Viel gesehen und erlebt hat der Henstedt-Ulzburger Brillenmacher Jörn Dackow auf seiner Reise quer durch Europa. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten waren beim Start dabei gewesen und hatten darüber berichtet, dass der Handwerker rechtzeitig zur Kunst- und Kulturwoche zurück sein wollte. Er hat Wort gehalten. Einen guten Teil zu Fuß, aber auch per Anhalter und Bahn hat der Venedigreisende die rund 1600 Kilometer lange Strecke absolviert.

Gestartet in Henstedt-Ulzburg, ging es zunächst in das Kloster Wienhausen – dort sind die ältesten Brillen Deutschlands ausgestellt – und dann alten Handelsrouten folgend weiter nach Jena, Frankfurt, Nürnberg, Augsburg, Innsbruck bis nach Venedig. Jede Station beherbergt einen der wenigen Kollegen, die noch Brillen von Hand fertigen können, oder hat mit der inzwischen über 700-jährigen Geschichte der Brille zu tun. So waren im späten Mittelalter die Städte Nürnberg und Augsburg Hochburgen der Brillenproduktion.

Dackow: „Es war faszinierend, die originalen Meisterstücke der Nürnberger Brillenmacher zu sehen, die im Germanischen Nationalmuseum ausgestellt sind, oder das Haus zu besuchen, in dem der vor 400 Jahren in ganz Europa bekannte Augsburger Brillenmacher Wiesel lebte“. Auch machte der Rucksackwanderer Erfahrungen, die man auf herkömmlichen Reisen eher nicht macht: “Ich habe meine Landsleute von einer ganz anderen Seite kennengelernt – von einer sehr gastfreundlichen, offenen Seite. Ich bin von lieben, bis dahin unbekannten Menschen zu Übernachtungen eingeladen worden und gehörte quasi zur Familie“. Auch Erlebnisse, auf die man hätte verzichten können, waren dabei. So überraschte ihn ein starkes Gewitter: „Nach 30 Kilometern Fußmarsch, mit 14 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken, wünsche ich keinem, ohne Unterstellmöglichkeit von Blitz, Donner und Wolkenbruch überrascht zu werden.“

Entschädigt für die strapaziösen Momente wurde der Brillenmacher, als er am Ziel seiner Reise in Venedig ankam. Die zauberhafte Stadt gilt als die Wiege der Brillenmacherei. Auf der Venedig vorgelagerten Insel Murano wurden im 13. Jahrhundert die ersten optischen Gläser gefertigt. Diese Zeiten sind allerdings längst vorbei, doch noch immer verdankt die Insel ihren Reichtum der Glasproduktion.

Inzwischen ist der Augenoptikermeister wieder in heimischen Gefilden angelangt und lädt vom 17. bis 19. Juni im Rahmen der Henstedt-Ulzburger Kunst- und Kulturwoche in seine kleine, aber feine Werkstatt im Künstlerhof am Hörnerkamp ein. Dort geht der Handwerker seiner Passion nach: Dem Anfertigen von außergewöhnlichen Brillen in natürlichen und exklusiven Materialien. Weitere Informationen unter www.kukuhu.de.

Jörg Schlömann

Am Mittwoch den 29.6 geht es mit den „Bürgern für aktives Leben in Henstedt-Ulzburg“ zu einem Tagesausflug in den Vogelpark Walsrode. Der Vogelpark  in der Lüneburger Heide beherbergt etwa 4000 Vögel aus über 650 Arten und gilt als größter Vogelpark der Welt. Die Kosten inklusive Busfahrt, Mittagessen und Eintritt betragen 47 Euro. Karten gibt es bei den Raiffeisenbanken in Ulzburg und Henstedt-Rhen und bei „Dit und Dat“ in Henstedt.

Am Sonnabend, 11. Juni, ab 13.30 Uhr ist es rund um das Bürgerhaus wieder soweit: Zum 30. und letzten Mal organisiert der ehrenamtlich tätige Kulturverein forum das Gemeindefest für Henstedt-Ulzburg. Danach wird die Organisation in andere Verantwortung übergehen. Anlass für das Gemeindefest war 1981 die Fertigstelllung des ersten Abschnitts des Wanderwegs von der Verwaltung in Ulzburg bis zur Kisdorfer Strasse in Henstedt.

Von Anfang an war vorgesehen, alle örtlichen Vereine, Organisationen und Verbände an der Ausgestaltung des Gemeindefestes zu beteiligen. Dies wurde lebhaft begrüßt, konnten die Sportvereine und viele kleinere Vereine und ehrenamtlich wirkenden Verbände endlich ihre Tätigkeiten einer breiten Öffentlichkeit vorstellen. Das Gemeindefest wurde von der Bevölkerung begeistert aufgenommen, und es kamen viele tausend Besucher, um sich zu informieren und die angebotenen Speisen und Getränke zu genießen.

Das von Eltern gespendete Küchenbuffet erleichterte manche Klassenreise, japanische Pizza, die Kartoffelpuffer des Ulzburger Singkreises sind ebenso legendär und begehrt wie Waffeln oder Süßspeisen. Auch die Partnerstädte aus Frankreich, Polen und England nutzen das Gemeindefest, um zu informieren und Interesse bei den Besuchern zu wecken. Kindern wird vieles geboten, Musik der örtlichen Chören oder Jazz tragen zur guten Stimmung bei.

Auch das 30. Gemeindefest – unter anderem mit dem Musikzug Alstergarde und dem Shantychor Alstermöwen – dürfte wieder zu einem großen Erlebnis werden – auch wenn öffentliche Veranstaltungen immer zahlreicher werden.

Jörg Schlömann

Der Umwelt- und Planungsausschuss kann in seiner nächsten Sitzung wahrlich Großes für die Gemeinde auf den Weg bringen; gleich zwei Entscheidungen stehen an, die Henstedt-Ulzburgs Verkehrsprobleme nachhaltig verringern sollen: Die SPD schiebt eine Untersuchung und Lösungsvorschläge der Gesamtsituation an, die dringend notwendig erscheinen, und ein weiterer Tagesordnungspunkt beschäftigt sich mit der Ampelschaltung auf der Hamburger Straße, die von fast jedem fast jeden Tag benutzt wird und daher fast zu jeder Stunde verstopft ist.

Zu diesem lästigen Dauerzustand ist den Gutachtern die bahnbrechende Erkenntnis gekommen, dass man die Grünphase für die Ampeln auf der Hauptverkehrsachse verlängern muss, um mehr Autos durchzuschleusen. Mit Verlaub: Das hätte wohl jeder durchschnittlich Intelligente herausgefunden – auch ohne 60.000 Euro Honorar. Aber nun haben es Fachleute errechnet, und vielleicht ist das Ergebnis ja seinen Preis auch wert.

Aber die Grüne Welle funktioniert nur, wenn ihr Fluss nicht ständig unterbrochen wird – zum Beispiel von den Verkehrsteilnehmern, die an den zahllosen Zufahrten ab- und einbiegen und dabei häufig auch noch den Gegenverkehr kreuzen. Das hält auf, bremst den Verkehrsfluss, stoppt die Grüne Welle!

Die Kommunalpolitiker sollten überlegen, ob nicht die Parkplätze beispielsweise vor VHS und Gemeindebücherei oder vor Edeka und Sparkasse nur über jeweils eine gemeinsame Zufahrt von hinten angesteuert werden sollten. Dann würde es nicht mehr bei jeder Bordstein-Absenkung zum behindernden Bremsen und neuerlichen Anfahren kommen, und auch Radfahrer sowie Fußgänger könnten gefahrloser die Gehwege benutzen…

Das ist der Vorschlag eines auch nur durchschnittlich intelligenten Redakteurs. Vielleicht können den Tip ja Experten mit ihrem Fachwissen bestätigen – allerdings nicht für 60.000 Euro Honorar.

Jörg Schlömann

Henstedt-Ulzburgs Politiker wollen jetzt offenbar ernsthaft den Verkehrsproblemen in der Gemeinde zu Leibe rücken! Allerdings vorerst nur in Form von Gutachten. Zum einen beschäftigt sich, wie angekündigt, der Umwelt- und Planungsausschuss in seiner nächsten Sitzung mit einer bereits fertigen Expertise zur Ampelschaltung entlang der Hamburger Straße, zum anderen muss über einen Vorstoß der SPD-Fraktion entschieden werden: Sie will mit einem Verkehrsstruktur-Gutachten die Situation in ganz Henstedt-Ulzburg untersuchen lassen.

Damit nehmen die Sozialdemoktaten als erste in Angriff, was bereits Ende 2009 von einem fraktionsübergreifenden Arbeitskreis festgezurrt worden war, was ein Verkehrsstrukturplan zu leisten hat: Es sollte auf Grundlage gegenwärtiger Daten eine Expertise angefertigt werden, die die Themenbereiche Hauptverkehrsstraßen (Landes- und Kreisstraßen einschließlich Ulzburger Straße und Schleswig-Holstein-Straße), Ziel- und Quellverkehr innerhalb der Gemeinde, Verkehrsführung Kirchweg und Verkehrsführung im Gewerbepark Nord (als Einzelgutachten) abdecken sollte.

Ziel des Gutachtens soll sein, Lösungen zu finden, wie Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger ihr Ziel schnell und sicher erreichen. Es soll in der Prognose die Zeiträume 2020 und 2030 erreichen. Es muss ohne Bindung an bisherige Lösungsstrategien (beispielsweise Umgehungsstraßen) erarbeitet werden. Das Vorhaben war seinerzeit der angespannten Haushaltslage zum Opfer gefallen.

Dazu Horst Ostwald, Vorsitzender der SPD-Fraktion: „Alle betonen immer wieder, dass sie ein Verkehrsstruktur-Gutachten wollen, nur hat bisher niemand den ersten Schritt gemacht. Das wollen wir nun mit unserem Antrag ändern, der die Verwaltung beauftragen soll, während der Sommerpause auf der Grundlage des festgelegten Anforderungsprofils die notwendigen Maßnahmen vorzubereiten.“

Neu im Antrag der SPD zur Planungsausschuss-Sitzung am Montag, 6. Juni, ab 18.30 Uhr in Rathaus ist, dass parallel der öffentliche Personennahverkehr in der Gemeinde analysiert werden soll, um zu notwendigen Verbesserungen zu kommen. Die Verwaltung soll hierfür Angebote und Kosten ausloten.

SPD-Fraktionsvorsitzender Horst Ostwald, der auch Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses ist: „Beim Thema ÖPNV muss unseres Erachtens besonders geprüft werden, ob wir das Geld immer für die richtigen Einzelmaßnahmen ausgeben und welchen Erfolg alternative Maßnahmen durch gemeindeeigenen Betrieb versprechen.“

Jörg Schlömann

Mark Spörrle stellt  sein neues Buch „Weg da, das ist mein Handtuch“am Donnerstag, dem 09. Juni 2011,  in der Gemeindebücherei und –mediothek Henstedt-Ulzburg, Hamburger Straße 22a, vor. Mark Spörrle, geb. 1967 in Flensburg, arbeitet als Redakteur bei der ZEIT und schreibt auf ZEIT-Online die satirische Alltagskolumne „Irrwitz der Woche“. In seinem Buch „Ist der Herd wirklich aus?“ hat er mit humorvollen Kurzgeschichten den alltäglichen Irrwitz  beschrieben.  „Senk ju vor träwelling – Wie Sie mit der Bahn fahren und trotzdem ankommen“, zusammen mit Lutz Schumacher verfasst, stand 2008 ein Jahr lang unter den Top 20 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Mark Spörrle, Absolvent der Deutschen Journalistenschule, entwickelt satirische Fernsehsendungen und arbeitet außerdem  noch für das Magazin der Süddeutschen Zeitung und Die Woche. Diese Lesung wird sicherlich nicht nur erfahrenen Strand- und Poolurlaubern viel Spaß bereiten, sondern auch allen anderen Interessierten den „Handtuchkrieg“ im Urlaub humorvoll näherbringen.

Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt beträgt an der Abendkasse 10 €, im Vorverkauf 8 €.

Worte können verletzen, egal ob wir im Berufsleben oder im Alltag angegriffen werden. Nichts ist schlimmer, als sprachlos dazustehen und sich machtlos zu fühlen. Das kann anders werden. Am Sonntag, dem 05.06.2011, von 9:30 bis 14:00 Uhr bietet die VHS Henstedt-Ulzburg, im Seminarhaus Lindenstr. 93, den Kurs „Sich gegen „dumme Sprüche“ wehren“ an. Es werden Strategien für eine selbstbewusste Ausstrahlung erarbeitet und die Teilnehmer erhalten Anregungen, wie sie verbale Angreifer zum Schweigen bringen. Die Kursgebühr beträgt EUR 27,00.

Anmeldungen bitte schriftlich an das Büro der VHS Henstedt-Ulzburg, Hamburger Str. 24 a, 24558 Henstedt-Ulzburg, Tel.: 04193-7553000 oder im Internet unter www.vhs-henstedt-ulzburg.de

Autofahrer auf der Hamburger Strasse in Henstedt-Ulzburg stehen offenbar seit Jahren unnötig im Stau. Zu diesem Ergebnis kommen Verkehrsgutachter der Ingenieurgesellschaft BDC Dorsch Consult aus Hamburg, die im Auftrag der Gemeinde die Ampelschaltungen entlang der Hamburger Straße untersucht haben. Die Verkehrsexperten zeigen schlüssig auf, wie es mit einer einfachen Umstellung der Ampelumlaufzeiten zu einem deutlich verbesserten Verkehrsfluss kommen kann. Grundsätzlich wird dabei der Hamburger Straße als Hauptverkehrsachse Priorität eingeräumt.

Aus dem Gutachten geht auch hervor, dass das derzeitig bestehende Ampelsignal-Programm nur auf „modellmäßig berechneten Prognosewerten“ aus dem Jahr 2000 beruht. Seinerzeit wurde das jetzige Ampelsystem im Zuge des Umbaus der Hamburger Straße nach der Tieferlegung der AKN eingerichtet. Die Berechnungen von damals sind aber offenkundig untauglich, die Verkehrsexperten verdeutlichen dies unter anderem für den Knotenpunkt Hamburger Straße/Bahnhofstraße/Beckersbergstraße.

Dort warten die Autofahrer Richtung Süden in den Morgenstunden durchschnittlich rund fünf Minuten vor der Ampel, bis sie diese passieren können. Schuld ist ein unnötiger Doppelanwurf für aus der Gegenrichtung kommende Linksabbieger in die Bahnhofstraße. Das heißt: Innerhalb eines Umlaufes gibt es zweimal grün für die Linksabbieger.

So ein Doppelanwurf könne Sinn machen, „wenn der zur Verfügung stehende Stauraum zu kurz ist, um die innerhalb einer Rot-Phase eintreffenden Linksabbieger aufzunehmen“, heißt es im Gutachten. Die Verkehrsexperten haben nun selber nachgezählt und kommen zu einem klaren Ergebnis: „Der ..Doppelanwurf ist für die derzeitigen Verkehrsstärken nicht notwendig.“ Selbst in der Nachmittagsspitzenstunde gäbe es Platz für sechs Personenwagen, der allerdings nur zur Hälfte beansprucht wird.Fällt der Doppelanwurf nun weg, hätten Pendler Richtung Hamburg 14 Sekunden länger grün und damit freie Fahrt.

Mitarbeiter von BDC Dorsch Consult werden die wesentlichen Ergebnisse im Umwelt- und Planungsausschuss am Montag, 6. Juni, ab 18.30 Uhr im Rathaus vortragen. Geben die Ausschussmitglieder grünes Licht, werden die Planungen weiter vorangetrieben. Dabei wird dann auch untersucht, welche Maßnahmen jenseits der Ampelschaltungen zu einer Verbesserung des Verkehrsflusses beitragen können. Vorstellbar sind beispielsweise zusätzliche Abbiegespuren oder auch Abbiegeverbote.

Christian Meeder

31.05.2011

Ein Streit zwischen Fahrgästen hat am Dienstagmorgen zu Verspätungen auf der Linie A1 (Kaltenkirchen – Eidelstedt) geführt. Fahrgäste hatten einen 49-jährigen Mitreisenden gebeten, die laute Musik, die aus seinem Radio schallte, doch bitte etwas leiser zu drehen. Als dieser der Aufforderung nicht nachkam, eskalierte die Situation. Eine 39 jährige Frau verlor offensichtlich die Nerven, schnappte sich das Radio und schmetterte es auf den Boden. Dabei zerbrach das Radio in zwei Teile. Dies nahm der 49-Jährige zum Anlass, die Notbremse zu betätigen. Nach dem Stopp lief der Zug dann verspätet in den Bahnhof Hasloh ein, wo schon Polizisten auf die Streithähne warteten. Nun laufen Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung und Missbrauch von Notrufen.

Eine Verfolgungsjagd durch den Ortsteil Ulzburg lieferte sich die Polizei am frühen Sonntagmorgen mit einem 26 Jahre alten Autofahrer. Trotz gefährlicher Manöver verlief die Unternehmung glimpflich – jedenfalls für die Beamten. Im Bereich des Ulzburg-Centers war Beamten der Polizei Henstedt-Ulzburg gegen 4.50 Uhr ein Personenwagen der Marke Renault aufgefallen, der ihnen, vom Rathausplatz kommend, auf der Hamburger Straße in Richtung Kaltenkirchen entgegen kam. Sie wendeten den Streifenwagen und fuhren mit Anhaltezeichen hinterher.

Doch statt anzuhalten, gab der Renault-Fahrer vielmehr Gas und bog ohne Vorwarnung nach rechts in die Tempo-30-Zone der Bergstraße ein. Auch da wurde das Fahrzeug noch weiter beschleunigt, so dass es der Streifenwagen-Besatzung schwerfiel, dem flüchtigen Fahrzeug zu folgen. Den Nordring schließlich bretterte das Fluchtfahrzeug entgegen der Einbahnstraßen-Richtung entlang.

Plötzlich wurde der Renault abrupt gestoppt, und der Fahrer flüchtete zu Fuß weiter. Es gelang den Beamten gerade noch, eine gute Personenbeschreibung zu bekommen. Die Verfolgung zu Fuß und eine Fahndung im Nahbereich des Nordrings mit mehreren Streifenwagen verliefen vorerst erfolglos. Durch eine intensive Absuche der Wegstrecke konnten aber mehrere Beweismittel gefunden werden. Außerdem wurden die Mitarbeiter aller Henstedt-Ulzburger Diskotheken sowie deren Sicherheitspersonal an den Ermittlungen beteiligt. Die Polizei Kaltenkirchen bewachte die inzwischen ermittelte Anschrift des Renault-Halters, der in der Nachbarstadt wohnt.

Doch der Gesuchte kam der Polizei zuvor: Der 26-jährige Kaltenkirchener erschien noch am Sonntagabend auf der Polizeiwache in Henstedt-Ulzburg, so dass die Ermittlungen zu Ende geführt werden konnten: Der Beschuldigte besitzt keine Fahrerlaubnis und gab seine Trunkenheitsfahrt zu. Das Fahrzeug hatte er offensichtlich ohne Einverständnis des Halters missbräuchlich zum Besuch der Henstedt-Ulzburger Diskotheken benutzt. Die Polizei schrieb eine Anzeige.

Jörg Schlömann

Im letzten Moment ist es der Polizei am frühen Sonnabend gelungen, eine Schlägerei zwischen zwei jungen Männern auf dem Henstedt-Ulzburger Rathausplatz zu verhindern. Ein 23-Jähriger aus Kaltenkirchen musste bei dem Einsatz in Gewahrsam genommen und auf der Polizeistation in eine Zelle gesperrt werden, nachdem ihm eine Blutprobe entnommen worden war. Die Beamten stellten bei ihm deutliche Anzeichen von Drogen- und Alkoholmissbrauch fest.

Die Polizei war gegen 6.30 Uhr alarmiert worden: Zwei junge Streithähne hätten sich offenbar dazu verabredet, ihre innerhalb der Diskothek U1 entstandene Auseinandersetzung vor dem Lokal auszutragen. Die Polizei traf rechtzeitig zu dem Showdown vor der Diskothek ein und konnte das Schlimmste verhindern. Ein Mann wurde festgenommen und nach erheblichem Widerstand in Gewahrsam genommen.

Die insgesamt vier eingesetzten Beamten hatten zunächst einen 34-jährigen Verdächtigen aus Ulzburg und einen 23-jährigen Kaltenkirchener kontrolliert. Der ältere Mann gab an, dass sein Kontrahent seine Freundin beleidigt, daraufhin ihn selbst geschlagen und ihn angeblich mit einer Pistole bedroht habe.

Bei dem beschuldigten Kaltenkirchener stellten die Polizisten deutliche Anzeichen von Drogen- und Alkoholmissbrauch fest. Er widersetzte sich allen Maßnahmen und lehnte schon die Personalienfeststellung ab. Der 23-Jährige trat um sich und beschädigte ein Auto. Außerdem versuchte er mehrfach, sich gewaltsam zu befreien. Im Rahmen der Durchsuchung seiner Person konnte sein Personalausweis gefunden werden. Die von dem Geschädigten beschriebene Pistole wurde allerdings bislang nicht gefunden.

Der Beschuldigte musste nach einer Blutprobenentnahme die Nacht im Polizeigewahrsam verbringen. Die Polizei in sucht Zeugen, die insbesondere die Bedrohung mit der Waffe beobachtet haben. Sie sollten sich bei der Polizei in Henstedt-Ulzburg unter Telefon 99130 melden.

Jörg Schlömann

Der Mann, der die Henstedt-Ulzburger einmal pro Woche mit Delikatessen aus den verschiedenen Ländern versorgt, weiß genau: Käse macht glücklich – vor allem dann, wenn es solcher ist, wie ihn Reinhard Schümann verkauft! Da wetteifert ein Gaumenkitzel mit dem anderen – Käse vom Feinsten aus der Schweiz, aus Frankreich und natürlich aus Deutschland. Und hier muss niemand „die Katze im Sack“ kaufen: Jede Sorte hält der Chef für den Unkundigen zum Kosten bereit.

Denn Reinhard Schümann weiß auch, was Kunden wünschen. Schließlich ist er seit 33 Jahren Marktbeschicker und auf vielen Märkten des Nordens zu Hause. So ist ihm sein Beruf inzwischen zum Hobby geworden. Und das, obwohl er täglich mehrmals harte Knochenarbeit leisten muss; denn er ist von Mittwoch bis Sonnabend auf sechs Wochenmärkten unterwegs. Am Donnerstag muss er sogar zweimal an einem Tag komplett auf- und abbauen. Und das in Henstedt-Ulzburg. Da ist er vormittags bis zwölf Uhr am Rathaus und ab 14 Uhr auf dem Rhen. „Aber da mich überall nette Kunden erwarten, macht es ja auch Spaß“, meint der Käse-Spezialist und fügt hinzu: „Sie freuen sich auf mich, und ich freue mich auf sie.“

Angefangen hat alles vor 33 Jahren, als Reinhard Schümann die Märkte in Bad Bramstedt und am Herold-Center in Norderstedt mit Schinken und Wurst versorgte. Dank einer eigenen Salzerei und Räucherei war sein Angebot bald so beliebt, dass er einen größeren Wagen brauchte. Und weil da noch Platz für weitere Auslagen blieb, machte Schümann aus der Not eine Tugend und nahm den Käse in sein Sortiment auf. Heute halten sich bei ihm Wurst und Käse die Waage und sind für viele Kunden zum Geheimtipp geworden. Sein mild geräucherter Schinken gilt übrigens nicht nur zur Spargelzeit als Delikatesse.

„Das Geschäft hat sich ja völlig gewandelt“, sagt Schümann und erinnert sich, dass er seinen Kunden damals gerade mal acht bis zehn Sorten Käse anbieten konnte. Heute seien es weit über 100 Sorten. „Da wir in unserem Produktionsbetrieb sämtliche Frischkäsesorten selbst verfeinern, aromatisiert und dekoriert mit Schnittlauch, Cranberrys, Frühlingszwiebeln, Edelpilzen und Pinienkernen, würde man mich in Frankreich als Affineur bezeichnen.“ Das ist einer, der vor allem die Bergkäsesorten noch einmal per Hand „bearbeitet“.

Ob junger oder alter Ziegen-Gouda, überreifer Camembert und Tilsiter mit strengem Odeur – seine Kunden sind fast ausschließlich Käsekenner und Gourmets, die ihn regelmäßig aufsuchen, um Nachschub für ihren anspruchsvollen Geschmack zu holen. Wie zum Beispiel den exquisiten Gruyère, der zwei Jahre im Felsenkeller zum Reifen gelagert wurde, um dort sein unvergleichliches Aroma zu entfalten. „Diesen Käse mit einem Glas Rotwein abends auf der Terrasse – da kommt so schnell nichts mit“, gerät Schümann heute noch ins Schwärmen.

Eine weitere Verfeinerung vieler Käsesorten sind die selbstgemachten, fruchtigen Konfitüren aus Feigen, Pflaumen und Himbeeren in kleinen Gläschen, die sich als Dip ebenso für Frischkäsezubereitungen eignen wie auch für intensiven Schnittkäse. „Ich habe da eine Spezialistin bei den Landfrauen, die mir diese Sößchen produziert“, verrät er stolz.

Ist denn in den drei Jahrzehnten nie etwas Außergwöhnliches passiert? „Nö, eigentlich nicht. Nur einmal am Herold-Center. Da sind wir mittags schon nach Hause gefahren, weil bei minus 20 Grad alles am Tresen festgefroren war. Da ging gar nichts mehr. Aber sonst? Die paar Mal, die ich krank war, kann ich an einer Hand abzählen. Und in unserem Beruf kommt man ja auch lieber mit dem Kopf unterm Arm zum Markt, als dass man seine Kunden enttäuscht.“

Dass Reinhard Schümann als junggebliebener Markt-Oldie in guter Gesellschaft ist, zeigt sich gleich nebenan beim „Eiermann“, seinem Kollegen Harald Kolumbe. Der verkauft seit dem 19. Mai 1972, dem ersten Tag vom Markt am Herold-Center, Eier und Geflügel – also schon ganze 39 Jahre!

Gabriele David

Wegen notwendiger Kanalsanierungen muss die Straße Schäferberg zwischen dem Hirtenweg und der Bgm.-Steenbock-Straße ab 30.05.2011 voll gesperrt werden. Die Sperrung wird zunächst 3 Wochen andauern. Schon etwas länger ist die Beckersbergstraße zwischen Jahnstraße und Breslauer Straße gesperrt. Dort finden ebenfalls Kanalsanierungsarbeiten statt.

In ganz Deutschland wird nun schon zum 18. Mal der Mühlentag gefeiert – matürlich auch in Henstedt-Ulzburg. An der Götzberger Mühle lädt der Verein Götzberger Windmühle, der das Kulturdenkmahl seit sieben Jahren restauriert, von elf bis 18 Uhr zum nun schon für viele lieb gewordenen „Meeting“ ein. „Wir sind mit der Restaurierung fertig“, so Wolfgang Sievers, Vorsitzender des Vereins. „Das große Ziel unserer Organisation ist erreicht: Die Mühle kann wieder mahlen. Das soll natürlich auch am Pfingstmontag versucht werden, wenn Petrus uns nur genug Wind schickt !“

Nach sieben Jahren blickt der Verein bereits auf eine kleine Tradition zurück: Die Mühle kann selbstverständlich besichtigt werden, das Team der Mühlenführer steht für viele Fragen bereit. Die Besucher bekommen einen ersten Eindruck von dem neuen Projekt „elektrischer Antrieb des Franzosen“. Auf dem Absackboden können sie durch eine begehbare Glasscheibe in den Keller und dort auf Getriebe und Kupplungen sehen.

Das Extra dieses Jahres ist eine Ausstellung von Fotos des Henstedt-Ulzburger Hobby Fotografen Horst-Peter Traub. Seine Mühlenfotos sind  auf der Homepage des Vereins (www.vereingoetzbergerwindmuehle.de) zu sehen und wurden bereits vielfach gedruckt. Traub zeigt im Nähzimmer der Mühle großformatige Fotos unter dem Titel „Rundum Henstedt-Ulzburg – Ein Jahr in Panoramen“.

Für das leibliche Wohl sorgen das Kuchenbufett mit Kaffee, Tee und der beliebten original Götzberger Buchweizentorte sowie Grill und Bierstand. Die Kinder können sich auch in diesem Jahr wieder die Zeit mit Spielen aus dem Spielmobil des Kinderschutzbundes vertreiben.

Nach wie vor wird es keine Verkaufsbuden, keine andere Werbung als für den Mühlenverein und auch keine Musik geben, so Sievers. Viele Besucher haben immer wieder betont, wie erholsam sie ein paar Stunden an der Mühle – ohne jeglichen Kommerz – in Ruhe und Gemütlichkeit empfinden.

Jörg Schlömann

Die Forderung nach einer Rücknahme der Hundesteuererhöhung von 2010 hat zu einer lebhaften Diskussion bei den Lesern der Henstedt-Ulzburger Nachrichten geführt. Wie berichtet, hatte Hans Bliedung aus dem Seniorenbeirat vorgeschlagen, die Anhebung der Hundesteuer wieder rückgängig zu machen. Schließlich sei die Aufstockung der Abgabe von 50 auf 60 Euro pro Tier und Jahr Anfang 2010 mit der zu dem Zeitpunkt desolaten Finanzlage begründet worden. Wie jetzt allerdings bekannt wurde, hat Henstedt-Ulzburg im vergangenen Jahr 2,4 Millionen Euro mehr eingenommen als erwartet worden war. Gleichwohl lag der Schuldenstand der Gemeinde am 31. Dezember 2010 bei 17,3 Millionen Euro.

Während die einen bei der Diskussion in den Henstedt-Ulzburger Nachrichten den grundsätzlichen Sinn der Hundebesteuerung in Zweifel zogen, verwiesen andere auf die angespannte Finanzsituation der Gemeinde: „Jeder zusätzlich eingenommene Euro gehört in den Schuldenabbau“, argumentierte beispielsweise Alt-Bürgervorsteher Horst Schmidt.

In die Debatte eingemischt hat sich nun auch Klaus-Peter Eberhard, Vorsitzender der FDP-Fraktion in der Gemeindevertretung. „Die Diskussion um die Rücknahme der Hundesteuer kann ich nicht nachvollziehen. Wir liegen vergleichsweise niedrig mit der Hundesteuer“, erklärte der Liberale im Gespräch mit den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Klaus-Peter Eberhard weiter: „Zwar sind die Einnahmen der Gemeinde wieder gestiegen, nach wie vor sind die Schulden der Kommune aber dramatisch hoch. Zudem haben wir jede Menge unplanmäßiger Ausgaben wie zum Beispiel den Hallenboden der Sporthalle beim Alstergymnasium: Dort werden mal eben 166.000 Euro statt, wie geplant, 60.000 Euro fällig.“

Generell rechtfertigt der FDP-Politiker die Erhebung der Hundesteuer mit dem Verursacherprinzip: „Wenn jemand bestimmte Kosten verursacht – Hunde lösen ja auch Reinigungsmaßnahmen der Gemeinde aus – dann sollte derjenige auch dafür aufkommen.“

Für den stellvertretender Ortsvorsitzenden der FDP, die vor der jüngsten Bundestagswahl noch viele Wähler mit dem Versprechen von Steuersenkungen geködert hatte, ist mit Blick auf das Verursacherprinzip durchaus sogar eine für die Gemeinde neue Pferdesteuer denkbar: Auch bei Reitwegen müsse man sich fragen, ob die denn die Allgemeinheit bezahlen solle.

Christian Meeder

26.05.2011