WHU beantragt Sitzplätze für Habicht, Bussard und Falke – CDU meutert wegen Firlefanz

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Kann manchmal ganz schön stur sein: CDU-Vertreter Wilfried Mohr

Schöner Service für die gemeindliche Raubvogelpopulation. Die Gemeinde wird den Greifen demnächst bei der Jagd zur Hand gehen. Das hat der Umwelt- und Planungsausschuss in der vergangenen Woche beschlossen. Auf Antrag der WHU. Verena Grützbach hatte den Antrag gestellt „Ansitzstangen für Greifvögel vom Baubetriebshof herstellen und aufstellen zu lassen“. Ziel des Vorhabens: den Vögeln die Jagd auf Nagetiere erleichtern und so den Arterhalt fördern.

Bauhofchef Steffens fand den Antrag gut. Er in die Ausschussrunde: „Halte viel davon, Greifvögel zu unterstützen, Hamsterfreunde mögen das anders sehen.“  Steffens erklärte weiter, der Bauhof könne den Bau der Sitzgelegenheiten quasi nebenbei erledigen. Die Arbeit würden Mitarbeiter machen, wenn sie eh grad nichts anderes zu tun haben, etwa bei Schlechtwetter: Steffens. „Da fallen nicht viele Kosten an.“

Zufriedene Gesichter daraufhin bei der Mehrzahl der Ortspolitiker. Nur in der CDU-Riege grummelte es. CDU-Ausschussmitglied Wilfried Mohr: „Ich finde es beachtenswert, dass sich die WHU mit so einer lapidaren Sache befasst. Das ist Geschäft der laufenden Verwaltung.“

Bei der Abstimmung dann offene Meuterei von zwei Christdemokraten. Weil der Antrag nach Meinung von Mohr und seiner Sitznachbarin Elisabeth von Bressensdorf nicht wichtig genug war, weigerten sich die beiden bei der Abstimmung mitzumachen. Während alle anderen Ausschussmitglieder inklusive CDU-Gemeinderat Jens Müller bei der Abstimmungsprozedur die Arme nach oben streckten, rührten Mohr und von Bressensdorf keine Hand. Gremiumschef Horst Ostwald schäumte. Er zum Streik-Duo: „Das ist aus meiner Sicht Arbeitsverweigerung.“

Konsequenzen zog Ostwald aber keine, anschließend ging die Sitzung nahtlos mit dem nächsten Tagesordnungspunkt weiter.

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  1. Oktober 2016

13 thoughts on "WHU beantragt Sitzplätze für Habicht, Bussard und Falke – CDU meutert wegen Firlefanz"

  1. Herr Göttsch,

    was haben Ihre Ausführungen zum Betriebshof mit den „Zeiträubern“ beim U+P-Ausschuss zu tun? Dale Carnegie (Bestsellerautor) hat z. B. zu „Zeiträubern“ zusammengetragen, was erfolgreiche Politiker/ Unternehmer dazu gesagt haben: ….“Zeiträuber“ behindern erfolgreiches arbeiten!

    Haben Sie auch die Kommentare von Herrn Holowaty und Frau Honerlah gelesen?

    Und zu den noch offenen Anträgen der Bürger/innen zum Verkehrsstrukturgutachten sagen Sie nichts? Welche Priorität haben denn diese nach Ihrer Meinung?

  2. @Herr Finsterbusch,
    der Leiter des Bauhofs, Herr Steffens, hat uns bei unserem gestrigen Besuch im Bauhof noch einmal bestätigt, dass er sich über die Unterstützung für seine diesbzgl. Aktivitäten durch die Politik sehr gefreut hat. Wir konnten uns auch die für weitere Sitzstangen vorgesehenen Materialen ansehen und mit ihm über die verschiedenen Durchmesser der Stangen für die verschiedenen Vogelarten und die verschiedenen Reviere der Aufstellung sprechen. Es war sehr lehrreich.
    Es gibt auch keine unterschiedlichen Prioritäten zwischen WHU und Bauhof, so wie Sie es unterstellen : “ Die Wählergemeinschaft wollte eine schnelle/vorrangige Umsetzung – der Baubetriebshof eine Umsetzung bei passender Gelegenheit „.
    Aber was soll´s.

  3. Meine persönliche Meinung; kann man teilen oder nicht:

    Wir haben hier zwei Beispiele für sogenannte „Zeiträuber (1) – Dale Carnegie“ und unterschiedliche Setzung von „Prioritäten (2)“

    1. Das Thema „Sitzstangen“ stand 3 Mal auf der Tagesordung des U+P-Ausschusses: am 12.09., 26.09. und 10.10.2016.

    Zur Tagesordnung zum 12.09.2016 gab es in der Vorlage dazu bereits den Hinweis der Verwaltung: „Mit der Anfertigung solcher Anwartmöglichkeiten (Julen) wurde beim BBH bereits begonnen.“

    Man hätte also auch den Antrag zurückziehen können und von der Tagesordnung nehmen können. Ggf. weitere Fragen hätten auch direkt mit der Verwaltung geklärt werden können. Oder gibt es für den U+P-Ausschuss keine wichtigeren/dringenderen Themen zu klären?

    2. Die Wählergemeinschaft wollte eine schnelle/vorrangige Umsetzung – der Baubetriebshof eine Umsetzung bei passender Gelegenheit.

    Es wird gesagt, dass der Baubetriebshof überlastet ist. Welche Priorität soll das Anfertigen/Aufstellen der „Sitzstangen“ also haben?

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    Und warum zahlreiche „Baustellen in den Schubladen verschwinden“, liegt sicherlich nicht nur an fehlenden Finanzmitteln. Liegt es nicht auch daran, dass die Verwaltung den Ausschuss dafür verantwortlich macht, der Ausschuss sich gegenseitig und ebenfalls die Verwaltung?

    Es ist schon richtig, dass andere Gemeinden/Städte „HU“ etwas voraus haben. Aber das will man hier nicht gelten lassen. Sich ändern soll erst einmal der „Andere“.

    Bleibt für den Bürger/die Bürgerinnen die Frage: „Sind wir richtig aufgestellt?“.

  4. Moin auch,
    in dem U+P Ausschuss wurde auch einstimmig beschlossen, dem Bündnis “ Kommunen für die biologische Vielfalt e.V. als Mitglied bei zu treten. Ist das denn auch quatsch?
    Wenn nicht, sollten daraufhin nicht auch Taten folgen ? Dies ist hiermit geschehen. Das der Bauhof schon dabei ist, dies wurde dem U+P nicht berichtet und wer meint, dass dies zum laufendem Geschäft gehöre, da frage ich mich doch, warum es soviele Baustellen gibt, die in den Schublade “ ruhen“

  5. Hallo, zusammen, ich verstehe ehrlich gesagt, diese Diskussion nicht so ganz…
    am 16.9.hatte ich bei der Verwaltung angefragt, welche Maßnahmen ergriffen wurden und werden, um die „Biologische Vielfalt in Kommunen“, die wir im Ausschuss per Unterzeichnung der entsprechenden Deklaration gewünscht haben, nun mit Leben zu füllen.
    Die Förderung und der Erhalt der Greifvogelpopulationen im gesamten Gemeindegebiet – z.B. durch Ansitzstangen auf ALLEN geeigneten Flächen- war dort als Antwort nicht aufgeführt worden.
    Deshalb der WHU-Antrag, der von den einen nun als „Firlefanz“ bezeichnet werden mag, von der Mehrheit -zum Glück- jedoch als Beitrag zur Umsetzung unserer Willensbekundung, die biologische Vielfalt, auch in Henstedt-Ulzburg, zu fördern. Viele andere Kommunen machen es uns vor!
    Hier sei allen voran die Stadt Preetz genannt, die dazu eine lokale Biodiversitätsstrategie entwickelt hat. Politik und Verwaltung arbeiten hier eng und konfliktfrei zusammen.

    Viele Grüße – Verena Grützbach, 2. WHU-Vorsitzende

  6. Nochmal, warum noch ein Antrag, wenn die Umsetzung von der Verwaltung schon signalisiert wurde? Der U+P-Ausschuss hat doch eh schon Probleme, anstehende Aufgaben zeitnah abzuarbeiten!

    Und warum muss sich der U+P-Ausschuss damit beschäftigen, wenn auch eine direkte Klärung/Aufklärung mit der Verwaltung möglich ist?

    Wer setzt sich denn für die Wahrung der Interessen der Bürger/innen bei den Anträgen zum Verkehrsstrukturgutachten ein. Die Gemeindeordnung SH hat da klare Vorgaben gemacht. Und bei den Anträgen, geht es u. a. um mehr Verkehrssicherheit für Bürger/innen. Warum wird dieses nicht priorisiert? Die Anträge stammen aus Januar 2015! Mit verlaub, da sind die Sitzstangen für die Greifvögel zwar sinnvoll, aber hiergegen doch zweit- oder drittrangig.

    Und es gibt weitere wichtige Dinge, die sich nicht auf der Tagesordnung des U+P-Ausschusses befinden.

  7. Herr Michelsen,
    Das von Ihnen angesprochene Risiko wird doch eher größer, wenn man sich anschickt, den Greifern eigenhändig die Stange hinzuhalten,
    Ganz nach dem hier mal ins Politische gekehrten Motto : An Zucker sparen grundverkehrt, so nehmt doch Zucker nährt !

    1. Der Baubetriebshof hat laut Auskunft des Leiters gerade erst einen Prototypen solcher Sitzstangen gefertigt. Wenn dies ein praktiziertes „Geschäft der laufenden Verwaltung“ wäre, würden ja entsprechende Sitzstangen überall auffindbar sein. Wir haben aber an den dafür geeigneten Plätzen keine gesehen. Daher dieser Antrag.

  8. …damit beanwortet Herr Holowaty (FDP) ab er nicht die Frage von Herrn Finsterbusch, warum sich die Gremien der ehrenamtlichenPolitiker überhaupt damit beschäftigt haben oder wollten.
    SPD und CDU (einst starke Befürworter der „Vollbebauung der Pinnau-Wiesen) halten sich auch offiziell zurück.
    Etwas mehr Selbstständigkeit und Initiative seitens der Verwaltung täten gut, dann ist mehr für Zeit endlich mal grundlegende Probleme ernsthaft und effektiv anzugehen.
    Oder müssen die Politiker der Verwaltung „händchenhalten“, damit überhaupt mal was passiert ? Oder nur Ablenkung davon, daß man wichtigere Probleme nicht angeht ?
    Wo wo bleibt neuer Lebensraum für „Familie Storch“ hier ?
    Einerseits wird seitens der Politik immer wieder Bürgerbeteiligung erwünscht, aber das Thema „Verkehrsgutachten“ – aus Januatr 2015 – wird zumindest öffentlich nicht angepackt. Hat man da ein zu schlechtes Gewissen aufgrund der Haltung der Investoren gegenüber, die hier kein Sozialbau wollen sondern profitabel arbeiten nur für Immobilien aufwärts der Mittelschicht ?
    Nur immer Reihenhäuser, die wie geschnitten Brot weggehen – das hört auch mal auf.
    Das Dilemma fehlender Sozialwohnungsbau für Flüchtlinge Sozialhilfeempfängern (Hartz IV) und Senioren (mit sinkenden Realeinkommen) wird ignoriert.
    Ich vemrisse hier eine „Lokomotive“ an der richtigen Stelle, die die Beteiligten der Entscheidung mitzieht und die Sachen in Schwung bringt und löst.
    Zählen werden bei der nächsten Wahl nur sichtbare Taten und keine Parteiprogramme, die nie realiseirt wurden (Umgehungsstraße seit ca. 30 Jahren) oder es zukünftig auch (weitehrin) nicht werden. Kleinigkeiten so wie diese Sitzstangen für Greifer wecken keinen schlafenden Hund hinter dem Ofen hervor.
    Das Risiko der Vergrößerung der Parteienlandschaft sollte verhindert werden – in Ellerau hat die AfD schon den ersten Fuß im Ortsparlament……Die unentschlossenen (Protest-) Wähler werden sich sicherlich auch hier im Ort äußern.

  9. Herr Steffens hat in seinem Vortrag klar dargelegt, daß es dieses WHU-Antrages nicht bedurft hätte; schließlich würde der Baubetriebshof bereits selbständig seit einiger Zeit Ansitzstangen für Greifvögel aufstellen.
    Aber gut. Ein Antrag ist immer besser als kein Antrag, Zeitungsartikel inklusive.

  10. Es gab bereits einen Hinweis der Verwaltung:

    „Mit der Anfertigung solcher Anwartmöglichkeiten (Julen) wurde beim BBH bereits begonnen.“

    Wozu bedarf es dann noch eines Beschlusses des U+P-Ausschusses?

    Hat Herr Mohr nicht Recht, wenn er darauf hinweist: „Das ist Geschäft der laufenden Verwaltung.“?

    Warum beschäftigt man sich nicht mit den Anträgen der Bürger/innen (gestellt anlässlich der Einwohnerversammlung im Januar 2015) zum Verkehrsstrukturgutachten)?

    Mehrfache „Anmahnungen“ wurden bislang ignoriert!

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