Weiter dicke Mehrheit für die Bebauung der Wöddelwiese

Am Rande der Wöddelwiese entspringt die Wöddelbek, die später in die Alster mündet.

Die Ortsentscheider arbeiten auch nach der Corona-Pause daran den Ortsrand zu verdichten. Mit neun zu vier Stimmen hat jetzt der Bauausschuss die Planungen zur Bebauung der Wöddelwiese vorangetrieben. Beschlossen wurde die sogenannte frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie die Unterrichtung von Behörden und sonstigen ‚Trägern öffentlicher Belange‘.

Im Vergleich zum Aufstellungsbeschluss, dem ersten Schritt des Planverfahrens, den die Ortsentscheider vor einem Jahr gefasst hatten, gibt es ein paar Änderungen: Damit die Häuser im Trockenen stehen, soll ein Regenrückhaltebecken gebaut werden und weil bei der bisherigen Anbindungsstraßenvariante Bäume im Weg stehen, soll die Straße nun einen Bogen machen.

Wer hat wie abgestimmt? CDU (4 Stimmen), SPD (2), BFB (2) und FDP (1) stimmten für das Baugebiet, WHU (2) und Grüne (2) dagegen. Damit gibt es weiterhin eine breite Mehrheit, auch wenn diese kleiner geworden ist. Die Neu-Grünen um Kurt Göttsch hatten in der Vergangenheit für eine Bebauung gestimmt.

Ziemlich kurios ist das Verhalten der Bürger für Bürger. „Ich beantrage die Baufelder 7 und 8 zu streichen und 10 halb“, forderte BFB-Chef Jens Iversen in der Sitzung, was irritierte Reaktionen hervorrief. „Dann würde ja nichts übrigbleiben“, staunte etwa Michael Meschede und Bauamtsleiter Jörn Mohr meinte: „Wenn wir 7 und 8 streichen, dann können wir das abhaken, dann macht das Ganze keinen Sinn.“

Tatsächlich stehen auf allen anderen Baufeldern des Planentwurfs bereits Gebäude, der Bebauungsplan legt dort quasi nur neue Regeln fest, wie gebaut werden darf, falls Häuser abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Eine wirkliche zusätzliche Bebauung ermöglicht der B-Plan nur auf der Wöddelwiese mit den Baufeldern 7 und 8, auf der sechs Häuser entstehen sollen. Nach den Einwürfen von Meschede und Mohr zog Iversen seinen Antrag zurück und stimmte für den Bebauungsplan-Entwurf.

Von der Umwandlung der Wiese in Bauland profitiert ein privater Grundstückseigentümer, die Kosten für den Bebauungsplan sollen die Steuerzahler übernehmen. Mit 76.000 Euro Honorar für externe Ortsplaner, Naturgutachter, etc. rechnet das Rathaus.

cm

3. Juni 2020

7 thoughts on "Weiter dicke Mehrheit für die Bebauung der Wöddelwiese"

  1. Mir ist es nach wie vor mal wieder ein Rätsel, die Gemeinde Henstedt hat wieder einmal nichts dazugelernt. Weder Rücksicht auf Natur und Erholung sondern, nun wird ein Bebauungsplan öffentlich gestellt wobei die Eigentümer noch nicht einmal Informiert wurden… Absolute Frechheit. Diese ganze Geschichte zieht sich ja seit den 70iger Jahren durch Henstedt…
    Hätte man damals richtig geplant … zb. als Der Fürstenhof gebaut wurde und co… hätten genug Ausgleichsflächen geschaffen werden können und auch ein Regerückhaltebecken entstehen können… nein da wird alles verbaut und nun kommen sie auf diese Ideen am Wohlweg wo schon genug Verkehr sich duchrzieht noch mehr den Innenraum bzw. die Natur zu verdichten. Absolute Frechheit ! Das hat aber nichts mit Bürgernaher Politik zu tun…. Das ist einfach nur Frech und verantwortungslos !

    1. …..nun ist leider auch der Schleichweg Wohldwg in das Blickfeld gerückt – viele nutzen die teilweise kurvenreiche Strecke Richtung Tangstedt um den örtlichen Staus hier in der Gemeinde zu umfahren. Und bald auch dort Neubauten mit Individualverkehrs. Die Anwohner werden nicht jubeln…..
      Hier sieht man auch viele Radfahrer auf der relativ schmalen Straße. Besonders am Wochenende – wenn Familien dort unterwegs sind.
      Tangstedter kennen die Strecke auch gut…… Von der dortigen großen und beliebten Gärtnerei kommt man zügig zum Friedhot in Henstedt – ohne Staus.
      Der Suurrehm, der jetzt schon von zahlreichen Anwohner auch als Abkürzung genutzt wird – mit PKWs, die in der Kurve landwirtschafltiche Großfahrzeug treffen können…..
      Diese schmale Straße nutzen viele Jogger, Familien mit Rad auf Rundfahrt, Anwohner in Henstedt um nicht durch den Ort zu müssen.
      Henstedt-Ulzburg eine Gemeinde im Grünen – ein alter Werbespruch ist nun Farce.
      Auszeichnung als Grüne Gemeinde – darauf war man mal stolz.
      Beton gibt es auch in Hamburg…..
      Wie sagt doch Herr Iversen immerr gerne: wir müssen bauen. Für wen oder gegen wen den ? Bestimmt nicht für die Bürger, die berechtigt unzufrieden sind mit der maroden Infrastruktur.
      Das Thema Straßensanierung verschiebt Herr Mohr auf unbestimmte Zeit – bis man das
      Thema Kanalisation geklärt hat…..
      Die Straßen hier im Ort erinnern mich teilweise an die Verkehrswege in der alten DDR – dort sieht es überwiegend super aus – dank Umgehungen, breite Fußwege, rot gepflastert, gute Laternen, oftmals separate Radwege für Familien im Abstand von der Straße, weil dann radeln mehr Freude macht mit der Familie am Wochenende.
      Ist man im Bauamt nur hilfreich für Verkehrswege in Zusammenhang mit Neubauten zum Wohle der Investoren ?
      In den letzten 6 Jahren hat das Bauamt nicht eine einzige Straße sanieren lassen – und nun als nachträgliche Ausrede das Thema Kanalisation als Alibi für Untätigkeiten (höflich ausgedrückt).
      Quo vadius H-U – mit Volldampf ins Chaos. In Zukunft können dort die Jäger nicht mehr aktiv werden – und wir können das Reh- und Niederwild nicht mehr staunend beobachten und geniessen.

  2. Mir ist es nach wie vor ein Rätzel, dass die Politik bereits gemachte Fehler fortführt. Ohne vernünftige Verkehrskobzepte und Rücksicht auf Umwelt Und Natur, werden auch noch die übrigen naturbelassenen Felder und Flächen bebaut. Verstehe das wer will, aber bitte nicht Länder wie Brasilien verurteilen, wenn auch die Grünen Lungen von Henstedt der Politik zum Opfer fallen und wir das sterben der Artenvielfalt vorantreiben. Grüne Gemeinde war einmal…
    Und die Gemeinde scheint ja in der Coronakrise genug auf der hohen Kante zu haben, um auch finanziell noch ein zu springen mit unseren Steuergeldern. Da sollte ganz klar ein Umdenken stattfinden und sich wieder auf das wesentlich besinnt werden…

  3. Wenn es das Recht so vorsieht, das die Kosten der Gemeinde auferlegt wird, dann soll es so sein…..ich würde es zwar in Ordnung finden, nur die Kosten würde ich dem Eigentümer in Rechnung stellen wollen….sollen alle Bürger den Vorteil eines Eigentümers mittragen? Ich weiß nicht so recht????

    1. Die Gemeinde generiert durch die Bebauung auch spätere Einnahmen (Steuern, Abgaben, Gebühren) und profiert mittel- und langfristig von der Umwandlung. Dafür darf sie wie bei jeder guten Investition auch in Vorleistung treten.

      1. Wie langfristig meinen Sie? 10,20 oder sogar mehr Jahre??? Es sollte schon realistisch bleiben, oder wie meinen Sie das? Wenn dort zum Beispiel ein nettes und normales Rentnerpaar einziehen würde, werden fast gar keine Einnahmen erzielt werden oder wie meinen Sie das? Nur der jetzige Eigentümer hat halt den gewissen Vorteil…..aber wenn das so sein soll, dann ist es halt so….

      2. Herr Hartmut G(eheim) .Einnahmen welche ? Grundsteuern nicht sehr viel. Das Finanzamt und das Land profitieren von Einkommen auch mit – da bleibt nicht viel übrig.Wie hier demnächst die Grundsteuern erhöht werden -völlig unklar.
        Unsere werten Beamten schweigen sich aus samt Politik. Höhere Kosten machen sich nicht so gut in dieser Zeit bei den Wählern.
        Gebühren für Entsorgung – gehen an den WZV. Der Rest „Kleinkram“.
        Ob die Ver- und Entsorgungsleitungen dafür reichen im Ort aud den Zuwegungen – wo steht geschrieben das es geht ?
        Straßensanierungen werden lt. Herrn Mohr zurückgestellt bis das Abwasser-kataster steht und danach Straßen saniert werden. Das Thema schmort erfolgreich beim Bauamt. Man erinnere sich an die Sanierung der TG im „Rathaus“ – ca. € 285.000,00 – hätte billiger sein können wenn man das zeitiger angegangen hätte.
        Gradioses Geschenk für Herrn Ex-Bgm. Bauer beim Start….
        Nun ja, zahlten ja die Bürger von den Gebühren.
        Thema ÖPNV-Ausbau – bleibt wie Anno dunnemals. Marode Fuß- und Radwege – mägen sich doch bitte die Leute weiter ärgern.
        Neubauten genieren neuen Individualverkehr – auf uralten Hauptverkehrsachsen.
        Wenn Sie schon icht Ihren Namen nennen möchten – für wen argumentieren Sie eigentlich ? Leute die im Schatten bleiben finde ich gruselig.
        Profit nur für den Investoren….wie üblich.

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