IG Alsterbrücke: Belastungstest ist unnötig
Moderner Zweck-Neubau oder Erhalt einer lieb gewordenen Konstruktion, die das Landschaftsbild prägt? Das ist die Frage, mit der sich der Umwelt- und Planungsausschuss der Gemeindevertretung am kommenden Montag ab 18.30 Uhr im Ratssaal beschäftigen muss. Es geht um die (historische?) Alsterbrücke Hohnerberg. Eine Interessengemeinschaft (IG) möchte sie in ihrer jetzigen Form erhalten und hatte sie deswegen zum Tag des Denkmahls „verhüllt“. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten berichteten über die Aktion.
Anders hatten die Kommunalpolitiker bereits am 4. Oktober 2010 entschieden: Neubau als Stahlbeton-Konstruktion auf Spundwand-Widerlagern. Die Interessengemeinschaft setzte dann immerhin durch, dass die Umsetzung dieses Votums ausgesetzt wurde; es sollte ein Gegengutachten vorgelegt werden, das aber bis heute nicht präsentiert wurde. Bemerkenswert nennt in diesem Zusammenhang Erika Zarbock, Sprecherin der IG Alsterbrücke, den Vorstoß des CDU-Gemeindevertreters Jens Müller, die Tragfähigkeit des Bauwerks durch einen Belastungstest zu überprüfen. „Grundsätzlich freut sich die IG über jeden Brückenretter“, betont die Interessenvertreterin.
Wie berichtet, hat CDU Gemeindevertreter Jens Müller vorgeschlagen, die Alsterbrücke einem Belastungstest zu unterziehen. Für so eine Maßnahme mit einem Spezialfahrzeug müsste die Gemeinde aber etwa 20 000 Euro lockermachen. Nach Ansicht von Erika Zarbock wäre das Geld jedoch zum Fenster hinaus geworfen. Denn auch wenn die Brücke den Belastungstest besteht, käme man um eine Grundsanierung nicht herum. Die aber wäre auch ohne Belastungstest möglich, wie die Firma Böger & Jäckle, mit der die Gemeinde bereits seit Jahren für den örtlichen „Brücken-TÜV“ zusammenarbeitet, der Verwaltung Ende 2009 attestierte.
Während Brückenretter und Politik offensichtlich noch keinen Konsens gefunden haben, ist die Meinung der Gemeindeverwaltung eindeutig. Sie empfiehlt dem Umwelt- und Planungsausschuss, seinen Beschluss vom 4. Oktober 2010 aufrecht zu erhalten Der Neubau „sollte nunmehr zeitnah umgesetzt werden“.
Christian Meeder