FDP: “Ende mit Schrecken”?

Massive Kritik am Auftritt der CCU-Projektentwickler Peter Skrabs und und Karl Will im Umwelt- und Planungsausschuss kommt jetzt von den Freien Demokraten. „Wenn es bei solchen Präsentationen und Plänen des Investors bleibt, dann lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“, kommentierte FDP-Ausschussmitglied Stefan Hoppe den Verlauf der Sitzung. Er bemängelt vor allem: „Es gab keine weiteren Informationen zum Mietermix, dem Erreichen der von allen geforderten Ziele, eine Einkaufsmöglichkeit mit Niveau zu schaffen und Transparenz im Verfahren zu schaffen.“

Nach Ansicht Hoppes blieben alle Fragen, die mehr Transparenz und Klarheit hätten schaffen sollen, unbeantwortet. „Besonders enttäuschend waren die gutachterlichen Stellungnahmen zum Verkehr“, rügt der FDP-Mann. „Alle gestellten Fragen, insbesondere die zu seit Monaten diskutierten Änderungen zwischen Ausfahrt/Zufahrt CCU und dem Edeka-Markt Hamburger Straße und fortführend bis zur Kreuzung Lindenhof, blieben unbeantwortet. Der Gutachter beschrieb nur immer wieder das angewandte technische Verfahren, blieb aber stets unkonkret zu den eigentlichen Brennpunkten.“

Laut Hoppe hätte es die FDP begrüßt, „wenn ein vorhabenbezogener Bebauungsplan die Rechtssicherheit für die Gemeinde generiert hätte, die wir dringend in solchen Verfahren benötigen“. Leider hätten die Liberalen feststellen müssen, dass dies keine Mehrheit bei den Verantwortung tragenden Parteien gefunden habe. Die Freien Demokraten schlagen daher vor, „in Zusammenarbeit mit der Universität Lübeck ein ganzheitliches Konzept für den Ortskern Henstedt-Ulzburg zu erarbeiten und weitere Lösungswege für unseren Ortskern zu eröffnen. Der Ansatz, wir sind froh, überhaupt einen Investor gefunden zu haben und nun alle Folgen daraus zu akzeptieren, erscheint uns wegen der Dauer der Konsequenzen, die für den Ort entstehen, ein zu hoher Preis.“

Die FDP unterstreicht noch einmal ihre Forderungen im Zusammenhang mit einem CCU:

+ Wir wollen einen Ortskern, der einlädt zum Verweilen und anregt zu einem positiven Kaufvergnügen mit Niveau.

+ Wir wollen eine Ergänzung sowie verkehrliche Verknüpfung des Ortskerns zum Gewerbepark.

+ Wir wollen einen Ortskern, der auch in Spitzenzeiten keine Dauerstaus produziert.

+ Wir wollen eine ganzheitliche Entwicklung der Ortsmitte und nicht eine separierte Sicht auf die Dinge, wann immer diese im Rahmen von Entscheidungen relevant sind.

Nachdrücklich kritisiert FDP-Mann Hoppe eine Neuerung der Projektentwickler: „Wir können nicht auf der einen Seite noch eine Erweiterung der Verkaufsfläche mit dem CCU-Flügel an der Bahnhofstrasse aus dem Hut zaubern, aber die Konsequenzen insbesondere für Verkehrsströme, Umsatzentwicklungen und Parkplatzsituation, die daraus resultieren, außer Acht lassen.“ Aus Sicht der Lberalen sind daher Änderungen des Bebauungsplans und ein städtebaulicher Vertrag derzeit nicht zustimmungsfähig.

Jörg Schlömann

19.3.2011

One thought on "FDP: “Ende mit Schrecken”?"

  1. Hallo,
    ich sehe es gar nicht mal als Ende mit “Schrecken” an, sondern als Rückkehr der Vernunft und hoffentlich Ablehnung dieses Vorhabens, das auf Dauer den Kern Henstedt-Ulzburgs sowohl baulich als auch verkehrsmässig verunstalten würde.

    Die Folgen hätten wir alle täglich zu tragen.

    Insofern stimme ich dem Herrn Hoppe (FDP) zu und freue mich, dass ENDLICH auch jemand aus den etablierten Parteien nachdenklich geworden ist und auf die Linie der WHU einschwenkt, die dieses so geplante Vorhaben ja schon lange gegen die Stimmen der CDU-SPD ablehnt.

    Einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan hatte die WHU schon von Anfang an gefordert. Dies aber wurde sofort von der CDU-SPD im Ausschuss abgelehnt.

    CDU-SPD standen dem Vorhaben bisher zu unkritisch gegenüber.

    Richtig ist auch, dass wir uns gemeinsam über die Neugestaltung des Zentrums Gedanken zu machen müssen, das der jetzige Eigentümer aus durchsichtigen Gründen erst entmietet hat und jetzt verfallen lässt.
    Viele Grüsse
    Bodo Grützbach

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