Moderner Zweck-Neubau oder Erhalt einer lieb gewordenen Konstruktion, die das Landschaftsbild prägt? Das ist die Frage, mit der sich der Umwelt- und Planungsausschuss der Gemeindevertretung am kommenden Montag ab 18.30 Uhr im Ratssaal beschäftigen muss. Es geht um die (historische?) Alsterbrücke Hohnerberg. Eine Interessengemeinschaft (IG) möchte sie in ihrer jetzigen Form erhalten und hatte sie deswegen zum Tag des Denkmahls „verhüllt“. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten berichteten über die Aktion.

Anders hatten die Kommunalpolitiker bereits am 4. Oktober 2010 entschieden: Neubau als Stahlbeton-Konstruktion auf Spundwand-Widerlagern. Die Interessengemeinschaft setzte dann immerhin durch, dass die Umsetzung dieses Votums ausgesetzt wurde; es sollte ein Gegengutachten vorgelegt werden, das aber bis heute nicht präsentiert wurde. Bemerkenswert nennt in diesem Zusammenhang Erika Zarbock, Sprecherin der IG Alsterbrücke, den Vorstoß des CDU-Gemeindevertreters Jens Müller, die Tragfähigkeit des Bauwerks durch einen Belastungstest zu überprüfen. „Grundsätzlich freut sich die IG über jeden Brückenretter“, betont die Interessenvertreterin.

Wie berichtet, hat CDU Gemeindevertreter Jens Müller vorgeschlagen, die Alsterbrücke einem Belastungstest zu unterziehen. Für so eine Maßnahme mit einem Spezialfahrzeug müsste die Gemeinde aber etwa 20 000 Euro lockermachen. Nach Ansicht von Erika Zarbock wäre das Geld jedoch zum Fenster hinaus geworfen. Denn auch wenn die Brücke den Belastungstest besteht, käme man um eine Grundsanierung nicht herum. Die aber wäre auch ohne Belastungstest möglich, wie die Firma Böger & Jäckle, mit der die Gemeinde bereits seit Jahren für den örtlichen „Brücken-TÜV“ zusammenarbeitet, der Verwaltung Ende 2009 attestierte.

Während Brückenretter und Politik offensichtlich noch keinen Konsens gefunden haben, ist die Meinung der Gemeindeverwaltung eindeutig. Sie empfiehlt dem Umwelt- und Planungsausschuss, seinen Beschluss vom 4. Oktober 2010 aufrecht zu erhalten Der Neubau „sollte nunmehr zeitnah umgesetzt werden“.

Christian Meeder

Das Henstedt-Ulzburger „Nachtleben“, von dem die meisten Bürger gar nicht wissen, dass es so etwas gibt, bereitet der Polizei Sorgen: Um es im Blick zu behalten, fährt sie regelmäßig Streife. Ort des Geschehens ist fast ausnahmslos der eher nüchtern wirkende Bereich zwischen dem AKN-Bahnhof Henstedt-Ulzburg und dem Gewerbepark Nord. Nächtlicher Anziehungspunkt dort ist die Discothek „Joy“, der die Polizei allerdings einen mehr als korrekten Umgang mit jungen Leuten und Vorschriften bescheinigt.

Im Mittelpunkt der Polizeiarbeit unter dem Stichwort „Nachtleben“ stehen die so genannten Rohheitsdelikte. Den Hauptanteil bei ihnen machen die Körperverletzungen aus – 11,6 Prozent der Gesamtkriminalität. Zwar konnte ein quantitativer Rückgang um 11,5 Prozent von 252 Fällen im Jahre 2009 auf 223 Taten im vergangenen Jahr festgestellt werden, doch die schwere der Delikte nahm zu, stellt die Polizei fest. Die meisten Schlägereien spielten sich nach dem Discobesuch ab. Häufig spiele dabei Alkohol eine Rolle. Die Aufklärungsquote bei den Körperverletzungen liegt bei 88,8 Prozent.

Die Polizei konnte in diesem Deliktsbereich 211 Täter – davon 23 weibliche – ermitteln. 106 von ihnen stammen aus Henstedt-Ulzburg (50,2 Prozent), 69 aus dem übrigen Kreis Segeberg und nur 13 aus Hamburg. Von den 275 Opfer – davon 78 weibliche – kannten 155 den oder die Täter überhaupt nicht, 51 hatten vorher flüchtigen Kontakt, so dass nur in 69 Fällen eine Täter-Opfer-Beziehung festzustellen war.

Von den 223 Körperverletzungen ereigneten sich 95 Fälle – also 42,6 Prozent – im Zusammenhang mit dem Henstedt-Ulzburger „Nachtleben“. Das macht einen Anteil von 4,9 Prozent an der Gesamtkriminalität in der Gemeinde aus. Jede zweite Körperverletzung wurde im Gewerbepark Nord begangen, obwohl die Polizei dort Streife fährt und ein Wachdienst das Areal im Auge hat. Etwa 30 Prozent der Fälle wurden im Bereich Ulzburg-Center/Bahnhof aufgenommen. Nur sechs Prozent der Fälle mussten im Bereich zwischen AKN-Station und nördlichem Gewerbepark registriert werden.

„Aus diesem Komplex wurden 42 Fälle als willkürliche Körperverletzungen festgestellt“, kommentiert Hauptkommissar Jens Rossow, Leiter der Polizeizentralstation Henstedt-Ulzburg. Neuerdings lägen auch mehrere Einzelfälle vor, bei denen das Leben der Opfer bdroht gewesen sein. Rossow appellierte an allen Eltern, für einen sicheren Heimweg ihrer Kinder nach einem Discobesuch zu sorgen, Fahrgemeinschaften zu bilden, oder ein Taxi zu organisieren.

Die Anzahl der in Henstedt-Ulzburg begangenen Straftaten lag im vergangenen Jahr bei 1.927 Fällen, ein Jahr zuvor: 1.896 Fälle. Das war ein Anstieg um 1,6 Prozent. Im Landesdurchschnitt sank die Zahl um 8,7 Prozent. Steigerungen gab es auch bei Diebstahl (4,4 Prozent) sowie bei Vermögens- und Fälschungsdelikten um zehn Prozent auf 318 Fälle. Auf Landesebene ist in diesem Bereich dagegen ein deutlicher Rückgang um 8,8 Prozent festzustellen.

Jörg Schlömann

1. Mai 2011

Die Henstedt-Ulzburger Blaublüter stehen dem Trubel um die heutige Hochzeit im englischen Königshaus eher reserviert gegenüber. So sagt Heino Hoener Zu Drewer: „Das interessiert mich nicht die Bohne.“ Den Adelstitel hat die Familie von Karl dem Großen verliehen bekommen, zu einer Zeit also, als von den Windsors noch nicht einmal jemand träumte. „Ein Vorfahre ist dem Kaiser bei einer Schlacht aufgefallen“, erläutert der Flugkapitän seine blaublütige Herkunft.

Auch bei der Familie von Wallis spielt die Hochzeit in London keine große Rolle. „Das interessiert mich überhaupt nicht“, so Dr. Helmut von Wallis. „Ich schau mir das hundertprozentig nicht im Fernsehen an.“ Auch zu seiner Adelsgeschichte will sich der Edelmann nicht äußern.

Aufgeschlossener gegenüber der Hochzeit zeigt sich hingegen Dr. Siegrun von Wallfeld. Noch ist aber unklar, ob sich die Ärztin die Hochzeit am Bildschirm anschauen wird: „Ich bin zwar schon im Ruhestand, mache aber derzeit Praxisvertretung, da ist die Zeit knapp.“ Das Hochzeitspaar sei ihr sympathisch, und sie begrüße Prinz Williams Entscheidung für Kate aus einem ganz pragmatischen Grund: „Schön, dass Kate eine Bürgerliche ist. Das bringt frisches Blut rein und verhindert Inzucht.“

Die Familie von Wallis feiert in diesem Jahr ihr Adelsjubiläum. „Unser Titel ist in diesem Jahr genau 200 Jahre alt“, verrät die Medizinerin. „Vorfahr Johan Walluschek hat eine Schlacht zum Positiven gewendet. Zum Dank hat ihm Kaiser Franz den Adelstitel verliehen, seitdem heißen wir von Wallis.“

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten etwas Mühe, die gemeindliche Adelsgesellschaft an den Telefonhörer zu bekommen: Offenbar nutzen viele Edelleute die schönen Nach-Ostertage für einen Ausflug ins Grüne. Rechtzeitig zur Hochzeit wieder da ist unterdessen Familie von Henning: „Wir sind gerade aus dem Urlaub gekommen“, berichtet  Frau von Henning. Der Adelstitel wurde der Familie für besondere Verdienste in der Landwirtschaft verliehen.

Mit britischem Understatement reagiert man im Hause Gostomski auf die Anfrage der HU-Nachrichten. Das Adelsgeschlecht von Gostomski besass ursprünglich ein Gut im polnischen Gustkow. Frau von Gostomski: „Mit der Heirat auf Schloss Windsor haben wir nicht so viel am Hut. Ich würde uns mal als verarmten Adel bezeichnen.“

Christian Meeder

29.04.2011

Gemeindevertreter Jens Müller (CDU) ist guter Hoffnung, die rund 80 Jahre alte Alsterbrücke vor dem Abriss zu bewahren. Das Ingenieur-Büro Böger und Jäckle hatte empfohlen, das Bauwerk nicht mehr zu sanieren, sondern eine neue Brücke zu errichten. Freunde der Brücke hatten sie verhüllt, um so für ihren Erhalt zu demonstrieren. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten berichteten darüber.

Die Politiker waren zunächst der Gutachter-Empfehlung gefolgt und hatten im zuständigen Ausschuss für einen Neubau votiert. Dieser Beschluss liegt derzeit auf Eis: „Ich gebe unumwunden zu, am Anfang hat mir die Brücke auch nicht ganz so am Herzen gelegen, aber wenn man dann von vielen Bürgern auf die Erhaltungswürdigkeit der Brücke hingewiesen wird und insbesondere auch von den dortigen Landwirten gesagt bekommt – die Brücke hält noch 50 Jahre – dann kommen einem schon Zweifel, ob der Abriss notwendig ist“, so Jens Müller.

Die Alsterbrücke ist vor rund 80 Jahren gebaut worden, Unterlagen zum Bau der Brücke existieren nicht mehr: „Deswegen ist das Gutachten, das auf dem Tisch liegt, eben auch mit sehr vielen Annahmen berechnet worden. Und Annahmen sind eben gegriffene Werte“, sagt der Gemeindevertreter.

Müller fordert einen Belastungstest der Alsterbrücke. Dabei wird das Bauwerk mit einem speziellen Fahrzeug untersucht: „Bei Brückenneubauten wird mit solchen Belastungsfahrzeugen getestet, ob die Belastungsfähigkeit auch wirklich dem entspricht, was die Statiker vorher rechnerisch ermittelt haben. Genau so kann auch eine gebrauchte Brücke getestet werden.“

Der CDU-Kommunalpolitiker hat Kontakt zu einem ausgewiesen Brückenexperten aufgenommen: Professor Dr. Ing Marc Guterman forscht an der Uni Bremen und nimmt unter anderem auch Tragsicherheitsbewertungen vor.

Anhand ähnlich gelagerter Fälle gäbe es gute Gründe dafür, dass die Brücke solch einen Test besteht, so Müller. Zunächst aber sollte sich der Fachmann aus Bremen vor Ort ein Bild machen und sein Prüfkonzept der Gemeinde vorstellen. Das würde fürs erste nur 500 Euro kosten, ein Belastungstest mit schwerem Gerät und anschließender Datenauswertung dann bis zu 20.000 Euro. „Eine neue Brücke kostet je nach dem, wie die Geländer ausgestaltet werden, zwischen 130.000 und 180.000 Euro“, meint Müller. „Die Gemeinde könnte also über 100.000 Euro sparen.“

Christian Meeder

27.04.2011

Gute Nachricht für Eltern, die nicht wissen, wo sie nachmittags ihre Kleinen lassen sollen: In der Kindertagesstätte Beckersberg sind nach Angaben von Bürgermeister Torsten Thormählen noch einige Plätze frei! Die Gemeinde ist dabei, die Zahl der Betreuungsplätze, vor allem für Kinder unter drei Jahren zu erhöhen. Die Planung und Einrichtung neuer Gruppen ist allerdings in den meisten Fällen kurzfristig nicht möglich, weil dafür neue Gebäude errichtet werden oder bestehende umgebaut werden müssen.

Zur Zeit bestehen Krippengruppen für jeweils zehn Kinder in den Tagesstätten Kranichstraße, Schulstraße und Theodor-Storm-Straße. Außerdem gibt es eine altersgemischte Gruppe bis 13 Uhr in der Kita Schulstraße, in der bis zu fünf Kinder zwischen zwei und drei Jahren gemeinsam mit bis zu zehn Kindern über drei Jahre betreut werden können. Mit derselben Belegung besteht daneben eine altersgemischte Nachmittagsgruppe in der Kindertagesstätte Am Wöddel.

Da die Wöddel-Gruppe gut angenommen wurde, wird von Beginn des Kindergartenjahres 2011/2012 an auch in der Kindertagesstätte Beckersberg eine bestehende drei-Tage-Nachmittagsgruppe in eine altersgemischte fünf-Tage-Nachmittagsgruppe umgewandelt. Es können dort täglich von 13 bis 17 Uhr insgesamt 15 Kinder, davon höchstens fünf Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren betreut werden. Im Augenblick sind dort noch Plätze frei.

Eltern, die Interesse an der Betreuung ihres Kindes in dieser Gruppe haben, weil sie am Nachmittag arbeiten müssen oder weil ihr Kind in den Kindergarten einsteigen soll, können sich direkt mit der Leiterin der Einrichtung, Kirsten Kröger, oder deren Stellvertreterin , Carola Langer, unter Telefon 993 381 in Verbindung setzen.

Jörg Schlömann

120 Gäste feierten am Wochenende beim privaten Osterfeuer auf dem Hof Tegeder in Ulzburg Süd. Nachbarin Hannelore Donner: „Mein Mann und ich kommen sehr gerne her. Es ist schon fantastisch, was die Familie Tegeder Jahr für Jahr auf die Beine stellt.“

Die Familie Tegeder veranstaltet schon seit 21 Jahren ein privates Osterfeuer für Freunde und Nachbarn: „Früher haben wir unsere Gäste noch kostenlos mit Getränken und Würstchen bewirtet, mittlerweile ist die Zahl der Besucher aber stark gestiegen, so dass sich alle ein wenig an den Kosten beteiligen müssen“, so Brigitte Tegeder.

Neben dem großen Osterfeuer und der kleinen Kinderfeuerstelle für Stockbrot war diesmal für einen weiteren Höhepunkt gesorgt: Die vier-köpfige Band Tuenight http://tuenight.de.to gab ihr erstes Konzert vor Publikum. Mit Stücken von Smokie, den Beatles und CCR heizte die Band um den Henstedt-Ulzburger Schlagzeuger Holger Gloy den Gästen ein. Hausherr Wolfgang Rieck: „Großartig, die laden wir nächstes Jahr wieder ein.“

Bei dem milden Wetter wurde bis in die frühen Morgenstunden getanzt.

Christian Meeder

Auch am Ostermontag versammelten sich wieder mehrere Henstedt-Ulzburger vor dem Rathaus an einer Mahnwache, um gegen Kernkraft zu demonstrieren. Aufgerufen zu den allwöchentlichen Protesten hatten WHU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke. Bei strahlendem Sonnenschein kamen sich die etwa 20 Atomkraftgegner etwas verloren vor auf dem weitläufigen Areal an der Hamburger Straße.

Uwe Köhlmann-Thater, Mitglied der WHU-Fraktion in der Gemeindevertretung, zu der spärlichen Beteiligung: „Wir hatten schon damit gerechnet, dass sich am zweiten Osterfeiertag nicht so viele Menschen an der Mahnwache beteiligen würden. Der eine oder andere hat eben doch die Schulferien genutzt, um ein paar Tage zu verreisen. Wir rechnen fest damit, dass sich am kommenden Montag mehr Menschen an der Demonstration beteiligen werden.“

Die Initiatoren der Aktion wollen sich durch den spärlichen Besuch nicht entmutigen lassen. Die nächste Mahnwache am 2. Mai beginnt wieder um 18 Uhr. Die Protestaktionen sollen bis auf weiteres jeweils montags fortgesetzt werden.

Jörg Schlömann

Heute am Ostermontag findet vor dem Rathaus in Henstedt-Ulzburg eine Mahnwache gegen die Nutzung der Kernenergie und zum Gedenken an die Katastrophe von Fukushima statt. Die Mahnwache beginnt um 18 Uhr.

Spätestens in dem Moment, als das Rondeel im Langenharmer Kreisel mit weißem Kies ausgefüllt wurde, war klar: Hier gibt es keinen üppigen Blumenschmuck mehr, keine attraktive florale Installation, die die Einfahrt zur Norderstedter Landesgartenschau schmücken würde. Statt dessen wurden sternförmig lauter Stäbe in den Kies gestellt, die mit den Gartenschau-Fahnen farblich konkurrierten: in Gelb, Blau und Grün.

Aha, dachte der Betrachter, die bekommen sicher etwas aufgepfropft: kleine Blumenbouquets oder lauter bunte Hinweisschilder, die auf die Highlights der Gartenschau aufmerksam machen.

Nichts da! Als sich die Stäbe auch am Eröffnungstag nicht von Fröschen in Prinzen verwandelten, blieb die traurige Gewissheit: Dieses sonst immer blumengeschmückte Rondeel würde ausgerechnet im Gartenschau-Jahr sechs Sommermonate lang dahin vegetieren. Wer hat sich das ausgedacht?

Eine Besucherin aus Henstedt-Ulzburg reagierte fassungslos. „Ich war richtig gespannt, was für ein gigantischer Blumenschmuck mich am Kreisel erwarten würde. Als ich dann aber die Stäbe sah, dachte ich sofort: Nun sind sie ja doch nicht fertig geworden. Aber nun scheint es, als würde es so bleiben, und ich bin fertig – fix und fertig.“

Stimmt. Wenn diese „Installation“ als künstlerisch wertvoll gedacht war, dann sind ihre Kritiker wohl sämtlich Kunstbanausen…

Gabriele David


Es ist vollbracht, die Sonne lacht – und die Besucher strömen in Scharen zur Landesgartenschau vor den Toren Henstedt-Ulzburgs. So hatten es sich die Norderstedter Veranstalter wohl nur in ihren kühnsten Träumen ausgemalt. Aber nun ist es Wirklichkeit geworden – und Petrus rollt täglich neu den grünen Teppich aus.

Schon der Eingangsbereich mit seinen Pavillons und den schneeweißen Zeltdächern mutet an wie aus einer anderen Welt, umrahmt von farbenprächtigen Blumenrabatten, die einen Vorgeschmack geben auf das, was noch folgt. Und auch auf das, was noch gar nicht sichtbar ist, weil es ja erst später zu einer wahren Blütenexplosion kommen wird. Wenn nämlich die Eisheiligen ihre kalten Nächte beendet haben. Dann geht es erst richtig los!

Dennoch finden Hobby-Gärtner schon jetzt reichlich Anregung für das eigene grüne Zimmer, ob mit Gartendekor oder mit vorgezüchteten Rosen, Wurzelknollen in Anzuchttöpfen oder unzähligen Samentütchen. Und wie die australischen Pflanzgefäße aus Ton entstehen, wird sogar an einer Drehscheibe vorgeführt. Wer dann seiner Nase nachgeht, landet unweigerlich vor dem Stand einer Fischräucherei, die täglich frische Forellen und Aale aus dem Rauch anbietet. Jawohl: Aale, auf die wir so lange verzichten mussten. Jetzt und hier dürfen wir wieder…

Vorbei an den blauen Pump-Wasserspielen mit glitzernden, kandisartigen Glaskieseln geht es zum Café-Restaurant „Seeblick“ – direkt gegenüber vom weitläufigen See, von dem meist eine steife Brise herüberweht. Die Karte ist noch ausbaufähig, „aber über Ostern reichen die Klassiker“. Und nicht nur der rotgelbe Elfen-Express kommt einem überall entgegen, auch die rasanten Club-Cars, die elegant an den Besuchern vorbei ziehen, sind ein beliebtes Mietobjekt.

Ein gewaltiges Klettergerüst ruft die Väter auf den Plan, die ihre Sprösslinge beim Balancieren unterstützen, während die Mütter es sich in einem der vielen Sitzelemente bequem machen. Denn vom NDR-Fernsehgarten der Welle Nord erklingt tagsüber immer Musik herüber.

Ein Blickfang der besonderen Art ist die eigenwillige Grabgestaltung mit stylischer Bepflanzung – eine Komposition aus edlem Stein und grafisch angeordneten Blumenrabatten auf Grün. Ein ganz neuer Aspekt, wie sich die Ewige Ruhe darstellen lässt.

Auch die Mandelbäumchen blühen schon rosa, weiß die Kirschblüten. Und auf der Wiese wölbt sich in gleißendem Sonnenlicht die Himmelszeltkirche, übrigens auch tagsüber gut besucht, wenn Pastor Gunnar Urbach zur Predigt einlädt.

Im Vorbeigehen wehte ein Satz herüber, der zum Schmunzeln anregt: „Wieso soll ich eigentlich in Urlaub fahren? Ich hab’ doch die Dauerkarte, da lasse ich es mir einfach hier gut gehen – immer wieder neu!“ Gar keine schlechte Idee.

Gabriele David

Bis auf den letzten Stuhl besetzt, die Stimmen strahlten mit der Sonne um die Wette: Im Gemeindesaal der St. Petrus-Kirche auf dem Rhen läutete der „Rhener Chor“ am Wochenende passend zum Wetter mit dem 1. Offenen Singen für alle von 8 bis 80 in der Großgemeinde den Frühling ein.

„Es tönen die Lieder“, „Der Winter ist vergangen“, „Es geht eine helle Flöte“ – schöne alte bekannte oder weniger bekannte Frühlingslieder standen auf dem Liederzettel der zahlreichen Besucher. Und im Handumdrehen gingen unter der schwungvollen und charmanten Leitung und Anleitung von Chorleiterin Ulrike May ( Foto: Ralf-Artur Kübler ) allen Sängerinnen und Sängern die Melodien wie selbstverständlich über die Lippen –  begleitet oft vom fröhlichen Krähen eines zukünftigen Stimmtalents von einigen Monaten. Ein paar Stichproben seines Könnens gab auch der „Rhener Chor“ mit dem schwedischen Volkslied „Lenzwinde wispern“ (im modernen Satz von Henner Diederich), den immer wieder begeisternden Madrigalen „An hellen Tagen“ (Gastoldi) und dem Bekenntnis des unrettbar verloren Liebenden „Belle, que tiens ma vie“ (Arbeau, beide 16.Jhdt.) und Teilen aus der voller Musizierspaß steckenden Parodie-Variationen auf Schuberts „Launige Forelle“. Viel Beifall für den Chor, Chorleiterin Ulrike May und die Gewissheit bei allen, die dabei waren: Selbst singen macht noch mehr Spaß. Und beim nächsten Male sind wir wieder dabei!

Hans-Jörg Schütt – Rhener Chor

Da hatte die Gemeinde den Mund dann doch zu voll genommen: „Bei entsprechender Witterung wird das Naturbad Beckersberg bereits am Ostersonnabend geöffnet“, hatte Bürgermeister Torsten Thormählen noch am Dienstag vergangener Woche verkündet. Nun – entsprechender kann das Wetter wohl kaum sein. Und doch öffnet Henstedt-Ulzburgs Freibad nun erst am Sonnabend, 14. Mai. „Das schöne Wetter der vergangenen Tage hat uns völlig überrascht und war so einfach nicht vorhersehbar“, heißt es im Rathaus. „Die Vorbereitungszeit war einfach zu kurz.“

Von Mitte Mai an wird das Bad bis Ende August täglich von sechs bis acht Uhr für Frühbader geöffnet sein. Das ist neu für Henstedt-Ulzburg. Reguläre Badegäste können das Beckersbergbad je nach Witterungvon zehn bis 19 Uhr und an besonders heißen Tagen bis 20 Uhr benutzen. Bei guter Witterung wird der Badebetrieb bis zum 11. September verlängert. Auf der Homepage der Gemeinde wird tagesaktuell auf die Öffnung beziehungsweise Schließung des Naturbades hingewiesen. Die Besucher können sich außerdem darüberinformieren, ob das Bad wegen grenzwertiger Witterung gegebenenfalls geschlossen ist.

Der Eintritt kostet in diesem Jahr:

+ Einzelkarten

Erwachsene 2.50 €

Minderjährige (ab dem vollendeten vierten Lebensjahr 1.50€

+ Zwölferkarten

Erwachsene 25 Euro

Minderjährige 15 Euro

+ Saisonkarten

Erwachsene 40 Euro

Minderjährige 25 Euro

Frühschwimmer-Karten (gelten nur in Verbindung mit der Saisonkarte

Erwachsene acht Euro

Minderjährige fünf Euro.

Kinder, die das vierte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, zahlen keinen Eintritt. Schüler/innen, Auszubildende, Studenten/innen, Wehrpflichtige, Zivildienstleistende und ehrenamtlich tätige Personen bis zum vollendeten 27. Lebensjahr zahlen den ermäßigten Eintrittspreis, wenn sie einen entsprechenden Nachweis vorlegen können. Schulklassen aus Henstedt-Ulzburg in Begleitung einer Lehrkraft und Gruppen aus örtlichen Kindertagesstätten zahlen ebenfalls nichts. Das gilt auch für die Begleitpersonen.

Jörg Schlömann

„Die Zeit des Wartens ist vorbei – nun lasst uns endlich Taten sehen.“ Heute Mittag ist es so weit:  Nach jahrelanger Vorbereitungszeit auf vielen Ebenen und einem beispiellosen Endspurt im Tag- und Nachteinsatz öffnet die Landesgartenschau 2011 in unserer Nachbarstadt Norderstedt ihre Pforten. Trotz der Skepsis so mancher Beobachter ist das vermeintlich Unmögliche jetzt gelungen – überstrahlt von einer Frühlingssonne, die dem Ganzen noch zusätzlichen Glanz verleiht. Um zwölf Uhr geht das 172 Tage dauernde Spektakel an den Start, das Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen dann offiziell für eröffnet erklärt. Flankiert von den farbenfrohen Gartenschau-Maskottchen Lilly, Birk und Fleur, lässt der  Landesvater vor 600 Kindern genau 2011 abgezählte Luftballons in den blauen Himmel steigen.

Ein Bonbon am Eröffnungstag dürfte nicht nur die Norderstedter, sondern auch die Henstedt-Ulzburger interessieren: Für nur fünf Euro können sie sich am Donnerstag ab 15 Uhr persönlich von der blühenden Pracht überzeugen. Kurze Wege von zehn bis 15 Kilometern sind garantiert, um auf das Gartenschau-Gelände zu gelangen. Dass im Hinblick auf die kommende Blumenpracht alles nur noch besser werden kann – wenn nämlich die bunten Sommerblüher ihre Schönheit entfalten, sollte schon jetzt neugierig auf  die einzelnen Wachstums-Etappen machen.

Wie sehr sich die meisten künftigen Besucher allerdings von Anfang an auf das gute Gelingen verlassen haben, beweist der rasante Verkauf von 5.500 Dauerkarten und 25.000 Tageskarten – und das ist erst der Anfang, will man der Prognose von erwarteten 600.000 Besuchern bis zum Oktober glauben.  Der Eingang zur Landesgartenschau, übrigens der einzige Zugang zum Gelände, befindet sich im „BlütenWerk“, dem ehemaligen Potenberg-Fabrikgebäude. Nur hier sind die Kassen mit dem Hauptparkplatz und den Bushaltestellen der Linien 292 und 393. Gleich daneben befindet sich  die Musikschule, in der die Hundertwasser-Ausstellung zu besichtigen ist.

Wer für die Osterfeiertage noch kein Programm hat, darf sich hier getrost den zahlreichen österlichen Aktivitäten anvertrauen und am Ostermontag bei der „schönsten Ostereiersuche des Nordens“ mitmachen. Vor allem die Kinder kommen am Arriba-Strandbad im Seepark auf ihre Kosten oder im Feldpark in der „KunstWerkstattNatur“, wo sie unter Anleitung einer echten Künstlerin Osternester aus Baumscheiben und Wildhölzern basteln können. Material ist in ausreichender Menge vorhanden, damit möglichst viele kleine Bastler mitmachen können.

Gabriele David

Bei einem Großfeuer in einer Henstedt-Ulzburger Gärtnerei wurde am Mittwochnachmittag ein 31 Jahre alter  Saisonarbeiter verletzt. Er kam ins Krankenhaus. Verdacht auf Rauchgasvergiftung. Die 48-jährige Gärtnereibesitzerin erlitt einen Schock. Zwei Rundbogen-Folienhäuser wurden durch den Brand zerstört, das Hauptgebäude konnte von der Feuerwehr gerettet werden. Die Brandursache ist unklar, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Kurz vor 13 Uhr war die Gemeindefeuerwehr Henstedt-Ulzburg zu einem Großfeuer in die Götzberger Strasse in den Ortsteil Götzberg alarmiert. Eine Anruferin aus der Gärtnerei hatte ein Feuer gemeldet. Die starke Rauchentwicklung zeigte den Einsatzkräften den Weg zum Brandort. „Bei Eintreffen der ersten Fahrzeuge standen zwei Gewächshäuser bereits in Vollbrand“, sagte später der stellvertretende Gemeindewehrführer und Einsatzleiter Lars Poggensee. Er ließ umgehend die Feuerwehren aus Wakendorf II und Kisdorf nachalarmieren.

Mit mehreren Trupps unter Atemschutz wurde ein Übergreifen der Flammen auf das Hauptgebäude der Gärtnerei verhindert. Auch mehrere Gasflaschen konnten aus dem gefährdeten Bereich geborgen werden.
Personen befanden sich zu dem Zeitpunkt nicht mehr im Gebäude. Ein Mann musste mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden. Sieben Personen wurden vorsorglich durch den Rettungsdienst am Brandort betreut.
Einsatzleiter Poggensee lobte das Zusammenspiel der eingesetzten Wehren. „Glücklicherweise waren wir aufgrund der bevorstehenden Ostertage schnell mit vielen Kräften vor Ort“, sagte er. Nach Ablöschen letzter Brandnester konnte die Einsatzstelle nach zwei Stunden wieder verlassen werden. Zur Brandursache sowie zur Höhe des Sachschadens machte die Feuerwehr keine Angaben. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Für die Dauer der Löscharbeiten war die Landesstraße 75 für rund 90 Minuten voll gesperrt. Insgesamt waren etwa 100 Kräfte mit 16 Fahrzeugen vor Ort.
Bereits am Morgen gegen acht Uhr musste die Henstedter Feuerwehr ausrücken. Im Motorraum eines Busses war es zu einem Feuer gekommen. Dort entstand Sachschaden am Bus, es wurde niemand verletzt.
Jörg Schlömann

Auch in diesem Jahr können Kinder in Henstedt-Ulzburg während der Sommerferien rund eine Woche Urlaub in einem eigens für sie eingerichteten Hotel machen. Das „Seehotel am Beckersberg“ ist vom 29. Juli bis 5. August geöffnet. Organisiert wird der „Hotelbetrieb“ wieder mit einem vielfältigen Freizeitprogramm vom Mitarbeiterteam der gemeindlichen Jugendforen Tonne und Rhen unter Leitung von Claudia Beyer.

Das „Seehotel am Beckersberg“ richtet sich auch dieses Mal in den Räumen des Alstergynasiums, Maurepasstraße 67, ein. Es bietet etwa 50 bis 60 Kindern im Alter von zehn bis 13 Jahren (neue Altersbegrenzung) Platz. Die Buchung des Angebotes ist ab dem 2. Mai im Jugendforum Tonne, Beckersbergstraße 57, möglich. Die Eltern sollten ihre Kinder in der Zeit von 14 bis 18 Uhr anmelden.

Das „Seehotel am Beckersberg“ öffnet bereits zum dritten Mal seine Türen. Auch für dieses Jahr werden zehn Schülerinnen und Schüler aus Polen erwartet, so dass das Gymnasium zu einer internationalen Begegnungsstätte wird. Auch Kinder, die nicht in Henstedt-Ulzburg wohnen, sind willkommen. Im vergangenen Jahr kamen immerhin 70 Prozent der Gäste von auswärts. Der Hotelaufenthalt kostet 89 Euro pro Kind, bei Geschwistern 49 Euro pro Kopf.

Jugendliche ab 16 Jahren mit Jugendgruppenleiter-Schein (Juleica) haben die Möglichkeit, als Helfer mitzuwirken. Ehrenamtliche Helfer jeden Alters und für die verschiedensten Bereiche (zum Beispiel Nachtwache, Spülhilfen, Projektbetreuung) werden noch gesucht. Wer Interesse hat, meldet sich bitte ebenfalls im Jugendforum Tonne bei Claudia Beyer oder Oliver Jankowski unter Telefon: 95546.

Der Sommerferienpass der Gemeinde Henstedt-Ulzburg steht ab Ende Juni 2011 zur Verfügung. Einzelheiten dazu werden noch gesondert veröffentlicht. Bürgermeister Torsten Thormählen hat den zahlreichen Sponsoren und Helfern, die den Hotelbetrieb im vergangenen Jahr ermöglicht haben, bei der Vorstellung des neuen Projekts seinen Dank ausgesprochen.

Jörg Schlömann