„Freie Fahrt auf der Hamburger Straße„, hieß es im Mai 2011 euphorisch bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Verkehrsplaner hatten im Auftrag der Gemeinde ermittelt, dass es mit einer einfachen Umstellung der Ampelumlaufzeiten zu einem deutlich verbesserten Verkehrsfluss kommen kann. Das Konzept sah vor, der Hamburger Straße als Hauptverkehrsachse mehr Priorität vor den Nebenstraßen einzuräumen.
Auch die Gemeinde-Politiker waren mehrheitlich begeistert, beschlossen die Umsetzung, und nach letzten Feinabstimmungen wurde die optimierte Grüne Welle Ende vorigen Jahres beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) in Itzehoe zur Genehmigung eingereicht. Im Frühjahr, spätestens aber im Frühsommer sei mit der Einrichtung der neuen Grünen Welle auf der Hamburger Straße zu rechnen, hatte Bürgermeister Torsten Thormählen Ende 2011 den Lesern der Henstedt-Ulzburger Nachrichten mitgeteilt.
Jetzt ist der Frühsommer da, aber passiert ist noch nichts, aus dem Rathaus heißt es, der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr in Itzehoe habe wegen Personalmangels keine Zeit, sich der Sache anzunehmen. Kai-Uwe Schacht, Chef der Itzehoer Behörde, erklärte heute auf Anfrage der Henstedt-Ulzburger Nachrichten, dass das grundsätzlich so sein könne, schließlich betreibe auch seine Behörde Personalabbau „so dass das ein oder andere nicht immer sofort bearbeitet werden kann.“
Konkrete Angaben zum Sachstand der Bearbeitung könne aber nur der zuständige Sachbearbeiter machen. Und der nehme gerade einen Außentermin wahr.
Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten bleiben natürlich an der Sache dran, wagen aber schon mal die Prognose, dass es wohl vor dem Herbst nichts mehr werden wird mit der neuen Grünen Welle und der versprochenen „freien Fahrt“ auf der Hamburger Straße. Es sei denn, man ist hartnäckiger Europameisterschaftsmuffel und pfeift auf das Viertelfinalspiel Deutschland gegen Griechenland. Denn dann bietet sich die seltene Chance auf eine Zeitreise in die 70-Jahre. Wie damals während der Ölkrisen-Fahrverbote wird man Mühe haben, auch nur ein fahrendes Auto zu entdecken….
Christian Meeder
21. Juni 2012
Is doch schon was passiert. Als ich neulich meine Frau zum Flughafen brachte, hatte ich auf dem Rückweg in Norderstedt alle Ampeln bis auf zwei auf rot. In Henstedt-Ulzburg musste ich nur an einer Ampel warten. Ich war richtig irritiert, dass es in Henstedt-Ulzburg so gut flutschte.