Bauer: Eine Umgehungstraße wäre schön, es geht aber auch ohne!

Zuwachs beim Fanclub Westumgehung. Jetzt hat sich auch Verwaltungschef Stefan Bauer als Befürworter der Straße durch Natur- und Naherholungsflächen geoutet: Er fände es schön, wenn sie käme, antwortete Bauer am Mittwoch auf die Frage der HU-Nachrichten nach seiner ganz persönlichen Meinung zur Westumgehung.

CDU, SPD und FDP haben sich bereits für den Bau einer Umgehungsstraße quer durch die Waldkindergarten-Flächen und die Pinnau-Niederung ausgesprochen. Für den Bürgermeister hat eine Westumgehung auch mit der Frage zu tun, wie sich Henstedt-Ulzburg weiter entwickelt: Wenn der Ort weiter wachse, dann werde der Druck größer, ganz unabhängig davon, wie viel Durchgangsverkehr durch die Gemeinde fahre, sagte Bauer. Die Verkehrsgutachter von Dresden-Berlin-Consult haben einen Durchgangsverkehrsanteil von 20 Prozent gezählt, laut WHU-Informationen sind 40 Prozent Durchgangsverkehr notwendig, um Fördergelder für den Bau einer Umgehungsstraße zu bekommen.

Auf 30 bis 50 Millionen Euro werden die Kosten einer westliche Umgehungsstraße taxiert. Sie könnte auf Höhe der Edisonstraße oder der Shell-Tankstelle in Ulzburg-Süd beginnen soll, dann quer durch den Rantzauer Forst und über oder unter den AKN-Bahngleisen hindurch bis zur Kadener Chaussee verlaufen, weiter über die Pinnau und die Weiden des Gestüts Hafling, schließlich entlang an den Neubaugebieten Wismarer Straße und Kleine Lohe bis zum Gewerbegebiet und zum Autobahnzubringer .

Für die WHU ist eine Westumgehung unrealistisch, für Bauer ist die Verwirklichung eine „schwere Nummer“. Er sehe auch die Hindernisse, die einem Bau der Straße im Wege stehen könnten, sagte der Verwaltungschef und nannte dazu die Stichworte Rantzauer Forst sowie die Nachbarorte Quickborn und Ellerau, über deren Grund die Straße führen müsste.

Bauer stellte auf Nachfrage allerdings auch klar, dass die Umgehungsstraße keinesfalls das zentrale Element des 200.000-Euro-Gutachtens ist. In dem Papier werden vor allem massive Investitionen in den ÖPNV sowie in den Ausbau von Fahrradwegen vorgeschlagen. Mit Blick darauf sagte der Bürgermeister auch noch einen Satz, der sein Eintreten für die Westumgehung doch ein wenig relativiert. Er sehe gute Chancen, so Bauer, dass Henstedt-Ulzburgs Verkehrsprobleme auch ohne Umgehungsstraße gelöst werden könnten.

Die Umgehungstraße hatten Medienvertreter während Bauers turnusmäßiger Pressekonferenz zum Thema gemacht, im Regelfall einmal im Monat nimmt der Verwaltungschef vor der Gemeindepresse zu aktuellen Themen Stellung. Zukünftig will der Bürgermeister die Pressearbeit noch weiter ausbauen. Derzeit sucht Bauer einen persönlichen Assistenten, der insbesondere für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig sein soll.  Mehr Personal wird deswegen aber nicht im Rathaus umherlaufen. Die langjährige Bürgermeister-Sekretärin  Barbara Kutzner geht in Rente. Bauer besetzt die Stelle neu, wertet den Posten aber deutlich auf.

Christian Meeder

16. November 2014

One thought on "Bauer: Eine Umgehungstraße wäre schön, es geht aber auch ohne!"

  1. “ … einen Durchgangsverkehrsanteil von 20 Prozent gezählt, laut WHU-Informationen sind 40 Prozent Durchgangsverkehr notwendig, um Fördergelder für den Bau einer Umgehungsstraße zu bekommen. …“
    Liebe Verwaltung und Ortsplaner, das sollte doch zu schaffen sein 😉 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert