Nach nur zwei Jahren: Ampel vor CCU-Zufahrt wird auf den Prüfstand gestellt

Der Verkehr steht auf der Hamburger Straße - aber aus der Tiefgarage kommt nichts
Blick auf die CCU-Ampel

Im November 2015 wurde die von der Gemeinde unterhaltene Ampelanlage an der City-Center-Zufahrt in Betrieb genommen. Die Errichtung einer zusätzlichen Ampel kurz hinter dem neuralgischen Knotenpunkt auf der Hamburger Straße in Höhe Beckersbergstraße wurde seinerzeit bereits misstrauisch beäugt. Wurden schließlich kurz zuvor die Ampelschaltungen auf Henstedt-Ulzburgs Hauptverkehrsachse hinsichtlich einer „Grünen Welle“ aufwendig optimiert.

Dass sich die Signalanlage tatsächlich auch nicht nahtlos in den vorhandenen Ampelkanon einfügt, müssen Autofahrer besonders in den Stoßzeiten immer wieder schmerzlich feststellen. Während beispielsweise morgens der Berufsverkehr auf dem zentralen Nadelöhr tobt, schaltet die Ampel auch dann auf Rot, wenn niemand abbiegen will und bremst den mühselig erreichten Verkehrsfluss regelmäßig wieder aus.

Diesem Umstand hat sich nun die WHU in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses  gewidmet. In einem Antrag wurde die Verwaltung gebeten zu prüfen, ob die Ampelanlage vor dem CCU erforderlich ist oder sie zumindest verkehrsabhängig geschaltet werden kann.

Die Wählervereinigung begründete ihren Antrag damit, dass in den Morgenstunden bis 09:30 Uhr und in den späten Abendstunden nur eine geringe Nutzerzahl festzustellen sei. Die Zufahrt zum CCU und und zum Markplatz werde zu diesen Zeiten nur von einem Fahrzeug pro Minute beansprucht.

Gegenwind erhielt die WHU lediglich aus der Verwaltung. So beäugte Bauamtsleiter Jörn Mohr dabei kritisch die mit einer Prüfung verbundenen Kosten. Anders sah das aber Ausschussmitglied und FDP-Landtagsabgeordneter Stephan Holowaty, der den Antrag der WHU ausdrücklich begrüßte. Er sehe keine unverhältnismäßigen Kosten, die entstehen könnten. Auch für ihn „ist die Ampel nicht in die Grüne Welle synchronisiert“, so der ebenfalls bestens mit der Ulzburger Ampelei vertraute und ortsmittig ansässige Holowaty.

Der Antrag wurde durch den Ausschuss einstimmig angenommen. Inwieweit nun die gemeindliche Verwaltung in Anbetracht ihrer umfänglichen, städtischen Aufgaben in der Lage sein wird, den WHU-Antrag auch zeitnah zu bearbeiten, bleibt abzuwarten. Gegebenenfalls verhält sich die Bearbeitung wie zurzeit das Wetter: Bei Frost bleibt der Schnee liegen, andernfalls versickert er im Boden.

Gernot Willsch

19. Januar 2018

11 thoughts on "Nach nur zwei Jahren: Ampel vor CCU-Zufahrt wird auf den Prüfstand gestellt"

  1. Montag früh … Norderstedter Richtung Rhen … Jetzt will man den Blödsinn mit der Stauampel wohl durchziehen? Traurig. Am Besten Einmündung Dammstücken auch noch ’ne Ampelkreuzung draus machen. Keiner, der sich da austoben möchte?

    1. Hallo Herr Barckmann ! Fall Sie im Dezember die Aufgabe von „CDU aktuell“ nicht gelesen haben sollten: am Ende erscheint ein Beitrag von Herrn Jens Müller, der an der Einmündung Dammstücken / Norderstedter Straße auch einen Kreisverkehr bauen lassen möchte.
      Falls der Plan den Verkehr durch die von Ihnen so bezeichnete „Stauampel“ an der Einmündung Norderstedter Straße / Kiefernweg wirklich umgesetzt wird und der Verkehr sich dann weiter über die Einmündung im Bereich der Fa. CEMEX verlagert, an der Einmündung Kiefernweg / Hamburger Straße (Abbiegespur viel zu kurz nach links) wird sich dann ein neuer und noch längerer Stau an der Kreuzung der S-H-Straße / Hamburger Straße bilden – also auf dem Gebiet von Norderstedt, bilden.
      Schon heute in den Hauptverkehrszeiten, bilden sich lange Schlangen von Linksabbiegern aus Richtung HU kommend. Kritisch wird es, wenn LKW-Züge aus HU dann links abbiegen wollen auf die S-H-Straße. Aber soviel Übersicht hat man hier nicht.
      Kluge Verkehrskonzepte sehen anders aus. Wir leben im Zeitalter der Globalisierung. Aber hier wird noch vielfach gedacht wie von 100 Jahren.
      Die bewußte Verhinderung der Umgehungsstraße rächt sich jetzt.
      Es wird vermieden mit den Nachbarn gemeinsam zukunftsfähige Konzepte zu entwerfen.
      HU wächst durch Wohnbebauung und Gewerbe, demnächst verstärkt zur Freude der Nachbarn als Super-Logistik-Center. Die Nachbarorte entwickeln sich auch weiter sowohl in Gewerbe als auch in Wohnbebauung. Es regiert Konkurenzneid (die Nachbarn könnten uns ja den Rang ablaufen…..) – für mich kindlich gedacht.
      Die Hauptverkehrsachsen Nord-Süd in HU haben, abgesehen von einigen Abbiegespuren, noch das Volumen von 1920 hinsichtlich der Anzahl der Richungsfahrbahnen – nämlich jeweils eine Spur. Bushaltebuchten bringen auch nicht die Lösung.
      Alte Pläne vor 100 Jahren zeigen eine Verlängerung der Langenhorner Chaussee über die Trasse der S-H-Straße gern Norden, in Weiterführung hier in HU-Ost.
      Es entstand der Begriff Aufbauachse Nord.
      Hoffentlich bleiben alle Eltern hier im Ort ruhig und unbesorgt wenn die Vekehrsflut noch weiterhin sich steigert im Ort verkehrend oder im transit zu den Umliegegemeinden.
      Kinder haben ja bekanntlich keine Bremse. Besoderns wenn sie sich im Freundeskreis bewegen von A nach B im Ort und an Gefahrenpunkten die Wege und Straßen benutzen.

      1. Hallo Herr Michelsen! Danke für Ihre Ausführungen. Die „CDU-aktuell“ gehört allerdings zu einem der Blättchen, die bei mir leider ungelesen in der großen Blauen ganz unten verschwinden.

  2. Wer als Fußgänger die Ampelanlage an der Einmündung Kadener Chaussee / Hamburger Straße nutzt muß schon sehr sportlich und ohne Rollator sein.
    Die Fußgänger-Grünphase zum Überqueren der Hamburger Straße ist viel zu kurz. Im normalen Schritt-Tempo schafft man nur die halbe Wegstrecke.
    Wer hat das denn so geschaltet und abgenommen……

  3. Es schon ein wenig peinlich.
    Da wird in H-U mal wieder an den Ampeln herumgeschraubt und gehofft, dass der Verkehr dadurch besser durch den Ort fließt. Ein Allheilmittel für den stockenden Verkehr.
    Entweder wird den Fußgängern eine ausreichende Grünphase zur Querung den Hamburger Straße genommen oder aber die Grünphase in Fahrtrichtung einfach frech auf wenige Sekunden abgeschnitten. Ohne ein wirkliches Verkehrskonzept und das Reduzieren von Fahrten mit dem PKW kann es eigentlich keine Besserung geben. An genialen Ideen mangelt es wirklich nicht. Zur gleichen Kategorie zählen auch die tollen Fußgängerinseln, auf welche man sich retten kann, weil man ja sonst die Straße nicht in einem Rutsch überqueren kann.Tolle Erfindung. Man wünscht sich die Zebrastreifen zurück.

  4. Danke für den sachlichen Beitrag.
    Die WHU hat auch bzgl. der Ampelanlage in Henstedt einen Antrag gestellt.
    Die Ampel vor dem Henstedter Hof ist der Stein des Anstoßes und kann im Notfall auch die Zu- und Abfahrten zur / von der Feuerwehr zu weiteren Verzögerungen führen.
    Es ist nämlich festzustellen, dass sich durch diese Ampelanlage der Verkehr oft im Kreisel bis weit in die Norderstedter Straße und auch in die Dorfstraße staut. Der Kreisel dann verstopft ist.
    Der Abbiegeverkehr in / aus dem Neuen Weg ist aber nach unseren Beobachtungen sehr gering.
    ….
    Die WHU möchte untersuchen lassen, ob eine „verkehrsabhängige Schaltung der Ampelanlage zu einer Verbesserung der Durchfahrtsituation in Henstedt führt“.
    Die Verwaltung informierte, dass die Anlage “ Verkehrsabhängig“ geschaltet sei.
    Ich habe dann mit Blick auf die tatsächliche Probleme- wie oben beschrieben- scherzhaft nachgefragt, ob die Ampel das auch weiß. 🙂
    Der WHU Antrag wurde einstimmig angenommen.
    ..
    Die SPD hat dazu einen Ergänzungsantrag gestellt, zu prüfen
    1. ob die Kreuzung mit der Lichtsignalanlage zurückgebaut werden kann mit dem Ziel, nur noch eine Fußgängerampel Apotheke – Netto zu erhalten;
    2. Verbot des Linksabbiegens von Fahrzeugen aus Richtung Nowatzki in den Neuen Weg. Streckenführung über die Dorfstraße;
    3. Abbiegen aus dem Neuen Weg an der Kreuzung nach rechts in Richtung Nowatzki;
    4. Umsetzung der Handlungsempfehlungen aus dem Verkehrsstrukturgutachten Maßnahme 42 – im Rahmen des Gesamtpaketes Henstedt;
    realisierbar ist,
    Die CDU hat bereits erklärt, dass es ja nur ein Prüfauftrag ist, deswegen kann sie zustimmen, einen Abbau der Ampel würde sie nicht mittragen.
    Auch dieser Prüfantrag wurde einstimmig angenommen.

    1. Hallo Herr Göttsch, das wäre dann ja in etwa das Alternativkonzept, das die FDP vor rund einem(?) Jahr vorgeschlagen hat. Ich finde es immer wieder positiv, wenn man beobachten kann, daß einige Parteien zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen können (auch in mal ganz ungewohnten Konstellationen), auch wenn sowas Zeit braucht.

    2. @Herr Göttsch / WHU / SPD / alle zustimmenden Parteien: Sehr erfreuliche Initiative! Und die Gründe liegen mehr als auf der Hand. Für mich als Bürger ohne Erkenntnisse über die kommunale Verwaltung bleibt die Frage, warum freiwillige Politiker solche Ideen einbringen müssen, und nicht die hauptberuflichen Verwaltungsangestellten? Statt dessen wird sogar schon die Prüfung abgelehnt? Nach Bürgerservice klingt das nicht!
      Wie aufwendig wird so eine Prüfung? Kommen keine Entscheidungen und Handlungen mehr zustande, weil logisch gedacht wird? Wofür muss man das prüfen?
      Irgendwann wird sich auch der oberste Chef der Verwaltung der Frage der Bürger stellen, was er zu deren Gunsten überhaupt auf den Weg gebracht hat, die Zufriedenheit der Bürger wird sich in Abstimmungsergebnissen messen lassen.
      Zur CDU: Gegen den Abbau der Ampel in Henstedt, aber für den Kreisel Kisdorfer/Bgm.Steenbock – es tut mir leid, Ihre Vostellungen von Verkehrsplanungen sind nicht nachvollziehbar, für mich sind sie sogar absurd!

  5. “ … Gegebenenfalls verhält sich die Bearbeitung wie zurzeit das Wetter: Bei Frost bleibt der Schnee liegen, andernfalls versickert er im Boden. … “ Der war gut!

    1. Herr Mohr vom Bauamt sollte doch mal sich daran erinnern, daß unter seiner fachlichen Zuständigkeit für die TG im Rathaus die Sanierung viel zu lange – und damit zu teuer, wie unser Bgm. auf einer Presserundfahrt in 2017 erläuterte – gedauert hat und den Bürger mehr Steuergelder als notwenig gewesen wären gekostet hat (rd. € 280.000,00).
      Hier die Stirn zu runzeln wegen Prüfkosten und auf der anderen Seite viel zu lange untätig in Sachen TG gewesen zu sein……seltsam. Es es gibt doch noch einen Hausmeister…..?
      Ansonsten ist man ja daran gewöhnt zu lesen, daß viele Gutachten beauftragt werden, um dann in den Schubladen Staub zu landen, bis sie nicht mehr aktuell sind.

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