Mehr Grün soll uns weniger Stau bringen

Der Umwelt- und Planungsausschuss kann in seiner nächsten Sitzung wahrlich Großes für die Gemeinde auf den Weg bringen; gleich zwei Entscheidungen stehen an, die Henstedt-Ulzburgs Verkehrsprobleme nachhaltig verringern sollen: Die SPD schiebt eine Untersuchung und Lösungsvorschläge der Gesamtsituation an, die dringend notwendig erscheinen, und ein weiterer Tagesordnungspunkt beschäftigt sich mit der Ampelschaltung auf der Hamburger Straße, die von fast jedem fast jeden Tag benutzt wird und daher fast zu jeder Stunde verstopft ist.

Zu diesem lästigen Dauerzustand ist den Gutachtern die bahnbrechende Erkenntnis gekommen, dass man die Grünphase für die Ampeln auf der Hauptverkehrsachse verlängern muss, um mehr Autos durchzuschleusen. Mit Verlaub: Das hätte wohl jeder durchschnittlich Intelligente herausgefunden – auch ohne 60.000 Euro Honorar. Aber nun haben es Fachleute errechnet, und vielleicht ist das Ergebnis ja seinen Preis auch wert.

Aber die Grüne Welle funktioniert nur, wenn ihr Fluss nicht ständig unterbrochen wird – zum Beispiel von den Verkehrsteilnehmern, die an den zahllosen Zufahrten ab- und einbiegen und dabei häufig auch noch den Gegenverkehr kreuzen. Das hält auf, bremst den Verkehrsfluss, stoppt die Grüne Welle!

Die Kommunalpolitiker sollten überlegen, ob nicht die Parkplätze beispielsweise vor VHS und Gemeindebücherei oder vor Edeka und Sparkasse nur über jeweils eine gemeinsame Zufahrt von hinten angesteuert werden sollten. Dann würde es nicht mehr bei jeder Bordstein-Absenkung zum behindernden Bremsen und neuerlichen Anfahren kommen, und auch Radfahrer sowie Fußgänger könnten gefahrloser die Gehwege benutzen…

Das ist der Vorschlag eines auch nur durchschnittlich intelligenten Redakteurs. Vielleicht können den Tip ja Experten mit ihrem Fachwissen bestätigen – allerdings nicht für 60.000 Euro Honorar.

Jörg Schlömann

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