Schäfer zum CCU: „ Chancen sind größer als Risiken!“

Vereinsfeste, Seniorengeburtstage, Verbandstagungen: Bürgervorsteher Carsten Schäfer ist viel unterwegs in der Gemeinde. Aus der politischen Auseinandersetzung hielt sich der über die Parteigrenzen hinweg beliebte Vorsitzende der Gemeindevertretung seit seinem Amtsantritt jedoch vornehm heraus. Dies ändert sich nun: Der Bürgervorsteher mischt sich in die Debatte um das CCU ein. Und das gleich mit einem Paukenschlag: „Ich halte die Chancen des CCU-Projektes für größer als die Risiken.“ Er betont dabei aber zugleich:  „Das ist meine ganz persönliche Meinung.“

Beim gemeinsamen Gespräch zwischen Bürgermeister und Bürgervorsteher mit den Henstedt-Ulzburger Nachrichten waren sich beide weitgehend in ihrer Argumentation für das CCU einig.“Henstedt-Ulzburg hat schon lange darauf gewartet, dass sich in der Ortsmitte etwas bewegt, das Einkaufszentrum führt endlich zu der lang ersehnten Belebung des Ortszentrums“, so Bürgermeister Torsten Thormählen. Auch wenn die Projektentwickler zu Anfang falsche Erwartungen geschürt hätten, als sie eine Ergänzung zum Gewerbepark mit einem höherwertigen Sortiment ankündigten.

Der Bürgervorsteher ergänzt: „Es ist ja nicht nur das Center, es sind ja auch die Sachen drumherum, die in Gang kommen.“ Neben dem Zwischenbau zum Rathaus, der möglichen Aufstockung des Ärzte-Hauses und dem Manke-Bau werde sich dann auch auf dem Grundstück der gegenüberliegenden Seite vom Bahnhof etwas tun.

Schäfer, Mitglied der WHU-Fraktion in der Gemeindevertretung, hält auch den durch den Bau des CCU noch zunehmenden Verkehr auf der Hamburger Strasse durch eine Optimierung der Ampelschaltungen für beherrschbar. Andere seiner Fraktionskollegen sind gegenteiliger Ansicht.

Die Geschäftsleute aus dem Gewerbepark können indes bei ihren Befürchtungen vor einem Verdrängungswettbewerb auf kein Verständnis hoffen: „Die Politik hat nicht die Aufgabe, den Wettbewerb zu verhindern“, argumentiert der Bürgermeister ordnungspolitisch, wobei der Bürgervorsteher daran glaubt, dass der Wettkampf zwischen Gewerbepark und CCU um die Kunden auch zu einer Steigerung der Attraktivität des Gewerbeparks führt: „Das Center wird ein Anreiz sein, dass sich der Gewerbepark weiterentwickelt.“

Für die Fraktionsvorsitzende der WHU, Karin Honerlah, ist die Ansicht von Carsten Schäfer eine Einzelmeinung: „Ein CCU in der geplanten Größenordnung wird – womöglich mit Kaufland als Mieter – wohl eher zu zwei Halbtoten führen. Es war zudem auch stets politischer Konsens, dass wir keinen Verdrängungswettbewerb zulassen wollen. Das, was wir jetzt wohl kriegen, ist ein Abklatsch des Gewerbegebietes mit Verdrängungswettbewerb pur.“

Christian Meeder

03.07.2011

One thought on "Schäfer zum CCU: „ Chancen sind größer als Risiken!“"

  1. Eines kann man den von den Projektentwicklern bezahlten Einzelhandelsgutachtern der CIMA nicht nachsagen.
    Sie haben auch auf Probleme verwiesen. Man kann es bei ihnen lesen :

    “ Mittelfristig sollte auch die östliche Seite der Hamburger Straße in ein Gesamtkonzept mit einbezogen werden. Weitere Bausteine eines derartigen Gesamtkonzeptes könnten ein Gestaltungshandbuch für Außengastronomie, Werbeflächen und Ausstellflächen sowie ein Beleuchtungskonzept für die gesamte Mitte sein.“

    Es gipfelt in der Aussage :

    “ Darüber hinaus sollte die Aufgabenteilung zwischen Fachmarktstandort Gewerbepark Nord und Ulzburger-Mitte auch formal festgelegt werden „.

    Hier ist nicht von Konkurrenzkampf / Verdrändungswettbewerb zu lesen, Aufgabenteilung ist das Ziel, zum Wohle aller Beteiligten.

    Und zur Qualität der CCU wird ausdrücklich erklärt :

    “ Das CCU muss ein anderes Einkaufserlebnis ( als der Gewerbepark und EKZ in der Nähe d. V. ) vermitteln „.

    Das hat die Politik und Verwaltung wohl überlesen oder ignoriert, ich habe darüber nämlich keine Debatte erlebt.

    Obwohl diese obigen Grundsätze immer von den Parteien ( verbal ) gefordert wurden und jetzt von vielen Politikern der CDUSPD und leider auch vom Bürgervorsteher aufgegeben werden.

    Die Menschen vergessen was wir sagen, glaubt manch Politiker , deswegen muss man ja nicht alles verfolgen.!!!!

    So wird man vorgeführt. Der Bürger wird mit wohlklingenden Parolen gefüttert.

    Man sollte einem erfahren Centermanger zuhören , der im letztenSonntagsanzeiger seine Bedenken artikuliert hat. HJ Ebel hat in seiner Laufbahn tausende von Verhandlungen mit Einzelhändlern geführt, Managemenetfunktionen in div. (auch größeren) Einkaufszentren ( Norderstedt / Kiel ) wahrgenommen , seine Kritik ist nicht von der Hand zu weisen.
    Warum wird auf im Ort vorhandene Sachkompetenz im Ort nicht zurückgegriffen ??

    Warum wird immer behauptet: alles wird gut , Chancen ( die nicht formuliert werden ) siegen über Risiken.

    Man muss sich dann doch wirklich nach den Motiven fragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert