„Welche Konsequenzen hat die Verwaltung aus dem September-Hinweis der Feuerwehr gezogen, im Ernstfall möglicherweise nicht rechtzeitig am Einsatzort sein zu können“, haben wir die Bürgermeisterin im Rahmen unserer Leseraktion gefragt. Dazu muss man wissen: Im September hatten Henstedt-Ulzburgs höchstrangige Feuerwehrmänner Verwaltung und Politik im gemeindlichen Feuerwehrausschuss über das Risiko zu langer Einsatzwege informiert: Mit Hilfe einer Graphik, die mittels Radien um die örtlichen Feuerwachen veranschaulicht, dass manches Gebiet an der Ortsgrenze erst nach 13 Minuten erreicht werden könne.
Aus der Antwort der Verwaltung auf unsere Anfrage geht nun allerdings hervor, dass Konsequenzen offenbar gar nicht erforderlich sind.
Denn die Vorgabe des Innenministeriums, innerhalb von 10 Minuten am Einsatzort zu sein, werde im Gemeindegebiet im Regelfall eingehalten, erklärten Amtsleiter Jens Richter und Ordnungsamtsmitarbeiter Norbert Scharf während des Pressegesprächs in der vergangenen Woche. Selbst beim Wagenhuber-Gelände am südlichsten Rand der Großgemeinde könne die Hilfsfrist eingehalten werden. So bräuchten die Feuerwehrkameraden drei Minuten um nach der Alarmierung zur Wache zu gelangen, von da wären es dann noch sechs Minuten bis der erste Löschtrupp das mögliche neue Wohngebiet an der Schleswig-Holstein-Straße erreiche, erklärte Scharf.
Schön wäre es, diese Aussagen von Experten bestätigt zu bekommen, dachten sich die Henstedt-Ulzburger Nachrichten und hakten nach: „Darf ich denn bei der Feuerwehr nachfragen…?“ Die Antwort von Amtsleiter Richter: „Nein!“ Alleine der ’Bürgermeister’ informiere die Öffentlichkeit über die Sicherstellung des Brandschutzes in der Gemeinde.
cm
17.2.2013
Die Verwaltung hat unsere Fragen auch schriftlich beantwortet
Was nützt es wenn innerhalb 3 Minuten 2-3 Mann an der Wache sind, dann aber nicht ausrücken können da ja noch Kameraden fehlen! Ich sehe es so, die Verwaltung in H.-U. lügt sich wieder einmal in die Eigenen Tasche.
Eine Verwaltung, die nichts zu verbergen hat, wird eine Nachfrage bei den Fachleuten jederzeit zulassen. Nun darfst Du, geneigter Leser / geneigte Leserin, Deine Schlüsse daraus ziehen.
Auch in Zeiten schwieriger Haushaltslagen sollte der Bürger nicht verschaukelt werden. Eine Feuerwache auf dem Rhen wird nicht machtbar sein. Der ADAC Routenplaner sagt eine reine Fahrzeit von 12 Minuten voraus. Mit Sonderrechten und Blaulicht kann man auch nicht so viel schneller sein, außer man fährt Kamikaze. Das wird wohl kein Feuerwehrmann aus eigenem Interesse machen, siehe Urteil in Hamburg letztes Jahr. Die Hilfsfrist besteht nicht nur aus der reinen Anfahrtszeit des Einsatzfahrzeuges, sondern auch Ausrückzeit und Gesprächs- und Dispositionszeit. Die Anmerkungen von K. Iwersen verlängern zu bestimmten Zeiten noch mal die Hilfsfrist.Somit werden die Vorgaben des Innenministeriums garantiert überschritten. Dies weiß wohl auch das Rathaus, warum sonst darf diese Zeitung nicht direkt nachfragen bzw. die Einsatzstatistik einsehen. Ehrlichkeit zählt wohl heute nicht mehr.
Wenn ich mich recht erinnere, wurde bereits im September 2012 in einer öffentlichen Feuerwehrausschusssitzung ein Schreiben erwähnt, welches die Feuerwehr im Sommer 2011 an den Bürgermeister geschickt hat und in dem darauf hingewiesen wirde, dass die geforderten Hilfsfristen an mehreren Stellen des Ortsteiles Rhen nicht eingehalten werden können. Die Feuerwehr regte eine Analyse des nicht abgedeckten Einsatzgebietes und eine anschließende Risikobewertung auch durch die Politik an. Geschehen ist außer der Verwahrung des Schreibens beim Ordnungsamtsleiter leider über ein Jahr gar nichts.
Auch bereits vor Erweiterung der Feuerwache in der Maurepasstraße wurde von der Feuerwehr bereits ähnliche Bedenken hinsichtlich der Hilfsfristen geäußert.
Wahrscheinlich gibts da wieder zig Extraklauseln….kann in Ausnahmefällen auch mal länger dauern…( und Ausnahmefälle sind in Qualität und Quantität sicher Ermessenssache)
z.B. dichtgeparkte Maurepasstr. , Schulanfang/ende am Alstergymnasium, …
Am autofreien Sonntag oder bei Nacht mag das schaffbar sein in neun Minuten zu Wagenhuber, unter normalen Bedingungen im Leben nicht. Aber wie gesagt, wahrscheinlich reicht der eine Fall wo es klappt.
Beamen
Liegt bei der momentanen Verschuldung doch gar nicht drin! 😀
Mit einem Hubschrauber.
Mich würde mal interessieren, wie ein Feuerwehrmann am Nachmittag aus dem Gewerbegebiet oder aus Richtung Ulzburg- Süd, in drei Minuten auf der Wache ist.