Politiker verteidigen erneut Hesebeck-Wohnblock im Kronskamp – Anwohner sprechen von Horror! Langbehn: In 10 Jahren stehen im Kronskamp überall Wohnblocks!

Anwohner Thomas Pütz hat fertig mit Verwaltung und Politik in Henstedt-Ulzburg
Anwohner Thomas Pütz (vorn im Bild) will sich den Hesebeck-Block nicht gefallen lassen. Am linken Bildrand zu erkennen: Bald-Bürgermeister Stefan Bauer

Zu heftigen Protesten von Kronskamp-Anwohnern ist es vergangene Woche im Rathaus gekommen. Anlieger beschwerten sich lautstark über den geplanten Bau eines Mehrfamilienhauses in der Einzelhaussiedlung. Die Politik reagierte widersprüchlich auf die Proteste. Zwar soll ein neu zu schaffendes Gremium das Ausmaß der Innenverdichtung im Ortsteil Ulzburg auf den Prüfstand stellen, zugleich verteidigten Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker den Bau des 12 Meter hohen Wohnblocks aber erneut als richtig und politisch gewollt.

„Wir alle haben Ihnen so geantwortet und stehen immer noch dazu“, entgegnete Horst Ostwald, Vorsitzender des mit ehrenamtlichen Politikern besetzten Umwelt- und Planungsausschusses, empörten Kronskamp-Anwohnern in der Einwohnerfragestunde. In einem gemeinsamen Schreiben an die Anwohner hatten CDU, WHU, SPD, BFB und FDP bereits Ende März den Wohnblock-Bau als „moderate Innenverdichtung“ bezeichnet.

Was die Politik „moderate Innenverdichtung“ nennt, sorgt bei Bürgern allerdings für Panik und Wut. Anwohner Thomas Pütz sprach von einer Horrorentscheidung, erklärte, er werde alles daransetzen den Block zu verhindern. Pütz-Nachbar Jan Schüller-Iwersen forderte die Ausschussmitglieder auf, den „Mors hochzubekommen“ und die Bebauung nicht zuzulassen. Andere Anwohner warfen Politik und Verwaltung Geheimniskrämerei sowie Klüngelei vor. Die Ehefrau von Thomas Pütz hatte den geplanten Bau des Wohnblocks zwischen Ein- und Zweifamilienhäusern schon in der vorangegangen Sitzung zur Sprache gebracht.

Die Ausschussmitglieder überließen es ihrem Vorsitzenden Ostwald (SPD), zu den Anwürfen Stellung zu nehmen. Der verwies auf das gemeinsame schriftliche Statement aller Fraktionen und die darin zum Ausdruck gebrachte gewollte moderate Innenverdichtung.

Rathaus-Ortsplaner Volker Duda reagierte in der Sitzung mit Unverständnis auf die Anwohner-Proteste. Es habe vor drei Jahren Gelegenheit gegeben, Bedenken zu äußern. Die Bebauungsplan-Änderung sei in einem Anzeigenblatt bekannt gemacht worden und habe im Rathaus zur Einsicht ausgelegen, sagte Duda. Mitbekommen hat das im Kronskamp offenbar niemand. Thomas Pütz: „Komisch, dass kein einziger Anwohner davon gewusst hat.“

Für Dudas zukünftigen Chef, der die Sitzung von den Zuschauerplätzen verfolgte, gibt es in Sachen Bürgerinformation Handlungsbedarf: „Man müsse darüber nachdenken, wie man die Einwohner besser informieren kann“ sagte Stefan Bauer den HU-Nachrichten. Henstedt-Ulzburgs neuer Verwaltungschef tritt sein Amt am 1. Juni an.

Für Bernd Langbehn, Geschäftsführer des Möbelhauses Hesebeck und Neffe des verstorbenen Werner Hesebeck, sind die Proteste nur eine vorübergehende Erscheinung. Langbehn zur Norderstedter Zeitung: In zehn, zwölf Jahren spricht keiner mehr darüber, dann stehen hier überall solche Wohnblöcke. Wer baut denn jetzt noch ein Einzelhaus hier – mitten in der Stadt?“ Langbehn will aber über die Gesamthöhe des Gebäudes noch mit sich reden lassen.

Ob die Langbehnschen Visionen Wirklichkeit werden, und der Kronskamp in ein paar Jahren tatsächlich nicht mehr wiederzuerkennen ist, darüber wollen Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker jetzt noch einmal nachdenken.

Einvernehmlich hat der Umwelt- und Planungsausschuss beschlossen, sämtliche WHU-Anträge zur Innenverdichtung an ein neu zu schaffendes Gremium zu verweisen. Die Wählervereinigung hatte unter anderem die sofortige Änderung des Bebauungsplans Kronskamp gefordert. Man habe parteiübergreifend entschieden, sich mit diesen Punkten in einem Arbeitskreis zu befassen, so der Ausschussvorsitzende Horst Ostwald.

Den Acht-Parteien-Block zwischen einem Ein- und einem Zweifamilienhaus hatten Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker 2011 möglich gemacht. Vor drei Jahren war die zulässige Wohnbaufläche des Hesebeck-Grundstücks ohne Gegenstimmen im Gemeinderat angehoben worden. Zu dem Zeitpunkt bewohnte dort noch Möbelkaufhauschef Werner Hesebeck mit seiner Lebensgefährtin ein Einfamilienhaus. Werner Hesebeck ist im vergangenen Jahr im Alter von 89 Jahren gestorben, seine Erben haben das Hesebecksche Eigenheim mittlerweile abgerissen, um Platz für das neue Gebäude zu schaffen.

Christian Meeder

23. April 2014

37 thoughts on "Politiker verteidigen erneut Hesebeck-Wohnblock im Kronskamp – Anwohner sprechen von Horror! Langbehn: In 10 Jahren stehen im Kronskamp überall Wohnblocks!"

  1. Eben! Erstmal Prüfungsamt und Bgm. einarbeiten lassen, dann mit diesen Stakeholdern ein Gesamtkonzept Gemeindeentwicklung ausarbeiten, eng orientiert am Bürgerhaushalt. Das dann zur Abstimmung stellen!!!
    Was dabei dann herauskommt, DAS würde ich als politisch gewollt bezeichnen.
    Eine so tiefgreifende Richtungsweisung wie diese baulich höchstsichtbare Innenverdichtung kann doch nicht in Ausschussgremien „gewollt“, sondern bestenfalls aufbereitet werden, schon angesichts des Abstimmungsresultats „H-U = Dorf“.

  2. „Das ist politisch so gewollt !“ – wer sind denn genau die Politiker, die die Verdichtung wollen ?
    Und wer will denn überhaupt solche Politiker ?

  3. Irgendwann in den letzten Monaten hatte ich mal gelesen, dass die B-Pläne lt. Herrn Duda sowieso ungültig sind, Kann es aber auf die Schnelle nicht finden, suche aber weiter

  4. Zum Thema, dass die Bürger sich informieren sollen:

    Dies habe ich im Fall „Bebauungsplan 086“ (gegenüber dem Bahnhof, Ecke Gartenstraße, Hamburger Str.) über die Gemeinde-Homepage regelmäßig seit 2006 versucht.
    Dort steht immer noch ein Bebauungplan, der ganz anders aussieht,
    als der 4-stöckige Klotz, der kürzlich in der HUN vorgestellt wurde.

    Wenn noch nicht einmal das Bürgerinformationssystem der Gemeinde aktuell ist,
    wo bitte soll man sich dann informieren????

    1. Herr/Frau C. Ipsen, der Bebauungsplan 86 von 2001 und die 1.Änderung von.. -ohne Datum- weist eine 3-geschossige (Vollgeschosse) Bebauung ohne Höhenbegrenzung mit einer Grundflächenzahl von 0,9 aus. Das bedeutet, dass 3 Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss (evtl. sogar 2) errichtet werden können. Dabei ist es unerheblich, ob das Staffelgeschoss den Fassadenversatz an der Straßenfront oder an der Rückseite hat. Der dargestellte Fassadenentwurf mit der Wirkung einer 4-geschossigkeit an der Straßenseite ist daher grundsätzlich zulässig. Die Grundflächenzahl von 0,9 bedeutet, dass 90% der Grundstücksfläche überbaut werden können. Da keine Geschossflächenzahl (Begrenzung der Geschossfläche der Vollgeschosse) ausgewiesen ist, könnten grundsätzlich auch 2 Staffelgeschosse mit der Gesamtwirkung einer 5-geschossigkeit z.B. zur Straßenseite errichtet werden. Entsprechende Beispiele finden Sie bei der Lindenhof-Bebauung. Grundsätzlich haben in den Medien dargestellte Investorenwünsche nichts mit der Rechtswirksamkeit von Bebauungsplänen zu tun. Der Bebauungsplan ist daher nicht „überholt“. Ob man die Planung für städtebaulich angemessen hält, wäre eine andere Diskussion.

      1. Vielen Dank an Herrn Borchert für die Aufklärung.
        Grundflächenzahl 0,9 = 90% Bebauungsfläche.
        Frage mich nur, warum man Bebauungspläne so verklausuliert schreiben muss,
        dass es einer Übersetzung bedarf.
        Und die Zeichnung dazu zeigt eine Versorgungsstraße auf der Rückseite zwischen
        der Beckersbergstr. und der Gartenstraße.
        Bei 90% Bebauung ist das aber nicht mehr möglich – oder?

        1. @ C.Ipsen: „Fachchinesisch“ gibt es leider in allen Bereichen, denken Sie nur an das Steuerrecht. Vom „Fachchinesisch“ leben eine ganze Reihe von freiberuflichen Beratern, Architekten, Anwälten etc. zum großen Teil nicht schlecht. In der 1. Änderung des B-Planes wurde aus der öffentlichen „Versorgungsstraße“ eine mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten belastete Privatfläche, die zur Grundstücksfläche hinsichtlich der Multiplikation mit der Grundflächenzahl zählt. Allerdings wird die Bebaubarkeit der Grundstücksfläche durch die Baulinien und Baugrenzen eingeschränkt. Das sind die Strich-Punkt-Linien oder Strich-Doppelpunkt-Linien. Der Architekt wird je nach grundsätzlicher Order des beauftragenden Investors aus den Festsetzungen des Bebauungsplanes, der Baunutzungsverordnung und der Landesbauordnung einen in wirtschaftlicher und hoffentlich auch gestalterischer Hinsicht optimierten Bauentwurf erstellen.

          1. @Peter Borchert:
            Vielen Dank für die erneute Aufklärung.
            Auch ich hoffe, dass der beauftragte Architekt einen „optimalen Bauentwurf“ erstellt.
            Wobei „optimal“ eine Frage der Sichtweise ist,
            vor allem, was die Höhe und die Nutzung des Gebäudes (Wohnungen, Büros, Läden) betrifft.
            Nun denn, es bleibt spannend, wie sich die „Innenstadt“ in der „grünen Gemeinde“ weiter entwickelt.

  5. Herr Borchert, ich gebe ihnen ja grundsätzlich Recht. Doch nicht zuletzt die Mehrheitsentscheidung für den „Außenseiterkandidaten“ Herr Bauer, zeigt wie überdrüssig viele Bürger mit der Politik sind.
    Ich habe jedoch meine Gründe aus persönlichen Erfahrungen mit der Verwaltung und den politischen Entscheidungen im Ortsteil Henstedt. Ich habe den Eindruck, dass einige Entscheidungen nach dem Motto: Wünsch Dir was, gefällt werden. Auch wirtschaftliche Interessen spielen hierbei eine erhebliche Rolle.
    Ihren Vorschlag, das direkte Gespräch aufzunehmen, habe ich mehrfach versucht und kann nur von negativen Erfahrungen berichten.

  6. Sehr geehrter Herr Witte,
    dazu müssten wir Bürger aber rechtzeitig informiert werden und zwar klar, deutlich und für jeden verständlich! Denn wie man sieht, tun Politiker sich damit schwer, Beschlüsse, die sie mal gefasst haben zurück zunehmen! Also gilt doch nur der Wille eines kleinen Kreises, die wir mal aus Vertrauen gewählt haben !
    Wem nützt eine Verdichtung von Henstedt-Uzburg, wem nützt eine volle Hauptstraße auf der nichts mehr geht, wem nützt es, dass es kaum noch Parkplätze im Zentrum gibt…

  7. Herzlichen Glückwunsch den Kronskampern! Leider findet man diese Solidarität der Bürger nicht mehr in allen Ortsteilen. Auf unsere sogenannten Volksvertreter können wir schon lange nicht mehr vertrauen. Jeder kocht hier sein eigenes Süppchen. Dieses geschieht auch gern mal durch Wegschauen und durch das Schaffen von Tatsachen – es wird sich dann schon eine Lücke in der Gesetzgebung für die Durchsetzung finden!!!!!
    Warum jetzt wieder die Dorf/Stadtdiskussion? Wir hatten doch alle mal die Wahl. – Die Politik interessiert sich doch sowieso nicht dafür!

    1. Na ja Frau Wenk, ca. 50-60% der Bürger interessiert sich gar nicht für die Politik, siehe Kommunalwahlen etc. Wer mitwirken will, sollte sich als demokratischer Staatsbürger in die Politik einbringen und das direkte Gespräch suchen, siehe meinen obigen Beitrag. Eine undifferenzierte, destruktive Kritik an den Kommunalvertretern, die ihre Freizeit in erheblichem Umfang für ein funktionierendes Gemeinwesen zur Verfügung stellen, ist unwürdig,unangebracht und hilft uns allen nicht.

  8. Herrn Sazmann kann ich voll zustimmen, seit 17 Jahren hätten sich die Anlieger dreimal in die öffentlichen Planauslegungen einbringen können. Wir, die Anlieger von zwei Straßen auf dem Rhen, haben uns um Rahmen einer öffentlichen Planauslegung mit Erfolg gegen eine Nachverdichtung (zweites Baufenster) durch Einwirkung auf die Gemeindevertretung durchgesetzt. Das heißt nicht, dass ich die Planung Kronskamp für städtebaulich stimmig halte. Es fehlt eine Höhenbeschränkung auf max. 10m und die Zusammenfassung von 2 Baufenstern auf ein großes -fenster fügt sich weder in die vorhandene, noch geplante Struktur ein. Erst durch diese Zusammenfassung wurde ein Einzelhaus (planungsrechtlicher Begriff) mit 8WE ermöglicht. Von der mehrgeschossigen Bebauung an der Hamburger Straße sollte ein moderater Übergang zur „Einfamilienhausbebauung“ (Einzelhaus mit 1WE und DH 2WE) erfolgen. Hier ist m. E. eindeutig einem Einzelinteresse nachgegeben worden, das müsste auch der Kommunalpolitik bei der Begründung und Beschlussfassung über die 2. Planänderung 2012 bewusst gewesen sein.
    Die Gemeindeverwaltung ist ihrer rechtlichen Veröffentlichungspflicht in den Zeitungen und in den Aushangkästen nachgekommen, aber das erreicht erfahrungsgemäß nicht einen wesentlichenTeil der Bürger. Daher ist es endlich erforderlich, wie in anderen Kommunen seit vielen Jahren praktiziert, die unmittel- und mittelbar betroffenen Anlieger durch Handzettel (Info-Blätter) direkt zu informieren. Auf eine frühzeitige Bürgerinfo gem BauGB, auch bei vereinfachtem Planänderungsverfahren, sollte gar nicht verzichtet werden.

    1. Ganz genau Herr Borchert,

      dies wurde von uns versäumt, die öffentliche Auslegung war mehr als undeutlich, aber daran ist jetzt auch nichts mehr zu ändern.

      Es war übrigens Anfang der 90 er Jahre so, dass wir Handzettel bekamen, weil zumindest in unserem Abschnitt zwischen Kronskamp und Maurepasstr. zukünftig zwei kleine Baufenster möglichst gemacht werden sollten.

    2. „mit Erfolg gegen eine Nachverdichtung (zweites Baufenster) durch Einwirkung auf die Gemeindevertretung durchgesetzt“

      Nun gut, da war dann aber -mindestens in Ihrer Person- das nötige Maß an Interesse und Interpretationswissen vorhanden, um erstens überhaupt darüber zu stolpern (setzt wohl eine häufigere Befassung mit B-Plänen und U+P-Ausschuss-Sitzungen voraus, damit einem sowas nicht durch die Lappen geht) und zweitens zu erkennen, inwieweit sich das auswirken kann (nicht jedem sind ja GFZ und GRZ usw. in die Wiege gelegt worden).

      Im Grunde sollte so eine Auslegung nicht dadurch wirksam werden dürfen, dass niemand in der gewährten Frist Einspruch erhoben hat, sondern umgekehrt sollte jeder Betroffene (also mindestens alle Grenzeigentümer, alle mit Einflußpotential durch Verkehrszunahme und alle mit Wertverlustpotential auch bei entfernteren Vorhaben) namentlich/direkt adressiert aufgefordert werden, seine Zustimmung zu geben. Und solange die nicht mindestens mit einer 2/3-Mehrheit der Betroffenen vorliegt: Keine Veränderung. So wie es jetzt ist, halte ich das für eine Zumutung. Wenn man mir einen Grundsteuerbescheid brieflich zustellen kann, so kann man mir auch so ein Zustimmungsersuchen zustellen, ggf. auf Kosten des Interessierten, der B-Plan-Änderungen angefragt hat. Oder man legt solche Vorgangsschreiben einfach dem Grundsteuerbescheid bei, dann muss das eben mit bis zu einem Jahr Vorlauf geplant werden oder interessierte Stellen übernehmen die Extrakosten. Innerhalb von WEGs läuft das auch so: Will ich eine außerordentliche Eigentümerversammlung haben, um schnell meinen Antrag durch zu bekommen, muss ich die Kosten dafür individuell tragen oder die turnusmässige jährliche Versammlung abwarten. Was für WEGs recht ist, sollte für eine Gemeinde nur billig sein.

      1. Herr Schneider, direkte Gemeinde-Info an die Anlieger etc. habe ich in meinem obigen Antrag gefordert und als Beispiel andere Kommunen genannt. Eine für Nichtfachleute allgemein verständliche Erläuterung der Planung setze ich dabei als selbstverständlich voraus. Das gilt gleichermaßen für die sogenannte Frühzeitige Bürgerbeteiligung und öffentliche Planauslegung (Einladung und Durchführung) gem. Baugesetzbuch. Ohne im Einzelnen auf Ihre Darlegungen eingehen zu wollen, ist aber festzuhalten, dass die dafür erforderlichen Änderungen des Baugesetzbuches (Bundesrecht) nicht in der Entscheidungshoheit der Gemeindevertretung liegen.

  9. wir Bürger sollten aus der Vergangenheit lernen und in Zukunft bei jeder Entscheidung, seitens Verwaltung und Politik, immer wieder die Frage stellen:
    WARUM passiert etwas und wem nützt es!

  10. Wenn man sich den Bebauungsplan anschaut, steht dort „Maurepasstrasse7 und in Anführungszeichen Kronskamp.
    Ich denke mal, weil die Maurepassstrasse mit Hausnummer genannt wurde, ist keiner der Anwohner )und vielleicht auch die meisten Politiker) darüber gestolpert, das auch das Grundstück im Kronskamp eingeschlossen wurde.

    Absicht? von wem auch immer….

    Erste Merkwürdigkeit:
    Warum wurde nur das eine Grundstück des Kronskamps im B-Plan geändert?

    Eigentlich hätte man doch alle Grundstücke im Kronskamp ändern müssen, damit auch die anderen Anwohner wenigstens die Chance haben, ihr Grundstück gewinnbringend veräußern zu können, da man dort dann auch mehr bauen kann.
    So sind die Häuser durch die Massivverdichtung des einen Grundstücks fast unverkäuflich, oder nur mit erheblichen Einbußen.

    Massivverdichtung für nur ein Grundstück stinkt zum Himmel!!!

    Diesen Fragen sollte man nachgehen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen!

    1. Ist doch eigentlich klar es geht ums liebe Geld .

      Antwort eines unserer Ausschussmitglieder auf eine Frage mit der Antwort in etwa so-

      Die Anwohner der betroffenen Baugebiete sitzen auf einer Goldgrube und wissen das nicht .
      Ok Ich kauf mal eben ein 1200 Quadratmeter großes Grundstück für nen Apple und nen Ei setze für 500tsnd Taler ein kleines Hochhaus hin und hole 1Mio raus netter Verdienst .
      Nachbarn ? Ist doch egal der Investor wohnt ja nicht da

  11. “ … gibt es in Sachen Bürgerinformation Handlungsbedarf: „Man müsse darüber nachdenken, wie man die Einwohner besser informieren kann… “
    Dabei ist es so einfach. Anwohner sind einfach rechtzeitig über geplante Baumassnahmen o.ä. schriftlich zu informieren. Schluß mit dem Rausreden der Verwaltung von wegen stand doch im Altpapier-Blatt xy oder lag hier so und solange aus. Einfach mal den Bürger/Anwohner direkt informieren und gut ist.

    1. „Altpapier-Blatt“ 😀 Das trifft es ganz gut! Da die Anzeige dort wohl auch kostenpflichtig ist, kann man auch gleich mit dem Geld die Anwohner direkt anschreiben, seh ich auch so.

  12. Dem stimme ich voll umfänglich zu! Hier ein Abbild von Wandsbek und Co zu schaffen nur um die sogenannte Wirtschaftskraft zu stärken?
    Schade, wer diese Bilder und das sich daraus entwickelnde Umfeld „studieren“ möchte, der sollte sich in der Wandsbeker Chaussee der heutigen Zeit einmal umsehen. Traurig und wenig ansprechend. Aber hier gibt es immerhin einen schönen und gut eingewachsenen Grüngürtel entlang der Wandse usw. von Volksdorf bis zur Alster, in HU wird auch dieses nicht gepflegt!
    Hatten wir nicht gerade darüber abgestimmt eine Gemeinde zu bleiben anstelle von Stadtcharakter?
    Vielleicht sollte die „Aufregung der Kronskampanwohner“ übergreifen und ansteckend wirken!

    1. Das, nennen wir es: Dorf, hat schon viel zu lang gar keine Meinung, was es eigentlich sein will.

      Die Eliten sehen es m.E. eindeutig auf dem Weg zur Stadt. Spätestens in der Amtszeit von, ausgerechnet, Dorf-Freund Dornquast, wurden die Grundsatzentscheidungen getroffen, die zu einem urbanisierenden Ulzburg heute führen sollten. Später wurde daran nicht mehr gerüttelt, lediglich überbordende Großprojekte wie Beckershof, ein Projekt groß genug für 8 Dörfer, gingen in den Archivkeller. Die Auswirkungen der 1990er im Bestand hingegen lassen sich heute spüren, und: JA, natürlich ist eine Verdichtung gewollt. Die Basis dafür steht in Form von Baurecht und B-Plänen längst, und diese Entwicklung wird sich nun auch kaum mehr sinnvoll mehr als punktuell stoppen lassen.

      Für viele Einwohner hingegen ist H-U das Gegenmodell zu Hamburg, dessen Nähe man weiter braucht und sucht. In H-U als Wohnort möchte man die Nachteile urbanen Lebens gern ablegen, die positiven aber nach Möglichkeit behalten, notfalls im leicht erreichbaren Hamburg. Die Extremposition „Dorf“ will niemand, sonst wären die Neubürger, die heute die Mehrheit der Einwohner stellen, nach Stuvenborn oder Wakendorf II statt nach H-U gezogen.

      Natürlich entstehen dabei unterschiedliche Einschätzungen der positiven- und negativen Faktoren des Urbanen. Wer mit dem heutigen Urbanisierungsniveau vielleicht gerade noch leben kann, der empfindet jede weitere Verschiebung als Verschlechterung bis Bedrohung. Dieser Urbanisierung ist er schließlich gerade durch H-U als Wohnort ausgewichen.

      Insgesamt gibt es so eine sehr große Bandbreite an Vorstellungen über den Wohnort, die H-U irgendwie beherbergt. Eine offene Diskussion über die Zukunft des Dorfes/Ortes gab es aber einfach nicht. Viele Einwohner wissen offensichtlich nicht einmal über längst erfolgte Entscheidung Bescheid, wie der Kronskamp zeigt. Längst zulässig, längst von den lokalen Eliten gewollt, längst bekannt, längst öffentlich zugänglich, aber die Einwohner wissen von nichts. (Kleine Fangfrage: Ist es typisch für ein echtes Dorf, dass die Einwohner so ahnungslos über ihre eigene Gemeindepolitik sind?)

      Der Prozess sollte dringend nachgeholt werden.

      1. Hallo Herr Sazmann,

        es sind sicher nicht alle ahnungslos und ich zitiere mal Herrn Pütz…“ …dann müssten im Kronskamp ja nur Idioten wohnen…“ .
        Zuersteinmal stimme ich ihren Worten absolut zu und auch denen ihrer “ Vorschreiber“. Es muss etwas passieren im Ort und anhand des vielen Zuspruchs, den wir aus allen “ Ecken “ der Gemeinde bekommen, ist es definitiv nicht nur ein Anliegen des Kronskamps, zukünftig zeitiger und genauer hinzuschauen und sich nicht auf einen hauptamtlichen ortsplanerischen Gemeindeentwickler zu verlassen.

        Fakt ist ja wohl, dass sich keine Gedanken über die möglichen Auswirkungen der Erweiterung des Baufensters gemacht wurden. Und auch den Politikern der vergleichsweise kleine Kronskamp im Rahmen der Überplanung Maurepasstr. mehr oder weniger mit durchgerutscht ist.
        Andererseits ändert man ein Baufenster ja nicht einfach so, bzw. schraubt nicht ohne Grund die zu versiegelnde Grundfläche hoch.

        Erschreckt hat uns alle die Überheblichkeit mit der die Anwohner auf der U&P Sitzung abgebügelt wurden, immer wieder die Aussage : …diese Entwicklung ist politisch so gewollt….Und vor allem die Aussage, der Kronskamp wäre jetzt definierte Ortsmitte und dort bräuchte keiner mehr so große Gärten, man würde ja schließlich kein Gemüse mehr anbauen müssen….

        Natürlich darf man sich dem Fortschritt nicht versperren, aber man muss doch auch etwas sensibel mit alten Strukturen umgehen. Natürlich erfährt auch der Kronskamp einen Wandel, so haben wir ein tolles “ Gemisch“ aus Einzel – und Doppelhäusern mit Bewohnern vieler Generationen und für ein freies Grundstück viele junge, interessierte Familien, die dort ein Doppelhaus bauen wollten usw.

        Einzel – bzw.. Doppelhaus ist aber def. nicht Wohnblock.

        Und die meisten Bewohner wohnen seit Bau der Siedlung Anfang der 50 er Jahre dort, woher sollten die denn bitte ahnen, dass dieser Bereich irgendwann als Dorfmitte deklariert wird und Blockbebaut werden soll.

        Und um auf ihre Fangfrage zurückzukommen… , so ganz ahnungslos sind die Anwohner nicht, immerhin wurde nach Interventionen die Hinterbebauung Kronskamp auf 8,50 m festgelegt…leider nur für einen kleinen Abschnitt des besagten B Planes. Logischerweise werden sie sich jetzt fragen, warum dies für das Grundstück neben Pütz nicht gilt….tja, wir sind wohl doch alle Idioten…:-)..

        Hilft uns jetzt aber auch nicht weiter diesen Klotz zu verhindern. Wie Herr Langbehn dankenswerter Weise bemerkte, überdenkt er seine Planungen noch einmal; darüber freuen wir uns sehr.

        1. Frau Iwersen,

          mir fiel nur auf, dass der „Klotzbau“ in den 50ern nicht genehmigungsfähig wäre. Heute schon. Gestern aber auch. Es gab aber keine Proteste, als die Änderung ganz bewusst in der Kommunalpolitik beschlossen wurde.

          Ich hielt es für unwahrscheinlich, dass in der Straße alle über die seither geltenden Möglichkeiten informiert waren, aber darauf vertrauten, dass niemand es voll ausnützen würde.

          Wehn das so war, dann nehme ich die „Ahnungslosigkeit“ natürlich zurück.

          1. Herr Sazmann,

            das Problem ist doch, dass es im Kronskamp gefühlte drölf Millionen Abschnitte mit jeweils unterschiedlichen Möglichkeiten gibt und dieser Dschungel für Normalos kaum durchdringbar ist. Ich weiß, ich drücke mich gerade sehr platt aus.

            Jeder hat zur Kenntnis genommen, dass die Politik von Nachverdichtung redet und beschließt, und das macht ja auch Sinn, aber doch bitte moderat und angepasst an das bereits Bestehende.

        2. Zitat:
          „Und die meisten Bewohner wohnen seit Bau der Siedlung Anfang der 50 er Jahre dort, woher sollten die denn bitte ahnen, dass dieser Bereich irgendwann als Dorfmitte deklariert wird und Blockbebaut werden soll.“
          Dem Satz kann ich absolut nicht zustimmen. Wir reden also von 60 Jahren Veränderung?! Nein, das konnte vor 60 Jahren wirklich niemand ahnen, daß dort mal so ein Wohnblock realisiert wird. Aber vor 20-30 Jahren konnte man das bereits ahnen und heute nun ist es soweit. Das kam also alles andere als plötzlich.

          1. Ist ja auch anders gemeint, als sie es verstehen. Es geht um den Zeitpunkt des Erwerbs. Zu der Zeit war abzusehen, dass man ein Eigenheim in einer netten kleinen Wohnstraße baute, ebenso wie z.B. in der Gartenstr., Reumannstr. etc….genau wie heute die Leute z.B. im Eichberggebiet, Schwanenweg usw. Wer da ein Einzelhaus kauft in einer Einzelhausstraße, rechnet ja auch nicht damit, so er denn über 50 Jahre hier wohnen bleibt, dass dann so schmerzbefreit Nachverdichtung werden kann.

            Man muss doch immer im Auge behalten, von welcher Ausgangssituation man kommt.

    2. Sehr geehrter Herr Daberkow , Herr Schwarz,
      ich kann Ihnen zu ihren Kommentaren nur beipflichten, wir “ Kronskamper“ möchten nochmal betonen, dass es uns nicht nur um unser Wohngebiet geht, aber man hält halt solange die Schna… , bis man selbst betroffen ist, Anzeichen für eine gravierende Veränderung zum Ballungszentrum gab es schon reichlich, Gartenstraße, Hamburger Straße, Kirchweg u.s.w , da haben wir auch nicht reagiert, leider !!! Aber es war auch noch nie so klar, was hier passieren soll, ich denke die damals betroffenen Straßen hätten sich gefreut, wenn sie mehr Unterstützung von anderen Bürgern bekommen hätten, nur damals wurde es als Ausnahmen und Einzellfälle gesehen 🙁 es betrifft aber tatsächlich jeden , ich denke es geht uns alle etwas an, wie Henstedt-Ulzburg verändert werden soll!

      1. Sehr geehrter Herr Meissner,
        ich stimme Ihnen zu, aber wer in unserem „Dorf“, Entschuldigung der Gemeinde, würde so etwas wie eine geschlossene Front gegen solche Vorgänge organisieren?
        WHU und BFB machen doch vor, dass es politisch nicht gelingt gemeinsam in eine Richtung zu ziehen, sonst wäre es ja nur WHU.
        In einer der letzten Wochen wurde hier (Forum) über die Situation Kirchweg im Zusammenhang mit dem LKW-Verkehr gesprochen und dabei bemerkt, dass wir Bürger ohne Strafbarkeit den Verkehr „stark beeinträchtigen“ könnten!
        Vielleicht würde es ja reichen mal eine Zusammenkunft aller Bürger, die einen ruhigen Ort ohne permante Änderungen in Sachen Neubauten (Verdichtung), weniger Grün dafür nur neue Gewerbeflächen, Riesenkaufhäuser (CCU) und immer grössere Verkehrsprobleme, in unserer Gemeinde wollen aufzuzeigen!
        Einen Samstag Nachmittag vor dem Rathaus! Wichtig friedlich, ruhig, aber den Wiederspruch der Einwohner gegen die Ausbaupläne kommunizierend hunderte von Bürgern, das in Ankündigung mit Presse, TV und Rundfunk.
        Würde ja Eindruck machen!

        1. Richtig Herr Schwarz, „Wir sind das Volk“, gilt auch in unserer Gemeinde. Eine Bürgerzusammenkunft friedlich um Flagge zu zeigen hätte was! Dies würde sicherlich auch die Massivverdichter vllt zum Umdenken bewegen. So wie bereits unser Bürgerprotest die CDU und die WHU zum Über- bzw. Umdenken bewegt hat. Das das BfB Mitglied Iversen zustimmend applaudierte als der Ausschussvorsitzende Herr Ostwald von der SPD erneut die Befürwortung aller Parteien zu dem bestehenden Bebauungsplan unterstrich (komisch kein anderer Politiker bekundete seine Zustimmung so eindeutig während der Sitzung), zeigt deutlich, wie bestimmte Volksvertreter hier zur Volksmeinung stehen….
          Hier hilft wahrscheinlich nur noch öffentlich den Finger weiter in die Wunde zulegen -sei es über eine Versammlung oder eine Bürgerinitiative- um Verwaltung, Politikern und Bauherren deutlich zu zeigen: SO NICHT! Es kann nicht gewollt sein, überall Wohnungen zu schaffen, nach dem Motto: eine Wohneinheit weg und z.B. 8 neue dafür dort platzieren!

        2. Ich sag jetzt einfach: Moin Herr Schwarz, gehört sich so auf dem Dorf :-))),
          interessanter Gedanke…vor dem Rathaus, nicht schlecht, würde dazu lieber einen Abend nehmen , an dem der U&P -Ausschuss tagt…. Kerzen würden bestimmt ein heimeliges Licht verbreiten, auch schön für Presse, Medien u.s. w 🙂
          Klar , die Organisation… es hat uns 6 Anrufe gekostet, ein paar Besuche bei den Nachbarn…und dies in nur einem halben Tag, und 43 Bürger waren auf der Straße! ….ein paar Tage mehr , wie viele würden es dann sein ?

  13. Schade das keiner unser gewählten Politiker zu Kenntnis nimmt ,das die Bürger keine Stadt wollen sondern eine Gemeinde im Grünen wo das Leben einen anderen Stellenwert hat hat als in einer Stadt .

    „Ghetto Ulzburg“ Nein danke

    1. Nun wollen aber leider auch andere Menschen, in diesem Ort wohnen. Kann man ihnen dies vorenthalten? Ausserdem wo ist Henstedt-Ulzburg denn ein Ort im grünen? Media Markt, Mc Donalds, KFC, Subway, Burgerking, ca 10 Supermärkte und jetzt noch das CCU.
      Dazu wissen sie wohl auch nicht, was ein Ghetto ist, schauen sie doch mal in den Geschichtsbüchern nach 😉

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