Kategorie: Berichte

Eine ausgebüxte Giftschlange im Treppenhaus oder eine Schnappschildkröte im Badesee – wer hilft? In Henstedt-Ulzburg ist die Antwort klar: Jan Knoll von der Ortswehr Henstedt ist der ausgewiesene Reptilienexperte! Wenn es dafür grünes Licht gibt, möchte er eine eigene Abteilung „Tierrettung – Spezialität Reptilien“ dafür bei der Freiwilligen Feuerwehr Henstedt-Ulzburg aufbauen.

„Eine Idee, mit der unsere Feuerwehr im Kreis Segeberg und sogar in ganz Schleswig-Holstein für sich werben kann“, so der stellvertretende Ortswehrführer Henstedt. Denn Reptilienspezialisten gebe es sonst kaum, sagt er.

Besondere Kosten entstehen der Gemeinde dafür übrigens keine, denn Jan Knoll bringt das Know-How und seine eigene Ausstattung zur Reptilienrettung mit. Der Rest wird über die Gebührenordnung abgerechnet.

Aber nicht nur in Sachen Reptilien kennt Jan Knoll sich aus. Er kann auch Rat geben, wenn es Probleme mit Vogelspinnen, Skorpionen oder anderen gefährlichen Tierarten gibt, die zu bergen sind. „Bei der kommenden Sitzung des Feuerwehrausschusses wird über die Idee einer eigenen Reptilieneinheit beraten, und dann könnte es losgehen,“ so Jan Knoll weiter.

Jörg Schlömann

Ratten wird ein feines Gespür nachgesagt. Und so kann es sein, dass die Nager etwas ahnen vom bevorstehenden Abriss des alten Ulzburg-Centers und sich nach anderen Unterkunftsmöglichkeiten umschauen.

Jedenfalls staunte der frühere CDU-Gemeindevertreter Clauss Rommerskirchen am vergangenen Freitagabend nicht schlecht, als er nach einem Restaurantbesuch zu seinem Auto wollte: „Unter den Fahrzeugen haben wir die Ratten laufen gesehen, und wo drei sind, da sind noch mehr.“ Ob es sich bei den drei Ratten wirklich um einen Erkundungstrupp handelte?

Klar ist, das alte Ulzburg-Center scheint eine Rattenkolonie zu beherbergen: „Wo Leerstand ist, da kommen die Ratten zum Vorschein, dazu die Nähe zu den umliegenden Restaurants. Bekannte von mir, die in der Nähe wohnen, die haben auch tagsüber die Ratten gesehen“, so Rommerskirchen zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.

Mittlerweile ist auch die Gemeindeverwaltung informiert. Denn Clauss Rommerskirchen teilte seine Entdeckung mit dem launigen Kommentar „Auf dem Marktplatz ist nichts mehr los, aber die Ratten machen sich breit“ der Gemeindeverwaltung mit. Im Rahmen der Einwohnerfragestunde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. Die hatte ein Rattenproblem im Ulzburg-Center bis dato noch nicht registriert, versprach aber dem nachzugehen.

Um ein Haar hätte der erste Vorsitzende der SVHU-Tischtennisabteilung übrigens nicht auf der Zuschauertribüne, sondern im Plenum gesessen. Denn Rommerskirchen ist der CDU-Unglücksrabe, der 2008 einen Losentscheid um den Sitz in der Gemeindevertretung gegen Wolfgang Dick (WHU) verlor. Beide hatten bei der vorigen Kommunalwahl exakt genau die gleiche Stimmenanzahl auf sich vereinigen können.

Christian Meeder

22. März 2012

Erfolg für die Henstedt-Ulzburger Polizei: Dank Hinweisen von Detektiven und einer aufmerksamen Passantin schnappte sie zu Wochenbeginn gleich zwei Langfinger: So konnte sie zunächst am Montag – zumindest vorübergehend –  einen polnischen Trickdieb in Gewahrsam nehmen. Der 61-Jährige wollte bei Media-Markt einen hochwertigen Laptop mitgehen lassen. Ladendetektive beobachteten wie er das Gerät in einen Trolley legte und ohne zu bezahlen den Laden verlassen wollte. Die alarmierten Polizisten konnten dann ermitteln, dass der Mann als reisender Täter in anderen Bundesländern wegen ähnlicher Delikte aufgefallen war. Obwohl der Ganove keinen festen Wohnsitz angeben konnte, wurde er laut Polizeibericht nach Rücksprache mit den Justizbehörden wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Trolley wurde allerdings eingezogen.

Am Dienstagnachmittag meldete eine aufmerksame Bürgerin der Polizei dann eine verdächtige Person die ein Mountainbike mit sich führte. Der  Frau war das Gesamtverhalten des Mannes „merkwürdig“ vorgekommen.  Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass das Fahrrad im Sommer letzten Jahres in Tornesch gestohlen worden war. Nach der ersten Vernehmung ist anzunehmen, dass nunmehr mehrere Straftaten in Elmshorn und Umgebung aufgeklärt werden können.

cm.

Ein rappelvoller Ratssaal und beschwörende Worte von FDP-Fraktionschef Klaus-Peter Eberhard an die Gemeindevertretung: „Meine Damen und Herren, heute abend können Sie zeigen, wofür Sie stehen: Abwahl oder Aufklärung? Geht es Ihnen nur um Posten oder um das Wohl von Henstedt-Ulzburg? Wir fordern Sie auf: Stimmen Sie diesem unwürdigen Abwahlantrag nicht zu!“

Die Antwort war eindeutig: Mit den Stimmen von CDU, SPD und der neuen BFB wurde Wilhelm Dahmen (WHU) auf Betreiben der Union aus seinem Amt als erster stellvertretender Bürgermeister abberufen. Eine Ausnahme: Bürgervorsteher Carsten Schäfer (BFB) enthielt sich der Stimme. Anders als bei der Wahl von Elisabeth von Bressensdorf (CDU) zur neuen ersten stellvertretenden Bürgermeisterin. Sie erhielt alle 22 Stimmen von CDU, SPD und BFB. Die neun Vertreter von WHU und FDP votierten gegen die Vize-Fraktionsvorsitzende der Union.

Der Chef-Liberale begründete das Abstimmungsverhalten: „Henstedt-Ulzburg hat durch die Korruptions- und Betrugsvorwürfe gegen Bürgermeister Thormählen eine Menge Probleme, die es zu lösen gilt. Damit sollten wir uns beschäftigen und nicht mit überflüssigen Personaldebatten. Wir werden vermutlich eine lange Zeit ohne hauptamtlichen Bürgermeister auskommen müssen, und wir sollten uns sicher einige Akten aus der Zeit, in der Herr Thormählen hier im Rathaus gewirkt hat, genauer anschauen.“

Und dann setzte sich Eberhard mit der zu wählenden Elisabeth von Bressensdorf auseinander: „Dieselbe Frau von Bressensdorf, die bei mir in den letzten nicht öffentlichen Sitzungen des Hauptausschusses den Eindruck erweckt hat, ihr fehle der nötige Abstand zu Herrn Thormählen. Dieselbe Frau von Bressensdorf, deren Fragen und Äußerungen im Hauptausschuss mir den Eindruck vermittelt haben, dass sie sich schützend vor Herrn Thormählen stellen wollte und dass sie eine umfangreiche Untersuchung der Vorgänge gerne verhindern wollte. Die FDP hält Frau von Bressensdorf für befangen, und wir werden sie daher nicht wählen. Die FDP will eine rückhaltlose Aufklärung und kein Unter-den-Tisch-kehren!“

CDU, SPD und BFB schwiegen zu diesen Worten, gingen im Einvernehmen mit Bürgenvorsteher Carsten Schäfer zur Tagesordnung über: Siegfried Ramcke (SPD) wurde auf Vorschlag seiner Fraktion einstimmig vom dritten zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister „befördert“, Wilhelm Dahmen ist jetzt mit demselben Stimmergebnis dritter Stellvertreter. Damit ist die „richtige Reihenfolge“ entsprechend der Fraktionsstärke hergestellt, womit die CDU ihren Abwahlantrag begründet hatte. Ein Argument, das sich auch SPD-Fraktionschef Horst Ostwald und BFB-Fraktionsvorsitzender Tile Abel zu eigen machten.

Differenzierter sah das Klaus-Peter Eberhard. An die Adresse der CDU meinte er: „Wenn Sie diesen Antrag nur stellen, weil ja die stärkste Fraktion den ersten stellvertretenden Bürgermeister stellen muss, dann frage ich mich, wo ist Ihr Abwahlantrag für den Bürgervorsteher? Denn auch für diese Position wird der Wahlvorschlag von der stärksten Fraktion gemacht. Aber über Herrn Schäfer haben Sie ja erklärt, er mache einen guten Job. Deshalb würden Sie keinen Abwahlantrag stellen. Ich kann daraus also nur schließen: Sie glauben, Herr Dahmen macht im Gegensatz zu Herrn Schäfer keinen guten Job. Das aber haben Sie bisher nicht gesagt. Das haben Sie sich bisher nicht getraut. Sie verstecken sich hinter Formalien und beschädigen den guten Ruf von Herrn Dahmen, der sich ehrenamtlich für unsere Gemeinde engagiert.“

Bürgervorsteher Carsten Schäfer selbst, durch seinen WHU-Austritt einer der Verursacher des „Stühlerückens“ im Rathaus, war von der öffentlichen Diskussion „vor allem im Internet“ über das Gerangel um die Posten sichtlich genervt und bezeichnete schon zu Beginn der Sitzung kritische Kommentare als unsachlich und beleidigend. „Wer nichts zu sagen hat, sollte den Mund halten“, kanzelte er die – teilweise anonymen – Autoren ab und vergaß dabei offensichtlich, dass auch sie Bürger und Wähler sind und ein Recht darauf haben, ihre Meinung zu äußern. Auch wenn sie den Politikern nicht passt.

Einem namhaften Politiker jedenfalls passt ganz und gar nicht, was am Dienstag im Rathaus passiert ist: Wilfried Wengler, CDU-Landtagsabgeordneter im Wahlkreis Segeberg-West, teilte dem CDU-Ortsvorsitzenden Michael Meschede seinen sofortigen Austritt aus dem Ortsverband mit: Er könne die Politik der Henstedt-Ulzburger Union nicht mehr mittragen.

Jörg Schlömann

21. März 2012

Für das neue Einkaufszentrum in Ulzburg gibt es noch nicht einmal eine Baugenehmigung, da erwächst dem geplanten CCU schon Konkurrenz. „Kaltenkirchens Bürgermeister Krause strahlte, als er heute auf einer Pressekonferenz mitteilen konnte, dass die unendliche Leidenszeit mit dem Projektentwickler Gazit ein Ende hat“, berichtete ein Teilnehmer den Henstedt-Ulzburger Nachrichten über die Veranstaltung. Jahrelang habe Gazit die Stadt Kaltenkirchen hinsichtlich der Bebauung dieses zentralen Innenstadtgrundstücks nur hingehalten.

Das sei nun vorbei, teilte der Verwaltungschef nach Angaben unseres Informanten mit. Die israelisch-amerikanische Gesellschaft habe das Grundstück am Bahnhof an die Ferox-Immobiliengruppe aus Wuppertal verkauft, die Kaufverträge seien unterschrieben.

Ferox hat umfangreiche Erfahrung in der Realisierung von Einzelhandelsobjekten. Jüngste Beispiele sind die Übernahme und Weiterentwicklung des Shopping Centers Welau-Arcaden in Wedel mit 27 Shops auf rund 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Auch das Forum Altona, neben dem neuen IKEA Gebäude in der Großen Bergstraße, mit 378 Wohneinheiten und 6.000 Quadratmetern Handelsflächen gehört zum Immobilienbestand der Ferox.

Krause betonte, dass mit diesem Kauf jetzt wieder Bewegung in das wichtigste städtebauliche Vorhaben der Stadt Kaltenkirchen gekommen sei. Jasmin Altfeld, Geschäftsführerin der Ferox Immobilien-Gruppe, teilte mit, dass ihre Gesellschaft im Spätsommer mit dem ersten Bauabschnitt beginnen wird. Gebaut wird zuerst ein Gebäude für einen sogenannten Vollsortimenter (Lebensmittel) mit etwa 3.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Es ist geplant, im Frühjahr 2013 diesen Laden zu übergeben.

Parallel werden die weiteren Bauabschnitte – insgesamt vier Blocks – vorbereitet, und auch hier ist der Wunsch, Mitte/Ende 2013 die Läden an die Mieter zu übergeben. Namen von Mietern wurden nicht genannt. „Wir verhandeln noch mit verschiedenen Interessenten. Soviel steht aber fest: Weitere Nutzer werden ein Drogeriemarkt, verschiedene Textilgeschäfte, Anbieter für Wohnaccessoires und ein Schuhfilialist. Daneben wird es viele kleine Geschäfte und Gastronomie geben. Wir legen Wert auf einen großen Mietermix aus Nahversorgung und Innenstadterweiterung,“ betonte die Wuppertalerin.

Discounter sollen nicht in das Objekt, man setzt wohl gezielt auf Qualität und mit Gastronomie und besonderer Aussengestaltung sowie Architektur auf die Verweilqualität dieses Projektes. Ein Highlight wird sicher die von allen gewünschte Ansiedlung einer dodenhof-Filiale mit etwa 1.000 Quadratmetern für Textilien in der Ortsmitte sein. „Die Verhandlungen laufen“, wurde betont.

Insgesamt stehen in den verschiedenen Bauabschnitten 8.000 Quadratmeter Verkaufsfläche fast nur im Erdgeschoss, 1.300 Quadratmeter Wohnflächen und rund 1.100 Quadratmeter Büro-und Praxisflächen sowie 309 Parkplätze zur Verfügung. Auch das alte Bahnhofsgebäude bleibt bestehen und soll einer neuen Nutzung zugeführt werden.

Bürgermeister Krause freut sich auf die konstruktive Zusammenarbeit mit Ferox und geht von einer Stärkung der Innenstadt und des örtlichen Einzelhandels aus. Er betont, dass nicht nur Kaufkraft im Ort gebunden wird, sondern durch das besondere Angebot auch neue Besucher in die Stadt kommen, was allen Einzelhändlern zu Gute kommen werde.

HUN

20.03.2012

Auch in diesem Jahr beteiligt sich Henstedt-Ulzburg wieder an der landesweiten Aktion „Unser sauberes Schleswig-Holstein“ – auch „Aktion Saubere Landschaft“ genannt. Dazu rufen der der Schleswig-Holsteinische Gemeindetag, der Städteverband Schleswig-Holstein und die Provinzial Versicherungen aufrufen. Der NDR 1 Welle Nord und das Schleswig-Holstein-Magazin treten hierbei landesweit als Medienpartner auf. Der Wege-Zweckverband der Gemeinden des Kreises Segeberg ist Partner bei der Müllentsorgung.

Die Hauptakteure in Henstedt-Ulzburg sind ortsansässige Landwirte, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Henstedt-Ulzburg, der Ev. Pfadfinderschaft St. Johannes, der Ev. Pfadfinderschaft St. Petrus, des Männer Brunch und des Männer Gesprächskreises der St. Petrus Gemeinde, der Jagdvereine Götzberg, Henstedt und Ulzburg, des Angelvereins Karpfen e. V., des DRK-Ortsvereins Henstedt-Ulzburg sowie Lehrer, Schüler und Eltern der Lütten School, die beim Frühjahrsputz am Sonnabend, 24. März, um 9.30 Uhr mitmachen. Treffpunkt ist das Bürgerhaus, Beckersbergstraße 34.

Vom Bürgerhaus aus geht es in Gruppen zu den eingeteilten Sammelgebieten. Nach getaner Arbeit gibt es dort gegen 13 Uhr für alle Beteiligten einen schmackhaften Eintopf sowie ein Getränk. Alle Einsätze werden von der Gemeindeverwaltung organisatorisch und logistisch betreut. Sie sorgt auch für das leibliche Wohl der Aktiven. In Zusammenarbeit mit dem Wege-Zweckverband regelt sie außerdem die ordnungsgemäße Entsorgung des gesammelten Mülls.

„Weitere Helfer, die sich an der Aktion beteiligen möchten, sind herzlich willkommen. Ich möchte aber nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass zweckmäßige, wind- und regendichte Kleidung sowie möglichst auch Arbeitshandschuhe und insbesondere beim Einsatz am Straßenrand reflektierende Warnwesten bei der Aktion sinnvoll sind“, sagt Wilhelm Dahmen, stellvertretender Bürgermeister.

Jörg Schlömann

20.03. 2012

Die Kommunalpolitik kommt nicht zur Ruhe. Wie berichtet, soll in der Gemeindevertretersitzung am Dienstag, 20. März, um 19.30 Uhr im Ratssaal auf Verlangen der CDU der erste stellvertretende Bürgermeister Wilhelm Dahmen (WHU), im Hauptberuf Polizeikommissar, abberufen werden. Die Christdemokraten erklären ihren Vorstoß so: Ihnen stehe schließlich nach dem Auseinanderbrechen der WHU als nunmehr größter Fraktion der Posten zu.

Die Union läßt ihre Muskeln spielen, will unbedingt den Chefsessel im Rathaus, obwohl der Mann, den sie selbst als hauptamtlichen Verwaltungschef nominiert hatte, wegen Korruptionsverdachts vom Hauptausschuss in Zwangsurlaub geschickt werden musste: Torsten Thormählen. Hat der vielleicht Akten hinterlassen, die nur Eingeweihte sehen sollen, wie schon die  Segeberger Zeitung in einem Kommentar anklingen ließ?

Für wenig plausibel hält die Begründung der CDU denn auch der FDP-Fraktionschef Klaus-Peter Eberhard. Schließlich, so der FDP-Frontmann, stelle die stärkste Fraktion im Regelfall auch den Bürgervorsteher. Eine Umbesetzung dieses Postens verlange die CDU aber ausdrücklich nicht. Deshalb, so seine Folgerung, könne sich der Abwahlantrag nur gegen Wilhelm Dahmen als Person richten. Der aber war erst kürzlich in sein Amt gewählt worden – auch mit den Stimmen der CDU-Fraktion. Die Union wird also ihren Sinneswandel den Bürgern erklären müssen, wenn sie glaubhaft bleiben will.

Dass die bisherige Argumentation der CDU tatsächlich nur vorgeschoben sein könnte, zeigen auch die Äußerungen von Bürgervorsteher Carsten Schäfer und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Horst Ostwald gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Auf die Frage nach ihrer Haltung zum Abwahlantrag erhielten wir Ende vergangener Woche nur die kryptische Antwort, dass man noch Erkundigungen einholen müsse (Schäfer), beziehungsweise dass man noch Informationen brauche (Ostwald). Wie man dann letztlich abstimmen werde, solle erst kurz vor der Sitzung am Dienstagabend entschieden werden, so die beiden Politiker unisono.

Heute Mittag nun erhielt der Henstedt-Ulzburger Politkrimi eine neue Wendung: Es wurde bekannt, dass Siegfried Ramcke (SPD), dritter stellvertretender Bürgermeister, von seinem Posten zurückgetreten ist. „Vielleicht möchte er sich ja verbessern“, mutmaßte Bürgervorsteher Carsten Schäfer, Mitglied der neuen BfB-Fraktion, gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Er sollte recht behalten. Ramcke selbst erklärte dann am späten Nachmittag auf Rückfrage: „Ich bin zurückgetreten, um am Dienstag bei einer eventuellen Neuwahl des ersten stellvertretenden Bürgermeisters dann zweiter stellvertretender Bürgermeister werden zu können.“ Sein Rücktritt aber macht in jedem Fall klar: Das Bürgermeister-Karussell ist von langer Hand vorbereitet, es hat offenbar Absprachen zwischen den Fraktionen gegeben. Und die richten sich ebenso offensichtlich gegen die WHU.

Und so liefert die morgige Sitzung alle Zutaten für einen spannenden Politkrimi mit einem Polizeikommissar als Hauptperson und Spannung bis zur letzten Minute, wie das Stühlerücken denn von den Initiatoren plausibel erklärt werden kann. Am Ende der Darbietung, die auch etwas von einer Posse hat, wird wohl Elisabeth von Bressensdorf (CDU) erste stellvertretende Bürgermeisterin sein, zweiter Stellvertreter Siegfried Ramcke, dritter Stellvertreter Wilhelm Dahmen.

Mit dabei auf der Zuschauertribüne natürlich die Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Wir werden noch am Abend über den Ausgang des tragikomischen Krimis berichten.

Christian Meeder/Jörg Schlömann

19.März 2012

Es sind nur 2,3 Kilometer Autobahn, die am nächsten Wochenende – Freitag, 23. März, 22 Uhr, bis Montag, 26. März, sechs Uhr – für den Verkehr gesperrt werden: Beidseitig zwischen der Anschlussstelle Hamburg-Stellingen und dem Autobahndreieck Hamburg Nordwest. Und doch werden die Folgen in der ganzen Metropolregion zu spüren ein. Denn die durchschnittlich 146.000 Fahrzeuge, die täglich den Streckenabschnitt passieren, werden sich nicht in Luft auflösen.

Wenn man so will, beginnt am Freitag der drei bzw. vierspurige Ausbau der A7: Eine Eisenbahnbrücke der Güterumgehungsbahn ist nicht breit genug und wird deshalb erneuert. Anschließend ruht die Ausbauarbeit allerdings erst mal wieder für längere Zeit.  Zwar sollte  eigentlich dieses Jahr auch schon mit der Erweiterung der Fahrspuren begonnen werden. Zunächst auf Hamburger Gebiet, ein Jahr später dann in Schleswig-Holstein. Wie im November berichtet, kann dieser Zeitplan aber nicht eingehalten werden. Er wurde um mindestens ein Jahr nach hinten verschoben.

Politik und Verwaltung haben somit etwas Zeit gewonnen, um Vorbereitungen zu treffen für den von Bürgermeister und Bürgervorsteher prophezeiten jahrelangen Verkehrskollaps: Viele Autofahrer würden während der jahrelangen Bauphase auf die Hamburger Strasse ausweichen, und so für Dauerstau auf Henstedt-Ulzburgs Nord-Süd-Achse sorgen, so die Prognose der Spitzen von Gemeindeverwaltung und Gemeindevertretung.

Das kommende Wochenende liefert mit der dreitägigen Vollsperrung nun einen ersten Vorgeschmack auf den erwarteten jahrelangen Verkehrsinfarkt. Wobei noch gar nicht abzusehen ist, wie lange die Bauphase und damit die massiven Verkehrsbehinderungen eigentlich andauern werden. Denn nach der geplanten vierjährigen Bauzeit für die Fahrspurenerweiterung sollen anschließend noch weite Teile der Autobahn auf Hamburger Gebiet überdeckelt werden.

Immerhin: Die AKN ist zumindest nächstes Wochenende auf  Zack und setzt zusätzliche Züge ein: Auf der quasi parallel zur Autobahn verlaufenden Linie A1 zwischen Kaltenkirchen und Eidelstedt fahren die Züge am gesamten Wochenende im 20-Minuten-Takt.

Christian Meeder

18. März 2012

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A7-Ausbau: Bürgermeister prophezeit Verkehrskollaps

A7-Ausbau verzögert sich!

Auf ihrem Weg an die Tabellenspitze haben sich die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg auch vom Oranienburger HC nicht aufhalten lassen. Mit dem 37:22 (17:9)-Heimsieg schlossen die Männer von Trainer Tobias Skerka im Nachholspiel der Ende Januar ausgefallenen Partie nun auch nach Pluspunkten bis auf einen Zähler zum Spitzenreiter HF Springe auf. „In den ersten zehn Minuten war noch ein wenig Sand im Getriebe. Danach war es eine runde Sache“, zeigte sich SVHU-Coach Skerka zufrieden mit dem Vortrag seiner Mannschaft. Skerka lobte vor allem die Defensivleistung seiner Mannschaft, die offensichtlich Spaß an Abwehrarbeit gefunden hat.  Ein Sonderlob gab es für beide Keeper Markus Noel und Stephan Hampel, die mit je 13 gehaltenen Bällen  ein sicherer Rückhalt waren und Sonderapplaus von den mehr als 400 Zuschauern  erhielten.

In der Anfangsphase schienen die Hausherren noch nicht so recht zu wissen, wo das gegnerische Tor steht. Der OHC ging frech mit 2:0 in Führung, ehe die Gastgeber langsam auf Touren kamen. Routinier Amen Gafsi brach den Bann des Torewerfens (8. Minute) und nun kam der SVHU-Express ins Rollen. Nach einer Viertelstunde führte der Tabellenzweite mit 7:4. Fortan glich das Spiel der Schleswig-Holsteiner einer Dampfwalze, die den Oranienburger HC, so sehr sich die Brandenburger auch dagegen stemmten, überrollte. Zur Halbzeit war die Partie beim Stand von 17:9 entschieden, doch die SVHU-Herren ließen nicht nach und boten ihrem Anhang nun auch einige spielerische Glanzlichter.  Als Spaßbremse betätigten sich an diesem Tag lediglich die Unparteiischen, die in einem keineswegs  ruppig geführten Duell insgesamt 17 Zeitstrafen (7/10) aussprachen.

Auch wenn so nur selten 14 Akteure zur gleichen Zeit auf dem Parkett standen, sahen die Zuschauer ein unterhaltsames Spiel mit einem Heimteam, das immer mehr zu einer geschlossenen Einheit zusammen wächst.  Entspannt, fast schon mit einem Lächeln auf dem Gesicht verließ Trainer Skerka die Sporthalle mit dem Hinweis an sein Team, dass am Dienstag die Trainingseinheit mit einem kleinen Läufchen beginnt. „Das war der nächste Schritt, mehr nicht. Es geht weiter. Wir haben noch sieben schwere Spiele vor der Brust“,  tritt der Coach energisch auf die Euphorie-Bremse.  Und so ganz nebenbei steht am 31. März und 1. April noch das Final-Four im schleswig-holsteinischen Pokalwettbewerb in Altenholz auf dem Programm.

Doch zuvor geht es in der Liga mit einem Heimspiel weiter. Zur nächsten Heimbegegnung gegen den SV Beckdorf werden die SVHU-Anhänger wieder für eine volle Halle sorgen. „Unser Publikum ist Spitze und steht wie eine Wand hinter uns“, bedankt sich Kapitän Stefan Pries.

Spielfilm: 0:2,  1:3, 5:3, 7:4, 10:5, 11:7, 14:7, 17:9 – 21:11 25:12, 27;:14, 29:17, 35:20, 27:22.

SV Henstedt-Ulzburg: Markus Noel (1.-30., 13 Paraden), Stephan Hampel (31. -60., 13 Paraden) – Florian Bitterlich (5),  Stefan Pries (2), Amen Gafsi (1), Lasse Kohnagel (5), Lars Uwe Lang (2), Rasmus Gersch (5), Julian Lauenroth (3), Tim Völzke (3), Jan Wrage (5), Tim Philip Jurgeleit (6/6), Jens Thöneböhn.

Oranienburger HC: Enrico Hein, Gunnar Tredup – Paul Bachmann (3), Max Bachmann (3),Robert Stelzig,  Robert Kählke (2), Alexander Gleß, Henning von Oesen (6/5), Christian Ramm (1/1), Bengt Bornhorn (2), Tim Fröhlich (1), Christian Riedel (1), Sascha Klimczak (3).

Joachim Jakstat

Nach der Präsentation des Buches „Handgemacht – Die schönsten Manufakturen Deutschlands“, in dem der Henstedt-Ulzburger Brillenmacher Jörn Dackow neben 70 anderen Manufakturen präsentiert wird, kann der Augenoptikermeister nun von seinen Erfahrungen berichten, die er bei dieser Gelegenheit in der deutschen Hauptstadt gemacht hat. Der Event wurde vom Auswärtigen Amt unterstützt, um heimischen Manufakturen Auslandsmärkte zu erschließen und das deutsche Manufakturwesen über die Grenzen hinaus bekannt zu machen.

Zu der Präsentation des Buches im Berliner Außenministerium und einer Ausstellung zahlreicher Manufakturprodukte waren 20 Journalisten aus der ganzen Welt geladen. Hausherr Guido Westerwelle hielt beim anschließenden Manufakturen-Dinner die Tischrede. Das 400 Seiten starke Buch wird nun an alle deutsche Botschaften verteilt und ist als Gastgeschenk für Staatsgäste vorgesehen. Eine schöne Visitenkarte auch für Henstedt-Ulzburg und Schleswig-Holstein, finden Jörn Dackow und die Henstedt-Ulzburger Nachrichten, die schon mehrfach über den Brillenmacher vom Hof Hörnerkamp im Ortsteil Henstedt berichtet haben.

Nun ist auch der NDR auf den Augenoptikermeister aufmerksam geworden, der in seiner historischen Werkstatt als einer der letzten handwerklichen Brillenmacher auf dem 270 Jahre alten Anwesen tätig ist. Ein Filmteam hat für das Format „Schleswig-Holstein 18 Uhr“ einen Bericht abgedreht, der demnächst im dritten Programm gesendet wird. Dann sind auch der altertümliche Reparaturkoffer, mit dem der 45 Jahre alte Dackow in Notfällen zu seinen Kunden fährt, und sein antiker Arbeitstisch in der beschaulichen Werkstatt zu sehen.

Jörg Schlömann

Merkwürdige Geheimniskrämerei vor der Gemeindevertretersitzung am nächsten Dienstag: Wie berichtet soll dann auf Verlangen der CDU der erste stellvertretende Bürgermeister Wilhelm Dahmen (WHU) abgewählt werden. Die Christdemokraten begründen ihren Antrag damit, dass nach dem Auseinanderbrechen der Wählergemeinschaft sie selber als stärkste Fraktion Anspruch auf den Posten hätten. Um den Antrag durchzubekommen, ist die CDU allerdings auf die Hilfe der anderen Parteien angewiesen.

Bis auf die Freidemokraten halten die sich jedoch bedeckt. Bürgervorsteher Carsten Schäfer (Mitglied der WHU-Abspaltung BFB)  verweigerte am Donnerstag eine klare Aussage über die Position seiner Fraktion. Schäfer zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Wir haben noch keine abschließende Meinung dazu. Wir werden uns noch Erkundigungen einholen und dann wohl erst kurz vor der Sitzung entscheiden.“

Auch die Sozialdemokraten haben sich nach ihrer gestrigen Fraktionssitzung zu keiner klaren Haltung durchringen können. Der SPD Fraktionsvorsitzende Horst Ostwald: „Es gibt noch Gesprächsbedarf. Ich brauche noch ein paar Informationen und dann werde ich mich noch einmal mit meiner Fraktion zusammensetzen. Das werden wir gegebenenfalls erst am Dienstag machen vor der Gemeindevertretersitzung, da haben wir sowieso immer vorab ein Treffen. Mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen.“

Eindeutig Stellung bezogen hat bisher nur die FDP. Und die sieht keinen Anlass, das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters neu zu besetzen. Der FDP-Fraktionsvorsitzende Klaus-Peter Eberhard: „Ganz im Gegenteil. Nach unserer Meinung nimmt Herr Dahmen seine Aufgaben als erster stellvertretender Bürgermeister zuverlässig und gewissenhaft wahr. Die jetzige Abberufung ist dazu geeignet, seinen Ruf und damit das Ehrenamt an sich zu beschädigen.“

Auch die Erklärung der CDU für ihren Abberufungsantrag erschließt sich den Liberalen nicht: „Sollte die CDU ihren Antrag mit der Wiederherstellung der ‚richtigen Reihenfolge’ begründen (die stärkste Fraktion stellt den ersten stellvertretenden Bürgermeister), so können wir dieser Argumentation nicht folgen, denn die stärkste Fraktion stellt auch den Bürgervorsteher, und die Umbesetzung dieses Postens steht für die CDU nicht zur Debatte. So kann sich in den Augen der Henstedt-Ulzburger Bürger der Abberufungsantrag nur gegen die Person des Herrn Dahmen richten, und das ist für die FDP-Fraktion nicht nachvollziehbar. Eine solche Abwahl hat Herr Dahmen nicht verdient. Die FDP wird deshalb gegen die Abberufung von Herrn Dahmen und gegen den Kandidatenvorschlag der CDU stimmen.“

Christian Meeder

16. März 2012

Detonationen, Explosionen und Sprengungen: Was sich anhört wie ein Kampfgefecht in Afghanistan, spielt sich laut Polizeibericht an den Wochenenden im Ortsteil Henstedt ab. Seit Jahresbeginn verbreiten dort Bombenbastler Angst und Schrecken: Mit selbstgebauter Pyrotechnik werden Briefkästen und Zigarettenautomaten in die Luft gejagt.

Die Sprengwirkung sei dabei mit der einer Handgranate vergleichbar, so Sprengstoffermittler der Polizei.

Mehrere Taten ereigneten sich im Bereich Hohenbergen und Bürgermeister-Steenbock-Straße. Zuletzt waren die Feuerwerker in der Nacht vom 3. auf den 4. März aktiv. Das Landeskriminalamt in Kiel hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0431 160-61111 zu melden. Der Ermittler gehen davon aus, dass die Täter  aus dem Ortsteil Henstedt stammen.

cm

15.03.2012

Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg liefert sich mit einem US-Unternehmen einen bizarren Wettlauf um die Markenrechte für ein grau-schwarzes hu in Kleinbuchstaben mit einem roten Punkt und einem Schriftzug darunter.

Diese, von einer Kieler Werbeagentur entwickelte, Wort-Bild Kombination soll zukünftig auf Ratgebern, Visitenkarten, Broschüren, Einladungen und anderen offiziellen Druckerzeugnissen der Gemeinde prangen.

Das Problem: Das entwickelte Logo ist alles andere als einzigartig: Eine US-Firma, die Sportbekleidung herstellt, verwendet ein nahezu identisches Logo.

Abgesandte der Kieler Agentur versuchten nun  am Dienstagabend die Ausschussmitglieder davon zu überzeugen, dass das identische Erscheinungsbild kein Plagiat, sondern schlicht Zufall sei: „Eine Garantie auf Einzigartigkeit bei Milliarden-Logos weltweit gibt es nie“, so Michael Wehrmann, Geschäftsführer der Werbeagentur, der detailliert den Entwicklungsprozess erläuterte, an deren Ende sich das nun heftig diskutierte Logo herausschälte: Unter anderem habe es vier unterschiedliche Entwürfe gegeben.

Darunter entdeckte der von der Gemeinde bestellte Sachverständige Norbert Lindhof allerdings auch gleich einen weiteren möglichen Doppelgänger: „Der zweite Entwurf ähnelt ja ziemlich stark dem Logo des Flughafenbetreibers Fraport“, stellte der frühere Geschäftsführer von Scholz & Friends fest.

Trotzdem wollte auch Lindhof der Kieler Werbeagentur nicht unterstellen, dass diese das Logo einfach abgekupfert hat. Er riet den Politikern dazu, dass Logo zu nehmen, wenn sie denn den Erklärungen glauben schenkten.

Auch die Henstedt-Ulzburger Nachrichten können in die Köpfe der Politiker nicht hineinsehen. Fakt ist aber, dass die Mitglieder des Gremiums einstimmig für die zukünftige Verwendung des Logos stimmten. Allerdings erst, wenn die Eintragung der Markenrechte beim Patentamt vollzogen ist. Die Kieler Werbeagentur als auch einige Ausschussmitglieder hatten bei Recherchen in einschlägigen Datenbanken schließlich nirgends feststellen können, dass das Logo schon Schutzrechte genießt.

Jetzt zeigt sich, dass offenbar nicht gründlich genug recherchiert worden ist. Denn Leser Uwe Rohlfing hat  im „United States Patent and Trademark Office“ doch einen Eintrag gefunden. Zugegeben, einen recht frischen.  Am Freitag, den 9.März, hat der Sportbekleidungs-Shop einen Antrag zum Schutz der Bildmarke laut Webseite des US-Patentamts eingereicht.

Drei Monate kann nun die Prüfung des Antrags dauern, ist dem „Current Status“ zu entnehmen.

Die Mitglieder des gemeindlichen Hauptausschusses hatten wohl schon das mögliche Störfeuer geahnt. Jedenfalls wurde auf der Sitzung die Befürchtung geäußert, das US-Unternehmen könnte ihnen beim Markenschutz zuvor kommen. Und so wollten die Politiker die Verwaltung zunächst ultimativ auffordern, sofort am nächsten Tag die Anmeldung vornehmen zu lassen. Manja Biel, federführende Verwaltungsmitarbeiterin in Sachen Logo, wies allerdings eindringlich darauf hin, dass sie anderntags schon um 9 Uhr einen Termin in Neumünster habe. Gnädigerweise wandelte der Ausschuss die Zeitvorgabe dann in „unverzüglich“ um. Ein Entgegenkommen, das sich nun möglicherweise rächen könnte. Schließlich zählt nun jeder Tag, ein Fotofinish ist nicht unwahrscheinlich: Acht Wochen könnte die Bearbeitung in Deutschland dauern, so Manja Biels Zeitschätzung direkt nach der Ausschusssitzung.

Eigentlich ganz gute Voraussetzungen, dass Henstedt-Ulzburg den Wettlauf gewinnen kann.

Manch einer mag allerdings auch auf eine Niederlage offen. Schließlich stünde als Ersatzkandidat immer noch das altehrwürdige Gemeindewappen parat. Das beliebte Gemeindesymbol – mit angedeuteter Ritterburg, Eichenlaub und den beiden Quellflüssen Alster und Pinnau –  droht ja zur Randfigur degradiert zu werden. Denn kommt das neue Logo, macht sich das Wappen rar. Nur noch bei besonders wichtigen Urkunden solle das Traditionswappen aufgedruckt werden, hieß es am Dienstagabend aus dem Hauptausschuss.

Christian Meeder

15.März.2012

Die Masche ist nicht neu, wird aber immer wieder versucht – so oder so ähnlich: Reisende „Dachdecker“ boten gestern gegen 14 Uhr einer allein lebenden Rentnerin in Henstedt-Ulzburg eine sofort notwendige Reparatur des Daches ihres Einfamilienhauses an. Die drei „Handwerker“ verlangten für die „Notreparatur“ satte 3.500 Euro von der Hausbesitzerin.

Die Frau schöpfte Verdacht und rief die Polizei. Die Beamten konnten die drei Männer noch in Tatortnähe antreffen und vorläufig festnehmen. Die „Handwerker“, 45, 35 und36 Jahre alt, verfügen über feste Wohnsitze und waren im Besitz einer Reisegewerbekarte. Ein Ermittlungsverfahren wurde dennoch eingeleitet.

Mit weiteren Aktivitäten der „Dachdecker“, die in einem VW-Transporter mit Hamburger Kennzeichen unterwegs sind, muss gerechnet werden. Vor einer Auftragsvergabe sollten immer mehrere Preisangebote von ortsansässigen beziehungsweise bekannten Handwerksbetrieben eingeholt werden, rät die Polizei Henstedt-Ulzburg.

JS

14.03.2012

Die Henstedt-Ulzburger Polizei nahm am Montag einen 42-jährigen Mann aus der Großgemeinde fest, der seit November zwanzig Straftaten begangen hatte.  In erster Linie hatte er Ladengeschäfte im Gewerbepark aufgesucht, um Spirituosen, Tabakwaren, Lebensmittel und Bekleidung zu stehlen. Aber auch Tankstellen und Ladengeschäfte im weiteren Umkreis waren vor ihm nicht sicher. Insgesamt summierte sich seine Beute nach Polizeiangaben auf rund 20.000 Euro.

Nun allerdings klickten die Handschellen. Die Polizei nahm den Seriendieb fest und verfrachtete ihn in die Justizvollzugsanstalt Neumünster. Allerdings nicht wegen der jüngsten Diebestouren in Henstedt-Ulzburg: Der Langfinger konnte eine Geldstrafe für einen Diebstahl nicht bezahlen, den er in seinem früheren Wohnort Bad Segeberg begangen hatte.

Statt täglicher Raubzüge ist nun der Hofgang sein Highlight des Tages. Für etwa fünf Wochen. Solange dauert die sogenannte Ersatzfreiheitsstrafe. Dann ist er wohl wieder da….

cm

13.03.2012