Wow: Neue AKN sieht fast aus wie ein ICE!

Auf diese Nachricht haben Henstedt-Ulzburgs Bahn-Pendler lange gewartet: Die AKN hat 60 Mio. Euro rausgehauen und 14 neue Züge bestellt! Das gab das Unternehmen heute in Kaltenkirchen bekannt. Circa die Hälfte des aktuellen AKN-Fuhrparks soll ausgetauscht werden. Rollen sollen die neuen Triebwagen ab 2015. AKN-Chef Seyb: „Die Fahrzeuge, die wir ab der zweiten Jahreshälfte 2015 ersetzen werden, haben dann fast vierzig Jahre ihren Dienst bei der AKN geleistet. Sie sind schlichtweg alt, laut und bieten zudem nicht den heute üblichen Fahrgastkomfort. Wir freuen uns daher sehr, unseren Fahrgästen in gut zweieinhalb Jahren einen Komfort bieten zu können, der heutzutage schlichtweg zum Standard gehört.“

Von außen ist der neue AKN-Express ein echter Hingucker, erinnert ein bisschen an einen ICE, doch auch innen erwartet die AKN-Reisenden endlich Komfort: Klimaanlage, Barrierefreiheit (Rollstuhlplätze, Einstiegshilfen), Fahrgastmonitore… und damit Rowdys keine Chance mehr haben sind die Abteile mit Überwachungskameras ausgestattet.

Gebaut werden die neuen Züge von Alstom in Salzgitter. Drei Antriebsmotoren sollen den neuen  AKN-Express  auf eine Spitzengeschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde beschleunigen.

cm

6.5.2013

17 thoughts on "Wow: Neue AKN sieht fast aus wie ein ICE!"

  1. Ausbau Theodor-Storm-Straße und Kirchweg/Heinrich-Sebelien-Str..
    Ich vermisse eine Berichtserstattung, dass auf Drängen der CDU nun mehrere 100 tausend Euro eingespart werden. Da diese beiden Baumaßnahmen sparsamer ausgeführt werden sollen.
    Zum Beispiel:
    170.000 in der T-S-Str. durch Änderung der Sanierungsweise. + 90.000 in der gleichen Straße durch den Erhalt der Parkplätze. Sind schon mal 260.000 €!
    MfG Kai Möhler

    1. Sehr geehrter Herr Möhler,
      die WHU hat bereits eine Stellungnahme zu den Vorschlägen des Herrn Müller von der CDU veröffentlicht:
      http://www.w-h-u.de/startseite/191/artikel/sanierung-der-theodor-storm-strasse.html
      Wir folgen den Empfehlungen unserer internen und externen Fachleute und halten eine grundlegende Sanierung auch des Schmutzwasserkanals für die wirtschaftlichste Vorgehensweise, wenn man ohnehin die Theodor-Storm-Straße schon in ganzer Länger komplett aufbuddeln wird um auch den Regenwassrekanal und den kompletten Straßenaufbau zu erneuern. Eine grubenlose Inlinersanierung bietet sich an anderen Stellen sicherlich an, aber nicht bei diesen örtlichen Gegbenheiten. Das Geld wäre nur auf kurze Sicht nicht ausgegeben. Das ist nach unserer Betrachtung weder wirtschaftlich noch nachhaltig.

      1. Bei der Sport-Kita war es genau andersrum… Hauptsache ihr blockiert euch alle schön gegenseitig, dann wird es wenigstens nicht langweilig!

  2. “ Im Sinne der Barrierefreiheit wäre es ja netter gewesen, auf allen Strecken jeden zweiten Zug mit einem Neuen zu ersetzen…“

    Schauen wir mal.

    „Aber vielleicht soll ja der Fahrplan gestrafft werden, wäre man mal schneller am Hauptbahnhof, ansonsten erschlösse sich mir nämlich nicht, wozu die 120 fahren können müssen.“

    Denke ich nicht. Erstens bekommt die A1 noch eine weitere Station, die Zeit kostet. Zweitens wird sich der Fahrgastwechsel tendenziell verzögern, da es weniger Türen gibt. Das erhöht die Aufenthaltszeit auf den Stationen. Und drittens wären mehr als 2-3 Minuten auch nicht herauszufahren. Die Strecke ist dabei aktuell nur für 100 km/h zugelassen, soweit ich weiß – in weiten Teilen sogar für weniger. Auf dem Hamburger Abschnitt ist größtenteils bei 80 km/h Schluß.

    „Wobei nach meiner Erfahrung die “neuen” (also nur ca. 20 Jahre alten) Triebwagen die schlimmeren Lärmungeheuer sind. In denen bei laufendem Motor auf die Abfahrt zu warten, grenzte immer an Körperverletzung. Und über die dürfen wir uns wohl auch noch die nächsten 20 Jahre “freuen”.“

    Die „neuen“ haben nur in einem der beiden Wagenteile den Diesel-Motor. Steigen Sie in den ohne ein, er ist deutlich leiser.

  3. Laut Hamburger Abendblatt werden die neuen Züge nur auf der Strecke der A1 eingesetzt. Im Sinne der Barrierefreiheit wäre es ja netter gewesen, auf allen Strecken jeden zweiten Zug mit einem Neuen zu ersetzen… Aber vielleicht soll ja der Fahrplan gestrafft werden, wäre man mal schneller am Hauptbahnhof, ansonsten erschlösse sich mir nämlich nicht, wozu die 120 fahren können müssen.

    1. Es hiess ja mal, daß später (wenn A1 zur S21 wird 😉 die nun zu kaufenden Dieselfahrzeuge die nächstälteren ersetzen sollen, nach dem für die S-Bahn dann eben S-Bahnen angeschafft werden würden. Vermutlich denkt man diese Option hier schon vor, es geht da sicherlich schon wieder um eine Nutzdauer von 40 Jahren… jenseits von Kaltenkirchen werden die Streckenabschnitte ja schon etwas länger, da könnte das evtl. schon was bringen.

      1. Ich weiß nicht, ob die AKN in der Ausschreibung eine Spitzengeschwindigkeit von 120 km/h gefordert hat. Dass die Züge es können, kann man jedenfalls ganz einfach damit erklären, dass die Bauart der neuen Züge (Coradia LINT) für 120-140 km/h entworfen wurde.

        Schauen Sie mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Coradia_LINT

        Die AKN hat(te) übrigens eine kürzere Variante (41 m statt 54 m, wie jetzt bestellt) bereits im Bestand – diese Züge fahren bei der AKN-Tochter Nordbahn seit 2002 und werden in Kaltenkirchen gewartet. Ganz vereinzelt sind auch schon mal Wagen im Fahrgastbetrieb auf der Linie A1 aufgetaucht.

        „Vermutlich denkt man diese Option hier schon vor, es geht da sicherlich schon wieder um eine Nutzdauer von 40 Jahren… “

        25-30 Jahre hält so ein Zug jedenfalls schon gut. Ob man daran gedacht hat – hmm, denn die A3 und der Abschnitt Kaltenkirchen-Neumünster werden keine 15 Wagen brauchen.

        “ jenseits von Kaltenkirchen werden die Streckenabschnitte ja schon etwas länger, da könnte das evtl. schon was bringen.“

        Das ist richtig, und das gilt auch für die Strecke Ulzburg-Barmstedt. Das ist aber eine andere Geschichte, heute ist da stellenweise streckenbedingt Tempo 60 angesagt.

        1. Herr Sazmann, die AKN Strecke A 1 wird bis Kaltenkirchen mit großer Wahrscheinlichkeit zur S-Bahn ausgebaut. Die ersten Schritte dazu wurden bereits getan, wie der neue Bahnsteig in Burgwedel. Der Bahnsteig ist in Höhe und Länge für einen S-Bahn Vollzug ausgelegt. Entsprechend werden die jetzt bestellten Triebwagen nur eine Übergangslösung sein. Sinnvollerweise hat man deshalb Serienfahrzeuge bestellt, hier mit der kürzeren Getriebeuntersetzung für 120 kmh.
          Diese Serienfahrzeuge lassen sich überall einsetzen, also nicht nur bei der AKN. Deshalb ist es auch nicht relevant, ob man später weniger Triebwagen brauchen wird. Die AKN hatte mal einige Diesellokomotiven für den Güterverkehr: auch die konnten (bis auf die noch benötigte Lok für den Hilfszug und Schneeräumung) problemlos verkauft werden.
          Zur A 3 Elmshorn-Ulzburg: Da wird tatsächlich zwischen Barmstedt und dem BÜ Heeder Tannen mit 60 kmh gefahren. Mit einer technischen Sicherung an diesem BÜ und einem weiteren Feldwegübergang weiter westlich könnte man auch diesen Streckenabschnitt auf 80 kmh bringen.
          Fahrtzeitersparnis vermutlich eine Minute: Da wäre eine Optimierung des Fahrplans mit weniger Standzeiten in Barmstedt deutlich wirkungsvoller.
          Ansonsten, Herr Sazman, tatsächlich mal mit der AKN fahren und nicht nur mäkeln. Dann wüssten Sie bestimmt, dass der LINT 41 schon häufiger mal auf der A1 und A3 aufgetaucht ist: Die ersten Fahrten im Linienverkehr absolvierte der neueste LINT zum Erstaunen der Fahrgäste auf der A3.

          1. Lieber Herr Gabriel,

            beim Thema „S-Bahn nach Kaltenkirchen“ sollten wir besser abwarten. Es stimmt, eine Bahnsteigkante (Burgwedel stadteinwärts) von 28 entlang der Strecke nach Kaltenkirchen ist nunmehr lang genug für einen S-Bahn-Vollzug. Das macht aber den Rest der Strecke auch nicht besser; und der ist, das wissen Sie vermutlich auch, konsequent an den Anforderungen der S-Bahn vorbei ausgebaut worden. Dem knapp 10 Jahre alten Bahnhof Henstedt-Ulzburg fehlen zum Beispiel 15 Meter Bahnsteiglänge. Dummerweise ist er in Tieflage.

            Die Zielrichtung der Politik ist jedenfalls mittlerweile recht klar ausgegeben: erst wird die S4-Ost (Hamburg-Bad Oldesloe) gebaut, dann die S4-West (Hamburg-Elmshorn) und dann schaut man mal, was an Geld übrig ist. Die S-Bahn Kaltenkirchen konkurriert dabei in Hamburg und Schleswig-Holstein mit anderen Projekten, die deutlich weiter sind oder politisch priorisiert werden. Ich bin Realist genug: vor 2030 wird keine S-Bahn nach Henstedt-Ulzburg rollen; und das wäre ein für mich überraschend früher Zeitpunkt!

            „Deshalb ist es auch nicht relevant, ob man später weniger Triebwagen brauchen wird.“

            Ich gehe ebenfalls davon aus, dass man die Wagen verkaufen würde.

            „Ansonsten, Herr Sazman, tatsächlich mal mit der AKN fahren und nicht nur mäkeln. “

            Lieber Herr Gabriel, ich fahre oft genug mit der AKN.

            „Dann wüssten Sie bestimmt, dass der LINT 41 schon häufiger mal auf der A1 und A3 aufgetaucht ist: Die ersten Fahrten im Linienverkehr absolvierte der neueste LINT zum Erstaunen der Fahrgäste auf der A3.“

            In absoluten Ausnahmefällen wurde der LINT sicherlich auch auf der A1 oder A3 eingesetzt. Das hilft für die Diskussion hier aber nicht weiter – was wollen Sie mir denn damit sagen?

            1. Herr Sazmann, Sie sind nicht mehr richtig informiert, die Zeiten der CDU/FDP Regierung de Jager sind vorbei.
              Die neue Landesregierung in SH hat den Ausbau der AKN ganz nach vorne geschoben. Es gibt keine Rangfolge mehr zugunsten der S4. Man hat erkannt, dass die ganzen Ausbauten an der A 7 zu einem Verkehrschaos führen werden, wenn man nicht deutlich mehr Kapazitäten auf der AKN Strecke A1 schafft.
              Die wird es ab Ende 2014 bereits geben, die S-Bahn wird nur spürbarkürzere Fahrtzeiten und die regelmäßige Direktverbindung in die Hamburger innenstadt bringen.
              Schauen Sie in die Archive: Das ist bereits seit 70 Jahren ein Thema in der Presse gewesen. Die damalige Bundesbahn und die Stadt Hamburg haben hier immer gemauert, das hat eben Tradition.
              Der neue Wirtschaftsminister Meyer ist nach jüngsten Aussagen zuversichlich „dass wir es bis 2019 schaffen könnten“. Die bisherigen Ergebnisse der Kosten/Nutzenanalyse sind sehr positiv.
              Im Gegensatz zu der S4 Ost und West sind die Kosten für den AKN Ausbau geringer.
              Im Falle der S4 West besteht auch kein dringender Handlungsbedarf. Ab Ende 2014 werden moderne Triebwagen mit Direktverbindungen zum Hauptbahnhof und nach Altona fahren Die Züge sind deutlich komfortabler und schneller als die jetzigen S-Bahnen..
              Die von Ihnen angesprochen Bahnsteiglängen sind allgemein bekannt, aber für die Planer der AKN kein Problem. Der Umbau auf S-Bahnstandard ist überall möglich und teilweise bereits eingeplant worden.
              Der Ausbau der AKN als eigenständiges Verkehrsmittel war seinerzeit eine Entscheidung der Politik und der AKN.
              Aus heutiger Sicht hätte man lieber gleich die S-Bahn verlängern sollen.
              Erfreulich ist, dass inzwischen alle Parteien diese Notwendigkeit einsehen.
              Ich erwarte den Beschluß zu dem Projekt zu 95% innerhalb eines Jahres. Die Finanzierung wäre für SH kein Problem, zumal es sich über mehrere Jahre erstreckt und auch Hamburg in der Pflicht steht.

              1. Ich muß da mal einwerfen, daß die letzten Artikel, die ich zu dem Thema gelesen habe, meiner Ansicht nach waren, daß eben die NEUE Landesregierung beschlossen hat, daß die Priorität auf S4 Ost liegt und auf nichts anderem, weil für andere Projekte auch gar kein Geld vorhanden sei. Deckt sich also eher mit den Aussagen von Herrn Sazmann. Haben Sie vielleicht einen Link zur Hand, der Ihre Aussagen stützt? Ich würde sie gerne glauben… Allerdings erschließt sich mir nicht, warum eine S-Bahn die Strecke Kaltenkirchen-Eidelstedt schneller absolvieren sollte. Und die neuen Triebwagen der AKN haben doch (angeblich?) gar keine Stromabnehmer und werden somit auch nicht zum Hauptbahnhof durchfahren (dürfen). Oder hab ich in Ihrem Beitrag etwas falsch verstanden?

                1. @Jan Kirmse:

                  Die Priorität liegt auf der S4-Ost, ja! Die Planungen dort sind soweit vorangeschritten, die Lobbyarbeit aus den Orten so gut und die Vorteile insbesondere für den überlasteten Hauptbahnhof so groß, dass an dieser Entscheidung niemand mehr zweifelt. Die S4-Ost wird damit sehr große Mittel in den nächsten Jahren binden. Offiziell steht an zweiter Stelle dann die S4-West, deren (bauliches) Herzstück ein zusätzliches Verknüpfungsbauwerk zwischen S- und Fernbahn zwischen Altona und Pinneberg sein wird. Die S4-West kann dann die Regionalzüge zwischen Itzehoe, Wrist bzw. Elmshorn ersetzen und würde hier die bereits vorhandene Infrastruktur nutzen.

                  Die S-Bahn nach Kaltenkirchen würde wenige Minuten Fahrzeit einsparen, weil Umsteigezeiten in Eidelstedt wegfielen und die Fahrzeuge leistungsfähiger sind.

                  Die neuen LINT-Fahrzeuge der AKN werden nicht zum Hauptbahnhof durchfahren dürfen, ja. Das ändert aber nichts am Status Quo, die Fahrzeuge mit dieser Möglichkeit sind von 1993 und werden nicht ausgemustert. Käme die S21 nach Kaltenkirchen, würden auch in Henstedt-Ulzburg die „ganz normalen“ Züge der Hamburger S-Bahn fahren.

              2. Lieber Herr Gabriel,

                glauben Sie mir, ich bin ziemlich gut informiert – glaube ich 🙂 Ich will Sie nicht aus den Träumen reißen, aber ich fürchte, das muss ich doch 🙂 Es gibt mittlerweile jedenfalls in Kiel sicherlich ein Problembewusstsein für die AKN-Achse. Das ist richtig und das ist schon etwas neues. Es ändert aber nichts daran, dass bei der AKN auch weitere Partner beteiligt sind. Unter anderem die Stadt Hamburg, deren Verkehrsbehörde (BWVI) kein Freund der S-Bahn nach Kaltenkirchen ist – um es diplomatisch auszudrücken. Das ist mehr oder weniger offenes Geheimnis. Ohne Hamburg wird es keinen Ausbau geben, das ist sogar offiziell.

                „Man hat erkannt, dass die ganzen Ausbauten an der A 7 zu einem Verkehrschaos führen werden, wenn man nicht deutlich mehr Kapazitäten auf der AKN Strecke A1 schafft.“

                Die AKN hat bis auf ganz wenige Ausnahmen heute kein Kapazitätsproblem.

                Die S4-Ost ist so gut wie beschlossen und wird einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Genau in den nächsten Jahren. In Hamburg wird der ebenfalls bereits beschlossene U4-Ausbau ab Ende 2013 zu den Elbbrücken Mittel verschlingen. Es wird m.E., und da bin ich mir sehr sicher, keine weiteren Haushalts-Mittel – parallel zum Ausbau der S4-Ost!- geben. Dafür ist schlicht kein Wille da, Geld in diesen Bereich umzuschichten. Die Schuldenbremse sorgt letztlich dafür, dass zusätzliches Geld für Verkehrsprojekte irgendwo anders gekürzt werden muss. Ende des Jahrzehnts werden noch die GVFG-Mittel auslaufen. Wie es dann weitergeht, vielleicht auch an der AKN, steht in den Sternen. Ohne Bundeszuschüsse sieht die Sache nicht unbedingt leichter aus.

                „Die von Ihnen angesprochen Bahnsteiglängen sind allgemein bekannt, aber für die Planer der AKN kein Problem. Der Umbau auf S-Bahnstandard ist überall möglich und teilweise bereits eingeplant worden.“

                Lieber Herr Gabriel, Sie sprechen es an: Es gibt noch nicht einmal richtige Planungen, was eigentlich alles wie gemacht werden müsste und könnte für eine S-Bahn. Außer der Idee gibt es eigentlich nichts. Selbst am Wollen des größten Aktionärs der AKN fehlt es! 2019 ist Träumerei, darauf mein Wort.

                1. Herr Sazmann, natürlich gibt es Planugen, die weit fortgeschritten sind einschließlich Kostenschätzungen. Herr Dr. Franke von der AKN als anerkannter Fachmann der Materie war daran beteiligt und hatte sich seinerzeit klar geäußert. Jetzt geht es nur noch um das Kosten-Nutzenverhältnis und die dadurch begründeten Förderungen durch den Bund.
                  Hamburg wird mitziehen müssen, Peanuts gegen das Geldgrab an der Hafenspitze.
                  Wie gesagt, Minister Meyer hatte sich in Burgwedel dankbarerweise klar geäußert: Bis 2019 sollten wir das schaffen können. Mal die Zeitungsberichte richtig durchlesen, da steht es.
                  Ob die S4 Ost kommt, ist viel fragwürdiger. Unsere Kosten für die Hinterlandanbindung, dazu gehört auch der meiste Teil für die S-Bahn, explodieren weiter. Schuld hat auch der Bundesverkehrsminister mit seiner zweifelhaften Sachkenntnis. Beispielsweise hat der ehemalige Konstrrukteur der Fehmarnsundbrücke zur 50-Jahr Feier der Brücke und Verbindung nochmals klar gesagt, die Brücke wäre für die jetzt geplante Verkehrsbelastung gar nicht ausgelegt gewesen. Allein dieser nötige neue Tunnel unter dem Fehmarnsund für Bahn und Autobahn dürfte um die 800 Millionen Euro zusätzlich kosten.
                  Mein Fazit: Die AKN Elektrifizierung kommt sehr sicher, das Mammutprojekt Fehmarnbeltquerung samt S4 Ost in der geplanten Form hängt vom Ausgang der Bundestagswahl ab. Den „Bodershop“ von Fehmarn nach Dänemark zu verlegen wäre die preiswertere Alternative, von wegen dem Bedarf.

                  1. „Wie gesagt, Minister Meyer hatte sich in Burgwedel dankbarerweise klar geäußert: Bis 2019 sollten wir das schaffen können. Mal die Zeitungsberichte richtig durchlesen, da steht es.“

                    Lieber Herr Gabriel, natürlich könnte man das schaffen. Wie gesagt, Ihre Zuversicht ist bemerkenswert. Halten wir fest, dass die Landesregierung S-H im Jahr 2008 die S-Bahn nach Kaltenkirchen via Flughafen für 2015 versprach. 2009 ergab eine Überprüfung, dass dieser Weg viel zu teuer kommt. Nunmehr wurde Kaltenkirchen die S-Bahn via Eidelstedt versprochen. Der damalige Verkehrsminister de Jager sah beim Baustart des zweigleisigen Ausbaus zwischen Hasloh und Quickborn Süd (2009) diesen Abschnitt als wesentliche Etappe zur S-Bahn. Der Abschnitt wurde vor zwei Jahren, im Mai 2011, in Betrieb genommen. Im Dezember 2009 wurden die Durchfahrten der AKN zum Hauptbahnhof bis auf zwei Ausnahmen eingestellt, seither muss wieder zu praktisch jeder Tageszeit in Eidelstedt umgestiegen werden. Im Januar 2010 sprach abermals der damalige Verkehrsminister de Jager im Abendblatt-Interview davon, die ohnehin anstehende Ausmusterung der alten AKN-Züge im Jahr 2017 für den direkten Ausbau zur S-Bahn zu nutzen. Im März 2010 schreibt das Abendblatt: „AKN soll mit S-Bahnen zum Hauptbahnhof durchstarten – Chancen für das 100-Millionen-Projekt waren noch nie so gut wie jetzt, sagen AKN und Ministerium.“

                    [……….]

                    Im September 2011 ist bei NahverkehrHamburg zu lesen: „Die Landesweite Verkehrsservicegesellschaft (LVS) will in Kürze eine Kosten-Nutzen-Analyse für das Bauprojekt erstellen. Das erklärte AKN-Sprecher Jörg Minga gegenüber NahverkehrHAMBURG.“.

                    Und genau diese eine Kosten-Nutzen-Analyse, an der Sie Ihre Hoffnungen aufhängen, ist das. Sie sollte vor ZWEI JAHREN begonnen werden, ihre Fertigstellung hat sich seither mehrfach verschoben. Es ist nicht die Planung eines Stuttgart 21, nein, die Politik misst der AKN soviel Priorität zu, dass einer der allerersten Schritte überhaupt, die grobe Überprüfung des Nutzens und der Kosten, bald zwei Jahre lang „analysiert“ werden.

                    „Mal die Zeitungsberichte richtig durchlesen, da steht es.“

                    Herr Gabriel, verlassen Sie sich bitte nicht auf Zeitungsberichte.

                    „Mein Fazit: Die AKN Elektrifizierung kommt sehr sicher, das Mammutprojekt Fehmarnbeltquerung samt S4 Ost in der geplanten Form hängt vom Ausgang der Bundestagswahl ab.“

                    Warten wir ab, mehr kann ich dazu nicht schreiben. Die Fehmarnbelt-Hinterlandanbindung ist übrigens, das wissen Sie sicher, per Staatsvertrag mit Dänemark international abgesichert. Deutschland hat sich vertraglich international verpflichtet, diese Strecke auszubauen. Dänemark ist mit der Planung des Fehmarnbelttunnels um Lichtjahre weiter als Deutchland mit der Planung einer Stromleitung über der AKN-Linie. Wie gesagt: warten wir ab. 2020 wird sicher weiter die AKN nach Kaltenkirchen dieseln.

  4. Leisere Triebwagen waren längst überfällig. Wobei nach meiner Erfahrung die „neuen“ (also nur ca. 20 Jahre alten) Triebwagen die schlimmeren Lärmungeheuer sind. In denen bei laufendem Motor auf die Abfahrt zu warten, grenzte immer an Körperverletzung. Und über die dürfen wir uns wohl auch noch die nächsten 20 Jahre „freuen“.

  5. Das wäre ja wirklich mal eine Riesenerleichterung, der Antriebslärm derzeit ist mitunter wirklich ohrenbetäubend und im Winter zieht der Fahrtwind durch die Schiebtüren, als seien sie geöffnet.
    Bleibt zu hoffen, das die AKN-Perlen nicht recht bald vor die „Säue“ geworfen wird:
    „…und damit Rowdys keine Chance mehr haben sind die Abteile mit Überwachungskameras ausgestattet.“

    Da muß dann aber auch jemand auf das reagieren, was man durch die Kameras sehen kann. Aktuell sind auch Kameras in den Zielanzeiger integriert. Das ein Security-Mitarbeiter oder der Zugführer sich aber mal einen vorknöpft, der seine dreckigen Schuhe auf das Polster legt, habe ich noch nie erlebt, dafür interessieren sich nicht mal die Kontrolleure, wenn sie näher kommen und jemand nur kurz vorab mal schnell die Schuhe wegnimmt und sie quasi noch im Augenwinkel des Personals wieder auf dem Polster abwischt.
    Ich fürchte leider, auch hier wird mal wieder gelten: Unverschämt kommt weiter…
    Aber evtl. macht sich ja doch Respekt vor fremdem bzw. öffentlichen Eigentum breit, wenn alles nagelneu blitzt und blinkt. Würde dieser Neuanfang wieder nicht für die Herstellung von mehr Ordnung genutzt werden, sitzen wir wohl nochmal 40 Jahre auf Sitzpolstern, die man mit einer hellen (Anzug-)Hose besser meidet…

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