Kategorie: Berichte

Das zweite Team der KSV Holstein Kiel besiegt den SV Henstedt-Ulzburg mit 3:1 (2:1). Es war nur ein müder Sommerkick, den sich die beiden Kontrahenten auf dem Holstein Trainingsgelände am Projensdorfer Weg lieferten. Die Reserve der Landeshauptstädter war über 90 Minuten Herr der Lage und erzielte völlig verdient drei Zähler. Damit festigte Holstein seinen zweiten Tabellenplatz, ohne sich zu verausgaben.

Trotz der Pleite dürfte die Mannschaft von Trainer Jens Martens, die bei drei ausstehenden Partien acht Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hat und mit 37 Punkten Rang 13 belegt, kaum noch in ernsthafte Schwierigkeiten kommen. „Diese Niederlage ist angesichts der Rahmenbedingungen kein Weltuntergang“, zog Teammanager Oliver Wegmann nüchtern Bilanz. Die personell ohnehin arg gebeutelten Gäste mussten kurzfristig auch noch auf Abwehrmann Michael Zegar (Magen-.Darm-Grippe) und Benjamin Hermberg (privat verhindert) verzichten.

Routinier Tobias Homp war als Trainer der A-Jugend, die mit einem 2:1-Sieg gegen den SSC Hagen Ahrensburg dem Klassenerhalt einen Schritt näher kam, unabkömmlich. So kam Tobias Kruse nach monatelanger Verletzungspause (Kreuzbandriss) zu seinem Startelf-Comeback in der Viererkette, die zwar einige Male gegen agile Kieler Angreifer unsicher wirkte, insgesamt ihre Arbeit aber ordentlich verrichtete.

Nach den Toren durch Rafael Geertz (2.) und Christoph Kramer (22.) waren die Fronten schnell abgesteckt. Kurios war das Gegentor des SVHU: Ein Abschlag von Torhüter André Zick wurde mit Windunterstützung immer länger, sprang über Kiels Keeper Dennis Emken hinweg im gegnerischen Strafraum Jan Kaetow vor die Füße, der nur noch einzuschieben brauchte. „Wir haben aus keiner Torchance immerhin ein Tor gemacht“, nahm Wegmann die Niederlage mit Humor. Auch durch den Treffer von  Karsten Fischer zum 3:1-Endstand in der 86. Minute ließen sich die SVHU-Kicker, die zuvor vier Spiele in Folge gewonnen hatten, die Laune nicht verderben. Bedauerlicher ist da schon die Tatsache, dass Jan Kaetow und Tim Jeske unter der Woche ihren Wechsel zum FC Elmshorn bekanntgaben. Beim finanzkräftigen Aufsteiger in die Hamburger Oberliga spielen schon einige ehemalige SVHU-Akteure.

Joachim Jakstat

7.5.2012

Mit einem 37:32- Auswärtserfolg bei der SG Achim/Baden  sicherten sich die Drittliga-Handballer  des SV Henstedt-Ulzburg zwei weitere Punkte im Kampf um die Meisterschaft und bleiben Tabellenführer HF Springe dicht auf den Fersen. Kämpferisch stark, allerdings ohne spielerische Glanzlichter zu setzen , verdiente sich die Mannschaft von Trainer Tobias Skerka den doppelten Punktgewinn  durch eine Leistungssteigerung nach dem Wechsel. Die bis dahin  „suboptimale“ Abwehrarbeit  konnte ein wenig stabilisiert werden, auch weil der eingewechselte Keeper Markus Noel  den einen oder anderen Wurfversuch der Gastgeber entschärfte. Ohne Kapitän Stefan Pries und nach gut einer Viertelstunde auch ohne den am Rücken lädierten Jens Thöneböhn fanden die Gäste nur sehr schwer ihren Rhythmus gegen aufopferungsvoll kämpfende Gastgeber, die ihre  Chance auf das Erreichen eines Relegationsplatzes mit Enthusiasmus nutzen wollten.

Als dem SVHU nach dem Wechsel einige Gegenstoßtore nach Ballgewinnen gelangen, war die Partie frühzeitig entschieden, auch wenn die SG Achim/Baden  nie nachließ und die  Unparteiischen  in der Schlussphase durch einige unverständliche Pfiffe das Gästeteams dezimierten. Höhepunkt aus Sicht der Gäste war dabei eine Rote Karte gegen Trainer Skerka kurz vor dem Ende, als die Unparteiischen eine emotionale Reaktion des Coachs nach  einer  vermeintlichen Fehlentscheidung als Beleidigung  werteten. Skerka konnte den Vorwurf der Beleidigung im persönlichen Gespräch nach dem Spiel zwar ausräumen, der Eintrag im Spielbericht blieb allerdings

Joachim Jakstat

6.Mai 2012

SG Achim/Baden: Florian Block/Osmers , Florian Doormann (5), Kevin Podien (1), Malvin Patzack (5), Cord Katz (3), Marco Blum, Ngadhnjim Xhafolli (3), Tobias Freese (8/4), Daniel Hoppe (3), Niclas Schanthöfer (4),

SV Henstedt-Ulzburg: Stephan Hampel (1.-30.), Markus Noel (31.-60.) – Florian Bitterlich (3), Till Krügel (n.e.), Amen Gafsi  (1), Lasse Kohnagel (10), Lars-Uwe Lang (2), Rasmus Gersch (3), Julian Lauenroth(1), Tim Völzke (4),  Jan Wrage (1), Tim-Philip Jurgeleit (10/7), Jens Thöneböhn (2),.

Spielverlauf: 1:0, 5:3, 7:7, 8:10, 10:10, 13:13, 15:17, 18:19 – 19:22, 21.27, 24:28, 26:31, 28:33, 31:35 32:37.

Minuten: 10/14

Rote Karte: Tobias Skerka (58.)

Hat Henstedt-Ulzburg etwa das Rennen um die Markenrechte für ein grau-schwarzes hu in Kleinbuchstaben mit einem roten Punkt und einem Schriftzug darunter gewonnen? Man staunt; denn dann hätten die Beamten des Münchener Patent- und Markenamts ungewöhnlich schnell gearbeitet: Laut deren Homepage dauert das Eintragungsverfahren für eine Marke im Regelfall sieben bis acht Monate.

Zur Erinnerung: Die, von einer Kieler Werbeagentur entwickelte, Wort-Bild Kombination ist alles andere als einzigartig.  Eine US-Firma, die Sportbekleidung verkauft, verwendet ein nahezu identisches Logo. Gleichwohl stimmten die ehrenamtlichen Politiker des Hauptausschusses im März einmütig dafür, das Logo trotzdem zu verwenden.

Allerdings sollte zunächst die Eintragung der Markenrechte beim Patent- und Markenamt in München vollzogen werden. Man wollte rechtlich auf der sicheren Seite sein. Schließlich hatten sowohl die Kieler Werbeagentur als auch einige Ausschussmitglieder bei Recherchen in einschlägigen Datenbanken nirgends feststellen können, dass das Logo schon markenrechtlich geschützt worden war.

Einen Tag später wurde dann jedoch bekannt, dass nicht gründlich genug recherchiert wurde: Die US-Firma „Human-Element“ war der Gemeinde zuvor gekommen und hatte nur wenige Tage vorher einen Antrag zum Schutz der gleichen Bildmarke beim US-Patentamt eingereicht.

Die Gemeinde befand sich nun mittendrin in einem bizarren Wettlauf um die Markenrechte  mit einem US-Webshop. Aber offenbar mit gutem Ausgang, denn nun prangt das umstrittene Symbol auf einer Gemeinde-Seite, wo am Sonntagabend die Henstedt-Ulzburger Ergebnisse der Landtagswahl bekanntgegeben werden. http://wahl.henstedt-ulzburg.de/

Christian Meeder

5. Mai 2012

Was lange währt, wird endlich gut: Pünktlich zum Wonnemonat öffnete die so lange umstrittene Wasserskianlage „ihre Schleusen“ und bot den begeisterten Stadtpark-Besuchern ein feuchtfröhliches Spektakel. Und das direkt vor den Toren der Henstedt-Ulzburger, die für diese sportliche Disziplin sonst weit fahren müssten. So hat die Norderstedter Landesgartenschau also nicht nur Kosten verursacht, sondern den Bürgern auch aus den Nachbargemeinden auch etwas Außergewöhnliches hinterlassen, von dem sie noch lange profitieren werden.

Klar, dass sich an diesem sonnigen Feiertag nur Profis auf dem zehn Grad kalten Wasser präsentierten und die Befürchtung widerlegten, dass es schon bald zu „unerträglicher Lärmbelästigung“ kommen würde. Das Zischen der Bretter auf der Wasseroberfläche wurde eher als angenehm empfunden, keinesfalls als störend. Und die Zuschauer am See, die jeden Törn fasziniert und atemlos verfolgten, gaben ebenfalls kaum einen Laut von sich.

Dass um elf Uhr parallel zur Wasserski-Anlage auch der Stadtpark offiziell von Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote eröffnet wurde, hatte viele Besucher auf das ehemalige Gelände der Landesgartenschau gelockt, um die gepflegten, wenn auch entsprechend ausgedünnten Anlagen in Augenschein zu nehmen. „Gehen Sie pfleglich damit um und denken Sie daran: Es ist Ihr Park“, hatte der OB beim Aufschließen des Tores gemahnt. Und das war auch begründet, denn kurze Zeit später trampelten doch tatsächlich zwei schwergewichtige Besucher gedankenlos über das frische Grün des Rasenstreifens am See.

„Es müsste auch mehr Papierkörbe geben, damit man gar nicht erst in Versuchung gerät, etwas auf den Boden oder in die Büsche zu werfen“, meinte ein Besucher, der hofft, dass die Menschen „ihren“ Stadtpark genauso pfleglich behandeln wie ihren eigenen Garten. Schließlich liegt es im Interesse aller, diese wunderschöne Anlage auf lange Sicht zu erhalten.

Überraschend unfreundlich gaben sich dagegen die Damen an der Kasse vom Arriba-Strandbad, das jetzt den Blicken verschlossen ist und nur mit drei Euro Eintritt (zwei Euro für Kinder) erobert werden kann. Auf die Frage, ob man nur einmal kurz um die Ecke auf den Strand schauen dürfe, kam nur ein knappes „Nein! Das wollen sie alle.“ Da sich angesichts des kalten Windes aber keine Tageskarte gelohnt hätte, wäre es eine freundliche Geste gewesen, diesen Wunsch wenigstens am Eröffnungstag nachzukommen. Aber nein, so nett wollte man denn nun doch nicht sein …

Gabriele David

„Vor dem Auswärtsspiel bei der SG Achim/Baden hat Tobias Skerka, Trainer der Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg, das Training unter der Woche merklich angezogen. „Wir haben ja zuletzt zwei Mal nicht überzeugt, und da hatten wir im Training eine Reihe von Dingen aufzuarbeiten“, so der Coach merklich angefressen. Skerka will die Saison mit Volldampf zu Ende spielen.

„Wir haben immer noch eine Chance, Springe abzufangen, und die wollen wir nicht nachlässig aufs Spiel setzen“, so der Coach „Und da ist überhaupt kein Platz, um irgendeinen Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen.“ Der Gegner dürfte zudem zusätzlich motiviert sein. Nach neuestem Stand könnten die Tabellen-Vierzehnten aller vier dritten Ligen einen zusätzlichen Platz in einer Relegationsrunde ausspielen und so doch noch den Klassenerhalt feiern. Möglich ist dies durch den Verzicht der beiden aufstiegsberechtigten Teams der Oberliga Nordsee. Um diese zusätzliche Chance wahrzunehmen, muss die SG aber den DHK Flensborg hinter sich lassen und benötigt deshalb dringend Punkte.

Der Handball-Lehrer des SV Henstedt-Ulzburg kann im vorletzten Auswärtsspiel der Saison nach jetzigem Stand auf alle Akteure seines Kaders zurückgreifen und fordert deutlich mehr läuferischen Einsatz. „Im Spiel nach vorne können wir noch Tempo zulegen, und vor allem die Rückwärtsbewegung war zuletzt eher suboptimal“, kritisiert der Coach, der mehr einfache Tore verbuchen will. Auf jeden Fall erwartet er von allen seinen Akteuren vollen Einsatz. „Es wollen wieder einige Fans mitreisen. Da muss der Funke von der Mannschaft auf die Anhänger überspringen“, fordert Skerka.

Parallel zur Vorbereitung auf die letzten drei Saisonaufgaben gaben beim Training zwei Linkshänder ihre Visitenkarte ab. „Auf dieser Position hätten wir Handlungsbedarf“, verkündet Handball-Chef Olaf Knüppel, der sich aber noch keine Namen oder Tendenzen entlocken lässt.

Joachim Jakstat

4.5.2012

Jetzt sind es nur noch drei Tage bis zur Landtagswahl am Sonntag. Erfahrene Wahlkämpfer wissen: Ganz zum Schluss wird die Wahl entschieden, erst recht wenn es Spitz auf Knopf steht, wie die Umfragen prognostizieren. Altkanzler Schröder fasste das mal so zusammen: „Hinten sind die Enten fett“. Und setzte in zwei Wahlkämpfen dieses Motto mit Bravour um.

Im Sommer 2002 war Schröder eigentlich schon so gut wie weg vom Fenster, dann drehte der damalige Kanzler plötzlich, auch dank Oder-Flut und Irak-Krieg, die Stimmung, am Wahlsonntag lag Schröder dann hauchdünn vor seinem Rivalen aus Bayern.

2005 war Schröders Leistung aus Wahlkämpfersicht eigentlich noch unglaublicher: Nach verlorener Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen setzte er über den Umweg einer Misstrauensfrage Neuwahlen an; es hieß überall, er könne eigentlich auch sofort vom Amt des Bundeskanzlers zurücktreten, eine Wiederwahl sei praktisch aussichtslos.

Diese Einschätzung galt auch noch am Wahltag – solange jedenfalls, bis die ersten Hochrechnungen über den Bildschirm flimmerten. Dann sah es plötzlich fast so aus wie ein Patt, für eine kurze Zeit dachte man, Schröders SPD läge gar nach Mandaten vorn. Obwohl es dann doch nicht mehr für den Schröder-Sieg gereicht hat, sein Motto von den fetten Enten am Ende bewahrheitete sich.

Natürlich gilt dabei auch: Zu einem erfolgreichen Schlussspurt gehört auch ein bisschen Glück – am besten, der politische Gegner macht einen Wahlkampf-Fehler, auf den man sich dann mit Verve stürzen kann. 2005 war der Fehler der CDU, dass sie einen „Professor aus Heidelberg“ als Schattenfinanzminister nominierte. Der sollte eigentlich mit einem tollen Steuerrezept überzeugen. Steuersätze runter, aber ebenso die Steuervergünstigungen radikal abschaffen. Für Vereinfacher Schröder ein gefundenes Fressen, der „Professor aus Heidelberg“, der den armen Krankenschwestern die steuerfreien Schichtzuschläge wegnehmen wolle, durfte fortan in keiner Wahlkampfrede mehr fehlen.

In Henstedt-Ulzburg erinnert jetzt der Wahlkampf der FDP an die fetten Ente-Wahlkämpfe von  Schröder. Denn die Henstedt-Ulzburger Liberalen nutzen jetzt das Stimmverhalten der örtlichen Sozialdemokraten zum neuen Konzept der Olzeborchschule für ihre Zwecke. Der Fauxpas der SPD: Sie sagte nein zum Wunsch der Schule, abschlussbezogene Klassen im neunten und zehnten Schuljahr einzuführen.

In einer reichlich argumentationsschwachen Presseerklärung ging die SPD zudem überhaupt nicht darauf ein, warum denn die Eltern, Lehrer und Schüler abschlussbezogene Klassen wollen. Stattdessen wurde kräftig gegen die politischen Gegner ausgeteilt und erklärt, warum denn mehr gemeinsames Lernen besser sei. Kein Wort dazu, dass dafür allerdings auch die notwendigen Voraussetzungen gegeben sein müssten. Wie man auch als Gemeinschaftsschul-Befürworter den Wunsch der Schule hätte unterstützen können, ohne das Gesicht zu verlieren, zeigt die kluge Argumentation der WHU-Bildungspolitikerin Dorothee Köster.

Stattdessen stehen die Sozialdemokraten jetzt als verbohrte Schulideologen dar. Ein gefundenes Fressen für die clevere FDP. Die thematisierte das Thema zunächst in einer Presseerklärung, und hält die Debatte nun geschickt mit einer Extra-Veranstaltung am Freitag, 4. Mai, um 19 Uhr in im Wiking-Hotel  (Motto: Wir trauen den Schülern, Eltern und Lehrern etwas zu) am Köcheln.

Und initiiert sich zudem noch als die Partei, die auch ganz praktisch für bessere Schulen kämpft. Denn dank einer Initiative der Freidemokraten hat das Alstergymnasium ab dem nächsten Schuljahr endlich einen vernünftigen Internetzugang. Diese tolle Botschaft pünktlich vor der Wahl verkündet die Partei in einer Pressemitteilung: Wilhelm-Tel habe sich bereit erklärt, einen 100Mbit-Highspeed-Internetzugang kostenfrei zu verlegen. Keine Selbstverständlichkeit, da das Schulgebäude relativ weit zurückgesetzt und für die Kabelverbindung ein entsprechend langer Weg mit entsprechenden Kosten zu graben ist.

Chefredakteur Schlömann ist denn auch voll des Lobes für die wahlkämpfenden Freidemokraten der Großgemeinde: „Die machen auf den letzen Metern wirklich taktisch alles richtig. Kompliment!“

Christian Meeder

3. Mai 2012

Von Spannung vor der Landtagswahl schrieben wir gestern angesichts des Kopf-an-Kopf-Rennens der großen Parteien in Schleswig-Holstein. Im Vergleich zum Bundestagswahlkampf 1972 ist dieser Wahlkampf allerdings alles andere als spannend und wohl eher mau. Denn damals war ein ganzes Land politisiert. Die Paarung hieß Willy Brandt gegen Rainer Barzel, und Zeitzeugen sprechen von einer Stimmung wie bei einem Fußballspiel – ein regelrechtes Wahlfieber war ausgebrochen. Bei stolzen 91,1 Prozent lag schließlich die Wahlbeteiligung. Niemals zuvor und niemals danach machten mehr Menschen in der Bundesrepublik von ihrem Wahlrecht Gebrauch.

Der Sieger des Wahlspektakels hieß am Ende Willy Brandt, sein Wahlkampfmotto: Mehr Demokratie wagen. Und der Slogan von damals findet bis heute seine Fortsetzung – auch in Henstedt-Ulzburg. Ganz aktuell ist das neue Bürgerinformationsportal ein Beispiel dafür. In diesem Onlineportal sind nun viele Politikentscheidungen für den Bürger transparent nachvollziehbar, die Teilhabe am  Politikgeschehen ist nun deutlich einfacher.

Manchmal gibt es allerdings immer noch eine merkwürdige Geheimniskrämerei. Um den Inhalt der gemeindlichen Ausschreibungs- und Vergabeordnung beispielsweise. Als die Henstedt-Ulzburger Nachrichten im Zuge der Berichterstattung über die Olzeborchschule die Verwaltung mit den Inhalten der gemeindlichen Vergabeordnung konfrontierten, kam als erste Antwort eine Gegenfrage: Woher denn die Henstedt-Ulzburger Nachrichten die Vergabeordnung hätten, diese sei schließlich aus guten Gründen nicht öffentlich. Auf die Aufforderung doch einmal die guten Gründe aufzuzählen, geriet die Verwaltung dann aber in Erklärungsnot: Dem Verwaltungsfachmann am anderen Ende der Leitung wollte spontan einfach keiner einfallen.

Die Gründe für die Geheimhaltung des Städtebaulichen Vertrags zum neu geplanten Einkaufszentrum CCU scheinen auch nicht besonders stichhaltig gewesen zu sein. Jedenfalls wurde dieser jetzt doch öffentlich gemacht: auf der Homepage der Gemeinde. Im städtebaulichen Vertrag wird geregelt, welche Rechte und Pflichten die Projektentwickler haben.

Wenn man so will, macht sich in diesem Fall die Hartnäckigkeit unseres Lesers Kurt Göttsch bezahlt. Beharrlich hat Göttsch mit ständigen Nachfragen darauf gedrungen, den Vertrag doch zu veröffentlichen. Jeder könne sich dann selber ein Bild davon machen, ob die Verwaltung einen Vertrag zum Wohle der Gemeinde  ausgehandelt habe.

Allen voran natürlich diejenigen, die sich mit dieser Materie gut auskennen. Wie eben Kurt Göttsch, der gelernter Immobilienkaufmann ist. Auf Bitten der Henstedt-Ulzburger Nachrichten wird Kurt Göttsch demnächst in einem Gastbeitrag ausführlich auf die Inhalte des Städtebaulichen Vertrages eingehen.

Übrigens: Mittendrin im spannenden Wahlkampfgetümmel der 70er Jahre war auch ein junger Mann aus Hamburg, der heute in Henstedt-Ulzburg immer bekannter wird und schon damals mehr Demokratie wagen wollte: der damalige Betriebsrat stand sogar gemeinsam mit Willy Brandt auf der Wahlkampfbühne. Der Mann hieß Kurt Göttsch.

Christian Meeder

2. Mai 2012

Diesen Sonntag ist Landtagswahl im Land zwischen den Meeren. Doch Bürger, Politiker und Medienschaffende aus ganz Deutschland schauen nicht nur am Wahlabend gebannt nach Kiel. Denn in Schleswig-Holstein wird es eigentlich erst in den Tagen nach einer Wahl so richtig spannend.

Wie beispielsweise im Jahr 1987. Viele ältere Schleswig-Holsteiner haben sicherlich noch gut den Tag nach der Landtagswahl vor 25 Jahren in Erinnerung. Damals machte der Spiegel mit einer geradezu unglaublichen Geschichte auf: Ministerpräsident Uwe Barschel  habe seinen SPD-Herausforderer Björn Engholm systematisch bespitzeln lassen.  Das Ende vom Lied ist bekannt: Die Karriere des CDU-Politikers endete in einer Genfer Badewanne.

Tödlich wurde es auch für Ministerpräsidentin Heide Simonis nach der Wahl im Jahre 2005. Zum Glück nur im übertragenen Sinne. Simonis wollte sich mit Hilfe der sogenannten „Dänen-Ampel“ – SPD, Grüne und SSW – zur Ministerpräsidentin wählen lassen. Gleich in vier Wahlgängen versuchte sie ihr Glück – vergeblich, ein Abgeordneter versagte ihr konsequent die Unterstützung. Bis heute hat sich der „Heide-Mörder“ nicht geoutet. Simonis sorgte dann später immerhin noch als „Hoppel-Heide“ bei RTL für Furore.

Und auch nach der jüngsten Wahl 2009 ging das Gemurkse weiter. Diesmal musste eine ganze Landesregierung inklusive Wahlgesetz dran glauben. Denn CDU und FDP konnten kurioserweise eine Regierung bilden, obwohl sie prozentual weniger Stimmen auf sich vereinigten, als die im Parlament vertretenen Oppositionsparteien. Das Landesverfassungsgericht entschied deshalb, dass das Wahlgesetz geändert und das neu gewählt werden müsse. Der reguläre Wahltermin wäre erst im Herbst 2014 gewesen.

In diesem Jahr kommt allerdings ausnahmsweise auch schon vor der Wahl so etwas wie Spannung auf. Denn auch fünf Tage vor dem Urnengang am Sonntag ist noch alles offen. Beide großen Parteien liegen in den Umfragen gleichauf, der Einzug der Piratenpartei könnte dafür sorgen, dass am Ende eine große Koalition gebildet werden muss , was CDU und SPD aber nach eigenen Aussagen gar nicht wollen.

Genauso offen ist, wer Henstedt-Ulzburg zukünftig im Landesparlament vertreten wird. Bislang machte das Wilfried Wengler, mit 68 Jahren der älteste Abgeordnete im Parlament. Der Landtags-Methusalem wollte eigentlich noch einmal kandidieren, die CDU- Kreisdelegierten gaben dann allerdings Henstedt-Ulzburgs früherem Verwaltungschef Volker Dornquast den Vorzug. Dornquast ist ebenso wie sein SPD-Gegenspieler Stefan Weber – Bürgermeister in Sievershütten – nicht über die Landesliste abgesichert. Beide  müssen deshalb den Wahlkreis Segeberg West, der neben Henstedt-Ulzburg unter anderem auch Bad Bramstedt und Kaltenkirchen umfasst, direkt gewinnen.

Dementsprechend legen sich beide Kontrahenten ins Zeug und absolvieren täglich gleich mehrere Wahlkampfauftritte. Dornquast hat jetzt sogar eine Kettenemail in Bewegung gesetzt. Offenbar mit Erfolg. Selbst im Postfach der Henstedt-Ulzburger Nachrichten ist diese angekommen. Jeder solle Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen überzeugen, an der Wahl teilzunehmen und die Mail weiterverbreiten, heißt es darin.

Wir finden auch, dass alle Bürger zur Wahl gehen sollten. So weit verbreiten wir die Mail gerne weiter. Mehr aus dem Inhalt allerdings nicht, weil wir neutral sind.

Christian Meeder

1. Mai 2012

Mit dem 3:2-Last-Minute-Sieg gegen Flensburg 08 dürften die Schleswig-Holstein-Liga Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg das Abstiegsgespenst endgültig verscheucht haben. Entsprechend ausgelassen feierten die Kicker von Trainer Jens Martens den vierten Sieg in Folge und wollten gar nicht mehr aufhören mit ihrem Jubeltanz im Mittelkreis. Umringt von seinen Teamkollegen gab der zweifache Torschütze Jan Kaetow den Taktgeber und Einpeitscher. Alle waren dabei, auch die Ersatzspieler, alle Betreuer und Trainer Jens Martens, als der SVHU unmittelbar nach dem Abpfiff den glücklichen, aber nicht unverdienten „Dreier“ feierte.  Auch wenn theoretisch bei vier ausstehenden Spielen noch alles möglich ist“, kommentierte  SVHU-Trainer Jens Martens  die Ausgangslage mit neun Zählern Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Der Coach der Gastgeber hatte nach dem Schlusspfiff  die Fäuste in den Himmel gereckt und Jubelsprünge  vollführt. Teammanager Oliver Wegmann war aus seiner Sprechkabine gestürmt  und hatte sich mit den schweißnassen Akteuren abgeklatscht.

Den Grund für die ausgelassene Stimmung hatte Tim Jeske geliefert, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit eine scharf in den Fünfmeter-Raum von Marc Lange herein geschlagene Ecke aus dem Getümmel  über die Linie drückte. „Ich weiß nicht, wer das Tor gemacht hat, aber Hauptsache das Ding ist drin“, jubelte Olli Wegmann, am Mikrofon- des Internet-Livestreams.

Der SV Henstedt-Ulzburg hätte sich die Zitterpartie in der letzten Viertelstunde wahrlich  ersparen können. Jan Kaetow, der nach 28 Minuten eine scharfe Hereingabe  von Sascha Schwarzwald mit langem Bein in die Maschen  des Flensburger Tores versenkte und in Halbzeit zwei  einen an Tim Jeske verschuldeten Foulelfmeter   eiskalt versenkte, hatte für eine scheinbar komfortable Führung gesorgt (55.) . Vor der Pause hatten die Platzherren ein halbes Dutzend bester Einschussmöglichkeiten sträflich ungenutzt gelassen und  die Gäste spielerisch wie kämpferisch dominiert.   Doch gegen eine kollektiv unaufmerksame Defensivabteilung der Hausherren gelang Flensburg 08 praktisch im Gegenzug  nach dem Strafstoß der Anschlusstreffer, als Marcel Hansen von der Strafraumgrenze abzog. „Da hat man gemerkt, dass uns heute mit Tobias Homp und Benjamin Hermberg zwei erfahrene Stützen der letzten Wochen gefehlt haben“, so Martens in seiner kurzen Spielanalyse. Auch in den folgenden Minuten konnten sich die SVHU-Kicker nur  selten spielerisch aus der Umklammerung der anstürmenden Gäste befreien. Der Ausgleich durch  Timo Carstensen, der mit seinem Schuss ins lange Eck Torhüter Andre Zick keine Chance ließ, war deshalb eine Frage der Zeit. Erst in den letzten Minuten bäumten sich die Hausherren auf, drängten auf den Siegtreffer, der in der Nachspielzeit dann auch tatsächlich fiel.

Kofi Beti Mensah, der nach der Winterpause vom abgemeldeten Hamburger Landesligisten Gamlica gekommen war und eine dreimonatige Sperre hatte absitzen müssen, gab ein sehr ordentliches Debüt in der Abwehrreihe und auch Michael Zegar im Zentrum der Viererkette konnte nach monatelanger Verletzungspause auf Anhieb mit einer soliden Vorstellung überzeugen.

SV Henstedt-Ulzburg:  Andre Zick – Andreas Meyer, Florian Geertz, Michael Zegar, Kofi Beti Mensah –  – Mark Jürgensen, Marc Lange , Deniz Türkoglu, Jan Kaetow – Sascha Schwarzwald ( 88. Marcel Schöttke)

Tore:  1:0  (28) Kaetow, 2:0 (55.) Kaetow (Foulelfmeter) 2:1 (56.) Marcel Hansen , 2:2 (70.) Timo Carstensen  3:2 Jeske (90.+2).

Gelbrote Karte für Marcel Hansen  Flensburg, (90.)

SR: André Röpke (TSV Altenholz)

Zuschauer:  170

Joachim Jakstat

30.04.2012

Das ist das simple Fazit, das die Henstedt-Ulzburgerin Anneliese Schefe – von allen liebevoll „Annelie“ genannt – aus ihrem erfüllten Leben zieht. Im Mai vollendet die ehemalige Vorsitzende des Hausfrauenbundes, seit 1989 Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und Inhaberin des Bürgerpreises für ihr außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement, ihr achtes Lebensjahrzehnt. Und schaut trotz ihres gesundheitlichen Handicaps zuversichtlich in die Zukunft. „Denn im Vergleich zu vielen anderen geht es mir ja relativ gut.“

Als ihr Körper vor sechs Jahren durch einen Schlaganafall auf Null reduziert wurde, schaffte es Annelie Schefe – nach dem ersten Schock und der anfänglichen Verzweiflung – mit eiserner Disziplin, viel Energie und ständigem Training, ihre Sprache und viele andere verloren gegangene Funktionen wieder zurückzuerlangen. Sie lernte mit der linken Hand zu schreiben und kann inzwischen längst einen Computer bedienen, damit ihr der Kontakt zur Außenwelt erhalten bleibt. Mit ihrem Rollstuhl fährt sie in Begleitung sogar bis in die Hamburger City – natürlich immer unter Berücksichtigung der eigenen Grenzen.

„Aber es gibt so viele Möglichkeiten, auch jetzt noch ein lebenswertes, selbst bestimmtes Leben zu führen und sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren“, ist die Seniorin überzeugt. Daher ihre ermutigende Botschaft an alle, die ein ähnliches Schicksal erleiden: „Es lohnt sich zu kämpfen, auch wenn die körperliche Beweglichkeit eingeschränkt ist. Man kann es schaffen. Und durch die Liebe in meinem Umfeld habe ich meinen veränderten Alltag annehmen können und eine neue Perspektive bekommen.“

Heute möchte Annelie Schefe keine Öffentlichkeit mehr. So lange war sie für andere da, stand dank ihrer vielen Aktivitäten immer im Mittelpunkt – das gehöre nun aber der Vergangenheit an. Es habe ja auch alles nur so gut funktionieren können, „weil mir viele liebe Menschen zur Seite standen und geholfen haben“, wehrt sie bescheiden ab. Dabei war sie der Motor, der 1970 alles in Bewegung setzte, um den verarmten Kriegerwitwen, den Alleinstehenden, Kranken und Senioren zu helfen und ihnen ihr tristes Dasein durch Veranstaltungen zu erleichtern und schöner zu machen: mit Nachbarschaftshilfe, Tagesfahrten und Kurzreisen, die sie ihnen für kleines Geld ermöglichte.

Wer ihren Beitrag in dem Buch „Geschichten aus dem Leben von Bürgern in Henstedt-Ulzburg“ gelesen hat, erfuhr, dass sie schon als Kind hautnah erlebte, was Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft bedeuten – in der eigenen Familie. Die bot so vielen der Flüchtlinge, die von nah und fern nach Henstedt-Ulzburg kamen, nicht nur ein Dach über dem Kopf und Verpflegung an, sondern auch Wärme und Zuwendung. „Das war ganz bestimmt einer der zahlreichen Gründe, warum mir später die Arbeit beim Hausfrauenbund eine so große und tief empfundene Freude gebracht hat“, erinnert sich Annelie Schefe. „Dieses liebevolle Miteinander war es letztlich auch, das mir immer wieder die Kraft gegeben hat, mich neuen Aufgaben in ihrer vielfältigen und wandelnden Form zu stellen.“

Ihre jährlichen Wohltätigkeitsfeste mit einer Tombola, die dank vieler großzügiger Spenden erst ermöglicht wurde, folgten einer bewährten Tradition und sind bereits in die Geschichte Henstedt-Ulzburgs eingegangen. Als Anneliese Schefe 1997 nach 27 Jahren den Vereinsvorsitz an Birgit Sommer, einer würdigen Nachfolgerin, weitergab, hieß der Hausfrauenbund inzwischen BürgerAktiv, der die gleichen Ziele verfolgt, allerdings unter anderen, zeitgemäßeren Vorzeichen.

Gabriele David

29.04.2012

Gegen engagiert auftretende Gäste  aus dem hohen Norden blieben die  Handballer des SV Henstedt-Ulzburg den Beweis ihrer Klasse schuldig. „Sicher war es keine leichte Ausgangssituation für meine Mannschaft, aber mit dieser Vorstellung kann ich nicht zufrieden sein“, kritisierte Trainer Tobias Skerka die wenig überzeugenden Auftritt seiner Crew. Von der erwarteten Wiedergutmachung  oder gar einem spielerischen Feuerwerk nach der Pleite in Altenholz  war über  60 Minuten nichts zu sehen. Vielmehr leisteten sich die SVHU-Akteure vor 400 Zuschauern unerklärlich viele  Konzentrationsfehler. Eine nachlässige Chancenverwertung, technische Fehler und mangelnde Disziplin beim Abschluss, sowie über weite Strecken auch eine uninspirierte Abwehrarbeit  erleichterten es den Gästen von der Förde, die Partie offen zu gestalten. „Darüber werden wir in der Woche reden müssen“, kündigte Skerka eine klare Aussprache an.

Dabei  hatten die Hausherren gestützt auf einen starken Keeper Markus Noel (16 Paraden) einen guten Start, lagen schnell 3:0 und 5:2 vorn, ehe der Faden riss. Die Zuschauer mussten den Eindruck haben, dass der SVHU nach gutem Start die Partie auf die leichte Schulter nahm.  Der DHK nutzte seine Chance und nahm die Einladungen zum Torewerfen dankend an. Plötzlich führten die Gäste mit 7:5 (10.). Der SVHU kämpfte sich ins Spiel zurück und fand in der Deckung langsam zu gewohnter Sicherheit zurück. Lohn war ein 16:15-Halbzeitführung, die Florian Bitterlich nach fünf Minuten im zweiten Abschnitt zur 21:18-Führung ausbaute. Souveränität brachte die Drei-Tore Führung nicht. Der  SVHU schien erneut einen Gang zurück zu schalten. Der DHK glich beim 24:24 erneut aus und hielt die Partie bis zum 28:28 offen, ehe in den Schlussminuten  der breitere Spielerkader das Pendel zu Gunsten des SVHU ausschlagen ließ.

Es bedarf einer gewaltigen Leistungssteigerung, wenn der  SVHU bis zum letzten Spieltag  ein ernsthafter Herausforderer für den Spitzenreiter aus Springe bleiben will.  Zufrieden sein konnten die Zuschauer. Sie hatten nicht zuletzt dank eines respektlos auftretenden Gästeteams ein abwechslungsreiches Handballspiel  mit einem glücklichen Ausgang für  die Gastgeber erlebt. In der 3. Liga Nord der Männer bleibt es weiter spannend.

SV Henstedt-Ulzburg:  Markus Noel (1.-60. 16 Paraden), Stephan Hampel (n.e.)- Florian Bitterlich (5), Stefan Pries (1), Amen Gafsi (n.e.), Lasse Kohnagel (2), Lars Uwe Lang (3), Rasmus Gersch (3), Julian Lauenroth (1), Tim Völzke (4), Jan Wrage (4), Tim Philip Jurgeleit (7/3), Jens Thöneböhn (3).

DHK Flensborg: Christoph Peters, Gerald Dobratz – Torben Sievers (2), Peter Stotz, Jan Molsen (4); Ruben Best( 2), Christopher Gortzien, Jan Torben Ehlers (1), Christopher Bath (5), Christian Jansen (1), Lasse Johannsen (5), Kai-Simon Römpke (11).

Joachim Jakstat

29.04.2012

Der Titel klingt ein wenig verwirrend: „Neues vom Nachbarn“ lässt an den Nachbarn von nebenan denken oder an den, der auf der anderen Straßenseite wohnt. Aber so ist es nicht. Ganz und gar nicht. Der Autor Oliver Lück, Journalist aus Henstedt-Ulzburg, meinte seine globalen Nachbarn – die, die ganz weit weg sind. Um sie richtig kennen zu lernen und über sie zu schreiben, reiste er 50.000 Kilometer quer durch Europa, interviewte 26 Menschen in 26 Ländern.

Die Suche nach interessanten Lebensgeschichten hat fast zwei Jahre in Anspruch genommen. So lange ist Oliver Lück mit seinem Kleinbus “Bulli” und seiner Hündin Locke durch Europa gekurvt: von Nord nach Süd, von Portugal bis Estland, von Norwegen bis Sizilien, von den Kanarischen Inseln bis zur russischen Grenze. Wo andere Urlaub machen, war er auf der Suche nach Geschichten über die Menschen, die dort leben. Sein Ziel waren Abenteurer, Aussteiger und Ausnahmetalente. Und so traf Oliver Lück besessene finnische Goldsucher, den Weltfußballer Lionel Messi und eine Sizilianerin, die gegen die Mafia kämpft. Und er lernte, dass die Größe der Wodkagläser von West nach Ost zunimmt, bis er nach Russland kommt: Da werden ihm ganze Flaschen vorgesetzt. Und warum findet eine Frau an einem einsamen Strand in Lettland 35 Flaschenpostbriefe?

Beim Lesen dieses außergewöhnlichen Buches wird dem Leser von Anfang an das Gefühl vermittelt, er würde selbst mit im Bulli sitzen. So vertraut und aufrichtig sind die Berichte über die Besonderheiten des Andersseins dieser unterschiedlichen Menschen. Oliver Lück taucht ein in ein Europa voller skurriler Geschichten und Begegnungen und schreibt mit „Neues vom Nachbarn“ eine kraftvolle und leise, lustige und berührende Hommage an das Leben. “Eine herausragend leichte Lektüre, die sich den wirklich großen Persönlichkeiten Europas widmet.”

Oliver Lück, Jahrgang 1973, arbeitet seit vielen Jahren als Journalist und Fotograf. Seit 16 Jahren schreibt er für verschiedene Magazine und Tageszeitungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Außerdem war er stellvertretender Chefredakteur des Fußballmagazins RUND. Für Spiegel Online schreibt er die Kolumne „16 Länder, 16 Leben“, für Geo Online die Kolumne „Naturtalente“. Sein jüngstes Buch „Neues vom Nachbarn“ hat 320 Seiten, ist im rowohlt-Verlag erschienen und kostet 9.99 Euro. Erstverkaufstag ist der 2. Mai 2012.

Gabriele David

28.04.2012

Dicke Luft beim SVHU. Schon seit dem 10. April ist das vereinseigene Fitness-Center „Sportland“ telefonisch nicht mehr unter der herkömmlichen Telefonnummer erreichbar. Der Grund: Der Sportverein wollte den Telefonanbieter wechseln – von Versatel zu Alice.

Doch das ging in die Hose: Die Kommunikation der beiden Anbieter untereinander habe offensichtlich nicht geklappt, heißt es in einer Pressemitteilung des SV Henstedt-Ulzburg. Hotlinemitarbeiter der beiden Unternehmen würden sich gegenseitig die Schuld zuschieben.

Zwischenzeitlich sorgte zwar Frank Büschler von der Firma Rightvision für Abhilfe und sorgte dank seiner guten Kontakte in der Branche dafür, dass die Telekom kurzfristig einsprang und das Sportland nun seit dem 24. April unter der neuen Nummer 75 90 688 wieder erreichbar ist. Doch prompt wurde dem SVHU wieder übel mitgespielt: Kaum hatte die Telekom den Anschluss gelegt, war plötzlich die Fritz-Box weg. Eine Fritz-Box ist Modem, Router und Telefonanlage in einem.

Geschäftsführerin Nadine Lange stellt jetzt dem Dieb ein Ultimatum: Wenn die Fritz-Box am Wochenende nicht wieder auftaucht, will sie die Polizei einschalten.

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28.04.2012

Frust und Enttäuschung nach der 22:28-Pleite beim TSV Altenholz, die den Drittliga-Handballern des SV Henstedt-Ulzburg die Tabellenspitze kostete, sind überwunden. Der SVHU richtet seinen Blick in die Zukunft. Jeder noch so kleine Ausrutscher der HF Springe bringt den SVHU zurück an die Tabellenspitze. Voraussetzung ist, dass die Männer von Trainer Tobias Skerka ihre letzten vier Partien allesamt gewinnen. Langsam hat sich wieder Optimismus breit gemacht. „Wer nicht an den Erfolg glaubt, hat ihn auch nicht verdient“, sagt Teammanager Joachim Jakstat.

Im Training geht es wieder richtig zur Sache und das Team konzentriert sich auf die kommende Heimaufgabe gegen die DHK Flensborg am Sonnabend um 18 Uhr.  Der Aufsteiger, der zumindest noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt hat, verfügt über eine Mannschaft, die an einem guten Tag auch die Topteams der Liga gefährden kann. „Die Jungs brennen auf Wiedergutmachung. Wir müssen mit mehr Tempo als in Altenholz spielen. Im Angriff erwarte ich viel mehr Bewegung. Ich hoffe, dass uns unsere Zuschauer  wie in den letzten Wochen nach vorne peitschen“, so der Trainer, der voraussichtlich auf seinen gesamten Kader zurückgreifen kann. Wöchentliche   Wasserstandsmeldungen will Skerka nicht abgeben: „Am 19. Mai nach dem Spiel in Großburgwedel werden wir sehen, wo wir stehen“.

Unter der Woche hat Handball-Chef Olaf Knüppel die Vertragsverhandlungen mit dem aktuellen Drittligakader  abgeschlossen.  Alle Akteure  werden unabhängig von der Spielklasse weiter für den SV Henstedt-Ulzburg auflaufen.

Joachim Jakstat

27.04.2012

Hoppla, die schon fast abgeschriebene FDP ist plötzlich wieder drin im Landtag. Zumindest wenn man der aktuellen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen Glauben schenkt. Die guten Werte könnten an Wolfgang Kubicki liegen.

Denn der Spitzenmann der schleswig-holsteinischen Liberalen ist nach Ministerpräsident Peter Harry Carstensen der bekannteste Politiker im Land. Und sorgt derzeit auch mit ganz neuen Ideen für Erstaunen beim Wahlvolk: Nicht nur, dass ihm das Wort Steuersenkungen nicht über die Lippen kommt. Nein, er fordert jetzt sogar einen höheren Spitzensteuersatz. Gleichzeitig sollen mittlere Einkommen allerdings  steuerlich entlastet werden.

Während es für die Liberalen also aufwärts geht, je näher der  Wahltermin rückt, scheint die Piratenpartei ihren Umfragehöhepunkt schon überschritten zu haben. Lagen die Freibeuter vor zwei Wochen noch bei elf Prozent, sind es jetzt neun Prozent. Vielleicht finden ja nicht alle Seeräuber-Sympathisanten Gefallen an der Piraten-Familie von der Waterkant. Denn nach den aktuellen Umfragewerten könnte der 23-jährige Spitzenkandiat der Piraten, Torge Schmidt, zusammen mit seinen Eltern ins Landeshaus einziehen. Die belegen die Plätze sieben und neun auf der Landesliste.

Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage vom 26. April im einzelnen:

CDU: 30 Prozent;

SPD: 32 Prozent;

Grüne: 13 Prozent;

FDP: sechs Prozent;

Piraten: neun Prozent;

Linke: 2,5 Prozent;

SSW: 4,4Prozent.

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27. April 2012