WHU: Das Märchen von einer Umgehungsstraße

Die WHU hat am Abend eine Stellungnahme zu der von CDU, SPD und FDP geforderten Westumgehung abgegeben. Die Botschaft der zweitgrößten Ratsfraktion: Eine Umgehungsstraße ist mehr als unrealistisch. Das K.o.-Argument gegen die Westumgehung: die hausgemachte Enge auf den Straßen der Großgemeinde. Die Verkehrsgutachter von Dresden-Berlin-Consult haben nur 20 Prozent Durchgangsverkehr ermittelt. Um Geld von Bund und Land für die Finanzierung der zig Millionen teuren Straße zu erhalten, seien aber 40 Prozent Durchgangsverkehr Voraussetzung.

Die WHU will sich einer Prüfung der Machbarkeit nicht verschließen, dafür brauche es aber jetzt keine neue Studie wie von der CDU gefordert. Die Daten zum Durchgangsverkehr habe die Gemeinde dank dem Gutachten ja jetzt vorliegen, damit könne in jedem Fall die grundsätzliche Finanzierungsfrage mit dem Land geklärt werden, hieß es heute aus der WHU-Fraktion. Man sei sicher, dass die Verwaltung aus Kiel eine Absage erhalte.

Wenn aber wider Erwarten Finanzierungs- und andere Hindernisse beiseite geräumt werden können, dann müsse es einen Bürgerentscheid über die Westumgehung geben. Das hatten auch bereits die Freidemokraten gefordert.

Die HU-Nachrichten veröffentlichen nachfolgend die Pressemitteilung der Wählervereinigung im Wortlaut:

Die Umgehungsstraße oder das Märchen von der schnellen Problemlösung

Das Verkehrsstrukturgutachten liegt auf dem Tisch. Hierin wurden über 80 Vorschläge aufgelistet wie die Verkehrssituation von Henstedt-Ulzburg verbessert werden kann.  Die CDU- und die FDP-Fraktion haben allerdings davon offenbar nur einen im Kopf: Die Umgehungsstraße.

Dieses jedoch ohne zu berücksichtigen, dass es laut Gutachten nur ca. 20% Durchgangsverkehr in Henstedt-Ulzburg gibt. Ohne zu berücksichtigen, dass es zu einer Westumgehung zunächst die Zustimmung von Alveslohe und Quickborn geben muss. Ohne zu berücksichtigen, dass der Rantzauer Forst und die Pinnauniederung dabei durchschnitten werden müssten und letztlich ohne zu berücksichtigen, dass allein die zu erwartenden Bau- und Unterhaltskosten von bis zu 50 Millionen € vermutlich von unserer Gemeinde allein zu tragen sein werden. Denn Landes- oder Bundeszuschüsse gibt es nach Kenntnis der WHU erst bei ständig hohem Durchgangsverkehr von 40 % und mehr. Hinzukämen Planungskosten, Kosten des Grunderwerbs und der Naturausgleichsmaßnahmen.

Es ist leicht, auf diese Weise Wähler zu beeindrucken und das Verkehrsproblem als gelöst darzustellen, realistisch ist es nicht.

Realistisch ist jedoch die Ablehnung von Alveslohe und Quickborn, die bereits vor Jahren die auf gleicher Streckenführung skizzierte Umgehungstrasse durch ihre Gemeindegebiete abgelehnt hatten. Realistisch ist ebenfalls Widerstand der Forstbehörde und der Waldkindergarteneltern. Auch die Anlieger im Westen der Ortsteile Ulzburg-Süd und Ulzburg wären entlang der Trasse auf Abwehrhaltung, denn die Lärmbelästigung einer Umgehungstraße beeinträchtigt den Wohnwert entlang der Amsel- und Kleiberstraße, dem Eichberg und in den neuen Baugebieten Wismarer Straße und Kleine Lohe

„Fairerweise man muss den Bürgern auch die weiteren Konsequenzen der Umgehungstraßenidee aufzeigen. Ob erhebliche Neuverschuldung und wahrscheinlich erforderliche weitere Steuererhöhungen sowie weitere Versiegelung der „grünen Gemeinde“, Gefährdung des Waldkindergartens und der Naher-holungsräume und die Verschiebung anderer Projekte ( z.B. Kultur und Sport ) etc. für doch nur eine relativ geringe Entlastung der Hamburger Straße wirklich gewollt sind, wird sich zeigen.“, sagte dazu Kurt Göttsch, WHU-Gemeindevertreter im Umwelt- und Planungsausschuss. „ Darüber muss die Bürgerschaft dann am Ende entscheiden und wenn die FDP den Antrag nicht stellt, werden wir es tun.“

Die WHU plädiert aber dafür, zunächst die Finanzierungsmöglichkeiten konkret mit dem Land zu klären und anhand der bereits vor 8 Jahren gefertigten Pläne ein Votum der betroffenen Nachbargemeinden und der Forstverwaltung einzuholen. Erst wenn hierzu Ergebnisse vorliegen, kann die Bürgerschaft umfassend informiert werden und in Kenntnis dessen um ein Votum gebeten werden. Jetzt erneut Geld für eine Machbarkeitsstudie, wie die CDU sie fordert, auszugeben ist im jetzigen Stadium überflüssig. Die WHU erwartet von der Verwaltung, jetzt die entsprechenden Gespräche mit den Nachbarkommunen und ggf. anschl. dem Land aufzunehmen.

Die weiteren Vorschläge des Verkehrsstrukturgutachtens sind allerdings durchaus kurz- bzw. mittelfristig realisierbar und würden u.a. eine Verringerung der Verkehrsbelastung auf der Hamburger Straße um ca. 10 – 15% bewirken: Verbesserung der Geh- und Radwege sowie des ÖPNV und Verlängerung der Straße „Am Bahnbogen“ zur Entlastung der Wohngebiete westlich der Hamburger Straße.
Dies übrigens Uraltvorschläge der WHU, die bisher nie eine Mehrheit gefunden haben.

6. November 2014

32 thoughts on "WHU: Das Märchen von einer Umgehungsstraße"

  1. Hallo Herr Thomas, wenn überhaupt realisierbar, sind Kosten für eine Westumgehung in weiter Ferne. Die Grund- und Gewerbesteuererhöhung ist bereits geplant und soll morgen in der Sitzung der Gemeindevertretung beschlossen werden. Hintergrund ist u.a. der Schuldenstand 2013 von rd. €25Mio, €1Mio Gewerbesteuermindereinnahme durch Wegfall einer Teilproduktion einer Firma , €0,5Mio weniger Zuweisung vom Land im Finanzausgleich, über €1Mio für Personalmehrausgaben für Kitas, Mehrkosten für die Übernahme der Unterhaltungslasten der Landes- und Kreisstraßen und erhebliche Mehrkosten für Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern, die Bund und Land nicht tragen.

  2. @ Herr Kirmse, der Bahnbogen beginnt an der Kreuzung Kirchweg. Hier wurden diverse Wohnhäuser (RH) direkt im Kreuzungsbereich gebaut, im weiteren Verlauf befinden sich direkt an der Bahn und ( auf der anderen Seite am Bahnbogen ) diverse Einzelhäuser. Ohne Lärmwall.
    Sicher ist Ihnen auch aufgefallen, dass die Gemeinde an dieser Kreuzung die Vorfahrtsregelung schon verändert hat!
    Die neuen Häuser an der Bahn ( Lohekamp / Kleine Lohe ) sind wesentlich weiter von der gemäß Flächennutzungsplan der Gemeinde bereits vorgesehen Verlängerung des Bahnbogens zur Westerwohlder Str . entfernt.
    Hier können Sie es genau einsehen:
    .http://www.henstedt-ulzburg.infinitymap.de/Lohekamp_%28geplant%29
    Und zum F Plan kommen Sie mit diesem Link
    https://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/ri/___tmp/tmp/4513681-13632850132/32850132/dokumente/Bauleitplanung/Fl%E4chennutzungspl%E4ne/FP%2000%20Ursprungsplan.jpg
    Diese Straßenverbindung kann mit einem Wall ausgestattet werden, sofern es dann erforderlich wird.
    Diese Verlängerung wird auf jeden Fall – zusammen mit diversen weiteren Maßnahmen- den Durchgangsverkehr Schulstraße verhindern ( Neuordnung Gemeindeverbindungsstraße ) und das gesamte Wohngebiet westlich der Hamburger Straße ( Lohe / Bahnhofstraße / Kammerloh / Eschenweg Kirchweg ) vom Durchgangsverkehr entlasten.
    Und das ist ein Ziel der WHU.

    1. Hallo Herr Götsch,
      die Änderung der Vorfahrtsregelung sehe ich jeden Tag, das ist eine der besten Sachen, die überhaupt passiert ist! Endlich herrscht an der Kreuzung Klarheit, die es vorher durch den merkwürdigen Markierungsverlauf nicht gab (und der Tatsache, daß viele das System „abknickende Vorfahrt bei vier Fahrtrichtungen“ vor große Probleme stellt).

      Vielen Dank für die Links, da ist für mich wenigsten mal ersichtlich, daß die Straße „Möschen“ nicht betroffen ist. Sonst wäre es auf der Ecke wirklich nahezu vorbei mit spazieren gehen.
      Natürlich sind die Häuser weiter weg als direkt an der Kirchwegkreuzung, aber eine Westumgehung würde vermutlich auch nicht direkt an Grundstücksgrenzen heran gebaut werden und wenn doch, dann wohl nur in Ausnahmen. Eine Umgehungsstraße, egal wo, soll ja nach Möglichkeit immer mehr Menschen Entlasten als Belasten. Ich verstehe ja auch den Sinn des Ganzen. Ich finde es einfach nur nicht in Ordnung, die „kleine Umgehung“ (Verlängerung „Am Bahnbogen“) kommentarlos als sinnvolle Maßnahme darzustellen, während die Westumgehung „verteufelt“ wird, mit Argumenten, die aber auch auf die „kleine Maßnahme“ zutreffen. Lärmschutzmaßnahmen wären wünschenswert, bei einer Westumgehung aber auch, scheidet als Pro oder Contra also aus. Mich ärgert einfach (ganz besonders bei WHU und CDU), daß die meisten Ideen „der anderen“ als Blödsinn abgetan werden und nur die eigenen Ideen als Weisheit letzter Schluß dargestellt werden. Ich bin mir sicher, nicht nur ich sondern viele, wünschen sich Konsens statt Kindergarten.

      1. Hallo Herr Kirmse, ich würde die Maßnahme „Verlängerung Bahnbogen bis Westerwohlder Straße“ nicht mit den „Varianten der Westumgehung“ weder hinsichtlich vekehrsplanerischer noch ökologischer Aspekte vergleichen wollen. Beide Planungen haben ganz elementar unterschiedliche Zielsetzungen. „Bahnbogen dient zur Lösung eines lokal sehr begrenzten Problems, „Westumgehung hingegen soll die Ortsteile Ulzburg und Ulzburg-Süd entlasten. Bahnbogen ist ca. 1km lang und kostet insgesamt ca. €1.9Mio und Westumgehung hat eine Länge i.M. von mindestens 5km (je nach Variante) und soll ca. €55Mio kosten. Der Landschaftseingriff bei ,Bahnbogen ist im Verhältnis zur Westumgehung sehr gering. Die Westumgehung hat 4 Über-/Unterführungsbauwerke, Bahnbogen 0. Auf Grund der geringen prognostizierten Verkehrsbelastung Bahnbogen von DTV 1300Kfz/d kann eine plangleiche AKN-Kreuzung bestehen bleiben. Bei der geringen Belastung stellt sich aber die Frage , ob ein ausreichender Verkehrswert gegeben ist, der die Investition rechtfertigt. Die Entlastung für den Kirchweg soll DTV 1200 betragen und die Lindenstraße soll eine geringe Mehrbelastung erhalten. Das Zahlenwerk der Gutachter ist für mich nicht schlüssig: Im Nullnetz hat der Kirchweg eine Belastung von nur DTV 2000Kfz/d und die Entlastung soll 33% betragen bei DTV1200 (Rest 800), da stimmt etwas nicht. Die Ausweichstrecke Gr. Lohe-Kammerloh-Bahnhofstraße zum Kirchweg oder alternativ über Lindenstr.-Birkenweg wird etwas geringer als der Kirchweg entlastet. Nicht entlastet wird die Ausweichstrecke von der Hamburger Str. in die Lindenstr. zum Kirchweg. Ebenfalls nicht die große Ausweichstrecke Usedomer Str.-Eschenweg-Rotdornweg-Bahnhofstr. zum Kirchweg. Es findet also nur eine geringe Entlastung durch den geringen Verkehr auf der Westerwohlder Str. von und nach Alveslohe statt.
        Mit der Fokussierung auf die Maßnahme Bahnbogen findet für mich eine im Verhältnis zu wesentlich größeren Verkehrsproblemen im Ortsteil Rhen eine nicht begründbare Präferenz statt. Die Norderstedter Straße hat einen DTV 10000 und die Wilstedter Str. einen DTV 4500 bis 7500, also ungleich mehr als die vorgenannten Straßen. Beide Straßen haben weit überwiegend Wohnbebauung und die Norderstedter Straße noch einen Kindergarten, eine kichliche Kinderspielstube, eine Kirche und am Rand eine Grundschule mit entsprechendem Hauptschulweg. Durch beide Straßen zwängt sich der Durchgangsverkehr von Henstedt, Teilen Ulzburgs und Kisdorf Richtung Schleswig-Holstein Straße.
        Ein Beispiel zu Verkehrsbelastungszahlen: „Meine“ Anliegerwohnstraße hat 200-250 Wohneinheiten und generiert damit ein Verkehrsaufkommen von ca. DTV1200. Eine Wohnsammelstraße je nach Anzahl der angeschlossenen WE das Drei- bis Vierfache.
        Ich bin gespannt, nach welchen Kriterien unsere Gemeindevertretung eine Prioritätenliste der umzusetzenden Maßnahmen aufstellen wird.

      2. Hallo zusammen,

        egal, welche Umgebungsstrasse die Gemeinde beauftragen wird (dabei sollte man auch eine Ostumgehung nochmal nachvollziehbar prüfen), es wird vermutlich in jedem Fall keiner die Verantwortung übernehmen, wenn es dann überraschend Kostensteigerungen gibt.
        Und die fehlenden Millionen, die ja „niemand vorhersehen konnte“, werden dann über alle Henstedt-Ulzburger finanziert.
        Ich konnte mir da z.B.
        höhere Grundsteuern vorstellen (trifft Hausbesitzer und Mieter über Umlagen), höhere Gebühren für die Kindergärten,
        die Schließung des Naturbad Beckersbergsee,
        keine Sanierung / Neubau Alstergymnasium,
        etc.
        Von daher können wir hier weiter in der Sache diskutieren, meiner Meinung nach zahlen wir später in jedem Fall die von den Verantwortlichen Parteien gestellte Rechnung in Millionenhöhe! Das ärgert mich am meisten.

  3. Lieber Herr Borchert,

    Vielen Dank für Ihre sachlichen und profunden Erläuterungen,Vorschläge und Anregungen für
    ein weiteres Procedere in konzentrierter Ruhe und Bedacht bei den PRO`S und CON`S
    Projekt UMGEHUNGSSTRASSE!
    Eigentlich ein normales Vorgehen bei einem so gewichtigen Vorhaben!
    Nicht so bei einigen Fraktionen in unserem Gemeindeparlament!
    Da steht ein Jens Müller auf und kräht ….Ich bringe die UMGEHUNGSSTRASSE in`s Spiel!
    Die Fraktionen derCDU,SPDund sogar der FDP kriegen sich gar nicht ein mit Beifallklatschen!
    Also,da kann ich nur anmerken…..ZITAT:“Je geringer das Wissen,desto sicherer das Urteil“!
    Also,Herr Borchert,ich kann Ihnen nur viel Glück wünschen bei dieser Phalanx der IgnorantenI

    1. Sehr geehrter Herr Kroemer,

      als Mitglied der SPD-Fraktion möchte ich das „nicht mehr einkriegen vor Beifallklatschen“ zurückweisen. Wie der Ausschussvorsitzende gesagt hat, wird es eine Einwohnerversammlung und umfassende Gespräche innerhalb der Fraktion(en) zu diesem Thema geben. Und am ENDE dieses Entscheidungsfindungsprozesses können Sie uns ggf. Vorwerfen, die Machbarkeit prüfen lassen zu wollen. Alles andere ist unredlich und spiegelt weder den Diskussionsstand, noch die Aussagen unserer Mitglieder im Ausschuss wider. Wir prüfen ergebnisoffen und klatschen bestimmt nicht auf Geheiß von Herrn Müller. Das ist Sache der FDP.

      1. Hallo Herr Schäfer ich hoffe, dass das so ablaufen wird, wie Sie das beschrieben haben und Sie sowie Ihre Fraktion und alle anderen umsichtigen und verantwortungsvollen GemeindevertreterInnen sich mit allem Nachdruck in diesem Sinne dafür einsetzen werden. Vielen Dank im Voraus. Allerdings kann ich Herrn Kroemer mit seiner Darstellung der Diskussion im Ausschuss voll verstehen. Bei mir ist das ja ähnlich angekommen, wie Sie das aus meinem Kommentar entnehmen können. Und wenn ich einen Wortbeitrag von Herrn Göttsch im Ausschuss richtig verstanden habe, liegen dem Ausschussvorsitzendem wohl noch mehr Anträge zu Verkehrsangelegenheiten vor, obwohl der Verkehrsstrukturplan noch gar nicht in der Beratung steht: 1. Grüner Dauerpfeil für den R-Abbiegefahrstreifen in der Hamburger Straße zum CCU und Kreisverkehrsplatz Schleswig-Holstein-Str./Norderstedter Str./Henstedter Weg (75% Nordersteht). Herr Göttsch hat nur den Grünen Pfeil erwähnt, die Annahme des Vorschlages eines Kreisel ist von mir. Beide Maßnahmen sind von der FDP-Fraktion öffentlich vorgeschlagen/gefordert worden. Ich bin gespannt, ob diese Angelegenheiten in der nächsten Sitzung des UPlA als TOP erscheinen. Wie gesagt, das Gutachten ist noch nicht im Beratungsprozess und diese Maßnahmen sind vom Gutachter nicht vorgeschlagen worden. Warum nicht? Ich füge hinzu, weil verkehrsplanerisch und -technisch kein Erfordernis besteht. Da bin ich dann wieder beim AKtionismus….

  4. Verkehrsplanungsingenieure haben über ca. 2 Jahre mit viel Fleiß, Mühe und Intelligenz ein €200.000 teures und ca. 350 Seiten umfassendes Verkehrsstrukturgutachten erarbeitet und am 03.11.2014 dem UPlA vorgelegt. Das Gutachten ist weder im Ansatz zur Kenntnis genommen und beraten , noch hat eine vertikale und horizontale Grundsatzabwägung in den Maßnahmen der Hauptkategorien der unterschiedlichen Verkehrarten des Modal-Split stattgefunden. Und dann kommt blitzartig, geradezu überfallmäßig, eine Fraktion mit Unterstützung einer zweiten Fraktion daher, pickt sich eine von weit über 100 vorgeschlagenen Maßnahmen, völlig isoliert vom Gesamtwerk und undifferenziert heraus, um eine Machbarkeitsstudie für diese eine einzelne Maßnahme von mind. €50Mio Kosten zu fordern. Diese Verfahrensweise haben die Planer eines Gesamtwerkes mit eng korrespondierenden und vernetzten Vorschlägen nicht verdient. Für mich ist das purer Aktionismus, zu einfach, zu schlicht, sehr vorsichtig formuliert.
    Warum nicht zuerst die Auswirkungen der Grünen Welle und Ausweitung der Signalumlaufzeiten in der Hamburger Straße im Zentrum von Ulzburg abwarten? Das soll doch in Kürze erfolgen. Warum nicht zweitens Maßnahmen zur Verbesserung des Umweltverbundes, also Bahn-Bus-Fahrrad-Fuß-Verbesserungsvorschläge lt. Gutachten beraten, beschließen und umsetzen, um diesen Anteil im Modal-Split um möglichst 10 Punkte zu erhöhen und den Anteil des Kfz-Verkehrs entsprechend zu reduzieren. Das würde eine Verringerung des Kfz-Verkehrs um ca. 15% egeben und HU würde hinsichtlich des Anteils des Umweltverbundes besser aufgestellt sein als Norderstedt. In diesem Sinne wünsche ich mir umfängliche Beratungen und Beschlüsse in konzentrierter Ruhe und Bedacht, die zu nachhaltigen Maßnahmen führen. Vielleicht steigen die EiwohnerInnen schon in den Umweltverbund ein, denn ich sehe viele Fahrräder im Zentrum von Ulzburg stehen und fahren , am CCU. Sollten es die GemeindevertreterInnen noch nicht gemerkt haben?

  5. Nun wird wieder über eine „kleine“ Umgehung diskutiert. Wir sollten vielleicht lieber über andere Lösungsansätze für das Problem des zunehmenden Verkehrs in H-U nachdenken. Dafür müssen wir aber Wissen wodurch dieser Verkehr entsteht.

    Ich wohne in Ulzburg Süd, fünf Gehminuten vom Bahnhof (wenn ich langsam bin). Zur Arbeit fahre ich mit der Bahn (nach Hamburg), in das Gewerbegebiet oder in das CCU fahre ich mit dem Auto… .

    Ich kenne zwei, drei Kaltenkirchener, die stellen ihr Auto in Ulzburg Süd ab und fahren dann mit der Bahn nach Hamburg zur Arbeit… .

    Beides hat seine Ursache in dem „unbequemen“ ÖPNV, irgendetwas passt nicht. Anbindung der Wohngegend (baut man eigentlich an der richtigen Stelle?), Bequemlichkeit (ich habe nicht gern fremde Menschen auf dem Schoß), Preis (es gibt auch eine Tarifgrenze zwischen Kalki und H-U) und natürlich Zeit (Taktung, Fahrzeit).

    Das zu ändern ist für Kommunalpolitiker eine richtig dicke Herausforderung, aber ist diese größer als eine Ortsumgehung – groß oder klein, es wird immer massiven Widerstand geben.

    Es gibt sicher noch mehr Gründe warum soviele Autos in/durch H-U fahren und andere, vielleicht auch einfacherer Lösungsansätze. Darum sollten wir uns kümmern, das viel zitierte Verkehrsgutachten bietet da ja schon einiges… .

  6. Moinsen Am Bahnbogen bis zur Lindenstraße verlängern wäre sicherlich das Einfachste, dann geht aber auch der Verkehr durch ein Wohngebiet und der dortige Knick würde abgeholzt werden müssen, jedenfalls einseitig, nicht wirklich schön! Am Bahnbogen bis Westerwohlder Straße verlängern, würde mehr Sinn machen, allerdings müsste dann noch mehr Knick platt gemacht werden, also noch weniger schön!!! Eine Anbindung von Alveslohe K104 zur L326 an der Autobahn wäre der kleinste Eingriff in die Natur! Oder Gut Kaden bekommt einen Autobahnzubringer…dann könnten die aus Richtung Barmstedt und Quickborn kommenden ratzfatz H.U umfahren und so ins Gewerbegebiet Nord kommen. Ob sich so was allerdings realisieren lässt weiß ich nicht…:-)

    1. BAB Anschlußstelle 19

      an dieser Stelle würden die beiden Strassen aufeinander treffen – eine leistungsfähige
      Brücke ist bereits vorhanden ( im Gegensatz zu der Querung in Verlängerung von Westerwohld – hier handelt es sich um eine einspurige Brücke für die Landwirtschaft )
      und wenn man den Faden weiterspinnt und die Verbindung zur B4 herstellt ,
      dann ergibt das für Alveslohe und Henstedt-Ulzburg eine Nordumgehung und eine Ausweichstrecke für BAB Umleitungen , die nicht den gesamten Verkehr durch Kaltenkirchen bzw. H-U zwängt .
      Die Strecke zwischen A7 und B4 beträgt ca. 3,5 km –
      die von Ihnen vorgeschlagene kleine Variante ist für weniger als die Hälfte zu haben.

    2. War ein A7-Anschluß bei Gut Kaden nicht auch in dem Gutachten positiv bewertet worden? Möchte Alveslohe sicherlich noch weniger haben, als den Anschluß an die L326.

      Ist das abschließende Gutachten eigentlich irgendwo einsehbar?

      1. Herr Kirmse, natürlich ist das Gutachten einsehbar. Homepage der Gemeinde: http://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de. Im UPlA schon seit 24.10. und in der GV seit heute. Insgesamt ca. 350 Seiten. Die Entwürfe waren schon seit Monaten im Netz einsehbar. Mein volles Verständnis für die Gemeindevertreter, die neben ihrem Beruf das durchackern müssen. Mich erstaunen immer wieder diese Diskussionen ohne jegliche Basis. Zur Westumgehung wurden mehrere Teilvarianten im nördlichen Bereich untersucht. Z.B. durch das Gewerbegebiet und mit Anschluss Autohof. Die Vorzugsvariante führt zum Autohof. Eine weitere Variante führt über den Bahnbogen Richtung Süden, usw. Die Verkehrsentlastungen betragen auf der Hamburger Straße von Nord nach Süd bei der Vorzugsvariante zwischen ca. 20-40%. Allein die Maßnahme Verlängerung Bahnbogen ergibt eine Verkehrsentlastung für den Kirchweg von 33%, usw, usw.
        Wesentliche Verkehrsbeziehungen von und nach Alveslohe über den Westerwohlder Weg gibt es nicht, sondern über Kadener Chaussee (DTV 8000).
        Einen weiteren Autobahnanschluss für HU gibt es mangels Erfordernis nicht, siehe auch Aussagein in der Bürgerinfo der Deges in HU, außerdem ist die A7 für die nächsten 30 Jahre als PPP-Maßnahme privatisiert. Auch von daher ist ein A7-Anschluss ausgeschlossen.
        Aber schauen Sie selber in das Gutachten und bringen Sie viel Zeit mit.
        Nebenbei: Alvesloher fahren in Kaki und Qui auf die A7 und Rhener ebenfalls in Qui auf die A7

        1. Vielen Dank für den Link, Herr Borchert. Viel Zeit bringe ich allerdings nicht mit, sonst hätte ich die Einladung zum Arbeitskreis nach dem ersten Teil des Gutachtens ja nicht abgelehnt. Werd aber bei Zeiten trotzdem mal ein wenig rein gucken…

          1. Hallo Herr Kirmse, es lohnt sich immer von Zeit zu Zeit in die Homepage der Gemeinde einzusteigen: Z.B. eine Stellenausschreibung für einen Assistenten des Bürgermeisters. Ich übersetze das mal in Stadtpressesprecher mit Querschnittsaufgaben. Die Stelle ist unbedingt erforderlich in einer Kommune mit 28000 Einwohnern, kostet zwar mind. ca. €65.000 p.a., aber das Geld ist richtig angelegt. Und in der nächsten Sitzung der GV sind die Steuererhöhungen, hier Grundsteuerhebesatz, dran. Für mich ca. €30 p.a., aber bei den hohen Mehrausgaben z.B. für Kndergärten, -personal, Übernahme der Landes- und Kreisstraßen und Aufwendungen für Flüchtlinge und Asylbewerber zahle ich das gern. HUN wird die Steuererhöhung sicher noch zum Thema machen.

        2. Nebenbei :

          Herr Borchert , als Rhener würde auch ich bei Quickborn auf die A7 fahren
          egal ob nach Norden oder Süden . Wie kommen aber die Autofahrer aus Alveslohe auf die A7 ? Sie müssen entweder Ellerau oder Kaltenkirchen durchqueren – meinen Sie nicht auch , dass den meisten motorisierten Alveslohern eine direkte Zufahrt zur A7 an der AS19 lieber wäre ?

          1. Hallo Herr Lembke, vom Ortszentrum Alveslohe führt die Kaltenkirchener Chaussee nach Norden Richtung Kaki über die A7 in die Alvesloher Straße, dann links ab in den Lindrehm und rechts ,in die Barmstedter Chaussee, bei der Holsten Therme vorbei und unter der AKN-Überführung zur großen Kreuzung Kieler Straße, dann bei Globus vorbei zur AS-A7-Kaki. Wenn ich als Rhener in die Holsten-Therme oder zu Dodenhof fahre, nehme ich auch diese schnelle Verbindung. Ich „quäle“ mich doch nicht durch HU und Kaki.

            1. Jetzt hatte ich die Ellerauer und Alvesloher Richtung AS-A7-Qui vergessen. Die Zufahrten über die Ellerauer-, Alvesloher Str, Berliner Str., Bahnstraße(L76) und Bahnstraße (GIK,Grenzstraße Qui-Heide),Friedrichsgaber Str(L76) zur A7 sind bis auf die plangleiche Kreuzung mit der AKN/L76 unproblematisch. Aber um die Planfreiheit dieser Kreuzung will sich ja unser ehemaliger Bgm, Herr Dornqust als MdL intensiv im Rahmen der Elekrifizierung der AKN kümmern. Ich denke, dass das wohl noch über 10 Jahre dauern wird und wenn Herr Schäuble nicht die Schuldenbremse aufhebt, wird das wohl Träumerei bleiben.
              Eine weitere Zufahrt wäre sicher individuell betrachtet für manche Autofahrer von Vorteil, aber das rechtfertigt nicht die hohen Kosten, die die Allgemeinheit zu tragen hätte.

              1. Eine Auffahrt/Abfahrt für Alveslohe wäre sicher ganz nett für die Alvesloher. Dann fahre ich statt 9 Minuten nur 2 Minuten zur Autobahn, müsste in Ellerau nicht mehr an der AKN-Kreuzung warten. Was viele Alvesloher allerdings nicht wollen, ist mehr Schwerlastverkehr auf Peterstraße/Barmstedter Str. Dies wäre aber wohl unweigerlich der Fall. Und ich denke daran wird es auch immer wieder scheitern (neben den anderen Faktoren, die andere besser kennen als ich).

  7. Wenn die Strasse am Bahnbogen verlängert wird, trifft die auf die Schulstrasse, welche ja (Der Name sagt es) durch die Schule nicht durch weiteren Verkehr belastet werden sollte.
    Die Verlängerung macht Sinn wenn die Umgehung zwischen Wismarer Str und Golfplatz gebaut wird. Dieses will aber keiner von den Anwohnern und den Nachbargemeinden. Die Autobahn macht jetzt schon viel Lärm und alle Anwohner werden auf die Barrikaden gehen. Für mich macht so eine Verlängerung der Str. am Bahnbogen allein wenig Sinn. Eher eine Verbreiterung und ein ständiges Parkverbot für den Kirchweg, die besser an die Lindenstr. bzw HH Str. angegliedert wird. Die Grünflächen und Parkplätze neben dem Rewe/Imbiss/Solarium müssten evtl einer Angliederung weichen.

  8. meiner Meinung nach, wäre schon viel Verkehr von der HH-Str. genommen, wenn in Alveslohe von der K104 eine Anbindung zur L326 erfolgt.
    So brauchen die Alvesloher nicht mehr auf die HH-Str. zum Einkaufen ins Gewerbegebiet Nord zu kommen und können von dort auch direkt auf die AB.
    Eine weitere Entlastung würde entstehen, wenn man die Lindenstraße mit der Straße Am Bahnbogen und Heidekoppel verbindet. Das würde deutlich den südlichen Kirchweg und die HH-St. entlasten.

    1. Die Verbindung Bahnbogen/Lindenstr würde ja schon reichen und hinterläßt mehr Grün, als wenn man noch eine Verbindung zur Heidekoppel bastelt, die der Tiedenkamp im Grunde schon bereitstellt.

      1. Dann verwirklicht sich der Entlastungseffekt aber über Usedomer/Eschenweg/Lindenstraße und bei Stau Höhe Rewe nordwärts auch über Schulstrasse.
        Ok,soweit es der Verkehr AUS diesen Wohngebieten ist, der dann der HhStr fernbleibt, nicht ok als Quasi-Umgehungsstraße für Alveslohe/U-Süd/Rhen.

  9. Aha, „Verlängerung der Straße „Am Bahnbogen““ also. Und warum wird in dem Fall nicht auch gleich drauf hingewiesen, daß dafür Grünland durchschnitten und versiegelt wird und diverse Neubaugebiete davon betroffen sind? Zwar nicht so viele, aber wenn, dann sollte man nicht mit zweierlei Maß messen und das dazu schreiben!

    1. Die Verlängerung läge aber doch noch hinter der A3-Trasse, und das Wohngebiet Kleine Lohe/Lohekamp hat bereits einen Lärmwall zu dem Gleis. Eigentlich müssten doch nur zwischen den Bahnübergang Lindenstraße und der Kreuzung mit dem Kirchweg nochmal was machen. Und die Straßenverlängerung wäre ja auch recht kurz. Da ist der „Footprint“ doch noch eher überschaubar…

      1. Hallo Herr Schneider, verstehen Sie mich nicht falsch. Ist ja völlig richtig, was Sie schreiben, ich wäre ja auch gar nicht dagegen (genauso wenig wie gegen eine Westumgehung, die ja erst in 20 Jahren fertig wäre und bis dahin vermutlich auch gebraucht wird). Trotzdem sagt die WHU doch zu dem einen Projekt, daß es Menschen belästigt und Natur zerstört, bei dem anderen Projekt ist davon keine Rede. Das stört mich, es wird zwar weniger Natur zerstört und weniger Menschen belästigt, aber das ist doch für die Betroffenen nicht minder schlimm. Das ist schließlich kein ungenutzter Bereich, sondern die Nordwest-Ulzburger nutzen das Stück durchaus zum Joggen oder spazieren gehen, ist halt das letzte Stück Grün auf der Ecke.

        1. Sehe ich genauso und der Verkehr wir wieder durch ein Wohngebiet geführt 🙁 auch wenn wenn es heißen könnte, Opfer müssten gebracht werden, sollte hier mit bedacht ran gegangen werden. Kosten, Effektivität und Lebensraum bzw. Erhaltung von Natur sollten nicht außer acht gelassen werden.

      2. Hallo Herr Schneider,
        „Die Verlängerung läge aber doch noch hinter der A3-Trasse, und das Wohngebiet Kleine Lohe/Lohekamp hat bereits einen Lärmwall zu dem Gleis.“ Schrieben Sie. Ich war gestern im Lohekamp und konnte die AKN deutlich sehen und hören. Von einem Wall habe ich nichts bemerkt. Aber ansonsten ist es schön ruhig. Eine Verlängerung vom Bahnbogen zur Lindenstr oder zur Westerwohlder (oder zu beiden) ist für die Anwohner definitiv nicht schöner als eine komplette Westumgehung, es sind einfach nur weniger Wähler die man damit verärgert. 😉

        1. Nun ja, ich fahre da auch immer mal wieder mit Fahrrad durch. Meinetwegen nennen Sie es Knick oder wie auch immer. Die Bahn sieht man dennoch, klar, jedenfalls die obere Hälfte davon. Würde man nun hinter der A3-Trasse die Strasse bauen und diese meinetwegen auch nochmal mit einem Wall/Lärmschutzwand/o.ä. versehen, so sollte sich der Lärm doch auf der abgewandten Seite halten lassen?!? Oder gleich die A3 noch mitdämmen, dann hätte das Wohngebiet sogar eine Aufwertung, die auch nichts extra kostet.
          Ich fände es halt naheliegend, Lärm an einer Stelle zu konzentrieren, und dort dann aber auch massiv einzudämmen. Würde die Strasse weiter weg entstehen, würde ich erst recht Lärmverbreitung befürchten. Das „geniesse“ ich alle paar Tage (bei ungünstiger Wetterlage offenbar) mit der A7. Die schallt bis zum Gebiet Eichberg durch und ist nachts dann auch gut wahrnehmbar. Aber auch eine Umgehungsstrasse am Golfplatz entlang müsste gut eingedämmt werden. Ich denke keineswegs, dass „Opfer gebracht“ werden müssen. Jeder hat den Lärm „mitgekauft“, der schon da war. Und nicht mehr, dafür sollte die Gemeinde im Zuge jedes Straßenprojekts m.E. schon sorgen. Nicht nur mit Verweis auf Richtwerte, sondern Lärm wirklich ganz wegdämmen… oder verzichten.

  10. Probieren wir es doch erstmal mit einer vernünftigen Ampelschaltung und der Schaffung von Fahrradschnellwegen (Fahrradschnellweg vergleichbar mit einer gut ausgebauten Straße und nicht kombinierte Geh/Radwege )

    1. Ein Ansatz?

      Als Schüler fand ich Radfahren in Ulzburg entspannt. Kaum was los, Abschließmöglichkeiten brauchte man kaum welche; die Räder waren selbst für Diebe gefühlt unattraktiv. Als Schüler hatte man Zeit und war mehr Freizeitradler.

      Und in Städten wie Hamburg furchtbar anstrengend. Die Gehwege waren zugeparkt, abschließen konnte man das Rad nirgendwo richtig, eine Qual.

      Heute dagegen das krasse Gegenteil. Frühmorgens auf dem kurzen Weg zur U-Bahn kommen mir in Hamburg praktisch immer Eltern mit ihren Kindern auf dem Rad entgegen. Bei den kleineren mit Anhänger oder Kindersitz. Vor dem Supermarkt kann ich das Rad abstellen, bei der U-Bahn auch. Obschon die Anlage völlig überfüllt ist – aber ich weiß aus erster Hand, dass dran gearbeitet wird. Die Nutzungspflicht der ollen, schrottigen Radwege entlang der Straßen wurden vielerorts aufgehoben. Selbst auf der Grindelallee, neben der die beschauliche Hamburger Straße wie eine verkehrsberuhigte Zone wirkt. Bei den Umbauten zur „Busbeschleunigung“ wurde die Rad-Verkehrsführung fast immer deutlich verbessert, nun gibt es erstaunlich oft Radspuren auf der Fahrbahn und eigene Radampeln. In Hamburg passiert was, das bekommt man mit.

      Henstedt-Ulzburg bietet mir immer noch die gleiche Infrastruktur wie zu meinen Grundschulzeiten. 30 Jahre älter allerdings, gemacht wurde an den Radwegen nix. Umlaufsperren nerv(t)en an jeder Ecke, die Gemeindeverwaltung verscheucht mit irrwitzigen Benutzungspflichten Radfahrer auf Radwege, die in ihrem Bauzustand an russische Taiga-Trampelpfade nach einem harten Winter erinnern. Aus Richtung Henstedt/Beckersbergstraße war im August noch der Bahnhof gar nicht ohne Absteigen erreichbar, hätte man sich nach der Beschilderung gerichtet. Die Abstellanlagen an den Bahnhöfen sind notorisch überlastet, das neue CCU hatte die ersten Wochen erst gar keine eingeplant. Das heimliche Zentrum Gewerbepark Nord ist der Elchtest für Radfahrer, die in der Planung der Verkehrsführung den gleichen Stellenwert wie Alf vom Planeten Melmac genossen.

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