Auch die von der Gemeinde in Auftrag gegebene Innenentwicklungspotientialanalyse ist für den Beckersbergring Mehrfamilienhausbebauungvorgesehen
Auch in der von der Gemeinde in Auftrag gegebenen Innenentwicklungspotientialanalyse wird für den Beckersbergring eine Mehrfamilienhausbebauung empfohlen

Die Abriss- und Neubauplanungen der rund 100 Reihenhäuser im Beckersbergring erhalten durch die Eigentümerin SOKA-Bau eine neue Facette.

Als der Wiesbadener Immobilienriese seine Pläne zu Neugestaltung der in Ortsteil Ulzburg zentral gelegenen Reihenhaussiedlung Mitte September offiziell im Umwelt- und Plaungsausschuss vorstellte, hagelte es bis auf wenige Ausnahmen Kritik. Im Focus dabei stand auch der Umgang mit den Altmietern der Reihenhaussiedlung und deren zukünftiger Verbleib. Ausschussvorsitzender Horst Ostwald (SPD) stellte dabei u.a. klar, dass die SOKA zunächst eine „Umschichtung“ der im angedachten Abrissbereich wohnenden Altmieter in Ausweichquartiere prüfen möge.

Mit dieser Hausaufgabe im Gepäck, lud nun gut zwei Monate später die SOKA-Bau Vertreter der Beckersgringanwohner zu einem ersten Gespräch ein. In diesem stellte der federführende SOKA-Vertreter Werner Schneider klar, dass man die Mieter nicht einfach sich selbst überlassen werde. „Wir haben ein großes Interesse daran, alle Altmieter mitzunehmen“, so Schneider wörtlich. Auch sollen die Mieter den Vorzug genießen können, auf Basis ihres alten Mietzinses die neuen Wohnungen zu beziehen.

Dass es dennoch ungemütlich für bleibewillige Mieter werden wird, kristallisierte sich schnell heraus: stehen nach jetzigen Gesichtspunkten schließlich nicht genügend Häuser im Beckersbergring zur Verfügung, die bis zur Fertigstellung der jeweiligen Bauabschnitte als Überbrückungswohnraum genutzt werden können. Die dafür angedachten „Umsetzhäuser“ rekrutieren sich aus Leerständen im Ostteil des Beckersbergringes, der nicht von der Baumaßnahme betroffen ist. Dort unterhält die SOKA noch 19 Reihenhäuser, von denen aktuell neun als Planungsleerstand für die anstehende Baumaßnahme in Frage kommen.

Auch bedauert Schneider, einzelne leerstehende „Osthäuser“ trotz Interesses aus dem Quartier zurzeit noch nicht zur unbefristeten Vermietung anbieten zu können. Das wäre erst wieder möglich, wenn die Nutzung als Umsetzhaus absehbar ist. Wer also von den betroffenen Altmietern auch dauerhaft im Quartier verbleiben möchte, wird aus jetziger Sicht wenigstens zweimal umziehen müssen.

Die SOKA-Bau will dabei allerdings finanzielle Hilfe leisten. So sicherte Schneider seinen Altmietern die Übernahme von Umzugskosten in einem realistischen Rahmen zu.

Das es noch weitere Nüsse für die SOKA zu knacken gilt, zeigte Mietervertreter Walter Heitmann auf. Viele Mieter haben seiner Aussage nach in der Vergangenheit auf eigene Kosten Modernisierungsmaßnahmen vorgenommen. Das investierte Geld wäre im Abrissfall gänzlich verloren. So habe er selbst beispielsweise jüngst eine neue Küche einbauen lassen, und wollte nun wissen, ob die SOKA-Bau sich zumindest zu einem Teil an dem ihm dann entstehenden finanziellen Verlust beteiligen würde.

Zusagen, insbesonders generelle, wollte Schneider dahingehend nicht tätigen. Hinge dies schließlich auch vom individuellen Einzelfall ab, den es zu prüfen gilt. Konkret plant jedoch jetzt schon die für den Beckersbergring zuständige Pinneberger SOKA-Dependance umfangreiche Einzelgespräche mit den Altmietern, um deren Interessen zu berücksichtigen. Allerdings kann dies nicht geschehen, bevor ein entsprechender Planungsstand erreicht ist. Da auch der erste Spatenstich nicht vor 2020 erfolgen wird, sind die Ringanwohner somit noch zu Geduld aufgefordert.

Bis dahin beabsichtigt die SOKA-Bau den Kontakt zu den Beckersbergringanwohner zu beleben, und auch vom Fortgang ihrer Planungen regelmäßig zu informieren. Zum Auftakt kündigte Werner Schneider eine Mieterversammlung bereits für das Frühjahr nächsten Jahres an.

Inwieweit die Annäherung der SOKA an ihre Mieter im Nachhinein auch nachhaltig Anklang finden wird, bleibt abzuwarten. Steht schliesslich zunächst der Verlust des Heims und eine unbequeme Zeit für die Betroffenen ins Haus. Für einen möglichen Bürgerentscheid, der sich im Wesentlichen gegen die Pläne der SOKA-Bau im Beckersbergring richten könnte, haben die Anwohnervertreter Christian Engel und Walter Heitmann jedenfalls bereits fleissig vorgearbeitet. Es steht nur noch eine entsprechende politische Beschlußlage aus, auf deren Basis Engel und Heitmann das Bürgerbegehren starten könnten.

Gernot Willsch

26. November 2017

"Stadt" Ulzburg - hier kann für Tausende Menschen Wohnraum geschaffen werden
Urbane Zukunftsvision – hier kann zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden

Henstedt-Ulzburg soll  aus dem Bauch heraus wachsen. Das war der Grundtenor, der öffentlichen Vorstellung zur Innenentwicklungspotenzialanalyse am Wochenende. So waren die Einwohner Henstedt-Ulzburgs geladen, sich quasi vor Ort auch ein Bild von der zukünftig möglichen innerörtlichen Bauverdichtung zu machen.

Trotz nasskaltem Wetters fanden sich viele Bürgerinnen und Bürger ein, um bei einem Spaziergang Baulücken zu sichten. Besonders in Ulzburg-Mitte brauchte man nicht weit zu gehen, um diese zu entdecken. Neben dem Beckmann-Grundstück gegenüber dem Bahnhof fanden sich in der Gartenstraße und auch der Beckersbergstraße zwei große Privatgrundstücke, die als Paradebeispiel für eine mögliche Innenverdichtung dienten.

Dennoch war die Vorstellung für den gut informierten Bürger nichts Neues. Weiß dieser schließlich anhand vorliegender Bebauungspläne, wo es in Henstedt-Ulzburg nach dem Willen der Politik langgeht. Auch den Mietern in der Reihenhaussiedlung im Beckersbergring dürfte die Analyse wenig neue Erkenntnisse bringen, denen der Verlust ihres Heimes ohnehin seit längerem droht. Die Eigentümerin SOKA-Bau AG hat dort bereits ein gleichartiges Entwicklungspotential vor Jahren für das Quartier ermittelt. Sie plant eine Neugestaltung der zentral gelegenen Siedlung.

Positiv sah Henstedt-Ulzburgs neue Ortsplanerin Kristi Grünberg die Veranstaltung. Die Innenentwicklungspotentialanalyse bildet eine wichtige Grundlage für das Integrierte gemeindliche Entwicklungskonzept (IGEK), dessen Projektleiterin sie ist. Grünberg nutzte die Gelegenheit, um Henstedt-Ulzburg noch besser kennen zu lernen und durch Bürgergespräche Anregungen für ihr Projekt zu sammeln. „Für mich ist es leichter mit der Politik zu diskutieren, wenn ich weiß, was die Bürger wünschen“, so die engagierte Ortsplanerin, die ganz ohne Auto und auf Schusters Rappen  das Gespräch mit Henstedt-Ulzburgs Bürgern am Wochenende suchte.

gw

20. November 2017

Rissige braune Tonne - da kann leicht was auslaufen
Rissige braune Tonne – da kann leicht was auslaufen

Aus dem Auge, aus dem Sinn, oder: Mülleimer auf und rein damit. Eigentlich ein einfaches Prinzip, nachdem Henstedt-Ulzburgs Bürger nur verfahren brauchen. Einzige Anforderung dabei ist, den Müll auch in die richtige Tonne zu werfen, was jedoch auch dem anfänglich Ungeübten schnell und problemlos in Mark und Bein übergeht.

Schwierig wird es allerdings, wenn die Füllkapazität der vom WZV zur Verfügung gestellten Entsorgungsbehältnisse zu schnell erreicht ist. Das trifft besonders im Herbst für Gartenbesitzer zu. Geht durch Heckenschnitt oder Laub der Deckel der Biotonne schon gar nicht mehr zu, wird sich oft durch kräftiges Nachdrücken noch ein wenig Luft verschafft. Manch übereifriger Entsorger setzt sogar sein ganzes Körpergewicht ein, und verpresst auch mal stehend in der Tonne beherzt die Biomasse. Wenn auch zweckmäßig, kann solch ein kraftvoller Umgang zu unliebsamen Nebenwirkungen führen, da auch die Wandung der Kunststofftonne ihre Grenzen hat: sie gibt nach und reißt.

Schäden an Tonnen entstehen unfreiwillig leider auch beim Leerungsvorgang. Beispielsweise feuchtes und am Tonnenboden gedrücktes Blattwerk klebt oder friert bei Frost fest. Die Müllmänner müssen dann den störrischen Inhalt durch mehrmaliges und kräftigeres Anschlagen an der sogenannten Schüttung des Müllfahrzeugs lösen.

Besonders an der Biotonne sorgt ein Riss dann auch für unangenehme Begleiterscheinungen. Entweichen auf diese Weise mitunter empfindliche Gerüche aus dem Sammelbehältnis vor der Haustür. Auch so manches Ungeziefer folgt dann meist dem betörenden Duft der sich durch den unfreiwilligen Spalt verbreitet. Speziell Fruchtfliegen werden im Sommer dann durch gammliges Obst magisch angezogen und folglich auch zum Ärgernis in der eigenen Küche.

Eine Vielzahl an Biotonnen weist deshalb aufgrund der „Handhabung“ Schäden auf, die dem WZV Sorgenfalten bereiten. Muss dieser schließlich auf Verlangen schadhafte Tonnen austauschen. Braucht der betroffene Haushalt auch nichts dafür bezahlen, werden dennoch die Kosten auf die Allgemeinheit umgelegt und schlagen sich in den Gebühren nieder, die der WZV für seine Dienste erhebt.

Katja Finnern vom WZV empfiehlt daher zur Schadenminimierung an den Mülltonnen übermäßiges Nachstopfen grundsätzlich zu vermeiden. Gleichauf favorisiert sie als Erstbefüllung der leeren Biotonne eine kleine Schicht losen Astwerks oder Eierkartons. Auch Unkraut mit Bodenanhaftungen sollte man als „Unterfütterung“ feuchter Biomasse aus der Küche vorziehen.

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten haben sich die Mühe gemacht, und im Beckersbergring den Zustand der Biotonnen beäugt. Danach weisen 18 von 60 gezählten Tonnen Schäden auf. Die Restmülltonnen waren hingegen alle einwandfrei.

Gernot Willsch

17.11.2017

Beschmiert und demoliert - Mülleimer auf dem Korl-Barmstedt-Weg in Ulzburg
Beschmiert und demoliert – Mülleimer auf dem Korl-Barmstedt-Weg in Ulzburg

Wer den Wanderweg zwischen Ulzburg und Henstedt regelmäßig nutzt, weiß nur zu gut, in welch erbärmlichen Zustand man diesen so manches Mal vorfindet. Dabei zählen achtlos am Wegesrand entsorgte Flaschen und Fast-Food-Verpackungen eher zu den geringfügigeren Problemen, auf die auch die Mitarbeiter des Henstedt-Ulzburger Baubetriebshofes bei ihren regelmäßigen Reinigungsaktionen stoßen.

Schwerer wiegt da schon das Beschmieren, Bekleben und die mutwillige Zerstörung von Mülleimern und Hundekotbeutelspendern. Zum Unmut vieler Bürger werden diese aus den Verankerungen getreten und nicht nur zu Sylvester durch Böller beschädigt. So summieren sich laut der gemeindliche Statistik seit 2014 festgestellte Schäden an öffentlichen Abfalleimern und Tütenspendern bereits auf insgesamt 7.650 Euro: Täter unbekannt.

In zuverlässiger Regelmäßigkeit werden auch immer wieder Farbschmierereien an Gemeindeeigentum festgestellt. Für die Entfernung in insgesamt 38 Fällen musste die Gemeinde in den letzten vier Jahren 13.100 Euro berappen. Wobei jedoch in zwei Fällen die Täter dingfest gemacht werden konnten, denen der Spaß mit 2.700 Euro teuer in Rechnung gestellt wurde.

Trauriger Spitzenreiter in Punkto Vandalismusschäden sind allerdings Henstedt-Ulzburgs Schulen. So bezogen sich fast die Hälfte aller im Gemeindegebiet festgestellten Schäden auf die Lern- und Lehranstalten. Aus 67 Fällen summiert sich seit 2013 mittlerweile ein Betrag von über 30.000 Euro. Neben den sanitären Anlagen mussten in den letzten Jahren dort u.a. auch diverse Fensterscheiben unter roher Gewaltanwendung leiden. Nur in acht Fällen konnten die Verursacher für ihre Taten belangt werden.

Insgesamt beliefen sich die Kosten für Vandalismusschäden an gemeindlichen Einrichtungen von 2013 bis heute auf über 100.000 Euro. Die „Aufklärungsquote“ liegt dabei noch nicht einmal bei 10%.

gw

14. November 2017

werwaiste Ladenflächen in der Beckersbergstraße
verwaiste Ladenflächen in der Beckersbergstraße

Was ist eigentlich los in der kleinen Ladenzeile in der Beckersbergstraße, neben der Bäckerei Rathjen und dem Copy-Shop? Seit über einem halben Jahr prangt in den ehemaligen Geschäftsräumen des in Ulzburg als „Pronto’s“ bekannten Grillimbisses ein Schild mit der faden Aufschrift „wegen Umbaus geschlossen“. Dennoch tut sich dort nichts. Und seit mehreren Wochen ist nun auch die Salzoase dicht.

Laut der ehemaligen Betreiberin der Salzoase seien private Gründe ausschlaggebend für die Schließung gewesen. Am Geschäftsmodell habe es nicht gelegen. Und tatsächlich soll es mit der Salzoase auch weitergehen – in geänderter Form in den Räumen des SVHU-Fitnesscenters. Das bestätigte auch SVHU-Vereinsboss Carsten Schittkowski gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. „Wenn alles glatt geht, ist eine Neueröffnung voraussichtlich für den 1. Februar kommenden Jahres im Sportland an der Olivastraße vorgesehen. Die Planungen dafür laufen auf Hochtouren,“ so Henstedt-Ulzburgs sportliches Oberhaupt. Auch garantiere er dafür, dass alle noch im Umlauf befindlichen Gutscheine für die Salzoase ihre Gültigkeit auch unter dem Dach des SV Henstedt-Ulzburg behalten.

Spekulationen, die sich sogar mit einen Verkauf des Geschäftshauses in der Beckersbergstraße beschäftigten, entkräftete hingegen Matthias Kahl von der mit der Verwaltung des Gebäudes betrauten Roland Hausverwaltung aus Bad Bramstedt. „Von einem Verkauf ist uns nichts bekannt“, so Kahl. An einem Leerstand sei man auch in keinster Weise interessiert, betonte der Immobilienkaufmann, für den das Aus der Salzoase überraschend kam.  So suche man bereits aktiv nach einem Nachfolgemieter für das in Ulzburgs Mitte zentral gelegene Ladengeschäft. Warum sich nun im Grillimbiss schon so lange nichts tut, weiss Kahl auch nicht. Die Räumlichkeiten seien fest vermietet.

gw

  1. November 2017

Kreativ und engagiert: Henstedt-Ulzburgs Nachwuchsparlamentarier
Kreativ und engagiert: Henstedt-Ulzburgs Nachwuchsparlamentarier

Bis vor wenigen Jahren waren es Institutionen in der Großgemeinde: Das jährlich stattfindende Osterfeuer oder die stets angesagten Stoppelfeten im Schattredder. Organisiert und betreut von der Landjugend Henstedt, trafen sich dort über Jahrzehnte Jung und Alt, um sich bei Glühwein und Bier gemeinsam am Feuer zu wärmen. Abseits von dicht befahrenen Straßen feierte man ausgelassen auf sonst nur landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen. Vor fünf Jahren war es dann aber leider vorbei mit dem traditionellen Henstedt-Ulzburger Osterbrand.

47 Jahre nach ihrer Gründung beschloss damals die Landjugend Henstedt mit viel Wehmut ihre Auflösung. Grund dafür waren finanzielle Sorgen, die sich im Wesentlichen aus terminlichen Abstimmungsschwierigkeiten ergaben. Beispielsweise fiel 2012 das Osterfeuer unglücklich auf den gleichen Tag, an dem auch die Kisdorfer Landjugend in nicht einmal 2,5 Kilometer Luftlinie entfernt ihr eigenes Holz verbrannte. Das riss ein riesieges Loch in die Kasse der örtlichen Landjugend um die erforderlichen Vorlaufkosten für die anstehenden Festlichkeiten in 2013 zu decken.

Am Montag tagte nun die Henstedt-Ulzburger Kinder- und Jugendvertretung. Ein Thema, mit dem sich die Nachwuchspolitiker befassten, war die Neugründung der Landjugend. Vorsichtig und bedächtig tastete sich Rebecca Wichert mit ihrer Idee in die Köpfe der anwesenden Jugendlichen und schaute zunächst in die Runde. Dürfte ihren jungen Mitstreitern schließlich die Landjugend mehr aus den Nachbardörfern bekannt sein, denn aus Henstedt-Ulzburg. Sogleich angetan von der Idee, zeigte sich Sebastian Lienau, der jedoch einwandte, dass die Bezeichnung „Landjugend“ in einer Großgemeinde wie Henstedt-Ulzburg nicht mehr zeitgemäß sei. „Gemeindejugend wäre da schon treffender“, so Lienau. Auch über die Frage, welche Altersklassen in einer Landjugend überhaupt vertreten sein können, herrschte Unklarheit.

Da allerdings leider aufgrund fehlender Mitglieder die Beschlussfähigkeit des Jugendparlaments am Montag nicht gegeben war, konnte vorerst auch keine konkrete Entscheidung zur Gründung einer neuen Landjugend getroffen werden.

Ideengeberin Rebecca Wichert zeigte sich jedoch entschlossen und will weitere Informationen zusammentragen. Sie plant zunächst die Kontaktaufnahme mit der Kisdorfer Landjugend, um sich ein Bild vom Konzept der Nachbarorganisation zu machen.

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten drücken dem Jugendparlament jedenfalls die Daumen, ihre Planungen in die Tat umzusetzen. Stünde ein Osterfeuer Henstedt-Ulzburg doch gut zu Gesicht.

gw

8. November 2017

Wer einem wenig erquicklichen Fernsehprogramm entfliehen möchte, für den bietet das Henstedt-Ulzburger Alstergymnasium am morgigen Mittwoch eine willkommene Abwechslung.

Im Rahmen einer Benefizveranstaltung geben gleich fünf Orchester der Klassen sechs bis neun ihr erlerntes Können zum Besten. So sind am Mittwoch, den 08.11. um 19:00 Uhr Henstedt-Ulzburgs Bürger in die Aula des Alstergymnasiums eingeladen, sich von der auch guten musikalischen Ausbildung der Schülerinnen und Schüler live und unplugged zu überzeugen.

Geboten wird ein umfangreiches Programm, in dem sich im Wesentlichen modernere Stücke und zeitlose Filmmusik verpackt in Posaune, Querflöte und Co. wiederfinden.

Der Eintritt ist frei. Es wird jedoch um eine Spende für das Kinderhospiz Sternenbrücke gebeten. In der Pause werden Getränke und Kuchen verkauft, deren Erlös ebenfalls dem Kinderhospiz zu Gute kommt.

gw

7. November 2017

Auch der Andrang in den Apotheken verrät viel über die Auslastung der Ärzte
Auch der Andrang in den Apotheken verrät viel über die Auslastung der Ärzte

Schnell mal eben zum Arzt. Fast zynisch klingt dieser Satz, sind schließlich Arztpraxen heutzutage chronisch überlaufen. So stößt man schon schnell bei der Terminvergabe auf erheblichen Widerstand. Mündet ein Anruf beim Hausarzt für gewöhnlich im ersten Anlauf in Besetztzeichen oder lange Warteschleifen.

Wenn die Beharrlichkeit sich dann auszahlt, sollte man dann auch gleich den Jahreskalender zur Hand haben. Denn ein Termin im nächsten Monat oder gar der nächsten Woche ist bei Fachärzten meist ein Wunsch, der am anderen Ende der Leitung nur belächelt werden dürfte. So sind Wartezeiten von drei oder vier Monaten mitunter ganz normal.

Ausnahmefälle sind natürlich akute Krankheiten, mit denen man sich vielfach an Hausarztpraxen wendet. Schafft der Patient es dann ins Wartezimmer, stößt er stets auf einen voll besetzten Raum, der viel Geduld und Sitzfleisch erfordert.

Doch warum ist das so? Wenn man der Statistik folgt, kamen 2016 in Schleswig-Holstein 221 Einwohner auf einen berufstätigen Arzt. Bei durchschnittlich 9,7 Arztbesuchen im Jahr hätte jeder Arzt somit rund 2.144 Patienten im Jahr zu bewältigen. Auf etwa 250 Arbeitstage im Jahr gerechnet, bedeutet das ca. 9 Patienten pro Tag pro Arzt. Eigentlich eine entspannte Situation, die sich somit zumindest mathematisch ergibt. In Henstedt-Ulzburg scheint das jedoch ganz anders auszusehen.

Eine Erklärung für die „Terminmisere“ dürfte sich schon beim Panoramablick in die örtlichen Wartezimmer ergeben. Trifft man dort überwiegend auf Menschen gehobenen Alters. Altersklassen, die nicht nur krankheitsanfälliger, sondern auch deutlich sensibler auf Infektionen reagieren und ohnehin mit einer erhöhten Anzahl an Alltagsgebrechen aufwarten.

Dementsprechend wird man mit zunehmendem Alter auch mit 9,7 Arztbesuchen im Jahr nicht mehr auskommen können. Und da, wo zunehmende viele ältere Menschen leben, wird der Schnitt nach oben gedrückt und die Wartezimmer füllen sich. Genau das dürfte für Henstedt-Ulzburg zutreffend sein. Zumindest wenn man nach der Einwohnerentwicklung geht. So ist die Altersklasse der 61 bis 110-jährigen in den letzten drei Jahren in der Großgemeinde stetig angestiegen. Tauchten zum 30.09.2014 noch 7.115 in der gemeindlichen Einwohnerstatistik auf, erhöhte sich die Zahl innerhalb von noch nicht einmal 3 Jahren um 4,3% auf 7.420 (Stand 30.06.2017). Die Gesamteinwohnerzahl Henstedt-Ulzburgs stieg hingegen im gleichen Zeitraum vergleichsweise moderat um nur 2%.

Aber auch in der kinderärztlichen Versorgung sieht es nicht besser aus. So schlug bereits im vergangenen Jahr die Gemeindeverwaltung Alarm, nachdem durch Schließung zweier Kinderarztpraxen nur noch eine Kinderärztin für rund 3.000 Kinder zur Verfügung stand.

Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) befand seinerzeit jedoch die Ärzteauslastung in Henstedt-Ulzburg mit einem Versorgungsgrad von 119% für ausreichend und sah somit keinen konkreten Handlungsbedarf. Viele Eltern wichen daraufhin mit ihren Kindern zwangsweise in umliegende Orte aus.

Gernot Willsch

4. November 2017

 

Ramiro Dudek und Malte Burmester aus Henstedt-Ulzburg vor ihr Lego-Stadt auf der SteinHanse
Ramiro Dudek und Malte Burmester aus Henstedt-Ulzburg vor ihr Lego-Stadt auf der SteinHanse

Malte Burmester und Ramiro Dudek gehören bereits zum Establishment unter den Lego-Verrückten. Wenn andere Gleichaltrige Smartphone-Apps herunterladen oder sich auf LAN-Partys tummeln, tüfteln die beiden 15-jährigen lieber gemeinsam mit Legosteinen.

Standard-Bausätze des weltweit bekannten Spielzeugherstellers sorgen bei Malte uns Ramiro allerdings kaum noch für Begeisterung. Kreieren sie ihre Bauwerke mittlerweile doch lieber selbst. Alles was sie dazu brauchen ist Zeit, Geduld, viel Platz und einen Haufen von Legosteinen aller Art.

Nicht unbedingt eine konkrete Zielsetzung vor Augen, treffen sich die beiden Jungs in ihrer Freizeit und bauen aus dem Bauch heraus mitunter einfach los. Auf diese Weise entstand aus etwa 75.000 Einzelteilen eine moderne und detaillierte Stadtszene, die sie stolz auf der Legoausstellung SteinHanse im Kaltenkirchener Marschweg am vergangenen Wochenende den Besuchern präsentierten. Eineinhalb Jahre haben die Henstedt-Ulzburger Modellbauer bis zur Fertigstellung gebraucht. Nun, nach der fünften Ausstellung wird ihr Modell jedoch abgebaut. Steine und Platten werden für das nächste Projekt gebraucht, dass bereits in Planung ist: „Eine gemütlichere und detaillierte Stadtszene soll es werden“, so Ramiro Dudek. „Und mit vielen Fachwerkhäusern“, ergänzt Malte Burmester begeistert.

Unterstützung erhalten die beiden von Maltes Vater Christian. Der technikbegeisterte Angestellte der Lufthansa stand vor einem dem Hamburger Flughafen nachempfundenen Modell den Lego-Fans Rede und Antwort. Den aus etwa 150.000 Einzelteilen bestehende Airport kreierte er gemeinsam mit Sohn Malte im heimischen Wohnzimmer.

Mutter Sabine Burmester ist auch immer dabei. Sie kauft für ihr ‚Kreativteam‘ Steine ein und sortiert unermüdlich das Baumaterial nach Farben und Größe. Auch auf der Steinhanse war sie nur unweit ihrer „Männer“ an der Kasse zu finden.

Die nächste Ausstellung ist bereits mit Hochdruck bei den Burmesters in Planung. So geht es dann im März weiter mit der ‚Floating Bricks Monuments‘ am 17. und 18. März in Hamburg. „Einen 2,66 Meter hohen Leckerbissen wird Malte dort präsentieren“, verrät Vater Christian Burmester mit einem Augenzwinkern und deutet auf ein Plakat an der Wand auf dem der Hamburger Michel zu sehen ist.

Gernot Willsch

  1. November 2017

Überfüllt und unübersichtlich - Nutzer der P+R-Anlage in der Kranichstraße sind genervt
Überfüllt – Nutzer der P+R-Anlage in der Kranichstraße sind genervt

Das Parkplatzproblem auf der Park-and-Ride-Fläche vor der Kita Kranichstraße am Bahnhof Ulzburg-Süd bereitet vielen Pendlern bereits morgens die ersten Sorgenfalten. Wer nach 07:30 Uhr dort noch sein Auto abstellen möchte, findet oftmals keine freie Lücke mehr. Selbst seitlich der Grünflächen wird mittlerweile auf nicht gekennzeichneten Flächen „wild“ geparkt, so dass anderen das Ausparken erheblich erschwert wird.

Auf der Suche nach Lösungen für diese Parkmisere sind jüngst die Henstedt-Ulzburger Nachrichten auf eine Alternative gestoßen: Nur 350 Meter weiter befindet sich ein ebenfalls öffentlicher Parkplatz an der Amselstraße linkerhand gleich gegenüber den Bahngleisen. Auf der leicht eingewachsenen als P+R ausgewiesenen Fläche befinden sich etwa 30 Parkplätze, die sich bisher nur einer stiefmütterlichen Nutzung erfreuten. Wer also zukünftig auf dem Großparkplatz nicht mehr zum Zuge kommt, braucht nicht gleich um seinen Blutdruck zu fürchten.

Viele freie Parkplätze auf dem öffentlichen Parkplatz in der Amselstraße
Viele freie Parkplätze auf dem öffentlichen Parkplatz in der Amselstraße

Erfreuen dürfte diese Nachricht auch Mütter und Väter, die ihre Kinder täglich in die Kita-Kranichstraße bringen. Mussten sie sich bisher sogar so behelfen, indem sie aus der Not heraus mitunter auf der Straße vor dem Kindergarten parkten. Stehen für Besucher der Einrichtung schliesslich keine reservierten Stellplätze zu Verfügung. Lediglich für die Erzieherinnen existiert ein abgesperrter Parkplatzbereich auf dem Kita-Gelände.

Gernot Willsch

22. Oktober 2017

Fast schon keine Frage der Zeit mehr, wann die Anwohner des östlichen Teils der Wilstedter Straße ihre Sparbücher plündern müssen
Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit,  wann die Anwohner des östlichen Teils der Wilstedter Straße ihre Sparbücher plündern müssen

Nicht nur monatelanger Baustress kommt auf Grundstückseigentümer zu, wenn die Straße vor der Haustür erneuert wird. Auch werden diese durch die Kommunen kräftig zur Kasse gebeten. Mitunter werden dann hohe fünfstellige Summen im Rahmen der Straßenausbaubeiträge dann fällig. Für viele eine finanzielle Belastung, die nicht mal eben aus der Portokasse berappbar ist.

Auch deshalb betrachten Henstedt-Ulzburgs Bürger die zunehmende Verkehrsbelastung der Straßen vor ihren Grundstücken mit Argwohn. Leidet die Straßendecke zwar unter dem Autoverkehr vergleichsweise wenig, sind es doch mehr Großfahrzeuge wie LKWs, die offensichtlich im Wesentlichen für die Abnutzung der Straßen verantwortlich sind. Nahrung erhält diese Tatsache in einem Rechenbeispiel der Online-Ausgabe der Zeit: demnach schädigt ein 4-achsiger LKW Straßen ca. 100.000-mal so stark, wie ein PKW. Faktoren wie eine Autobahnmaut und Bauverkehr durch Innenverdichtungsmaßnahmen lassen bei diesen Zahlen den vorausschauenden Grundstückseigentümer die Haare zu Berge stehen.

Ein Hoffnungsschimmer für den betroffenen, und um seinen Geldbeutel besorgten Bürger tauchte Anfang des Jahres auf, als eine Bürgerinitiative aus Neumünster sich über eine „Petition zur Abschaffung des Straßenbaubeitrages“ an die seinerzeit zur Landtagswahl stellenden Parteien wandte. Tatsächlich fand dieser Punkt dann auch seinen Platz im späteren Koalitionsvertrag der Kieler „Jamaika-Koalition“ aus CDU, FDP und Grünen.

Nach erfolgreicher Regierungsbildung wurde das Thema durch die schleswig-holsteinischen Landesregierung schließlich im September-Plenum behandelt. Die Jamaika-Koalition brachte dabei den Entwurf eines Gesetzes zur Aufhebung der Erhebungspflicht für Straßenausbaubeiträge ein. Damit ist die Rückkehr zu der in 2012 gekippten „Kann-Erhebungsregelung“ geplant. Im Klartext heißt das:  die Kommunen wären dann nicht mehr per Gesetz gezwungen, Anlieger am Straßenausbau finanziell zu beteiligen. Sie könnten aber.

Präventiv schob einem Wegfall der Ausbaubeträge nun jüngst Henstedt-Ulzburgs Bürgermeister Stefan Bauer in der Sitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses einen Riegel vor. Am Fall-Beispiel der dringend anstehenden Sanierung des östlichen Teils der Wilstedter Straße erläuterte er, dass der Gemeindesäckel im Verzichtsfall mit etwa 500.000 Euro zusätzlich belastet werden würde. Im Interesse einer auch zukünftig stabilen Haushaltlage sieht er somit aus Verwaltungssicht keinen Handlungsspielraum, zukünftig auf Straßenausbaubeiträge zu verzichten. Ebenso hält er einen Verzicht denjenigen gegenüber für ungerecht, die bereits in der Vergangenheit ihre Beiträge zu Straßenerneuerungen geleistet haben.

Damit dürfte klar sein, dass für jeden LKW, der auf der Straße vor der eigenen Einfahrt entlang fährt, besser gleich der ein oder andere Euro auch weiterhin im Sparschwein landen sollte.

Gernot Willsch

17. Oktober 2017

Bald unter dauerhaftem Strom – der Henstedt-Ulzburger Bürgerpark
Bald unter dauerhaftem Strom – der Henstedt-Ulzburger Bürgerpark

Das im Juni stattgefundene Gemeindefest sei ein voller Erfolg gewesen, bilanzierte Henstedt-Ulzburgs Bürgermeister Stefan Bauer in der jüngsten Sitzung des Kultur- und Sportausschusses.

Das erstmalig seit 2013 wieder ausgerichtete Gemeindefest stand im Zeichen ehrenamtliche tätiger Vereine und Verbände Henstedt-Ulzburgs. Aufgrund des großen Zuspruchs aus der Bevölkerung und der guten Organisationsarbeit durch Dagmar Buschbeck und Ramona Bücker, entschieden sich die Ausschussmitglieder mit großer Mehrheit für eine jährliche Wiederholung.

Kritisch betrachte FDP-Vertreter Oliver Weber dabei die Kostenstruktur für das Gemeindefest. Sähe er es doch lieber, Sponsorengelder zu akquirieren, als den Gemeindesäckel mit jährlich 14.000 Euro für das Fest zu belasten. Da das ehrenamtliche Wirken dabei im Vordergrund stünde, erklärte Bürgermeister Bauer, wären aber keine Gewerbetreibenden und somit auch kein Sponsoring möglich.

Weiter erläuterte Bauer, um auch die zukünftigen Kosten für das Gemeindefest möglichst niedrig zu halten, stünde er bereits mit EON Hanse in Kontakt. Das Energieunternehmen soll Strom in den Bürgerpark legen, mit dem Ziel, circa 1.500 Euro für eine mobile Stromversorgung einzusparen.

Von einer festen Stromversorgung ins Herz des Henstedt-Ulzburger Bürgerparks würden nicht nur Gemeindefest oder Bürgerpark-Kino profitieren. Auch für weitere Veranstaltungen gewänne die Grünanlage somit an Attraktivität. Ob das dann auch die Anwohner und Nutzer des Parks dauerhaft erfreut, steht dabei auf einem anderen Blatt.

gw

12. Oktober 2017

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Kann sich demnächst wieder besser Gehör verschaffen  – Bürgervorsteher Dietmar Kahle am Ratssaal-Mikro

„20.000,– Euro kommen noch hinzu“, hieß es in der jüngsten Sitzung des Henstedt-Ulzburger Hauptausschusses bei der Vorstellung des gemeindlichen Haushalts für 2018.

Grund dafür ist die erneuerungsbedürftige und seit mehreren Monaten schwächelnde Mikrofonanlage im Ratssaal. Dort kam es während der Sitzungen immer wieder zu peinlichen Aussetzern selbiger. Besonders in den Kreisen anwesender Bürgerinnen- und Bürgern sorgte dann so manche politische Flüsterstimme für Unmut: Zwischenrufe wie „Lauter“ oder „Mikro“ störten mehrfach den Redefluss der Politikerinnen- und Politiker.

Diesen Missstand nahm die Verwaltung zum Anlass, die aus 2011 stammende Mikrofonanlage auf Herz und Nieren überprüfen zu lassen. Hierbei kam heraus, dass die Anlage im Grunde technisch veraltet ist und durch moderne, in den Jahren im Ratssaal zugeschaltete Gerätschaften zu kämpfen hat. „Dadurch kommt es zunehmend zu Frequenzproblemen“, so Bürgermeister Stefan Bauer. Auch Gemeindevertreter Tile Abel bestätigte mit einem zwinkernden Auge, dass eine Mikrofonanlage ein komplexes Thema ist: „Das kann nicht jeder“.

Einen Vorteil scheint allerdings der Ausfall der Akustikgerätschaft in sich zu bergen: Fiel die Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am 18.09. durch vergleichsweise wenige Wortbeiträge aus den politischen Reihen auf. Ohne wie gewöhnlich einzelne Punkte aus Zeitgründen in die nächste Sitzung vertagen zu müssen, konnte die Mammuttagesordnung von 20 Punkten vollständig taggleich abgehandelt werden.

Da die Erneuerung der Mikrofonanlage jedoch erst im Frühjahr 2018 stattfinden kann, werden die Gemeindevertreter Henstedt-Ulzburgs noch eine Weile improvisieren müssen. Ob nun sogar Flüstertüten dabei zum Einsatz kommen, bleibt abzuwarten.

gw

12. Oktober 2017

Filmaufnahmen des NDR im Wohnzimmer von SOKA-Mieterin Saskia Kühnel
Filmaufnahmen des NDR im Wohnzimmer von SOKA-Mieterin Saskia Kühnel

Nachdem am Montag schon Welle-Nord-Mann Jan Malte Andresen als Taxifahrer für einen guten Zweck durch Henstedt-Ulzburg tourte, nahm gestern nun ein Fernsehteam des NDR den Ulzburger Beckersbergring unter die Lupe.

Die nach den Plänen der SOKA-BAU vom Abriss bedrohten gut 100 Reihenhäuser in der Ringstraße sorgen mittlerweile auch weit über die Ortsgrenzen für Gesprächsstoff. Nicht zuletzt die Entscheidung der Anwohner, die Henstedt-Ulzburger über den Erhalt der Reihenhaussiedlung abstimmen zu lassen, sorgte nun auch beim NDR- Fernsehen für Interesse.

So ging am gestrigen Dienstag ein Fernsehteam unter der Regie von Thilo Buchholz auf Bilder- und Stimmenfang im Beckersbergring, um sich einen Eindruck von der Situation vor Ort zu machen. Auch Bürgermeister Bauer wurde vom NDR befragt.

Der  Bericht wird wahrscheinlich am  Donnerstag  im NDR Fernsehen (Schleswig-Holstein) ab 18:00 Uhr ausgestrahlt werden.

gw

11. Oktober 2017

Anfang des Jahres sorgte eine wilde Müllkippe für viel Aufregung im Beckersbergring
Anfang des Jahres sorgte eine wilde Müllkippe für viel Aufregung im Beckersbergring

Der brave Henstedt-Ulzburger Bürger sortiert es zu Hause und karrt es dann zu den Sammelcontainern: Glas, Pappen und Altkleider. Doch des Bürgers Fleiss ist oft auch des Bürgers Frust. Steht er leider viel zu oft vor berstend vollen Boxen, aus denen bereits der Inhalt herausquillt. Mit ein wenig Ortskenntnis und einem fahrbaren Untersatz unter dem Hintern, fährt man also den nächsten Containerstandort an, in der Hoffnung, dort seine gesammelten Werke entsorgen zu können. Sind auch dort die Sammelbehälter voll, kann sich die Tour jedoch schnell zur ungewollten Ortsrundfahrt entwickeln.

Aus Frust und Hilflosigkeit stellen viele Entsorgungswillige manchmal Papier & Co. gleich neben die Container und lassen es nicht erst darauf ankommen, weiter durch den Ort tingeln zu müssen. Diese Unsitte, im Fachchinesisch auch als „Wildablagerung“ bezeichnet, ist durch die Entsorgungsunternehmen zwar ungern gesehen, wird jedoch im kleinen Rahmen als eine Art Kavaliersdelikt geduldet.

Volle Papiercontainer in Ulzburg-Süd warten auf Abholung, Wertstoffcontainer-Plätze des Wege-Zweckverbandes des Kreises Segeberg befinden sich in Henstedt-Ulzburg an folgenden Standorten: Henstedt / Götzberger Straße, Einmündung Krummacker Henstedt / Maurepasstraße, Parkplatz Schulzentrum Henstedt-Rhen / Matthias-Claudius-Straße, hinter Rhen-Center Henstedt-Rhen / Wilstedter Straße 134, Paracelsus-Klinik Henstedt-Rhen / Wilstedter Straße, Nähe Moorkate Henstedt-Süd / Kranichstraße, P&R-Parkplatz Ulzburg-Süd Ulzburg / Autobahnzubringer, Mitfahrer-Parkplatz Ulzburg / Hamburger Straße, nördlich Pinnaubrücke
Volle Papiercontainer in Ulzburg-Süd warten auf Abholung

Dennoch stellt sich die Frage nach der leider viel zu oft vorkommenden Überfüllung. Auf Nachfrage beim Wege-Zweckverband bekamen die Henstedt-Ulzburger Nachrichten dazu folgenden Hinweis: Unter anderem landen besonders in den Sammelbehältern für Papier und Pappen größere Mengen, die aus gewerblichen Quellen stammen. Viele kleinere Gewerbebetriebe fahren die Recyclinghöfe nicht an, um dort ihre teilweise nicht unerheblichen gesammelten Werke abzugeben. Ein wesentlicher Grund dafür dürften die Öffnungszeiten der Entsorgungszentren im Kreis Segeberg sein: Kollidieren sie z.B. mit denen des Einzelhandels. Bleibt also vielfach nur die Entsorgung auf einem der Wertstoffcontainer-Plätze.

Ärgern braucht sich aber niemand über volle Container. Denn eigentlich ist es sogar mehr dem Zufall geschuldet, wenn man seine Pappen wieder mitnehmen muss. „Mindesten einmal wöchentlich werden unsere Altkleider-, Glas-, und Papiercontainer ausgewechselt“, so Silke Possekel vom Wegezweckverband.

Magenschmerzen bereiten dem Wege-Zweckverband des Kreises Segeberg jedoch immer wieder illegal entsorgte Hinterlassenschaften von beispielsweise Gartenschnitt, Elektroschrott, Sperr- und sonstigem Restmüll jeglicher Art. Mindestens dreimal wöchentlich macht der Standortplatzreinigungssvervice des WZV seine Runde, um auch auf den Henstedt-Ulzburger Sammelplätzen „Klar Schiff“ zu machen.

Dabei muss man wissen, wer dabei erwischt wird, seinen Müll in der Walachei abzuladen, kann mit einem Bußgeld von bis zu 1.500,– Euro rechnen. Die Kosten für eine legale Entsorgung auf einem der Recyclinghöfe des Wege-Zweckverbandes im Kreis Segeberg sind hingegen verschwindend gering: Beispielsweise Elektronikschrott oder Autobatterien kann man dort kostenlos abgeben. Auch hat jeder Haushalt die Möglichkeit, seinen Sperrmüll nach vorheriger Anmeldung beim WZV einmal jährlich bequem vor die Haustür zu stellen und kostenlos abholen zu lassen.

Den Wege-Zweckverband des Kreises Segeberg erreicht man über das Internet unter www.wzv.de oder werktags telefonisch unter 04551 – 90 90.

Die Recyclinghöfe des WZV sind Montag bis Freitag von 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Donnerstags sogar bis 18:00 Uhr. Zusätzlich am Samstag von 08:00 Uhr bis 13:00 Uhr (Norderstedt-Oststraße nur bis 12:00 Uhr).

gw

9. Oktober 2017