Anti-Stromtrassen-Erklärung abgeschickt – BFB-Windmühlenidee findet Zuspruch bei allen anderen Parteien

Politik und Verwaltung liebäugeln mit Windkraft in Henstedt-Ulzburg
Politik und Verwaltung liebäugeln mit Windkraft in Henstedt-Ulzburg

Das Veto Henstedt-Ulzburgs gegen eine Monsterstromtrasse durch die Gemeinde mit 60 Meter hohen Riesenmasten dürfte im Kieler Umweltministerium mittlerweile eingegangen sein. Die Verwaltung habe die Erklärung abgeschickt, sagte Bürgermeister Bauer am vergangenen Donnerstag auf der turnusmäßigen Rathaus-Pressekonferenz. In dem Papier macht die Gemeinde auf vier Seiten deutlich, warum die aus Lübeck kommende Stromleitung am besten ganz weit weg von Henstedt-Ulzburg ihren Weg zur A7 finden sollte. Irgendwo an der Autobahn soll diese Ost-West-Leitung mit einer ebenfalls noch zu bauenden Nord-Süd-Stromleitung verknüpft werden.

Das Gemeindeparlament hatte das Protestschreiben Anfang März verabschiedet, ein dort auf den Tischen der Kommunalpolitiker liegender Entwurf war noch leicht verändert worden. Die Endfassung der Erklärung ist mittlerweile auf der Homepage der Gemeinde abrufbar. Wahlweise wird darin auf Henstedt-Ulzburgs schützenswerte Tierwelt oder auf geplante Wohngebiete hingewiesen. Ein möglicher Trassenkorridor durch Henstedt-Ulzburg verläuft entlang des Autobahnzubringers, ein zweiter führt über den Waldkindergarten in Ulzburg-Süd hinweg und dann weiter über Beckershof zur A7. Der Bürgermeister bestätigte auf Nachfrage den Eindruck der HU-Nachrichten nach dem Auftritt von Tennet-Mann Uwe Hermann im Ratssaal. Stefan Bauer: „Ich hatte auch das Gefühl, dass die Tennet die Trasse durch Ulzburg-Süd präferiert.“

Henstedt-Ulzburgs Entscheider protestieren gegen einen Trassenverlauf über Gemeindegebiet hinweg, liebäugeln aber gleichzeitig mit der Aufstellung von Windkraftanlagen in der Großgemeinde. Ein entsprechender BFB-Prüfauftrag wurde vergangene Woche im Hauptausschuss einstimmig angenommen. Die Politik will jetzt wissen: weht ausreichend Wind in Henstedt-Ulzburg, ist genug Platz vorhanden, wie ist die Rechtslage. Die Verwaltung wird im Hauptausschuss darüber infomieren, auch ein Experte des Gemeindetages soll eingeladen werden.

cm

15. März 2015

8 thoughts on "Anti-Stromtrassen-Erklärung abgeschickt – BFB-Windmühlenidee findet Zuspruch bei allen anderen Parteien"

    1. Der Kampf gegen die Lobby! Ok, man kann EIKE glauben. Aber das hat leider nicht viel mit Wissen zu tun. Jede(r) sei aufgefordert sich da ein Urteil zu bilden.

  1. Der Prüfauftrag sollte nicht nur „menschliche Belästigungen“, wie Infra-Schall, Schattenwurf, Ästhetik berücksichtigen, sondern auch die Vogelwelt! In der Nähe von Biotopen, Brutplätzen, Zugvogelrouten „funktionieren“ die Mühlen nämlich auch verstärkt als Shredder…..

    1. Das ist in den Pruefverfahren selbstverständlich ein wichtiger Bestandteil. Das mit den geschredderten Voegeln ist aber relativ. Auch Zugwege von gefederten Tieren und Brutplaetze gefaehrdeter Arten muessen in den Planungen berücksichtigt werden.
      Ansonsten halte ich bei Aussagen pro oder contra eher etwas von sachlicher Besorgnis als von bildhaften Übertreibungen.

    1. Sachliche Information sieht anders aus. Der Link ist sicherlich einen Besuch wert, aber es sei der Hinweis erlaubt, dass in Bargteheide eine besondere Situation herrscht. Zudem ist bei diesem Auftritt durch die absolute Festlegung auf NEIN und die pauschale Verurteilung der „Windenergie“ auch keine objektive Information ztu erwarten.

  2. Es waren nicht alle Mitglieder des Hauptausschusses der Meinung, dass dies unbedingt eine gute Option für unsere Gemeinde und die Finanzen ist. Es gibt durchaus Risiken sowie Folgen für Mensch und Tier. Vielleicht bringt der Prüfauftrag es ja an bereits im April an den Tag. Zuvor gibt es einen interessanten Fernsehbeitrag auf N3 am 23.3. um 22 Uhr zum Thema Windkraft: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Windiges-Geld,sendung347846.html.

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