CDU-Klagelied für die Lindenstraße

Neuer Wohnblock für die Lindenstraße Nr. 12. Laut Verwaltung hält der Bauantrag (Drei Stockwerke, 10 Wohnungen, 10 Stellplätze in einer Tiefgarage) (die Vorgaben des Bebauungsplanes ein, trotzdem solle noch versucht werden mit dem Bauherrn mehr Parkraum auszuhandeln. Politik und Verwaltung haben die Erfahrung gemacht, dass pro Wohneinheit mit zwei Fahrzeugen zu rechnen ist, Karte: openstreetmap
Neuer Wohnblock für die Lindenstraße Nr. 12. Laut Verwaltung hält der Bauantrag (Drei Stockwerke, 10 Wohnungen, 10 Stellplätze in einer Tiefgarage) die Vorgaben des Bebauungsplanes ein, trotzdem solle noch versucht werden mit dem Bauherrn mehr Parkraum auszuhandeln. Politik und Verwaltung haben die Erfahrung gemacht, dass pro Wohneinheit mit zwei Fahrzeugen zu rechnen ist, Karte: openstreetmap

Wie viel Innenverdichtung kann Henstedt-Ulzburg noch vertragen? Das fragen sich nicht nur immer mehr Bürger der Großgemeinde, sondern offenbar auch die Christdemokraten. In der Lindenstraße scheint jetzt zumindest für die größte Ratsfraktion das Maß des Zumutbaren überschritten.

Großes CDU-Klagelied jedenfalls gestern im Ratssaal nachdem Bauamtsmann Volker Duda  den Bau eines neuen Wohnblocks in der Lindenstraße verkündete. CDU-Vertreter Wilfried Mohr konsterniert: „Die Lindenstaße ist doch sowieso schon dicht, wenn da jetzt noch 20 Autos dazukommen…?“ Mohr brachte den Satz nicht zu Ende, Fraktionskollege Jens Müller holte stattdessen tief Luft. Der CDU-Gemeinderat prognostizierte eine künftige „Chaossiedlung“ in der  Lindenstraße.

Düstere CDU-Prophezeiung also für die Lindenstraße, aber dennoch kein Innehalten bei den Christdemokraten in Sachen Innenverdichtung. Gemeinsam mit BFB und FDP setzten Müller und Co. gestern einen neuen Acht-Parteien Wohnblock an der Henstedter Kreuzung Kisdorfer Straße/Bürgermeister Steebock-Straße aufs Gleis. Die HU-Nachrichten hatten über den Bauantrag berichtet. CDU-Sprecher Jens Müller: „Die CDU-Fraktion stimmt dem Bauvorhaben zu, weil es gut geplant ist und gut ins Ortsbild passt, in der Nähe sind ähnlich hohe Häuser.“

Kopfschütteln zum Wohnblock dabei selbst bei Volker Duda, bekannterweise kein Kind von Traurigkeit, wenn es um Großbauten geht:  Der Ortsplaner zu den Kommunalpolitikern: „Wir haben dort erheblichen Baumbestand, wir sehen die Bäume als schützenswert an, deswegen war unser Vorschlag beim vergangenen Mal ablehnend.“ Der Bauantrag hatte schon im Februar auf der Tagesordnung gestanden, war vor neun Wochen vertagt worden.

Mahnende Worte auch von Kurt Göttsch. Der Bau des Mehrfamilienhauses wäre ein Präzedenzfall für die gesamte Kisdorfer Straße, so der WHU-Gemeindevertreter: „Wir haben dort Einzelhäuser, damit öffnen wir die Tür für das gesamte Areal. “

Doch die Lindenstraße ist offenbar noch nicht Mahnmal genug, die Ausschussmehrheit setzte die Aufstellung eines Bebauungsplanverfahrens zur Durchsetzung des dreistöckigen Gebäudes durch – fortschreitende Innenverdichtung jetzt also auch in Henstedt, dem Ortsteil, von dem es bei Wikipedia heißt, dass er seinen dörlichen Charakter habe bewahren können.

Nachverdichtung droht selbst dort, wo die Bürger aufstehen und sich mit Händen und Füßen gegen die Verstädterung wehren. In 10 Jahren stünden überall im Kronskamp Wohnblocks hatte Bernd Langbehn, Geschäftsführer des Möbelhauses Hesebeck, vor einem Jahr verlauten lassen. Gestern gab es tatsächlich den nächsten Antrag für den Bau eines Mehrfamilienhauses in der eigentlichen Einzelhaussiedlung. Und trotz des beispiellosen Protestes wollen die ersten Volksvertreter schon wieder weitermachen wie in der Vergangenheit, ganz so, als hätte es nie einen Kronskamp-Aufstand gegeben: FDP-Vertreter Stephan Holowaty: „Ich neige dazu, die Veränderungssperre aufzuheben.“ Die sogenannte Veränderungssperre war eingeführt worden, um Zeit zu gewinnen,  damit mit den Anwohnern gemeinsam neue Bebauungsregeln für die Wohnsiedlung aufgestellt werden können. Das ist bisher noch nicht passiert, Bürgermeister Bauer erklärte, im Juni einen Termin für das Pilotprojekt Kronskamp nennen zu können.

Neben Holowaty kündigte auch Jens Iversen ein BFB-Ja für ein weiteres Kronskamp-Mehrfamilienhaus an. „Wir werden uneinheitlich abstimmen, es gibt bei uns starke Kräfte, die für eine Bebauung sind, darum eine Stimme dafür und eine dagegen, so der BFB-Chef. Die FDP hat eine, BFB, SPD und WHU jeweils zwei und die CDU hat vier Stimmen im Umwelt- und Planungsausschuss.

Spannung dann im Saal, nachdem sich WHU und SPD auf die Seite der Kronskamp-Anwohner stellen. Keine Ausnahme von der Veränderungssperre bis unter Einbeziehung der Anlieger ein neuer Bebauungsplan auf den Weg gebracht ist, heißt es unisono bei  Wählervereinigung und  Sozialdemokraten.

Doch was macht die CDU? Kündigt sie etwa die Vereinbarung mit den Kronskamp-Anwohnern auf? Die Henstedt-Ulzburger Christdemokraten, sie kriegen am späten Montagabend noch einmal die Kurve. Jens Müller: „Wegen der demokratischen Sauberkeit haben wir uns entschieden, die Sperre beizubehalten.“ Noch bleibt die durchgehende Blockbebauung am Kronskamp eine Langbehnsche Vision.

cm

21. April 2015

26 thoughts on "CDU-Klagelied für die Lindenstraße"

  1. Die Bebauungsabsichten für die Ecke Bürgermeister-Steenbock-Straße/ Kisdorfer Straße werden unseres Erachtens nur deswegen in dieser Form eines dreigeschossiges 8-Familienhauses einschl. Fällung einer Linde geführt, weil Herrn Müller (CDU) – hier einen Kreisel bauen lassen will.
    Wir wissen von intensiven Gesprächen, die Herr Müller mit Nachbarn an der Kreuzung geführt hat. Man könnte meinen, einer hat schnell die Chance für eine Wertoptimierung seines Grundstücks gesehen. So sehen dann auch die Pläne aus, die von Herrn Müller offensichtlich im Vorfeld auch unterstützt wurden.
    Ohne Landabgabe an den Kreisel und ohne Fällung der Linde kann aus meiner Sicht auf dem ursprünglichen Grundstück eine Bruttowohnfläche von ca. 150 m erfolgen. Bei einem zweigeschossigen Bau wären das 300 m² Bruttowohnfläche. Die Linde bliebe stehen.
    Ein zweigeschossiger Bau hätte also mehr Wohnfläche als die bisherige Bebauung.
    Natürlich gibt der Eigentümer gerne einen Teil des Grundstücks für den Kreiselbau her, erhöht er damit doch signifikant sein Bauvolumen, denn wenn die Linde gefällt wird, kann er gut 300 qm Bruttowohnfläche pro Etage realisieren (also insgesamt ca. 850 m² ).
    Verwaltung und Bürgermeister haben nicht auf Alternativen der Bebauung hingewiesen, sind nicht auf eine alternative Planung des Herrn Baum eingegangen, haben nicht meine Frage nach der Höhe des Objektes beantwortet.
    Vielmehr wird in den Verwaltungsvorlagen der Teufel von Entschädigungsleistungen und gerichtlichen Auseinandersetzungen an die Wand gemalt. Um die Entscheidung des Ausschusses in eine bestimmte Richtung zu bringen?
    Außerdem: Kein Mensch – wohl nur Herr Müller – kennt den möglichen Plan des neuen nach Nord- Osten versetzten Kreisels und dessen Wirkungen auf den Verkehrsfluss.
    Der alte Plan hat sich erledigt, weil ein anderer Nachbar nicht verkauft.
    Auf die Frage, ob die Verwaltung die neuen Pläne eines Kreisels kennt, schwieg unser Bürgermeister.
    Wie soll ich das denn auslegen?
    Für solche Vorlagen/ Vorgaben der Verwaltung und ohne Aufzeigen von Alternativen und Auswirkungen für den ganzen Ortsteil Henstedt entlang der Kisdorfer Straße fand sich im Ausschuss eine politische Mehrheit.
    Ob der Beschluss Bestand hat, werden weitere Diskussionen ergeben.
    Ob die Entscheidung – so sie denn unverändert bleibt – Auswirkungen auf die gesamte Kisdorfer Straße hat und damit zu einer Veränderung der Ortsbildes hat, auch
    Als Mitglied der WHU-Fraktion bin ich dankbar für die Unterstützung der SPD.
    Klientelpolitik dieser Art werden wir in der WHU nicht unterstützen.

  2. Jetzt zur neuesten Entwicklung: Auf der Ergebniskonferenz in Bad Oldesloe wird soeben verkündet, dass Hu die 380 KV-LEITUNG bekommt und das Umspannwerk auf Beckershof.

  3. Was haben die Befürworter der Fällung der Linde erklärt : O -TON Herr Holowaty (FDP ):
    dann muss Ersatzpflanzung her. Ok. Dann haben wir den Klimawald an der Kisdorfer Straße und für die Bebauung bleibt kein Platz mehr.
    Auf den Trick der Bebauungsverhinderung muss man erst einmal kommen 🙂

  4. In einem Verwaltungsgerichtsurteil, in dem es um die Fällung von zwei 80-jaehrigen Buchen geht , wurde der Ersatzpflanzungsbedarf mit 1000 Jungbuchen angegeben.

  5. @Herr Kirmse, was soll die Polemik, versuchen wir doch mit den realen Problemen sachgercht um zugehen.Wollen Sie Lösungen oder die HU N angreifen?

    Wenn die CDU das Thema anspricht, ist dieses „Klagelied “ über die Bebauung sehr sachdienlich und wird von der „“heroischen “ WHU unterstützt.
    Leider hat „man“ in früheren Zeiten einige B-Pläne etwas locker bearbeitet. Viel Raum für Investoren. Fehlende Höhenbegrenzungen ist nur ein Beispiel.
    Auf Antrag der WHU hat die Verwaltung jetzt eine Übersicht aller rechtskräftigen Bebauungspläne mit aus Sicht der Verwaltung erforderlichem Handlungsbedarf vorgelegt.
    Diese Übersicht gilt es in den nächsten Wochen/Monaten intensiv zu bearbeiten und ggf. konkreten Handlungsbedarf anzumelden.
    Wenn Sie an weiteren Sachinformationen zu dem Thema interessiert sind, können sie die Vorlage hier lesen
    http://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=2264

    Zur Sachaufklärung Lindenstraße : es gibt für dieses Gebiet einen gültigen B-Plan, es gibt den Wunsch aller Fraktionen nach zwei Stellplätzen je Wohneinheit in H-U.
    Letzteres ist aber, wie schon etliche Male – auch hier- zu lesen war, im B-Plan nicht zu regeln.
    Ergo : privater Vertrag mit dem Bauherrn.
    Wenn er nicht will? Ggf. Anpassung B-Plan, Veränderungssperre, Reduzierung des Baufensters, Reduzierung der Bebauungsmöglichkeiten.
    Mal sehen was dabei rauskommt.
    Zur Parkzone Lindenstraße hat die CDU schon früher von der Verwaltung eine umfassende Regelung des Parkplatzproblems gefordert, ( vor geschätzten 2 Jahren ), die WHU hat diese Forderung unterstützt. Ergebnis bisher : null. CDU und die WHU bleiben am Ball.

    1. Herr Göttsch, ich freue mich, wenn Parteien sich auch mal einig sind. Ich hatte überhaupt nicht vor, etwas sinnvolles beizutragen, da stünde ich eher allein, wenn ich die Kommentare so lese. Ich fand nicht erst meinen Kommentar, sondern bereits den Artikel polemisch. Etwas unparteiischer fände ich einfach gut, Meinungen stehen dann in den Kommentaren. Mehr wollte ich nicht ausdrücken.

  6. Moin, wie groß muss denn der Baum sein, der als Ersatzpflanzung für die zum Abholzen freigegebene Linde gepflanzt werden muss, sein ?

  7. Wieder mal sehr fragwürdig geschrieben, der Artikel. Die Lindenstraße ist keine Straße, sondern ein randvoller Parkplatz. Wenn da tatsächlich etwas gebaut werden soll, was nicht auf dem eigenen Grundstück für jede Wohneinheit ausreichend Parkplätze bietet, dann wäre es schlicht blind, das zu genehmigen. Hätte das die WHU bemängelt, wäre vermutlich nicht von „Klagelied“ sondern „heroischem Einschreiten“ die Rede gewesen, aber das ist man von der HU-Bild ja schon gewohnt.

  8. Eine alte Vision eines schwergewichtigen ehem.BGM alles verdichten auf Teufel komm raus.

    Vor allem entlang der Hamburgerstr. Wie das aussehen kann sieht man ja an dem Haus Nr.45 welches beinahe auf dem Gehweg gebaut wurde. Zukunftsdenken gleich Null .
    Dadurch sind viele Möglichkeiten verbaut wurden.Städteplanerisch Gehwege/Radwege zu planen (über die Jahrzehnte gesehen)Wann bekommt Ulzburg endlich die Wende hin das wir hier nicht nur schlafen sondern auch LEBEN wollen.Leider geht das Spiel munter weiter wie man sieht .Lindenstr. Kisdorferstr. Beckersbergring,Pinnauwiesen.
    Statt immer mehr zu verdichten. Könnte man einmal Städteplanerisch Beckershof angehen.
    Eine ordentliche Mischbebauung mit Naherholung und Nahversorgung. Radwegenetz.Dazu event. eine Unterführung unter der Akn.

    Bahnanbindung ist ja vorhanden.
    Über eine mögliche Umgehungstr. wird sowieso nachgedacht

    1. Was ich hier schon zig mal geschrieben habe. Erstmal an einer vernünftigen Infrastruktur feilen und umsetzen und dann, erst dann über weitere grössenwahnsinnige Bauprojekte oder Innerverdichtung nachdenken.

      1. Aber liest hier jemand der Verantwortlichen mit? Das Motto der etablierten Parteien bzw. Bauunternehmer ist doch: ‚ Augen zu und durch‘. Hauptsache der Profit stimmt. Und man darf mir gern wieder Polemik vorwerfen. In diesem Fall bin ich gern polemisch.

        1. Selbst wenn jemand mitlesen würde, wenn kümmert’s? Die üblichen Verdächtigen werden versuchen Sie mit Gegenargumenten in Grund und Boden zu schreiben, tja und ansonsten sind wir der örtlichen Bau-Lobby ausgeliefert. Ab und an mal eine Wahl hilft leider nur bedingt.

  9. Ich verstehe nicht, warum das Angebot von Herrn Baum, ein Modell zu erstellen, wie eine Bebauung mit Erhalt der Linde aussehen könnte, nicht angenommen wurde.

    Es muss desweiteren allen Anwohnern klar sein, dass Herr Göttsch recht hat, wenn er sagt, dass mit der Realisierung des geplanten Mehrfamilienhauses, der Anstoß für die benachbarten Grundstücke gegeben ist, dort ebenso zu bauen, wenn eines der älteren Häuser rundum verkauft wird. D.h.auch Henstedt verliert den dörflichen Charakter.

    Schlimm finde ich persönlich allerdings, dass die Linde auch zu einem guten Teil fällt, weil dort dann doch ein Kreisel gebaut werden soll.

    Auch wenn ich mich wiederhole. Ich verstehe nicht, warum es unmöglich scheint, in unserem Ort einen Mittelweg zu etablieren. Ich kenne ein Grundstück in Ulzburg, 1300 qm ca. groß. Es war bebaut mit einem kleinen Haus aus den 50 er Jahren, wurde bewohnt von einer Person. Als es zum Verkauf stand, haben sich etliche junge Familien dafür interessiert, unter anderem drei junge Familien zusammen, die einen Plan hatten. Eine wollte das Haus sanieren, die anderen beiden hinten im Garten ein Doppelhaus bauen. Alle drei Familien haben kleine Kinder, es wären 13 neue Personen auf diesem Grundstück angesiedelt worden und vier Autos. Stattdessen soll dort nun ein Wohnblock entstehen für fünf Wohneinheiten, wahrscheinlich mit gehobenen Mieten. Zehn Personen, 20 Autos ? Wahrscheinlich keine Familien mit kleinen Kindern.
    Viele Familien fangen mal klein an und sind gerne bereit sich Altbauten entsprechend der finanziellen Lage in ihrem Tempo umzumodeln, warum ist das nicht gewollt ?

    Ich finde Aussagen wie : “ die Häuser sind alle aus den 50 ern und müssen weg “ frech. Eine Straße lebt von einem gesunden Mix an Anwohnern, es ist sogar eine Chance auf Mehrgenerationenwohnen. Eine Verwaltung/ ein Ausschuss kann hier regulierend eingreifen.

    B Plan gesteuerte Ansiedlung wohlverdienender Einzelpersonen im inneren Zentrumsbereich ist für mich kein gutes Zukunftsmodell.

    1. Sehr schön, Herr Iversen. Das von Ihnen beschriebene Modell mit den drei Familien ist für mich ein Auszug von „sozialer Marktwirtschaft“, die Raelität nur Marktwirtschaft. Es wird verstärkt Zuzug nach HU geben, das ist Fakt. Wenn hier alles an neuen Baumöglichkeiten blockiert wird, heizt das die Preise für Wohnraum auf, was folglich dazu führen wird, das die Kosten hierfür im Kessel HU noch weiter nach oben getrieben werden. Dieses ist wohl der Grund, warum die drei Familien das Grundstück nicht bekommen haben – sie konnten nicht mithalten. Das an sich werden wir in unserem gesellschaftlichen System nicht ändern können. Könnte man aber nicht dafür sorgen, dass gewisse Bauweisen, die zudem brutal ins nachbarschaftliche Bild gedrückt werden, nicht erlaubt werden? Das hätte möglicherweise in dem beschriebenen Fall geholfen! So nehmen die „Verursacher“ nur die Chancen wahr, die sich bieten, um aus dem vorhandenem Kapital möglichst viel Marge herauszuholen. Das an sich ist nicht widrig, legal ist es ohnehin. Zumindest in der Form, dass die legalen Möglichkeiten voll ausgenutzt werden.

      1. Moin Herr Blau,
        ich habe da noch die Stimme im Ohr von einem U+P Ausschuss-Mitglied, der sagte, dass er gar nicht möchte , das hier der Sozial- Bevölkerungsdurchschnitt sinkt, sprich, er hätte viel lieber die Betuchten und Wohlhabenden in der Gemeinde. Und mit solchen Vertretern im Ausschuss wird sich ein von dem von Frau Iwersen beschriebene Bebauung leider nie realisieren 🙁

        1. Und ich habe noch die Stimme im Ohr, die sagte, dass man ja gern wegziehen kann, wenn einem die Entwicklung im Ort nicht zusagt. Habe ich in den letzten 40 Jahren geschlafen, oder häuft sich hier gerade der Bau-Irrsinn? Ohne Rücksicht auf die Verkehrssituation oder gar soziale Aspekte.
          Ich danke HU-Transparent und den diversen Bürgern, die sich gegen unangebrachte Willkür stark machen und für unseren Ort kämpfen.
          Mehr habe ich dazu im Moment nicht zu sagen.

        2. Aber diese Äußerung ist doch hoffentlich nicht in der jetzigen Zeit, sondern vor vielen Jahren getätigt worden.

          1. Diese Äußerung hörten wir kurz vor dem letzten U+P Ausschuss, bei einem 12 Augengespräch in den Fraktionsräumen der CDU. Und anbei , hatten wir schon dort im Gespräch gesagt, dass wir vorab noch keine Infos zu den Meinungsbild eines B-Planes 90 aus dem Kronskamp geben werden, und auch nicht einer einzelnen Fraktion, sondern nur allen und gemeinsam! Und dies mit vernünftigen Gesprächen und Workshop so, wie es versprochen wurde. Das wir dann umso mehr am Montag durch den Kakao gezogen werden sollten…nah ja so ist halt die Politik von einigen…

        3. Das Gemeinwesen der sozialen Marktwirtschaft zeichnet vor allem aus, dass die Starken und Potenten denen helfen, die nicht ganz Schritt halten können, oder manchmal wollen. Das das eine Idealvorstellung ist, und häufig mit Füssen getreten wird, wissen wir alle. Aber dennoch sind wir weit von Verhältnissen entfernt, wie sie in vielen (auch europäischen) Ländern gnadenlos durchgezogen werden (falls jemand meint, HH oder Berlin hätten Ghettos: Man möge sich diese in Madrid, Paris oder Rom usw. ansehen). Es gibt Grenzen, und manchmal muss man die verantwortlichen Akteure daran erinnern. Die Vorstellung, eine Elitisierung unseres Ortes würde irgendwas positiv beeinflussen, ist jedenfalls Käse. Jeder muss sich seinen Platz suchen können, in dem er die Realisierung seiner Wünsche und Möglichkeiten finden kann. Aber, z. B. Eigentumsansprüche zu stellen (oder eigentumsähnliche), großzügigen Wohnraum zu fordern, und gleichzeitig wenig dafür zahlen zu müssen, wird in Ballungsgebieten sehr schwierig! Und dann muss man sich Gedanken machen, ob man noch in den Ort passt. Günstiger Wohnraum geht nur über die Förderung der öffentlichen Hand. Privat kann keiner dazu gezwungen werden, sein Kapital dem Allgemeingut zu opfern.
          Wo sollen beispielsweise die Älteren bleiben, wenn sie später weniger Geld zur Verfügung haben, und ihre Ansprüche deswegen auch herunterschrauben würden? Eine Elitisierung von Wohraum zieht immer sehr negative Konsequenzen FÜR ALLE nach sich, das wissen eigentlich auch die Elitären selbst. U. a. dafür, neben vielen anderen Gruppen auch, muss eine Kommune Raum bieten. Mir ist diesbezüglich nichts bekannt in HU. Das gehört für mich genauso in eine Gesamtkonzeption, wie vernünftige Infrastrukturen. Habe aber das Gefühl, man ergibt sich lieber in Kleinkriegsszenarien.

  10. Ich verweise immer gerne mal auf das Leitbild der Gemeinde (HU-Seite):

    “ … In der Siedlungsentwicklung wird unnötiger Landschaftsverbrauch vermieden. Unsere Infrastruktur soll in die Zukunft weisen. Wir unterstützen nachhaltige, ökologische und Ressourcen schonende Bauweisen. …“
    “ … VI. Wir schützen unsere Landschaft
    Wir gestalten unsere Freiräume in allen Ortsteilen möglichst naturnah und verknüpfen sie miteinander. Diese dienen den Menschen als Begegnungsraum sowie als Ruhe- und Erholungszonen. Natur und Landschaft sind als Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt zu pflegen und vielfältig zu entwickeln. Ökologisch wertvolle Gebiete sind zu schützen, möglichst zu erweitern und zu vernetzen. …“

    Das müsste , glaube ich, mal drinngend überarbeitet werden, oder nimmt das noch irgendwer Ernst?

    1. Moin Herr Barckmann,i
      ich glaube mich zu erinnern, das das Leitbild von den Gebrüdern Grimm geschrieben wurde, oder? 😉

      1. Hallo Herr Meissner,
        leider keine weitere Quellenangabe zu finden. Sie könnten aber durchaus Recht haben, zumindest dürfte dieses „Märchen“ nicht aus unseren Jahrhundert stammen.

  11. Henstedt-ULzburg – eine Gemeinde im Grünen ? Der Spruch ist wohl überholt. Zukünftig wohl eher eine Gemeinde im Grauen, mit Bauzäunen und möglichst viel Rendite für Investoren und Bauherren.
    Wüßte gerne mal, wie lange die Befürworter von Neubauten ihre Haltung noch aufrechterhalten und ständig neuen Bauanträgen zustimmen
    Doch halt, Lindenstraße und Neubauten: Wpohnen da nicht Vertreter aus dem Gemeinderat ?
    zur Erinnerung: Gemeindewahlen kommen ja auch noch bevor die Gemeinde ganz betoneirt und gepflastert ist. Wieviel qm sollen dann noch bebaut werden ?

  12. Die Linde auf dem Grundstück Kisdorfer/Bgm.-Steenb. steht für ein Bauvorhaben wirklich ungünstig. Allerdings bietet sie in Einheit mit den nahestehenden Linden am Wanderweg, und weiteren Buchen, Kastanien und Eichen in der Umgebung ein schönes Bild vom „Tal rund um die Kirche Henstedt“. Die frühere Eigentümerin des Grundstücks hatte sich lange darüber geärgert, dass sie den Baum nicht früher fällen ließ, da er eine Großteil des Grundtücks in Schatten setzte. Die Lage des Grundstücks, sehr nahe an der Kreuzung, ist für eine Ansiedlung eigentlich unattraktiv (es gibt den ganzen Tag über laute Beschleunigungsgeräusche, latentes Gehupe und die nervenden Geräusche von hernuterbremsenden LKW, die erst kurz vor dem Kreuzungsbereich den Bremsvorgang starten). Dazu noch das teife Brummen der Busse, die gegenüberliegnd ihre Rast-Bucht haben, und die Ampel – mich wundert, wie man dort bauen kann, oder wohnen möchte. Ein Einzelhaus würde bei den Grundstückspreisen dort doch niemand bauen! Wenn, dann kann es nur über ein Mehrfamilienhaus funktionieren. Das Ortsbild jedenfalls wird nicht schöner. Wenn mit dem Bezug auf ähnlich hohe Bauten z. B. der Block neben der Kirche gemeint ist, so wird auf ein Bauwerk referiert, dass so niemals hätte gebaut werden dürfen (früher war dort eine wunderschöne Villa, der originale Zaun ist immer noch unter der Hecke an der Strasse zu bewundern). Das ist doch DIE Verschandelung des Ortsteils Henstedt schlechthin. Aber gut, jetzt wird sich u. a. daran orientiert, und nicht am Erhalt der zweifellos schönen Baumlandschaft im“Tal“. Schwieriges Entscheidungspotential …

  13. Ach da geht noch mehr, wenn ich mir H-U von oben anschaue, da sind noch so viele Grünflächen, z.B. in dem Dreieck Schulstraße, Usedomer Straße und Grundschule, da würde ganz locker ein Mehrfamilienhaus hin passen, so 5-7 Stockwerke, 40-50 Wohneinheiten, genügend Platz wäre da. Die Kinder hätten einen optimalen Schulweg und die Häuser dort scheinen mir auch älteren Datums zu sein, also sicherlich nicht mehr Energieeffizient genug oder wie es auch heißen mag.
    Auch Richtung Götzberger Str. , Krummacker, ist noch vieles möglich. Bei einer gesunden Stadtplanung, sollte ja ein harmonisches Gleichgewicht entstehen…

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