Raserstrecke Wilstedter Straße – Bürgermeister informiert Polizei, hat aber wenig Hoffnung, dass die aktiv wird

Die Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessungen in der Wilstedter Straße bleiben womöglich folgenlos. Die Verwaltung hat die Polizei über die heftigen Geschwindigkeitsverstöße zwar informiert, geht aber nicht davon aus, dass die Ordnungshüter etwas unternehmen. Er halte es für unwahrscheinlich, dass der kreisweite Polizeimesstrupp nun verstärkt in der Wilstedter Straße kontrolliere, erklärte der Bürgermeister gegenüber den HU-Nachrichten. Bauer begründete seine Einschätzung mit dem großen Zuständigkeitsgebiet der Segeberger Verkehrsüberwacher und der Angabe, dass die Wilstedter Straße kein Unfallschwerpunkt sei.

Wie berichtet, hatte die Verwaltung nach Geschwindigkeitsmessungen festgestellt, dass auf der Wilstedter Straße täglich knapp 1.000 Fahrzeuge mit über 50 Stundenkilometern durchbrettern. Erlaubt sind dort nur 30 km/h. Die Gemeinde darf zwar Geschwindigkeiten messen, mehr aber auch nicht. Eine Ahndung von Geschwindigkeitsverstößen ist Aufgabe der Polizei.

Die V85-Geschwindigkeit liegt in der Wilstedter Straße bei 52,4 km/h, d.h. 85 Prozent fahren langsamer als 52, 4 km/h, 15 Prozent schneller. Tabelle: Ordnungsamt
Die V85-Geschwindigkeit liegt in der Wilstedter Straße bei 52,4 km/h, d.h. 85 Prozent fahren langsamer als 52, 4 km/h, 15 Prozent schneller. Tabelle: Ordnungsamt

Keine schönen Nachrichten also für die Anwohner der Wilstedter Straße aus dem Rathaus, die mit der gefährlichen Raserei vor ihrer Haustür wohl weiterhin alleine gelassen werden. Nichtsdestotrotz gibt es am heutigen Abend auch noch Good-News aus der Henstedt-Ulzburger Verwaltungszentrale, die mittelbar auch die Wilstedter Straße betreffen: die Henstedt-Ulzburger Planungsabteilung ist wieder vollzählig, ganz ohne externe Hilfe können jetzt die internen Beratungen von Verwaltung und Politik über Ideen aus dem Verkehrsgutachten weitergehen. Für die Wilstedter Straße liebäugeln die Gutachter etwa mit einer radikalen Maßnahme – die Zufahrt aus Richtung Brüderhof zur Wilstedter Straße könnte zwecks Verkehrsberuhigung auf Anlieger beschränkt werden, heißt es sinngemäß im Gutachten.

cm

14. Juni 2015

10 thoughts on "Raserstrecke Wilstedter Straße – Bürgermeister informiert Polizei, hat aber wenig Hoffnung, dass die aktiv wird"

  1. Hallo Herr Göttsch ! Von den Einwohnerversammlungen an der „Front“ weiß ich nichts.
    Aber was nützt dann ewiges Reden und Diskutieren der Umwelt ? Schon Cäsar hat gesagt: nicht Worte zählen, nur Taten. Und damit hapert es hier bei den Parteien erheblich – man kann ja die Probleme noch die nächsten 50 Jahre lang diskutieren, ohne etwas zu schaffen oder verbessern. Die Situation ist jahrzehntelang bekannt und nicht besser geworden. Die Anzahl der Autos und Bewohner im Ort werden mehr – aber die Straßen nicht besser.
    Das Problem betrifft ja nicht nur schmalspurig gesehen nicht nur die Anwohner sondern alle die, aus welchen Gründen auch immer, die Straße benutzen (müssen).
    Rechtliche Fragen hin oder her – die Straße muß ausgebaut oder eine neue Straße angelegt werden – auf Gemeindegebiet. Dichte Anbindung an die S-H-Straße wäre eine Lösung.
    In jedem Fall ist die Wilstedter Straße der Verkehrsdichte nicht angepaßt. Auch andere Klniken haben eine vernünftige zweispurige Straßenanbindung. So leid es mir auch tut:
    die Zahl der Anwohner liegt in jedem Fall unter denen der Nutzer – und die Mehrheit und das überwiegende Allgemeinintresse ist entscheidend. Wer an einer Klinik wohnt darf nicht die Ruhe einer Spielstraße erwarten. Die Rettungsfahrzeuge fahren ja auch nicht unbedingt geräuschlos, wenn es die Sitauation erfordert.

    1. Hallo Herr Michaelsen, ich teile die Gedanken Ihrer Stellungnahme. Insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten mit den vielen Berufspendlern, nicht nur aus H-U, werden neben der Wilstedter Straße viele andere im Ort zu „Raserstrecken“. Vor allem, wenn sich die Fahrer von Nebenstrecken erhoffen, einen Zeitvorteil „rausfahren zu können“, ist die Rücksichtnahme sehr gering bis nicht vorhanden. Mit der Wilstedter Straße ist das Problem also keineswegs isoliert. Statt Einwohnerversammlungen initiativ aus jeder betroffenen Straße aufkommen zu lassen, erwarte ich als Mitbürger endlich eine von allen Kräften organisierte Gesamtlösung des Problems! Stattdessen nehme ich eher ein gegenseitiges Beackern und Blockieren wahr, scheinbar vor allem durch Partei- und Gruppeninteressen geprägt!
      Und wie Sie sagen: Wir alle sind (mestens) auch Autofahrer! Das sich die Bewohner dieses Ortes selbstverständlich in Auto-an-Auto-Korsos einreihen, die durch andere z. T. überforderte Orte durchfahren (z. B. Wilstedt, Tangstedt, ich übrigens häufiger mitten drin), wird bei der einklagenden Wahrung der ureigenen Interessen selbstverständlich ausgeblendet.
      Wird die Wilstedter Straße vom Durchgangsverkehr befreit, was ich aus Sicht der Anwohner verstehen kann, wird es auf der Norderstedter Straße, und der Kreuzung zur Ost-West-Straße im gleichen Maße voller. Noch voller. Mit diesem Klein-Klein kommt diese Gemeinde nicht weiter.

  2. @ Herr Michelsen : „Aber dafür interessiert sich dort planerisch niemand „.
    Woher nehmen Sie diese Auffassung?
    Ich habe an allen drei Einwohnerversammlungen zum Verkehrsgutachten teilgenommen. Ich nehme die Anliegen der Bewohner sehr ernst, ob wir sie alle – auch rechtlich – durchsetzen können, wird sich im Verlauf der weiteren Diskussionen zeigen.
    Die WHU hat im Übrigen Anfang März 2015 ein sehr ausführliches Gespräch mit der Bürgerinitiative Wohngebiet Wilstedterstrasse geführt.
    Die Mitglieder der BI verfolgen das Ziel, die Verwaltung dazu zu bewegen, sich mit den Ursachen der Gefahren – ,Lärm – und Belastungssituation in der Wilstedter-Straße auseinander zu setzen. Nicht mit den Symptomen!
    Wir haben über neun Anträge der BI beraten. Auch über die mölgliche Schließung der Wilstedter Straße für den Durchgangsverkehr.
    Diesen Wunsch der Anlieger auf Prüfung als „Kindergartenniveau“ zu betiteln, kann ich nicht akzeptieren..
    Ein Ergebnis der Diskussion ist auch die Kontaktaufnahme zu der grünen Abgeordneten im Landtag, Eka von Kalben, die sich stark für die Ampelanlage in Norderstedt/ SH Straße eingesetzt hat. Wir haben ihr alle Anliegen vorgetragen und werden gemeinsam überlegen, wo ihre Hilfe möglich ist.
    Uns also zu unterstellen, wir interessieren uns nicht, kann ich nur mit absoluter Unkenntnis zurückweisen. Uns sind die Anliegen nicht völlig egal.

  3. Ich bin vor kurzem auch durch die Wilstedter Str. gefahren, wobei ich mich gewundert habe das dort eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 KmH laut Verkehrsschilder gefordert wird, nur mit dem Zusatzschild “ Strassenschäden “ ! Wobei ich von solch groben Strassenschäden nicht mitbekommen habe. Demzufolge muß man sich nicht wundern wenn dort 50 Kmh gefahren wird.

    1. Hallo Herr Göttsch, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30km/h mit dem Zusatz (Begründung) „Straßenschäden“ keine straßenbautechnische Grundlage hat, habe ich schon vor mindestens 1 Jahr in öffentlicher Sitzung des UPA und schriftlich bei der Gemeindeverwaltung angefragt und eine völlig unzureichende Antwort wie „das bleibt so bis zum Ausbau in Abhängigkeit der Beratungen zum Verkehrsstrukturplan“ , der schon 2014 (der Ausbau) kommen sollte. Meine Entgegnung war, dass damit wohl eher 2016 zu rechnen sei. In den HUN hatte ich schon mehrfach dargelegt, dass der Fahrbahnzustand der Hamburger Str. im Bereich Rhen schlechter sei als der der Wilstedter Str, aber in der Hamburger Str. 60km/h erlaubt sei. Wen wunderts dann, dass die Geschwindigkeitsbeschränkung in der Wilstedter Straße absolut keine Akzeptanz beim Autofahrer erzielt?

        1. Hallo Herr Göttsch, Pardon dafür, dass ich das „e“ im Nachnamen Ihres Beinahe-Namenvetters übersehen habe.

  4. Hallo Herr Borchert ! Sie haben Recht – es ist Sache der Gemeinde hier etwas zu tun. Aber dafür interessiert sich dort planerisch niemand – seit Jahrzehnten.
    Die Idee mit der „Anwohnersperrzone“ ist wohl eher im Kindergartenniveau anzusiedeln und hat mitVerkehrsleitung nichts zu tun.
    Aber solche Fälle gibt es hier reichlich -siehe des so gut wie toten Problems Umgehungsstraße Henstedt-Ulzburg.
    Leider sind an erster Stelle unser Bürgermeister und dann die Gemeindevertreter nicht daran interesiert hier im Ort für mehr Lebrensqualität zu sorgen. Warum protestieren die Anwohner nicht einmnal bei der Gemeinde vor Ort ? Den genanntne Gremien ist es augenscheinlich völlig egal, das die Leute frusteirt sind. Aber irgendwann ist ja wieder der kommunale Wahlkampf. mal sehen, ob sich dann etwas tut – so in 50 Jahren.

  5. Hallo Herr Michelsen, ob die meisten Patienten der Para-Klinik aus Norderstedt kommen, weiß ich nicht, könnte aber zutreffen. Die Klinik ist nicht in der öffentlicher Trägerschaft der Stadt Norderstedt, sondern seit ihrem Bestand von insgesamt ca. 40 Jahren in verschiedener privater Trägerschaft (davon eine Insolvenz ) mit Aufnahme in den Krankenhausbedarfsplan des Landes S.-H.und entsprechender Subventionierung. Der letzte Zuschuss des Landes S.-H. zur Sanierung und Erweiterung betrug ca. €12Mio. Die Ansiedlung der Klinik mit einer seit je völlig unzureichenden Erschließung hat einzig und allein die Gemeinde HU zu vertreten.

  6. Unglaublich ! Da hat die Stadt Norderstedt auf dem Gebiet der Nachbargemeinde (nicht Stadt !) ein Krankenhaus. Die Fahrt dorthin ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln abenteuerlich, nur zeitlich eingeschränkt möglich – oder mit Fußweg 10 Minuten für alte Leute eine Zumutung..
    Die Bewohner der Seitenstraßen Anlieferer, Rettungsfahrzeuge, Besucher von Klinik und Patienten der Reha haben nur eine einzige Zufahrtsstraße, die auch innerorts als Umleitung für die stark genutzte Schleswig-Holstein-Straße ist – und nun will man hier noch den Verkehrsfluß reglementieren ?
    Die Zufahrt zur Klinik sollte verbessert werden, z.B. durch eine Anbindung direkt an die S-H-Straße. Das würde den Verkrehrsstrom reduzieren.
    Durch die teilweise einseigen „Wartebuchten“ staut es sich hier sehr oft, wenn der Gegenverkehr zu zahlreich kommt.
    Falls sie Anlieger beschweren sollten : Bei der Wahl des Wohnsitzes haben die Anlieger wohl nicht beachtet,daß die Klinik dort schon sehr lange steht.

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