Kategorie: Berichte

Am Sonnabend, 9. April, ist es soweit: Die „modernste Klinik zwischen Hamburg und Neumünster“ wird eröffnet. So jedenfalls bezeichnet Verwaltungsdirektor Matthias Stulpe-Diederichs die komplett erneuerte Paracelsus-Klinik an der Wilstedter Straße nach mehr als zwei Jahren Umbau und Erweiterung. Rund 28 Millionen Euro hat die Komplett-Erneuerung des Henstedt-Ulzburger Krankenhauses gekostet. Zur offiziellen Eröffnung am Vormittag wird neben anderen Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg anreisen. Als Ehrengast wird Fußballidol Uwe Seeler aus dem benachbarten Norderstedt erwartet.

Während der Bauphase lief der Klinikbetrieb auf dem Rhen weiter, wenn auch einige Patienten vorübergehend in das Kaltenkirchener Krankenhaus an der Alvesloher Straße verlegt werden mussten, das ebenfalls zur Paracelsus-Gruppe gehört. Die Außenarbeiten an der Wilstedter Straße sind noch nicht ganz abgeschlossen, im Inneren aber läuft der Betrieb wieder reibungslos. Rund um die Uhr besetzt ist die Notaufnahme. Zur erweiterten Klinik gehören die Abteilungen Gynäkologie und Geburtshilfe, Pädiatrie und Neonatologie, Innere Medizin, Allgemein- und Bauchchirurgie Unfall- und Wiederherstellungs- sowie Handchirurgie, Anästhesiologie und Intensivmedizin. Weiter stehen drei fachübergreifende Kompetenzzentren zur Verfügung für Erkrankungen im Bauchbereich,das Brustzentrum und das Perinatalzentrum für Frühgeborene.

Besonders stolz ist man in der renovierten Paraklinik auf die hochmoderne Technik unter anderem für gynäkologische und neurochirurgische Eingriffe. Alle drei Operationssäle verfügen über fünf Monitore für endoskopische Eingriffe sowie für die Steuerung der Technik. Die Informationen über laufende Operationen können überall abgerufen werden, was eine schnelle Kommunikation und ein Hinzuziehen weiterer Experten ermöglicht. Künftig stehen 203 Betten in Henstedt-Ulzburg zur Verfügung. Es werden etwa 200 Parkplätze angelegt. Geplant ist eine Zufahrt von der Schleswig-Holstein-Straße zum Klinikgelände.

Ein Tag der offenen Tür beginnt am Sonnabend um 15 Uhr. Ärzte und Pflegepersonal zeigen unter anderem, wie Knochenbrüche behandelt werden, simulieren Operationen, informieren über Magen-Darmerkrankungen und nehmen Ultraschalluntersuchungen an der Halsschlagader vor. Außerdem können vor dem Krankenhaus Rettungs- und Notarztwagen inspiziert werden.

Jörg Schlömann

Kaufland um jeden Preis! Das scheint die Devise der CCU-Projektentwickler Peter Skrabs und Karl Will zu sein. Einen Tag lang tourten die beiden Hamburger Geschäftsleute durch Henstedt-Ulzburg, um Bürgermeister Torsten Thormählen und die Fraktionen von WHU, CDU und SPD nacheinander vom jüngsten Planungsstand für das neue Einkaufszentrum zwischen Rathaus und Bahnhofstraße zu überzeugen. Demnach soll der „Ankermieter“ in jedem Fall Kaufland sein – nicht mehr als SB-Warenhaus, sondern jetzt als kleinerer Verbrauchermarkt mit ausschließlich Lebensmitteln im Sortiment, auf einer Fläche von 3 800 Quadratmetern.

Die Gespräche der Hamburger mit den Kommunalpolitikern fanden hinter verschlossenen Türen statt. Dennoch erfuhren die Henstedt-Ulzburger Nachrichten: Skrabs und Will müßten auf Kaufland als Hauptmieter bestehen, weil andere Konzerne wie Aldi oder Edeka die erforderliche Miete nicht zahlen würden. Außerdem würde C&A nur nach Henstedt-Ulzburg kommen, wenn Kaufland im CCU ansässig wäre. Ohne beide sei jedoch eine teure Tiefgarage nicht finanzierbar. Gleichwohl sei man aber noch mit anderen Lebensmittelketten wie Sky, Famila, Coop, oder Rewe in Kontakt.

Die Hamburger versuchten, ihren Gesprächspartnern zu vermitteln, dass durch den Bau des Centers die gesamte Gemeinde belebt werde – bis hin zur Baulückenschließung durch neuen Wohnungsbau. In und um das CCU würden rund 40 Läden angesiedelt. Mehr oder minder feste Zusagen gibt es aber wohl vorerst nur von Kaufland, C&A sowie vom dm-Drogeriemarkt. Dafür wurden wieder große Namen als Interessenten ins Spiel gebracht: S’Oliver, Esprit, H&M, Görtz. Mit ihnen führe man Gespräche. Ein Eiscafé sei geplant, auch ein Chinese mit Fast-Food-Stand sei möglich oder ein Blockhouse.

Nachdem die Projektentwickler in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses mehr oder weniger starke Vorbehalte gegen einen Hauptmieter Kaufland hatten wahrnehmen müssen, haben sie in der Zwischenzeit offenbar einen Alternativplan entwickelt: Für den Fall, dass die Kommunalpolitiker dem Konzept von Skrabs und Will nicht zustimmen sollten, drohen die Hamburger Geschäftsleute damit, im Ortskern Ulzburgs werde dann ein SB-Warenhaus von Kaufland errichtet. Dazu benötige man keine Änderung des Bebauungsplanes unter Mitwirkung der Kommunalpolitik. Ein SB-Warenhaus hatten aber schon im Vorfeld die Geschäftsleute aus dem Gewerbepark und die Politiker abgelehnt. Befindet sich die Gemeinde in der Zwickmühle?

Horst Ostwald (SPD), Vorsitzender des Planungsausschusses, wollte sich zu dem Thema nicht äußern; es sei Vertraulichkeit mit den Projektentwicklern über das Gespräch vereinbart worden. Es werde in der zweiten Aprilhälfte eine weitere Sondersitzung des Gremiums geben. Auch die CDU hielt sich bedeckt: Man sei noch im Meinungsbildungsprozess. Nur weil der Hauptmieter Kaufland heiße, dürfe nicht das ganze Projekt scheitern. Die spätere Erweiterung eines Verbrauchermarktes um einen Non-food-Bereich zu einem SB-Warenhaus könne man vertraglich ausschließen. Die WHU will in der Sitzung des Planungsauschusses am 11. April erst einmal beantragen, die Parkplatzsituation am CCU noch einmal untersuchen zu lassen. Sie lehnt jedoch Kaufland im Ortszentrum – ob SB-Warenhaus oder Verbrauchermarkt – nach wie vor strikt ab.

Jörg Schlömann

Henstedt-Ulzburgs Eigenheimbesitzer sind in den vergangenen Jahren ärmer geworden. Wie gestern berichtet, haben die Hauspreise zum Vorjahr deutlich angezogen. Das reicht aber nicht, um den längerfristigen Wertverlust auszugleichen. Kostete ein durchschnittliches Haus aus dem Bestand  (120 Quadratmeter Wohnfläche) im Jahre 2002 noch circa 201000 Euro, so ist es heute für rund 192000 Euro zu haben.

Berücksichtigt man den durch die Inflation verursachten Kaufkraftverlust, ist der Wertverlust noch weitaus höher. Um die Inflation auszugleichen, hätte der Preis eines Bestandshauses von 2002 bis 2011 auf knapp 229000 Euro ansteigen müssen.

Die Immobilienmarkt-Daten gehen aus dem aktuellen Immobilienmarkt-Atlas der Landes-Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG  (in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Forschungsinstitut F + B) hervor, der zweimal jährlich erscheint. Der Immobilienmarkt-Atlas veröffentlicht die Preisentwicklungen für Hamburg und das Hamburger Umland. 175 Bestandshäuser aus Henstedt-Ulzburg wurden im aktuellen Immobilienmarkt-Atlas berücksichtigt.

Ein  weiter zurückgehender Vergleich  würde womöglich einen noch dramatischeren Wertverlust der Henstedt-Ulzburger Eigenheime belegen. Aktuell liegt den Henstedt-Ulzburger Nachrichten aber nur die Entwicklung ab 2002 vor: „Eine längere Zeitreihe können wir Ihnen leider nicht anbieten aufgrund eines Methodenwechsels zu den Vorjahren“ so Ulrike Stüdemann vom Forschungsinstitut F+B Forschung und Beratung.

Christian Meeder

30.03.2011

Henstedt-Ulzburgs Eigenheimbesitzer können sich freuen: Die Hauspreise sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. So kosten Häuser aus dem Bestand in Henstedt-Ulzburg durchschnittlich 1.597 Euro pro Quadratmeter. Für ein durchschnittliches gebrauchtes Eigenheim mit 120 Quadratmetern Wohnfläche werden demnach 191.640 Euro fällig. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine deutliche Preissteigerung von 4,9 Prozent.

Die Zahlen gehen aus dem am Dienstag veröffentlichten Immobilienmarkt-Atlas der Landes-Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG hervor. Der Immobilienmarkt-Atlas veröffentlicht die Preisentwicklungen für Hamburg und das Hamburger Umland. Dabei wurden insgesamt 11.611 Immobilienangebote erfasst. 91 Prozent davon waren Bestandsobjekte.

Bei Neubauobjekten in Henstedt-Ulzburg haben die Preise mit 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr noch stärker angezogen. Durchschnittlich 1.847 Euro pro Quadratmeter müssen Kaufwillige hier investieren. Für ein Durchschnittshaus müssen demnach 221.640 Euro aufgebracht werden.

Für die Preise im Hamburger Speckgürtel gilt die Faustregel: Je dichter dran an der Hamburger Stadtgrenze, umso höher die Preise. So kostet das durchschnittliche Bestands-Haus in Norderstedt 1.833 Euro pro Quadratmeter, in Kaltenkirchen dann nur noch 1.437 Euro je Quadratmeter.

Christian Meeder

29.03.2011

Die Baumfällaktion an der Bürgermeister – Steenbuck – Straße ist nach Auskunft der Gemeinde in erster Linie erfolgt, um einer möglichen Unfallgefahr vorzubeugen. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten wurden von Lesern auf den Fall aufmerksam gemacht, die dort unverhältnismäßige Baumfällungen vermuteten. Dort, wo einst eine stattliche Baumreihe den Straßenrand säumte, ragen nur noch vereinzelt Bäume empor.

Dabei handelte es sich allerdings weniger um eine Baumreihe, sondern um einen alten Knick, wie der zuständige Baubetriebshof auf Anfrage mitteilte. Die Kartierung von Bäumen und Knicks ist dabei offenbar nicht auf dem neuesten Stand oder lückenhaft: „Es ist nachvollziehbar, dass es bei den Bürgern Irritationen gab. Auch uns war zunächst nicht ganz klar, ob es sich um einen Knick oder eine Baumreihe handelt. Erst intensives Studium von Kartenmaterial unserer Archive zeigte, dass es sich um einen alten Knick handelt“, teilte Arnim Steffens vom Baubetriebshof mit.

Der ausgewachsene Buchenknick sei vor ungefähr 34-40 Jahren das letzte Mal „auf den Stock gesetzt“ worden. Bei Baumkontrollen seien Faulstellen und Morschungen bei zahlreichen Bäumen erkennbar gewesen. „Insbesondere die Tatsache, dass ein Großteil der in Rede stehenden Buchen einen erheblichen Schrägstand über die Straße und die Sportanlage hatten, verstärkte die anzunehmende Unfallgefahr“.

„Wären die Bäume gesund gewesen, hätten wir sie natürlich nicht entfernt, unabhängig davon ob es sich um einen Knick handelt oder nicht“ so Arnim Steffens.

Die Aktion wirft die Frage auf, wie sorgsam die Gemeinde mit Bäumen und Knicks  auf gemeindeeigenen Flächen umgeht. Nach Auskunft von Johannes Engelbrecht, Ortsbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege in Henstedt-Ulzburg, „müssen Knicks nach der Knickschutzverordnung alle zehn bis 15 Jahre auf den Stock gesetzt werden“.

Verantwortlich für eine ordnungsgemäße Knickpflege sei der jeweilige Eigentümer – ob Privat oder öffentliche Hand. „Etwaige Verstöße können zudem strafrechtlich verfolgt werden“, so Johannes Engelbrecht.

Der Fall macht auch deutlich, dass die Verwaltung schon jetzt Schwierigkeiten hat, eine ordnungsgemäße Kartierung der Bäume und Hecken auf öffentlichem Grund zu leisten und  dürfte deshalb auch bei der Diskussion über die Einrichtung einer strikten Baumschutzsatzung oder eines Baumkatasters eine Rolle spielen.  Nach Meinung von Bürgermeister Torsten Thormählen „ist es wesentlich aufwendiger, einen Kataster zu erstellen, als eine Baumschutzsatzung“. Auch Rolf Gramckow vom Umweltamt der Gemeinde, hatte kürzlich ähnlich argumentiert.

Die Verwaltungsprofis dürften sich bestätigt fühlen.

Christian Meeder

Weiß verhüllt leuchtet die Brücke in den noch braun gefärbten Wiesen der Alsterniederung. Das bröckelige Mauerwerk ist in Tücher – genauer in Folie – gepackt. Aber noch längst ist nichts in trockenen Tüchern, wie von den Aktionisten zu hören ist. Das Schicksal der Brücke sei ungewiss. Mit ihrer spektakulären Verhüllungsaktion der Alsterbrücke machte die Interessengemeinschaft „IG Alsterbrücke Hohnerberg“ auf sich und ihre Bemühungen zum Erhalt des Bauwerks aufmerksam.

Unter dem Motto „Verhüllung ist Verheißung“ nach einem Zitat des Verpackungskünstlers Christo betätigten sich die Brückenretter und schlugen das östliche Geländer samt seiner 15 romantisch anmutenden Bögen in weiße Folie – auch um den Wert des Objekts ins Bewusstsein des Betrachters zu rücken. Denn laut IG kommen hier zahlreiche Menschen vorbei – nicht nur Radfahrer und Wanderer, auch viele Autos fahren durch das geschützte Areal, das doch eigentlich der Naherholung dienen soll.

„Verheißung als Versprechen, um einer Brücke ohne Vergangenheit eine Zukunft zu geben, so hoffen wir“, erklärt Erika Zarbock für die IG und berichtet, dass die rund 80 Jahre alte Brücke, von deren Machart es nur wenige in Deutschland gibt, unter anderem nicht unter Denkmalschutz gestellt werden konnte, weil sie keine Geschichte hat.

Dafür, dass die Brücke keine offizielle Historie hat, weist sie erstaunlich viele Beschädigungen auf: Nach der unsachgemäßen Entfernung von Graffitis, in Auftrag gegeben durch die Gemeindeverwaltung im Winter 2008/09, wird das östliche Geländer immer unansehnlicher. Seit einiger Zeit ist eindeutig zu erkennen, dass „Mauerspechte“ mutwillig mit Hammer und Meißel am Werk sind und so kontinuierlich zum Verfall der knapp zehn Meter langen Brücke beitragen. „Wir haben heute nicht nur verhüllt, wir haben die Wunden verbunden“, kommentiert denn auch IG-Mitglied Angelika Dubber die Aktion.

Inzwischen ist die weiße Folie wieder vom Brückengeländer entfernt worden. Die Brückenretter hatten Angst, dass ihr „Kunstwerk“ a la Christo der „Aktion Saubere Landschaft“ zum Opfer fallen könnte.

Damit die Brücke wieder schön und sicher wird, kann sich die IG eine Grundsanierung vorstellen. Falls diese Variante nicht zum Tragen kommt, könnten sich die Brückenretter auch mit einem neuen Bauwerk anfreunden, das die Form des jetzigen Geländers aufnimmt und mit einer Stahlbetonplatte die ursprüngliche Bogenform des Gewölbes simuliert.

Jörg Schlömann

Fernsehen, Computerspiele, Internet und Handys – nie gab es so viele Medien wie heute! Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken – Kinder wachsen heute ganz selbstverständlich mit ihnen auf, das Angebot ist ein wahrer Dschungel. Die modernen Kommunikationsmittel haben gute Seiten, sie bergen aber auch Risiken und Gefahren. Die Abhängigkeit von ihnen scheint von Jahr zu Jahr zuzunehmen. Das betrifft nicht nur die Arbeits- und Freizeitwelt der Erwachsenen, sondern vermehrt auch die Kinder und die Jugendlichen.

Um fit für die Zukunft zu sein, müssen junge Menschen möglichst frühzeitig lernen, mit dem Angebot an neuen Medien umzugehen. Einerseits wird betont, wie wichtig der frühe Umgang mit Computer und Internet für die spätere berufliche Karriere ist; andererseits gibt es neueste Ergebnisse aus der Gehirnforschung, die beweisen, dass sich die Gehirne von Kindern, die von klein auf viel Zeit vor dem Fernseher verbringen, anders entwickeln: Sinne verkümmern, das Vermögen zu riechen, zu fühlen oder sich zu bewegen bleibt defizitär, das Lernen – insbesondere das Lesen und Schreiben – gelingt schwerer.

Angesichts so unterschiedlicher Botschaften ist es nicht verwunderlich, dass viele Mütter und Väter verunsichert sind. Da Eltern an der Förderung ihrer Kinder interessiert sind, sollten sie auch über die schädlichen Effekte informiert sein, die im kritiklosen Medienkonsum stecken. Gibt es ein gesundes Maß und wie wirke ich als Vorbild?

Zu diesen Fragen wird der bekannte Referent Torsten Heuer in Henstedt-Ulzburg Stellung nehmen. Er ist seit vielen Jahren in der Aus- und Fortbildung von Pädagogen sowie in der Elternberatung tätig. Der Informationsabend richtet sich an Eltern mit Kindern im Alter von null bis zehn Jahren. Auch Lehrer/innen und Erzieher/innen sind eingeladen. Die Veranstaltung ist am Mittwoch, 13. April, um 19.30 Uhr im Rathaus. Weitere Informationen gibt es telefonisch unter der Nummer 96 31 71 in der Gemeindeverwaltung.

Jörg Schlömann

Nach dem Abholzen von sechs alten Eichen auf einem Privatgrundstück am Eingang zum Bürgerpark waren sich alle politischen Parteien einig: Das hätte nicht passieren dürfen! Und so lagen dem Umwelt- und Planungsausschuss denn auch drei unterschiedliche Anträge von WHU, CDU und SPD vor – alle mit dem einen Ziel: Unsere Bäume müssen wieder besser geschützt werden! Ein „Selbstgänger“, sollte man meinen…Weit gefehlt; der Teufel steckte wieder einmal im Detail: Ein Beschluss, wie die Bäume besser zu schützen seien, wurde auf den Mai verschoben.

Während sich SPD und WHU weitgehend einig darin waren, wieder eine Baumschutzsatzung zu erlassen, beantragte die CDU die sofortige „Unterschutzstellung definierter ortsbildprägender Bäume“ – auch auf Privatgrundstücken. Die Eichen, Buchen, Linden sollen von der Gemeindeverwaltung in einem Kataster erfasst werden. Dabei soll die Bevölkerung im „geeigneten Umfang“ mitwirken. Die CDU-Fraktion wolle keine generelle Baumschutzsatzung, so ihr Vorsitzender Folker Brocks. Er beantragte schließlich die Entwicklung einer „ortsbildprägenden Baumschutzsatzung“.

Und wieder wurde von den Christdemokraten der „mündige Bürger“ bemüht, der schon bei Abschaffung der Baumschutzsatzung im Jahr 2003 hatte herhalten müssen. Elisabeth von Bressensdorf schließlich hielt in schnippischem Ton der WHU vor, sie nenne sich Wählergemeinschaft für Bürgermitbestimmung , spreche aber in Wahrheit mit ihrem Antrag auf Wiedereinführung einer Baumschutzsatzung dem Bürger seine Mitbestimmung ab.

Als dann die Polemik wieder einer sachdienlichen Debatte Platz machte, schaltete sich Bürgermeister Torsten Thormählen ein: Es sei wesentlich aufwendiger, einen Kataster zu erstellen als eine Baumschutzsatzung zu erarbeiten, bei der man schließlich auf die alte aufbauen könne. Das rief dann den Vorsitzenden des Ausschusses, Horst Ostwald (SPD) auf den Plan, offenbar um breiten Konsens bemüht:. Er stellte fest, dass ja letztlich alle Fraktionen in der Zielsetzung dicht beieinander seien: Wenn man sich darauf verständigen könne, dass eine Satzung erlassen werden soll, sei es auch im Mai noch nicht zu spät, Jetzt dürften ohnehin keine Bäume mehr gefällt werden.

Jörg Schlömann

In der Affäre um den Kahlschlag an der Strasse zum Park (ehedem Olivastrasse) wird der Ton rauer. Der langjährige ehemalige Gemeindevertreter und frühere CDU- Fraktionsvorsitzende Horst  Löhr geht mit seinen ehemaligen Kollegen in der Gemeindevertretung hart ins Gericht und wirft ihnen mangelnde Sorgfalt bei der Verabschiedung des neuen Bebauungsplanes an der Strasse zum Park (ehedem Olivastrasse) im Jahre 2005 vor. Zudem könnte bei dem wundersamen Verschwinden der sechs alten Eichen aus dem Bebauungsplan auch Mauschelei im Spiel gewesen sein.

Trotz Abschaffung der Baumschutzsatzung 2003 seien die alten Eichen ursprünglich weiter geschützt gewesen, so Löhr : „Damals wurde nämlich ebenfalls vereinbart, dass schützenswürdige Bäume in die Bebauungspläne eingetragen werden, und das wurde auch in der Strasse am Park (Olivastrasse)  so gehandhabt.“

„Der Bebauungsplan ist dann 2005 geändert worden, damit dort Reihenhäuser hinkönnen. Der Eigentümer hat offensichtlich einen guten Planer gehabt, der dann “vergessen“ hat, die Bäume in den neuen Plan einzuzeichnen. Ohne Bäume lässt sich so ein Grundstück natürlich besser verkaufen. Die Gemeindevertreter haben das nicht bemerkt, milde ausgedrückt: Die haben nicht aufgepasst.“

Aber auch eine Mauschelei sei denkbar: Vielleicht habe auch jemand die fehlenden Bäume bemerkt, aber aus gutem Grund nichts gesagt:  „Die Gemeinde freut sich natürlich, wenn sie im Gewerbegebiet Grundstücke verkaufen kann. Und wenn dann gesagt wird: Pass mal auf, wir wollen da unten noch ein paar Reihenhäuser bauen…“ Dazu muss man wissen: Das alte Sporting Palace an der Strasse am Park (ehedem Olivastrasse) wird abgerissen und zieht mit um in die neue Fun-Arena im Gewerbegebiet.

Horst Löhr, inzwischen zur WHU übergetreten, stellte 2003 gemeinsam mit seinem Kollegen Steffen Schacht (CDU) den Antrag zur Abschaffung der Baumschutzsatzung: „Wir waren damals die treibenden Kräfte“. Löhr hält die Abschaffung auch nach wie vor für richtig: „Die Bürger müssen nicht bevormundet werden. Das die sechs Eichen gefällt worden sind, ist schon traurig und gefällt mir natürlich auch nicht, aber wie gesagt, die Eichen waren ja ursprünglich auch nach dem Wegfall der Satzung geschützt.“

Wichtig sei, dass darauf geachtet werde, schützenswerte Bäume in die Bebauungspläne einzutragen.

Anfreunden könne er sich zudem mit einer Satzung ortsbildprägender Bäume: „Die gab es früher ja auch schon einmal.“

Löhr rechnet allerdings mit der Wiedereinführung einer strikten Baumschutzsatzung: „Ich hab die Baumschutzsatzung kommen sehen, als die alten Bäume gefallen sind, die politischen Mehrheiten dafür sind ja auch da.“

Christian Meeder

Dienstag, 22.03.2011

Der jüngste Auftritt der CCU-Projektentwickler Peter Skrabs und Karl Will im Planungsausschuss könnte zugleich ihre vorletzte Vorstellung in Henstedt-Ulzburg gewesen sein. Zwar sollen die beiden Hamburger Geschäftsleute noch einmal die Gelegenheit bekommen, ihre Planungen zu präsentieren, aber die Kommunalpolitiker haben sehr eindeutig signalisiert: Jetzt muss Butter bei die Fische!

Wenn Skrabs und Will in der nächsten Sitzung ihre Pläne hinsichtlich Gestaltung, Mietermix und Lösung der Verkehrsprobleme beim CCU nicht konkretisieren können oder wollen, könnte das ein vorzeitiges Aus für die Realisierung ihres Projektes bedeuten; denn der Unmut gegenüber der Verschleierungstaktik beider Projektentwickler war bei allen Parteien deutlich spürbar.

Als erste und am deutlichsten hatten die Freien Demokraten ihren Unwillen gegenüber dem Geschäftsgebaren von Skrabs und Will kundgetan: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!“ Jetzt macht auch die Wählergemeinschaft nachdrücklich auf das Ende ihrer Geduld aufmerksam: „In der nächsten Sitzung soll mit den Projektentwicklern endlich Tacheles geredet werden, und die WHU hat keine Angst, sich von diesen Projektentwicklern im Zweifel zu trennen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Wie ernst die Wählergemeinschaft es meint, geht aus dem Schlusssatz der Erklärung hervor: „Es hat bereits eine Anfrage eines weiteren Interessenten gegeben.“

Aufgebracht ist die WHU vor allem auch über das Verkehrskonzept der Hamburger Geschäftsleute. „Wieder einmal hat es sich gezeigt, wie falsch die Entscheidung war, die Gutachten von den Projektentwicklern in Auftrag geben zu lassen. Der Verkehrsgutachter hat keine einzige Frage der WHU nach den Fußgänger- und Radfahrer-Zahlen im Centerbereich und nach Abbiegespuren qualifiziert beantworten können“, sagt WHU-Vertreterin Christiane Schwarz.

Auch mit der Gestaltung des CCU selbst ist die WHU nach wie vor unzufrieden: „Ein Discountmarkt mit progressivem Wettbewerbsverhalten wird nicht die versprochene, gehobene Einkaufsqualität in den Ort bringen. Auch eine C&A-Filiale vermag dies nicht zu ändern“, so WHU-Gemeindevertreter Uwe Köhlmann-Thater. „Einzig die am 16. März erstmals von Firma Manke skizzierte Ladenzeile an der Bahnhofstrasse, die kleinteiligen Einzelhandel mit einer Passage zum CCU zeigt, entspricht in etwa dem, was man sich für unser Ortszentrum vorgestellt hat.“

Jörg Schlömann

Massive Kritik am Auftritt der CCU-Projektentwickler Peter Skrabs und und Karl Will im Umwelt- und Planungsausschuss kommt jetzt von den Freien Demokraten. „Wenn es bei solchen Präsentationen und Plänen des Investors bleibt, dann lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“, kommentierte FDP-Ausschussmitglied Stefan Hoppe den Verlauf der Sitzung. Er bemängelt vor allem: „Es gab keine weiteren Informationen zum Mietermix, dem Erreichen der von allen geforderten Ziele, eine Einkaufsmöglichkeit mit Niveau zu schaffen und Transparenz im Verfahren zu schaffen.“

Nach Ansicht Hoppes blieben alle Fragen, die mehr Transparenz und Klarheit hätten schaffen sollen, unbeantwortet. „Besonders enttäuschend waren die gutachterlichen Stellungnahmen zum Verkehr“, rügt der FDP-Mann. „Alle gestellten Fragen, insbesondere die zu seit Monaten diskutierten Änderungen zwischen Ausfahrt/Zufahrt CCU und dem Edeka-Markt Hamburger Straße und fortführend bis zur Kreuzung Lindenhof, blieben unbeantwortet. Der Gutachter beschrieb nur immer wieder das angewandte technische Verfahren, blieb aber stets unkonkret zu den eigentlichen Brennpunkten.“

Laut Hoppe hätte es die FDP begrüßt, „wenn ein vorhabenbezogener Bebauungsplan die Rechtssicherheit für die Gemeinde generiert hätte, die wir dringend in solchen Verfahren benötigen“. Leider hätten die Liberalen feststellen müssen, dass dies keine Mehrheit bei den Verantwortung tragenden Parteien gefunden habe. Die Freien Demokraten schlagen daher vor, „in Zusammenarbeit mit der Universität Lübeck ein ganzheitliches Konzept für den Ortskern Henstedt-Ulzburg zu erarbeiten und weitere Lösungswege für unseren Ortskern zu eröffnen. Der Ansatz, wir sind froh, überhaupt einen Investor gefunden zu haben und nun alle Folgen daraus zu akzeptieren, erscheint uns wegen der Dauer der Konsequenzen, die für den Ort entstehen, ein zu hoher Preis.“

Die FDP unterstreicht noch einmal ihre Forderungen im Zusammenhang mit einem CCU:

+ Wir wollen einen Ortskern, der einlädt zum Verweilen und anregt zu einem positiven Kaufvergnügen mit Niveau.

+ Wir wollen eine Ergänzung sowie verkehrliche Verknüpfung des Ortskerns zum Gewerbepark.

+ Wir wollen einen Ortskern, der auch in Spitzenzeiten keine Dauerstaus produziert.

+ Wir wollen eine ganzheitliche Entwicklung der Ortsmitte und nicht eine separierte Sicht auf die Dinge, wann immer diese im Rahmen von Entscheidungen relevant sind.

Nachdrücklich kritisiert FDP-Mann Hoppe eine Neuerung der Projektentwickler: „Wir können nicht auf der einen Seite noch eine Erweiterung der Verkaufsfläche mit dem CCU-Flügel an der Bahnhofstrasse aus dem Hut zaubern, aber die Konsequenzen insbesondere für Verkehrsströme, Umsatzentwicklungen und Parkplatzsituation, die daraus resultieren, außer Acht lassen.“ Aus Sicht der Lberalen sind daher Änderungen des Bebauungsplans und ein städtebaulicher Vertrag derzeit nicht zustimmungsfähig.

Jörg Schlömann

19.3.2011

Wer Sport nicht nur im Fernsehsessel verfolgt, sondern hin und wieder selbst aktiv wird, sollte schon einmal die Muskeln trainieren; denn am Freitag, 13. Mai, fällt der Startschuss zum vierten Volkslauf „Henstedt-Ulzburg läuft“, der gemeinsam vom SVHU und der Volkshochschule veranstaltet wird. Das neue, siebenköpfige Organisationsteam und die rund 50 freiwilligen Helferinnen und Helfer hoffen, dass die Zahl von etwa 1 000 Läuferinnen und Läufer, die im vergangenen Jahr am Start waren, noch übertroffen wird. Jedenfalls geben alle Veranstalter ihr Bestes und sind mit großem Engagement und viel Herzblut dabei.

Neben dem Logo ist in diesem Jahr auch eine Disziplin neu: der Umschau-Grundschul-Lauf über eine Strecke von 1,8 Kilometer durch den Bürgerpark. Aufgerufen sind alle Grundschüler. Der Schule mit den meisten Startern winkt ein wertvoller Pokal.

Bereits um 16 Uhr gehen die Walkerinnen und Walker sowie die mit den Stöcken (Nordic Walking) an den Start zum „Frey+Lau-Walk“. Die Strecke verläuft über eine Distanz von fünf Kilometern, die die Teilnehmer mit Zeitmessung zurücklegen. Weiter erfolgt keine Wertung, da es sich beim (Nordic) Walking im eigentlichen Sinne um Gesundheitssport handelt, bei dem die Zeit eher zweitrangig ist.

Beim 800-Meter-Lauf für die kleinsten Läuferinnen und Läufer steht traditionell die Sparkasse Südholstein Pate. Die eigentlichen Hauptläufe, der Airport-Lauf (fünf Kilometer) und der Hesebeck-Lauf (zehn Kilometer) führen wieder vom Beckersbergstadion durch den Bürgerpark über die Kisdorfer Straße ins Wohngebiet Breslauer Straße/Grünberger Straße und zurück. Unterwegs sorgen Anwohner für Motivation und eine Wasserstelle für Erfrischung. Feuerwehr, Polizei und das Rote Kreuz sowie zahlreiche Helfer werden sich um einen reibungslosen Ablauf bemühen.

Im Rahmenprogramm erwarten die Sportler und Zuschauer viele Highlights. So heizen im Stadion die Samba-Trommler von Bateria Barulho mit heißen Rhythmen ordentlich ein. Die Sportgruppe des SVHU „Kids-in-Action“ präsentiert ihr Programm. Unverzichtbar ist die kostenlose Kinderbetreuung, dami Mama und Papa entspannt die Laufschuhe quälen können. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.hu-laeuft.de. Anmeldeschluss ist der 2. Mai.

Jörg Schlömann

Die Henstedt-Ulzburger Parteien haben mit unterschiedlichen Baumschutz-Konzepten auf den Kahlschlag an der Olivastrasse reagiert. Dort standen mehrere 100- bis 200-jährige Eichen  einem Neubauprojekt im Weg. Wie berichtet, fordert die SPD eine generelle Baumschutzsatzung. Je nach Ausgestaltung sind danach Bäume ab einer bestimmten Größe grundsätzlich geschützt. Die CDU möchte Bäume auf öffentlichem Grund in einer Satzung zum Schutz ortsbildprägender Bäume unter Schutz stellen und Bäume auf privatem Grund in einem Baumkataster erfassen und schützen.

Nach Auskunft von Rolf Gramckow,  Biologe und zuständiger Mitarbeiter der Gemeinde für Artenschutz, sind Bäume auf öffentlichem Grund schon jetzt ausreichend geschützt: „Alle Bäume auf gemeindeeigenen Flächen sind kartiert und werden zwei Mal jährlich kontrolliert.  Nur ausnahmsweise – zum Beispiel aus Sicherheitsgründen – werden Bäume nach vorhergehender Ankündigung gefällt.“
Für Bäume auf Privatgrundstücken sieht der Fachmann jedoch Diskussionsbedarf: „Bis 1995 hatten wir eine Satzung zum Schutz ortsbildprägender Bäume, die auch für Bäume auf Privatflächen galt. Anschließend gab es bis 2003 eine Satzung zum Schutz des Baumbestandes, die grundsätzlich alle größeren Bäume im Innenbereich der Gemeinde betraf. Nach beiden Satzungen waren die Bäume an der Olivastrasse geschützt. Ich würde es begrüßen, wenn die Gemeindevertreter wieder eine Satzung für den Schutz alter Bäume auch auf Privatflächen beschlössen.“ Um unnötige Bürokratie zu vermeiden, zieht Rolf Gramckow eine Baumschutzsatzung mit allgemeinen Schutzkriterien wie Art und Größe einer solchen mit einem Baumkataster vor: „Das wäre ein riesiger Aufwand, die Bäume zu kartieren.“ Eine generelle Baumschutzsatzung mache es auch dem Bürger einfacher: „Da weiß jeder, woran er ist.“

Christian Meeder

Der Planungsausschuss hat den CCU-Projektentwicklern die Gelbe Karte gezeigt! Und das sehr nachdrücklich: Einstimmig nämlich beschlossen die Mitglieder, die zweite Auslegung der Bebauungsplan-Änderung nicht zu beschließen. Nach dreistündiger Diskussion und Vorstellung der überarbeiteten Pläne, die außer einer neuen Gestaltungsweise der Front zur Bahnhofstraße keine wesentlichen Neuerungen beinhalten. „Die Anzahl der offenen Fragen ist einfach zu groß“, stellte Ausschussvorsitzender Horst Ostwald (SPD) am Ende des öffentlichen Teil der Sitzung fest. Sie wurde vertagt.
Breiten Raum in der Diskussion nahm die Frage nach den künftigen Mietern im CCU ein. Die Projektentwickler waren wieder nicht bereit, Namen zu nennen. Insbesondere der des möglichen Hauptmieters wurde nicht konkretisiert. Peter Skrabs und Karl Will betonten statt dessen erneut , mit allen namhaften Firmen der Lebensmittelbranche im Gespräch zu sein. Als dann von Ausschussmitgliedern übereinstimmend signalisiert wurde, dass beispielsweise ein Unternehmen wie Kaufland für sie nicht in Frage komme, mussten die beiden Projektierer dann doch zugeben, dass „Kaufland mit Sicherheit ein Aspirant“ sei.
Völlig offen blieb auch die Frage nach den übrigen 20 bis 25 Mietern in einem CCU. Zwar bemühte sich Skrabs – mit Schweißperlen auf der Stirn -, den Eindruck zu erwecken, als stünden die Bewerber Schlange bei der CCU GmbH & Co KG, doch konkret benannte er nur das Textilunternehmen C&A. Die Firma habe das Konzept für das Einkaufszentrum sehr positiv beurteilt. Skrabs: „C&A ist für uns ein Riesenerfolg.“ Er betonte in diesem Zusammenhang, dass man weiterhin um hohe Aufenthaltsqualität, Kleinteiligkeit und gehobenes Niveau bemüht sei.
Unruhe kam auf, als dabei der Satz fiel: „Wir treten hier gegen das starke Gewerbegebiet an.“ SPD-Gemeindevertreterin Edda Lessing wies darauf hin, dass mit dem CCU eine Alternative zum Gewerbepark geschaffen werden solle – keine Konkurrenz! Selbst die CDU, bisher ein Verfechter des neuen Einkaufszentrums, bemängelte, es sei nun wirklich an der Zeit, potenzielle Mieter zu benennen, wodurch man auf den erwünschten Branchenmix schließen könne. Und auch mit der Verkehrsregelung im Umfeld des CCU zeigten sich die Christdemokraten unzufrieden. Jens Müller: „Ich habe den Eindruck, dass sich an den Plänen in den vergangenen Monaten nichts geändert hat.“
Geändert hatte sich allerdings bei der Überarbeitung der Pläne, die Gestaltung der Bahnhofstrasse, wie der WHU-Fraktion auffiel: Dort war plötzlich die Anpflanzung von Bäumen nicht mehr vorgesehen. „Ein dummer Fehler“, entschuldigte sich Bürgermeister Torsten Thormählen.
Ein Zuhörer fasste schließlich in der Einwohner-Fragestunde den Eindruck vieler von der Präsentation der Projektentwickler in einem einzigen Wort zusammen: „Armselig!“
Jörg Schlömann

Die Henstedt-Ulzburger Parteien sind sich um Grundsatz einig: Ein besserer Schutz alter Bäume soll her. CDU und SPD wollen entsprechende Anträge am 22. März im Umwelt- und Planungsausschuss zur Abstimmung stellen. Die CDU unterscheidet dabei Bäume, die auf öffentlichen und privaten Grundstücken stehen. Schützenswerte Bäume auf öffentlichem Grund sollen in einer Satzung zum Schutz ortsbildprägender Bäume geschützt werden. Schützenswerte ortsbildprägende Bäume auf privatem Grund möchte die CDU dagegen in einem gesonderten Baumkataster erfassen und unter Schutz stellen. „Die CDU regt an, die Henstedt-Ulzburger Bevölkerung an der Benennung und Aufnahme, solcher schützenswerten Bäume in das Baumkataster, zu beteiligen “ teilt die CDU mit.

Weniger kompliziert macht es die SPD. Sie fordert eine generelle Baumschutzsatzung. Je nach Ausgestaltung sind danach Bäume ab einer bestimmten Größe grundsätzlich geschützt. „Wir kennen die Einwände gegen eine solche Satzung als Gängelung mündiger Bürgerinnen und Bürger. Es hat sich aber gezeigt, dass es das einzige Instrument ist, das einen umfassenden Schutz der Bäume in der Gemeinde liefert. Es wird dabei nicht zu ungerechtfertigten Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger kommen“ sagt Horst Ostwald , Fraktionsvorsitzender der SPD.

Noch nicht festgelegt hat sich die WHU, sie kann sich sowohl ein Baumkataster, als auch eine Baumschutzsatzung vorstellen.

Christian Meeder