Neues Futter für die Verkehrsdebatte in der Großgemeinde. Ab 2015 ist die AKN in der Lage, Hamburg mit Expresszügen anzusteuern. Das geht aus einer Stellungnahme des Bahnunternehmens zum Entwurf des landesweiten Nahverkehrsplans hervor. Darin fordert die Eisenbahn die schleswig-holsteinischen ÖPNV-Planer auf, AKN-Expresszüge in die Hansestadt als „Angebotsmaßnahmen Bahn“ im Szenario ‚Offensive Nahverkehr'“ vorzusehen. Der Einsatz von Expresszügen sei ab Ende 2015 umsetzbar, schreibt die AKN. Mit Expresszügen meint die AKN Schnellzüge, die etwa von Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg ohne Zwischenstopp direkt nach Hamburg fahren. Im kommenden Jahr erhält die AKN moderne Züge, die 120 Kilometer pro Stunde schaffen.
Derzeit fährt die AKN ausschließlich mit Bummelzügen in die Metropole. Wenn die AKN aus Kaltenkirchen in Hamburg-Eidelstedt ankommt, hat sie an 14 Bahnhöfen gehalten. Die Fahrzeit in die City beträgt auf diese Weise eine knappe Stunde, die Bahn ist damit kaum eine Konkurrenz für das Auto. Selbst bei verstopften Straßen im Zuge des A7-Ausbaus sei in Henstedt-Ulzburg wegen der langen AKN-Fahrdauer keine relevante Verlagerung des Pendlerverkehrs auf die Bahn zu erwarten, wollen Verkehrsexperten in einer Studie für die Landesregierung herausgefunden haben.
Im 200.000 Euro teuren Verkehrsgutachten der Gemeinde spielen Direktzüge in die City keine Rolle: Die VCDB-Verkehrsplaner haben zwar in einer im Februar vorgelegten Zwischenanalyse festgestellt, dass es von Henstedt-Ulzburg nach Hamburg mit der Bahn etwa doppelt so lange dauert, wie von ähnlich entfernten Umlandgemeinden. In der Juni-Präsentation wird die lange Fahrtzeit für Hamburg-Pendler aber mit keinem Wort mehr erwähnt.
Der AKN-Standpunkt zu Expresszügen hat übrigens keinen direkten Niederschlag im landesweiten Nahverkehrsplan gefunden. Dementsprechend zurückhaltend äußert sich das Bahnunternehmen: In Sachen Expressverbindungen in die Elbmetropole gebe es derzeit noch keine konkreten Pläne oder Konzepte, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme aus Kaltenkirchen gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.
Christian Meeder
6. Juli 2014
Expresszüge? Wie soll denn das auf den vorhandenen Strecken funktionieren?
120 Sachen zwischen HU und NoMi oder was 😉
Durchfahrer von HU bis HH Hbf? Nachts, wenn alles schläft?
Halte das auch eher für eine politische Ansage. Es ginge, wenn man denn wollte.
Die AKN-Strecken sind für maximal 100 km/h zugelassen. Stellenweise sogar noch weniger, in Hamburg meines Wissens meist nur 80 km/h. In der engen Kurve hinter Ellerau geht es auf 40 oder 60 km/h runter.
Die Zeit spart man bei diesen Expresskonzepten einfach durch die Halte. Überholen ist bei Eisenbahnen immer eine schwierigere Sache, ganz besonders, wenn man keine Überholgleise mehr hat – wie die AKN 😉 Gelöst wird das Problem oft ganz einfach, indem man den „Express“ direkt vor einem „Bummelzug“ auf die Strecke schickt. Nun kann man solange ohne Halt fahren, bis man auf den nächsten Takt-Bummler aufläuft (plus Blockabstand plus Reservezeit). Das wären bei der AKN vielleicht 5 Minuten. Ulzburg Süd-Eidelstedt wären dann 25 statt 30 Minuten, das würde passen. Allerdings hat die AKN immer noch eingleisige Abschnitte, bei denen ich sehen will, wie man da zusätzliche Fahrten reinquetscht, ohne heute bestehende Angebote zu streichen.
In der Kurve in Ellerau ist 60. Das mit der Zugüberholung halte ich auch für kritisch. Das befahren des Gegengleises sowieso.
Das ist doch ein verspäteter Aprilscherz. Wie soll das auf den vorhandenen Gleisen funktionieren. Sollen sich die Züge, welche im normalen Takt unterwegs sind, in Luft auflösen. Die stehen doch dann immer im Weg. Das ganze wird erst besser wenn es von der S-Bahn übernommen wird.
Versteh ich nicht. Die S-Bahn hat bessere Magier angestellt als die AKN oder wieso?
Habe ich mich auch schon gefragt, aber vermutlich wird dann einer der Züge auf das Gegengleis wechseln. Ein sauberer Überholvorgang, fast wie auf der Landstrasse. Sooo überfüllt sind die Gleise dann ja auch wieder nicht.
Dafür bräuchte es aber enorm viele Gleiswechselstellen, die es nich gibt, es sei denn diese Expresszug muss zehn Mal auf freier Strecke halten, um auf den Gegenzug zu warten – damit wäre der Fahrzeitvorteil wieder weg.
Einer der Befürworter könnte ja mal eine Aufstellung machen, wann dieser Zug morgens ab Bad bemastest fahren soll im bestehenden 10-Min-Takt.
Wenn ein Expresszug ab Ulzburg Süd fährt steige ich um.
Dann lohnt sogar die teure Gesamtbereichsmonatskarte.
Kaki & Bad Bramstedt sind weit entfernt, und H-U nicht? Soll heissen, die würden bei uns nur durchbrausen, und Express wäre es dann nur ab Kaki? Und wir juckeln dann erstmal nordwärts, um auf den Expresszug zu kommen? Das kann es ja wohl nicht sein.
Hoffentlich wird bis U-Süd solide gehalten und erst DANN durchgefahren, so es denn käme…
…und mindestens in Quickborn denkt man vermutlich genauso!
Quickborn hat weniger Distanz und eh schon 10. Min.-Takt. Eher würde ich das bei Ellerau noch verstehen. Da könnte man sich auch 2 Linien vorstellen: KaKi – Quickborn wie jetzt, aber dann erst wieder Eidelstedt und dann durch bis Holstenstr – Hbf sowie KaKi/U-Süd/Quickborn – Eidelstedt normal, dann auch hier durch bis Holstenstr – Hbf. Dann könnte man in Quickborn auf jew. die andere Linie wechseln und in HH alle Umstiege erreichen und es wäre für alle noch schneller…