Nach der 2. Stunde Schulschluss - kein Traum für Schüler der Olzeborchschule
Nach der zweiten Stunde Schulschluss – kein Traum für Schüler der Olzeborchschule

Was ist los an der Olzeborchschule? Am Montag war die Grund- und Gemeinschaftsschule Thema einer Geheimsitzung im Ratssaal. Die Ortsentscheider besprachen mit Schulleiter Wolfgang Gruchot hinter verschlossenen Türen die Entwicklung der Anmeldezahlen im Gemeinschaftsschulbereich der ehemaligen Hauptschule.

Der Grund für die Zusammenkunft: Die Anmeldezahlen sind massiv eingebrochen. 2015 gab es noch 81 Anmeldungen für die fünfte Klasse, 2016 waren es 61 und im aktuellen Schuljahr nur noch 40. Kurios: trotz der wenigen Schüler, reicht die Anzahl der Lehrer offenbar hinten und vorne nicht –  regelmäßig fallen Stunden aus, in dieser Woche hatte manch Fünftklässler bereits nach der zweiten Stunde Schulschluss.

Hinzu kommt:  der Ruf der ehemaligen ‚Schule am Beckersberg‘ ist offensichtlich nicht der beste. So wurden jüngst über ein soziales Internetmedium Empfehlungen durch erfahrene Eltern zu weiterführenden Schulen in und um Henstedt-Ulzburg gegeben. Eine Vielfachnennung fand dabei neben der Rhener Gemeinschaftsschule oft auch die Kisdorfer Schule. Selbst die in Kaltenkirchen ansässige Waldorfschule, wie auch die neue Leibnizschule erhielten mehr Empfehlungen als die Olzeborchschule, für die sich nur zwei vage Erwähnungen fanden. Begründet wurden die Empfehlungen hauptsächlich durch wenig Stundenausfall, junge Lehrer und Größe der Schule.

Wenn auch nicht repräsentativ, lässt dieses Ergebnis zumindest erahnen, dass Schulleiter Gruchot auch bei den Anmeldungen zum neuen Schuljahr einen schweren Stand haben wird. Nicht hilfreich dürfte zukünftig auch die Abkehr vom Turbo-Abi am benachbarten Gymnasium sein: ab dem Schuljahr 2019/2020 wird das Alstergymnasium zum G9-Abitur zurückkehren.

H-UN

25. Januar 2018

Der Verkehr steht auf der Hamburger Straße - aber aus der Tiefgarage kommt nichts
Blick auf die CCU-Ampel

Im November 2015 wurde die von der Gemeinde unterhaltene Ampelanlage an der City-Center-Zufahrt in Betrieb genommen. Die Errichtung einer zusätzlichen Ampel kurz hinter dem neuralgischen Knotenpunkt auf der Hamburger Straße in Höhe Beckersbergstraße wurde seinerzeit bereits misstrauisch beäugt. Wurden schließlich kurz zuvor die Ampelschaltungen auf Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse hinsichtlich einer „Grünen Welle“ aufwendig optimiert.

Dass sich die Signalanlage tatsächlich auch nicht nahtlos in den vorhandenen Ampelkanon einfügt, müssen Autofahrer besonders in den Stoßzeiten immer wieder schmerzlich feststellen. Während beispielsweise morgens der Berufsverkehr auf dem zentralen Nadelöhr tobt, schaltet die Ampel auch dann auf Rot, wenn niemand abbiegen will und bremst den mühselig erreichten Verkehrsfluss regelmäßig wieder aus.

Diesem Umstand hat sich nun die WHU in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses  gewidmet. In einem Antrag wurde die Verwaltung gebeten zu prüfen, ob die Ampelanlage vor dem CCU erforderlich ist oder sie zumindest verkehrsabhängig geschaltet werden kann.

Die Wählervereinigung begründete ihren Antrag damit, dass in den Morgenstunden bis 09:30 Uhr und in den späten Abendstunden nur eine geringe Nutzerzahl festzustellen sei. Die Zufahrt zum CCU und und zum Markplatz werde zu diesen Zeiten nur von einem Fahrzeug pro Minute beansprucht.

Gegenwind erhielt die WHU lediglich aus der Verwaltung. So beäugte Bauamtsleiter Jörn Mohr dabei kritisch die mit einer Prüfung verbundenen Kosten. Anders sah das aber Ausschussmitglied und FDP-Landtagsabgeordneter Stephan Holowaty, der den Antrag der WHU ausdrücklich begrüßte. Er sehe keine unverhältnismäßigen Kosten, die entstehen könnten. Auch für ihn „ist die Ampel nicht in die Grüne Welle synchronisiert“, so der ebenfalls bestens mit der Ulzburger Ampelei vertraute und ortsmittig ansässige Holowaty.

Der Antrag wurde durch den Ausschuss einstimmig angenommen. Inwieweit nun die gemeindliche Verwaltung in Anbetracht ihrer umfänglichen, städtischen Aufgaben in der Lage sein wird, den WHU-Antrag auch zeitnah zu bearbeiten, bleibt abzuwarten. Gegebenenfalls verhält sich die Bearbeitung wie zurzeit das Wetter: Bei Frost bleibt der Schnee liegen, andernfalls versickert er im Boden.

Gernot Willsch

19. Januar 2018

VHS-Leiter Dr. Jochen Brems und sein Team sind die Garanten für Henstedt-Ulzburgs Erwachsenenbildung
VHS-Leiter Dr. Jochen Brems und sein Team sind die Garanten für Henstedt-Ulzburgs Erwachsenenbildung

Die Erwachsenenbildung boomt in der Großgemeinde. Die Volkshochschule Henstedt-Ulzburg schloss 2017 mit über 26.000 Unterrichtsstunden und einem Rekord ab. Erstmalig wurde bei den Kursgebühren die Millionenmarke geknackt. Rund 1,04 Millionen Euro investierten  Einwohner aus Henstedt-Ulzburg und Umgebung im vergangenen Jahr in VHS-Bildung.

Und für 2018 schickt sich das Volkshochschul-Team um Leiter Jochen Brems an, die Zahlen aus dem vergangenen Jahr nochmals zu toppen. So bietet die Volkshochschule über ihr aktuelles Frühjahrsprogramm sage und schreibe 288 Kurse an. „Wir haben noch nie so viele Kurse angeboten“, stellte Brems begeistert fest.

In dem tatsächlich außerordentlich dicken Programmheft findet sich nahezu alles, was das Herz begehrt: Von A wie Abnehmen bis Z wie Zumba deckt die Volkshochschule über ihre gut 250 Dozenten ein breites Spektrum für alle Altersklassen jeglicher Couleur ab.

Besonders stolz ist Jochen Brems auf den erstmalig angebotenen Ausbildungsgang zum Klinik-Clown. Diese spezielle Ausbildung geht über etwa 8 Monate und umfasst 230 Unterrichtsstunden nebst einem 8-stündigen Vorbereitungstag. Lehrgangsleiterin Marianne Ksionek vermittelt über eine Vielzahl von Übungen den Teilnehmern alle Fertigkeiten, um später in Krankenstationen für Kinder oder auch Altenheimen als professioneller Klinik-Clown tätig zu sein. Die zusätzliche therapeutische Tätigkeit eines Klinik-Clowns wird in Deutschland recht hoch eingeschätzt, was sich auch in der Entlohnung niederschlägt. „Stundenlöhne von bis zu EUR 100,– sind dabei möglich“, so VHS-Leiter Jochen Brems.

Etwas kritisch sieht Brems die rasante Entwicklung seines Hauses dennoch. Müssen er und sein sympathisches Damenteam die Kurse im Wesentlichen auf zwei Standorte gegrätscht koordinieren. Obendrein ist die Dependance in der Lindenstraße keineswegs barrierefrei und somit nur schwer für körperlich beeinträchtigte Menschen nutzbar. Eine mittelfristige Lösung der räumlichen Probleme erhofft sich der VHS-Boss jedoch über die anstehenden IGEK-Planungen der Gemeinde.

Das Frühjahrsprogramm der Henstedt-Ulzburger Volkshochschule wird in diesen Tagen an alle Haushalte der Großgemeinde verteilt.

gw

11. Januar 2018

Bürgervorsteher Dr. Dietmar Kahle und Elisabeth von Bressensdorf schüttelten auf dem Neujahrsempfang fleissig Hände
Bürgervorsteher Dr. Dietmar Kahle und Elisabeth von Bressensdorf schüttelten auf dem Neujahrsempfang fleissig Hände

Schweren Herzens zog es Bürgermeister Stefan Bauer vor, aufgrund einer Grippeerkrankung dem jährlichen Neujahrsempfang im Henstedt-Ulzburger Rathaus fern zu bleiben. Somit nahm Stellvertreterin Elisabeth von Bressensdorf seinen Platz ein. Gemeinsam mit Bürgervorsteher  Dietmar Kahle begrüßte sie am Sonntag vor dem Ratssaal Henstedt-Ulzburgs Bürgerinnen und Bürger.

Vor einem voll besetzten Ratssaal resümierten von Bressensdorf und Kahle in ihren Neujahrsansprachen zunächst das vergangene Jahr in seinen für die Gemeinde bewegenden Themen. Besonders die von den Bürgern durchgesetzte Kita-Ausgliederung in einen Eigenbetrieb und auch den nach wie vor schwelenden Dauerzankapfel einer Rewe-Logistikzentrum-Ansiedlung im Industriegebiet fokussierten die beiden in ihren Reden.

Allgemein umschrieb Bürgervorsteher Dietmar Kahle das politische Jahr 2017 als zäh, da er sich in vielen Themen ein schnelleres Vorankommen gewünscht hätte. Zugleich räumte er ein, dass besonders die ehrenamtlich tätigen Politikerinnen und Politiker in Anbetracht der Vielzahl an Themen und Aufgaben offensichtlich kräftig zu rudern hatten. So seien schnelle Entscheidungen nicht immer möglich gewesen.

Den Grundstein dafür, dass es in 2018 anders sein könnte, ist jedoch schon gelegt. So hob Elisabeth von Bressensdorf hervor, dass der Haushalt für das anstehende Jahr seit langem erstmals wieder termingerecht im Dezember verabschiedet werden konnte. Im Ausblick auf 2018 stellte Kahle allerdings ein nicht weniger schwieriges Jahr in Aussicht. Stehen schließlich Themen an, die in ihren Vorzeichen bereits ihre Schatten warfen.

So wird z.B. das nächste Kapitel der Mammutansiedlung von Rewe aufgeschlagen, in dem Verhandlungen mit dem Kölner Einzelhandelskonzern anstehen. Auch werden weitere Planungen der SOKA-Bau erwartet, die die Politik kritisch und konstruktiv begleiten wird. Die SOKA will im Herzen Ulzburgs auf etwa 30 Hektar gut 100 Reihenhäuser durch Mehrfamilienhäuser ersetzen. Nicht zu vergessen auch der sensible Ausbau der Wilstedter Straße, an der sich obendrein das Krankenhaus der insolventen Paracelsus-Gruppe befindet. Und schließlich das komplexe „Mutterthema“ IGEK, dass als zukunftsweisender Entwicklungsplan Henstedt-Ulzburgs dienen soll.

Im weiteren Rahmprogramm des Neujahrsempfangs brachten die Henstedt-Ulzburger Sternensinger ihren Segen über der Ratssaaltür an und sammelten einen Rekordbetrag von EUR 1117,28 EURO für einen guten Zweck. Auch Henstedt-Ulzburgs Bluesrocker „Ver Speelt“ sorgten mit plattdeutschen Liedern für gute Stimmung im Ratssaal.

Ehrungen gab es für die Bürgerpreisträgerin Heike Benkmann und die durch RTL als Heldin des Nordens ausgezeichnete Sandy Leberecht. Leberecht engagiert sich im Ort ehrenamtlich für die DKMS. Sie sammelt unermüdlich Gelder, um an Leukämie erkrankte Menschen zu unterstützen.

 

von links: Elisabeth von Bressensdorf, Bürgerpreisträgerin Heike Benkmann, Dr. Dietmar Kahle, "Heldin des Nordens" Sandy Leberecht
von links: Elisabeth von Bressensdorf, Bürgerpreisträgerin Heike Benkmann, Dr. Dietmar Kahle, „Heldin des Nordens“ Sandy Leberecht

Für ein verspätetes Weihnachtsgeschenk sorgte WZV-Verbandsvorsteher Jens Kretschmer. Per Sackkarre transportierte er drei Kartons gelber Säcke ins Rathaus, die er an Besucher verteilte.

Gernot Willsch

8. Januar 2018

Abgesperrte Beckersbergstraße am Neujahrstag - Polizisten bereiten sich zum Sturm auf die alte Jugendstilvilla vor
Vorsorglich abgesperrte Beckersbergstraße am Neujahrstag – Polizisten sondieren die Lage

Zu einem Polizeieinsatz mit sogenannten taktischen Maßnahmen kam es am Neujahrstag in der Beckersbergstraße in Ulzburg. Am frühen Nachmittag sammelten sich Einsatzkräfte der Landespolizei, um spärlichen, aber dennoch besorgniserregenden Hinweisen nachzugehen. Offensichtlich wurde in einem Privathaus in der Beckersbergstraße in der Silvesternacht so sehr kräftig dem Alkohol gefrönt, dass der damit verbundene Kontrollverlust nach außen hin nicht verborgen blieb. So habe ein junger Mann, der dort die Nacht verbrachte, im Brausebrand gedroht, er würde sich etwas antun wollen.

Als die Beamten am Einsatzort eintrafen, war jedoch alles ruhig. Dennoch entschloss man sich, vorsorglich zu einem sogenannten taktischen Vorgehen. Um ungestört agieren zu können, wurde die Beckersbergstraße zwischen Wiesenweg und Beckersbergring kurzerhand voll gesperrt. Wenig später drangen die sechs Einsatzkräfte unvermittelt in das Haus ein, um einer möglichen Eskalation vorzubeugen.

Ergebnis: Am Ende ist nichts passiert. Nur eine Person wurde sicherheitshalber zur ärztlichen Untersuchung mitgenommen. Sichtlich gelöst verließen die Polizisten auch den Einsatzort.

Entgegen aufkeimender Spekulationen handelte es sich nicht um ein durch Flüchtlinge bewohntes Haus. Das wurde auch von Anwohnern und Nachbarn so bestätigt.

gw

4. Januar 2018

Ernüchternde Hinterlassenschaft der Sylvesternacht auf einem öffentlichen Parkplatz im Beckersbergring
Ernüchternde Hinterlassenschaft der Silvesternacht auf einem öffentlichen Parkplatz in einer zentral gelegenen Ulzburger Reihenhaussiedlung

Trotz des schlechten Silvesterwetters haben Henstedt-Ulzburgs Bürger auch in diesem Jahr wieder kräftig in die Tasche gegriffen und für ein grandioses Feuerwerk zur Jahreswende gesorgt.

Noch im letzten Jahr kam es zu Silvester durch Feuerwerkskörper und roher Gewalteinwirkung zu vielen Sachbeschädigungen. So wurden z.B. Hundkotbeutelspender regelrecht gesprengt und Mülleimer aus ihren Verankerungen getreten. Ein unrühmliches Highlight erlebte die Gemeinde dabei noch vor drei Jahren: damals wurde sogar eine Telefonzelle im Ortszentrum durch illegale Sprengkörper völlig zerstört.

In diesem Jahr scheint die Gemeinde jedoch deutlich schadfreier ins Neue Jahr gekommen zu sein. Zwar sind die üblichen böllerzündenden Grüppchen durch die Gemeinde gezogen, aber mehr als Müll und Schwarzpulvergeruch hinterließen sie offensichtlich nicht: Im Lagebericht der Kreis-Polizei zur Neujahrsnacht wird die Großgemeinde mit keinem Wort erwähnt.

Ganz ohne Folgen bleibt die Böllerei aber trotzdem nicht. Bleiben dem sogenannten Kehraus doch manche Verursacher gern fern. So müssen neben zum Teil unbeteiligten Anwohnern auch die Mitarbeiter des Bauhofes die Hinterlassenschaften der Silvesternacht beseitigen.

Einen ruhigen Jahreswechsel erlebten auch die Kameraden der Henstedt-Ulzburger Freiwilligen Feuerwehr, die sich zur üblichen Silvesterbereitschaft im Gerätehaus in der Maurepasstraße einfanden. Sie mussten zu nur vier kleineren Einsätzen ausrücken, die im Wesentlichen auch nur vorbeugenden Charakter hatten.

gw

  1. Januar 2018

Beckersbergstraße Höhe Olzeborchschule kurz vor Schulbeginn - Sicherheitsabstand zum rollenden Verkehr ist illusorisch
Beckersbergstraße Höhe Olzeborchschule kurz vor Schulbeginn – Sicherheitsabstand zum rollenden Verkehr ist illusorisch

Wer zwischen Weihnachten und Silvester morgens zur Arbeit fährt, genießt die freie Fahrt auf Henstedt-Ulzburgs Straßen. Viele Alteingesessene fühlen sich sogar an vergangene Zeiten erinnert, als die Straßen der Großgemeinde noch staufrei genutzt werden konnten.

Ausgelegt auf den damaligen Verkehr und die Einwohnerzahl, wurden die Hauptverkehrsachsen im Wesentlichen in den 1960er und 70er Jahren angelegt. Für seinerzeit gut 12.000 Einwohner, die den Krämer um die Ecke bequem zu Fuß erreichen konnten, waren schmale Gehwege zeitgemäß und völlig ausreichend. Wer mit dem Fahrrad fuhr, nutzte die ohnehin durch Autoverkehr wenig befahrenen Straßen der Gemeinde. Und wer ein Auto hatte, parkte dieses stets auf dem eigenen Grundstück.

Heute sieht es ein wenig anders aus: Neben der deutlich gestiegenen individuellen Mobilität, hat sich die Einwohnerzahl Henstedt-Ulzburgs innerhalb von etwa 40 Jahren verdoppelt. Die Krämer um die Ecke gibt es nicht mehr, die durch den Supermarkt auf der grünen Wiese abgelöst wurden. Auch zur Post oder Bank müssen nach diversen Filialschließungen weitere Wege in Kauf genommen werden. Gleichauf stieg der Anteil älterer Menschen kontinuierlich, die die mittlerweile erforderliche Mobilität aus gesundheitlichen Gründen hinter das Lenkrad verlegen müssen. Und auf den Straßen, die eigentlich dem fließenden Verkehr dienen sollten, sind parkende Autos mittlerweile schon ortsbildprägend.

Alles in allem hat Henstedt-Ulzburg in allen Punkten deutlich zugelegt. Nur das Straßen- und Wegesystem scheint vor 40 Jahren vielfach stehengeblieben zu sein. Die wenigen Durchgangs- und Verbindungsstraßen wie beispielsweise die Hamburger Straße, Maurepasstraße, Beckersbergstraße, Kirchweg in Ulzburg oder die Kisdorfer Straße in Henstedt. Sie alle ächzen nicht nur unter der täglichen Blechlawine, sondern werden letztlich auch den modernen Anforderungen einer städtisch geprägten und zersiedelten Großgemeinde längst nicht mehr gerecht. Insbesondere die antiquierten schmalen Geh- und Radwege fallen dabei mit Breiten von teilweise nicht einmal 1,50 Meter Breite auf.

Am meisten zu leiden haben die Jüngsten der Gemeinde unter der vermeintlichen Straßenenge. Darauf angewiesen, ihre Ziele zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen, wird es für Kinder und Jugendliche besonders zur „Schul-Rushhour“ schon mal eng. So drängen sich über 3.000 Schülerinnen und Schüler zwischen 07:10 und 07:40 Uhr Ranzen an Ranzen an Henstedt-Ulzburgs dicht befahrenen Straßen und auf engen, lichtarmen Wegen.

Zumindest die sogenannten Helikoptereltern brauchen da nicht lange nach Gründen zu suchen, ihre Kinder per Familienkutsche risikoarm über Henstedt-Ulzburgs verstopfte Vintage-Straßen zur Schule zu bringen. Letztlich aber auch probat, wenn man bedenkt, dass durch innerörtliches Wachstum zukünftig immer mehr Verkehr aus Henstedt-Ulzburgs Bauch herausquellen wird.

Gernot Willsch

29. Dezember 2017

Gut zu sehen was war und was wird - klotzige Innenverdichtung im Kirchweg
Gut zu sehen was war und was wird –  Innenverdichtung im Kirchweg

Besonders im Ortsteil Ulzburg wird es immer unruhiger und enger. Fast im Eiltempo werden innenverdichtende Bebauungspläne rund um das Rathaus umgesetzt. Grundstücke mit Einzelhausbebauung wechseln dort für hohe sechsstellige Summen die Besitzer. Ob im Kronskamp, im Kirchweg, an der Hamburger Straße, oder der Lindenstraße. Überall wird alter Einzelhausbestand durch Mehrfamilienhäuser ersetzt. Dabei wird auch die sogenannte Grundflächenzahl (GRZ) fast exzessiv ausgereizt: mitunter dürfen 80% der vorhandenen Grundstücksfläche bebaut werden.

Auffällig ist dabei die rege Bautätigkeit im engen Kirchweg. Dort schießen großflächig neue Mehrfamilienhäuser regelrecht wie Pilze aus dem Boden. Kaum fertiggestellt, rückt bereits auf dem Nachbargrundstück die Abrisskolonne an, um Platz für eine riesige, bis an die Grundstücksgrenzen ausgedehnte Baugrube zu schaffen. Flächenschonende Innenverdichtung nennt sich das.

Natürlich wird auf diese Weise dringend benötigter Wohnraum in der Region geschaffen. Dass der Bedarf vorhanden ist, zeigt letztlich auch ein Blick auf den sehr übersichtlichen Henstedt-Ulzburger Immobilienmarkt.

Ein Ende des innerörtlichen Wachstums ist auch nicht abzusehen. So müht man sich inständig, weitere große Grundstücke in Kernbereichen zu sichten, um diese einer deutlich verdichteten Wohnbebauung zuzuführen. Erst Ende November hatten Stadtplaner im Rahmen von Ortsteilspaziergängen  recht anschaulich dargestellt, was möglich ist. Dabei wurde stets darauf hingewiesen, dass alles nur Theorie sei.

Der Theorie entgegen stehen jedoch bereits geschaffene Fakten in Form reger Bautätigkeit, diverser positiv beschiedener Bauvoranfragen und Bauanträge in den betrachteten Gebieten. Ob es nun freie oder bereits bebaute Grundstücke sind, auf denen Wohnraum geschaffen werden soll – sie haben alle eines gemeinsam: sie liegen in zentralen Bereichen und werden noch mehr Verkehr auf Henstedt-Ulzburgs ächzende Straßen bringen.

Letztendlich dürfte die Botschaft aus dem Rathaus lauten: In Henstedt-Ulzburgs wird es deutlich enger, als es ohnehin schon ist.

Gernot Willsch

16. Dezember 2017

Mitteilung des ADFC Henstedt-Ulzburg

Dass Radfahren gesund und belebend ist, weiß fast jeder. Weniger bekannt ist, dass der Gesundheitseffekt erst bei regelmäßigem und ganzjährigem Radfahren eintritt. Daher wirbt auch der Henstedt-Ulzburger Ortsverband des ADFC für das Radfahren im Winterhalbjahr.    

 Ganzjahresradler sind seltener krank und besser drauf

Arbeitnehmer, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, sind durchschnittlich zwei Tage pro Jahr weniger krank, als Auto- und ÖPNV-Nutzer. Das hat die Studie „Mobilität und Gesundheit“ von EcoLibro und der AG Mobilitätsforschung der Universität Frankfurt ergeben. Dabei ist es für die Gesundheit besonders günstig, wenn man sich ganzjährig für das Fahrrad entscheidet. Reine „Sommerradler“ sind genauso häufig krank, wie Autofahrer und ÖPNV-Nutzer, nämlich etwas mehr als 5 Tage im Jahr. Auch auf den Body-Mass-Index (BMI) wirkt sich der aktive Arbeitsweg positiv aus: Ganzjahres-Radler haben einen durchschnittlichen BMI von 24, Autofahrer dagegen liegen bei 26. Forscher haben außerdem nachgewiesen, dass bei Ganzjahresradlern das Wohlbefinden am höchsten ist – sie haben einen „Well-Being-Score“ von 61 im Vergleich zu 55 bei den Autofahrern und 52 bei den ÖPNV-Nutzern.

 ADFC-Tipps für clevere Rad-Bahn-Kombinierer

Laut Studien des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung ist der durchschnittliche Pendler-Weg knapp 17 Kilometer lang. Bei solchen oder längeren Distanzen empfiehlt der ADFC im Winter für die Hauptstrecke die Nutzung von Bus oder Bahn. Das Fahrrad ist dann die perfekte Ergänzung für die erste und die letzte Meile. Viele Fahrradpendler nutzen für dieses Modell zwei Räder: Eins am Heimatort und das zweite am Arbeitsort. Wettergeschützte Fahrradabstellanlagen an den Bahnhöfen und beim Arbeitgeber sind essenziell, damit diese sogenannte „multimodale Mobilitätskette“ funktioniert. Denn nasse Sättel sind unangenehm, tiefgekühlte Schlösser funktionieren nicht und eingefrorene Bremsen sind gefährlich. Einen Selbst-Check für Arbeitgeber, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Radpendeln motivieren wollen, gibt es auf www.fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de. Eine Alternative zum Zweitrad ist die Nutzung von Leihrädern, die es mittlerweile in vielen Städten gibt, etwa von Nextbike oder Call-a-bike.

Erstrad, Zweitrad, Faltrad, Leihrad, Pedelec

Die Fahrradmitnahme im ÖPNV ist in Deutschland leider oft nur begrenzt möglich und mit Unannehmlichkeiten verbunden. Der ADFC empfiehlt Radpendlern daher, diese Möglichkeit eher als Ausnahme zu nutzen, beispielsweise bei unerwarteten Niederschlägen oder Pannen. Eine gute Alternative ist ein Faltrad, das in der Bahn auf Koffergröße zusammengeklappt werden kann und nicht auf einen freien Platz im Fahrradabteil angewiesen ist. Arbeitswege bis etwa fünf Kilometer sind auch für weniger gut Trainierte meist unproblematisch auf dem Rad zurückzulegen. Bei Wegelängen zwischen fünf und 15 Kilometern kann man über E-Motor-Unterstützung vom Pedelec nachdenken. Weil in den Stoßzeiten ohnehin die meisten Straßen verstopft und die Parkplätze überfüllt sind, ist die Alternative zum Auto fast immer auch die schnellere Variante.

Licht an, Druck raus

Wegen der schlechteren Sichtverhältnisse im Winterhalbjahr sollte man das Licht schon bei Dämmerung einschalten. Die neuesten Beleuchtungsvorschriften sowie Tipps zum Winterradfahren gibt es auf den ADFC-Technikseiten. Der ADFC empfiehlt eine möglichst wartungsfreie Lichttechnik: Nabendynamo, LED-Frontscheinwerfer und LED-Rücklicht – am besten mit Standlicht. Kontrastreiche Kleidung und zusätzliche Reflektoren an Jacke, Hose oder Helm sind ein weiteres Sicherheitsplus. Ohren, Hände und Füße sollte man warmhalten, sich insgesamt aber nicht zu dick einpacken, denn der Körper erwärmt sich durch die Bewegung. In der kälteren Jahreszeit muss man mit Rutschfallen durch feuchtes Laub oder überfrierende Nässe rechnen. Deshalb: Morgens lieber etwas früher losfahren, Tempo anpassen – und abrupte Schlenker oder scharfe Bremsmanöver vermeiden. Spikes und Winterreifen sind eher etwas für Experten. Mit gut profilierten Ganzjahresreifen kommt man auch ohne Reifenwechsel durch den Winter. Tipp vom Profi: Wenn man etwas Druck aus den Reifen lässt, verbessert man die Griffigkeit auch bei Schnee.

Appell an die Städte: Radwege räumen!

Aber selbst motivierteste Fahrradpendler kommen an ihre Grenzen, wenn Radwege nicht geräumt – oder sogar als Ablagefläche für den Schnee von der Fahrbahn missbraucht werden. Diese Praxis ist leider keine Seltenheit, wie eine Umfrage des ADFC München im vergangenen Winter ergeben hat. Radwege müssen mindestens mit gleicher Priorität geräumt werden wie Autospuren, so die Forderung des ADFC.

H-UN

15. Dezember 2017

 

Kathrin Grawitter, Merline Wünsche, Tina Genz und Marleen Kadenbach freuen sich auf viele spendenfreudige Besucher
Kathrin Grawitter, Merline Wünsche, Tina Genz und Marleen Kadenbach freuen sich auf viele spendenfreudige Besucher

Mit einer Sonderaktion wollen die FROGS-LADIES und der SVHU HANDBALL das Jahr 2017 ausklingen lassen.
Am Samstag, den 16.12.2017 erwartet das Team um Trainer Sven Rusbült und Co.-Trainer Frank Hamann den TSV Travemünde zum letzten Heimspiel des Jahres in der 3. Liga Nord. Nach einer knappen Niederlage in der buchstäblich letzten Sekunde eines dramatischen Auswärtsspiels beim Spitzenreiter HC
Frankfurt Oder will das Team unbedingt wieder doppelt punkten und damit seinen Fans etwas unter den Baum legen.

Mit dem letzten Spiel des Jahres wollen die FROGS-LADIES aber auch die Initiative „Mützen gegen Blutkrebs“ unterstützen. Die Henstedt-Ulzburger Initiative sammelt gemeinsam mit dem Spendenverein „verspenderisch.de“ für eine Henstedt-Ulzburger Familie, deren Kind vor kurzem eine schlimme Diagnose gestellt wurde. Mit der Sammelaktion wollen die Initiativen die Familie nun unterstützen und helfen, dass besonders in der ersten Zeit ein wenig Entlastung geschaffen werden kann. Vor, während und noch etwas nach dem Spiel wird „Mützen gegen Blutkrebs“ im Foyer der Sporthalle am Alstergymnasium handgefertigte Mützen anbieten. Der Erlös geht in voller Höhe an die betroffene Familie. Die FROGS-LADIES werden nach dem Spiel zu einer amerikanischen Versteigerung bitten. Objekt der Begierde ist dann ein original Torwart-Jersey von Merline Wünsche, Nummer 1 zwischen den Pfosten des Drittligisten.

„Wir tragen den Namen der Gemeinde Henstedt-Ulzburg mit unserem Logo auf der Brust und möchten uns gerne solidarisch zeigen und helfen. Deshalb haben wir auf den Aufruf auch sofort reagiert. Wir hoffen, dass es uns mit dieser Aktion ein Stück weit gelingt dazu beizutragen, der betroffenen Familie in ihrer Situation ein wenig zu entlasten. Dabei setzen wir auch auf unsere Fans und die Mitglieder des SVHU während des Spiels in eigener Halle und hoffen auf eine tolle Atmosphäre und fleißige Bieter“, sagt Abteilungsleiter Wulf Winterhoff. „Vielleicht legen wir ja auch noch etwas drauf!“

Das Torwart-Jersey soll direkt nach dem Spiel noch auf dem Spielfeld „amerikanisch“ versteigert werden. Das Team wird dabei auf der Tribüne stehen und hoffentlich fleißig die Gebote einsammeln, die dann direkt im Anschluss im vollen Umfang in die Hände von „Mützen gegen Blutkrebs“ übergeben werden. Das Startgebot wird bei 5,00 € liegen. Bei einer amerikanischen Versteigerung zahlt jeder Bieter für sein Gebot immer 5,00 €.
Geboten wird solange, bis niemand mehr mitbieten möchte und der Zuschlag mit dem klassischen „zum ersten, zum zweiten und zum dritten an den letzten Bieter geht. Selbstverständlich wird Merline auf Wunsch des glücklichen Meistbietenden auch ihr Autogramm auf das Jersey setzen.

Das Spiel gegen den TSV Travemünde wird um 18:00 Uhr angepfiffen. Die Halle ist ab 17:00 Uhr geöffnet. Die FROGS-LADIES hoffen trotz Weihnachtsmärkten und Frauen Handball-WM auf ein volles Haus beim Derby gegen die Konkurrenz aus dem Ostseebad Travemünde.

H-UN

11. Dezember 2017

Abendlicher "Kamineinsatz" der Freiwilligen Feuerwehr Anfang November im Kronskamp
Ende November im Kronskamp: Abendlicher „Kamineinsatz“ der Freiwilligen Feuerwehr 

Jetzt, wo die Tage kürzer und die Nächte länger werden, freut sich derjenige, der einen Kamin besitzt: den Tag gemütlich bei einem Glas Rotwein, den Blick in das heimelich prasselnde Feuer gerichtet, ausklingen lassen. Was gibt es Schöneres?
Doch Obacht! In dieser romantisch anmutenden Feierabendkulisse kann sich eine lebensgefährliche Gefahr verstecken. Nicht riechbar und unsichtbar kann sich Kohlenmonoxid, kurz CO, rasend schnell zu einer tödlichen Gefahr ausbreiten!
Geschätzten Zahlen zu Folge, fallen jährlich bis zu 3000 Personen dem sogenannten „Leisen Tod“ zum Opfer, wovon 1/3 die über die Atemwege erfolgte Vergiftung nicht überleben.

Aber wie entstehen CO-Vergiftungen überhaupt?
Gerade in der kalten Jahreszeit, wenn Kaminöfen befeuert werden, entsteht diese Gefahr.
Wer nach dem Motto „Viel hilft viel“, seine eigenen vier Wände beheizt, läuft schon hier unwillkürlich Gefahr, Kohlenmonoxid bei unzureichender Luftzufuhr im Übermaß entstehen zu lassen, dass sich dann nur zu gern in den Wohnräumen ausbreitet.

Deshalb ist hierbei ausreichende Abluft wichtig!
Grundsätzlich ist es immer besser, besonnen zu heizen, damit der ungestörte Feierabend kein böses Ende nimmt. Falls doch mal ein Scheit Holz mehr auf dem heimischen Feuer landet, sollten Sie sicher sein, dass es auch ausreichend „Luft“ ziehen kann, damit die gesamte Abluft entweichen kann.

Die regelmäßige Kaminwartung durch Ihren Schornsteinfeger vor jeder anstehenden Heizperiode ist dabei in jedem Fall empfehlenswert. Achten Sie bitte auch gerade bei älteren Angehörigen oder Mitmenschen auf ein richtiges Beheizen.
Die häufigsten Anzeichen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, sowie Kurzatmigkeit. In diesem Fall ist schnellst möglich die frische Luft aufzusuchen. Auch ist ein gutes Durchlüften aller Räumlichkeiten notwendig, um einen Luftaustausch herbeizuführen. Das Aufsuchen eines Arztes ist ebenfalls und unbedingt empfehlenswert.

Übrigens können Kohlenmonoxid-Warngeräte zu einer erheblichen Sicherheit beitragen. Diese werden schon für kleinere, zweistellige Beträge im Fachhandel angeboten. Analog zu den gängigen Rauchmeldern können sie leicht an Decke oder Wand befestigt werden. Bei Gefahr ertönt ein Signalton.

H-UN

5. Dezember 2017

Viele Plätze frei, aber dennoch beschlussfähig - Der Sozial-, Senioren- und Gleichstellungsausschuss
Viele Plätze frei, aber dennoch beschlussfähig – Der Sozial-, Senioren- und Gleichstellungsausschuss

Vergangene Woche präsentierte der gemeindliche Flüchtlingskoordinator dem Sozial-, Senioren- und Gleichstellungsausschuss Zahlen, Daten und Fakten.

Demnach leben zurzeit in Henstedt-Ulzburg etwa 424 Flüchtlinge. Noch am Anfang des Jahres waren es 403.  Das entspricht einem Anstieg der im Ort gemeldeten Flüchtlinge innerhalb eines Dreivierteljahres von 5,2 %. Im Vergleich zum zweiten Vorjahreshalbjahr sind es sogar gut 15 % Menschen mehr, die aus weltweiten Kriegs- und Krisengebieten nach Henstedt-Ulzburg kamen. Allerdings war für das Jahr 2017 mit deutlich mehr Flüchtlingen gerechnet worden: bis jetzt kamen nur 56, statt prognostizierter 100. Auch für das kommende Jahr geht die Verwaltung von einer ähnlichen Aufnahmequote aus.

Von den insgesamt 424 in Henstedt-Ulzburg lebenden Flüchtlingen waren Ende Juni 341 in sogenannten Notunterkünften der Gemeinde Henstedt-Ulzburg untergebracht. Diese befinden sich überwiegend im Ortsteil Ulzburg. Allein 175 Personen wohnten demnach zur Jahresmitte, verteilt auf 35 Reihenhäuser, im Beckersbergring.

Auch wenn zurzeit noch viele Einzelbelegungsbetten frei sind, gibt es jedoch große Probleme bei der Unterbringung von Familien. Allein in acht Fällen wurde bereits Familiennachzug angekündigt. Für diese auf dem ohnehin extrem schwierigen Henstedt-Ulzburger Immobilienmarkt Wohnraum zu akquirieren, wird von der Verwaltung mit großen Sorgenfalten betrachtet.

Anzunehmen ist somit, dass dabei aus der Not heraus wieder auf den Beckersbergring geschielt wird. Bedingt durch die Abrisspläne der Eigentümerin SOKA-Bau, finden sich in dem Quartier immer wieder recht schnell Unterbringungsmöglichkeiten.

Gernot Willsch

4. Dezember 2017

Steuert zurzeit ohne Kapitän durch schwierige Gewässer - Grundschule Ulzburg
Steuert zurzeit ohne Kapitän durch schwierige Gewässer – Grundschule Ulzburg

In seiner jüngsten Sitzung sprach sich der Kinder- und Jugendausschuss für den Ausbau des Ganztagsbetreuungsangebotes an den gemeindlichen Schulen aus.

Auf Antrag der BFB-Fraktion sollte zunächst die Grundschule Ulzburg um das Angebot einer offenen Ganztagschule erweitert werden. Nach Erläuterungen der Verwaltung war jedoch schnell klar, dass eine Umsetzung an der Schule nicht möglich ist: die Grundschule klagt nicht nur über erhebliche Personalprobleme, sondern ihr fehlt zurzeit sogar eine Schulleitung. Demnach sei Schulleiterin Annegret Kelber nachhaltig erkrankt. Die Erkrankung soll so schwer sein, dass von einer dauerhaften Neubesetzung der Position auszugehen ist. Auch ist der Stuhl der stellvertretenden Schulleitung an der Ulzburger Grundschule verwaist: die Konrektorenstelle ist aktuell unbesetzt. Kommissarisch wird die von ca. 290 Schülern besuchte Grundschule aus dem 15-köpfigen Lehrkörper notdürftig gelenkt.

Trotz der niederschmetternden Nachrichten aus der Ulzburger Lehranstalt zeigt sich Ausschussvorsitzende und BFB-Mitglied Doris Dosdahl entschlossen, die Idee ihrer Wählergemeinschaft dann wenigstens an anderen Schulen der Gemeinde umzusetzen. So sollen zunächst Gespräche mit der Grundschule Rhen und der Lütten School in Ulzburg-Süd erfolgen. Dabei will man deren Bedarf und auch Möglichkeiten hinsichtlich der Umsetzung einer Offenen Ganztagsschule abklopfen.

Allerdings dürfte Dosdahl sicher nicht auf begeisterte „Hurra-Schreie“ stoßen. Sind schließlich die dünnen Personaldecken an den Schulen, wie auch im gesamten sozialpädagogischen Bereich, seit Jahren bekannt.

Als einzige Henstedt-Ulzburger Grundschule bietet übrigens bisher die Olzeborchschule seit mehreren Jahren die Möglichkeit einer schulischen Nachmittagsbetreuung an. Aber auch den Schülern der dort angegliederten Gemeinschaftsschule werden nach offiziellem Schulschluss noch diverse Kurse angeboten.

gw

3. Dezember 2017

Hier soll der Kindergarten gebaut werden
Hier soll der Kindergarten gebaut werden

Wie die Henstedt-Ulzburger Nachrichten berichteten, erhielt der Kreisverband Segeberg des Deutschen Roten Kreuzes den Zuschlag für die Trägerschaft einer neuen Kita auf dem bisherigen Minigolfplatz an der Gemeinschaftsschule Rhen im Schäferkampsweg.

Voll durchdacht präsentierte am Montagabend nun die Planungsriege des DRK im Henstedt-Uzburger Kinder- und Jugendausschuss ihre Vorstellungen zur Errichtung eines weiteren Kindergartens für den Ortsteil Rhen. Der Bau soll in zweigeschossiger Bauweise errichtet und mit einem Pultdach versehen werden. Ein Fahrstuhl, sonnensegelüberspannte großzügige Balkone, sowie ein 60 Quadratmeter großer Vielzweck-Eingangsbereich runden das Gebäude ab. Energetisch wird der sogenannte KfW-70-Standard angestrebt.

Rund 2,5 Millionen Euro nimmt das DRK zur Umsetzung des Projekts in die Hand. Trotz der großen Summe sprach Architekt Rolf Kuhfeld von einem engen Budget und schielte dabei auf optische Abstriche, wie den Verzicht auf eine harmonische Klinkerfassade.

Dem bereits akribisch ausgearbeiteten Projektzeitplan folgend, soll der erste Spatenstich voraussichtlich im Juni kommenden Jahres erfolgen. Der Startschuss für die endgültige Inbetriebnahme der Kita ist dann, pünktlich zum neuen Kindergartenjahr, für August 2019 angepeilt.

„Eine runde Vorstellung“, wie CDU-Fraktionschef Sven Oldag begeistert meinte. Das dürften wohl auch die anderen anwesenden Ausschussmitglieder gedacht haben:  der sonst übliche Fragenregen zu solchen Projekten aus der Politrunde blieb diesmal jedenfalls aus.

gw

29. November 2017

Stolz unterm neuen Schild: Timo Scholle, Dirk Asmus, Gemeindewehrführer Jan Knoll, Leo Schäfer, Dirk Rohlfing, André Schneider, Bernd Utecht (v.l.)
Stolz unterm neuen Schild: Timo Scholle, Dirk Asmus, Gemeindewehrführer Jan Knoll, Leo Schäfer, Dirk Rohlfing, André Schneider, Bernd Utecht (v.l.)

Was lange währt, wird endlich gut: Über nahezu jedem Dorffeuerwehrhäuschen steht es geschrieben: „Freiwillige Feuerwehr“. Nur die Henstedt-Ulzburger Wache stand bisher quasi oben ohne da. Doch dieser nackte Zustand ist nun zur Freude der rund 200 freiwilligen Brandbekämpfer Geschichte. In großen Lettern und bei Dunkelheit mit LEDs beleuchtet, prangt jetzt auch ein Schriftzug über den Garagentoren der Löschfahrzeuge an der Maurepasstraße.

Realisiert werden konnte das Projekt letztlich durch Spenden:  lediglich 1.000 Euro spendierte die Gemeinde. Dirk Rohlfing (BFB), Timo Scholle, Leo Schäfer (beide CDU), sowie Dirk Meissner (WHU) legten aus eigener Tasche  einen vierstelligen Betrag obendrauf, um eine angemessene Beschilderung zu ermöglichen.

Besonders Timo Scholle war es ein besonderes Bedürfnis hier zu helfen. So berichtete er dankbar davon, wie vor einigen Jahren die Feuerwehrkameraden seinen unter Wasser stehenden Keller schnell und unkompliziert ausgepumpt haben. Dafür haben die freiwilligen Helfer ihm keinen Cent in Rechnung gestellt. „Jetzt hier zu helfen, war somit für mich eine Herzensangelegenheit“, so Scholle.

Der stellvertretende Gemeindewehrführer Dirk Asmus sieht in der Beschilderung auch eine aufklärende Funktion. „Viele Bürgerinnen und Bürger glauben, dass wir eine Berufsfeuerwehr sind, und treten somit auch mit einer falschen Erwartungshaltung an uns heran“, so der freiwillige Feuerwehrmann.

Gernot Willsch

27. November 2017