Mehrheit da für Quetschkreuzung – WHU sagt nein.. leise Kritik von der CDU… erste Reaktion aus Kisdorf

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Ratssaal-Debatte um den Kreuzungsausbau

Nächster Schritt zur Rewe-Ansiedlung. CDU, SPD, BFB und FDP haben am Montag einem Ausbau-Antrag des Bürgermeisters für die Kisdorf-Kreuzung zugestimmt. Die WHU stimmte dagegen. Der Ausbau ist laut Ortsplaner Volker Duda eine notwendige Bedingung für die Ansiedlung der Rewe-Versandfabrik. ‚Wir lassen euch nicht aus dem KP1 raus‘, laute die Ansage vom Landesbetrieb Verkehr, so Duda zu den versammelten Ortspolitikern. KP1 ist das Kürzel für den Knotenpunkt ‚Gutenbergstraße/Hamburger Straße/Ulzburger Straße‘, hier soll laut Deal zwischen Gemeinde und Supermarktkette der Rewe-Schwerlastverkehr in Richtung Kisdorf abbiegen.

Die Herausforderung dabei für die Gemeinde: Damit das klappt und zusätzliche Abbiegespuren gebaut werden können, muss Kisdorf gute Miene zum bösen Spiel machen. Denn die Flächen, auf denen Zusatzplatz für abbiegende Zugmaschinen geschaffen werden sollen, liegen in Teilen auf Kisdorfer Hoheitsgebiet. Er werde das Gespräch mit der Nachbarkommune suchen, Ziel sei es mit Kisdorf einen gemeinsamen Bebauungsplan für den Ausbau der Kreuzung aufzustellen, kündigte Bürgermeister Bauer an.

Und aus der Nachbarkommune kommen etwas andere Töne als in der Vergangenheit: „Ich finde es gut, dass man miteinander spricht und eine gemeinsame Lösung herbeiführen möchte“ sagte Kisdorfs neuer Bürgermeister Wolfgang Stolze am Dienstag den HU-Nachrichten. Vorgänger Reimer Wisch hatte der Großgemeinde noch mit Klage gedroht , das will sich sein Nachfolger nicht zu eigen machen. Kisdorfs Bürgermeister: „Ich heiße nicht Wisch, ich heiße Stolze.“ Und weiter: „Man sollte erst einmal miteinander reden, bevor man mit Steinen wirft.“

Henstedt-Ulzburg ist auf mehr als ein wenig Entgegenkommen aus Kisdorf angewiesen, gibt es das nicht, winkt die Stunde Null in Sachen Rewe. Bürgermeister Bauer: „Dann gibt es ein Planfeststellungsverfahren mit offenem Ausgang.“ Klar ist, dass sich das Rathaus auf Komplikationen einstellt. Um möglichst wenig Flächen zu beanspruchen, soll die Kreuzung zwar ausgebaut werden, die Fahrspuren sollen aber schmaler werden – um bis zu einem halben Meter. Fußgänger müssen sich an manchen Stellen mit anderthalb Metern Platz begnügen. Gemeindevertreter Andre Martin (CDU) macht sich Sorgen um deren Sicherheit. Seine Forderung: „Wenn wir die Kreuzung für den Schwerlastverkehr ertüchtigen, müssen wir auch an die Fußgänger denken. Die laufen direkt neben 30-Tonnern.“

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13. November 2018

9 thoughts on "Mehrheit da für Quetschkreuzung – WHU sagt nein.. leise Kritik von der CDU… erste Reaktion aus Kisdorf"

  1. Das mit der Maut kann ich nicht gelten lassen. Schwerlastverkehr gehört nicht auf Landesstraßen und durch enge Ortsdurchfahrten. Wenn man das verhindern kann, dann muß das verhindert werden. Den Osten Hamburgs erreicht man gut über die A-7 – Quickborn, Schleswig-Holstein Strasse, usw. Da muß nichts durch Kisdorf, Oering, oder wo auch immer.

    1. Das können Sie gelten lassen oder nicht, Fakt ist: von H-U aus ostwärts kostet der Weg über A7/B206 Maut, während der Weg über Kisdorf und die Dörfer mautfrei ist.

      Der Markt in HH-Bergstedt und weitere lassen sich auch über die A7 erreichen, allerdings nur mit Umweg und wiederum einigen Kilometern mautpflichtiger Straße.

      Natürlich ginge es immer auch anders. Rewe ist aber „Dein Markt“ und nicht „Dein Wohlfahrtsverein“ und wird nicht unnötig teure Umwege fahren, nur weil es ginge.

      Interessant wäre aus meiner Sicht übrigens, was REWE mit dem ehemaligen Coop-Logistikzentrum in Kiel vorhat. Der Standort soll gehalten und ausgebaut werden. Je nach Integrationstiefe der „Supermärkte Nord“ ergibt es wenig Sinn, die vormals getrennten Unternehmen Rewe und Sky bei der Logistik getrennt zu behandeln. D.h., das Rewe-Lager Ulzburg würde evtl. sinnvollerweise zusätzlich ehemalige Sky-Supermärkte in Südholstein beliefern, während „original“ Rewe-Märkte in Kiel und entlang der nördlichen A7 fortan ihre Ware aus dem Kieler Logistikzentrum bekommen.

      1. LKW Schwerlastverkehr sollte immer vorrangig über BAB oder B-Straßen geroutet werden und nur im Notfall über untergeordnete Straßen. Ob das nun Maut kostet, oder nicht. Dann muß man halt den Standort eines Verteilzentrums anders legen. Es geht ja nicht nur Im Kisdorf, sondern auch danach folgende Ortschaften, die massivst belastet werden. Es ist zudem gelinde gesagt eine Frechtheit, dass die Vereinbarung mit REWE und H-U eine Nichtnutzung der H-U Straßen beinhaltet. Danke dafür !

  2. Ich weiß, dass das Thema an sich sehr alt ist. Aber, über welche Streckenführung sprechen wir, d.h. wohin wollen die LKW am Ende ? Auf die A20 bei Bad Segeberg ? Ich habe mal die km verglichen, Ausgangspunkt Am Redder/Kisdorf Feld nach A20 hinter SE im Richtung Osten (https://www.google.de/maps/dir/53.8121931,9.9634117/53.9189351,10.3590838/@53.8707265,10.0010658,11z/data=!4m3!4m2!3e0!5i1) Unterschied 8 km ? Dafür geht die kürzere Strecke auch noch durch Oering zur Kreuzung auf die 432 – darüber reden wir ?

    Gruß aus Kisdorf

    1. Rewe hat nach Kisdorf raus Filialen in Nahe, Bargteheide, Ahrensburg, Oststeinbek, Reinbek, Wentorf, Dassendorf, Geesthacht, Schwarzenbek, Bad Oldesloe (2x), Leezen, Bad Segeberg, Ahrensbök, Lübeck+Umgebung (14x). Ehemalige SKY-Standorte sind da mit drin.

      „Unterschied 8 km ? Dafür geht die kürzere Strecke auch noch durch Oering zur Kreuzung auf die 432 – darüber reden wir ?“

      Ihr Weg (über A7/B206) ist fast 20 % länger und geht obendrein fast ausschließlich über LKW-mautpflichtige Bundesfernstraßen.

  3. „Die Reihenfolge stimmt nicht.“

    Ich denke an diesem Beispiel wird das Dilemma der Ortsentwicklung in Henstedt-Ulzburg deutlich.

    Es wird auf Ausbau und Neuansiedlung gesetzt ohne die infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen bzw. anzupassen.

    Dies hat dazu geführt, dass das ein großes Gewerbegebiet in einer Ortsrandlage geschaffen wurde, ohne eine vernünftige verkehrliche Anbindung oder die Verkehrsanbindung Richtung Hamburg trotz der Einwohnerentwicklung in den letzten Jahrzehnten nicht angepasst wurde.

    Ich würde mir wünschen, dass die Probleme, die durch die Entwicklung im Gewerbegebiet auf uns zukommen werden, vorausschauend angegangen werden.

    Ich denke z.B. an Rampen für die Rewe-Auffahrt, damit die Fahrzeuge in den fließenden Verkehr einfädeln könnten oder an einen Ausbau der Kreuzung Kisdorf Feld (bei Bertels) mit einem Kreisverkehr oder einem Bypass bzw. einer Kombination.

    Nun werden Planer entgegnen, dass für solche Lösungen kein Platz mehr da ist.

    Und dann sind wir wieder bei dem Problem der Reihenfolge, vor dem ersten Spatenstich war der Platz nämlich mal da.

    1. “ … Es wird auf Ausbau und Neuansiedlung gesetzt ohne die infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen bzw. anzupassen … “ Schon immer mein reden. Das gilt für Alles …. Gewerbe, neue Baugebiete, die berühmte Innenverdichtung.Infrastruktur??? Die kostet, die bringt nichts ein? Kann mir jemand mal verständlich unsere Ortsplanung näherbringen.

  4. Es ist in der Tat richtig, was Bürgermeister Stolze sagt: Man muß miteinander sprechen. Aber: Die Reihenfolge stimmt nicht.
    Wenn ich etwas plane, das nur mit der Zustimmung eines Anderen möglich ist, muß zuerst dessen Zustimmung eingeholt werden und dann kann die Planung erst in Angriff genommen werden.

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