Jobwachstum im Rathaus

Ernste Gesichter vergangene Woche im Finanz- und Wirtschaftsausschuss
Ernste Gesichter vergangene Woche im Finanz- und Wirtschaftsausschuss

Teilerfolg für Bürgermeister Bauer auf der jüngsten Sitzung des Finanz – und Wirtschaftsausschusses. Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker haben Gelder für vier neue Halbtagskräfte mit einem Finanzvolumen von 114.000 Euro mehrheitlich freigegeben. Der Bürgermeister darf damit ab sofort etwa das Ordnungsamt um eine halbe Stelle verstärken und eine Küchenkraft für die Mensa des Alstergymnasiums einstellen.

Bei der Mehrzahl der vom Bürgermeister geforderten neuen Mitarbeiter schüttelten die Ortspolitiker aber parteiübergreifend den Kopf. Keine Gelder-Freigabe gab es für zahlreiche zusätzliche Stellen in der Steuerverwaltung und in der Bauabteilung.

Noch ist die von Bauer erhoffte Verstärkung aber nicht vom Tisch. Der Ausschuss verwies die Einstellwünsche an das Gemeindeparlament. Das tagt in der kommenden Woche. Der Verwaltungschef zu den Kommunalpolitikern: „Es gibt zahllose Dinge, die wir besser machen könnten, wenn wir mehr Personal hätten.“

Insgesamt geht es im Ratssaal am 14. Juli um ein Finanzvolumen von dauerhaft rund 340.000 Euro, dass für zusätzliches Personal jedes Jahr aufgebracht werden müsste.

Ob sich die Verwaltung dort durchsetzen kann? Die Stimmung im Finanz- und Wirtschaftsausschuss zwischen dem Verwaltungschef und den Ortspolitikern war jedenfalls kühl. Als gleich zu Beginn der Sitzung Ausschusschef Folker Brocks den Bürgermeister ermunterte, seine Personalpläne zu erläutern, lehnte der ab, erklärte, die Notwendigkeit dafür sei hinreichend dargestellt.

Tatsächlich reagiert der Bürgermeister bei einem Teil seiner Personalforderungen auf Beschlüsse der Politik. So haben die Ortspolitiker im November vorigen Jahres neben zahlreichen Steuererhöhungen auch die Umstellung der gemeindlichen Haushaltsführung auf die doppelte Buchführung beschlossen. Schon damals hatte die im vergangenen Sommer frisch eingestellte Rechnungsprüferin Andrea Roth erklärt, die Umstellung sei nur mit zusätzlichem Personal zu bewerkstelligen. Von den jetzt rund sechs geforderten Stellen gehen zwei auf das Konto der beabsichtigten Doppik-Einführung.

cm

6. Juli 2015

3 thoughts on "Jobwachstum im Rathaus"

  1. Hallo Herr Schneider ! Ihre Idee halte ich für besser. Aber mit soetwas kann man hier im Ort einfach nicht landen – das ist in der freien Wirtschaft üblich – oder man arbeitet mit Zeitverträgen. Soetwas gibt es hier nach meinem Wissen nicht.
    Außerdem: die neuen Räume im Zwischentrakt der Verwaltung und dem CCU müssen ja auch genutzt werden. Wie sieht denn das aus, wenn man als Besucher leere Zimmer sieht oder bekommt jeder ein Einzelzimmer von wegen Datenaschutz für Besucher ? Für die NSA passiert hier eh nichts interesantes.
    Also: abwarten, wie sich das auf die Gebühren hier im Ort umlegt – für uns als Steuerzahler.
    Ich rein persönich hätte mit einen Bürgermeister gewünscht, der seine Handschrift im Sinne der Bürger in die Verwaltung und Gemeinde einbringt. Eine „Spur“ sehe ich nicht. Muß ja nicht gleich wie in Hamburg a la Elbphilharmonie sein – oder ist das der Verwaltungsanbau ?

  2. Dann sollte man für das Doppik-Projekt vielleicht lieber externe Kräfte anheuern, das für einmalige Mehrkosten durchziehen und keine laufenden Beschäftigungsverhältnisse eingehen. Je länger viele Einzelprojekte nebeneinander her dümpeln, desto mehr kostet doch allein schon das andauernde mentale „Umswitchen“ der Beteiligten, während der Nutzen des Projektoutputs auf sich warten lässt.

  3. Da fragt man sich doch wie diese Mehrkosten im laufenden Etat für 2015 einerseits bereits berücksichtigt wurden und auf der anderen Seite wie ggf. hier die zusätzlichen Personalkosten finanziert werden können. Entweder Einsparungen oder Gebührenerhöhungen.
    Mal sehen, was sich denn so in den nächsten 12 Monaten für uns Steuer- und Gebührenzahler sichtbar verbessert.

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