WHU-Aufruf: Wir sagen „NEIN“ zu Plastiktüten!

Umherfliegender Plastikmüll unweit am ALDI/Edeka-Parkplatz in Dammstücken
Umherfliegender Plastikmüll am Aldi/Edeka-Parkplatz in Dammstücken

Die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) wendet sich an alle Bürgerinnen und Bürger und bittet sie, einen sehr konkreten Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Verena Grützbach, umweltpolitische Sprecherin der WHU, erläutert, worum es geht: „Inzwischen ist es überall bekannt, dass die Flut von Plastikmüll in den Weltmeeren angekommen ist und über die Fische auf unseren Teller zurück gelangt.“ Sie verweist darauf, dass die Umweltverschmutzung durch umher fliegenden Plastikmüll auch in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg nicht zu übersehen ist.

Nach Auffassung der WHU kann jede/jeder einen eigenen einfachen Beitrag leisten. „Wir sollten zumindest in unserem unmittelbaren Bereich beginnen, den Kunststoffmüll zu reduzieren. Ein erster Schritt ist der Verzicht auf Plastiktüten an der Kasse“, bittet Verena Grützbach „ein mitgebrachter Einkaufskorb oder wieder verwendbare Stoffbeutel kann Verpackungsmüll vermeiden helfen“.

Die WHU bittet alle Henstedt-Ulzburger, künftig „NEIN“ zu Plastiktüten zu sagen.

H-UN

13. Januar 2015

21 thoughts on "WHU-Aufruf: Wir sagen „NEIN“ zu Plastiktüten!"

  1. Wenn den Leuten wirklich so viel daran gelegen ist, weniger Plastikmüll zu produzieren, warum ist denn der Trend in den letzten zehn Jahren so stark weg von Mehrweg- zu Einwegflaschen gegangen? Hier geht es mir nicht um Glas, sondern PET. Man sieht die Leute ja fast ausschließlich die Einwegträger aus den Läden tragen statt die wiederverwendbaren Kästen. Dass die Einwegflaschen durch das Pfand gesammelt und nicht dem Restmüll zugeführt werden, ändert kaum was daran, dass man Flaschen durch Ausspülen wie „damals“ zum Großteil wiederverwenden kann.

    Ich würde daher, gerne von denen wissen, die dies fordern, wenn ich mir diesen Propaganda-Artikel Pro-WHU durchlese, aus welchen Flaschen sie ihre Getränke denn konsumieren, bevor sie auf andere mit dem blanken Finger zeigen.

    1. Guten Morgen Herr/Frau Holst,

      was Sie dazu bewegt so aggressiv zu reagieren, weiß ich nicht, dennoch eine kurze Antwort.
      Die WHU fordert nicht, sondern regt nur an. Eine Pressemitteilung wurde von den HUN aufgegriffen und wird hier kontrovers diskutiert, was bitte ist da Propaganda Pro WHU….

      Aber gut, ihre Meinung.

      Ich finde die Anregung gut, und bemühe mich zumindest weitestgehend auf Plastiktüten und Umverpackungen zu verzichten, das schärft zumindest das Bewusstsein dafür, was wir mit unserer Umwelt veranstalten. Spätestens beim nächsten USA Besuch frage ich mich aber ganz sicher wieder, wie sinnbefreit es ist, sich in einem kleinen Land wie unserem, darüber Gedanken zu machen.

      Und : wir trinken Direktsaft aus Glasflaschen und mischen selber…:-)….na ok, und Pfand PET, in Kisten geliefert und wieder abgeholt.

  2. Liebe Henstedt-Ulzburger, Sie haben einen Wochenmarkt! Direkt im Ort.

    Die meisten Kunden dort kommen mit Stoffbeuteln, Körben, Trollies einkaufen. Einige meiner Kunden bringen extra Brotbeutel mit, in denen Sie Ihr Brot mit nach Hause nehmen. Natürlich können Sie auch Plastikbeutel bei uns bekommen, aber wir fragen immer nach, ob es denn einer sein soll?

    Wenn Sie, liebe MItkommentatoren einmal live erleben möchten, wie viele Henstedt-Ulzburger Aktiv und seit Jahren völlig ohne Plastiktüten auskommen, sind Sie herzlich eingeladen uns donnerstags morgens vor dem CCU/Bahnhof oder Nachmittags auf dem Rehen zu besuchen. Gern auch mit mitgebrachtem Stoffbeutes oder Einkaufskorb.

  3. Hallo Liebe H-Uler,

    eine dieser Recyclingfirmen ist in unserem Dorf in der Straße Siebenstücken ansässig. Da ich im Angelverein bin sehe ich jedes Mal wenn ich dort angeln bin wie sich das Recycling auf unsere Natur auswirkt.
    Leider hat die Recyclingfirma vergessen in und auf Ihrer Anlage Filter zu installieren, welche den Austritt von Plastikmüll verhindert. Das Gewässer (Regenrückhaltebecken) gegenüber ist voll von Folien, Styropor und anderem Plastikmüll welcher auf dem Recyclinghof weiterverarbeitet wird.
    Zum Thema Nein zu Plastiktüten kann man sagen das Deutschland im Vergleich zu anderen Europäischen Ländern Vorreiter ist, was Recycling angeht. Andere Länder haben viel mehr Plastikmüll, da dort noch nicht einmal Pfand auf Einwegflaschen existiert. Hier sollte das Europäische Parlament alle Länder in die Pflicht nehmen.

    1. Zumal die Tüten, die wir in HU wegwerfen, ja kaum vom Knick wundersam in den Atlantik wandern. Die werden dort von irgendwelchen Entsorgungs-Sub-Sub-…-Subunternehmen verklappt. Irgendwer zwischen Abholung der orangenen Tonne & dem Ozeanverklapper tut da ja was abweichendes von Vorschriftsmäßigen.

  4. Hallo Frau Busian,
    die Plastik-Trinkflaschen, die Sie hoffentlich zu Aldi, Lidl, usw. zurücktragen und nicht achtlos ins Gebüsch werfen, werden dort zerkleinert (im Pfand-Automaten) dann zu Ballen verpresst und in Recycling-Firmen geshreddert, nach Farben sortiert, gewaschen, von Klebe und Papierresten gereinigt und dann als Flakes der Wiederverwertung zugeführt.
    Als Beispiel für einen solchen Betrieb kann ich Ihnen diesen hier nennen
    :
    http://www.pfr-nord.de/

    1. Trotzdem kann es Neumaterial nur in begrenzter Menge beigemischt werden, da es kein reines Material ist. Somit ist es kein geschlossener Kreislauf. Ganz abgesehen davon, daß der ganze Aufwand und Energieverbrauch bis zum gereinigten, geschredderten Material höher sein dürfte, als eine Glasflasche (oder Mehrwegplastikflasche) zu reinigen und wiederzubefüllen.

      1. Hallo Herr Kirmse, Sie haben Recht, Recycling ist im Wesentlichen Downceycling, also ist das gewonnene Produkt immer eine Qualitätsstufe niedriger als das Ausgangsprodukt. Kunststoffvermeidung ist daher angesagt. Meine Frau und ich brauchen keine Plastiktüten, wir nehmen immer unsere Einkaufstaschen und -körbe mit und bitten z. B. die Händler auf dem Markt auf zusätzliche Verpackungen zu verzichten. Ein Ärgernis in unserer Wegwerfgesellschaft ist allerdings die achtlose Müllentsorgung (auch PlastiK) in der Landschaft, insbesondere an den Straßenrändern und im Umfeld der Fastfood-Ketten.
        Das größte gesundheitliche Problem stellt sich nach neuesten Erkentnissen durch die mikrofeinen Kunsstoffkügelchen in Kosmetika etc. dar, die in Klärwerken nicht ausgefiltert werden können und damit über die Flüsse und Meere von den Fischen aufgenommen werden und damit auch von uns, ….na denn, guten Appetit…..

        1. Das dieser Mikroplastik-Mist nicht verboten wird, verstehe ich auch nicht. Das Fastfoodmüll-Problem könnte man wie das mit Hundesch….. lösen: Mit dem notwendigen Aufwand einsammeln und die Kosten auf das Produkt umlegen (Futter, Zigarettenfilter, Ausserhaus-Verpackungen). Dann Kosten die Burger mit Ausserhaus-Tüte eben etliche EUR mehr.

          1. Ausnahmsweise schwenken im Fall der Mikroplastikkügelchen die meisten Kosmetikfirmen im Laufe der nächsten 3 Jahre aber freiwillig um.

  5. Der Real-Markt hat nach dem Umbau besonders effektive Tütenspender an den SB-Kassen installiert. Es liegt dann wohl auch in der Hand der Käufer, diese Kassen zu meiden und sich weiterhin an die netten Kassiererinnen zu wenden.

      1. Das letzte Mal als ich bei Real die SB Kasse getestet habe, ging der Vorgang nicht weiter, bis ich den Gegenstand in die Tüte gelegt habe. Eine Möglichkeit zum Überspringen hatte ich da jetzt nicht gesehen.
        Das man die Tüte zum Schluss nicht abreissen muss, ist eine andere Geschichte.

        1. Moin,

          ich war lange nicht mehr im Ulzburger Real. Wenn dort das Standard-SB-Modell von Real liegt, können Sie die Artikel einfach auf die Fläche unter der Tüte legen.

          Die Kasse funktioniert so, dass jeder Artikel im System mit einem Gewicht hinterlegt ist. Unter der Tüte ist eine Waage. Solange Sie irgendwie das richtige Gewicht dort hinkriegen, funktioniert das. Die Tüte ist mehr Bequemlichkeit und Hilfe, falls sich da Berge auftürmen, die sonst runterfallen könnten.

          In einigen Filialen hat Real auch einfach einen Teil der Tüten weggelassen. Da können Sie ganz offiziell den Einkauf direkt auf die Waage legen.

  6. Es wundert mich jedes Mal wieder, dass dieses Thema immer an den Plastiktragetaschen festgemacht wird.
    Die Menschen gehen in den Supermarkt, kaufen das Obst und Gemüse in Kunststoffschalen die zusätzlich in Folie eingeschweißt sind, gehen durch die Frischeabteilung und kaufen die Wurst und den Käse in der SB Verpackung.
    Danach laufen sie durch die Süßigkeiten, kaufen Rocher, Ferrero Küsschen und ähnliche Dinge (packen Sie so eine Rocher-Kugel gedanklich mal komplett aus ) und als letztes wird das Wasser in Plastikflaschen und noch eine 50 g Gesichtscreme in der Verpackungsgröße eines Tetrapacks in den Einkaufswagen gelegt.
    An der Kasse wird dann umweltfreundlich nach der Papiertragetasche oder nach dem Stoffbeutel gegriffen und der Einkauf wird mit dem Auto nach Hause GEFAHREN.

    Die Bilder auf der Seite der WHU zeigen mir keine Plastiktragetaschen. Sie zeigen mir vielmehr die gelben Säcke, in denen das, was ich oben gerade beschrieben habe, gelandet ist.
    (Eine Plastiktragetasche war nicht drin, die haben wir ja ins Meer geworfen).

    Ich befürchte, wir haben ganz andere Probleme als eine Plastiktragetasche.

    Hier nochmal ein wirklich schöner Bericht über Tragetaschen aus der Sendung Markt im Dritten:

    http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/markt/Wie-gut-sind-Einkaufstueten-fuer-die-Umwelt,markt8888.html

    (Meine persönliche Lieblingsszene ist übrigens die „Wurzel-Frau“ ganz am Ende  )

    1. Hallo, Frau Busian,

      der Verzicht auf Plastiktüten ist sicher nur eine der vielen Möglichkeiten, den anfallenden Plastikmüll zu reduzieren. Irgendwo muss man aber einmal beginnen, wenn man die Plastikmüll-Flut eindämmen will. Hier ist es relativ leicht für jeden von uns möglich. Die Alternative ist nicht ein anderes Einwegmaterial sondern der immer wieder verwendbare Korb oder die Tasche.
      Jedem steht es frei, noch mehr Müll zu vermeiden, z.B. bei Verpackungen, Plastikflaschen, Baumaterialien oder Ähnlichem.
      Auf der WHU Homepage http://www.w-h-u.de findet man dazu viele weiterführende Links.

      Viele Grüße – Verena Grützbach

      1. Wie soll man bei Verpackungen etc. Müll vermeiden?
        Wenn man sieht wie die Industrie ein banales Stück Konfekt mit drei Plastikteilen
        und mehr verpackt – Außenverpackung, Tray und Einzelverpackung –
        dann kommt bei mir der große Ärger hoch.
        Hier muss die Politik eingreifen – tut sie aber nicht.
        Letztendlich siegt immer die Lobby, siehe Lebensmittelverordnung.

        1. Moin Herr Dultz,

          „Wie soll man bei Verpackungen etc. Müll vermeiden?“

          Nun, indem man weitgehend auf Verpackungen verzichtet.

          In Kiel gibt es seit einem Jahr einen Laden, der „Unverpackt“ heißt. Da ist der Name Programm. Als Kunde bringen Sie Ihre eigenen Gefäße mit (Glasbehälter, Tupperdosen…) oder besorgen sich vor Ort welche. Die Menge können Sie dann natürlich auch gleich selbst bestimmen, weil es keine festen Packungsgrößen gibt.

          Mehr finden Sie bei http://www.unverpackt-kiel.de/

          In Berlin hat man eine ganz ähnliche Idee letzten Herbst auch umgesetzt. Da heißt der Laden „Original unverpackt“. Hier finden Sie einen Artikel dazu:

          http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/kreuzberg-blog/testkauf-bei-original-unverpackt-in-kreuzberg-kein-kleckern-kein-fleisch-und-jede-menge-muesli/10732530.html

          Und in der Schweiz gab es letzten November eine Aktion, bei der knapp 2.500 Leute mitgemacht haben. Ziel: einen Monat möglichst weit auf Plastik zu verzichten.

          Ein Resümee – bei einigen Produkten geht es nicht, bei vielen anderen aber im Prinzip schon. Mehr dazu hier in einem Beitrag vom Schweizer Radio:

          http://www.srf.ch/konsum/themen/umwelt-und-verkehr/plastikfrei-einkaufen-bei-brot-fast-unmoeglich

          1. Herr Sazmann, was Sie da beschreiben ist doch eine rein theoretische Wahlmöglichkeit, keine praktische! Hätte man im gängigen Einzelhandel eine grundsätzliche Auswahl zwischen verpackt und unverpackt, DANN hätte man eine echte Wahl (selbst wenn ein Produkt von vier Marken verpackt und von einer unverpackt angeboten wird, kann man zwar noch von Wahl, allerdings nicht mehr von Auswahl sprechen).

            1. Sie haben Recht:

              Im „normalen“ Supermarkt sind viele Sache komplizierter.

              Und Dinge gänzlich unverpackt zu verkaufen – ähm, nein, das wird wohl nie eine Sache für die breite Masse sein. Manche Produkte kommen einmal in festen Einheiten, bei manchen Einkäufen ist es etwas sehr unbequem, mit dem Dosenbestand einer kompletten Tupperparty zum Selbstabfüllen im Supermarkt zu erscheinen.

              Nichtsdestotrotz gibt es doch bei vielen Artikeln Wahlmöglichkeiten. Obst kann man abgepackt oder lose kaufen. Milch gibt es immer noch in wiederbefüllbaren Glasflaschen. Getränke in Einweg- wie in Mehrwegbehältern. Die wenigsten aufwendig verpackten Dinge sind wirklich unersetzbar oder zwingend notwendig. Spricht ja nicht gegen den Kauf, aber es ist eben der kleine Luxus mit seinen kleinen Nebenwirkungen. An der Kasse können Sie schließlich entweder sich eine Einwegtüte schnappen oder den Einkauf in eigene Körbe, Taschen etc. füllen. Gerade, wenn es eh nur die paar Meter zum Auto geht…

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