenthalt nach dem Ausländergesetz, die Sicherung des Lebensunterhaltes und um Fragen im Zusammenhang mit Kinder- und Erziehungsgeld, Wohngeld, Kindergarten und Schule, Arbeitsplatz, Beruf, Ausbildung sowie Krankenkassen und der Rentenversicherung.

Die SPD Henstedt-Ulzburg möchte dieses örtliche Angebot nach Möglichkeit erhalten und will durch den Ausschuss für Soziales, Senioren und Gleichstellung die Verwaltung beauftragen zu prüfen, ob eine Fortsetzung der Migrationssozialberatung unter Einbringung des bisherigen gemeindlichen Zuschusses in Höhe von 9.500 Euro sinnvoll zu realisieren ist.

„Bei einer positiven Einschätzung der Fortsetzung der Migrationssozialberatung möge der Ausschuss beschließen, diese als freiwillige gemeindliche Aufgabe weiterzuführen“, heißt es in dem Antrag der SPD-Fraktion. Ihr Vorsitzender Horst Ostwald: „Die Migrationspolitik und die Betonung ihrer Wichtigkeit darf nicht nur Lippenbekenntnis sein. Deshalb wollen wir die örtliche Beratung von Migrantinnen und Migranten in Henstedt-Ulzburg – wenn auch leider mit zeitlich reduziertem Angebot – erhalten.“

Jörg Schlömann

13. Februar 2012

Bürgermeister Torsten Thormählen im Visier der Staatsanwaltschaft! Diese unglaubliche Meldung lässt alle anderen Themen in den Hintergrund treten. Das zeigt sich auch beim Leseverhalten in den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: So wurde am Sonntag dem online gestellten Handball-Spielbericht entgegen den sonstigen Gepflogenheiten nur wenig Beachtung geschenkt. Stattdessen wurde lebhaft die Diskussion in den Kommentarspalten zum Fall Thormählen verfolgt. Während dort manch einer Parallelen zum Verhalten des Bundespräsidenten erkennt, mahnen andere vehement zur Zurückhaltung: Solange nichts bewiesen ist, sei jede Andeutung einer Beschuldigung purer Rufmord, so beispielsweise Leser Gerd Göttsch.

Gleichwohl: Trotz der Aufregung um mögliche Verfehlungen des Bürgermeisters wollen die Henstedt-Ulzburger Nachrichten ihrer Chronistenpflicht nachkommen und ihren Lesern den Auftritt des Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs in Norderstedt, Rolf Jungbluth, am Montag vergangener Woche im Rathaus nicht vorenthalten. Denn der hätte es in normalen Zeiten auf die “Seite 1“ geschafft: „Beseitigen Sie endlich die Drängelgitter und sonstigen Schikanen, die den Fahrradfahrern in Henstedt-Ulzburg das Leben schwer machen“, forderte er Verwaltungsmitarbeiter und Politiker im Ratssaal auf.

Mit Drängelgittern sind sogenannte Umlaufsperren gemeint, um Radfahrer beispielsweise vor Kreuzungen zum Absteigen zu zwingen. An vielen Standorten seien diese überflüssig, so der Radfahrexperte. Jungbluth untermalte dabei seine Ausführungen mit zahlreichen aussagekräftigen Fotos, die er bei einem Rundgang durch die Gemeinde geschossen hatte. Auch bei der Diashow dabei: der Gewerbepark Nord. Die dortige Asphaltwüste wurde erst Ende 2010 mit neuen Straßen-Markierungen versehen. Den Versuch, dort für etwas mehr Übersichtlichkeit zu sorgen, hält der oberste Fahrradfahrer der Region gleichwohl für gescheitert: Sein Urteil: Das sei nicht mehr als eine Primitivform der Fußgängerführung, eine Tempo-30-Zone deswegen zwingend erforderlich.

Die Ausführungen von Rolf Jungbluth wurden von den Gemeindevertretern überwiegend wohlwollend aufgenommen, nicht zuletzt von Bürgervorsteher Carsten Schäfer, der den Gast aus Norderstedt auch eingeladen hatte. In punkto Verkehrssicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer im Gewerbepark Nord setzte der erste Bürger der Gemeinde zudem gleich einen drauf: Schrittgeschwindigkeit wäre dort seiner Meinung nach angemessen.

Christian Meeder

13. Februar 2012

Den nächtlichen Ausflug ins Thomas Read hatten sich die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg redlich verdient. Die Hamburger Szene-Kneipe unterstützt seit zwei Jahren die Mannschaft als Sponsor, die sich unmittelbar vor dem Bummel über die Reeperbahn durch einen furiosen 39:32 (19:16)-Heimerfolg im Landesderby gegen die HSG Tarp-Wanderup den zweiten Tabellenplatz in der 3. Liga Nord gesichert hatte. Vor der Rekordkulisse von mehr als 500 begeisterten Zuschauern hatten beide Teams ein hochklassiges, packendes Handballspiel geboten, das zunächst die Gäste dominierten. Ohne ihren Rückraumspieler Sjören Tolle, der nach einer Knie-OP als moralische Unterstützung auf der Bank saß,  hatte die Mannschaft von Trainer Jan Weide bis zum 10:8  (14. Minute) leichte Vorteile, weil sie konsequenter abschloss, als die Hausherren.  SVHU-Trainer Tobias Skerka wechselte den an diesem Tag glücklosen Stephan Hampel im Tor gegen Markus Noel aus. Ein Schachzug, der sich im weiteren Spielverlauf  auswirkte. Noel parierte in der Folge ein Dutzend Bälle und war Rückhalt für sein Team. „Wir haben zwei sehr gute Keeper. Das hat sich heute  ausgezahlt“, lobte Skerka sein Gespann.

Nach dem 11:11-Ausgleich durch den an diesem Tag in Angriff und Abwehr überragenden Jens Thöneböhn  bekam der SVHU die Partie mehr und mehr in den Griff. Jan Wrage, Amen Gafsi und Tim Völzke sorgten  zwischen der 20. Und 23. Minute für den ersten Drei-Tore-Vorsprung (15:12),  den die Hausherren bis zur Pause behaupteten.  Bis zur 50. Minuten bauten die Hausherren ihren Vorsprung  auf sieben  Tore aus (32:26). Die Einwechslung eines siebten Feldspielers  verunsicherte die SVHU-Deckung nur kurzfristig.  Keeper Markus Noel traf mit einem Wurf über das ganze Feld ins leere Tarper Tor zum 34:27 und erzielte so seinen ersten Treffer in der 3. Liga.  Drei schnelle  Tarper Treffer zum 30:34 beantworteten die  bis in die Haarspitzen motivierten SVHU-Akteure mit einem engagierten Schlussspurt zum letztlich verdienten 39:32-Endstand.

In den Schlusssekunden eines zwar körperbetonten und emotionalen Derbys, das aber nur selten die Grenzen des Erlaubten überschritt, gab es noch einmal Aufregung.  Die souverän leitenden Unparteiischen Sven Foitzik/Maik Bolus aus Stockelsdorf  zückten die Rote Karte gegen SVHU-Kreisläufer Jan Wrage. Der hatte vier Sekunden vor dem Ende  jubelnd den Ball nicht für den finalen Tarper Freiwurf herausgerückt.

„Heute möchte ich eigentlich keinen Einzelnen herausheben. Die gesamte Mannschaft hat sich diesen Sieg mit einem erstklassigen Auftritt verdient. Heute dürfen die Jungs auch ausgelassen feiern, aber dann werden wir uns wieder auf die nächsten Aufgaben konzentrieren. Zunächst im Pokal in Grömitz und dann haben wir noch elf schwere Spiele in der 3. Liga vor der Brust. Wir wollen uns keine Blöße mehr geben“, äußerte sich Trainer Tobias Skerka rundum zufrieden.

Der Erfolg gegen den amtierenden Meister hatte viele Väter. Als Linksaußen wirbelte Jens Thöneböhn und war von der Tarper Abwehr nie zu stoppen. Mit seiner Erfahrung umschiffte Rückkehrer Matthias Karbowski (28) im rechten Rückraum einige brenzlige Situationen und als Team-Ältester bot Amen Gafsi (32) auf der rechten Außenbahn seine bislang beste Saisonleistung nicht nur wegen seiner sechs Treffer. Karbowski wird dem Team bis zum Saisonende zur Verfügung stehen, wenn es sein Beruf als selbständiger Physiotherapeut und seine Familie zulassen. Er ersetzt Linkshänder Till Krügel, der mit einer Virusinfektion noch länger ausfällt.

Für die Verantwortlichen der Handballabteilung war der Galaauftritt des Teams  besonders erfreulich, weil über 500 begeisterte Zuschauer sicherlich für die kommenden Heimauftritte  Werbung machen werden. Handball ist in Henstedt-Ulzburg angekommen.

SV Henstedt-Ulzburg : Stephan Hampel (1.- 17.), Markus Noel (18.-60., 1 Tor) – Florian Bitterlich (3), Stefan Pries (3), Amen Gafsi (6), Lasse Kohnagel, Lars Uwe Lang (3), Rasmus Gersch (3), Julian Lauenroth (n.e.), Tim Völzke (1), Jan Wrage (5), Matthias Karbowski (3), Tim-Philip Jurgeleit (4/4), Jens Thöneböhn (7).

HSG Tarp-Wanderup: Mikkel Moldrup, Hendrik Schefer – Malte Jessen (7), Oliver Zietz (1), Reiner Kobs (5/3), Timo Brüne (2), Tjark Desler (5), Kay Blasczyk (4), Tobias Otto (2), Jan Knaack, Mario Petersen (3), Arne Zschiesche (3), Sjören Tölle (n.e.)

Joachim Jakstat

12.02.2012

„Wir müssen jetzt ganz sauber agieren“, sagte Karin Honerlah, Vorsitzende des Hauptausschusses der Gemeindevertretung, nach ihrer Rückkehr von der Kreisverwaltung in Bad Segeberg den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Zusammen mit Jens Richter, Leiter des Hauptamtes der Gemeindeverwaltung, hatte sie mit der Kommunalaufsicht des Kreises den „Fall Thormählen“ erörtert. Und der liege „sehr kompliziert“, habe man übereinstimmend festgestellt. Deshalb wird sich die Gemeinde Henstedt-Ulzburg fachlichen Rat bei einem externen erfahrenen Fachanwalt holen.

Das soll am Montag geschehen, so dass der Hauptausschuss sich am Dienstag mit möglichen Schritten gegen Bürgermeister Torsten Thormählen beschäftigen kann, nachdem die Staatsanwaltschaft gegen den Verwaltungschef wegen des Verdachts auf Bestechung und Bestechlichkeit sowie auf gemeinschaftliche und gewerbsmäßige Untreue in besonders schweren Fällen ermittelt. Ein eventuelles Vorgehen gegen Thormählen ist deswegen schwierig, weil der Hauptausschuss zwar oberster Dienstvorgesetzter des Bürgermeisters ist, er aber disziplinarrechtlich der Landrätin untersteht.

Die Chefin der Kreisverwaltung hat laut Karin Honerlah noch kein Disziplinarverfahren gegen Thormählen eingeleitet. Sie wolle wohl die weiteren Ermittlungen der Kieler Staatsanwaltschaft abwarten. Und die können, wie zu erfahren war, bis zu sechs Monate andauern. „Aber schon jetzt ist der Imageschaden enorm“, beklagt WHU-Fraktionsvorsitzende Karin Honerlah. Sie bezeichnet die Notwendigkeit von Ermittlungen gegen den Bürgermeister als „trauriges Kapitel für Henstedt-Ulzburg – für das Ehrenamt und für die Verwaltung“.

In der Tat, denn wenn die Verdachtsmomente der Staatsanwaltschaft sich erhärten sollten, würde Thormählen wohl nicht nur seinen Job im Rathaus verlieren, sondern könnte auch für lange Zeit hinter schwedischen Gardinen landen: Die Straftatbestände von Bestechung und Bestechlichkeit sowie gemeinschaftliche und gewerbsmäßige Untreue in besonders schweren Fällen regeln im Strafgesetzbuch unter anderem die Paragraphen 332 und 266 in Verbindung mit dem Paragraphen 263. Bei besonders schweren Fällen ist hier eine Freiheitsstrafe vorgeschrieben.

Aber am Vorabend von Karin Honerlahs und Jens Richters Besuch bei der Kreisverwaltung hatten Kommunalpolitiker und Besucher einer turnusmäßigen Sitzung des Sozialausschusses im Henstedt-Ulzburger Rathaus nicht den Eindruck, zusammen mit einem korrupten Beamten im Raum zu sitzen: Der Bürgermeister erweckte keineswegs den Anschein, erdrückt von den schweren Anschuldigungen um den Schlaf gebracht zu werden: Er saß wie immer direkt neben dem Ausschussvorsitzenden Kai Schmidt (SPD), ging wie selbstverständlich seinen Amtsgeschäften nach. Vielleicht ja, so die Hoffnung nicht nur von Bürgervorsteher Carsten Schäfer, weil er weiß, dass der gegen ihn bestehende Verdacht völlig haltlos ist. Aber er zieht es vor zu schweigen. Sein Anwalt habe dazu geraten.

Jörg Schlömann / Christian Meeder

10. Februar 2012

Razzia im Henstedt-Ulzburger Rathaus: Beamte des Landeskriminalamtes durchsuchen das Büro von Bürgermeister Torsten Thormählen und beschlagnahmen Unterlagen! Auch sein Privathaus in Ellerau, wo er früher Verwaltungschef war, wird von den Ermittlern unter die Lupe genommen, desgleichen das Ellerauer Rathaus. Beschlagnahmt werden Kontoauszüge, Aktenordner, Blätter mit Vermerken und Notizen. Die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Thormählen wegen des Verdachts auf Bestechung und Bestechlichkeit sowie auf gemeinschaftliche und gewerbsmäßige Untreue in besonders schweren Fällen. Mit den Vorwürfen wird sich der Hauptausschuss der Gemeindevertretung in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 14. Februar, um 18.30 Uhr im Rathaus beschäftigen.

Den Stein ins Rollen gebracht hat offenbar Eckart Urban (SPD). Er ist ehrenamtlicher Bürgermeister in Ellerau und Nachfolger von Thormählen, der früher hauptamtlicher Verwaltungschef in der Nachbargemeinde war. Urban übernahm damit auch die Position des Vorstands der gemeindeeigenen Kommunalbetriebe Ellerau (KBE) von seinem Vorgänger. „Nachdem ich den Vorstandsposten von Thormählen übernommen und die Unterlagen durchgesehen hatte, bin ich ziemlich schnell über einen Vertrag gestolpert, der mir nicht ganz koscher vorkam“, wird Urban im Hamburger Abendblatt zitiert.

Vertragspartner waren laut Urban der damalige Bürgermeister und Klaus Lange, gegen den die Staatsanwaltschaft ebenfalls ermittelt. Lange ist KBE-Prokurist und als Leiter der Stabsstelle höchster hauptamtlicher Verwaltungsmitarbeiter der Gemeinde. Nebenbei betreibt er eine Beratungsfirma. Ihr soll Thormählen bis zum Sommer 2011 jährlich 40.000 Euro überwiesen haben – insgesamt fast 200.000 Euro Steuergeld aus der Gemeindekasse. Eine adäquate Gegenleistung hat es nach Urbans Feststellungen dafür nicht gegeben.

Ehrenamtler Urban gegenüber der Presse: „Thormählen hat als KBE-Vorstand eigenmächtig gehandelt und den Verwaltungsrat nicht über den Beratervertrag informiert.“ Kein Mitglied dieses Kontrollgremiums habe davon gewusst. Daraufhin hat Urban nach eigener Darstellung die Geschäftsbeziehungen zwischen KBE und Langes Firma sofort gestoppt. Thormählen soll für die regelmäßigen Überweisungen von KBE an die Beraterfirma fast jeden Monat 1.500 Euro auf sein Konto erstattet bekommen haben – zusammen rund 60.000 Euro. Schließlich soll der Anti-Korruptionsbeauftragte des Landes von den Vorgängen Wind bekommen und die Staatsanwaltschaft benachrichtigt haben.

Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker sind angesichts der Vorwürfe gegen Bürgermeister Torsten Thormählen einigermaßen rat- und sprachlos. Lediglich die Fraktionsvorsitzenden von WHU, CDU, SPD und FDP waren von ihm darüber per e-mail in zwei Sätzen vorab informiert worden. Michael Meschede, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes und ortsabwesend, wurde telefonisch von Parteifreunden unterrichtet. Er wollte sich gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten nicht zu den Anschuldigungen gegen Thormählen äußern – obwohl seine Partei diesen als Bürgermeister und Nachfolger von Volker Dornquast vorgeschlagen hatte.

Interessant in diesem Zusammenhang: Der CDU-Ortsverband hat inzwischen seinen Mitgliedern einen Maulkorb verpasst! In einer e-mail wurden sie angewiesen, sich zu den Anschuldigungen gegen Torsten Thormählen nicht zu äußern!

„Ich habe Details auch erst aus der Presse erfahren“, erklärte SPD-Fraktionschef Horst Ostwald gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Mehr wisse auch er nicht. Natürlich gelte auch für Thormählen zunächst einmal die Unschuldsvermutung. Natürlich werde sich seine Fraktion mit dem Thema beschäftigen, das im übrigen auch im Hauptausschuss zur Sprache kommen werde. Karin Honerlah, Vorsitzende dieses Gremiums und WHU-Fraktionschefin, will sich noch an diesem Freitag zusammen mit Jens Richter, Hauptamtsleiter in der Henstedt-Ulzburger Gemeindeverwaltung bei der Kommunalaufsicht des Kreises Segeberg über das weitere Vorgehen schlau machen.

Bürgermeister Thormählen selbst will seine Amtsgeschäfte fortführen, wie er den Henstedt-Ulzburger Nachrichten versicherte. Er nahm am Donnerstag Abend an der turnusmäßigen Sitzung des Sozialausschusses teil. Zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen werde er sich auf Anraten seines Anwalts nicht äußern.

Jörg Schlömann

9. Februar 2012

Tolle Zeiten für Winterfans. Die sibirische Kälte macht am Wochenende in Hamburg erstmals seit 15 Jahren wieder ein winterliches Eisvergnügen auf der zugefrorenen Außenalster möglich. Wenn auch mit leichten Abstrichen: So soll die Alster selbst diesmal budenfrei bleiben: Glühwein – und Imbissstände sind an das Alsterufer verbannt.

Doch nicht nur in der Hansestadt, auch in Henstedt-Ulzburg kommen Schlittschuhfahrer  ab dem Wochenende auf ihre Kosten. Die Skaterbahn wird zur Eislaufbahn umfunktioniert. Gesorgt hat dafür Karin Honerlah. Die WHU-Fraktionsvorsitzende hatte am Ende der Ausschusssitzung am Montag im Rathaus Bürgermeister Torsten Thormählen gefragt, warum denn die Skateranlage noch nicht geflutet und somit zur  Eislaufbahn umgestaltet worden sei. Der Verwaltungschef antwortete verdutzt, er wisse gar nicht, ob das möglich sei. „Aber natürlich ist das  möglich“, erwiderte die Ortspolitikerin.

Und siehe da, der Bürgermeister handelte prompt. Schon am Dienstag wurde die Skater-Anlage im Bürgerpark geflutet, spätestens am Wochenende können dann die ersten Pirouetten auf dem Eis gedreht werden.

„Die Außenalster ist es zwar nicht,  aber dafür gleich um die Ecke und völlig ungefährlich – einbrechen kann hier niemand“, freut sich  Karin Honerlah.

cm